Welche Kompetenzen fördert das Nikitin-Material "Uniwürfel"? Entwicklung des Raumvorstellungsvermögens von Kindern in der Primarstufe


Hausarbeit, 2016

16 Seiten, Note: 1,0

Eefke Peters (Autor:in)


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

EINLEITUNG

1 DARSTELLUNG DES LERNMATERIALS

2 MÖGLICHE LERNZIELE DES MATERIALS

3 AUSFÜHRUNGEN ZUM MODELL DER VISUELLEN WAHRNEHMUNG VON MARIANNE FROSTIG
3.1 Die Figur-Grund-Unterscheidung
3.2 Die visuomotorische Koordination
3.3 Die Wahrnehmungskonstanz
3.4 Die räumliche Orientierung

4 THEORIEGELEITETE ANALYSE DES LERNMATERIALS

FAZIT

LITERATURVERZEICHNIS14

ANHANG

Einleitung

Unser räumliches Vorstellungsvermögen ist in vielen Alltagssituationen von großer Bedeutung und befähigt uns zu verschiedenen Tätigkeiten, die eine aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ermöglichen. Dazu gehören neben der räumlichen Orientierung beispielsweise auch gedankliche Auseinandersetzungen über den besten Weg ein Geschenk einzupacken oder den Kühlschrank platzsparend einzuräumen.[1] Um die Entwicklung räumlicher Fähigkeiten zu unterstützen, wird die Förderung als ein wichtiges Ziel im Geometrieunterricht der Primarstufe festgelegt. Dabei wird die Entwicklung räumlicher Fähigkeiten in die visuelle Wahrnehmung als Vorläuferfähigkeit und in die Raumvorstellung unterteilt. Die vorliegende Arbeit soll sich dabei mit der Analyse eines Lernmaterials, anhand des Modells der visuellen Wahrnehmung nach Frostig befassen, da diese als Voraussetzung für die Entwicklung des Raumvorstellungsvermögens von Kindern anzusehen ist.[2] Die dafür ausgearbeitete Fragestellung lautet wie folgt. Können mit dem Nikitin-Material "Uniwürfel" Kompetenzen des Teilkompetenzbereichs „Orientierung in Raum und Ebene“ des Kompetenzbereichs "Form und Veränderung" aus dem Bremer Rahmenlehrplan Mathematik für die Jahrgangsstufe eins und zwei gefördert und gefordert werden? Die Entscheidung für das Modell von Frostig begründet sich zunächst durch die konkreten Handlungen im Lernmaterial. Aus diesem Grund habe ich mich für das Modell der visuellen Wahrnehmung entschieden, da sich das Modell zur Raumvorstellung in erster Linie mit mentalen Prozessen in der Vorstellung auseinandersetzt.[3] Weitere Ausführungen folgen in den dafür vorgesehenen Kapiteln.

Auf diese Einleitung folgt zunächst eine Darstellung des Lernmaterials von Nikitin. Die Uniwürfel werden vorgestellt, um die im nächsten Kapitel vorgestellten möglichen Lernziele des Materials nachvollziehen zu können. Anschließend soll dem Leser die Theorie zum Modell von Marianne Frostig näher erläutert werden, ohne an dieser Stelle bereits einen konkreten Zusammenhang zum Lernmaterial herzustellen. Das umfassendste Kapitel beinhaltet die Analyse des Nikitin - Materials mithilfe des Modells zur visuellen Wahrnehmung von Marianne Frostig. Beendet wird die Arbeit von einem Fazit, welches die wichtigsten Erkenntnisse, insbesondere im Hinblick auf die Fragestellung dieser Arbeit, kurz darstellen soll.

1 Darstellung des Lernmaterials

Das Nikitin-Material ist eine von Boris und Lena Nikitin entwickelte Reihe sogenannter aufbauender Lernspiele, die sowohl die Konzentration als auch die Wahrnehmung fördern sollen. Kinder erfahren die Möglichkeit des konkreten Handelns durch einen systematischen und kleinschrittigen Aufbau des Materials. Die verschiedenen Materialien der Reihe beabsichtigen neben der Wahrnehmungs- und Konzentrationsförderung jeweils weitere individuelle Lernziele. Diese werden im Rahmen der dem Material beigelegten Informationen jedoch nur oberflächlich dargestellt.[4]

Das Material der Uniwürfel besteht aus 27 mehrfarbigen Holzwürfeln. Diese Würfel verfügen nicht alle über die gleichen Farbanordnungen. Es gibt beispielsweise Würfel mit drei roten Seitenflächen und drei blauen Seitenflächen, oder Würfel mit drei gelben Seitenflächen, einer blauen und zwei roten Seitenflächen. Es gibt weitere Farbkombinationen, die sich dabei jedoch auf die Farben rot, gelb und blau beschränken. Außerdem gibt es ein Vorlagenheft, welches insgesamt 47 Muster zum Nachbauen enthält. Diese Muster sind nach ihrem Schwierigkeitsgrad sortiert. Je höher die Nummer des Musters, desto anspruchsvoller wird der Nachbau. Begonnen wird dabei mit Ebenen, die einen langsamen Übergang in den Raum vollziehen. Angesprochen werden sollen Kinder ab dem vierten Lebensjahr, im beigelegten Heft wird darauf verwiesen, dass sich einige Aufgaben ebenfalls für Erwachsene als kniffelig herausstellen können. Eine Spielanleitung gibt es, abgesehen von einer kurzen Beschreibung des Spiels auf der Rückseite der Verpackung, nicht. Es handelt sich um ein Lernspiel und ermittelt keinen Sieger oder Verlierer. Ebenso wenig wird eine Anzahl der Spieler festgelegt. Das Spiel lässt sich von einem oder mehreren Spielern gemeinsam spielen. Da hierfür keine genauen Vorgaben bestehen, ist es den Spielenden freigestellt, ob jeder einzeln ein Muster nachbaut oder, besonders bei den anspruchsvolleren Mustern, eine gemeinsame Bearbeitung von Vorteil sein kann.[5] [6]

2 Mögliche Lernziele des Materials

Das Material selbst informiert über mögliche Lernziele, die von den Machern des Spiels beabsichtigt werden. Dabei wird das Trainieren des räumlichen Denkens, des genauen Beobachtens und des Konzentrierens angeführt. Des Weiteren ist die Schulung der Wahrnehmung zu nennen, die grundsätzlich von den Nikitins als mögliches Lernziel genannt wird. Genauere Hintergrundinformationen über den Verlauf der Förderung dieser Kompetenzen gibt das Material dabei nicht.[7] Für eine Nutzung in der Grundschule hat die Lehrkraft daher die Aufgabe sich selbst mit der Thematik auseinanderzusetzen und die möglichen Lernziele genauer zu untersuchen, wie es in der vorliegenden Arbeit ebenfalls gemacht wird.

Der Rahmenlehrplan für die Mathematik in der Primarstufe unterteilt sich in vier übergeordnete Themenfelder. Neben dem für die Arbeit entscheidenden Themenfeld Form und Veränderung, gibt es weiterhin die Themenfelder Zahlen und Operationen, Größen und Messen, sowie Daten und Zufall. Das Themenfeld Form und Veränderung fordert die Entwicklung der Raumvorstellung, da diese als ein Ziel des Mathematikunterrichts betrachtet werden muss. Der Rahmenlehrplan fordert dabei ein Vorgehen nach dem Spiralprinzip. Schwerpunkte, wie die geometrischen Formen, werden dabei wiederholt, damit das Verständnis der Kinder zunehmend wächst.[8] Neben der Entwicklung des Raumvorstellungsvermögens ist auch eine Entwicklung der Motorik und der Sprache als mögliches Lernziel zu betrachten.[9]

Zur besseren Handhabung des Rahmenlehrplans und insbesondere zur Rückmeldung Lern- und Leistungsentwicklung von Schülerinnen gibt das Land verbindlich auszufüllende Entwicklungsübersichten an Lehrkräfte der Primarstufe heraus. Diese gliedern sich neben den oben genannten Themenfeldern in weitere Teilkompetenzbereiche. Dabei fällt ins Themenfeld „Form und Veränderung" der Teilkompetenzbereich „Orientierung in Raum und Ebene". Diesen gilt es im Laufe der Arbeit näher zu untersuchen. Beim Erfüllen einer bestimmten Anforderung im Mathematikunterricht hat die Lehrkraft in der Entwicklungsübersicht die Möglichkeit ein Kreuz zu setzen, wenn die jeweilige Kompetenz vom Kind beherrscht wird.

[...]


[1] vgl. Eichler & Eipert, 2005, S. 15

[2] vgl. Franke, 2007, S. 32

[3] ebd. S. 28

[4] vgl. Nikitin & Nikitin, S. 2

[5] vgl. Nikitin & Nikitin, S. 2

[6] vgl. Nikitin Material, 1990

[7] vgl. Nikitin & Nikitin, S. 7

[8] vgl. Senator für Bildung und Wissenschaft, 2004/05, S. 18

[9] ebd. S. 19

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Welche Kompetenzen fördert das Nikitin-Material "Uniwürfel"? Entwicklung des Raumvorstellungsvermögens von Kindern in der Primarstufe
Hochschule
Universität Bremen
Note
1,0
Autor
Jahr
2016
Seiten
16
Katalognummer
V364445
ISBN (eBook)
9783668457768
ISBN (Buch)
9783668457775
Dateigröße
491 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Niktin Material, Mathedidaktik, Uniwürfel, Visuelle Wahrnehmung
Arbeit zitieren
Eefke Peters (Autor:in), 2016, Welche Kompetenzen fördert das Nikitin-Material "Uniwürfel"? Entwicklung des Raumvorstellungsvermögens von Kindern in der Primarstufe, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/364445

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