Lessing, Gotthold Ephraim


Referat / Aufsatz (Schule), 2000

12 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Gotthold Ephraim Lessing

1729

Am 22 Januar 1729 wird Gotthold Ephraim Lessing in Kamenz (Oberlausitz), als drittes Kind der Pfarrerstochter Justina Salome Lessing (1703-77) und des Archidiakons Johann Gottfried Lessing (1693-1770) geboren. Vo n elf weiteren Geschwistern sterben fünf früh.

1734

Erster Unterricht beim Vater.

1737

Besuch der Lateinschule in Kamenz.

April: Antrag des Vaters auf ein Stipendium für den Sohn nach abzulegender Prüfung für die Landschule in Meißen beim Kurfürsten Friedrich August von Sachsen. Genehmigung des Antrags durch das Oberkonsistorium.

1740

10. Juli: Geburt des Bruders Karl Gotthelf (gest. 17. 2. 1812), des ersten Biographen und Nachlaßherausgebers Lessings.

1741

Juni: Aufnahmeprüfung in der Kurfürstlichen Schule St. Afra in Meißen. Wegen guter Prüfungsergebnisse kann Lessing einen Teil der ersten Klasse überspringen. Unterricht in Religionslehre, Latein, Griechisch, Hebräisch sowie in Geographie, Geschichte, Mathematik, Französisch, und Philosophie/Rhetorik. Streng geregelter Tagesablauf mit zwei Stunden Freizeit; keine Ferien, alle zwei Jahre zweiwöchiger Familienurlaub.

1743

Ostern: Ferien bei den Eltern.

September: Mit anderen Mitschülern Protest gegen das knapp bemessene und minderwertige Schulessen.

30. Dezember: Frühester erhaltener Brief an die Schwester Dorothea Salome.

1745

Abfassung erster Lieder im Stil der Anakreontik. Ostern: Ferien bei den Eltern.

Dezember: Besetzung Meißens durch preußische Truppen im zweiten Schlesischen Krieg. Einquartierung Verwundeter in St. Afra.

Erster, nicht erhaltener Entwurf des Lustspiels Der junge Gelehrte.

1746

Februar: Bitte an den Vater um vorzeitige Beendigung des Schulbesuchs. Die Genehmigung des Oberkonsistoriums erfolgt im Juni nach zweimaligem Antrag des Vaters.

20. September: Immatrikulation als Theologiestudent an der Universität Leipzig Bekanntschaft mit dem Philologiestudenten Christian Felix Weiße (1726-1804) und Umgang mit dem Vetter Christlob Mylius (1722-54). Durch sie Kontakt zur Schauspieltruppe Friederike Caroline Neubers (1697-1760). Um Freikarten für Aufführungen zu erhalten, übersetzt Lessing, gemeinsam mit Weiße, ein Drama von Pierre Carlet Chamberlain de Marivaux (1688-1763) in gereimte Alexandrinerverse. 1747

Unterricht im Tanzen, Fechten und Reiten. Überarbeitung des Jungen Gelehrten. Einholen der Beurteilungen Kästners und Neubers. In Mylius' Zeitschriften Ermunterungen zum Vergnügen des Gemüts und Der Naturforscher erscheinen erste Werke.

1748

Januar: Erfolgreiche Uraufführung des Jungen Gelehrten durch die Truppe Neubers.

Februar: Die Eltern sind wegen Lessings Umgang und Zeitvertreib in Leipzig besorgt. Der Vater ruft ihn unter dem Vorwand, die Mutter liege im Sterben, nach Hause. Versöhnung mit den Eltern. Gemeinsam mit dem Onkel bringen sie Geld zur Begleichung von Lessings Schulden auf.

April: Rückkehr nach Leipzig, um Medizin zu studieren. Versuch eines Trauerspiels Giangir oder der verschmähte Thron in reimlosen Alexandrinern.

Juni: Abreise Mylius' nach Berlin zur Beobachtung einer Sonnenfinsternis; dort bald Aufnahme journalistischer Arbeiten.

Sommer: Nach der Auflösung der Neuberschen Truppe wegen finanzieller Schwierigkeiten gerät Lessing in Bedrängnis durch die Gläubiger, weil er Bürgschaften für einige Schauspieler übernommen hatte. Mit dem auf Durchreise befindlichen Vetter Theophilus Gottlob reist Lessing mit dem Ziel Berlin heimlich ab. In Wittenberg erkrankt er und muß die Reise unterbechen.

13. August: Mit Einwilligung des Vaters Immatrikulation für das Stud ium der Medizin in Wittenberg.

November: Nachdem die Gläubiger ihn erreicht haben, begleicht Lessing seine Schulden mit dem Rest seines Stipendiums. Entschluß, freier Schriftsteller zu werden; Aufgabe des Studiums und Abreise nach Berlin.

November: Ankunft in Berlin (dort bis 1751); Unterkunft bei Mylius, der ihm die erste bezahlte Tätigkeit vermittelt.

9. November: Beginn der Rezensionstätigkeit für die Berlinische privilegierte Zeitung, bei der Mylius als Redakteur beschäftigt ist (bis 1755).

Beginn der Freundschaft mit Christian Friedrich Voß (1722-95), dem Schwiegersohn Rüdigers und späteren Verleger Lessings, und mit Richier de Louvain, bei dem er Französischstunden nimmt.

1749

20. Januar: Brief an die Mutter mit ausführlicher Rechtfertigung seines Studentenlebens, seines Studienabbruchs und der Theaterleidenschaft.

Angebot des Vaters, ihn als Assistenten an die Göttinger Universität zu vermitteln. Lessing nimmt an, doch die Anstellung kommt nicht zustande.

1750

Gemeinsam mit Mylius Herausgabe von vier Teilen der Beiträge zur Historie und Aufnahme des Theaters. Lessing nimmt Spanisch-, Englisch-, Französsich- und Italienischunterricht. Oktober: Ablehnung des Angebots, die Redaktion der Berlinischen privilegierten Zeitung zu übernehmen.

November: Beginn der Mitarbeit an den von Mylius herausgegebenen Kritischen Nachrichten aus dem Reiche der Gelehrsamkeit.

Enstehung der ersten theologischen Schrift ,,Gedanken über die Herrenhuter" (veröffentlicht 1784 im Theologischen Nachlaß).

1751

Februar: Eintritt als Redakteur bei der Privilegierten Zeitung nach Mylius' Ausscheiden im November des Vorjahrs. Übernahme der wieder eingerichteten Rubrik Von gelehrten Sachen. Auftrag Voltaires für die Übersetzung von 15 seiner historischen Essays.

Dezember: Auf Wunsch des Vaters Ende des Monats Reise nach Wittenberg zum Abschluß des Studiums. Erscheinen der ersten Gedichtsammlung Kleinigkeiten.

1752

In Wittenberg Unterkunft beim Theologie studierenden Bruder Johann Theophilus 29. April: Erwerb des Magistertitels mit biographischen und kritischen Arbeiten über den spanischen Arzt und Philosophen Juan Huarte (um 1530 - 1592).

November: Rückkehr nach Berlin. Wiederaufnahme der Redakteursstelle. Erscheinen der Übersetzung von Voltaires Kleineren historischen Schr iften.

1753

Erscheinen der ersten beiden Bände der bis 1755 herausgegebenen sechsteiligen Schriften

1754

Beginn der Freundschaft mit dem Buchhalter und Philosophen Moses Mendelssohn (1729-86) sowie dem Buchhändler und Schriftsteller Friedrich Nicolai (1733-1811); gemeinsam mit diesem und Mendelssohn intensiver literaturkritischer und philosophischer Gedankenaustausch.

Beginn der Arbeit an der Theatralischen Bibliothek (bis 1758).

März: Nachdem Mylius auf einer Reise nach Nordamerika in London an einer Lungenentzündung stirbt, gibt Lessing dessen Vermischte Schriften heraus.

Juni: Anläßlich einer Preisaufgabe der Berliner Akademie der Wissenschaften gemeinsam mit Mendelssohn Abfassung des Aufsatzes Pope, ein Metaphysiker!, der aber nicht eingereicht wird, sondern 1755 anonym erscheint.

September: Erscheinen des ersten Stücks der von Lessing als Fortsetzung der Beiträge zur Historie und Aufnahme des Theaters herausgegebenen Theatralischen Bibliothek (vier Stücke bis 1758).

1755

Ab Ende Januar: Für 7 Wochen Aufenthalt in Potsdam; dort entsteht in wenigen Wochen das bürgerliche Trauerspiel Miß Sara Sampson.

Bekanntschaften mit dem Dichter Johann Willhelm Ludwig Gleim (1719-1803), und dem Dichter und Offizier Ewald von Kleist (1715-59)

Juli: Uraufführung der Miß Sara Sampson in Frankfurt an der Oder durch die Ackermannsche Truppe. Oktober: Aufgabe der Stelle bei der Berlinischen privilegierten Zeitung.

Herbst: Plan des Kaufmannssohns Johann Gottfried Winkler zu einer großen vierjährigen Bildungsreise durch Europa, für die er einen Begleiter sucht. Lessing übernimmt die Stelle bei Kostenerstattung und einem Jahresgehalt von 3000 Talern.

Dezember: Arbeit an einer Tragödie D. Faust.

1756

10. Mai: Beginn der Bildungsreise nach England mit Winkler über Magdeburg nach Halberstadt, Braunschweig, Wolfenbüttel, Hildesheim, Hannover, Celle und Lüneburg nach Hamburg. 13. Juni: In Hamburg Begegnung mit Klopstock. Weiterreise über Bremen, Oldenburg, Emden, Groningen.

29. Juli: Ankunft in Amsterdam.

29. August: Beginn des Siebenjährigen Kriegs. Abbruch der Reise und Rückkehr nach Leipzig. Ende September: Ankunft in Leipzig. Unterkunft im Haus Winklers.

1757

Januar/Februar: Starke Brust- und Atembeschwerden.

August: Mendelssohn hilft dem verschuldeten Lessing mit einem Betrag von 50 Talern aus. Oktober: Arbeit an einer Tragödie über den Virginia-Stoff, mit der sich Lessing anonym an einem von Nicolai ausgerufenen Wettbewerb beteiligen will.

Erscheinen der Miß Sara Sampson als Separatdruck.

1758

Januar: Fortsetzung der Arbeit an einer Virginia-Tragödie mit dem Titel Emilia Galotti.

Lessing rühmt das Stück Nicolai gegenüber als das Werk eines jungen, ihm bekannten Autors. April: Versetzung Kleists nach Zwickau. Bei seinem Vermögensverwalter ordnet er die Auszahlung von 100 Talern an Lessing an.

8. Mai: Reise nach Berlin.

Weitere Entwürfe für D. Faust. Wiedereintritt in den »Montagsklub« und Neueintritt in den von Sulzer gegründeten »Freitagsklub«.

6. August: Lessing erhält Kleists 100 Taler.

1759

4. Janua r: Erscheinen des ersten Stücks der als Wochenzeitschrift erscheinenden Briefe, die neueste Literatur betreffend; bis 1765 erscheinen 332 Nummern.

24. August: Tod Ewald von Kleists nach Verwundung in der Schlacht von Kunersdorf und anschließender Gefangenschaft.

1760

Oktober: Wahl zum auswärtigen Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften unter Protest Sulzers und zur Verärgerung Friedrichs II.

7. November: Abreise nach Breslau zur Annahme einer Stelle als Sekretär des (durch Kleist aus Leipzig bekannten) preußischen Generals Bogislaw Friedrich von Tauentzien (1710-91). Besuch von Kleists Grab in Frankfurt a.d. Oder. Regelmäßige Teilnahme an Glücksspielen, häufige Theaterbesuche, Erwerb einer umfangreichen Bibliothek.

1762

General von Tauentzien zieht zur Belagerung nach Schweidnitz; Lessing begleitet ihn.

1763

15. Februar: Ende des Siebenjährigen Kriegs.

Sommer: Mit Tauentzien mehrwöchiger Aufenthalt in Potsdam.

August: Finanzielle Unterstützung der Familie und der beiden studierenden Brüder Gottlob und Karl.

Oktober: Mit dem zum Gouverneur von Schlesien ernannten Tauentzien Rückkehr nach Breslau. Beginn der Arbeit am Laokoon. 1764

Frühjahr: Arbeit an Minna von Barnhelm.

Sommer: Mehrwöchiger Besuch des Bruders Theophilus. Lebensbedrohliche Krankheit, die Lessing nach der Genesung als Übergang zum Erwachsensein versteht. Oktober: Entschluß zur Aufgabe der Sekretärsstelle bei Tauentzien.

1765

Februar: Für die freigewordene Stelle des leitenden Bibliothekars an der Königlichen

Bibliothek schlägt die Berufungskommission Lessing vor; Ablehnung durch Friedrich II. April: Abreise aus Breslau nach Kamenz und Leipzig.

Mai: Eintreffen in Berlin.

Juni: Nach Winckelmanns Ablehnung der Bibliothekarsstelle (wegen zu geringen Gehalts) und erneutem Vorschlag zugunsten Lessings wieder Ablehnung durch Friedrich II. Juli: Chance einer Anstellung an der Kunstgalerie Dresden, für die Lessing den Laokoon fertigstellen möchte.

Herbst: Finanzielle Schwierigkeiten der Familie; Lessing sagt Unterstützung zu und nimmt den Bruder Karl bei sich auf. Erscheinen der Komödie Der junge Gelehrte.

1766

Ostermesse: Erscheinen des Laokoon oder über die Grenzen der Malerei und Poesie. 24. Oktober: Gründung des »Deutschen Nationaltheaters«, als Direktor wird Joachim Friedrich Löwen (1727-71) bestellt, als festes Ensemble die Truppe von Konrad Ernst Ackermann verpflichtet und deren Schauspielhaus am Gänsemarkt gemietet. November: Löwen versucht, über Nicolai Lessing als Mitarbeiter anzuwerben. Dezember: Reise Lessings nach Hamburg; Verpflichtung als Berater der Theaterleitung und Herausgeber einer Theaterzeitung. Plan gemeinsamer Projekte mit dem Drucker und Verleger Johann Joachim Christian Bode (1720-93), u. a. Aufbau einer gemeinsamen Druckerei und Herausgabe der Hamburgischen Dramaturgie als zweimal wöchentlich erscheinender Zeitschrift.

1767

Januar: Rückkehr nach Berlin.

April: Reise nach Hamburg. Auftrag an den Bruder Karl, Lessings rund 6000 Bände umfassende Bibliothek in Berlin zu versteigern.

Ostern: Erscheinen des Lustspiels Minna von Barnhelm, oder das Soldatenglück. Mai: Während Bodes Abwesenheit Übernahme der Druckereileitung (bis August).

23. September: Hamburger Aufführung der Minna mit mäßigem Erfolg.

4. Dezember: Letzte Vorstellung des Nationaltheaters. Lessing setzt in Hamburg seine Dramaturgie fort. Bekanntschaft mit seiner Frau Eva (1736-78).

1768

19. April: Offizielle Beendigung der Hamburgischen Dramaturgie. Niederlegung der Theaterämter durch Lessing und Löwen. Festsetzung der Versteigerung der Bücher für Januar.

Erscheinen des ersten Teils der Briefe, antiquarischen Inhalts im Druck.

1769

Januar: Aus Bewunderung für den Laokoon widmet Johann Gottfried Herder (1744-1803) den ersten Band seiner anonym erscheinenden Kritischen Wälder Lessing. Februar: Versteigerung eines Teils von Lessings Bibliothek in Hamburg. Der Erlös deckt die Schulden nicht.

Sommer: Lessing befindet sich in großen finanziellen Schwierigkeiten.

September: Erscheinen des zweiten Teils der Briefe, antiquarischen Inhalts.

Angebot der Bibliothekarsstelle an der herzoglichen Bibliotheca Augusta in Wolfenbütel.

Herbst: Engelbert König bricht auf Geschäftsreise nach Italien auf und vertraut Lessing seine Frau und die vier Kinder an.

Dezember: Ernennung zum Hofbibliothekar in Wolfenbüttel. Das Jahresgehalt beträgt 600

Taler bei freier Unterkunft: Die geplante Reise nach Italien wird begrüßt und soll im Sinn der neuen Anstellung genutzt werden.

Dezember: Tod Engelbert Königs in Venedig.

1770

Januar: Bekanntwerden von Königs Tod in Hamburg.

Februar/April: Zweimaliger Besuch Herders bei Lessing in Hamburg.

April/Mai: Umzug nach Wolfenbüttel. Lessing bewohnt fünf Zimmer im ansonsten leeren Schloß des Herzogs. Feierliche Amtseinführung Lessings.

Erster Brief an Königs Witwe Eva.

Juli: Besuch Eva Königs in Begleitung ihres Bruders auf dem Rückweg von Pyrmont. August: Erneutes Treffen mit Eva König in Braunschweig.

22. August: Tod des Vaters. Lessing übernimmt eine Bürgschaft für dessen Schulden.

1771

Januar: Zusendung von 25 Talern an die Mutter und Zusage des doppelten Betrags für Juni.

April: Eva König auf der Rückkehr von einer geschäftlichen Reise nach Wien zu Besuch bei Lessing.

Juni/Juli: Schwere Erkrankung mit Atembeschwerden.

Juli: Zusendung der versprochenen 50 Taler an die Mutter.

3. September: Nach der Bewilligung eines zweimonatigen Urlaubs Reise nach Hamburg; dort Verlobung mit Eva König.

Erscheinen des ersten Bands der Vermischten Schriften (bis 1793 erscheinen 14 Bände). Lessing wird Freimaurer.

1772

März: Zusendung der letzten beiden Akte des über Winter fertiggestellten Trauerspiels

Emilia Galotti an den Bruder Karl. Vorlage der Akte I-III und einiger Szenen aus dem IV. Akt beim Herzog. Genehmigung der Aufführung zum Geburtstag der Herzogin.

13. März: Uraufführung der Emilia Galotti durch die Döbbelinsche Schauspieltruppe in Braunschweig.

März: Eva König reist geschäftlich nach Wien.

April: Erfolgreiche Aufführung der Emilia Galotti in Berlin durch die Truppe Johann Heinrich Gottfried Kochs (1703-75).

Juli: Eva König berichtet von der erfolgreichen Aufführung der Emilia Galotti in Wien und von der Anerkennung des Kaisers.

Herbst/Sommer. Schwere physisch-psychische Krise.

September: Antwort anläßlich der begeisterten Reaktion Christoph Martin Wielands auf die Emilia Galotti. Eine in Aussicht genommene Begegnung kommt nicht zustande. Oktober: Plan zu einer einjährigen Erholungsreise über Wien nach Italien.

1774

Januar: Wegen finanzieller Schwierigkeiten Antrag auf einen Gehaltsvorschuß beim Herzog. Februar: Beginn der Lektüre von Johann Wolfgang Goethes (1749-1832) Götz von Berlichingen.

April: Anläßlich der erfolgreichen Uraufführung des Götz in Berlin kritische Äußerungen über das Stück und das Berliner Publikum.

Sommer: Durch Krankeit und depressive Stimmung mehrmonatige vollständige Isolation. Oktober: Eva König verkauft aufgrund ihrer seit längerem anhaltenden geschäftlichen Schwierigkeiten die Wiener Seidenfabrik.

Gegenüber Eschenburg kritischer Kommentar zum schwärmerischen Charakter von Goethes Werther; in der Figur Werthers sieht Lessing ein verzeichnetes Porträt Jerusalems, der 1772 Suizid begangen hatte.

1775

Januar: Von Jerusalems Vater Friedrich Wilhelm (1709-89) Erlaubnis zur Herausgabe der philosophischen Schriften des Sohns. Lessing entschuldigt sich bei Eva König für sein langes Schweigen.

Reise nach Prag und Wien; dort Begegnung mit Eva König.

April: Zur Ankunft in Wien Aufführungen der Emilia Galotti und der Minna von Barnhelm; Empfang am Hof Maria Theresias und Kaiser Josephs II.

Der braunschweigische Prinz Maximilian Julius Leopold bittet Lessing um Begleitung auf einer Reise nach Venedig; noch im April Aufbruch nach Mailand.

Mai. Ankunft in Venedig; dort Besuch am Grab Königs.

Juni: Verlängerung der Reise durch den Prinzen; über Bologna Reise nach Florenz und Rom. Juli: Weiterreise über Pisa und Livorno nach Korsika (Bastia).

August: Reise nach Genua und Turin.

September: Über Pavia, Parma und Bologna Weiterreise nach Rom.

Oktober: Audienz bei Papst Pius VI., der sich einige Schriften Lessings erbittet; Lessing bekommt vom Papstneffen Kardinal Breschi ein Medaillon geschenkt. Reise nach Neapel und wieder Rom; dort erreicht die Reisenden die Aufforderung zur Rückkehr durch den Herzog.

Dezember: Trennung vom Prinzen in München und Reise nach Wien; dort Entgegennahme von Briefen Eva Königs, die nicht weiter nach Italien zugestellt worden waren.

1776

Januar: Ankunft in Dresden. Nach elf Jahren wieder Besuch bei der Mutter in Kamenz. Reise nach Berlin zum Bruder Karl.

Erscheinen der von Lessing herausgegebenen Philosophischen Aufsätze Karl Wilhelm

Jerusalems. In der Einleitung Charakterisierung Jersualems im Kontrast zur Werther-Figur. Erste Entwürfe zum Schauspiel Nathan der Weise.

Juni: Gespräch mit dem Erbprinzen und Annahme seiner Vorschläge. Lessing erhält einen Vorschuß von 1000 Talern.

August: Reise zu Eva König nach Hamburg.

5. September: Antrag auf Heiratserlaubnis beim Herzog.

8. Oktober: Heirat mit Eva König.

14. Oktober: Umzug des Ehepaars mit Evas Kindern Amalie, Engelbert und Fritz nach Wolfenbüttel; der älteste Sohn Theodor bleibt wegen einer Fußkrankheit vorerst in Obhut bei einem Landauer Arzt.

November: Schwere Erkrankung der Mutter.

1777

Februar: Reise nach Heidelberg zu Verwandten.

März: Mit Evas Sohn Theodor Rückreise über Darmstadt und Göttingen nach Wolfenbüttel.

8. März: Die Schwester Dorothea Salome übermittelt die Nachricht vom Tod der Mutter.

25. Dezember: Geburt des Sohnes Traugott (stirbt am Tag danach); Eva Lessing ist mehrere Tage ohne klares Bewußtsein.

1778

3. Januar: Besserung von Eva Lessings Zustand.

10. Januar: Tod Eva Lessings.

August: Arbeit an Nathan der Weise.

An Ramler und Mendelssohn Bitte um Korrekturen und Kritik.

1779

April: Abschluß und Erscheinen von Nathan der Weise. Ein dramatisches Gedicht. Juni/Juli: Längere Krankheit.

Oktober: Zusendung von 30 Talern an die Schwester in Kamenz. Dezember: Fiebrige Erkrankung.

1780

Januar: Verschlechterung des Gesundheitszustandes.

26. März: Tod des Herzogs von Braunschweig.

April: Erscheinen der Schrift Die Erziehung des Menschengeschlechts, für die Lessing nur als Herausgeber erscheint.

Juli: Besuch Friedrich Heinrich Jacobis; Jacobi zeigt Lessing Goethes unveröffentlichtes Prometheus-Gedicht.

September: Lessing le iht von einem Hamburger Bekannten 2000 Taler. Verschlechterung des Gesundheitszustands und der Sehkraft.

1781

Januar: Fortschreitende Sehschwäche.

28. Januar: Reise zu Freunden nach Braunschweig.

1. Februar: Letzter Brief Lessings an seine Stieftochter Amalie nach Wolfenbüttel.

3. Febraur: Erleiden eines »Stickflusses«; vorübergehender Verlust der Sprache; Weigerung, einen Arzt zu Hilfe zu ziehen.

4. Februar: Wunsch Lessings, nach Wolfenbüttel zurückzukehren; die Freunde halten ihn davon ab; Aderlaß durch den Herzoglichen Leibarzt.

5. Februar: Erholung Lessings; die Stieftochter Amalie kommt zu seiner Pflege nach Braunschweig.

Am 15 Februar 1781 stirbt Gotthold Ephraim Lessing in Braunschweig zwischen 19 und 20 Uhr in Anwesenheit Amalie Königs und Alexander Davesons.

20. Februar: Feierliche Beerdigung auf dem Friedhof St. Magni in Braunschweig.

Quellen:

- Harenbergs Lexikon der Weltliteratur
- Kindlers neues Literatur Lexikon
- Microsoft Encarta 98 Enzyklopädie
- Reclam und Universal-Bibliothek (Philipp Reclam jun. GmbH & Co)
- Internet

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Lessing, Gotthold Ephraim
Note
2
Autor
Jahr
2000
Seiten
12
Katalognummer
V99863
ISBN (eBook)
9783638982986
Dateigröße
458 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Lessing, Gotthold, Ephraim
Arbeit zitieren
Balnak Deniz (Autor:in), 2000, Lessing, Gotthold Ephraim, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/99863

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