Das große Abendmahl (Lk 14,16-24)


Hausarbeit (Hauptseminar), 2000

27 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

PREDIGTVORBEREITUNG

1 Hermeneutik
1.1 Motivation und Vorverständnis
1.2 Exegese
1.2.1 14,1-15
1.2.2 14,16-24
1.2.3 Pragmatik
1.2.4 Nachfolge bei Lukas
1.2.5 Arm und reich
1.3 Hermeneutische Probleme

2 Empirie
2.1 Homiletische Situation
2.1.1 Die Predigtsituation
2.1.2 Text und Gemeinde
2.1.3 Der Prediger und das Predigtziel
2.2 Homiletische Tradition
2.2.1 „Extra ecclesiam nulla salus“
2.2.2 Bultmanns Predigt vom 22. Juni 1941
2.2.3 Unterschiede zur vorliegenden Predigtsituation

3 Theologie
3.1 Die eschatologische Dimension
3.2 Der Ungehorsam als Dimension der Nachfolge
3.3 Gnade und Freiheit

4 Rhetorik

5 Liturgie

6 Literatur

PREDIGT

Predigtvorbereitung

1 Hermeneutik

1.1 Motivation und Vorverständnis

Im Gleichnis vom Großen Abendmahl Lk 14, 16-24 vergleicht Jesus das Kommen des Gottes­reiches mit einem großen Abendmahl, zu dem „ein Mensch“ „viele“ einlädt. Als alle Eingela­denen absagen, weil sie mit ihren Alltagsgeschäften beschäftigt waren, füllt er sein Haus mit den Ausgestoßenen der Gesellschaft, so dass schließlich keiner der ursprünglich Geladenen beim Mahl teilnimmt.

Ich finde mich gut wieder in den Erstgeladenen, denn, versteht man Nachfolge radikal wie hier (verlassen der ursprünglichen Lebenszusammenhänge; vgl Lk 9,60.62), so ist das Versa­gen gegenüber dem Ruf Christi der Normalfall und nicht der Gehorsam. Der Schlussvers wird somit aber zu einer Heilsc/Asage. Vom Evangelium des allein aus Gnade gerechtfertigten Sün­ders her, kann ich mich auch gut in den Armen und Kranken wiederfinden, die unerwartet zu ihrem Heil kommen. Dabei findet sich in der ersten Gruppe mein Lebensalltag wieder, wäh­rend die zweite Gruppe meine Glaubensgewissheit wider spiegelt. Ich glaube, beide Dimensi­onen gehören zum Christsein dazu. Deshalb möchte ich nicht gerne die (Trenn)schärfe des Gleichnisses relativieren. Das Versagen der Jünger angesichts des Heilsereignisses der Menschwerdung Gottes, ihre Abwendung von Christus in seiner Passion, und die nachösterli­che (erneute) und heilende Zuwendung Gottes im Auferstandenen sind für mich die Basis, von der her ich das Gleichnis verstehe und von der her die (Trenn)schärfe nachösterlich in geradezu dialektischer Weise „aufgehoben“ wird.

Das menschliche, ja profane Bild (Einladung zu einem Abendessen), welches in diesem Gleichnis verwendet wird, eignet sich gut, an Alltagserfahrungen anzuknüpfen; die mögliche und von Lukas ja auch gewollte Allegorese mit der Geschichte Jesu und seiner Botschaft vom Reich Gottes, ist geeignet, auch auf dessen Zielpunkt in Kreuz und Auferstehung bezug zu nehmen, wie es mir vorschwebt.

1.2 Exegese

Lk 14,16-24 ist durch1 15 in den größeren Abschnitt 14, 1-24 eingebunden, dessen Abschluss und Höhepunkt (24) er bildet.2 Die Rahmenhandlung ist selbst ein Gastmahl bei einem hohen Pharisäer, bei dem Jesus zusammen mit weiteren Pharisäern und Schriftgelehrten (3a) zu Ti­sche liegt. Sie muss bei der Beurteilung berücksichtigt werden, weil Lk Jesus das Gleichnis 16-24 direkt in die Situation des Rahmengastmahls sprechen lässt, welche in 7-11 und 12-14 vorbereitet wird und woran 15 anknüpft. So ist auch der Abschlussvers 24 direkt an diese Hö­rer gerichtet.

1.2.1 14,1-15

Die Verse 2-6 unterbrechen die sonst durchgehende Mahlthematik von 1,7-24, welche be­herrscht ist von dem Gegensatz von „oben“ und „unten“: Auf der einen Seite die angesehene Gesellschaft am Tisch eines führenden Pharisäers (1), die auf ihre gesellschaftliche Stellung Wert legt (7b. 12), auf der anderen Seite die „Armen, Verkrüppelten, Lahmen und Blinden“ (13.21) , die Jesus ins Spiel bringt. Die Bewertung des Einladens Minderbemittelter als gutes Werk, welches durch Gott vergolten wird (vgl. Weish 5,16), durch Jesus, steht in alttestamentlicher Tradition3 und wird wohl auch von den versammelten Gelehrten geteilt (vgl die zustimmende Seligpreisung 15), steht jedoch gegen die exklusive Sicht der Qumrangemeinde.4

Lk beschreibt die beiden gegenüberstehenden Gruppen in 12f durch je vier Beispiele: Freun­de, Brüder, Verwandte und reiche Nachbarn (12b) als Äquivalente der erlesenen Gäste des Pharisäers, sowie Arme, Verkrüppelte, Lahme und Blinde als typische Vertreter (13) der sozi­alen Gegengruppe. Dabei geht es nicht darum, Feste mit reichen Freunden zu verbieten, wie das |ifi фыѵе l nahe legen könnte,5 sondern darum, dass man es sich nicht als Werk der Nächs­tenliebe anrechnen soll, da sie es einem vergelten können.6 Das gute Werk an den Armen und Kranken wird hingegen von Gott bei der „Auferstehung der Gerechten“7 vergolten. Ein Fest­mahl nur für Arme und Kranke zu veranstalten ist dabei eine bewusste Zuspitzung, die über das Einladen eines oder weniger Bedürftiger zu einem Festmahl unter Betuchten (vgl. Tob 2,2) hinausgeht, bei der man sich ja der Anerkennung der Anwesenden sicher sein kann. Es dient dadurch aber auch als Gegenbild zu dem gerade stattfindenden Festmahl bei dem füh­renden Pharisäer, das ja in 12 karikiert wird. Trotzdem antwortet (15) einer der Gäste auf die Seligpreisung des in solcher Weise gerecht Handelnden (12.14), wobei er die Kritik an ihm selbst zu überhören scheint. Erst durch die beiden Seligpreisungen 14.15 wird der Blick auf das Gottesreich gelenkt und erst durch die letztere die Mahlthematik mit dem Gottesreich ver­knüpft.

1.2.2 14,16-24

Jesus antwortet auf 15 mit einem Gleichnis.8 Dieses kann nicht als zu erwartende Beispielge­schichte für einen nach 12f gerecht Handelnden aufgefasst werden, es passt nicht in diese Rol­le. Der „Mensch“ (16) veranstaltet sein Mahl ja zunächst nicht für die Armen und Kranken, wie es in 12f gefordert wird, sondern die Geladenen scheinen recht wohlhabend zu sein (18b. 19).9 Außerdem ist nicht die Teilnahme oder Nichtteilnahme des Gastgebers am himmli­schen Mahl, sondern die der Gäste im Blick, da die Geschichte eben keine Beispielgeschichte ist, sondern ein Gleichnis für die Einladung zum himmlischen Mahl.10

Das Gleichnis ist durch Lukas konsequent als heilsgeschichtliche Allegorie gedacht, eingebet­tet in einen eschatologischen Rahmen aus 15 und 24, der das himmlische Mahl am Ende der Zeit im Blick hat. Nicht ein wohltätiges Mahl auf Erden, sondern das endzeitliche himmli­sche, resp. der Zugang dazu, wird mit 16-24 beschrieben. Der „Mensch“ (16) steht für Gott, sein Haus (23) für sein Reich. Der Knecht (17.21.22.23), der die Mittlerfigur zwischen dem Hausherrn und den Menschen ist, steht für Jesus, der den Menschen das Hereinbrechen der Gottesherrschaft verkündet und somit zum endzeitlichen Mahl ruft. Insbesondere der ab­schließende Vers 24 macht dies klar, denn hier ist plötzlich von /wv то и беітгѵои die Rede.

Die drei Gästegruppen, die „vielen“ ursprünglich Geladenen (16), zu denen die drei exempla­rischen Personen aus 18-20 gehören, die „Armen, Verkrüppelten, Blinde und Lahme“ der Stadt (21), sowie die „von den Landstraßen und Zäunen“ —jenseits der Stadt! — (23) lassen sich jeweils den Juden, den Judenchristen, sowie den Heiden zuordnen.11 Die heilsgeschicht­liche Abfolge ist in den drei Bewegungen des Knechtes nach außen abgebildet: zunächst ü­berbringt der Knecht die Botschaft vom Kairos der Gottesherrschaft („es ist alles bereit“, vgl Mk 1,15) denjenigen, die davon wissen können (vgl Lk 4,18-21). Erst als diese ablehnen, wendet sich der Knecht auf Geheiß des Herren den Außenseitern zu, jenen, die allein von sich aus keinen Platz im Himmelreich erwarten können.12 Diese müssen jedoch in einem dritten Schub um die von außerhalb der Stadt, die Heiden, ergänzt werden.13 Die „Nötigung“ (ä ѵаукааоѵ 23) der Außenseiter zur Teilnahme am Mahl, soll wohl eher nicht das noch so ver­ständliche Zögern des minderbemittelten Menschen angesichts einer Einladung eines hohen Herren darstellen,14 sondern klarmachen, dass die Sammlung zum Gottesreich allein von dem durch Gott gesetzten Kairos bestimmt ist und nicht vom Zeitplan des Menschen abhängt. Al­lein dem Ruf des Knechtes ist zu folgen, „damit mein Haus voll werde.“15

1.2.3 Pragmatik

Pragmatisch geht es dem Text nur um die Gäste „erster Wahl“. Nur sie und der Hausherr, der mit seinem Knecht eine Handlungseinheit bildet, haben tragende Rollen. Nur deren beider Reaktion (Einladung, Absage, Zorn, anderweitige Auffüllung des Hauses) wird beschrieben.16 Die Gäste „zweiter Wahl“ sind lediglich Statisten, an denen das weitere Handeln des Haus­herren (der sich nun bemüht sein Haus anderweitig voll zukriegen) gezeigt wird. So ist nicht das Verhalten der als zweites eingeladenen Gäste das Thema, sondern die Hinwendung des Hausherren zu diesen Menschen. Dabei ist der unterschiedliche soziale Status selbst nicht der Grund für diese Umorientierung, sondern allein die vorausgegangene Absage. Diese ist je­doch durch die weltlichen Sorgen der Erstgeladenen motiviert. Dies passt gut in die lukani- sche Einschätzung des weltlichen Besitzes als heilsgefährdend (s. u.).

Die äußere Pragmatik des lk Textes kann darin gesehen werden, dass die ersteingeladenen Gäste als Negativbeispiel verstanden werden sollen. Der Hörer, der sich natürlich in den „Sta­tisten“ wiederfinden soll, wird in seiner Identität als Erwählter Gottes bestärkt, indem er sich von dem Verhalten der Ersteingeladenen unterscheidet.17 Im falschen Verhalten dieser er­kennt er außerdem den Grund für die Heilszuwendung an die jetzige „Gemeinde Gottes“, als deren Glied er sich verstehen soll. Insbesondere den heidenchristlichen Hörem, aber auch der christlichen Gemeinde in ihrer Gesamtheit, wird so plausibel gemacht, dass sie nun die recht­mäßigen Träger der Erwählung Gottes sind.18

Unabhängig von dieser Problematik bleibt 14,16-24 eine Allegorie auf Jesu Verkündigung des Gottesreiches und die Sammlung seiner Jünger und Jüngerinnen. Es geht um das Verhält­nis von alltäglichen Sorgen zur Sorge um das Reich Gottes (vgl. Lk 12,22-34) und um die Konsequenzen, die aus der Ablehnung des Rufes ins Gottesreich resultieren. Es geht darum, dass allein derjenige zu den Seligen in 15 gehört, der ihm, Jesus, nachfolgt. Die Teilnahme am Gottesreich kann nicht verdient werden, die Einladung geht allein von Gott aus. Man kann sich nicht selbst retten aber sich selbst verdammen, das ist die Quintessenz aus Lk 14,16-24. Dabei ist unbedingt festzuhalten, dass es wegen der auf Jesus ausgerichteten heilsgeschichtli­chen Auslegung der Parabel in 24 nicht um ein vorwegnehmendes endgültiges Urteil geht, sondern, gerade weil auf Jesus angespielt wird und es um die jetzige Nachfolge geht, um die eschatologische Dimension der jetzigen Reaktion auf Jesu Ruf. Umkehr bleibt auch bei Lukas niemals ausgeschlossen (s u).

1.2.4 Nachfolge bei Lukas

Die Unterscheidung der beiden Gruppen im lk Gleichnis ergibt sich aus der Reaktion gegen­über dem Wort der Einladung des Knechtes. So lässt sich aber die Zugehörigkeit zur Gemein­de der Auserwählten schon innerhalb des Kontextes von 14,16-24 immer wieder durch das negative Beispiel der Ersteingeladenen in Frage stellen. Bin ich qua Taufe ein für alle Mal gerettet, oder muss ich mein Christsein immer wieder neu „ergreifen“? Die von Lukas vertre­tene „Vorbildchristologie“19 (vgl 9,23: каѲ’ тціераѵ!) macht diese Fragestellung auch für die damalige Gemeinde behauptbar. Bei aller heilsgeschichtlichen Allegorie bleibt der Ungehor­sam als Negativbeispiel mit seiner Folge in 24 eine Art Drohung. Diese findet sich bei Lukas an anderer Stelle auch an die Jünger gerichtet, nämlich in 17,20-37.20 Den Gehorsam gegen­über Jesu Ruf in die Nachfolge gilt es „täglich“ (9,23) durchzuhalten bis der Menschensohn kommt (21,34ff). Die Nachfolge ist mit Verzicht und Leiden verbunden (zB 9,24f; 17,22-25; Act 14,22) und besteht im nicht auf Rückerstattung gerichteten Tun des Guten (zB Lk 14,12; 6,27-35) in Demut (14,11; 18,14).21 Besitz wird nicht an sich verurteilt, aber als heilsgefähr­dend eingeschätzt (Lk 16,13; 18,24; 6,20.24), weswegen der Besitzverzicht ratsam ist (18,22) .22 Es gilt, die eigene Lebenssicherung aufzugeben und in der Nachfolge alles hinter sich zu lassen (5,11.28; 9,60.62; 12,22-34). Das Tun der Christen bleibt trotz Parusieverzöge- rung auf die Hoffnung auf die Auferstehung und den Lohn im Gericht bezogen (vgl 14,14; 16,19-31; 6,23.35).23

Die Urgemeinde, wie auch Christus selbst, hat bei Lukas Vorbildfunktion. Interessant ist hierbei, dass die Urgemeinde und die Jünger zwar zu Vorbildern idealisiert werden, jedoch dabei nicht ihrer menschlichen Dimension, besonders ihrer Fehlbarkeit, was den Gehorsam in der Nachfolge betrifft, verlustig gehen. Ganz im Gegenteil sind auch für Lukas die Nachläs­sigkeit und Fehlbarkeit der menschliche Normalfall (vgl 18,8b). Deswegen spielt bei ihm die Paränese auch eine große Rolle. Entscheidend ist immer wieder die Umkehr und Buße. Diese muss nicht einmalig vor dem Bekenntnis zu Jesus geleistet werden, sondern ist immer wieder möglich und nötig.

1.2.5 Arm und reich

Das Gleichnis 14,16-24 und der Rahmen 14,1 ff heben stark auf den Kontrast von arm und reich ab. Es ist schon gesagt worden, dass Lukas dem weltlichen Besitz sehr kritisch gegenü­bersteht und auch das Evangelium betont als Heilserfüllung für die Armen (vgl. 4,18; 6,20­26) auslegt. Dementsprechend steht auch ethisch die Verantwortung für die Armen im Zent­rum (14,12ff). Trotz dieser eindeutigen sozialen Dimension der lukanischen Theologie, darf man sie nicht rein gesellschaftspolitisch verstehen. Die Gerechtigkeit, die den Armen wider­fahren soll, transzendiert den ökonomischen Kontext. Nicht weil der Reiche reich ist und der Arme arm, erlangt der eine Strafe, der andere aber das Heil, sondern der Reiche ist durch sein diesseitiges Betreben nach eigener Glückseligkeit blind für die Not des anderen und diesem widerfährt im Gericht Genugtuung. Dies wird besonders anschaulich im Gleichnis vom rei­chen Mann und dem armen Lazarus (16,19-31). Nicht reich und arm stehen sich in bezug auf die Heilsverheißung gegenüber, sondern Eigensucht und Selb stab Sicherung auf der einen Sei­te und Barmherzigkeit und Selbstlosigkeit auf der anderen. Die eigentliche Frage, die Lukas stellt ist die, ob man sich einen Schatz auf Erden sichern will, oder einen im Himmel (12,16­21.33)!

1.3 Hermeneutische Probleme

Der heilsgeschichtliche Aufriss des lk Gleichnisses lässt sich schlecht in die Predigtsituation übernehmen. Der heutige Hörer wird sich durch Lk 14,16-24 wohl kaum in seiner Identität als Christ bekräftigt fühlen, indem er sich etwa mit den Außenseitern identifizierte, wie die hei­denchristlichen Leser und Hörer in der lukanischen Gemeinde es noch tun konnten. Für den heutigen Christen gibt es das durch die Heidenmission und der damit verbundenen Trennung der Christen von den Juden entstandene Problem der Vergewisserung der Erwählung nicht mehr.

Auch die Positionen der Gäste „erster“ und „zweiter“ Wahl haben sich geradezu umgedreht. Damit ist nicht gemeint, dass die Erwählungspriorität Israels etwa nicht mehr gelte, sondern, dass es zur Identität des Christen nicht mehr gehört, sich zu einer kleinen Gruppe von „Au­ßenseitern“ (= Auserwählten) zu zählen, die sich gegenüber der Mutterreligion erst profilieren müsste. Vielmehr hat die zweitausendjährige Geschichte des Verhältnisses dieser beiden Re­ligionen mehrfach und in schrecklichen Ausmaßen ein Herrschaftsverhältnis der Christen zuungunsten der Juden demonstrieren wollen.24

Sei es im Verhältnis zu Israel oder zu anderen nichtchristlichen Gruppen, Christen können sich nicht im Verhältnis zu ihnen als die „Armen“ und „Ausgestoßenen“ verstehen, die hier die Zuwendung Gottes erfahren, sondern umgekehrt: Nachdem das Christentum eine längere Geschichte mit ihrem Herrn Jesus durchlebt hat, ist auf diese zu blicken, wenn nach dem Ge­horsam auf den Ruf Jesu gefragt wird.

So wird heute durch Lk 14,16-24 nicht die Dimension der Yíúhvergewisserung transportiert, sondern allein der Moment der Heils infrage Stellung. Der heutige Hörer wird sich an die Stelle der кеклгреѵоі25 (VV 17.24) setzen und die Prophezeiung 24 auf sich beziehen. Es ist oben schon gezeigt worden, dass das keine neue Dimension des Textes ist, die erst nachträglich in ihn eingetragen wird, sondern dass sie schon immer als Basis hinter, resp unter der ersteren lag: Die Zugehörigkeit zu den einen oder anderen entscheidet sich nicht im Vorhinein, son­dern allein am Gehorsam auf den Ruf des Knechtes. Und dieser ist immer - каѲ’ тціераѵ - wieder neu gefragt. „Doch wenn der Menschensohn kommen wird, meinst du, er werde Glau­ben finden auf Erden?“ (Lk 18,8b).

2 Empirie

2.1 Homiletische Situation

2.1.1 Die Predigtsituation

Die Predigt sollte im Rahmen des homiletischen Hauptseminars gehalten werden und die Se­minarteilnehmer stellen auch die „Gemeinde“ dar, auf die hin diese Predigt konzipiert werden sollte.26 Die Zuhörer sind also theologisch Gebildete, und im Seminarverlauf waren schon Predigten zu hören, die auf exegetisches Wissen abzielten. Ferner gab es auch Predigten, die die Situation des Seminars aufnahmen.27 Beides, eine objektivierende Betrachtung des Textes und eine Reflexion auf die konkrete Situation an der Universität, möchte ich nicht in meine Predigt einfließen lassen. Ersteres nicht, da ein „professioneller“, objektivierender Umgang mit dem Text eine Distanzierung mit sich zieht, die einem unmittelbareren Zugang zum „Ruf Christi“ im Wege steht, letzteres aus gleichem Grunde nicht, da die spezielle Situation des Seminars oder der Universität allgemein, nicht im Text wiederzufinden ist und wieder eine professionelle Dimension hat.

2.1.2 Text und Gemeinde

Wie schon angedeutet, ist im Falle unserer Predigtsituation die vordergründige Beziehung zwischen Prediger, Text und Hörern, die der Professionalität. Prediger und Hörer teilen sich theologischen Sachverstand und professionelles Verhältnis zum Text, und zwar zu jedem bib­lischen Text. Deswegen finden sich Prediger und Hörer, bevor sie überhaupt auf den Text hören, in ihrem Verhältnis (des professionellen, dh wissenschaftlichen Umgangs) zu dem Text wieder. Diese Ebene kann nicht eliminiert werden, erst recht nicht in einer Predigt im Rahmen eines homiletischen Seminars. Gerade deshalb muss aber versucht werden, diese Ebene nicht zur vordergründigen Verständigungsebene über den Text zu machen (s u S 19).

Im Text selbst findet sich nun gerade durch die Professionalität ein erleichternder Anknüp­fungspunkt. In dem Umgang der informierten Ersteingeladenen mit dem Ruf des Knechtes kann sich der zukünftige Theologe und Pfarrer wiederfinden, und zwar gerade in Bezug auf seinen nicht-professionellen persönlichen Gehorsam in der Nachfolge Christi. Die zwei Ar­gumentationsebenen Beruf („Acker, Ochsen“) und Familie („Heirat“) der drei Absagen korre­lieren mit der persönlichen Situation des zukünftigen Pfarrers oder gegenwärtigen Theologie­studenten, der seinen Glauben im Spannungsfeld von Beruf und Familie leben muss. Dennoch hebt der Text nicht auf die spezielle Situation ab, sondern fragt nach dem Gehorsam eines jeden Christen im Alltag seines Lebens.

Ich möchte die Schärfe von Lk 14,16-24, die insbesondere durch die Drohung in 24 dem Hö­rer direkt ins Gesicht gesagt wird („Denn ich sage euch, ...“), und die ja die Pointe des Gleichnisses ist, möglichst lange durchhalten und nicht direkt relativieren. Der Hörer, der sich mit den Ersteingeladenen gut identifizieren kann und der mit 24 die Konsequenz seines Han­delns mitgeteilt bekommt, wäre, gerade weil 24 so hart ist, besonders sensibel für eine sofor­tige Abschwächung an dieser Stelle. Sowohl von der Hörerseite aus (die Identifizierung mit den Erstgeladenen), als auch von der Textseite aus (die gegen die Ersteingeladenen gerichtete Schlusspointe) ist dieses Durchhalten gefordert. Es stellt sich natürlich die Frage nach der theologischen Rechtfertigung dieser „Gerichtszusage“ oder „Heilsverunsicherung“, worauf im nächsten Kapitel eingegangen wird.

Dabei stehen zu bleiben, wäre jedoch nicht nur gegen den Text, der ja auch eine Identifizie­rungsmöglichkeit mit den Zweit- und Dritteingeladenen beinhaltet, sondern auch gegen die Botschaft des Evangeliums insgesamt. Eine einseitige und vollständige Identifizierung mit den „verdammten“ Ersteingeladenen verbietet sich von daher, eine ebenso einseitige Identifi­zierung mit den Anderen verbietet sich jedoch aus dem oben genannten. Eine Mischlösung in der Art „fifty-fifty“ verbietet sich, weil es die Trennschärfe des Gleichnisses nicht ernst nimmt. Es bleibt allein die Lösung eines „sowohl-als-auch“, die hier angeboten werden muss. Diese ergibt sich aber nicht aus dem Text, der ja gerade trennt, sondern ist aus dem evangeli­schen Rahmen dieses Textes, von der Mitte des Evangeliums her zu holen. Dafür müssen je­doch noch einige biblisch-theologische Überlegungen gemacht werden (s u).

2.1.3 Der Prediger und das Predigtziel

Ich bin bei der Erstellung der Predigt zu einem sehr persönlichen Verständnis des Gleichnis­ses gekommen. Persönlich nicht deshalb, weil dieses Verständnis nur von meiner Person her zu verstehen wäre, sondern weil es viel mit meiner eigenen Glaubenserfahrung zu tun hat. Die Predigt wird also eine persönliche sein.

Meine Person wird aber nicht in der Predigt behandelt werden, sie wird nicht zu ihrem Objekt. Ich werde nur das Subjekt der Predigt sein als jemand, der den Hörern etwas mitteilen will. Dieses Etwas, kann durchaus mit dem Wort „Ungehorsam“ bezeichnet werden. Ich möchte dem Hörer anhand des Gleichnisses die Leichtigkeit des Ungehorsams vor Augen führen, als eine Leichtigkeit, die damit etwas zu tun hat, dass das Wort Gottes auf unscheinbare, rein menschliche Art unter uns wohnt. Mich selbst möchte ich dabei nicht von meinen Hörern un­terschieden wissen. Mit der starken Konzentration auf das Geschick Jesu in Kreuz und Aufer­stehung möchte ich die eben auf Jesus angelegte allegorische Dimension des Gleichnisses betonen und ernst nehmen.

2.2 Homiletische Tradition

2.2.1 „Extra ecclesiam nulla salus“ oder: der Absolutheitsanspruch des Christentums

Das Gleichnis eignet sich dazu in diesem Sinne zu predigen und es ist in der Geschichte auch so gepredigt worden. Dabei wurden die absagenden Gästen, je nach Brauchbarkeit, mit je­weils verschiedenen Gruppen identifiziert.28 So wies Ambrosius den Heiden, den Juden und den Häretikern, in dieser Reihenfolge, je einen der sich Entschuldigenden zu. Für Luther wa­ren die Absagenden die Papisten. Auch die „Nötigung“ (23) der Letzteingeladenen wurde zur Legitimierung von Gewaltanwendung gegen Häretiker und Ungläubige herangezogen, so von Augustinus gegen die Donatisten und im Rückgriff auf ihn auch von Calvin. Dies alles zeugt von einer „Kampfsituation“ der Kirche, die mit der heutigen Situation nicht vergleichbar ist.

Ein überhebliches Unterscheiden zwischen Innen und Außen, zwischen sich und den anderen, das in Lk 14,16-24 zwar unternommen wird, das aber wesentlich durch die damalige Situation des erst entstehenden, sich abgrenzenden Christentums begründet ist, ist eine eher unheilvolle Engführung des Textes. Zu leicht wird übersehen, dass die Frage nach drinnen oder draußen allein am Gehorsam gegenüber Jesu Ruf beantwortet werden kann, sie sich somit immer auch gegen die „drinnen“ richtet. Die Frage nach der religio vera und religio falsa ist keine, die sich zur Wertung verschiedener Religionen eignet, sondern immer (auch) Rückfrage auf die eigene

Religion, auf die in ihr immer vorhandene Ambivalenz.29 Das Wahre, das Absolute an der christlichen Religion ist nicht das Phänomen Christentum selbst, sondern das, was mit dem Evangelium in ihm zur Sprache kommt, dh., das Christentum hat sich zuallererst selbst am Evangelium zu messen.30

Eine etwas andere Frage ist die nach der Abwendung des Christen von der eigenen Religion. Dies ist eine Frage, die den Absolutheits- oder Wahrheitsanspruch des Christentums nicht gegen andere Religionen einsetzt, sondern ihn als Anspruch Gottes auf den (gläubigen) Men­schen versteht. Hier geht es nicht um die Relation Christentum-Nichtchristentum, sondern um die Relation von Gottes Anspruch zum Anspruch des Menschen. Ein klassisches Beispiel da­für ist die Predigt Rudolf Bultmanns am Tag des Überfalls auf die Sowjetunion.31

2.2.2 Bultmanns Predigt vom 22. Juni 1941

Bultmann sieht zwar auch die Schärfe von Vers 24, löst ihn jedoch sofort historisch auf.32 Er postuliert aber, dass Jesus durch seinen allgemeinen Ruf in die Nachfolge, der jedem Christen gilt, uns durch dieses Gleichnis auffordert, uns zu besinnen, ob nicht auch wir zu den unge­horsamen Ersteingeladenen gehören.33 Die eindeutige eschatologische Dimension kann Bult­mann problemlos im Sinne seiner radikalen (und präsentischen) Eschatologie durch Mt 25,42.43.45 interpretieren. Der Ruf Christi in die Nachfolge ist schlichtweg identisch mit dem Ruf des Nächsten aus der Not.34 Doch nicht nur die Not des Nächsten ruft in die Entschei­dung, sondern in jedem Augenblick ruft uns Gott zur Bereitschaft, uns von der vertrauten Vergangenheit und Gegenwart zu lösen und uns frei zu machen für die noch unbekannte Zu­kunft.35

Entsprechend der außergewöhnlichen Situation legt Bultmann das Gleichnis auf die deutsche Nation in ihrer Gesamtheit aus, welche den Ruf der Kirche zunehmend vernachlässigt und sich anderen Rufern zuwendet.36 Der Vorrang des Gehorsams gegenüber dem Ruf Gottes in Christus vor allen weltlichen Sorgen,37 lässt sich nicht anders verstehen, als eine Mahnung an die deutsche Nation, sich auf die wahre Autorität Gottes zu besinnen und sich durch seinen Ruf in ihrer diesseitigen geschichtlichen Situation in Frage stellen zu lassen.38

Durch die Zuspitzung auf den Ruf zur Entscheidung in der angespannten geschichtlichen Si­tuation gelingt es Bultmann, die Dimension des Kairos im lukanischen Gleichnis herüberzu­transportieren. Auch die Fronten zwischen den „verdammten“ Ersteingeladenen und den „se­ligen“ Nachfolgern lässt sich gut in die damalige deutsche Gesellschaft abbilden. Die Kirche bekommt damit im Vergleich zum nationalsozialistischen Regime als Gegengruppe eine posi­tive Rolle, als der Ort, in dem der Ruf Gottes überhaupt noch erschallt. Von daher wird auch der radikale Ausschluss der Ablehnenden vom Heilsmahl für den Christen sinnvoll. Für ihn, als den durch Bultmanns Predigt angesprochenen, stellt sich so nur die Frage, zu welcher Sei­te er gehören will.

2.2.3 Unterschiede zur vorliegenden Predigtsituation

Zunächst ist das Bultmannsche Verständnis von Eschatologie auch heute noch eine Möglich­keit, die zeitliche Dimension der biblischen eschatologischen Aussagen für den modernen Menschen zu übersetzen. Wenn auch heute die Bedrohung des Lebensraumes der Menschen stärker im Bewusstsein ist und sich von daher ein zeitliches Verständnis der biblischen Escha­tologie wieder nahe zulegen scheint, ist demgegenüber mE die Bultmannsche radikale Escha­tologie vorzuziehen, da sie das neutestamentliche Verständnis von der Situation des Men­schen vor Gott besser trifft.39 Zeitliche Interpretationen neigen außerdem dazu, die Zeit förm­lich von außen zu betrachten und so einerseits die von Gott beherrschte Zukunft wieder weiter nach hinten zu verlegen (wo sie doch im NT schon so nah war!) und den vom Menschen be­herrschten Zeitraum nach vorne auszudehnen, sei es auch durch mahnende Untergangsszena­rien, andererseits die von Gott beherrschte Zukunft zu einem Objekt menschlicher Spekulati­on zu machen und somit gleichsam den menschlichen Herrschaftsbereich auch bis dorthin auszudehnen. Gerade diese Außensicht ist unbiblisch. Gott ist derjenige, der sich „von außen“ meldet und seine Herrschaft ankündigt. In diesem Sinne ist schon die neutestamentliche E­schatologie radikal und auch präsentisch!40

Im Unterschied zu 1941 steht unsere Gesellschaft heute nicht in einer so angespannten Situa­tion, dass ein Entscheidungsruf, wie Bultmann ihn predigte, gefordert sein kann. Eine auf innere Mission angelegte Auslegung im Blick auf die heutzutage zunehmenden nichtkirchlichen und nichtchristlichen „Sinnanbieter“ schließt sich für meine Begriffe aus. Auch gibt es keine wichtigen gesellschaftlichen Strömungen, die ihre Autorität als absolut verstehen.

Es besteht mE keine Notwendigkeit, zu einem Entscheidungsruf zwischen „Gut“ und „Böse“, noch sonst ein Rahmen, in den der Ruf Jesu mahnend oder aufweckend hineingesprochen werden müsste, außer der generellen Situation eines jeden Christen in seiner alltäglichen Le­benssituation und dem damit verbundenen Glaubensverständnis. Aber gerade hier gewinnt die Mahnung Jesu in Vers 24 an Schärfe für den Hörer. Es stellt sich also die Frage, wie oder ob denn diese Schärfe, auf die das Gleichnis ja abzielt, durchgehalten werden kann.

3 Theologie

3.1 Die eschatoloqische Dimension

Lk 14,16-24 beschreibt die Einladung zum bereiteten endzeitlichen Mahl, ist also mit seinem Ruf („Kommt, es ist alles bereit“) eindeutig eschatologisch ausgerichtet. Durch die heilsge­schichtliche Allegorie auf die Geschichte Jesu und, vorwegnehmend, der frühen Kirche (Hei­denmission) jedoch, ist der Kairos mit dem Ruf Jesu zur Nachfolge verbunden. Dies ent­spricht der eigentümlichen Spannung innerhalb der christlichen Überlieferung, die dadurch gegeben ist, dass in Jesus dem Messias die Endzeit und auch die endzeitliche Sammlung schon begonnen hat. Jesus als der Messias ist der Menschensohn, der am Ende der Zeit kom­men wird. Dadurch sind die Christen schon aus der Welt herausgerufen und für das Gottes­reich bestimmt. Nun ist gerade für Lukas die christliche Existenz nicht eine angespannte, in welcher weltentrückt gen Himmel gestarrt wird, sondern die Existenz der Gemeinde Gottes in der Welt, wobei Lukas ausdrücklich an einem Auskommen mit dem Staat gelegen ist.41 Die Parusie ist zwar ungewiss und unbekannt, was ihren Zeitpunkt angeht (12,39f; Act 1,7) aber nicht etwa aufgegeben, sondern im Gegenteil als Möglichkeit in jedem Augenblick präsent, so dass man im Herzen immer wachsam sein soll (21,34). Die Zwischenzeit wird nicht mit War­ten verbracht, sondern in ihr gilt es, seiner irdischen Aufgabe für das Gottesreich gerecht zu werden (19,11-27).42

Von daher kann der Ruf des Knechtes nicht auf das singuläre eschatologische Ereignis redu­ziert werden, sondern meint auch schon den Ruf des irdischen Jesus (vgl zB 17,31 mit 9,61f), sowie den Ruf des Auferstandenen in der Verkündigung der Kirche, und muss auf die tägliche Nachfolge (9,23) bezogen werden. Das Besondere ist nun, dass diese eben auch eschatologi­sche Konsequenzen hat (14,24). Man kann hier mE durchaus von einer Eschatologisierung des Augenblicks sprechen. Das Problem einer radikalen und präsentischen Eschatologie á la Bultmann (vgl а о S 13) besteht aber darin, durch die alleinige Ausrichtung auf das Subjekt im Augenblick der Entscheidung für eine „ungewisse“ Zukunft, die personell (Gemeinde), zeitlich (Leben) und inhaltlich (Ethik, Hoffnung) ausgedehnten Dimensionen zu verlieren und sie gegen einen zusammenhanglosen Staub von eschatologischen Einzelmomenten einzutau­schen.43 Christliches Leben als eschatologische Existenz hat also noch andere Dimensionen, die es zu beachten gilt. Dennoch kann aber Jesu Ruf immer nur Einzelne treffen und die Ent­scheidung von der noch-nicht-Nachfolge zur Nachfolge ist ein Augenblick von eschatologi- scher Fülle. Dass diese Entscheidung immer wieder gefällt werden muss und nicht ein für alle mal getroffen werden kann, ist eine Dimension der christlichen Existenz, die durch Lk 14,16­24 angesprochen wird.

3.2 Der Ungehorsam als Dimension der Nachfolge

Kommt in Lk 14,16-24 der Ungehorsam für den Hörer in der lukanischen Gemeinde ober­flächlich nur als Negativbeispiel der Ersteingeladenen zur Sprache, so ist auch gerade dadurch die Frage nach dem eigenen Gehorsam gestellt. Der Gehorsam in der Nachfolge muss sich „täglich“ (9,23) erweisen und sich am Tag der Wiederkunft bewähren (17,22-37). Das Gelin­gen dieser Nachfolge ist bei Lukas keineswegs als selbstverständlich vorausgesetzt (18,8): „Doch wenn der Menschensohn kommen wird, meinst du, er werde noch Glauben finden auf Erden?“

Es sind nicht nur die „anderen“, die sich versagen. Auch Lukas behält das Versagen der Jün­ger in der Nachfolge angesichts der Passion ihres Herren bei, ja er betont es sogar, wenn er Jesus zu Petrus sagen lässt, dass dieser der Fürbitte Jesu bedarf, damit sein Glaube nicht auf­höre und dann von Petri Bekehrung als einer zukünftigen, nämlich nachösterlichen spricht (22,32 oú ноте ёттютрефас). Unmittelbar zuvor verheißt Jesus seinen Jüngern, mit ihm am Tisch im Gottesreich zu sitzen. Die „Zueignung des Reiches“ (29) erfolgt also nicht aufgrund des besonderen Verdienstes der Jünger, sondern allein aufgrund des Ratschlusses Gottes.

Selbst nach seiner Auferstehung brauchen die Jünger Jesu Unterstützung um zu verstehen, auf welche Weise das Gottesreich zu den Menschen kommt (24,13-35.36-48). Aber selbst von daher ergibt sich nach Lukas nicht automatisch die Fähigkeit, „Zeugen“ des Auferstandenen zu sein (24,49). Erst als der Erhöhte seine Jünger mit der „Kraft des heiligen Geistes (Act 1,8; 2,33; vgl 2,1-13) ausstattet, brechen diese auf, das Evangelium zu verkünden. Erst diese nachösterliche Gemeinde, in der der Erhöhte kraft des Geistes wirkt, ist in der Lage, den Weg fortzusetzen, den Jesus vorher gegangen ist. „So wie Jesus vom Geist geleitet wird (Lk. 4,lff), so auch die Kirche (Apg. 8,29.39; 10,19; 11,12.28 usw.)“ (SCHRÄGE).44 Und so ist es auch der Herr selbst (Act 2,47), resp der Geist, der der Kirche ihre neuen Glieder - und auch die Heiden - hinzufugt (Act 9,31; 10,19; 11,12). Aber das Verhältnis zum göttlichen ттѵецш ist bei Jesus und der nachösterlichen Gemeinde ein anderes: Für Jesus ist die Geistausstattung das Zeichen, dass er in einem unmittelbaren Verhältnis zu Gott steht. Er ist „voll des heiligen Geistes“ (Lk 4,1) und verfugt auch über ihn, indem er ihn nachösterlich zu seinen Jüngern sendet, die nachösterliche Gemeinde wird hingegen richtiggehend durch den Geist gelenkt und durch ihn auch zu neuen Einsichten gebracht (Act 10,34.44-48; 15,10.28f).45 Für Lukas ist die Kirche also immer auf die Führung durch den Geist angewiesen. Das Kreuzesereignis ist das Ereignis, worauf die Gemeinde zurückblicken kann, in der Gott sich als ihnen - als Zeugen und damit den Menschen - zugewandt erwiesen hat (Act 2,22-36).

3.3 Gnade und Freiheit

Wie steht es aber mit dem Verhältnis von Freiheit und Prädestination zum Heil? Hier lohnt sich wieder ein Blick auf Passion und Kreuz Jesu. Die an und mit Jesus handelnden Menschen handeln in all ihrer menschlichen Fehlbarkeit, wie es im MkEv viel schlichter und eindringli­cher beschrieben ist als bei Lukas. Handeln die Hohepriester und Schriftgelehrten denn nicht vernünftig, wenn sie theologisch begründet (Mk 14,64; vgl 2,7), wenn auch mit politischen Interessen vermischt (Lk 23,5), Jesus als Aufrührer verurteilen wollen? Lässt sich nicht auch die Tat des Judas verstehen, als Verzweiflungstat oder zur Provokation seines Herrn, dass er sich als Messias doch machtvoll offenbaren solle (vgl. Lk 19,11b; 24,21). Und letztlich, dass alle Jünger Jesus den Rücken kehren (Mk 14,27.50), dass Petrus ihn verleugnet (Mk 14,29.31.66-72), beides aus schlichtweg menschlicher Angst.

Doch nicht gegen solche menschliche Freiheit zur Fehlbarkeit, sondern mit ihr setzt sich der Heilsplan Gottes durch. Der Mensch wird durch Gottes Plan gewissermaßen zu seinem Heil „überrumpelt“. Hier wird klar, dass Gottes Heilshandeln am Menschen ein echtes Tun ist, geradezu ein Bemühen, die „Trägheit der Herzen“ zu überwinden (Lk 24,25ff). „Musste nicht Christus dies erleiden“, sich dieser Mühe unterziehen „und in seine Herrlichkeit eingehen“ (26) oder hätte eine einfache mündliche Einladung des Menschen Jesus genügt? Offensicht­lich nicht. Ist nicht dauerhafte Nachfolge eigentlich erst nach Ostern möglich? Dauerhaft, nicht als andauernd, sondern als Möglichkeit im Rückgriff, im sich-Rückbesinnen auf die Tat Gottes?

Durch die menschliche Art, in der das Reich Gottes in Form der Einladung durch seinen Knecht zu den Menschen kommt, wird die Freiheit des Menschen bewahrt. Eine Freiheit, die eben auch darin besteht, ungehorsam gegenüber Gott zu sein. Erst im Befreien aus der Vor­mundschaft Gottes wird der Mensch richtig frei (Gen 3,1-5). Aber diese Freiheit ist zugleich eine Unfreiheit. Zum einen bin ich es ja selber, der über mich bestimmen will, ich will meine eigener Herr sein,46 zum anderen habe ich mich aber nicht vollends in der Hand. Der Mensch ist nicht im Besitz der ihn bestimmenden Wirklichkeit. So kann die Sünde über mich herr­schen, wie Paulus es sagt. „Wollen habe ich wohl, aber das Gute vollbringen kann ich nicht. Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich“ (Röm 7,18bf). So ist diese Freiheit ut deus non daretur Sünde, sie ist Sünde, da sie die Freiheit haben will ohne deren Grund. Mit den Worten Luthers: die incurvatio in seipsum.

Es gehört wesenhaft zur Sünde, dass man sich nicht selbst aus ihr befreien kann, vielmehr wäre eine solches Bestreben selbst Sünde.47 Nach Karl Barths Versöhnungslehre offenbart sich die Sünde in der Erkenntnis Christi als wahrer Mensch und wahrer Gott.48 Ist Christus wahrer Gott, der sich selbst erniedrigt, so zeigt sich die Sünde als Hochmut, indem der Mensch sich selbst erhöht, sein Leben selber sichern will, und es gerade dadurch verliert (Lk 14,18bfif.24; vgl 12,16-21; 9,24; 17,33). Ist Christus wahrer Mensch, der von Gott erhöhte Mensch nämlich, so zeigt sich die Sünde in der Trägheit, mit der der Mensch dem Erhöht­werden widerstrebt. Beides findet sich in der Passionsgeschichte wieder: Der Hochmut mehr auf der Seite der Schriftgelehrten und Hohepriester (Theologen und Pfarrer!), die Gottes Recht selbst durchsetzen wollen, die Trägheit mehr bei den Jüngern, die Jesus nicht vertrauen. Beides ist in Gottes Mühe um das Heil der Menschen quasi mit aufgenommen und darf des­halb auch nicht auseinanderdividiert werden.

Der Sünde als der falschen Freiheit des Menschen korrespondiert die „Mühe“ Gottes in sei­nem Heilshandeln. Letztere ist das „gute Werk“ Christi,49 durch welches er den Menschen von sich selbst befreit und damit erst zur „wahren“ Freiheit befähigt, zur Freiheit als Geschöpf Gottes, das er ja in Wahrheit ist. Diese Freiheit ist nicht die Befreiung von allem zur absoluten Autonomie, sondern der Herrscherwechsel von der Hybris der Selbstherrlichkeit zur Aner­kennung des Herrschens Gottes.50 Paulus kann deswegen den Christen sowohl als „Freigelas­senen des Herrn“ als auch als „Knecht des Herrn“ bezeichnet (IKor 7,22).51 Diese Mühe Got­tes wird am Kreuz als Gnade offenbar, als das unseren guten Werken zuvorkommende Werk Gottes an uns.

So darf die „Überrumpelung“ durch Gottes Mühe nicht als Prädestination missverstanden werden, denn die Freiheit des Menschen bleibt ja bewahrt, eine Freiheit, die die Möglichkeit, Gott ans Kreuz zu nageln einschließt. Erst rückblickend zum Kreuz wird sie als Sünde offen­bart, zugleich mit dem Ofifenbarwerden des Wesens Gottes als der unbedingten Liebe. Erst aufgrund der Gnadentat Gottes kann ich zu wahren Freiheit befreit werden (vgl lJoh 3,9f.l9). Diese Freiheit gerät aber niemals in unsere Verfügungsgewalt, sondern muss immer wieder im vertrauenden Glauben „ergriffen“ werden.52

Beides, die „träge Menschlichkeit“ und das Bemühen Gottes (durch seinen Knecht) findet sich in Lk 14,16-24 wieder. Die Trägheit des Menschen, die sich hier als Ungehorsam outet, finde ich bei den Erstgeladenen, die herumlamentieren und ihre Interessen abwägen (vgl Lk 9,59-62!). Aber auch bei den Armen, die „genötigt“ werden müssen einzutreten. Das Bemü­hen Gottes, findet sich im dreimaligen Aussenden des Knechtes, der die Geladenen einzeln abholen will, der die Stadt und die Landstraßen regelrecht durchsucht (vgl Lk 15,1-7.8-10).

Will man das Alltagsbild in Lk 14,16-24 und die Allegorie auf Jesu Geschichte, also das „Mitmenschliche“ Gottes ernstnehmen, so muss man die ganze Geschichte Jesu berücksichti­gen. Denn erst nachösterlich betrachtet kann ich die Mühe Jesu „würdigen“ und die Tragik und die Dramatik in dieser Geschichte verstehen, wenn klar ist, dass ich das Versagen nicht von mir auf andere abschieben kann und dass der Einladung kein Verdienst meinerseits vo­rausgeht. So ist es keine psychologisierende Auslegung, wenn man beide Gruppen auf sich, resp. die Gemeinde bezieht, sondern dies entspricht der Geschichte Gottes mit den Menschen, und der täglichen Existenz des Christen als Sünder und Gerechtfertigter vor Gott.

4 Rhetorik

In der Predigt soll versucht werden, die Distanz zum Text zu minimieren, so dass letztlich die Grenze zwischen Text und dem Leben der Hörer verwischt und der Hörer, wenn er mir folgt, mit seinen eigenen Erfahrungen in den Text eintaucht, resp der Text in das Leben der Hörer. Der Hörer soll wenig auf der Vernunftebene angesprochen werden, sondern auf der Ebene des alltäglichen Tuns, sowie auch auf der Gefuhlsebene, durch Bilder (Jesus als Einladungskarte). Es soll darauf hinauslaufen, das „Versagen“ angesichts des Rufes Gottes als seine eigene nachzuerleben und „nachösterlich“ heilsam umzuwenden.

„Soweit Kollege Lukas.“53 Mit diesem ersten Satz der Predigt unmittelbar nach der Lesung möchte ich einerseits die Hörer als „professionelle“ Hörer ernstnehmen und eben dort auch abholen. Sie werden auf ihre Vertrautheit mit dem Text und mit der Materie hin angespro­chen. Die etwas flapsige Floskel macht aber zugleich klar, dass keine wissenschaftliche Erör­terung folgt, sondern eher ein Dialog mit dem Autor des Textes auf gleicher Ebene.

Da der Text selbst etwas autoritativ ist (bes 24), wird er wohl eher von unten wahrgenommen als von oben. Der Text wird deshalb direkt auf seiner Alltagsebene aufgenommen und mit eigenen Erfahrungen (Einladungen zu Feten) in Beziehung gebracht, die zu einer ersten etwas diminutiven Beurteilung des Textes fuhren („nicht sonderlich spektakulär“, „Wir kennen das alle.“).

Als Identifikationsfiguren möchte ich den Hörern die Erstgeladenen anbieten, die sich in ih­rem Verhalten ja eben nicht von dem eigenen alltäglichen unterscheiden. Um das zu erleich­tern, wird hier und auch noch im weiteren der Text bewusst nur auf der Bildebene (Einladung zu einem großen Abendessen) verstanden. Das wird natürlich vom Hörer als rhetorischer Kunstgriff bemerkt und kann nicht lange durchgehalten werden. Er weiß ja, dass die Ge­schichte eine Allegorie auf das Gottesreich ist. Nachdem ihm also das Verhalten der Erstgela­denen aufgrund ihrer alltäglichen eigenen Erfahrungen nahegebracht und gleichzeitig das dramatische Verhalten des Hausherren als ungewöhnlich aufgezeigt wurde, wird dieser Kunstgriff entlarvt (gewissermaßen die Katze aus dem Sack gelassen) und der Text auf der Sachebene (Einladung zum Gottesreich) gesehen. Von daher wird aber das alltäglich­ verständliche Verhalten der Erstgeladenen vollkommen unangemessen. Das Gewöhnliche ist also hier das Falsche! So wird ein Spannungsbogen zwischen Identifizierung und Distanzie­rung mit den Erstgeladenen aufgebaut. Diese Spannung ist diejenige zwischen Bild- und Sachebene.

Nun soll in einem zweiten Schritt die Sachgerechtheit des Bildes dargelegt werden. Dh. die unangemessene Dramatik seitens des Hausherren auf der Bildebene einerseits und die unan­gemessene Reaktion der Erstgeladenen auf der Sachebene andererseits, rühren nicht aus der Unangemessenheit des Bildes her. Im Gegenteil, in der Sachgemäßheit des Bildes liegt die eigentliche Dramatik dieser Geschichte, die ja die Geschichte Jesu ist (und dadurch die Ge­schichte Gottes mit uns Menschen). Deshalb muss nun der Sachgehalt des Rufes Gottes in sein Reich in die Bildebene, sprich die Alltagsebene des Hörers überführt werden. Dass das Reich Gottes im menschlichen Gewand zu den Menschen kommt, soll jetzt ins Heute über­setzt werden (Bild der Einladung Gottes als Briefwurfsendung neben anderer Reklame).

Dann wird die Sprache auf „uns“, den Prediger und die Hörer, gebracht. Hier soll die Grenze zwischen Text und Hörerwelt verschwinden. Das Lamentieren der Erstgeladenen wird nun in eine Art Selbstgespräch (Ich-Form) über die Einladung Gottes übersetzt. Der Knecht wird als die personifizierte Einladung verstanden. Da inzwischen ja klar ist, um was für eine Einla­dung es sich handelt („Darf man ja nicht abschlagen, so eine Einladung“). Hier wird die Rede etwas ironisch, denn die Einladung wird zwar angenommen, aber es wird trotzdem lamentiert (Trägheit!) und es läuft auf ein scheinbares, nur verbales, äußeres Annehmen der Einladung hinaus. Die eigenen Lebenszusammenhänge werden wieder nicht verlassen, sondern es wird versucht, den Ruf in diese einzubauen („ich mach mich erstmal schlau über das Gottesreich“ = Theologiestudium). Es läuft auf ein Bild hinaus, in der die Einladung, die als ein schriftli­ches Einladungsschreiben verstanden wird („Briefwurfsendung“), dem Einladenden dankend aus der Hand genommen wird, um sie zu Hause an die Pinwand zu heften. Diese Einladung an der Pinwand wird mit dem ans Kreuz genagelten Jesus gleichgesetzt.

Hier, wo Kreuzesereignis und Einladungsgeschichte, Jesus (der Knecht) und die Einladung verschmolzen sind, folgt eine Pause, nach der die Geschichte „nachösterlich“ (Jesus als „Dau­ereintrittskarte“) aufgelöst wird.

5 Liturgie

Ablauf:

Begrüßung

Lied EG 382,1-3 („Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr.“)

Lesung Lkl4,16b-24 Predigt

Orgelzwischenspiel

Vaterunser

Lied EG 379,1.2.5 („Gott wohnt in einem Lichte...“)

Segen

Es handelt sich um eine schlichte Andachtsliturgie54 ohne Psalm und Gebet. Es wird bewußt auf weitere Redestücke (außer Vaterunser) verzichtet, Lesetext und Predigt sollen eindeutig im Mittelpunkt stehen. Zur Vorbereitung wird EG 382 des niederländischen ehemaligen Je­suitenpaters Huub Oosterhuis55 gesungen. Hier werden schon die wichtigen Aspekte der Be­ziehung Mensch Gott vorbereitet, wie sie in Text und Predigt zur Sprache kommen sollen. Der Mensch, der auf der einen Seite Sehnsucht nach Gott und Frieden hat, sich dabei aber selbst durch Zweifel und Unvermögen im Wege steht und der Tat Gottes bedarf. Die Tat Got­tes ist hier noch fragende Hoffnung („Ich möchte glauben, komm du mir entgegen.“ u a). Die drei Strophen aus Jochen Kleppers „Gott wohnt in einem Lichte“ (EG 379) als Schlusslied sollen das Heilshandeln Gottes und ihn selbst, den heilsam an uns Handelnden, vergegenwär­tigen und das zusagende Element des „nachösterlichen“ Predigtschlusses verstärken.

6 Literatur

Novum Testamentum Graece, hrsg v Aland, Kurt und Barbara et al, Stuttgart 271994.

Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers, Stuttgart 1985.

BOVON, FRANQOIS, Das Evangelium nach Lukas, Neukirchen-Vluyn 1991.

Barth, Karl, Kirchliche Dogmatik IV/1, Zürich31975.

Bultmann, Rudolf, Marburger Predigten, Tübingen 1956.

Ders., Gnade und Freiheit, in: Ders., Glaube und Verstehen II, Tübingen 1968, 149-161.

CONZELMANN, HANS, Grundriß der Theologie des Neuen Testaments, Tübingen 41987.

Ebeling, Gerhard, Dogmatik des christlichen Glaubens /-///, Tübingen 1979.

Fitzmeyer, Joseph A. SJ, The Gospel According to Luke (X-XXIV), New York 1985.

Jeremias, Joachim, Die Gleichnisse Jesu, Göttingen51958.

Luther, Henning, Stufenmodell der Predigtvorbereitung, ThPr 17 (1982) 60-68.

Marshall, I. Howard, The Gospel OfLuke, Exeter 1978.

Schräge, Wolfgang, Ethik des Neuen Testaments, Göttingen51989.

Predigt

Lukas 14,16b Es war ein Mensch, der machte ein großes Abendmahl und lud viele dazu ein. 17 Und er sandte seinen Knecht aus zur Stunde des Abend­mahls, den Geladenen zu sagen: kommt, denn es ist alles bereit! 18 Und sie fingen an alle nacheinander, sich zu entschuldigen. Der erste sprach zu ihm: Ich habe einen Acker gekauft und muss hinausgehen und ihn besehen; ich bitte dich, entschuldige mich. 19 Und der zweite sprach: Ich habe fünf Ge­spanne Ochsen gekauft und ich gehe jetzt hin, sie zu besehen; ich bitte dich, entschuldige mich. 20 Und der dritte sprach: Ich habe eine Frau ge­nommen; darum kann ich nicht kommen. 21 Und der Knecht kam zurück und sagte das seinem Herrn. Da wurde der Hausherr zornig und sprach zu seinem Knecht: Geh schnell hinaus auf die Straßen und Gassen der Stadt und führe die Ar­men, Verkrüppelten, Blinden und Lahmen herein. 22 Und der Knecht sprach: Herr, es ist geschehen, was du befohlen hast; es ist aber noch Raum da. 23 Und der Herr sprach zu dem Knecht: Geh hinaus auf die Landstraßen und an die Zäune und nötige sie hereinzukommen, dass mein Haus voll werde. 24 Denn ich sage euch, dass keiner der Männer, die eingeladen waren, mein Abendmahl schmecken wird.

Soweit Kollege Lukas. Liebe Schwestern und Brüder, für sich betrachtet, keine sonderlich spektakuläre Geschichte. Wir kennen das alle. Da macht einer eine Fete und man weiß davon schon frühzeitig, aber ist der Termin da, so hat man ja manchmal besseres vor. Vielleicht ist man wirklich verhindert oder man hat nur einfach keine Lust, will sich lieber einen gemütli­chen Fernsehabend machen. — Muss er ja nicht wissen. Man entschuldigt sich eben und geht nicht hin.

Später trifft man dann Bekannte, die hingegangen sind. Und die erzählen einem dann womög­lich, wie super die Fete war und: „Da haste aber was verpasst“. Da tut es einem dann viel­leicht leid, dass man nicht hingegangen ist. Aber das Leben geht weiter, die nächste Fete kommt bestimmt.

Nun, hier in unserer Geschichte sagen zwar alle ab, aber sie haben doch triftige Gründe! Mir jedenfalls erscheinen ihre Absagen verzeihlich. Ich habe Verständnis für sie: Wenn ich mir gerade ein neues Auto gekauft habe oder womöglich gerade geheiratet habe, will ich mich da ja auch nicht rausreißen lassen durch so eine Fete. Ich kann mich gut mit ihnen identifizieren.

Und der Gastgeber, der Hausherr? Der denkt gar nicht daran, die Fete ausfallen zu lassen oder sie zu verschieben. Er lädt einfach irgendwelche anderen Leute ein. Arme, Kranke, usw. Pen­ner würden wir heute vielleicht sagen. Und mit welcher dramatischen Eile er das macht. Der Knecht soll schnell hinausgehen auf die Straßen und die Leute reinholen. Und als noch Platz ist, muss der Knecht in die letzten Ecken der Stadt gehen und noch die Landstreicher holen, nur damit das Haus voll wird. Macht er das, um den anderen eins auszuwischen? Nun, über die Reaktion der anderen nachher wird nichts berichtet. Aber da ist dieses Wort zum Schluss:

„Keiner der Eingeladenen wird mein Mahl schmecken?“ Das hört sich an wie eine Drohung. — Ja, ist es denn so schlimm, mal ne Fete zu verpassen?

Die Dramatik wird vom Kollegen Matthäus ja noch viel weiter getrieben: da sagen auch alle Eingeladenen ab, aber sie schlagen obendrein auch noch die Knechte tot. Und als das Abend­mahl dann stattfindet, wird gesagt, dass für die, die nicht reinkommen, draußen „Finsternis“ sei und „Heulen und Zähneklappern“!56

Nun, wieso also diese Dramatikl Wir wissen es alle. Es geht hier nicht um irgendeine Fete irgendeines Menschen. Auch nicht um eine Megafete, auch nicht um die größte und längste. Es geht überhaupt nicht um eine Fete, sondern um die Fete. Die Fete schlechthin, die wirklich um Gottes willen keiner verpassen darf: Das Reich Gottes. Also diese Fete ist eben überhaupt nicht vergleichbar mit dem, was wir so gewöhnlich kennen.

Mit diesem Wissen ist die Geschichte ja geradezu tragisch: Die Leute kannten den Gastgeber! Sie haben auch seinen Knecht erkannt. Sie wussten, von welchem Abendmahl die Rede war. Es war nämlich damals wirklich üblich, dass man Feste vorher auf nicht genau bestimmte Zeit ansagte, damit sich jeder bereit halten sollte, etwa wie wir das auch manchmal machen: „Hal­tet Euch schonmal das letzte Augustwochenende frei, da wollen wir wahrscheinlich unsere Gartenparty machen!“ Dann, wenn das Fest vorbereitet war, hat man dann recht kurzfristig Bescheid gesagt, dass man jetzt kommen könne. So auch hier: Das „Es ist alles bereit“ sollte die Geladenen nicht unvorbereitet treffen. Sie hatten sich aber nicht vorbereitet. — Der Alltag geht ja weiter, und der bringt genug Sorgen.

Sie haben wirklich alle sehr triftige Gründe, aber: wenn es sich hier wirklich um die Einla­dung ins Reich Gottes handelt, kann es dann überhaupt irgend eine Ausrede geben? Es ist doch absolut unrealistisch, sich jetzt noch um sein Leben in der Welt zu kümmern, wo doch das ewige Leben im Reiche Gottes gewissermaßen vor der Tür steht. Und wir schauen fas­sungslos auf die Eingeladenen und fragen uns „ Wisst Ihr eigentlich, was Ihr da tut? “

Die Geschichte vom großen Abendmahl ist also ziemlich provokant. Sie tut so, als komme die Einladung ins Gottesreich so, wie eine Einladung zu einer normalen Feier, als menschliches Wort unter anderen. — Eine weitere Briefwurfsendung neben anderen, und die kann schon­mal untergehen im täglichen Reklamewust im Briefkasten. Passt auf, sagt die Geschichte, dass die Einladung ins Reich Gottes Euch nicht ungelegen kommt und ihr im Alltagstrott ein­fach ab sagt!

Ich muss sagen, ich finde die Abendmahlgeschichte gerade deshalb gut, weil sie das unge­wöhnliche — das Kommen des Reich Gottes — in so menschlichen Bildern erzählt. Das Kommen des Reiches Gottes eben zu den Menschen.

Keine kosmische Katastrophe und kein Weltuntergang, auch kein kriegerischer Messiaskönig, der die Herrschaft Gottes durchsetzt, sondern ein Knecht, der eine Einladung zu einem A­bendmahl ausspricht. Keine Siegesdramatik, in der die Menschen im Trubel untergehen oder mitgerissen werden, sondern eine unterschwellige Dramatik. Dafür eine, in der sie eine eigene Rolle spielen, die Menschen, wenn auch eine tragische.

Ja, die Menschen hatten eine Einladung, sie hatten es schriftlich. Und sie sind persönlich ge­rufen worden. Im Wort der Einladung, freundlich und sanft: „Kommt, denn es ist alles be­reit!“ So kommt der Ruf Gottes zu den Menschen, auch zu uns. Im Wort, schriftlich und mündlich. Es wird uns gesagt.

Und der Knecht. Er ist es, der das Wort der Einladung zu den Menschen bringt, er ist diese Einladung in Person. Der Knecht: keiner der mich überwältigt, gefangen nimmt. Ein einfa­cher Knecht. Nichts Besonderes, ein Mensch wie du und ich. Ja, es ist nichts Außergewöhnli­ches an ihm. „Er hatte keine Gestalt und Hoheit. Wir sahen ihn, aber da war keine Gestalt, die uns gefallen hätte.“57

Das ist nur oberflächlich betrachtet seicht. Das Reich Gottes kommt nicht im übernatürlichen Zauber, sondern im ganz normal Menschlichen. Nicht im Sturm, sondern im Säuseln des Windes.58 Das ist aber keine abgeschwächte Variante, — Reich Gottes light —, sondern die viel härtere. Hier sind wir selber gefordert, gerufen. Und? Was sagen wir — was haben wir gesagt — wenn der Knecht Gottes uns ruft?

Nun, wir sind vielleicht schlauer als die Eingeladenen von vorhin. Sagen vielleicht nicht di­rekt ab. Denken uns: „Halt! Diese Einladung schmeißt du mal lieber nicht weg!“ Darf man ja nicht abschlagen, so eine Einladung!

Nehmen also dankend an: Danke für die Einladung. Ich komme bestimmt! ... Vielleicht etwas später... Sag aber Bescheid, wenn ich nicht komme... Aber schonmal vielen Dank für die Ein­ladung. Ich nehme mir die Einladung mal mit nach Hause und hefte sie mir an die Pinwand — zur Erinnerung.

Und ich mach mich mal schlau über dieses Gottesreich und den Knecht und sag auf jeden Fall auch anderen Bescheid. Erzähle anderen davon. Rede vielleicht über den Knecht und seine Einladung,

das Wort „Kommt, es ist alles bereit“, das er selber ist, der Knecht.

Hefte sie, die Einladung

— zur Erinnerung — ans Kreuz.

Ja, es ist die Dramatik von Karfreitag, die sich hier abspielt. Nicht nur in dieser Geschichte, sondern in jeder Geschichte eines Menschen mit Gottes Ruf. Nicht nur die Deppen von vorhin haben versagt, da gibt es auch andere Vorbilder, wie Petrus zum Beispiel, der auch gerade mal bis Karfreitag gehorchen konnte.

Und heißt das jetzt „Heulen und Zähneklappern“? — Mit Sicherheit. Wenn die Geschichte Gottes mit uns Menschen bei Karfreitag stehen geblieben wäre.

Ist sie aber nicht.

Seit Ostern haben wir die Dauereintrittskarte, die immerwährende Einladung. Die Einladung, die wir ans Kreuz geheftet haben, der Knecht Gottes. Er läuft weiter durch die Straßen unserer Städte. Zu unseren Häusern. Sagt „Kommt! Es ist alles bereit!“ Will, dass wir mit ihm kom­men. In sein Haus. Das doch voll werden soll.

Nicht, weil wir schlauer sind als die Geladenen in der Abendmahlsgeschichte, oder weil wir mehr über das Gottesreich wissen als andere, sondern allein wegen Ostern gehören wir nicht zu denen, die in der Finsternis heulen und Zähneklappern.

Und wenn wir das vergessen, dann sollten wir mal wieder ans Kreuz schauen, auf unsere Ein­ladung — zur Erinnerung.

Amen.

[...]


1 Die Textgenese (vgl. dazu FlTZMYER 1049-1052) wird hier nicht berücksichtigt, da sie fiir das Verständnis der vorlie­genden lukcmischen Fassung eine untergeordnete Rolle spielt. Hier soll lediglich der Frage nachgegangen werden, wie Lukas das Gleichnis in seinem Evangelium verstanden haben will. Auch soll in dieser Frage hier keine Vollständigkeit erreicht werden

2 Vgl Fitzmyer 1049.

3 VglDtn 14, 28f; 16,11-14; 26,11-13; Tob 2,2.

4 Die Qumrangemeinde hatte strenge Reinheitsvorschriften, so dass von den in 13.21 Aufgezählten, die Verkrüppelten, Lahmen und Blinden nicht beim gemeinschaftlichen Mahl geduldet wurden (QSa 2,2-10, vgl 2Sam 5,8; Lev 21,17-23).

5 Vgl Marshall 583.

6 Vgl Fitzmyer 1045.

7 Auferstehung der Gerechten bei Lk noch 20,35; Auferstehung aller in Lk 10,12; Act 24,15. Letztere ist im NT vor­herrschend (Joh 5,28f; Röm 2,5; 2Kor 5,10; 2Tim 4,1).

8 Nach JEREMIAS (111 ff ) spielt das Gleichnis auf einen damals bekannte Erzählung an, nach der der reiche Zöllner Ma'jan nach seinem Tod ein glänzendes Begräbnis erhielt, während von dem gleichzeitigen Begräbnis eines frommen Schriftgelehrten niemand Notiz nahm. Der Grund war, dass der Zöllner als einziges gutes Werk ein Festmahl für die Ratsherren veranstaltete, zu dem aber keiner der Eingeladenen erschien, woraufhin er die Armen der Stadt einlud. — Ob diese Erzählung tatsächlich bekannt war ist fraglich, da sie erst im 4. Jh nChr bezeugt ist (vgl. Fitzmyer 1054f).

9 Zu 19 vgl. Jeremias 111.

10 Dass Lukas mit 14,16-24 das Kommen des Gottesreiches im Blick hat, zeigt auch ein Vergleich zu 17,20-37. Hier geht es konkret um das Eintreten des Gottesreiches und das dann gebotene Verhalten. Die Hinfälligkeit der weltlichen Bindungen werden anhand der Menschen zur Zeit Noachs und Lots beschrieben, welche „aßen, tranken, heirateten, ließen sich heiraten“ (17,27), resp „aßen, tranken, kauften, verkauften, pflanzten, bauten“ (17,28) und trotzdem umka­men (vgl 14,18-20.24). Demgegenüber gilt es alles stehen und liegen zu lassen, wenn der Menschensohn kommt (17,30-33)! Zur Verquickung von Jesus und „Menschensohn“ vgl 9,26; 12,8f.

11 Zu abweichenden Zuordnungen vgl MARSHALL 585ff.

12 Man darf die Allegorie auch nicht überbeanspruchen, indem man zB mutmaßt, Lukas würde hier die Zuwendung Jesu zu den Ausgestoßenen mit seiner Ablehnung durch die Gelehrten begründen. Vielmehr soll hier den Gelehrten der Spiegel vorgehalten werden. Entscheidend für die Teilnahme am Gottesreich ist allein die Nachfolge auf die Einladung des Knechtes hin. Vgl Fitzmyer 1053f.

13 Die Missionspriorität der Juden im Zusammenhang mit der Heidenmission wird von Lukas in der Apostelgeschichte mehrfach problematisiert. Vgl Act 13,26: „Euch musste das Wort Gottes zuerst gesagt werden; da ihr es aber von euch stoßt und haltet euch selbst nicht für würdig des ewigen Lebens, so wenden wir uns zu den Heiden.“ (ferner Act 3,26; 18,5f; 28,23-28); vgl Fitzmyer 1053.

14 So Jeremias 111.

15 Vgl Fitzmyer 1054.

16 Auch das кѵаукааоѵ in 23 soll, wie schon gesagt, nicht Auskunft über eine Reaktion der Leute geben, sondern be­schreiben, dass dem Willen des Hausherren, dass das Mahl jetzt stattfindet, genüge getan wird.

17 Nicht nur in der Nachfolge. Vgl zB auch die Besitzorientiertheit der absagenden Gäste (18-20) mit dem Idealbild der in Gütergemeinschaft lebenden christlichen Gemeinde in Act 2,37-47 (s a Lk 16,13; 18,24f; 6,20.24); vgl dazu Schräge 165ff.

18 Dies ist ein spezifisches Problem der entstehenden Kirche, die, nach Heidenmission und späterem Synagogenaus­schluss (um 90 nChr), ihre Identität als „Gemeinde Gottes“ im Vergleich, ja im Kontrast zu Israel finden, resp vertei­digen muss. Vgl CONZELMANN 160f.

19 Schräge 158.

20 SoFN 10.

21 Vgl Schräge 159-162.

22 Vgl Schräge 165ff.

23 Vgl Schräge 159.

24 Das jüdisch-christliche Verhältnis ist ein ernstes und wichtiges Thema, welches durchaus in Predigten behandelt werden kann und muss. Dazu eignen sich aber andere Textstellen, zB atl, besser, da für den Hörer von Lk 14,16-24 dieses Problem nicht unmittelbar auftaucht und der Text erst nachträglich daraufhin problematisiert werden müsste.

25 Wörtlich „die Gerufenen“, was „die Eingeladenen“ aber auch „die Berufenen“ (vgl. Hb 9,15) bedeutet.

26 Aus zeitlichen Gründen wurde die Predigt nicht im Rahmen des Seminars gehalten, sondern in der Mittwochsan­dacht, ebenfalls in der Schlosskirche der Universität. In beiden Gemeindesituationen besteht die Zuhörerschaft aus jedoch Theologiestudenten.

27 Beides soll hier nicht diskreditiert werden, sondern soll nur der Abgrenzung zu meinem Predigtziel dienen.

28 Vgl zum Folgenden den wirkungsgeschichtlichen Überblick bei Bovon 516-522.

29 Vgl Ebeling I 134-36.

30 Ebd.

31 Bultmann 1956, 126-136.

32 128.

33 Ebd.

34 130.135.

35 134ff.

36 129.

37 134

38 Vgl. 132-136.

39 Zum Bultmannschen Eschatologieverständnis vgl. Sauter, Gerhard, Einführung in die Eschatologie, Darmstadt 1995, 78-88 und dort genannte Literatur.

40 Auch wenn natürlich immer an eine zeitliche Abfolge der beiden Äonen gedacht ist, zeugt die ntl Eschatologie im­mer von der Bedeutung des anstehenden Äonenwechsels für die Gegenwart; der neue Äon ist ohnehin schon so nah, dass er in den ersten hineinregiert (vgl zB Lk 11,20; 17,21).

41 Schräge 162f.

42 Schräge 158f.

43 Vgl Sauter 83-88.

44 Schräge 158.

45 Vgl CONZELMANN 161.

46 Vgl dazu Ebeling III 177f.

47 Ich kann mich nicht selbst von mir selbst befreien.

48 Barth 83.

49 Melanchton: „Christum cognoscere hoc est: beneficia eius cognoscere, non eius naturas, modos incamationis intue- ri.“ Vgl о Karl Barth.

50 Vgl Bultmann 1968, 154; EbelingIII 177ff.

51 Vgl EBELiNGebd.

52 Vgl Bultmann 1968, 154ff.

53 Die Floskel „Soweit Kollege stammt nicht von mir, sondern von einem Jesuitenpater aus Köln, der viele seiner Predigten so begann.

54 Die Form der Andacht war der vorgegebene liturgische Rahmen.

55 Geb 1933, s a EG 312(T) und 427.

56 Vgl Lk 13,28.

57 Jes 53,2.

58 Vgl lKö 19,12.

Ende der Leseprobe aus 27 Seiten

Details

Titel
Das große Abendmahl (Lk 14,16-24)
Hochschule
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Veranstaltung
Homiletisches Hauptseminar
Note
1
Autor
Jahr
2000
Seiten
27
Katalognummer
V99767
ISBN (eBook)
9783638982047
Dateigröße
573 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Abendmahl, Homiletisches, Hauptseminar
Arbeit zitieren
Thomas Köhler (Autor:in), 2000, Das große Abendmahl (Lk 14,16-24), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/99767

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