Die Geschichte des deutschen Films


Skript, 2001

4 Seiten


Leseprobe


Die Geschichte des deutschen Films

Am Anfang der Filmgeschichte (Die Zeiten vor 1933)

- In den 20er und den frühen 30er: in Deutschland blüht die Filmwirtschaft, Meisterwerke des Stummfilms entstehen

- Die grossen Filme von Fritz Lang, z.B. “Die Nibelungen”, “Mertopolis” — letztere ist der grösste Monumentalfilm in dieser Zeit

- Andere berühmte Regisseure und Filme der Stummfilmzeit: Ernst Lubitsch, F. W. Murnau (Faust, Nosferatu)

- Es beginnt die Zeit der Tonfilme , sie wird auch von deutschen Filmen geprägt, wie z.B. “Das Testament des Dr. Mabuse” und “M” von F. Lang oder “Der blaue Engel” mit Marlene Dietrich, geführt von J. von Sternberg

- Der deutsche Tonfilm hat aber keine Zeit zur Entfaltung —1933 übernimmt die NSDAP die Regierung

Das Filmemachen in der Nazidiktatur (1933-1945)

- Viele Regisseure konfrontieren sich mit die Propagandainstrument der NSDAP und müssen emigrieren, auch Schauspieler und andere Fachleute

- Der Film: nur ein Medium für die Beeinflussung der Mengen: 75% der 1094 in dieser Zeit gedrehten Filme sind Komödien und Melodramen, die anderen: Propagandafilme (offen oder verborgen)

- Die Deutsche Wochenschau: ein bedeutendes Instrument am Anfang der 40er, auch zur Beeinflussung

- Die ganze Filmindustrie wird zentralisiert unter UFA

Nach der Krieg, in der DDR (1945-1990)

- Sowjetische Besatzungszone: unter DEFA (Deutsche Film AG) wird die Filmindustrie wieder monopolisiert, siedelt sich auch in die Babelsberger Studios ein: Potsdam wird das Zentrum

- DEFA wird 1953 zum “Volkseigenen Betrieb”

- Öffentlich: kein Zensur, aber Filme brauchen eine Nehmigung vom Staat, und finanzielle Unterstützung bekommen sie auch nur vom Staat

- Es laufen am Anfang viele antifaschistischen Filme

- In den 60er Jahre bekommen gesellschaftliche und wirtschaftliche Probleme der Gegenwart immer mehr Bedeutung: das führt zur Konfrontation mit der SED, 12 Filme werden verboten

- Trotzdem entstehen wert- und anspruchsvolle Filme

- 1990 kommt es zur Privatisation der DEFA, viele neue Filmgesellschafte siedeln sich auf dem Babesberger Gelände, 1994 gibt es den Namen DEFA nicht mehr

Anfang 1999 wurde die DEFA Stiftung gegründet, bei ihr liegen die Rechte aller Filmproduktionen der ehem. DEFA. Die Ertrage sollen der ostdeutschen Filmkultur zugute kommen.

Die Nachkriegszeit in der BRD (40er, 50er, Anfang 60er)

- Wenige Kinos nach der Krieg, 1945: 1150, aber schon 1946: 2125

- Wenige deutsche Filme: 1946 nur einer, dann aber 1947 schon neun, 1948: 22 und 1949 sogar 59 Der erste deutsche Film in den Kinos war “Die Mörder unter uns” von Wolfgang Staudte, die antifaschistische Streifen wurde am 15. Oktober 1946 uraufgeführt.

- Die ersten Filme: aus Frankreich, Grossbritannien, der USA und der Sowjetunion

- In Deutschland werden Trümmerfilme hergestellt, über die jüngste Vergangenheit und die unmittelbare Gegenwart, Heimat- und Hilflosigkeit. Diese sind aber eher oberflächlich, suchen keine Antworten auf die Fragen von Schuld und Unschuld. Berühmte Regisseure dieser Zeit: Josef von Baky, Harald Braun, Erich Engel, Helmut Kräutner

- In den ersten Zeiten sind noch die Überläufer da: unter der Naziherrschaft angefangene unpolitische Filmprojekte (Komödien, Unterhaltungsfilme usw.), die aber nur später zu Ende gebracht werden konnten

- Der deutsche Film versäumt einen Neubeginn: personelle Kontinuierlichkeit (die Regisseure, Schauspieler und Kameramänner von die 30-er und die 40-er bleiben, aber die Emigranten können keinen Fuss fassen) und die Bedürfnisse der Publikum sind die Ursache, z.B. Max Ophüls’ “Lola Montez” wird abgelehnt, zählt aber zu den Meisterwerken der Filmgeschichte

- Kennzeichend sind hingegen: Heimat-, Heide - und Bergfilme , sie stellen Idylle dar, treffen den Nerv der Zeit, z.B.: Schwarzwaldmädel (1950) und Grün ist die Heide (1951) von Hans Deppe, weitere Regisseure: Geza von Cziffra, Werner Jacobs

- Neufassungen von Erfolgsproduktionen der 30er (z.B. Die drei von der Tankstelle (1955), von Hans Wolff) kommen in die Kinos, diesen krönt aber auch kein Erfolg.

- Kriegs- und Soldatenfilm wird erfunden, z.B. “08/15” (1954), “Der Stern von Afrika” (1956/57), “Haie und kleine Fische” (1957) und “U 47 - Kapitänleutnant Prien” (1958).

- Mal mehr, mal weniger Erfolg haben die Gesangs- und Schlagerfilme , wie z.B. “Das Wirtshaus im Spessart” (1957) mit Lilo Pulver

- Zumindest versuchten die Problemen aufzugreifen: Josef von Baky, Kurt Hoffmann, Helmut Kräutner, Georg Tressler und Victor Vicas

- Ende der 50er: KRISE!! Kinobesucher pro Jahr: 1948 - 443 Millionen, das wuchs bis 1956 auf 818 Millionen, aber 1962: schon wieder auf dem Stand von 1948, und ab 1959 sinkt auch die Zahl der Kinos (von 7085), viele Produktionsfirmen gehen ein

- Auslöser: der Fernseher, fast in jedem Haushalt, Nachrichten und Unterhaltung ins Haus

- Kino: muss anspruchsvoller werden, künstlerische und ästhetische Qualitäten werden verlangt: der deutsche Film kann nicht mithalten.

- Ausnahme: Karl-May und Edgar Wallace Verfilmungen, dass kann die Krise aber auch nicht verhindern

- 1962: “Oberhausener Manifest”, Nachwuchsfilmer motiviert von der “Nouvelle vague” der Franzosen, gegen die unkreative und realitätsferne Stagnation von Papas Kino (“Papas Kino ist tot!”), äussern sich kritisch und selbstbewusst “Der Zusammenbruch des konventionellen deutschen Films entzieht einer von uns abgelehnten Geisteshaltung endlich den wirtschaftlichen Boden. (…) Wir erklären unseren Anspruch, den neuen deutschen Spielfilm zu Schaffen. Dieser neue Film braucht neue Freiheiten. (…) Der alte Film ist tot. Wir glauben an den neuen.”

Der junge deutsche Film (1965-1982)

- Es ist den jungen Filmemacher nicht leicht, sich gegen das “Schnulzenkartell” der Etablierten durchzusetzen

- In die Kinos: banale Schmuddel- und Lederhosenfilme, während dem entsteht in 1965 das Kuratorium Junger deutscher Film, Ziel: einen Spielfilm als Leinwanddebüt den jungen Regisseuren ermöglichen, das wird vom Bund, später von den Ländern unterstützt.

- Ab 1965: eine ganze Reihe von Filmen der neuen Generation, mit Erfolg, sie werden mehrfach mit Bundespreisen ausgezeichnet, z.B. “Es” von Ulrich Schamoni (1965), “Schonzeit für Füchse” von Peter Schamoni (1965/66), “Der junge Törless” von Volker Schlöndorff (1965/66, Kritikerpreis von Cannes in 1967), “Abschied von gestern” von Alexander Kluge (1966, Silberne Löwe in Venedig 1966), “Mahlzeiten” von Edgar Reitz (1966) und andere

- Das neue Kino hatte keinen gemeinsamen Stil, im Gegenteil: Gemeinsamkeit lag in künstlerischen Experimentierfreude , filmgestalterischen Kreativität. Kameraführung, Schnitt und Musik wichen vom Herkömmlichen ab, die Probleme waren politisch, realitätsbezogen, sozialkritisch

- Der junge deutsche Film kam bei den jungen Menschen an vor allem, er war Ausdruck des Lebensgefühls dieser Generation

- Viele Regisseure waren Autorenfilmer: schrieben Buch, machten Regie, Bildgestaltung und Schnitt selber, sie hatten den Anspruch, Künstler zu sein, vor allem: Alexander Kluge, später R. W. Fassbinder, W. Herzog un Wim Wenders

- Diese vier zusammen mit Edgar Reitz und Volker Schlöndorff prägten den neuen deutschen Film der 70-er, ihr gemeinsamer Film: “Deutschland im Herbst” (1978/1979), über die Stimmung im Deutschland nach der Schleyer-Entführung

- Viele Literatur-Verfilmungen führte Volker Schlöndorff, von Nachkriegsliteraren, z.B. “Die verlorene Ehe der Katharina Blum”, (1975) nach Heinrich Böll, “Blechtrommel”, (1979, ausgezeichnet mit Oscar in 1980) nach Günter Grass, “Der junge Törless”, (1965) nach Robert Musil.

- Werner Herzog: drehte Filme über Extremsituaionen von Menschen, er drehte Meisterwerke wie z.B. “Land des Schweigens und der Dunkleheit” 1970/71 über Taubblinden, und “Jeder für sich und Gott gegen allen” (1974) über die Kaspar Hauser Thematik, die bis zum Wahnsinn gehende Vereinsamung des Einzelnen

- Rainer Werner Fassbinder: einer der produktivsten Künstler, machte über 40(!) Filme in 13 Jahren (er starb mit 38), er war Autor, Regisseur und Schauspieler. Ein paar von seinen grössten Werken sind: “Katzelmacher” (1969), “Liebe ist kälter als der Tod” (1969), “Der Händler der vier Jahreszeiten” (1972), “Angst essen Seele auf” (1973), “Die Ehe der Marie Braun” (1979), der Groststadt-Epos Berlin, Alexanderplatz (1979/80) und “Die Sehnsucht der Veronika Voss” (1982), dafür erhielt er 1982 den Goldenen Bären der Berliner Festspiele.

- Wim Wenders debütierte 1969/70 mit einer Produktion der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film, Durchbruch: mit “Alice in den Städten” in 1973, machte viele international erfolgreiche Produktionen, in den 70er ging er nach Hollywood. Seine grössten Werke: “Paris, Texas” (1984), “Der Stand der Dinge” (1982, Goldene Palme in Cannes), “Der Himmel über Berlin” (1988, Preis für die beste Regie in Cannes), letztere wurde inzwischen auch in Hollywood wiederverfilmt in “Stadt der Engel”, weiters: “In weiter Ferne so nah!” (1992/93) und gemeinsam mit M. Antonioni “Weit über die Wolken”, er gilt als international anerkannteste deutsche Filmregisseur bis heute mit Hollywood-Produktionen wie “Ende der Gewalt” und “Der Millionen-Dollar Hotel”.

- 1982 starb Fassbinder, das gilt als letzte Jahr der jungen deutschen Film. Weitermachen: Herzog, Kluge, Wenders, auszeichnungen in Cannes, Berlin, Venedig, aber: zunehmende Desinteresse der Publikum, gewandelte Filmförderungspolitik Der deutsche Film von Heute (80er, 90er)

- Privater Fernsehsender und Videogeräte verbreiten sich, sie entziehen weiters mehr Publikum, Bedürfnisse verändern sich, man möchte Entertainment, politische und soziale Kino verliert seinen Reiz, junge Regisseure orientieren sich an amerikanische Filmemacher, wenige deutsche Filme bestehen die Kasse-Prüfung.

- Klamauk und Komödien dominieren, mit Schauspielern wie z.B. Thomas Gottschalk, Mike Krüger und Otto Waalkes. Es gibt ein paar erfolgreiche Produnktionen in dieser Zeit: “Das Boot” (1980/81) und “Die unendliche Geschichte” (1983) von Wolfgang Petersen, die sind die zwei teuersten deutschen Kinos. Sonst: die deutsche Kino kann mit der USA nicht mithalten

- Manche Regisseure wie Roland Emmerich (“Stargate” (1994), “Independence Day” (1996)) und Wolfgang Petersen (“In The Line Of Fire” (1993)) können den Durchbruch schaffen, aber nur mit Kassenschlager und nicht mit anspruchsvollen Produktionen

- Aber: mit dem Beginn der 90er: nicht viele Änderungen, Wiedervereinigung: neue Stoffe mit Ossis und Trabis, viele Klamaukfilme , Ausnahme: Sönke Wortmanns “Allein unter Frauen” (1991) und “Kleine Haie” (1992)

Doch Hoffnung für Anspruch und Werte? (Ende 90er)

- Bund und Länder: geänderte Filmförderungspolitik; Fernsehanbieter: gestiegene Engagement; neue Generation von Regisseuren und Produzenten; das alles belebt den deutschen Film wieder, neue Lust auf deutsches Kino ist zu erfahren, neue Filme: nicht so banal, wie die meisten 80er, allerdings nicht so anspruchsvoll wie die 60er und 70er. Aber: perfekt inszeniert und gedreht! Z.B.: “Der bewegte Mann” (1994), “Das Superweib” (1996) von Sönke Wortmann, “Keiner liebt mich” (1995) von Doris Dörrie, “Knockn’ on Heaven’s Door” (1997) von Thomas Jahn

- Diese Filme haben einen hohen Unterhaltungswert, gewannen viele Preise, aber: manche Kritiker werfen vor, dass diese Filme kein soziales Bewusstsein und keine politische Einsicht haben

- Andererseits: auch anspruchsvolle Filme , die die Kritik bestehen, kamen raus: “Der Totmacher” (1995) über die Psychoanalyse eines Mörders, von Romuald Karmakar, “Jenseits der Stille” (1996) über den Konflikt zwischen dem musizierenden Mädchen und ihren taubstummen Eltern. Helmut Dietl karikiert in 3 Filmen die Massenmedien: “Schtonk” (1992), “Rossini” (1996/97) und “Late Show” (1998/99). Joseph Vismaier drehte 3 historische Filme von hohem Niveau. Neue und vielversprechende Titel sind “Winterschläfer” (1997) und “Lola rennt” (1998) von Tom Twyker, und “Der Stille nach dem Schuss” (2000) von Volker Schlöndorff.

- 1999 ist der neue Filmförderungsgesetz in Kraft getreten, der die Wettbewerbchancen der deutschen Filme verbessern soll. Filmförderungsanstalt (FFA): Projektförderundsgelder ohne lange bürokratische Wege; privaten Sender zaheln freiwillig bis 2003 jährlich ca. 11 Millionen D-Mark an die FFA, dafür dürfen Filme früher in die Fernsehsender gesendet weden.

- Dazu kommt noch: es gibt immer mehr Kinos und. Multiplex Kinos (zwischen 1994 und 1998: 20% mehr, 4435), und die Zahl der Kinobesucher ist auch um 10% gestiegen (im selben Zeitintervall), aber: die deutschen Filme haben daran einen Marktanteil von nur ca. 10-15%, die andere Filme sind die “Hollywood-Movies”

Ende der Leseprobe aus 4 Seiten

Details

Titel
Die Geschichte des deutschen Films
Autor
Jahr
2001
Seiten
4
Katalognummer
V99647
ISBN (eBook)
9783638980869
Dateigröße
336 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Geschichte, Films
Arbeit zitieren
Csanad Mate (Autor:in), 2001, Die Geschichte des deutschen Films, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/99647

Kommentare

  • Gast am 21.4.2003

    lern mal deutsch.

    bitte lerne deutsch csanad. allein wegen der rechtschreibung und der ausdrucksweise deiner garnichtmal soooooooo schlechten zusammenfassung verdient sie in jeder kategorie die schlechteste wertung.

  • Gast am 3.4.2003

    Oh je.

    Super schlecht zusammengefaßt. Wesentliche SChwerpunkte fehlen. Falsches Deutsch und falsche Grammatik - einfach fürchterlich

  • Gast am 14.5.2002

    hg.

    Supi!!!!!!!

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Titel: Die Geschichte des deutschen Films



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