Schlangen unserer Heimat


Referat / Aufsatz (Schule), 2001

8 Seiten, Note: 2+


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Allgemein

3. Die Kreuzotter

4. Die Ringelnatter

5. Körperbau
5.1 Der Aufbau der Haut und die Häutung
5.2. Das Skelett
5.2.1. Wirbel und Rippen; Das Knochengerüst
5.2.2. Der Schädel
5.2.3. Das Gebiss
5.3. Das Nervensystem
5.3.1. Hirn und Rückenmark
5.3.2. Das Gehör
5.3.3. Der Geruchsinn
5.3.4. Der nasovomerale Sinn
5.3.5. Das Sehvermögen
5.3.6. Der Temperatursinn
5.4. Der Giftapparat
5.5. Herz und Kreislauf des Blutes

6. Ernährungsgewohnheiten

7. Fortbewegung

8. Fortpflanzung

9. Aufzucht der Jungen

10. Warum ist die Blindschleiche keine Schlange

11. Angebote im Kindergarten / Angebote mit Kindergartenkindern Quellenverzeichniss

1. Einleitung

Roland Bauchot

Die Schlange, ein Mythos. Im alten China galt die Schlange als Sinnbild der Erde und ihrer steten Erneuerung (im 1. Jahrtausend vor Christi oft auf Bronzen dargestellt). Im alten Testament steht sie als Unheilbringerin (1. Buch Moses), bei afrikanischen Naturvölkern als Gottheit und im altägyptischen und griechischen Glauben als heilige Begleiterin von Göttern. Heute noch genügt es, nur das Wort Schlange zu erwähnen um Ekel und Angst zu verbreiten. Dabei sind Schlangen alles andere als eklig. Schlangen sind mit einem sehr guten Geruchssinn ausgerüstet, so daß sie Beutetiere auch auf große Entfernung wittern und orten können. Des weiteren besitzen Schlangen die Fähigkeit, Schwingungen wahrzunehmen und so Beutetiere zu lokalisieren.

2. Allgemein

Roland Bauchot

Die Schlange zählt zur Familie der Reptilien, Unterordnung der Schuppenkriechtiere. Ihr Körper ist lang und dünn, ihre Gliedmaßen fehlen. Sie sind nur noch bei sehr wenigen Arten wie der Python als rudimentäre Gliedmaßen erkennbar. Ferner fehlen ihr die Harnblase, die linke Lunge und die Paukenhöhle (Ohr) . Sie kommt in den unterschiedlichsten Farben, Formen und Größen auf der ganzen Welt vor. Der Lebensraum befindet sich auf Bäumen, im Wasser, im Gebirge, in Wüsten und in Tropenwäldern. Die einzelnen Arten haben sich während ihrer Evolutionsgeschichte hervorragend ihrer jeweiligen Umgebung angepasst. Grundsätzlich unterscheidet man in die Giftschlange und die Würgeschlange. In unseren Breiten gibt es 6 Arten von Schlangen. Als Vertretung der Giftschlange gibt es die Kreuzotter (Vipera berus), und die Aspisviper ( Vipera Aspis). Als Vertretung der Würgeschlange ist die Ringelnatter (Natrix natrix), die Äskulapnatter (Elaphe longissima), die Würfelnatter (natrix tessellata) und die Schlingnatter (coronella austriaca) zu erwähnen. Sie kommen überwiegend in Europa vor. Ich beschränke mich auf die Ringelnatter und die Kreuzotter. Beide Arten sind in Deutschland wild anzutreffen und stehen unter Artenschutz.

3. Die Kreuzotter ( Vipera berus )

Roland Bauchot

Die Kreuzotter wird selten länger als 60 - 70 cm. Sie hat einen leicht abgesetzten ovalen Kopf mit einer abgerundeten Schnauze. Ihre Augen besitzen senkrechte, spaltförmige Pupillen. Charakteristisch für die Ringelnatter ist ihr leicht gestauchter Körper und ihr kurz auslaufender Schwanz. Sie ist leicht an Ihrem Zick Zack Muster auf dem Rücken zu erkennen. Dieses Zick Zack Muster gilt auch als Erkennungszeichen europäischer Giftschlangen. Eine Ausnahme ist die ungiftige Schlingnatter, die leicht wegen ihrer dunklen, streifen- und fleckenförmigen Rückenzeichnung mit der Kreuzotter verwechselt wird. Die Farbe der Kreuzotter reicht von rot über silbrig, grau, graublau, olivgrün, gelblich, braun bis hin zu schwarz. Sie kommt in Nord-, Süd- und Osteuropa, in Deutschland vorwiegend am Niederrhein und in der Norddeutschen Tiefebene, in der Eifel, im Spessart, im Schwarzwald, im Taunus und in der Alpenregion vor. Ihr Gift besteht aus einem Enzymgemisch und aus hemmorganischen Faktoren. Ihr Biss ist sehr schmerzhaft und hinterlässt zwei 1 bis 1,5 cm auseinanderliegenden Stichstellen. Sie braucht kühle und feuchte Lebensräume. Durch die Zerstörung der natürlichen Lebensräume ist die Kreuzotter sehr stark bedroht und steht wie alle anderen einheimischen Schlangen auf der roten Liste.

4. Die Ringelnatter ( Natrix natrix )

Roland Bauchot

Die Ringelnatter wird je nach Geschlecht 1 bis 1,5 m lang. Sie ist sehr leicht and dem gelben Halbmond am Hinterkopf zu erkennen. Ihr Kopf ist braun bis schwarz, die Kehle weiß. Ihr Körper ist olivgrau, braun, grünlich bis silbrig gefärbt. Die Ringelnatter zählt zu den Wasserschlangen. Sie ist ungiftig und beisst nicht. Sie lebt in Feuchtgebieten, an Flüssen und Teichen und wurde auch schon in Städten gesehen. Auch Schrebergärten, Gartenteiche und Komposthaufen zählen mittlerweile zu Ihrem Lebensraum. Mit Vorliebe hält sie sich aber in Kraut- und Pflanzendickichten auf. Die leicht nach oben gerichteten Augen mit Ihren runden Pupillen ermöglichen es der Ringelnatter fast ganz unter Wasser zu gehen und trotzdem die Umgebung zu beobachten. Wassernattern, so wie die Ringelnattern auch genannt werden, besitzen hinter der Lunge einen Luftsack. In diesem können Sie vor Tauchgängen Luft speichern und dementsprechend stundenlang unter Wasser bleiben. Die Ringelnatter steht auf der Liste der starkgefährdeten Tiere und steht somit unter Artenschutz. Bei Bedrohung durch Feinde stellen sich einige Tiere tot um den Angreifer abzuwehren. Sie winden den vorderen Teil ihres Körpers und die eigene Achse, reißen ihr Maul weit auf und lassen ihre Zunge seitlich heraushängen. Diese Stellung kann sie längere Zeit einhalten. Bei Gefangennahme kann die Ringelnatter aus ihrer Analdrüse ( Kloake ) eine unangenehm stinkende Füssigkeit absondern, die zu Abschreckung von Feinden dient.

5. Der Körperbau

Huber Saint Gironot

5.1. Der Aufbau der Haut und die Häutung

Im Gegensatz zur weitläufigen Meinung ist die Haut der Schlange nicht feucht und glitschig, sondern sie fühlt sich vielmehr trocken und samtig an. Die obere Schicht der Haut enthält keratinhaltige Zellen, die bei jeder Häutung abgestoßen werden. Die zweite Schicht ist eine dichte, flexible Hornschicht. Dann folgt eine Zwischenschicht und eine tiefer liegende Basalschicht. In der Lederhaut befinden sich neben Nerven und Blutadern auch Pigmentzellen, die der Schlange ihre Farbe geben. In der Unterhaut kann die Schlange Fettreserven lagern, die sich überwiegend im Schwanz befinden. Schlangen besitzen in ihrer Haut keine Poren und Schweißdrüsen, verhindern aber zu große Aufheizung durch angepasste Verhaltensweisen. Wächst die Schlange, dann wächst die Haut wie bei allen Reptilien nicht mit. Sie muss sich also von Zeit zu Zeit häuten. Dieser Vorgang wird von einem chemischen Prozess eingeleitet. Es sammelt sich eine trübe Flüssigkeit zwischen der neuen und der alten Haut, die dann Haut und Augen milchig trüb aussehen lässt. Dieser Vorgang der 1 - 2 Wochen dauern kann zeigt sein Ende, indem die Haut wieder klar wird. Nach 2 - 5 Tagen wird die Schlange dann die alte Haut am Maul angefangen wie eine Socke abstreifen. Die Hornhaut der Augen und der Geschlechtsorgane werden mit abgehäutet.

5.2. Das Skelett

Da Schlangen keine Extremitäten besitzen, beschränkt sich das Skelett auf die Wirbelsäule, die Rippen und den Schädel. Bei primitiveren Arten findet man noch verkümmerte Beckengurte und Oberschenkelknochen.

5.2.1. Wirbel und Rippen; Knochengerüst des Körpers

Da die Schlange sehr viele Wirbel hat, ist sie in der Lage, sich sehr elastisch zu bewegen. Die Rippen, die robust und stark verknöchert sind, sind mit einer doppelten Gelenkfacette mit den Wirbel verbunden. Schlangen besitzen kein Brustbein. Alle ihre Rippen sind frei beweglich, der Brustkorb ist sehr dehnbar, wodurch auch viel größere Beutetiere verschlungen und verdaut werden können.

5.2.2. Der Schädel

Eine Besonderheit des Schlangenschädels sind die fehlenden Schläfenknochen. Eine weitere Besonderheit ist, das der Unterkiefer im Verhältnis zum restlichen Schädel extrem beweglich ist. Diese Besonderheit nennt man Schädelkinematik. Der Schädel selbst ist sehr starr. Er fängt die Kräfte auf, die beim Packen großer Beutetiere auf die Schädelbasis ausgeübt werden. Der Oberkieferknochen, auf dem die Zähne sitzen ist im Gegensatz zum Unterkiefer nicht mit dem Quadratbein verbunden. Das Quadratbein kann sich bis in die waagerechte drehen und ermöglicht so einen extrem großen Mundöffnungswinkel. Das erklärt dann auch, warum Schlangen Beutetiere verschlingen können, die größer sind als der Durchmesser ihres Kopfes.

5.2.3. Das Gebiss

Die Zähne der Schlange sind lange, spitze, nach hinten gebogene Fangzähne, wodurch die Beutetiere, die stets als ganzes verschlungen und nie zerstückelt werden, nicht mehr entkommen können. Anders als bei Säugetieren haben die Zähne keine Wurzeln und können teilweise bewegt werden. Wie auch bei anderen Reptilien kann die Schlange ihre Zähne mehrmals in ihrem Leben wechseln. Dies ist erforderlich, sobald die Zähne abgenutzt sind. Bei allen Schlangen befinden sich am Unterkiefer einer und am Oberkiefer zwei Zahnbögen. Eine äußere Reihe die das Beutetier festhält und eine innere die das Beutetier in Richtung Speiseröhre transportiert.

5.3. Das Nervensystem und die Sinnesorgane

Roland Platel

5.3.1. Hirn und Rückenmark

Bei Untersuchungen fällt zuerst die Größe der Gehirns auf. Es ist größer als bei Amphibien, kann jedoch mit der Größe des Hirns von Vögeln oder Säugetieren nicht mithalten. Das Kleinhirn liegt direkt hinter dem Großhirn und ist für den Gleichgewichtssinn und die Bewegungskoordination zuständig.

Das im Wirbelkanal liegende Rückenmark ist bedingt durch die Körperlänge der Schlange sehr lang. Es kann die bis zu 100 Fache Länge des Hirns erreichen. Ein Großteil der Reflexe geht vom Rückenmark aus. Dadurch kann es eine ganze Reihe von Bewegungsabläufen selbst ausführen und genießt deshalb eine gewisse Autonomie gegenüber dem Gehirn. So kann eine geköpfte Schlage weiterhin sehr komplexe Bewegungsabläufe durchführen, wie z.B. den Angriff auf eine Beute.

5.3.2. Das Gehör

Schlangen besitzen, so wie die meisten Amphibien kein Außenohr und ihr Mittelohr ist stark verkümmert. Das Innenohr unterscheidet sich aber kaum von dem anderer Wirbeltiere. Die halbkreisförmigen Bogengänge regeln den Gleichgewichtssinn. Die Schnecke dient dem Hörvorgang. Forschungen, die beweisen sollen, wie eine Schlange ohne Außen- und Mittelohr hören soll brachten nur sehr unzureichende Ergebnisse und bleiben deshalb außen vor.

5.3.3. Der Geruchssinn

Die Basis der Geruchswahrnehmung ist ein Riechorgan, mit dem die Wand der Nasenhöhle ausgekleidet ist. Wie gut eine Schlange riechen kann ist sehr schwierig zu bestimmen, da meist andere Sinneswahrnehmungen wie visuelle oder nasovomerale Eindrücke parallel verarbeitet werden.

5.3.4. Der nasovomerale Sinn

Zum Irrtum aller wurde der nasovomerale Sinn oft in Verbindung mit dem Geruchssinn genannt, unterscheidet sich aber davon durch die Art des Stimulus und die Art des Nervenzentrums. Dieser Sinn bestimmt viele Verhaltensweisen der Schlange, deren Bedeutung man erst jetzt zu begreifen beginnt. Die zweigeteilte Zunge nimmt flüchtige Moleküle auf und führt sie zu dem sogenannten nasovomeralen oder auch Jakobschen Organ. Dieses Organ liegt in der Nasenhöhle und öffnet sich mit 2 Ausführungsgängen zur Mundhöhle hin. Darunter liegt dann die zweigespaltene Zunge. Die Sinneszellen dieses Organs reagieren dann auf Kontakt mit den Molekülen durch Reize und senden diese zum Hirn. Dieser Sinn hilft Schlangen ganz besonders bei der Ortung und Verfolgung von Beutetieren. Auch erleichtert es den Kontakt zu Tieren der gleichen Rasse. Bei der Partnersuche spielt dieses Organ eine ganz besondere Rolle. Es konnten bei Männchen Sexualhormone festgestellt werden, die auf die mit ihrem Sinn verbundene Gehirnstruktur einwirken.

5.3.5. Das Sehvermögen

Trotz der Wichtigkeit des nasovomeralen Sinnes dominiert das Sehvermögen. Ausnahmen gibt es bei den Wühlarten, bei denen der Sehsinn fast ganz verkümmert ist. Schlangen verfügen über ein sehr breites Sehfeld von fast 140º. Die Überdeckung der beiden Augen beträgt 45º. Das Schlangenauge ist in der Lage, sch auf Entfernungen einzustellen. Tagaktiv Schlangen, wie z.B. die Ringelnatter, können Farben erkennen. Sie hat eine runde Pupille, wohin gegen die meisten nachtaktiven Schlangen senkrecht stehende Sehschlitze besitzen. Trotz der enormen Wichtigkeit des Sehsinnes reicht dieser für den normalen Wahrnehmungsprozess der Schlange kaum aus. Ein weiterer wichtiger Sinn ist der Temperatursinn.

5.3.6. Der Temperatursinn

Schlangen sind in der Lage, die von einer Wärmequelle abgegebene Infrarotstrahlung wahrzunehmen. Diese Besonderheit findet bei der Ortung und Verfolgung von Beutetieren besondere Anwendung. Die Art der Strahlungswahrnehmung ist von Art zu Art unterschiedlich. Bereits leichte Temperaturschwankungen von 0,003º C reichen aus, um ein Signal an das Hirn weiter zu geben.

5.4 Der Giftapparat

Der Giftapparat der Schlange besteht hauptsächlich aus zwei Drüsen, die das Gift synthetisieren und einem Einspritzsystem, das aus zwei hakenförmigen Giftzähnen gebildet wird. Über sie kann das Gift tief in das Gewebe des Beutetiers oder des Angreifers gespritzt werden. Schlangengifte bestehen aus einem komplexen Proteingemisch. Es handelt sich dabei um Toxine (Gifte), die für die tödliche Wirkung verantwortlich sind, um Substanzen, die teilweise erhebliche biologische Auswirkungen haben aber nicht tödlich sind und um Enzyme, die eine wichtige Rolle bei der Verdauung der Beute spielen. Einige Enzyme des Schlangengiftes werden mittlerweile als nützliche Medikamente verwendet.

5.5. Herz und Kreislauf des Blutes

Hubert Saint Gironot

Der Blutkreislauf unterscheidet sich mit Ausnahme der Länge kaum von dem anderer Reptilien. Schlangen haben nur eine Herzkammer. Im Körper ist es relativ weit hinten angeordnet. Es ist in seiner Form länglich und asymmetrisch. Der rechte Vorhof ist größer als der linke und die Wandung der Herzkammer ist links dicker als rechts. Die Herzfrequenz liegt je nach Art zwischen 20 und 70 Schlägen pro Minute. Die meisten Schlangenarten verfügen nur über eine Hauptschlagader. Dafür besitzen sie mehrere Eingeweideschlagadern, wie z.B. die Lymphgefäße die den Darm mit nährstoffreichem Blut versorgen und das Gewebe entschlacken. Da der Körper der Schlange sehr lang gestreckt ist, sind im Kloakenbereich Lymphherzen unerlässlich. Bei Riesenschlangen, wie z.B. der Python, werden diese bis zu 2 Meter lang.

6. Ernährungsgewohnheiten

Jean-Pierre Gase

Die Schlange ist bis auf eine Ausnahme, auf die jetzt nicht weiter eingegangen wird, ein Raubtier. Als Beute kommen Vögel, Eier, Insekten, Fische und verschiedene Raubtiere in Frage. Das Beutetier wird erdrosselt oder mit einem Giftbiss getötet. Dann wird es im Ganzen verschlungen. Ist das Beutetier zu groß, kann die Schlange ihren Unterkiefer aushängen. Der Verdauungsvorgang dauert dann je nach Art und Größe des Beutetiers 3 - 14 Tage. Bei diesem Vorgang verbraucht die Schlange dann sehr viel Energie. Nach dem Fressen ziehen die Schlangen sich dann an einen Ruheplatz zurück, um die aufgenommene Nahrung in aller Ruhe verdauen zu können. Wird die Schlange während der Nahrungsaufnahme gestört oder angegriffen, würgt sie ihre Nahrung wieder aus um schneller und wehrhaft zu sein. Nach dem Verdauungsvorgang wird dann der Kot abgesetzt. Durch die sehr aggressiven Verdauungssäfte des Schlangenmagens werden Federn, Krallen und Knochen meist vollkommen verdaut.

7. Fortbewegung

Jean-Pierre Gase

Zwei- und Vierbeiner stoßen sich mit Ihren Gliedmaßen am Boden ab. Die Schlange hingegen drückt jeden Teil ihres Körpers an den Boden um sich fortzubewegen. Ihr Bewegungsapparat ist die gesamte Wirbelsäule, die Muskulatur und die Haut. Man unterscheidet 3 Arten der Fortbewegung. Das Seitliche Verrutschen, das Ziehharmonikakriechen und das Seitenwinden.

a.) Beim Seitlichen Verrutschen liegt der Kopf der Schlange tief auf dem Boden. Von ihm aus geht eine Wellenbewegung in den Schwanz, die dann sofort wieder zurückgegeben wird. Diese Bewegungsart ist sehr energieaufwendig und wird deshalb nur in Notsituationen angewendet.

b.) Beim Ziehharmonikakriechen sieht der Körper der Schlage tatsächlich aus wie eine Ziehharmonika. Hierbei wird zuerst der Hinterkörper angezogen. Dann stößt dieser den vorderen Teil des K örpers ab. Diese Bewegung benutzt die Schlange oft in Rohren oder auf ebenen Flächen.

c.) Das Seitenwinden setzt die Schlange gerne bei heißem oder rauhem Untergrund ein. Hierbei ist die Bewegung so abgestimmt, das immer nur zwei Stellen ihres Körpers den Boden berühren. Das Ausrichten von Körper und Kopf läuft seitlich zur Bewegungsrichtung. Da die Bewegung aber nur wenige Millimeter über dem Boden stattfindet hat man den Eindruck, die Schlange würde schweben.

8. Fortpflanzung

Hubert Saint Gironot

Ein sexuell aktives Männchen wird sich bei einer Begegnung mit einer anderen Schlange sofort auf sie zubewegen.

Handelt es sich um ein Männchen, beginnt meist ein Ritualkampf, bei dem aber nicht gebissen wird. Er stellt eher eine Art Machtgehabe dar, bei dem nur die Kräfte gemessen werden. Zeigt das Tier keine besondere Reaktion, beginnt das Männchen mit dem Vorspiel. Bei diesem Ritual erkennt das Männchen dann über das Jakobsche Organ Rasse und Geschlecht des Tieres. Handelt es sich um ein geschlechtsreifes Weibchen, legt es seine Kopfunterseite auf den Rücken des Weibchens und beginnt langsam nach vorne zu kriechen. Hat er ihren Körper komplett bedeckt, beginnt es seinen Schwanz um den des Weibchens zu winden, um seine Kloake über die ihre zu bringen. Manchmal dauert es Tage, bis das Männchen es schafft, seine Hepidermes in die Kloake des Weibchens einzuführen. Ist das Weibchen dann begattet, bleibt das Männchen in einigen Fällen noch einige Tage in der Nähe, um das Weibchen ein weiteres mal zu begatten.

9. Aufzucht der Jungen

Hubert Saint Gironot

Dieser Punkt in bei Schlangen noch sehr wenig erforscht, da Schlangen im allgemeinen ihre Brut ihrem Schicksal überlassen. Jedoch wurden Pythons beobachtet, die sich regelrecht um die Brut winden und so die Temperatur des Geleges ein wenig höher zu machen als die Außentemperatur.

10. Warum ist eine Blindschleiche keine Schlange

Michael Tossing

Die Blindschleiche:

Ein zwinkernder Schneckenvertilger und Frühlingsbote.

Die Blindschleiche hat es schwer bei uns. Oft wird sie aus Unwissenheit für eine Schlange gehalten und getötet. Dabei ist die Blindschleiche ein faszinierendes und lebendiges Beispiel für die Evolutionsgeschichte. Der Name Blindschleiche kommt wahrscheinlich daher, das sie sich oft im Erdreich und in Komposthaufen aufhält und sich deshalb ihr Sehsinn zurückgebildet hat. Sie ist eine beinlose Echse. Deutlichstes Beispiel dafür ist, das die Blindschleiche blinzeln kann. Auch hat sie im Gegensatz zur Schlange einen erstaunlichen Trick auf Lager. Sie kann bei Gefahr ihren Schwanz abwerfen. Ein weiterer Unterschied zur Schlange besteht darin, das die Blindschleiche zum Züngeln Ihr Maul öffnen muss. Die Schlange hat dafür eine kleine Kerbe an Ihrem Ober- und Unterkiefer, durch die die Zunge ohne Öffnung des Mauls gleiten kann. Ein weiterer Unterscheidungspunkt ist die Art der Fortpflanzung. Die Blindschleiche legt keine Eier. Sie gebärt ihre Jungen lebend, die sich beim Wachsen immer wieder häuten. Im Garten machen sich diese beinlosen Echsen sehr nützlich. Zu ihren Leibgerichten gehören Schnecken und Insektenlarven, die aber nicht durch Insektenpestizide vertrieben werden dürfen, da man sonst lange auf den freundlichen Frühlingsboten warten kann.

11. Angebote zum Thema in Kindergärten

Michael Tossing

Die Schlange ist wohl in Kindergärten ein schwer einzubringendes Thema, da die Anwesenheit bei vielen Kindern Angst und Schrecken verbreiten wird. Deshalb schlage ich folgende Methoden vor, um Kinder mit diesem Thema vertraut zu machen.

a.) Durch Bild- und Fachliteratur könnte der Erzieher dem Kind die Schlange erklären. Vom Bilder- bis zum Fachbuch ist hier alles möglich. Dabei kann das Kind auf Fotos sehen wie Schlangen ausschauen und sich vom Erzieher etwas vorlesen lassen.

b.) Eine zweite Möglichkeit ist, durch Videomaterial dem Kind zu zeigen wie Schlangen sich bewegen, wie sie fressen und alles was das Tier sonst in seiner Bewegung macht. Mit diesem Medium ist es möglich dem Kind alles das zu erklären, was mit Büchern nicht möglich ist.

c.) Nach Anwenden der ersten zwei Möglichkeiten kann man mit der Gruppe einen Tagesausflug in einen Zoo mit dazugehörigem Terrarium machen. Hier sieht das Kind die Schlange in echt. Dies ist für das Kind sicherlich ein großes Erlebnis, denn anders als Hund und Katze begegnet man einer Schlange in der freien Natur nur in den seltensten Fällen. Dieses Erlebnis wird für die meisten Kinder ein nicht zu vergessendes Erlebnis sein und sie werden noch lange Zeit allen Leuten davon erzählen. d.) Nach dem Besuch im Zoo besteht dann die Möglichkeit beim Gestalten Modelle von Schlangen Nachzubauen. Dazu eignen sich z.B. Joghurtbecher, die man aneinander bindet. Diese werden wie Trichter aneinandergelegt und mit Draht oder Bindfaden verbunden. Dadurch ist das Modell ähnlich wie eine echte Schlange sehr beweglich. Vorher kann man die Becher mit Stoff oder Papier bekleben oder sie anmalen.

e.) Eine weitere Möglichkeit wäre das Erklären der Fortbewegungsarten. Diese sollen dann von den Kindern beim Turnunterricht nachgeahmt werden, in dem sie sich auf dem Boden herumschlängeln. Dieses hat dann den Stellenwert eines Rollenspiels, bei dem das Kind in die Rolle eines anderen schlüpft.

Quellenverzeichniss

Printpublikationen

Bauchot, Roland [Hrsg.]: Schlangen : Evolution, Anatomie, Physiologie, Ökologie und Verbreitung, Verhalten, Bedrohung und Gefährdung, Haltung und Pflege / Roland Bauchot (Hrsg.) Augsburg : Naturbuch-Verl., 1994. - 240 S. : zahlr. Ill., graph. Darst. Kt. Einheitssacht.: Les serpents <dt.> - Aus d. Franz. Übersetzt.

Elektronische Publikationen

www.schlangen-freak.de www.snakehouse.de

www.aquarium-bbs.de/schlange/schlange.htm www.reptilien.de

www.wissen.de

Ende der Leseprobe aus 8 Seiten

Details

Titel
Schlangen unserer Heimat
Veranstaltung
Gesundheitslehre Referat
Note
2+
Autor
Jahr
2001
Seiten
8
Katalognummer
V99636
ISBN (eBook)
9783638980753
Dateigröße
467 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Bilder wurden mangels Quellenangben entfernt
Schlagworte
Schlangen, Heimat, Gesundheitslehre, Referat
Arbeit zitieren
Michael Tossing (Autor:in), 2001, Schlangen unserer Heimat, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/99636

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