Probleme der Psychologie historisch gesehen


Referat / Aufsatz (Schule), 2000

3 Seiten, Note: 3


Leseprobe


Probleme der Psychologie historisch gesehen

Psychopathologie: Teilbereich der Psychiatrie, der sich mit Erkennung und Beschreibung krankhafter Erlebnis- und Erfahrungsweisen beschäftigt.

Sie zielt auf möglichst objektive Symptombeschreibung, nicht aber auf eine Erforschung der Ursachen oder Aufstellung einer bestimmten Krankheitslehre.

Analyse der vom Patienten erlebten Phänomene, Versuch der Erklärung dieser durch Interpretation seiner Äußerungen.

Die Entwicklung der Asyle

- ab dem 15. Jahrhundert erste Hospitäler für Geisteskranke nachdem Lepra-Krankenhäuser nicht mehr gebraucht und umfunktioniert wurden
- Behandlung: zum Arbeiten bringen
- sehr schlechte Lebensbedingungen
- psychisch Kranke als Attraktion ausgestellt und vorgeführt
- erstes amerikanisches Hospital 1773 in Williamsburg, Virginia gegründet
- Benjamin Rush (1745-1813) hielt übermäßigen Blutandrang im Gehirn für die Ursache psychischer Störungen - Patienten wurde Blut abgenommen
- Heilung durch ,,Angst und Schrecken"

Humanitäre Behandlung

- Philippe Pinel (1745-1826) war Leiter eines großen Pariser Asyls und erster bedeutender Vertreter humanistischer Auffassungen in der Psychologie, er behandelte Patienten nicht wie Tiere, sondern wie kranke Menschen.
- William Tuke (1732-1822) war schockiert von den Zuständen in einem Yorker Asyl und gründete daraufhin eine eigene Institution: das ,,York Retreat" (Arbeit, aber auch Ruhe und Erholung für psych. Kranke, sog. moralische Behandlung) später ähnliche Einrichtungen in Amerika
- Bald wurden große psychiatrische Kliniken gebaut, die keine individuelle Zuwendung mehr bieten konnten.
Anfänge gegenwärtiger Auffassungen
- bis zum 19. Jahrhundert war die Psychologie als ,,Lehre von der Seele" Teilgebiet der
Philosophie, ab dem frühen 19. Jahrhundert ,,Verselbständigung" zu einer eigenen Disziplin
Somatogenese (Suche nach körperlichen Ursachen geistiger Störungen)
- Wilhelm Griesinger und später Emil Kraepelin entwickeln Hippokrates´ somatogenetische Hypothese zur Erklärung von Geisteskrankheiten weiter: Herausgabe eines Lehrbuches der Psychiatrie mit einem Klassifikationssystem (grundlegend für heute gebräuchliche diagnostische Kategorien):
- bestimmte Symptome wiederholen sich bei Geisteskrankheiten, sie stellen zusammen das Syndrom dar.
- zwei Hauptgruppen (Ursachen): Dementia praecox (chemisches Ungleichgewicht) und manisch depressive Psychose (Stoffwechselstörung)
- neue Erkenntnisse über das Nervensystem, Entdeckung des Zusammenhangs von Syphillis und späteren psychischen Störungen
- 1879 Gründung des ersten psychologischen Laboratoriums in Leipzig unter Wundt; P. wird experimentelle Disziplin
Psychogenese
- Franz Anton Mesmer (1734-1815):
- magnetisches Fluidum, das von anderen beeinflusst werden kann, verursacht bei ungleicher Verteilung psych. Störungen. Er behandelte Hysterien und Lähmungen durch mystische Sitzungen, die das Fl. wieder ins Gleichgewicht bringen sollte
- praktizierte als einer der ersten Ärzte die Hypnose
- Pariser Neurologe
- Josef Breuer (), Wiener, durch Zufall entdeckte Breuer, dass es den Patienten, wenn sie sich im hypnotisierten Zustand an die für das Symptom verantwortliche Situation erinnerten und darüber sprachen, hinterher oft besser ging. Das Wiedererleben einer früheren emotionalen Katastrophe und die Lösung der emotionalen Spannung inzwischen vergessener Gedanken nannte Breuer Katharsis.

Geschichte der Psychopathologie

Frühzeit

- Dämonologie: vertritt die Theorie, dass sich ein autonomes Wesen wie der Teufel oder ein Dämon in einen menschlichen oder tierischen Körper versetzen kann, diesen Körper und Geist beherrschen kann.

Antike

- Hippokrates (460-377 v.Chr.), griechischer Arzt:

Somatogenetische Auffassung (Soma = Körper), Krankheiten und psychische Störungen können nur natürliche, also physiologische Ursachen haben.

- Die vier Körpersäfte beeinflussen das Temperament. Diese Theorie wird später von dem Römer Galenus (131-201 n.Chr.) erweitert.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

gelbe Galle Choleriker (willensstark und

jähzornig)

Mittelalter

- Christliche Dämonologie: weitverbreiteter Glaube, psychisch Kranke seien ,,vom Teufel besessen".

Vom 13. Jahrhundert an bis hinein ins 18. Jahrhundert folterten und ermordeten Inquisitoren die so bezeichneten ,,Hexen" und ,,Häretiker".

15.-18. Jahrhundert

- Erste Hospitäler für psychisch Kranke, aber sehr schlechte Behandlung (,,wie Tiere") und Lebensbedingungen; außerdem wurden psychisch Kranke als Attraktion ,,ausgestellt" und vorgeführt.

19. Jahrhundert

- Beginnende humanitäre Behandlung: Patienten werden als kranke, zu heilende und zu unterstützende Menschen angesehen, und man beginnt, sich mit ihren individuellen Schicksalen und Problemen auseinanderzusetzen.

Ende 19. / Anfang 20. Jahrhundert

- Somatogenetische Theorie wird bestätigt durch die Entdeckung des Zusammenhangs von Syphillis mit später im Leben auftretenden Geisteskrankheiten und die Zurückführung von Alterssenilität auf degenerative Vorgänge im Gehirn. Erstes Klassifikationssystem: Emil Kraepelin (1865-1926)
- Psychogenetische Theorie entwickelt sich als Gegenströmung: psychische Ursachen von Geisteskrankheiten werden nun auch anerkannt. Beispiel: Hypnose (J. M. Charcot (1825- 1893); Josef Breuer)
- Psychoanlayse (Sigmung Freud (1856-1939)) kann psychische Störung allein durch geistige Vorgänge aufarbeiten und beseitigen.

Ende der Leseprobe aus 3 Seiten

Details

Titel
Probleme der Psychologie historisch gesehen
Note
3
Autor
Jahr
2000
Seiten
3
Katalognummer
V99292
ISBN (eBook)
9783638977364
Dateigröße
472 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Probleme, Psychologie
Arbeit zitieren
Gisela Walter (Autor:in), 2000, Probleme der Psychologie historisch gesehen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/99292

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