Hesse, Hermann - Der Steppenwolf


Referat / Aufsatz (Schule), 2000

5 Seiten


Leseprobe


Hermann Hesse (1877-1962)

-Der Steppenwolf-

Biographie:

- 02.07.1877 in Calw (Würtemberg) geboren
- Vater: Johannes Hesse (stammt aus Estland + war Missionar)
- Mutter: Marie Hesse (Tochter eines bekannten Indologen + Missionar)
- 1881-1886 wohnt er mit seinen Eltern in Basel
- 1886 Rückkehr nach Calw
- 1890/1 Besuch der Lateinschule in Göppingen + besteht sein schwäb. Landesexamen
- 1891/2Besuch eines evangel.-theolog. Seminar im Kloster Maulborn >Flucht aus dem Seminar
- 1892/3 Besuch eines Gymnasiums in Cannstatt +Absolvierung der Obersekundarreife
- 1893/4 Mechanikerlehre in einer Turmuhrenfabrik in Calw
- 1895/6 Buchhändlerlehre in Tübingen
- 1898/9 Sortimentgehilfe
- 1899 erste Veröffentlichungen
- 1899-1903 Buchhändler + Antiquar; Reisen durch die Schweiz
- 1902 Tod der Mutter
- 1904 erste Erfolge mit „Peter Camenzind“ Heirat mit Maria Bernoulli wohnt am Bodensee; freier Schriftsteller + Mitarbeiter zahlreicher Zeitungen
- 1905 Geburt des ersten Sohnes Bruno
- 1909 Geburt des zweiten Sohnes Heiner
- 1911 Reise nach Indien + Geburt des dritten Sohnes Martin
- 1912 Emigration nach Bern
- 1914 freiwillige Meldung zum Wehrdienst >dienstuntauglich> wird der dt. Gesandtschaft
- (Bern) zugeteilt
- 1916 Tod des Vaters; Krankheit von seiner Frau + Sohn >Nervenzusammenbruch
- Æ psych. Behandlung
Übersiedelung von Bern nach Montagnola (Tessin) ohne Familie; Begeisterung für die Malerei
- 1923 wird er Schweizer Staatsbürger
- 1924 zweite Ehe mit Ruth Wenger Mitglied der „preuß. Akademie der Künste“
- 1933 dritte Ehe mit Ninon Dolbin; seine Werke werden in Deutschland verboten von da ab arbeitete er unter dem Pseudonym Emil Sinclair
- 1936 erhält er den Gottfried-Keller-Preis
- 1946 Werke sind wieder in Deutschland zugelassen; erhält den Goethe-Preis + Nobelpreis
- für Literatur
- 1947 Ehrendoktor an der Universität Bern + Ehrenbürgerschaft der Stadt Calw
- 1950 Erhalt des Wilhelm-Rabe-Preises
- 1955 erhält Friedenspreis des dt. Buchhandels +Aufnahme in die Friedensklasse des Ordens “Pour la merité“
- 0908.1962 Tod in Montagnola durch Gehirnschlag H. Hesse war ein bürgerlicher Dichter. Zugleich aber auch Erzähler, Lyriker, Essayist Kritiker und Maler.

Er hatte regen Briefkontakt mit Döblin, Freud, Hofmannsthal und Rilke.

Werke:

- Frühwerke:
- Peter Camenzind“ (1904)
- „Unterm Rad“ (1906)
- „Diesseits“ (1907)
- „Nachbarn“ (1908)
- „Gertrud“ (1910)
- „Aus Indien“ (1913)
- „Roßalde“ (1914)
- „Knulp“ (1915)
- Blütezeit seines Schaffens:
- „Demian“ (1919)
- „Klingsors letzter Sommer“ (1920)
- „Siddhartha“ (1922)
- „Der Steppenwolf“ (1927)
- „Narziß und Goldmund“ (1930)
- Spätwerke:
- „Die Morgenlandfähre“ (1932)
- Gedenkblätter (1937)
- „Das Glasperlenspiel“ (1943)
- „Traumfährte“ (1945)
- „Krieg und Frieden“ (1946)
- Späte Prosa (1951)
- Beschwörungen (1955)
- 1907-1912 Mitarbeit an der liberalen Zeitschrift „März“ (gegen Wilhelm II.)
- 1919 Herausgabe der Zeitschrift „Vivos Voco“ (für neues Deutschtum)

Personen:

- Harry Haller = Hauptperson
- ca.50 Jahre alt
- Schmerzen (Gicht)
- Außenseiter des normalen bürgerl. Lebens; Æeinsam, sensibel + verzweifelt
- schreibt für Zeitungen + liest viel
- kein geregeltes Leben; ohne Beruf + Pflichten o geschieden
- Affäre mit Maria
- leidet an Schizophrenie
- versteht moderne Welt nicht o Selbstmordgedanken
- Hermine
- Prostituierte
- lebt in realer Welt ¹ zu Harry o Gläubige Christin
- versteht Harrys Probleme
- verlangt von ihm sie zu töten + von dieser Welt zu erlösen
- Pablo
- Südamerikaner
- beherrscht mehrere Sprachen
- jung + intelligent ¹ zu Harry
- Besitzer des „Magischen Theaters“ o spielt Saxophon zur Entspannung
- Maria
- „ausgewachsene Schönheit“ (laut Harry)
- kein Interesse für geistiges Leben
- lässt sich von Männern aushalten
- lernt Harry das richtige Leben
- Professor
- 2 -
- langjähriger Freund Harrys o typischer Bürger
- führt geregeltes Leben
- ist vaterlandstreu +konservativ
- erforscht asiatische + indische Mythologie

Inhalt:

- Hauptperson = Außenseiter +Leiden an SchizophrenieÆ Identitätskrise, möchte wie ein Steppenwolf sein
- Sein Ziel: der Tod
- Lernt zufällig neue Leute kennen, die ihn aus seiner Versagerrolle helfen wollen. · zeigen ihm die wirkliche, schöne Welt mit ihren Vor- und Nachteilen · zeigen ihm seine Welt + sein Fehlverhalten
- seine neuen Bekanntschaften helfen ihm bei seiner Identitätsfindung
- Er versucht seine verhasste Welt positiver zu sehen, wird dabei aber auch nicht glücklich. · lässt sein Leben Revue passieren Æschöpft daraus neue Kraft, um noch einmal neu anzufangen ÆEr möchte nicht länger von der Gesellschaft ausgeschlossen werden. · Wird es ihm gelingen?

Gesellschaftliche - und politische Hintergründe:

- Nachkriegszeit
- „Goldene Zwanziger“
- technischer Fortschritt o sozialer Abstieg o Tradition ¹ Experiment · Krisen der Weimarer Republik
- 1923 Inflation
- Drogen + Prostitution
- Jugend hatte nach dem Krieg keine Perspektive mehr

Entstehung:

- Vorarbeit bereits 1922 begonnen
- während seelischer Krise des Autors (Familie zerbrach > siehe Biographie)
- 1924 schrieb Hermann Hesse den 1.Teil des Steppenwolfes in seiner gemieteten
Mansardenwohnung
- geplanter Selbstmord am 50.Geburtstag
- Mit diesem Buch versuchte er die damaligen Probleme zu lösen indem er sie aufschrieb. · geprägt durch Nietzsches, Schopenhauers und Freuds Vordenken
- 1927 erschien das expressive Werk im Fischer Verlag, Berlin
- Man ordnet es in „Entfaltung der Moderne“

Bezug zum Autor:

- Harry Haller = Hermann Hesse · Mansardenwohnung
- Gicht
- ca.50 Jahre · Außenseiter
- depressiv + einsam
- kommt mit bürgerl. Leben nicht zurecht · Vaterland- Verräter
- Interesse für Literatur/Philosophie/Musik · Motiv Fernost taucht auf
- auftretende Figuren z.T. Namensabhandlungen/Synonyme für existierende Personen in H. Hesses Leben

Aufbau:

- durchgängig - keine Kapitel
- Mehrer Handlungsstränge
- Ende bleibt offen
- Handlungsstränge im einzelnen:
- Vorwort
- auktorial
- persönl. Eindruck über Harry wird geschildert · Harrys Aufzeichnungen „Nur für Verrückte“ o In Tagebuchform
- Rückwendung auf das Geschehne o Einsicht in die Seele Harrys
- Traktat =Jahrmarktheftchen, da? Harry zugesteckt bekommt
- Einschub in Harrys Aufzeichnungen
- Unterbrechung der Romanhandlung o objektiv
- Probleme von Harry werden analysiert
- Magische Theater (Klimax)
- Kein Zeit-Raum Bezug
- Ausflug ins eigene Ich in 6 Stationen um die gemachten Fehler zu erkennen o Opiumrausch durch Pablo

1. Jagd auf die Automobile

- Harry trifft alten Jugendfreund Gustav
- hat mit ihm gegen die technisierende Welt gekämpft
- Wolf in Harry hat hier Oberhand

2. Das Schachspiel

- Harry trifft auf Schachspieler der seiner Identität nicht preisgibt
- Dieser nimmt Harrys Einzelpersönlichkeiten und verwendet sie als Schachfiguren.
- einige Figuren schließen Freundschaft - andere bekämpfen sich >es gibt viele Einzelseelen, die ihn ihm wohnen + unterschiedlich sind, aber trotzdem zu einer Einigung kommen können

3. Die Steppenwolf Dressur

- Eine Art Zirkus
- Dompteur lässt einen Wolf Kunststücke vorführen
- Rollentausch
- Harry ist entsetzt >alles möglich nichts wie es scheint

4. Alle Mädchen sind dein

- Harry wird in seine Jugendzeit versetzt
- trifft auf seine Jugendfreundin
- diese zeigt Harry was Liebe bedeutet + das er vieles verpasst hat

5. Wie man durch liebe tötet

- Harry wird wieder unsicher + depressiv
- Er ersticht Hermine, weil sie mit Pablo geschlafen hat > Eifersucht

6. Harrys Hinrichtung

- Schlußscene
- Harry wird von mehreren Richtern verurteilt wegen seinem Fehlverhalten Æauf ewiges Leben verurteilt ¹ Selbstmord
- Er soll mittels Humor lernen die Welt zu bestehen + mit seinen Schwächen zu leben.
- Er erkennt seine Probleme

Leitmotive zur Findung der Persönlichkeit:

- Unsterblichkeit (Mozart und Goethe sind lebendig) · Doppelrolle (Mensch und Tier in einer Person) · Spiegel (Reflektion des eigenen Ichs)
- „Steppenwolf“
- Wolf = zweite Seele in Harry
- verkörpert das Animalische (fressen, saufen etc.)
- gefährliches Raubtier, Einzelgänger, unabhängig
- oft negativ dargestellt wegen der Unberechenbarkeit Harrys Persönlichkeit o Steppe = einsames Gelände

Besonderheiten der Sprache:

- hauptsächlich umgangssprachlich + derb, aber ausdrucksstark formuliert · mehrere Sprachebenen
- konzentriert auf das Wesentliche, ohne Abschweifungen
- Arbeit mit Wiederholungen, Symbolen, Metaphern und Ironie
- Monologe von Harry =hypotaktisch, Dialoge jedoch parataktisch

Literarische Besonderheiten:

- vorwiegend Meinungen, Erlebnisse + Gedanken von Harry · Zeitraffung/Zeitdehnung/Zeitsprünge
- Perspektivwechsel
- Verknüpfung von Realität + Phantasie · Verschachtelung von Handlungen
- Offenes Ende um dem Leser, dem es genauso geht, aus seiner Abgeschiedenheit zu helfen

Zitate:

- „Ist es nicht nötig zu sagen, dass der Steppenwolf ein Romanwerk ist, das an experimenteller Gewagtheit dem Ulysses,...,nicht nachsteht?“ (Thomas Mann)
- „Für seine Freiheit ist er bereit alles aufzugeben außer seiner Integrität“ (THE TIMES)
- „Der Steppenwolf hat mich seit langem zum erstenmal wieder gelehrt, was Lesen heißt.“

(Thomas Mann)

Sonstiges:

- Funktion des Werkes:
Problemfindung + Lösung
„Innere Biographie“ von H. Hesse
- über 1Mio. deutschsprachige Gesamtausgaben · bisher in 30 Sprachen übersetzt
- Warnung vor dem Zweiten Weltkrieg
- Kritik: Der Steppenwolf sei hässlich, jüdisch und handle von Schweinereien.

Quellen:

- Primärliteratur
- „Der Steppenwolf“, Hermann Hesse, Suhrkamp Verlag, Taschenbuchausgabe 1974 · Sekundärliteratur
- Interpretationshilfe, „Der Steppenwolf“, Helga Esselsborn Krumbiegel, Oldenbourg Verlag,1998
- Internet www.biographien.de o DTV Lexikon Band 8
- Matthias Windisch, Hefter Deutsch GK12
- Bertelsmann Lexikon Band 4,Gütersloh 1996
- Hoppe Ottfried, „Der Steppenwolf“, Werk und Rezeption, Stuttgart 1997
- Pfeifer Martin, Erläuterungen zu H. Hesses „Der Steppenwolf“, Band 138, Bange Verlag 1994

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Details

Titel
Hesse, Hermann - Der Steppenwolf
Autor
Jahr
2000
Seiten
5
Katalognummer
V99291
ISBN (eBook)
9783638977357
Dateigröße
458 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Hesse, Hermann, Steppenwolf
Arbeit zitieren
Susann Riedel (Autor:in), 2000, Hesse, Hermann - Der Steppenwolf, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/99291

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