Die Herrschaft Napoleons in Europa


Referat / Aufsatz (Schule), 1997

10 Seiten, Note: 15 Punkte


Leseprobe


Einleitung

n der europäischen Geschichte des 19. Jahrhunderts spielte Napoleon Buonaparte eine bedeutende Rolle. Er war französische Kaiser aus einer korsischen Familie. Napoleon wurde am 15. August 1769 in Ajaccio/Korsika geboren und starb am 15. Mai in Longwood auf St. Helena an Magenkrebs.

Sein Vater war Jurist der unter Paoli für die Unabhängigkeit Korsikas gegenüber Frankreich kämpfte. 1771 erhielten er die französische Adelsanerkennung und wurde 1773 königlicher Rat.

Napoleon wurde nach Willen des Vaters französisch erzogen, indem er auf die Militärschulen von Brienne (1779-1784) und Paris (1784-1785) geschickt wurde. Nach dem Zerfall der korsischen separatistischen Bewegung Paolis zog die Familie nach Frankreich um. Im Dezember verfaßte Napoleon den Rückeroberungsplan für Toulon, der mit Erfolg durchgeführt wurde. Dadurch erhielt er die Beförderung zum Brigadegeneral. In Frankreich herrschte zu dieser Zeit der Revolution die Jakobinerdikatur. Nach dem Sturz Robespierres 1795 wurde Napoleon kurzzeitig verhaftet und aus der Armee ausgeschlossen. Er erhielt aber bald die Aufgabe die royalistischen Aufstände niederzuschlagen, die er mit Erfolg durchführte. Darauf erfolgte die Ernennung zum Oberbefehlshaber der Italienarmee. Mit der aktiven Teilnahme an den politischen Machtkämpfen verschaffte er sich viel Ansehen unter dem Volk. Am 9. Juni 1796 heiratete Josephine Beauharnais. Damit sicherte er sich seine gesellschaftliche Stellung im Direktorium, der führenden Schicht Frankreichs. Der Machtaufstieg Napoleons setzte sich mit dem Oberitalienfeldzug (1796-1797) fort. Die Kennzeichen seiner Politik waren die territorialen Umgestaltung Oberitaliens und die Selbständigkeit des Landes. Im Dezember 1796 erhielt er die Erlaubnis eine Expedition nach Ägypten durchzuführen.

Aufgrund seiner Popularität in Frankreich stürzte er das Direktorium am 18./19. Brumaire VIII (9./10. November 1799). Die Konsularverfassung vom 13. Dezember 1799 ermöglichte ihm eine alleinige Machtausübung. Er wurde dadurch zum Konsul auf 10 Jahre berufen. Die Vertretung des Volkes in der Regierung erneuerte er, in dem er statt der konkurrierenden Gewalten ein organisiertes, zentralisiertes Ordnungssystem im Sinne des aufgeklärten Absolutismus schuf. Napoleon beendete den Kirchenkampf mit dem Papst, indem er sich die Verfügung über die vom Staat besoldete Kirche sicherte, und erließ den Codecevil. Das ist eine französische Gesetzessammlung in der er die Grundgedanken der französichen Revolution:

- Gleichheit vor dem Gesetz,
- Trennung von Staat und Kirche,
- Anerkennung des Individuums.

Nach den Friedensschlüssen von Lunéville (1801) und Amièns (1802) kehrte in Europa Frieden ein. Auf diesen Erfolg hin erklärte sich Napoleon zum Konsul auf Lebenszeit. Am 2. Dezember 1804 krönte er sich in der Kathedrale ,,Notre Dame" von Paris zum ,,Kaiser der Franzosen" und 1805 in Oberitalien zum König.

Die Strukturveränderung der Gewaltenteilung

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apoleon veränderte die staatliche Gewalt in eine autoritäre Regierungsform, die als neue Monarchie betrachtet wurde. Die gesetzgebende Körperschaft, zwei legislative Kammern als verfassungswahrende Instanz und die Verwaltungsorgane in den Départements blieben erhalten, aber das politische Einspracherecht wurde eingeschränkt. Napoleon war Vorsitzender des Staatsrates, dem die Gesetzesinitiative vorlag. Er ernannte alle:

- Minister,
- Offiziere,
- Präfekten,
- Bürgermeister,
- Senats und
- Staatsratsmitglieder.

Die vom Volk gewählten Richter wurden von ausgewählten Richtern ersetzt. Napoleon hatte nun eine große Regierungsgewalt und führte eine zentrale Bürokratie ein.

Die Machtausdehnung Napoleons

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ie ersten Siege unter Napoleon bei Marengo und Hohenlinden 1800 beendeten die bedrohliche Situation auf den Kriegsschauplätzen Europas. Der darauffolgende Friedensvertrag von Lunèville (1801) mußte Kaiser Franz II das linke Rheinufer, Holland und Belgien als Republik abtreten. Rußland schloß sich Frankreich an, weil es Malta, aufgrund des Malteserordens, für sich beanspruchte. Da England ebenfalls Anspruch auf die Insel erhob, kam es zu Auseinandersetzungen, bei der sich die Kriegsfronten umgekehrt hatten. Dies war der Beginn des zweiten Koalitionskrieges. Da Rußland sich mit Frankreich verbündet hatte, Österreich besiegt war, war England von den europäischen Mächten isoliert. Der Zar gründete ein Bund mit den skandinavischen Ländern zur Abwehr von englischer Übergriffe. Preußen besetzte daraufhin Hannover, das in Verbindung mit England stand. Großbritannien verlor den Krieg und wurde im Frieden von Amiens im März 1802 zur Abgabe von Ägypten, Malta und zur Anerkennung der natürlichen Grenzen Frankreichs gezwungen. Der Friedensschluß brach bald auf. Das bedeutete, daß der dritte Koalitionskrieg begann.

England, nachdem William Pitts wieder in die Regierung eingetreten war, weigerte sich Malta zu räumen und Frankreich zog seine Truppen nicht aus Holland und Süditalien zurück. Am 11. April 1805 hatte sich England mit Rußland verbündet. Österreich trat am 9. August 1805 diesem Bund bei. Schweden hatte sich im Dezember 1804 mit Großbritannien und im Januar 1805 mit Rußland verbündet. Preußen blieb neutral. Die Konflikte zwischen Frankreich und England verschärften sich, so daß es am 21. Oktober 1805 zur Schlacht von Trafalgar kam. Die französische Flotte wurde von der englischen Flotte von Lord Nelson besiegt. Dieser starb in der Schlacht. Der Sieg sicherte die britische Seeherrschaft.

Am 2. Dezember 1805 begann Napoleon seinen nächsten Feldzug - die Dreikaiserschlacht von Austerlitz, gegen die dritte Koaliton. Diesmal kämpfte er gegen Alexander I. und Kaiser Franz II.. Napoleon besetzte Rom. Weil die russisch, österreichischen, englischen, schwedischen Truppen die Auseinandersetzung vermeiden wollten, zogen sie sich nach Böhmen zurück, um eine günstigere Stellung zu finden. Napoleon und seine Truppen folgten ihnen, so daß es im November 1805 zu Schlacht bei Olmütz kam. Die französischen Truppen standen unweit von Brünn, wo auch Alexander I. Aufstellung genommen hatte. Napoleon verhandelte über einen Waffenstillstand, um Zeit zu gewinnen. Er erweckte damit den Eindruck, daß seine Armee nicht stark genug war.

Die Alliierten, Österreich und Rußland, sahen darin ihren Vorteil und änderten darauf hin ihren Plan, indem sie ihre Stellung verließen. Die strategisch wichtigen Punkte waren nicht von Franzosen besetzt.

Napoleons Armee war in bestimmte Teile, Flügel, aufgeteilt. Der linke wurde von J. Lannes, der rechte von N. J. Soult und das Zentrum, die Mitte, von J. B. Bernadotte, kommandiert. Am Morgen des 2. Dezembers 1805 starteten die alliierten Verbände ihren Angriff. Dabei nahmen sie verschiedenen Dörfer ein. Aufgrund des verschwindenden Nebels, in dem die alliierten Truppen gekämpft hatten, wurde ein genauerer Überblick der Schlacht möglich. Napoleon brach die Front der Alliierten, so daß diese kapitulieren mußten. Am 6. Dezember 1805 wurde ein Waffenstillstandsabkommen ,,Der Friede von Preßburg" unterzeichnet. In diesem Krieg wurde erstmalig nach einem entwickeltem Plan gekämpft, den Napoleon entworfen hatte. Österreich verlor seine oberrheinischen und oberschwäbischen Besitzungen an Baden und Württemberg, Tirol, Lindau und Vorarlberg an Bayern. Weil Preußen von 1795 bis 1805 in den Koalitionskriegen neutral geblieben war, wurde es dafür belohnt. Deshalb bekam es nach der Schlacht von Austerlitz, Hannover als Ersatz für Kleve und Ansbach zugeteilt. Preußens Politik wurde von Rußland und Österreich mit Mißtrauen betrachtet. 1806 gab es Streitigkeiten zwischen England und Preußen, die Frankreich mit der ,,Belohnung" dem Ersatz von Hannover geschürt hatte. Am 16. Juli 1806 gründete Napoleon mit den unterworfenen deutschen Staaten den Rheinbund. Der Vertrag, die Rheinbundakte, wurden von den 16 süd- und westdeutschen Territorialfürstentümern in Paris unterzeichnet. Die Spitze des Rheinbundes bildete Napoleon mit dem Amt als Protektor. Die Mitgliedsstaaten waren verpflichtet im Kriegsfall 63000 Soldaten bereitzustellen. In der Zeit der französischen Vorherrschaft wurden einige fortschrittliche bürgerliche Reformen durchgeführt, die vermehrt auf der linken Seite des Rheins auftraten. Vorherrschend waren in Preußen die Feudalverhältnisse und die Leibeigenschaft. Die Ständeeinteilung war noch nicht abgeschafft worden, wie 1789 in Frankreich. Daraus läßt sich erkennen das die Bauern wenig Rechte besaßen, Boden nicht vererben durften, Frondienst leisten mußten und zur Steuerzahlung verpflichtet waren. Um 1800 bestand in Preußen eine Agrarkonjunktur, weil England viel Getreide importierte. Eine Anzahl bürgerlicher Gutspächter wollten den Anstieg der Agrarwirtschaft nutzen, indem sie neue Kulturen (z.B. Klee und Raps) und neue Erkenntnisse in Preußen einführten. In den französischen Gebieten, links des Rheins, wurden die bürgerlichen Reformen mit mehr Konsequenz durchgeführt. Preußen forderte Frankreich auf, sich aus Süddeutschland zurückzuziehen, um nicht die Gründung des norddeutschen Bundes zu behindern. Napoleon zeigte starkes Interesse an der Politik Preußens, indem er die Entlassung des Außenministers Hardenberg und Haugwitz als Nachfolger verlangte. In Preußen gab es verschiedene Meinungen über das Verhältnis zu Frankreich. Entweder die Unterwerfung der Expansionspolitik Napoleons oder bewaffneter Widerstand bildeten die zentralen Punkte der preußischen Politik. Die oben genannnte Forderung, das sich Frankreich aus Süddeutschland zurückziehen sollte, beantwortete Napoleon, indem er am 26. September 1806 mit seiner Armee nach Thüringen einrückte. Am 9. Oktober folgte die Kriegserklärung. Das Kräfteverhältnis zwischen Frankreich und Preußen hatte sich gewandelt, deshalb strebte Preußen eine freiwillige Unterwerfung an. Dennoch entschied sich der König Wilhelm III., für die Konfrontation. Da Rußland den russisch - französischen Friedensvertrag nicht bestätigte, vermutete Napoleon das Rußland mit Preußen zusammenarbeitete. Deshalb ordnete er die Konzentration in Süddeutschland an und antwortete Preußen mit der Kriegserklärung. Am 10. Oktober fand das erste Zusammentreffen beider Armeen statt. Die preußische Armee wurde in drei Teile aufgeteilt. Bei den ersten Kämpfen hatten die Franzosen Erfolg und marschierten weiter nach Thüringen ein. Weil sich die preußischen Truppen zurückzogen schickte Napoleon seine Armee auf die Suche nach ihnen. Bernadotte ritt nach Dornburg, Davout nach Naumburg und Lannes nach Jena. Die Ausgesandten besetzten die jeweilige Stadt. Die Verbindungslinie nach Berlin war nun abgeschnitten und Preußen in einer aussichtslosen Lage. Am 13. Oktober wurden die Korps von Davout und Bernadotte Richtung Apolda und Jena dirigiert. In der Nacht kam es zu schweren Plünderungen in der Stadt (Lebensmittel, Wein, Geld und Wertgegenstände). Diese Ausschreitungen gegen die Bevölkerung zeigten die Schattenseiten der napoleonischen Herrschaft. Am Abend des Tages ließ Napoleon seine Truppen aufmarschieren und Stellung einnehmen. Am 14. Oktober kämpften 54000 Soldaten in verschiedenen Dörfern bei Jena. Nach einer blutigen Schlacht waren die Preußen gezwungen sich zu ergeben. Eine andere bekannte Schlachtstätte bei Jena war Auerstedt. Bei dieser Konfrontation war die preußische Armee überlegener, weil sie mehr Soldaten (49800) als die Französische (27300) hatte. Aufgrund von Organisationsschwierigkeiten, die Davout geschickt ausnutzte, gewannen die Franzosen diese Schlacht. Die Strategie Napoleons war für die Preußen neu und der ihren deutlich überlegen. Am 15. Oktober versagte die Führung. Sie verlor die Kontrolle über die Truppen. Viele Soldaten desertierten, die Festung wurde an die Franzosen übergeben, und die Kapitulation wurde unterschrieben.

Am 27. Oktober zog Napoleon in Berlin ein, wo er am 21. November die Kontinentalsperre verhängte. Diese Maßnahme diente dazu Europa von Großbritannien wirtschaftlich abzugrenzen. Am 21. November 1806 wurde das Dekret von Berlin eingeleitet. Es verbot den Handel mit britischen Waren und wurde durch die Beschlüsse von Trianon und Fontainbeau vollendet. England verbot daraufhin das Einlaufen neutraler Schiffe in Frankreich. Daraus entstand ein gewinnbringender Schmuggel, der das britische Wirtschaftsleben schwer schädigte. Der Handel auf dem Festland war gehemmt und verteuerte die Lebenshaltung. Napoleon wollte Großbritannien zum Frieden mit Frankreich zwingen. Die verlorene Schlacht bei Jena wurde von König Friedrich Wilhelm III., der nach Ostpreußen geflohen war, fortgesetzt. Am 7./8. Februar 1807 endete die Schlacht bei preußisch Eylau unentschieden. Napoleon versuchte, Preußen zum Abfall von Rußland zu bewegen, diese reagierten mit einem Schutz und Trutzbündnis. Am 14. Juni 1807 erlitt Preußen eine schwere Niederlage. Rußland rettete im Frieden von Tilsit (7.-9. Juli) die Existenz Preußens. Preußen verlor die Hälfte seines Gebietes mit ca. 5 Millionen Einwohnern. Der von Frankreich gewonnene Teil wurde aufgeteilt. Preußen sank zu einer Macht zweiten Ranges ab, weil es seinen Westelbischen Besitz verlor. Die Konsequenzen des Krieges waren die Begrenzung des Heeres auf 42000 Mann und rund 120 Millionen Francs Reparationskosten. Rußland trat der Kontinentalsperre bei.

Napoleon hatte starkes Interesse am Mittelmeer und versuchte den russischen Zugang am Bosporus zu gewinnen. Das Bündnis mit Dänemark im Kampf um die Dänische Flotte sollte die Absperrung der Ostsee verhindern. Auf der Pyrenäenhalbinsel gab es erste Rückschläge gegen die napoleonische Vorherrschaft (1808-1814).

Portugal verbündete sich mit Großbritannien und trat nicht der Kontinentalsperre bei. Die Französische Armee besetzte das Land. In einem Dynastiestreit sah Napoleon die Chance Portugal zu erobern. Das persönliche Eingreifen verhalf zu mehreren Siegen, aber es fiel keine Entscheidung. Der Volkskrieg fesselte einen Teil der französischen Armee und am 21.Juni 1813 gewannen die Briten, die sich auf Grund des Bündnisses am Krieg beteiligt hatten. Am 18. April 1814 wurde der Waffenstillstand und der Verzicht Napoleons unterzeichnet. 1809 fühlte sich Österreich durch den Widerstand Spaniens ermutigt und plante den Krieg gegen Frankreich. Die Kriegserklärung erfolgte am 9. April 1809. Den Krieg gewann Napoleon. Er siegte bei Abensberg, Landshut und Eggmühl. Der Waffenstillstand folgte am 12. Juli 1809.

1812 begann die Aufrüstung für den Rußlandfeldzug. Obwohl es ein französisches - russisches Bündnis gab, nahmen die machtpolitischen Spannungen zu. Am 24. Juni 1812 marschierte Napoleon ohne Kriegserklärung in Rußland ein. Seine Armee bestand aus 600000 Soldaten:

- 241000 Franzosen
- 70000 Polen
- 34000 Preußen
- 30000 Bayern
- 28000 Westfalen
- 26000 Sachsen
- 15000 Württemberger
- 7000 Badener
- 7000 Hessen

Die große Anzahl der Soldaten war der russischen Armee zwei mal überlegen. Deshalb nutzte der russische Oberbefehlshaber M. Barclay de Tolly als Verteidigungsstrategie die Weite des Landes aus. Die russische Armee sollte sich nach und nach zurückziehen. Die Abwehrschlacht bei Borodino, die mit schweren Verlusten verbunden war, stellte den Anfangspunkt des Rußlandfeldzugs dar (1812). Napoleon besetzte am 14. September 1812 Moskau, das von den Russen in Brand gesteckt wurde. Dies führte zu einer mangelnden Versorgung der Heere und der Bevölkerung. Aber Alexander I. lehnte Friedensverhandlungen ab und zwang damit die Franzosen am 19. Oktober 1812 zum Rückzug. Die Armee wurde von partisanenähnlichen Widerständen der Bevölkerung, Hunger und Kälte zerstört. Bei Smolensk erlitt die Armee am 18. November 1812 die schwersten Verluste, daraufhin kehrte Napoleon allein nach Paris zurück, da seine Armee praktisch aufgelöst war.

Am 30. Dezember 1812 wurden von den unterworfenen Staaten Europas die Befreiungskriege eingeleitet, um die militärische Schwäche Frankreichs nach dem Rußlandfeldzug auszunutzen. General Yorck schloß bei Tauroggen für Preußen einen Neutralitätsvertrag mit Rußland (27. Februar 1813). Am 17. März verfaßte Friedrich Wilhelm III. in Breslau den Aufruf ,,An mein Volk", und Preußen begann aufzurüsten. Napoleon konnte noch einmal ein großes Heer aufstellen. Die Kriegserklärung Preußens erfolgte im März an Frankreich, bei der es am 20. und 21. Mai von Frankreich geschlagen wurde. Napoleon zwang Preußen zum Rückzug nach Schlesien. Am 4. Juni 1813 schloß er den Waffenstillstand von Pläswitz. Der Krieg war von nationaler Hochstimmung geprägt, die von vorher beschriebenen Reformen kamen. Dieser Krieg wird auch Volksbefreiungskrieg genannt, weil drückende Lasten, Kontinentalsperre, Kriegsentschädigung und reformiertes Heeres und Bildungswesen damit verbunden worden, welches die Kampfbereitschaft des Volkes erhöhte. Nachdem der Waffenstillstand unterzeichnet war, gründete Preußen eine Koalition mit Österreich, Großbritannien, Rußland und Schweden. Es gab verschiedene Ziele, die die europäischen Herrscher im Koalitionskrieg durchsetzen wollten. Der russische Zar verlangte die Vernichtung Napoleons, um die russische Vorherrschaft über Europa zu errichten. Der deutsche König strebte die Wiederherstellung (Restauration) der Großmacht Preußen an. Österreich wollte seine ursprünglichen Grenzen zurückfordern.

Napoleon sammelte seine Truppen um Dresden.

Die Koalition bildete drei Heere:

- die böhmische Hauptarmee
- die schlesische Armee
- die Nordarmee

Den Oberbefehl hatte Schwarzenberg.

Am 11. August 1813 lief der Waffenstillstand ab und die Schlacht begann. Napoleon mußte mehrere Rückschläge hinnehmen und hatte höhere Verluste an der Armee als die Verbündeten. Deshalb sank der Kampfgeist, und die Disziplin lockerte sich. Der Widerstand in den von Napoleon besetzten Ländern dehnte sich aus, so daß er sein Heer im September von der Elbe gen Westen zurückzog. Die Kampfmoral im preußischen Heer stieg dagegen an, als sie vom Rückzug der französischen Armee hörten. Die Hauptarmee Napoleons fiel bei Dresden am 26./27. August 1813. Marschall Blücher, erzwang am 3. Oktober bei Wartenburg den Elbübergang.

Die verbündeten Armeen leiteten die Umfassung Napoleons ein, der sich aus Dresden zurückzog. Am 16. Bis 19. Oktober 1813 kam es in Leipzig zur Völkerschlacht. Die Kämpfe bedrohten Napoleon weil er in Leipzig eingeschlossen war. Die Verbündeten griffen nach einigen Teilschlachten in der Umgebung Leipzigs am 18. Oktober 1813 von Nordost, Ost und Süd an. Am 19. Oktober stürmte die Koalition Leipzig und brachte den Franzosen die entgültige Niederlage. Napoleon entkam, als er bei Hanau am 31. Oktober die bayrischen Truppen durchbrach. Daraufhin löste sich der Rheinbund auf, und die französische Herrschaft in Deutschland war beendet..

Napoleon kehrte nach Frankreich zurück. Die Alliierten forderten die bedingungslose Abdankung Napoleons. Er wurde mit seinem Gefolge auf die Insel Elba im Mittelmeer verbannt.

Die Auswirkungen der Kontinentalsperre

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ie Kontinentalsperre hatte große Auswirkungen auf die Baumwollindustrie und andere kleine Unternehmen, die bankrott gingen. Das behinderte die Entwicklung der Marktwirtschaft in Frankreich. Dadurch wurde das Vertrauen der Bevölkerung zu Napoleon gemindert und begünstigte den Sturz des Kaisers neben den Niederlagen im Krieg. England hatte die Schlacht von Trafalgar gewonnen und schwächte den Seehandel derart, so daß Frankreich 1810 eine Wirtschaftskrise erlebte. Die Krise dauerte bis 1815. Das Kaiserreich konnte den wirtschaftlichen und finanziellen Problemen nicht mehr standhalten. Am 30. März 1814 kapitulierten die Marschälle, als die Preußen in Berlin einzogen. Am 11. April 1814 dankte Napoleon ab und ging als Fürst auf die Insel Elba in Verbannung, damit schien die Ära Napoleons beendet zu sein.

Sein Nachfolger, Ludwig XVIII., bestieg am 3. Mai 1814 den Königsthron. Er schloß mit den Alliierten Frieden, die die Grenzen von 1792 anerkannten. Am 4. Juni 1814 wurde die ,,Charte Constitutionelle", eine neue Verfassung erlassen. Dennoch blieb der Staatsaufbau und das Bürgerliche Gesetzbuch (kurz: BGB) gültig. Der König wurde jedoch nicht anerkannt, weil es Verständigungsschwierigkeiten zwischen Adel und Bauern gab, deshalb wurde Napoleon zurück gewünscht. Am 15. August 1814 hofften Offiziere auf die Rückkehr des Kaisers. Napoleon beobachtete das Geschehen in Frankreich und beschloß bei günstiger Gelegenheit seine Macht zurück zu gewinnen. Er befürchtete das die Sieger der Völkerschlacht ihn verbannen könnten. Im Februar 1815 flüchtete er von Elba und erreichte ohne Zwischenfälle Frankreich. Dort sammelte Napoleon eine Armee und begeisterte Anhänger, mit denen er Richtung Paris zog. Er übernahm am 20. März nochmals die Herrschaft als Kaiser. Da Krieg von Seiten Rußlands, Preußens und Österreichs drohte und Friedensangebote nicht wahrgenommen wurden, rüsteten beide Seiten wieder auf. Die Alliierten besaßen in kurzer Zeit 700000 Soldaten, Napoleon 200000. Doch verschwand die Begeisterung für Napoleon, da auch er nicht die wirtschaftlichen Probleme lösen konnte. Am 12. Juni 1815 überraschten die Franzosen das preußische Korps bei Charloi, wo es zum Kampf kam. Dies war der Auslöser für die Schlacht von Waterloo. Napoleon wurde von den Alliierten geschlagen und kehrte am 21. Juni nach Paris zurück. Die Provisorische Regierung zwang ihn zur Abdankung und zur Abreise nach St. Helena in die Verbannung (15. Juli 1815). Dies beendete das napoleonische Kaiserreich. Der geflohene König Ludwig XVIII. setzte die Charte wieder in Kraft.

Benutzte Literatur:

- illustrierte historische Hefte:

Heft 15 ,,Waterloo 1815"

Heft 32 ,,Völkerschlacht bei Leipzig 1813"

Heft 42 ,,Die Schlacht bei Jena und Auerstedt 1806"

- THÜRINGEN ,,Blätter zur Landeskunde"

Die Schlachten bei Jena und Auerstedt

- Geschichtsbuch: ,,Geschichte, Politik und Gesellschaft 1"

von der Französischen Revolution bis zum Ende des 2. Weltkrieges (Cornelsen)

- Geschichtsbuch: ,,Geschichte und Geschehen" Thür. F4

(Ernst Klett Verlag)

- Brockhaus Enzyklopädie

Konversationslexikon (Brockhausverlag)

Ende der Leseprobe aus 10 Seiten

Details

Titel
Die Herrschaft Napoleons in Europa
Note
15 Punkte
Autor
Jahr
1997
Seiten
10
Katalognummer
V99210
ISBN (eBook)
9783638976596
Dateigröße
425 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Zusammenfassung über Napoleon und dessen Wirken in Europa. Beginnend von 1801 bis 1815. Facharbeit im Fach (Grundkurs)Geschichte 11. Lehrjahr (wobei 12. Klasse Abitur!!!)
Schlagworte
Napoleon, Kontinentalsperre, Russlandfeldzug, Völkerschlacht, Jena - Auerstedt
Arbeit zitieren
Tilman Liebert (Autor:in), 1997, Die Herrschaft Napoleons in Europa, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/99210

Kommentare

  • Gast am 3.12.2001

    Französische Revolution ---> Napoleon.

    Ich wollte nur hier mein Lob aussprechen...ich hab mir gerade dieses Super-Referat ausgedruckt, weil ich morgen Geschichte schreibe!Absolut gut!Ich hab zwar selber 13P in Geschichte, aber das übertrifft doch einiges...Sarah

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Titel: Die Herrschaft Napoleons in Europa



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