Skeptizismus, Platon


Referat / Aufsatz (Schule), 2000

3 Seiten, Note: 1-2


Leseprobe


Philosophie Klasse 11

Wie lautet die Lehre der Sophisten? Was ist Skeptizismus?

Das griechische Wort "Sophistai" heisst "Lehrer der Weisheit". Die Tätigkeit der Sophisten entwickelte sich aus der Vielzahl der Lehren der Vorsokratiker. Es gab immer mehr Systeme und deshalb war es notwendig diese zu überprüfen, zu vergleichen und den Widersprüchen nachzugehen. Manche Philosophen hatten ein Misstrauen gegen die Zuverlässigkeit der sinnlichen Wahrnehmung als Erkenntnismittel verbreitet. Daraus folgte ein allgemeiner Zweifel an der Erkenntisfähigkeit des Menschen überhaupt. Die Sophisten waren der Auffassung, dass eine objektive Erkenntnis unmöglich sei. Sie meinten, dass auch wenn es vielleicht Antworten auf viele philosophische Fragen gibt, können die Menschen doch niemals wirklich sichere Antworten auf die Rätsel der Natur und des Universums finden. Es gibt für sie keine objektiven Massstäbe für Wahrheit und Gerechtigkeit. "Der Mensch ist das Mass aller Dinge", damit meinte der Sophist Protagoras, dass Recht und Unrecht, Gut und Böse immer in bezug auf die Bedürfnisse der Menschen bewertet werden müssen. Während die ältere Sophistengeneration ihre relativistische Skepsis auf die Möglichkeit der Wahrheitserkenntnis beschränkte, dehnte die spätere Sophistik sie auch auf Moral und Recht aus.

Die Sophisten haben sich erstmals in der griechischen Philosophie im vollem Umfang auf den Menschen konzentriert und nicht nur auf die Natur. Sie haben das Denken selbst zum erstenmal zum Gegenstand des Denkens gemacht und mit einer Kritik seiner Möglichkeiten, Bedingungen und Grenzen begonnen. Ethische Wertmassstäbe wurden unter ihnen vernünftig betrachtet und dadurch konnte die Ethik wissenschaftlich behandelt werden und in ein philosophisches System folgerichtig eingebaut werden. Ausserdem machten die Grammatik und die Sprachwissenschaft durch die sophistische Beschäftigung mit Stilkunde und Beredsamkeit erhebliche Fortschritte.

Die Wörter skeptisch und Skeptizismus finden wir im altgriechischen wieder. Sie bedeuten "betrachten, untersuchen". Ein Skeptiker ist demnach jemand, der etwas untersucht und betrachtet. Er zweifelt, stellt alles in Frage und sucht nach einer beweiskräftigen Verbindung zur Wahrheit. Man sollte nicht zu schnell seine Meinungen und Überzeugungen bilden, ohne genügend darüber nachgedacht zu haben.

Pyrrhon von Elis sowie Sextus Empiricus zählen zu den grossen skeptischen Philosophen der Antike. Sie lehrten, dass die Menschen ihr Leben in Übereinstimmung mit den Erscheinungen der äusseren Welt führen sollten, aus diesen Erscheinungen jedoch keine Schlussfolgerungen ziehen sollten und darauf basierende Überzeugungen bilden sollten. Sonst würde Geist und Seele in Unruhe geraten und man könnte im Leben keinen ausgeglichenen Zustand der Glückseligkeit erreichen.

Durch die tiefgründigen und anspruchsvollen Fragen des Skeptizismus, gelangen wir zu einem tieferen Verständnis von allen Dingen, die wir bisher als selbstverständlich betrachtet haben.

Unsere Überzeugungen stammen aus gegenwärtigen, vergangenen und zukünftigen Sachverhalten. Der Skeptizismus stellt die Verlässlichkeit dieser Quellen in Frage, wir nennen diesen Skeptizismus Quellenskeptizismus. Vergangenheitsbezogene Überzeugungen beruhen auf Schilderungen und Berichten von anderen Menschen oder auf Erinnerung oder auf beidem. Kann die Erinnerung überhaupt jemals verlässliches Wissen vermitteln? Es ist unmöglich einen Beweis für die Zuverlässlichkeit der Erinnerung zu finden.

Gegenwärtiges Wissen beruht hauptsächlich auf der Sinneswahrnehmung. Skeptiker bezweifeln die Quellen unseres Wissens über der Vergangenheit, Gegenwart und auch unseren Annahmen über die Zukunft.

Man unterscheidet zwischen Quellenskeptizismus und radikalem Skeptizismus.

Der radikale Skeptizismus stellt eine Hypothese auf, die den üblichen Überzeugungen nicht entspricht. Er fragt dann, woher wir wissen können, das seine Hypothese wirklich falsch ist.

Der radikale Skeptizismus zeigt uns, dass es keine auffindbaren Beweise gibt, mit denen wir Hypothesen, die unseren normalen Überzeugungen nicht entsprechen, widerlegen können.

Die wichtigste Lehre des Skeptizismus ist, dass die Vernünftigkeit von unseren Überzeugungen nicht darin bestehen kann, dass wir Beweise unabhängig von ihrer Wahrheit anführen können.

Warum war Platon gegen die Sophisten? Erklären Sie seine Lehreüber die Erkenntnis der Wahrheit. Was ist Platon's philosophische Einstellungüber die Natur des Menschen?

Für Platon zerstörte die Lehre der Sophisten die Grundlagen des Wissens und der Sittlichkeit. Er war nicht der Meinung, dass der Mensch das Mass aller Dinge sei. Trotzdem verwendete er die dialektische Methode der Sophisten. Dies wird besonders darin deutlich, dass die meisten von Platons Schriften in Dialogform geschrieben sind und dadurch die gegensätzlichen Meinungen der Personen hervortreten. Durch die Kunst der Dialektik können wir auf das allgemein Gültige vorstossen. Ausserdem findet er, die zur Überredung angewendete Rhetorik der Sophisten als Methode der Philosophie unnützlich.

Mit den Sophisten gemeinsam hat er das Misstrauen des landläufigen Wissens. Mit der sinnlichen Wahrnehmung werden uns die Dinge nur in ihrer stets wechselnden Erscheinung gezeigt, nicht wie sie wirklich sind. Wenn wir durch Zusammennehmen von mehreren Sinneswahrnehmungen eine allgemeine Vorstellung bilden, dann ist diese wahrscheinlich, beruht allerdings doch mehr auf einer Art Überredung (durch die Sinne) als auf einem klaren Bewusstsein ihrer Gründe. Wie auch die Sophisten, misstraut Platon der landläufigen Vorstellung der Tugend. Das klare Bewusstsein der Gründe fehlt.

Platon zeigt aber, im Gegensatz zu den Sophisten, dass es ein Richtmass für Denken und Handeln gibt.

Er meint, dass wir durch unser Denken die Dinge erfassen können, die Ideen sind uns ein Mass des Denkens und des Handelns.

Platon's Philosophie ist "Licht-Metaphysik".

Ideen sind Formen, Gattungen und Allgemeinheiten des Seins, ursprünglich auch "Bild". Für Platon sind die Ideen die eigentliche Wirklichkeit. Dies zeigt er in seinem Dialog vom "Höhlengleichnis", in dem Gefangene in einer Höhle ihr ganzes Leben nichts als Schatten gesehen haben. Wenn ein Gefangener freikommt und sieht, dass die Schattenbilder an der Höhlenwand nur Nachahmungen des Wirklichen sind und es den noch Gefangenen Höhlenbewohner erzählen würde, dann würden diese ihm es nicht glauben. Platon schildert hiermit den Weg des Philosophen von den unklaren Vorstellungen zu den wirklichen Ideen. Das Verhältnis zwischen der Finsternis der Höhle und der Natur draussen entspricht dem Verhältnis zwischen den Formen der Natur und der Ideenwelt. Der Weg zu diesen Ideen ist also die Erkenntnis, oft trifft sie aber auf Widerstand bei den Menschen.

Platon zufolge besteht der menschliche Körper aus drei Teilen, nämlich Kopf, Brust und Unterleib. Jeder Teil besitzt eine Charaktereigenschaft. Zum Kopf gehört die Vernunft, zur Brust der Wille und zum Unterleib die Lust oder das Begehren. Zu jeder Charaktereigenschaft gehört noch dazu eine Tugend. Die Vernunft soll nach Weisheit streben, der Wille soll Mut zeigen, und das Begehren muss gezügelt werden, damit der Mensch Mässigkeit zeigt. Wenn die drei Teile des Menschen als eine Einheit funktionieren, erhalten wir einen rechtschaffenen oder harmonischen Menschen. Jeder Mensch hat eine unsterbliche Seele. Unsere Erkenntnis ist ein Wiedererinnern aus vorigen Zuständen und Verkörperungen der Seele. Die Idee des höchsten Guten hat die höchste Stelle im Reich der Ideen. Der Mensch strebt das höchste Gute an. Dies ist auch der Endzweck der Welt.

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Details

Titel
Skeptizismus, Platon
Note
1-2
Autor
Jahr
2000
Seiten
3
Katalognummer
V99036
ISBN (eBook)
9783638974851
Dateigröße
329 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Skeptizismus, Platon
Arbeit zitieren
Kiesbüye, Myrna-Alice (Autor:in), 2000, Skeptizismus, Platon, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/99036

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