Tradition und Praktiken des Okkultismus


Referat / Aufsatz (Schule), 2000

6 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Was ist Okkultismus?

Okkultismus kommt vom lat. Wort occultus, was veborgen bedeutet. Dies ist ein Oberbegriff für eine Reihe von wissenschaftlich nicht anerkannten Praktiken, die ver- borgene Mächte voraussetzten und derer sich Menschen bedienen um ihr Leben zu beeinflussen. Das betrifft die Erforschung alles Verborgenen, Geheimnisvollen, Un- sichtbaren, dem Verstand nicht direkt Zugänglichen. Okkultismus weckt auch die Ängste gegenüber vergborgenen Phänomenen, womit die 2. Bedeutung des Wortes occultus, nämlich geheim, erklärt wäre. Die Beschäftigung mit solchen Dingen hat schon immer im Geheimen stattgefunden und ist verbunden mit: Einweihung, Integ- ration in Geheimbünde, Geheime Rituale und den Umgang mit bedrohlichen Kräften. Zu den Techniken des Okkultismus zählen im engeren Sinn: Gläserrücken, Pendeln, Tischrücken, Kristallkugeln und Wünschelrutengehen. Hierbei wird durch Bewegung der einzelnen Dinge eine Antwort auf die gestellte Frage erhofft. Zu den Deutungs- und Beratungspraktiken gehören das Kartenlegen, das Handlesen, individuelle Ho- roskope, I Ging, Runensteine und andere Orakel. Magische Praktiken sind zum Beispiel das Besprechen von Warzen oder Liebes- und Abwehrzauber.

Spiritismus ist die Annahme das Geister Verstorbener als unsichtbare Kräfte in der Welt wirken und beschwört werden können.

Presse, Funk und Fernsehen berichten immer wieder über vor allem junge Leute, die sich mit diesem Bereich beschäftigen: "Wir glauben an Luzifer, das Böse und den Tod." Die Öffentlichkeit toleriert sogar schwarze Messen, an denen Katzen und Hüh- ner dem Teufel geopfert werden. Doch diese Toleranz hat teilweise grausame Fol- gen.

So wurde der 15-jährige Sandro aus Sandershausen von einer satanischen Gruppe gleichaltriger Schulkameraden erwürgt. Die Existenz und Tendenz dieser Gruppe war allgemein bekannt und wurde akzeptiert. Vor wenigen Jahren noch haben die Wis- senschaftler nur darüber gelacht, als von übersinnlichen Phänomenen berichtet wurde. Heute ist der Umgang mit übersinnlichen Dingen für viele schon normal: Nur ganz wenige haben Gläserrücken, Pendeln etc. noch nicht ausprobiert.

Einer der häufigsten Gründe, warum vor allem Jugendliche dem Okkulten und Über- natürlichen zugetan sind, ist Neugierde. Diese Neugier ist oft durch interessante Be- richte in den Medien oder durch Hörensagen von Freunden und Bekannten ausge- löst. Weitere Gründe können Langeweile, das Erleben von Macht und generelle Identitätsfragen und -krisen sein.

Durch Freunde, Bekannte, Gruppendruck der Cliquen, Fernsehen, Video, Computergames, Comics, Musikgruppen und vieles mehr beginnt der Kontakt bzw. die intensive Beschäftigung mit dem Okkulten.

Möglicher Beginn einer "Okkultisten-Karriere" kann schon das Gläserrücken sein. Bei dieser Technik kann man angeblich mit Geistern kommunizieren. Dieser Glaube kann Lust auf mehr machen. So wird eine Spielerei zum Problem. Übrigens gibt es eine natürliche Erklärung für das Phänomen beim Gläserrücken: das Glas wird nicht durch Absicht, sondern durch unbewusste Muskelzuckungen be- wegt, die auf die große Erwartungshaltung zurückzuführen sind. Das Gläserrücken funktioniert nicht, wenn ein Teilnehmer der Séance nicht will, dass sich das Glas be- wegt.

Diejenigen die nicht an diese natürliche Erklärung glauben und die mit dem Gläserrü- cken noch nicht oder irgendwann nicht mehr auf ihre Kosten gekommen sind, suchen sich vielleicht bald härtere, spannendere oder auch brutalere "Freizeitbeschäftigun- gen".

Satanismus ist Teil des Okkultismus. Gerade in den letzten Jahren kam es doch einige Male vor, dass Aussteiger aus satanistischen Gruppen bedroht oder gar auf Schwarzen Messen hingerichtet wurden. Angesichts dieser Tatsache taucht die Frage auf, was den Ex-Satanisten so gefährlich macht, dass er nun für immer schweigen muss; und so sind die Zweifel, ob die Aktionen der okkulten Zirkel sich im illegalen Bereich bewegen, nicht von der Hand zu weisen.

Der Sinn der Schwarzen Messe besteht darin, die christliche Kirche - und im spe- ziellen die katholische - zu verspotten und dem Satan zu opfern. Es wird der Text der katholischen Messfeier rückwärts vorgetragen. Man will, wie Satan zu Jesus, der Kirche ein Kontrapunkt sein und sieht sich als Gegenstück zum Christentum; deshalb wird rückwärts gesprochen. Dazu werden einige Stellen aus dem "Liber Al vel Legis" (AL), dem Gesetzbuch aller Satanisten, vorgetragen. Sie meinen das AL wäre ein sechstes Buch des Mose und die katholische Kirche würde es ihren Gläubigen vorenthalten. Allerdings wurde es mit ziemlicher Sicherheit erst ende des vergangenen Jahrhunderts erstellt. An die Stelle der Kommunion tritt die Schändung der geweihten Hostie: eine Hostie wird aus einer Kirche gestohlen und mit dem Blut eines Tieres oder im schlimmsten Falle mit dem eines Menschen vermischt. Das Blut wird dann herumgereicht und jeder trinkt davon.

Es gibt radikale Kulte, bei denen Menschenopfer üblich sind, wie z.B. den "Orden Templi Orientes" oder die "Church of Satan". Solche Kulte stützen sich meistens auf die Lehren eines Magiers wie Aleister Crowley (1896-1945). Er nannte sich zeitle- bens "The Beast 666" und führte in seiner "Abteil Thelema" unter anderem das Ekel- training ein, bei dem die "Schüler" ihren eigenen Urin trinken und Kot essen mussten. Ihr "magical record", ein Tagebuch, dass sie führen mussten, wurde vom "55555555Großen Tier" überwacht. Weiterhin beging Crowley ständig sexualmagische Riten in Verbin- dung mit bestialischen Tieropfern. Er hielt nach eigener Aussage mehr von Sexualität als von Frauen: "Sie sollen zur Hintertür angeliefert werden wie Frühstücksmilch." Jeder Schüler in seinem Abteil auf Sizilien (1920-23) musste sich mit einer Rasier- klinge in den Arm schneiden, wenn er das Wort "ich" in den Mund nahm.

Traditionen der Okkultismus

- Parapsychologie

„wissenschaftliche“ Erforschung der „okkulten „ Phänomene

- Religiöser „esoterischer“ Weg

persönlicher Weg des Suchers nach speziellen spirituellen Erfahrungen

- Religiöse Weltanschauung

Die persönliche okkulte Erfahrung wird mit okkkultem Weltbild erklärt

- Arbeit mit okkulten Energien

Verborgene Energien werden gebraucht und verfügbar gemacht in:

- Geistheilung
- Magie/Zauberei

Motive des Okkultismus

weshalb das Okkulte Menschen „anzieht“:

- Ausbruch aus der rationalen Weltsicht
- gleichförmige Erfahrungen, Eintönigkeit - fördern die Suche nach „spezieller“ Erfahrung
- Orientierungslosigkeit
- Im Alltag fehlende Auseinadersetzung mit den religiösen Fragen nach dem Sinn des Lebens
- Allmachtsphantasien
- Totenkontakte, Antworten aus dem Jenseits ermöglichen Angst zu verdrängen und Trauer nicht zu leben. Abschied wir umgangen.

Gefahren des Okkultismus

Beschäftigung mit Okkultismus kann zu Angstzuständen und psychischen Störungen führen.

Demokratische Verhaltensmuster werden bedroht durch Anerkennung der Willkür einer fremden Macht und Autorität

Okkultismus bei Jugendlichen

Okkultismus, also der Versuch, durch bestimmte Praktiken wie Gläserrücken oder Pendeln mit der "Geisterwelt" oder dem "Jenseits" in Kontakt zu treten, ist bei Ju- gendlichen weit verbreitet. Untersuchungen zeigen, dass über 3/4 der befragten Schüler über okkulte Praktiken informiert sind, etwa die Hälfte der Schüler ein Inte- resse an Informationen über Okkultismus äußern, für ungefähr 1/4 okkulte Praktiken passiv oder aktiv zum Alltag gehören und knapp 6 % der Schüler bereits aktiv oder passiv an extremen okkulten Praktiken teilgenommen haben. Der Anteil der Mädchen liegt um das Zwei- bis Dreifache über dem Anteil der Jungen. Kennzeichnend für die "Okkultszene" ist oft, dass die Geschehnisse "im Verborgenen" bleiben. Eltern und Lehrer erhalten nur zufällig davon Kenntnis, wenn ihre Kinder okkulte Praktiken durchführen oder in entsprechenden Kreisen verkehren. Daher ist vielen Erwachse- nen gar nicht bewusst, dass ein Problem vorliegt. In vielen Fällen (in der Schule, wie in der freien Jugendarbeit) wurde mittlerweile aber die Erfahrung gemacht, dass dort, wo Erwachsene den Mut haben, das Thema anzusprechen, bei den Jugendlichen sofort eine außergewöhnliche Motivation zur Beschäftigung mit diesem Bereich vor- handen ist.

Wichtiger als ein gefestigter Wissensstand ist dabei die Bereitschaft, sich zu stellen, die eigene Meinung kundzutun und Offenheit zu signalisieren. Alles andere wäre pure Arroganz, wogegen Jugendliche zu Recht empfindlich sind. Viele Lehrer lehnen es völlig ab, sich auch nur mit diesem Thema zu beschäftigen. Erfahrungsgemäss ist aber auch das unreflektierte Ausprobieren okkulter Praktiken ohne weitere Vertiefung nicht empfehlenswert. Es hat wenig Zweck, eine einzige, zweistündige Veranstaltung zum "Pendeln" oder "Gläserrücken" durchzuführen und dann selbstgerecht das Thema "abzuhaken". Die Beschäftigung mit den psychologischen, soziologischen und religiösen Grundlagen gehört ebenso zum Komplex wie der Beitrag, den gesi- cherte wissenschaftliche Erkenntnisse liefern. Die "Entmystifizierung", die "Entlar- vung", die "Entzauberung" ist sicherlich nur eine pädagogische Aufgabe unter vielen, sie ist aber in diesem Zusammenhang nicht wegzudenken.

Das Problem "Okkultismus" wird oft mit dem Problem "Drogen" verglichen. Dieser Vergleich trifft in einigen Punkten zu: beim Suchtcharakter ("Psychodroge") und bei den dahinter steckenden Ursachen. Er ist falsch, was das methodische Vorgehen betrifft: Jugendliche, die praktisch erfahren haben, dass sich das Pendel nicht auf- grund übersinnlicher Kräfte, sondern aufgrund psychomotorischer Bewegungen so "magisch" bewegt, die wissen, welche psychischen Mechanismen hinter allen Wahr- sagemethoden stecken können, werden mit ziemlicher Sicherheit zumindest skepti- scher sein gegenüber angeblichen Wundertätern, Magiern und Scharlatanen. Dass es gleichzeitig darum gehen muss, die Ursachen für die Beschäftigung mit Okkultis- mus und

Spiritismus zu diskutieren und zu hinterfragen (was nicht gleichbedeutend ist mit "zu verteufeln"!), ist selbstverständlich.

Spiritismus und okkulte Praktiken

Spiritismus ist der Versuch, mit dem "Jenseits" oder einer "Geisterwelt" in Kontakt zu treten. Der neuzeitliche Spiritismus wurde im letzten Jahrhundert populär, als um 1848 in den USA die Schwestern Kate und Margaret Fox behaupteten, mit Geistern zu kommunizieren, die Fragen mit Klopfzeichen beantworteten. Obwohl die Schwestern später zeigten, wie sie selbst diese Klopfzeichen mit ihren Zehenknöcheln bewusst erzeugt hatten, wurden spiritistische Sitzungen zu einem Massenphänomen und erfreuen sich noch heute großer Beliebtheit.

In einer klassischen Sitzung versucht ein besonders "begabter" Mensch, ein Medium, in Trance direkt mit der Geisterwelt Kontakt aufzunehmen. Es scheint dann so, als spräche durch das Medium ein Geist, der die anderen Teilnehmer der Sitzung (Seance) erstaunlich genau zu kennen scheint, so als handele es sich um den Geist eines verstorbenen Angehörigen. Die Mechanismen, die solche Seancen sehr über- zeugend scheinen lassen, haben Gemeinsamkeiten mit denen, die auch bei Wahr- sagern eine Rolle spielen. Es gibt aber auch viele Medien, die mit einfachen Täu- schungen und Zaubertricks arbeiten, um ihre Kunden vom Vorhandensein "überna- türlicher" Wesen zu überzeugen.

Populärer als diese klassischen Seancen sind heute diverse okkulte Praktiken wie Gläserrücken, Tischerücken oder Pendeln, die meist in einer Gruppe, aber ohne ein professionelles Mediumdurchgeführt werden. Beim Gläserrücken berühren die Teil- nehmer ein umgestülptes Glas, das auf einem mit Buchstaben versehenen Brett steht. Nach einer Weile setzt sich das Glas in Bewegung und wandert zu verschie- denen Buchstaben. Es scheint auf "geisterhafte" Weise auf die Fragen der Anwe- senden zu reagieren. Beim Tischerücken wird statt des Glases ein kleines Tischchen verwendet, bei dem ein Bein durch einen Stift ersetzt ist, der die Antworten direkt auf Papier schreibt, und beim Pendeln schlägt ein ruhig in der Hand gehaltenes Pendel über Gegenständen, Buchstaben oder Symbolen aus. All diese Praktiken haben die Tatsache gemeinsam, dass ein unbelebter Gegenstand auf die Fragen der Anwe- senden zu reagieren scheint.

Ein wichtiger Grund für diese Bewegung ist der seit über 100 Jahren bekannte Car- penter-Effekt, der auch als ideomotorische Bewegung bekannt ist und ebenfalls für den Wünschelrutenausschlag verantwortlich ist. Schon durch die Vorstellung oder Wahrnehmung einer Bewegung werden im Gehirn motorische Zentren aktiviert, was dazu führt, dass die Muskeln die vorgestellte Bewegung ansatzweise mitvollziehen. Wenn also beim Gläserrücken die Beteiligten das Glas berühren und eine Bewegung erwarten, dann üben sie unbewusst durch kleinste Muskelbewegungen einen Druck auf das Glas aus und setzen es so in Bewegung. Dabei entsteht irrtümlicherweise der Eindruck, das Glas bewege sich auf "geisterhafte" Weise ganz von selbst.

Die "Botschaften" entstehen dabei in einem komplizierten gruppendynamischen Wechselspiel zwischen den Erwartungen der einzelnen Teilnehmer. Wenn beispiels- weise nach einer Person gefragt ist und die Anwesenden als Antwort einen be- stimmten Namen erwarten, so werden sie gemeinsam und unbewusst das Glas so bewegen, dass dieser Name herauskommt. Einige Botschaften geben Stimmungen oder Meinungen in der Gruppe wieder, die unter anderen Umständen vielleicht nicht ausgesprochen werden könnten. In der besonderen Atmosphäre dieser Sitzungen können auch alte, längst vergessene Erinnerungen einzelner Teilnehmer in die Bot- schaften eingehen und so den Eindruck vermitteln, als wüsste der "Geist" mehr als die Anwesenden. Und nicht zuletzt spielt auch der Zufall eine große Rolle beim Zu- standekommen der Aussagen. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass irgendwelche "übernatürlichen" Wesen oder "Geister" mit dem Geschehen etwas zu tun haben.

Okkulte Praktiken sind teilweise mit großen Gefahren für die Beteiligten verbunden. Der suggestiven und überzeugenden Atmosphäre einer solchen Sitzung können sich viele Menschen nicht entziehen. Gerade Personen, die "nicht an Übersinnliches glauben" oder "erst mal offen" sein wollen, sind nicht selten besonders erschüttert, wenn sich unerwartet das Glas bewegt und vermeintliche "Botschaften aus dem Jen- seits" vermittelt. Die Mitteilungen sind häufig keineswegs harmlos, oftmals werden Unfälle oder gar der Tod eines Teilnehmers vorhergesagt. So kann es zu ernsthaften psychischen Problemen kommen. Angesichts solcher Gefahren und der komplizier- ten gruppendynamischen Prozesse in derartigen Sitzungen ist höchste Vorsicht an- gebracht. Keinesfalls dürfen okkulte Praktiken als eine "harmlose Spielerei" angese- hen werden.

Folgende zwei Praktiken werden am häufigsten verwendet:

Gläserrücken

Methode, mittels eines umgedrehten Glases und einem Buchstabenkreis Kontakt zu Geistern aufzunehmen. Die Versuchsanordnung sieht so aus:

Die Teilnehmer sitzen im Kreis um einen Tisch, in dessen Mitte sich das Glas mit dem es umgebenden Buchstabenkreis befindet. Jeder legt einen Finger auf das Glas. Während einer Vorbereitungszeit "schwingt" sich das Glas ein. Dieses "Ein- schwingen" ist dann erfolgt, wenn auf die Frage, "Bist du da, großer Geist?" sich das Glas zu bewegen anfängt. Danach werden diesem Geist Fragen gestellt. Die Ant- worten werden dann aus den Buchstaben zusammengesetzt, zu denen das Glas der Reihe nach hinwandert.

Dieses Phänomen ist psychologisch gut erforscht. Es ist eine bekannte Tatsache, dass Emotionen Muskelkontraktionen auslösen. (So zittert man vor Angst, oder nach einem Beinahe-Unfall schlottern einem die Knie) Oder beim sog. Lügendetektor wer- den neben anderen Parametern auch die Mikrokontraktionen der Gesichtsmuskeln bei bestimmten Fragen gemessen. Treten bei bestimmten Fragen außergewöhnliche Reaktionen auf, dann kann man die Antwort und die unbewusste Reaktion der Mus- keln miteinander vergleichen und auf mögliche Diskrepanzen zwischen beiden schließen Dieser Zusammenhang zwischen emotionalem Erleben und Muskeltätigkeit besteht immer.

Allerdings äußert sich die Gefühlswelt des Einzelnen in der Regel nur mit kaum sichtbaren Muskelkontraktionen. Wenn man jetzt eine Gruppe von Individuen in eine Situation bringt, in der diese alle das gleiche erwarten, werden bei allen gleiche Mus- kelkontraktionen auftreten. Durch die Addition der kleinen Bewegungen wird dann eine sichtbare Bewegung ausgelöst. In der "Versuchsanordnung" des Gläselns pas- siert genau dieses. In der Einschwingungsphase wird die Gruppe psychisch gleich- geschaltet, sie wird in eine Situation gebracht, in der möglichst viele der Teilnehmer das Gleiche erwarten. Indikator hierfür ist die Frage: "Bist du da, großer Geist?" Erst wenn möglichst viele die Anwesenheit eines Geistes erwarten, wird sich das Glas bewegen. Wenn das sichergestellt ist, dann kann man die Fragen stellen. Die Ant- worten ergeben sich aus den "mehrheitlichen" Wünschen und Sehnsüchten der Gruppe. Die Antworten sind um so deutlicher, je einfacher die Fragen gestellt wer- den. Oft werden Alternativfragen oder welche, di sich mit einem Wort beantworten lassen, gestellt.

Das Gläseln lässt also nicht die Geister sprechen, sondern drückt nur die kollektive (unbewusste) Meinung der Gruppe aus. Dabei sind die Bewegungen des Glases lediglich die Verstärkung der Mikrokontraktionen der Finger- und Armmuskulaturen der Teilnehmer. Im Spiritismus gibt es eine Reihe von Techniken, die auf den gleichen Mechanismus zurückzuführen sind. Sie sind gleichermaßen Verstärker der unbe- wussten Muskelkontraktionen.

Pendel

Okkultes Hilfsmittel, bei dem an eine Kette ein schwerer Gegenstand gebunden ist. Hiermit soll es dann möglich sein, mit Geistern in Kontakt zu treten, Krankheiten zu lokalisieren, Strahlungen sichtbar zu machen und wertvolle Materialien zu finden. Es sollen die selben Strahlungen wirksam sein, die auch bei der Wünschelrute wirksam sind. Auf dem Okkultmarkt ist eine Vielzahl von Pendeln in unterschiedlichen Formen und Materialien erhältlich, die unterschiedliche Wirkweisen beanspruchen. In der Literatur wird ein Pendel zum ersten Mal im alten Rom erwähnt, als Soldaten über einem Kessel den Ausgang eines Feldzuges auspendeln.

Ende der Leseprobe aus 6 Seiten

Details

Titel
Tradition und Praktiken des Okkultismus
Note
1
Autor
Jahr
2000
Seiten
6
Katalognummer
V98721
ISBN (eBook)
9783638971720
Dateigröße
342 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Okkultismus
Arbeit zitieren
Andrea Eder (Autor:in), 2000, Tradition und Praktiken des Okkultismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/98721

Kommentare

  • Gast am 6.12.2001

    Satanismus....

    Das problem ist das jeder denkt das ein okkultist gleich ein satanist ist. Ich bin zum Beispiel eine Hexe, Ja eine Hexe. Ich bin schon seit Jahren eine hexe und lerne gerade die praktiken des Schamanen. Ich habe nichts mit Satanismus zu tun. Ich glaube nicht mal and satan. Ich opfere auch keine kinder oder nehme an se-orgien teil. Wir hexen leben im einklang mit der natur und beziehen unsere "Magie" von den kräften der erde.

    Dieses referat ist sehr gut geschrieben aber es lässt zu viel unwissendes offen. Ich würde denken das jeder der okkultismus betreibt böse ist und morde begeht. Es ist nicht so. Im hexentum zum beispiel wird gelehrt "2tuh keinem leid egal was du machst." wir befolgen auch die regel von drei. Was du tust kommt drei mal so stark zurück.

    Falls jemand mehr wissen will schreib mir. Falls mich jemand hassen will und satanist nennen will tuh es. Wenn jemand mich in die hölle verbannen will...wir treffen uns dort.

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Titel: Tradition und Praktiken des Okkultismus



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