Olympische Spiele in der Antike


Referat / Aufsatz (Schule), 2000

10 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Ursprünge der olympischen Spiele in der Antike

Die Olympischen Spiele waren ursprünglich ein Fest in Griechenland, das im Ort Olympia in der Landschaft Elis stattfand (daher auch der Name).

Die Wurzeln der olympischen Agone gehen wahrscheinlich bis in das frühe 2. Jahrtausend vor Christus zurück, mindestens bis in die mykenische Zeit (etwa um 1600 bis 1200 v. Chr.).

Neben den Olympischen Spielen wurden in Griechenland ebenfalls alle vier Jahre die Pythischen Spiele in Delphi gefeiert, alle zwei Jahre die Nemeischen Spiele in Argolis und die Isthmischen Spiele in Korinth.

Von all diesen Festen erlangten mit der Zeit die olympischen Spiele die größte Bedeutung.

Der Vierjahresrhythmus kommt dadurch zustande, dass man alle 49 oder 50 Monde (diese Zeitspanne heißt Olympiade) zur Zeit des Vollmondes die Spiele feierte.

Die heutige Forschung sieht in Übereinstimmung mit antiker Deutung den Ursprung der Olympiade allgemein in Leichenspiele für Pelops.

Die Pelopssage:

Der König Oinomaos hatte seine Tochter Hippodameia demjenigen versprochen, der ihn im Wagenrennen besiegen würde. Wer ihm unterlag, verlor auch sein Leben. König Pelops aus Kleinasien bestach den Wagenlenker des Königs, welcher Stifte aus Wachs in die Achse des königlichen Wagens trieb und der König stürzte während des Rennens zu Tode. Pelops gewann Hippodameia und wurde König von Pisa und ganz Elis.. Nach ihm wurde auch die Halbinsel Peloponnes benannt.

Ursprünglich waren die olympischen Spiele also Kampfspiele in Totenkult, deren Aufgabe darin bestand, den Toten zu besänftigen und ihn mit seinem Schicksal zu versöhnen.

Herakles ,der Sohn des Zeus, soll später den Olympischen Spielen eine neue Gestalt gegeben haben; er ordnete an, dass sie zu Ehren seines Vaters alle vier Jahre am Grabe des Pelops veranstaltet werden sollte.

All diese Mythen liegen jedoch in grauer Vorzeit, aus der uns kaum was überliefert ist. Man kann daher über die Ursprünge der Spiele nur Vermutungen anstellen.

Die meisten dieser Überlieferungen stammen von bemalten Vasen, Krügen und Schalen aus dieser antiken Zeit. Aber auch die Giebel von Tempeln (zb. der Westgiebel des Zeustempels) überliefern uns Informationen über den Ablauf dieser Spiele.

Die große griechische Kolonisation

Sicher ist jedoch, dass die Olympischen Spiele auch zur Vereinigung von Griechenland dienten. Zur Zeit der griechischen Kolonisation (750 –550 v Chr.), deren Gründe vor allem Übervölkerung, Landmangel, Missernten und Kämpfe politischer Gruppen gegeneinander waren, gründeten viele griechische Städte neue Niederlassungen an den Küsten des Mittelmeers (vor allem in Unteritalien und Sizilien) und an der Schwarzmeerküste. Somit waren die Griechen weit verstreut, nur alle vier Jahre reisten sie von überall zu den Olympischen Spielen.

Viele Griechen ließen sich weder durch die Entfernung, noch durch die Beschwernisse der Reise abhalten die Spiele zu besuchen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Aus diesem Grund waren die Olympischen Spiele auch ein Veranstaltungsziel, bei dem man politische Reden, Theateraufführungen, Vorträge von Dichtern und Künstlern hielt, da nur hier die gesamte Nation vertreten war.

Zitat:Lykian, fünfmaliger Olympiabesucher berichtet:

„Herodot...war bestrebt..., irgendwo alle Hellenen zugleich in dichtgedrängten Scharen zu erfassen... Er wartete, bis die Festversammlung ihre Fülle, bei der die Besten nunmehr von überallher zusammengeströmt waren, erreicht hatte. und schritt, sich nicht als Zuschauer, sonder als Kämpfer erweisend, zur Hinterhalle und trug dort sein Geschichtswerk vor, wobei er die Anwesenden so verzauberte, dass sie rühmten seine Bücher seien den Musen vergleichbar... Sie kannten ihn nun weit besser als die olympischen Sieger. Es gab keine der Herodots Namen nicht gehört hätte...Mit dieser Vorlesung seiner Geschichtsbücher hatte er einen solchen Erfolg, dass er in einer einmaligen Versammlung die öffentliche Annerkennung von Ganz Griechenland gewann.“

(vgl. Fragen an die Geschichte 1, Schmidt, Seite 51)

Friedensabkommen während der Dauer der Spiele

Um den Ankommenden eine gesicherte Reise zu ermöglichen war auch das Friedensabkommen während der Olympischen Spiele eine entscheidender Bestandteil. Iphitos aus Elis, Lykurgos aus Sparta und Kleosthenes aus Pisa hatten dieses Abkommen getroffen. Der genaue Inhalt soll auf einem eisernen Diskus verzeichnet gewesen sein, welcher im Heratempel zu Olympia aufbewahrt wurde.

Der historische Beginn

Die ersten schriftlichen Überlieferungen stammen aus dem Jahr, 776 v. Chr., hier beginnt auch die amtliche Zählung der Spiele.

In diesem Jahr wurde zum ersten Mal der Name eines Siegers - des Stadionläufers Koroibos aus Elis – offiziell aufgezeichnet.

Der Stadionlauf über 192,27m war damals der einzige „offizielle“ Wettbewerb. Später wurde der Wettlauf, der „Diaulus“ über zwei Stadionrunden, dann ab 720 ein dritter (Dolichus) über 24 Stadionrunden (ca. 4,5 km) hinzugefügt.

Von da an kamen immer mehr neue Disziplinen dazu:

- 708 v. Chr. Fünfkampf (bestehend aus: Stadionlauf, Weitsprung, Diskuswurf, Speerwurf, Ringkampf)
- 688 v. Chr. Faustkampf
- 680 v. Chr. Rennen mit dem Viergespann
- 648 v. Chr. Pferderennen, Pankration (Allkampf)
- 632 v. Chr. Wettlauf der Jugendlichen
- 628 v. Chr. Fünfkampf der Jugendlichen (nur einmal ausgetragen)
- 616 v. Chr. Faustkampf der Jugendlichen
- 520 v. Chr. Waffenlauf über zwei Stadien
- 408 v. Chr. Rennen mit dem Zweigespann
- 396 v. Chr. Wettbewerb der Trompeter und Herolde
- 384 v. Chr. Rennen mit dem Fohlen-Viergespann
- 268 v. Chr. Rennen mit dem Fohlen-Zweigespann
- 256 v. Chr. Rennen der Fohlen
- 200 v. Chr. Pankration der Jugendlichen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Viele Gebäude wurden anlässlich der Olympischen Spiele gebaut

Im Laufe der Zeit entstanden in Olympia auch immer mehr Gebäude, unter anderem ein großes Gästehaus, eine Palästra (Übungsplatz für Ringkämpfer), und ein Gymnasium (Übungs- und Wettkampfstätte) und Badeanlagen.

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Ablauf der olympischen Festtage

Die olympischen Spiele erstreckten sich in der klassischen Zeit über sechs Tage: Erster Tag: Wettkampf der Trompeter und Herolde, Ableistung des Eides, übrige Vorbereitungen.

Zweiter Tag: Wettkämpfe der Jugendlichen (Knaben).

Dritter Tag: Pferdewettbewerbe, Fünfkampf, Opfer für Achilleus und Pelops. Vierter Tag (Vollmondstag): Weitere Opfer, Festmahl.

Fünfter Tag: Laufwettbewerb, Ringkampf, Faustkampf, Pankration (griech.;

„Allkampf“, der Ring- und Faustkampf in sich vereinigte), Waffenlauf. Sechster Tag: Bekränzung der Sieger, Bewirtung der Gäste.

Siegerehrung der Olympioniken

Am letzten Tag bekränzte man die Sieger mit Zweigen vom heiligen Ölbaum. Jeder Sieger durfte sein eigenes Standbild im heiligen Hain von Olympia errichten.

Olympioniken (Sieger) waren lebenslang von Steuern befreit und wurden vom Staat verpflegt. Außerdem erhielten sie Ehrenplätze im Theater, und erhielten Sach- und Geldspenden. Im Krieg durften Olympioniken an der Seite ihres Königs, in vorderster Front, kämpfen.

Im Laufe der Jahrhunderte wurden die Zeusspiele zu einem bedeutenden sportlichen Ereignis für ganz Griechenland.

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Das Leiden der Zuschauer

Der Philosoph Epiktet über die Spiele:

„Stelle dir einmal vor, du wärest in Olympia, dieses Drängen, dieses Geschrei, jeder will etwas anderes, jeder drückt und schiebt und stößt... Brennt euch dort nicht die Glühhitze? Werdet ihr dort nicht zusammengepfercht? Ist das Baden dort nicht eine Last? Werdet ihr nicht nass bis auf die Haut? Belästigen Euch nicht Lärm, Geschrei,...? Aber, wie ich sehe, vertragt ihr das alles leicht und duldet es gerne, wenn ihr es mit den fesselnden Schauvorführungen vergleicht.“ (vgl. Fragen an die Geschichte 1, Schmidt, S. 51)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Ausgeschlossene der Wettkämpfe

Barbaren, Sklaven, die von der Teilnahme an den Wettkämpfen ausgeschlossen waren, durften bei den Spielen zusehen. Dies war aber nur wenigen möglich, nur denen, die als begleitendes Dienstpersonal mitreisten. Auch Nicht-Griechen waren von der Teilnahme ausgeschlossen.

Verheirateten Frauen war es verboten bei olympischen Spielen anwesend zu sein, darauf stand die Todesstrafe. Ausgenommen war nur die Priesterin der Demeter (Demeter vergöttlichte Mutter Erde), die den ihr geltenden Wettlauf als Kampfrichterin entschied. Das Verbot verheirateter Frauen wurde in der Antike im kultischen begründet. Unverheirateten Frauen war die Teilnahme verboten, jedoch durften sie als Zuschauer anwesend sein.

Eine wesentliche Ursache war dabei auch, dass die Wettkämpfe ausschließlich nackt durchgeführt wurden.

Vermutungen, warum die Athleten im Kampf nackt waren:

Anfangs der Spiele trugen die Athleten einen Lendenschutz, später wurden die Wettkämpfe nur mehr nackt durchgeführt, da sie durch die Nacktheit ungehindert im Kampf waren.

Ein weiterer Grund war wahrscheinlich auch, dass die Teilnehmer der Spiele das Idealbild verkörperten. Deshalb sind uns aus der Antike meist nur Aufzeichnungen von nackten Körpern überliefert, im Gegensatz zum Mittelalter, wo nackte Abbildungen von Menschen unvorstellbar gewesen wären.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Ende der antiken Spiele:

Nach tausend Jahren und 293 Olympiaden kamen die Römern nach Griechenland und die Olympischen Spiele verloren immer mehr an Bedeutung. Römische Kaiser nützten ihre Machtstellung und Olympia blieb deren Willkür unterliefert. Die Kaiser selbst oder deren Gesandte nahmen an den Spielen teil, veränderten die Spielregeln und fanden neue Disziplinen. (zB: blutige Kämpfe von wilden Stieren und Sklaven). Sie stellten ihre Standbilder neben der Zeusstatue im Zeustempel auf und plünderten die Schätze des olympischen Heiligtums.

„Kaiser Nero versuchte sich im Jahr 65 n Chr. als Olympiakämpfer. lenkte einen Wagen mit zehn Pferden. in dem kein anderer starten durfte. fiel während der Fahrt aus dem Wagen – und ließ sich als Olympiasieger feiern. Auf ähnliche

Weise machte Nero sich in selben Jahr zum Olympiasieger im normalen Wagenrennen und in Wagenrennen gezogen von jungen Pferden (Fohlen).“ (Autor?, Buch?, S.182).

Im Laufe des 4. Jahrhunderts wurde das Christentum zur Staatsreligion im römischen Reich und 394 n. Chr. verbot Kaiser Theodosius die Olympischen Spiele und alle anderen heidnischen Kulte. 423 n. Chr. ließ er dann die Tempel verbrennen.

Nach Erdbeben und Überschwemmungen verschwand Olympia schließlich unter einer sechs bis acht Meter dicken Lehmschicht. Seit Ende des 19. Jahrhunderts versuchen Altertumsforscher die Kultstätte wieder auszugraben.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quellen: Fragen an die Geschichte 1, Heinz Dieter Schmidt, 1983 Cornelsen Verlag, Berlin

Epochen der Weltgeschichte 1, Franz Heffeter, Johann Payr, Kurt Tschegg, 1992 Ed. Hölzel Ges.m.b.H., Wien

Olympia, Mythos und Geschichte moderner Wettkämpfe, Autorengemeinschaft unter Leitung von Joachim Ebert, 1980 Edition Tusch, Wien

www.oeoc.at, Musuem

Ende der Leseprobe aus 10 Seiten

Details

Titel
Olympische Spiele in der Antike
Hochschule
Real Centro Universitario Maria Cristina
Note
1
Autor
Jahr
2000
Seiten
10
Katalognummer
V98630
ISBN (eBook)
9783638970815
Dateigröße
2291 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Genaues Referat über die Olympischen Spiele in der Antike.
Schlagworte
Olympische, Spiele, Antike
Arbeit zitieren
Höll Helmut (Autor:in), 2000, Olympische Spiele in der Antike, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/98630

Kommentare

  • Gast am 16.9.2008

    guuuuut.

    danke der text ich gut und invormativ du hast mir sehr bei den hausaufgaben geholfen vielen dank

  • Gast am 15.2.2002

    Eine kleine Korrektur.

    nur eine Kleinigkeit:
    Die Übungsstätte der Sportler heißt
    Gymnasion und nicht Gymnasium.

    Ansonsten informativ und gut - vergiss
    den merkwürdigen Kommentar "Net so doll"

    Beste Grüße Werner Born

  • Gast am 23.9.2001

    Net so doll.

    Jo, des was ick hier glesen hab, fand ick pesönlich net so doll. ICh wollt des eigentlich für meine Enkeltochter, die Sabine ausdrucken, aber des hätt zu viel Tinde verschlust, da da so viele Bidchen bei warn. Ja, und dshalb, hab ick des glassen. Och den Inhalt fand ick net so beragnd, weß och net, ne ick fand den Text echt so ziemlick daneben.

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