Veränderungen der Arbeit durch IT-Technik


Referat / Aufsatz (Schule), 2000

14 Seiten


Leseprobe


Veränderungen der Arbeit durch IT-Technik

1.1 Einleitung

Meine Hausarbeit befasst sich mit dem Thema Veränderungen der Arbeit durch Informations- und Telekommunikationstechnik (IT-Technik). Mit ihr möchte ich die von der Erfindung der ersten Rechenmaschine im Jahre1623 bis zur heutigen Microtechnologie entstandenen Veränderungen die sich durch ihren Einsatz für den Arbeitnehmer und auf dem gesamten Arbeitssektor ausgebreitet haben, aufzeigen.

1.2 Arbeit im Wandel der Zeit

Das Bild der Arbeit ist seit jeher einem sich wandelnden Prozess unterworfen. Dieser wird durch die Gesellschaft und Entwicklung neuer Technologien bestimmt, er beginnt ungefähr in der Antike und wird sich in Zukunft auch noch fortsetzten.

Früher assoziierte man mit dem Begriff ,,Arbeit" zuerst körperliche Arbeit, wie zum Beispiel Feldarbeit dann manuelle Arbeit, also Handarbeit. Im alten Griechenland bis ins Mittelalter wurde diese meistens von Sklaven ausgeführt, da sie von der feineren Gesellschaft, z.B. den Bürgern die in einer Stadt wohnten oder den Adeligen als unfein angesehen wurde. Andererseits wurde körperliche Arbeit wie zum Beispiel Feldarbeit als ein notwendiges ,,Muß" zum Überleben gesehen und dementsprechend auch nicht verachtet.

Im 16. Jahrhundert wurde von Luther der Grundstein zu unserer heutigen Auffassung von ,,Arbeit" gelegt. Seine wichtigsten Gesichtspunkte zum Veränderung waren ,,Alle Arbeiten sind gleichwertig" und ,,Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen".1 [1] Daraus ergaben sich viele neue Funktionen die der Arbeit zugeschrieben wurden. Sie sollte nicht mehr bloßes Mittel zur Überlebenssicherung sein, sondern sie sollte eine Möglichkeit bieten Macht, Wohlstand und Reichtum zu erlangen und dem Individuum eine Chance bieten sich persönlich zu entfalten.2 [2] Heutzutage ist Arbeit ein wichtiges Mittel um sich selbst und seine Träume zu verwirklichen, ausserdem soll sie im Leben des Individuums einen festen Platz einnehmend. Letztlich ist Arbeit der tragende Faktor unserer Gesellschaft. Aus heutiger Sicht verbindet man mit Arbeit eher das Ausüben einer Tätigkeit hinter einem Schreibtisch, wo man mehr ,,geistig" als körperlich arbeitet, dies ist eine Auswirkung der überall gegenwärtigen IT- Technik, besonders der EDV- Technologie.

In den nächsten drei Bereichen des Arbeitsmarkts hat sich durch den Einsatz von neuen Technologien die Aufgabe des Arbeiters bei der Produkterstellung und Abwicklung von Kunden im Servicebereich geändert.

Fabrikarbeit

Im Mittelalter stellte ein Handwerker einen Gebrauchsgegenstand, z.B. ein Paar Schuhe her. Er ,,begleitete" den Gebrauchsgegenstand von den Einzelteilen bis zum fertigen Produkt. Eine solche Tätigkeit ist zwar befriedigend für den Handwerker, da er das fertige Produkt vor sich hat, aber durch die lange Herstellungsdauer wurde das Produkt recht teuer.

Später wurden Manufakturen errichtet, das war die Vorform der heutigen Fabriken. In den Manufakturen mußte jeder Arbeiter nur noch einen bestimmten Arbeitsvorgang, der auf dem Weg zum fertigen Produkt notwendig ist, z.B. die Sohle an den Schuh nageln, ausführen. D.h. viele Arbeiter sind an der Fertigung eines Produkts beteiligt. Bei dieser Art von Arbeit steht der Mensch nicht mehr im Mittelpunkt bei der Produktion, sondern er ordnet sich einem Entstehungsprozess unter. Diese neue Form der Arbeit steigerte die Produktivität, da jeder Arbeiter seinen Arbeitsvorgang durch ständiges wiederholen, besser einüben und dadurch schneller ausführen kann. Dazu entfallen die Umbauten des Arbeitsplatzes, wenn man z.B. neue Geräte zur Fertigung bräuchte. Allerdings haben die Tätigkeiten die die Arbeiter immer wieder monoton ausführen müssen eine abstumpfende und dadurch frustrierende Wirkung auf den Arbeiter.

Um die Produktion noch mehr zu steigern wurden einzelne arbeiten durch Maschinen ersetzt. Und der Arbeiter führte nur noch einfache Handgriffe aus.

Ein Beispiel dafür ist die Fließbandarbeit, die zum Anfang unseren Jahrhunderts von Henry Ford zur Herstellung von Autos eingeführt wurde. Daraus resultierten niedrigere Autopreise. Für die Arbeiter ergab sich daraus ,,leichtere" Arbeit, die jedoch noch eintöniger war als in den Manufakturen. Jetzt gab nicht mehr der Arbeiter den Arbeitstakt an sondern das Fließband, also ordnet sich der Arbeiter der Technik unter und agiert fast genau so wie eine Maschine. Mit gut beleuchteten Räumen, Pausen während der Arbeit und Radiomusik wurde versucht die Tätigkeit am Fließband für die Arbeiter zu verbessern und der Monotonie der auszuführenden Handgriffe entgegenzuwirken. Rund 90 Jahre später geht der Trend dazu über das die Fertigung in Fabriken weites gehend von Mikroprozessor gesteuerten Robotern erledigt wird, diese System nennt sich Computer Integrated Manufactoring (auf deutsch -> Computer integriertes produzieren), kurz CIM genannt. Zum Beispiel wird der ,,Arbeiter Mensch" in einigen Automobilfabriken in Japan nur zur Kontrolle und Überwachung des Zentralrechners, zu Reparaturen an den Maschinen und Robotern und zur Überwachung des Fabrikgeländes benötigt, da alle anfallenden Arbeiten bei der Herstellung eines Autos von Robotern und Maschinen übernommen werden. Die Fertigungsroboter werden durch den Zentralrechner der Fabrik gesteuert, über ihn läuft auch die meiste Verwaltung, wie Auftrags- und Ablaufplanung sowie von der Entwicklung eines Produkts über die Konstruktion und Fertigungsplanung bis zur Fertigung. In dieser neuen Art von Fabrik ist das EDV-System, das alles steuert, Mittelpunkt eines unabhängig arbeitenden System, das nur noch vom Menschen überwacht und mit Aufträgen gefüttert werden muß.

Verwaltung

Nicht nur in der Fabrik haben sich grundlegende Veränderungen durch die ITTechnik eingestellt, z.B. auch in der Verwaltung könnte man sich ohne ITTechnik nicht mehr vorstellen. Hier einmal der Vergleich eines Versandhauses ohne und einmal mit IT-Technik.

Im Versandhaus ohne EDV-System müßte der Mitarbeiter, wenn er nach der eingegangenen Bestellung, den Artikel aus dem Lager holen will, erst einmal die Lagerkartei durchsuchen, ob der Artikel vorhanden ist. Dann wird der neue Artikelbestand auf der Karte eingetragen, damit bei der nächsten Lieferung die Warenmenge im Lager wieder ausgeglichen werden kann, diese Kartei muß immer auf dem aktuellsten Stand sein. Falls der Artikel nicht im Lager vorrätig ist, muß der Kunde eine Mitteilung erhalten in der ihm mitgeteilt wird, das er den gewünschten Artikel erst später erhalten wird. Firmenintern muß nun in einer gesonderten Datei noch vermerkt werden, das der Artikel noch nicht ausgeliefert ist, um beim Eintreffen des Artikels vom Lieferanten diesen zum Kunden weiter zu leiten. Bevor das geschehen kann müssen aber noch die Versandpapiere und Rechnungen geschrieben werden.

In einem mit EDV-System ausgestatteten Versandhaus sieht der Ablauf vom Auftag bis zur Zustellung ungefähr so aus: Nachdem die Bestellung des Kunden im PC samt Name und Anschrift eingegeben wurde, prüft dieser die eingegeben Daten. Wenn dieses erfolgreich d.h. ohne Fehler abgelaufen ist, greift der PC auf die Lagerdatei zu und vergleicht diese mit der Bestellung des Kunden. Daraufhin wird die benötigte Warenmenge abgebucht, d.h. die Liste wird aktualisiert, und eine Artikelliste ausgedruckt. Mit dieser stellt dann der Lagerist das Artikelpaket zusammen. Inzwischen fertigt der Rechner die Rechnung, wenn diese innerhalb von einem bestimmten Zeitraum, z.B. zwei Wochen, nicht beglichen ist wird automatisch eine Mahnung ausgedruckt, welche dann, wie zuvor die Rechnung an den Kunden geschickt wird.3 [3]

Das Fazit diesen Vergleichs von EDV-System und altbewährter ,,Kartenschreiberei" ist ,das sie EDV hier ca. fünf mal den Vorgang des Aktualisierens übernommen hat, womit sich so der zeitliche Ablauf von der Bestellung bis zur Auslieferung dem entsprechend verkürzt hat. Außerdem können hier nicht so schnell Probleme wegen falsch oder nicht ausgefüllten Karteikarten auftreten, der Faktor menschliches Versagen wird dadurch minimiert.

Handel

Eine Veränderung durch EDV-Anlagen hat wohl jeder mitbekommen, dadurch das diese jetzt in den meisten Supermärkten eingesetzt werden. Deswegen findet man jetzt anstatt der alten Preisschilder, wo der Preis noch in Zahlen drauf stand, die Strich- oder so genannte Barcodes, wo der Preis in einen Schwarz/Weiß-Strichcode umgewandelt wurde. Um diese Codes lesen zu können wurden die Registrierkassen durch Terminals ersetzt, die mit einem Zentralrechner verbunden sind. Dort sind die einzelnen Strichcodes einem Preis und einem Artikelnamen zugeordnet. Nun braucht man nur mit dem Barcodelesegerät über den Strichcode des Artikels zu fahren und auf dem Display des Terminals erscheint der Preis und Artikelname. Zeitgleich wird Beides auf den Kassenzettel geschrieben, ausserdem wird es im Zentralrechner in der Lagerliste ausgetragen.4 [4]

1.3. Vorteile und Nachteile der Modernisierung

F ü r den Arbeitnehmer:

An den beiden Beispielen aus den Bereichen Handel und Verwaltung kann man gut die Vorteile für den Mitarbeiter erkennen, die durch den Einsatz der EDVTechnik entstanden sind.

Für den Mitarbeiter der Firma:

- das ständige Ausfüllen und Raussuchen von Karteikarten entfällt
- Die Kassierer/innen müssen nicht mehr die Preise auswendig lernen
- leichtere Tätigkeit für die Kassierer/innen, dadurch das das Eintippen

der Preise auf der Registrierkasse entfällt

Generell kann man sagen, die Mikroelektronik hält nicht nur Vorteile für den Arbeitnehmer bereit. Auf der einen Seite wird die Arbeit durch EDV-Anlagen gleichmässiger, vielseitiger und kann auch geistig anregender sein als ohne, was z.B. für Büroberufe wie Sekretärin zutrifft. In der Industrie können die oben genannten Umstellungen je nach Beruf auch auftreten, aber hier kommt noch die geringere körperliche Belastung beim Ausüben der Tätigkeiten durch die Teilweise ersetzte Handarbeit hinzu. Die Nachteile für den EDV-Anwender können sich in vermehrtem Stress, durch konzentrierteres Arbeiten im durch die schnellere Technik aufgezwungenem und gesteigerten Arbeitstempo, äussern. Durch die immer schneller werdenden Weg von Konzept zum fertig einsatzfähiger Technik und Software, veralten die einst erworbenen Kenntnisse des Arbeitnehmers recht schnell, so das er sich ständig weiterbilden lassen muß um mit den Neuerungen vertraut zu bleiben. Letztlich kann die EDV-Technik auch zu monotonen Arbeitsabläufen führen, da zum Beispiel durch das ständige Umgehen mit einem bestimmten Programm und dem Wiederholen von darin enthaltenen Abläufen diese zur Frustration des Arbeiters führen können.5 [5] Nachteilig sind auch die neuen Gesundheitsschäden einzustufen die Auftreten können, das wären zum Beispiel Schäden an der Wirbelsäule, am Rücken, kaputte Gelenke und Muskeln, Schmerzen und Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich.6 [6] Diese Gesundheitlichen Schäden resultieren aus langen und meist falschem Sitzen vor dem PC (z.B. als Sekretärin), dazu können noch Schädigungen der Augen durch das konzentrierte ,,starren" auf den Monitor kommen. Auch diese negativen Äusserungen der EDV-Technik können je nach Berufsbild variieren, zum Beispiel die Nachteile für Arbeiter am Fließbandarbeit sind andere als bei Arbeitern in der IT-Technik Branche.

F ü r das Unternehmen:

Erst einmal eine Übersicht über die hauptsächlichen Vorteile eine EDV-Anlage für ein Unternehmen bereit hält:

- Für die Firma: eine tägliche Kassenabrechnung (Tageseinnahmen Übersicht) und einen guten Überblick über die gesamte Umsatzentwicklung des Supermarkts
- Eine ständige Übersicht über den Lagerbestand und welche Produkte sich gut und welche schlecht verkaufen lassen
- Zufriedenere Kunden durch schnellere Abfertigung
- Einsparung von Mitarbeitern, da jetzt die EDV ihre Aufgaben übernimmt
- Der Faktor menschliches Versagen, d.h. fehlerhafte Ausführung der Tätigkeit, wird minimiert
- Niedrigere Produktionskosten -> Produkt kann billiger angeboten werden -> Erhöhung des Gewinns

Die Negativen Aspekte sind hier wesentlich geringer als beim Arbeitnehmer. An erster Stelle stehen die hohen Anschaffungs- und Wartungskosten für die gesamte Anlage. Ein weiter Nachteil ist, dass das Unternehmen von der Funktionalität der Technik abhängig ist, d.h. durch auftretende Störungen könnte das Unternehmen Gewinneinbußen verzeichnen.

Alles in allem ist es beim Einsatz der EDV-Anlagen im Supermarkt und Versandhaus zu einer optimalen Lösung der Interessen der beteiligten Gruppen ( Kunde, Mitarbeiter, Firma) gekommen, da bei den jeweiligen Gruppen wenige negativ Wirkungen vorhanden sind.

F ü r die Wirtschaft:

Die IT-Technologien wirken auf die Wirtschaft förderlich, es kann im laufe der Zeit zu einer Steigerung in der Beschäftigung von Arbeitern kommen. Die Produktivität der einzelne Firmen wird positiv von der EDV beeinflußt, so das es zu einer Steigerung kommt. Daraus resultieren dann niedrigere Preise für den Konsumenten. Es wird im besten Fall mehr gekauft und die Firmen steigern ihren Umsatz. Daraus könnten sich dann höhere Löhne für die Arbeiter ergeben und dieser kann dann wieder mehr Geld für Konsumgüter ausgeben kann. Das ermöglicht dann wiederum eine Steigerung in der Beschäftigung zum Beispiel im Servicebereich. Ein anderer positiver Aspekt ist auch das die Wirtschaft durch den Vermehrten Umsatz der Firmen gestärkt werden kann oder es sogar zu einem regelrechten Aufschwung kommt. Dazu kommt es, wenn die Firmen ihren Gewinn z.B. in Aktien investieren und somit andere Firmen unterstützen, natürlich könnten sie den Gewinn auch zum erweitern ihrer eigenen Firma nutzen. Hier haben die neuen Technologien eine Art Kreislauf geschaffen, in dem sich die Wirtschaft selbständig immer mehr anwachsen kann.

Es gibt aber nicht nur die beschäftigungsfördernde Wirkung der EDV-Technik, sondern durch ihren Einsatz werden die Verfahrensabläufe z.B. in einer Firma (siehe Seite 10) rationalisiert und dadurch auch weniger Arbeiter benötigt. Daraus ergeben sich vermehrt Arbeitslose für den Arbeitsmarkt, die dann von der Gesellschaft getragen werden müssen. Diese Arbeitslosen lassen sich dann meistens Fortbilden um in einem neuen Job arbeiten zu können, da sie in ihrem ursprünglichen Beruf nur geringe Chancen haben wieder eingestellt zu werden.

1.4 Neue Anforderungen an den Arbeitnehmer durch die IT-Technik

Durch die vermehrt Nutzung von IT-Technik in allen Bereichen der Arbeitswelt werden neue Ansprüche an der Arbeitnehmer gestellt. Neben der fachlichen Qualifikation und teilweise gewünschten Berufserfahrung, wird jetzt auch in einem hohen Prozentsatz Englisch als Fremdsprache gefordert, obwohl es in einigen Beruf nur geringfügig benötigt wird. Da Englisch zu einer Weltsprache expandiert welches auf die vermehrte Verwendung von Englisch in fast allen Arbeitsbereichen zurückzuführen, z.B. ist Englisch die führende Sprache in Technik und Wirtschaft.7 [7] Darüber hinaus werden Teamfähigkeit, Kommunikationsstärke, Selbständigkeit und motiviertes, engagiertes Arbeiten gewünscht.8 [8] Mit motiviertem Arbeiten wird vorausgesetzt, das man sich bereitwillig fortbilden lässt, um mit der Schnelllebigkeit der neuen Technologien, dazu zählt auch neue Software, die in allen Bereichen schätzungsweise alle 2 bis 4 Jahre erneuert oder eingeführt wird, mitzuhalten. Daraus ergibt sich das man gegenüber allem neuen aufgeschlossen sein sollte.

1.5 Kompliziertere Technik gefordert neue Berufsbilder/ alte werden ,,modernisiert"

Auch wenn in der jetzigen Bezeichnung eines Berufes keinerlei Hinweiß auf das Arbeiten oder verwenden eines Computers besteht, ist jedoch davon auszugehen das einer bei der jeweiligen Tätigkeit verwendet wird, da EDV-Systeme in so gut wie allen Firmen vorhanden sind. Ein Beispiel ist der Beruf Blechschlosser. Er beinhaltet keinen Hinweiß auf Verwendung von DV-Technik, diese wird aber seit Erfindung der Computergesteuerten Maschinen, kurz CAM (Computer Aided Manufacturing -> auf Deutsch: Computer unterstütztes produzieren ) genannt nicht mehr in seiner Ursprünglichen Form ausgeübt. D.h. alle nötigen Berechnungen für den Blechzuschnitt wurden per Taschenrechner und Skizzen berechnet und dann wurde die Form per Hand mit der Blechsäge ausgeschnitten. Heute übernimmt die Berechnung für den Schnittplan der Rechner, nachdem die dafür benötigten Daten eingegeben wurden. Der Schnittplan wird dann direkt zur Zuschneidemaschine übermittelt, welche dann erst einmal die eingelegte Platte vermißt und dann die Teile exakt nach dem Schnittplan aussägt. Der Blechschlosser braucht nur noch die fertigen Teile zu entnehmen.9 [9] So ähnlich verhält es sich auch in vielen anderen älteren Berufsbildern, z.B. Dreher, wo die DV-Technik verknüpft mit den Maschinen ihren Einsatz gefunden hat.

Aber nicht nur ältere Berufsbilder werden verändert, sondern es sind auch neue Berufe auf dem Arbeitsmarkt hinzugekommen. Diese kann man nur recht schwer von den anderen Berufen abtrennen, da eigentlich alle mit DV-Systemen arbeiten. Um eine Unterteilung zu erreichen wird in IT-Kern-, IT-Misch- und IT- Randberufe unterschieden.10 [10] Ein typischer IT-Randberuf, auch Anwenderberuf genannt, ist der Blechschlosser, der die Technologie als Handwerkszeug benötigt. IT-Mischberufe sind Berufe sie zu 50% die Technologien benutzen (anwenden) und zu 50% Wissen über die Strukturen der Technik besitzen. Die IT-Kernberufe sind die eigentlichen Computerberufe, diese Berufsgruppe besitzt zu ca. 75% Wissen über die Technologien ( Hintergrundwissen zur Funktionalität) und sie sind damit sozusagen die ,,Insider" der DV-Technik. Diese Berufsgruppe kann in fast allen Aufgabenbereichen der DV-Technik eingesetzt werden. Zwei typische Berufe dieser Gruppe sind Informatiker und Softwareentwickler.

Bei den IT-Misch- und IT-Kernberufen gibt es vier Tätigkeitsfelder in denen sie meistens Tätig sind:

Software Entwicklung und Modifizierung: Programme werden von den hier Tätigen geplant, programmiert und das fertige Produkt getestet. Gegebenem Falls werden Fehler korrigiert. Die vorhandene Software (z.B. spezielle Firmensoftware) zu optimieren, d.h. auf die Arbeitsabläufe in der Firma abzustimmen, daraus ergibt sich eine Weiterentwicklung und Veränderung der Software.

Computer und Computernetze betreiben: Das heißt bedienen und überwachen der EDV-Anlagen, diese Instand halten und ausserdem Hard- und Software installieren und warten.

Informationen bereitstellen: Die hier tätigen Mitarbeiter beraten und informieren einen Kunden (eine Privatperson oder auch eine Firma) z.B. wenn dieser sich einen PC oder neue Software zulegen möchte, sie sind natürlich auch im Verkauf tätig. Die Anwender z.B. aus IT- Randberufen geschult im Umgang mit den Neuerungen in Software und Hardware.

Managementaufgaben: Hier wird sich hauptsächlich um die Überwachung von Projekten, z.B. Erstellung neuer Software, gekümmert. Ausserdem wird geprüft ob die aktuell verwendeten Verfahren und Projekte noch für die Firma ausreichend sind oder neue, bessere Hard- und Software beschafft werden muß.11 [11]

Durch das Splitting der IT-Technik in viele Aufgabenbereiche (Telekommunikation, Multimedia, Internet, Medien usw.) sind viele neue auf den Aufgabenbereich zugeschnittene Berufe entstanden. Zum Beispiel im Bereich Medien ist ein Beruf entstanden, der die Produktion von Nachrichten und Werbespots plant und durchführt, er nennt sich Mediengestalter in Bild und Ton. Durch die weite Fächerung des IT- Arbeitsmarkts wird ausserdem eine Spezialisierung in bestimmte Teilbereiche ermöglicht, die durch den Wunsch der Firmen nach Qualifizierten und Spezialisierten Arbeitern gefördert wird. Zum Beispiel im Bereich Internet ist der Beruf Webmaster entstanden. Er plant, baut und verwaltet Internetseiten, er kann aber nur in seinem Beruf tätig werden, da er nur das spezial Wissen seines Berufes besitzt und nicht wie ein Informatiker durch sein allgemeineres Wissen überall in der EDV-Branche einsetzbar ist. Neben dem Webmaster sind noch viele neue Ausbildungsberufe entstanden, für die auch gilt das man wenn man diese Ausbildung beginnt sich auf einen bestimmten Bereich in der IT- Branche festlegt und nicht universell tätig werden kann. Neben den Ausbildungsplätzen werden allmählich auch mehr Studiengänge rund um die IT-Technologien eingeführt. Ein neuer Studiengang ist Forschung nach künstlicher Intelligenz, dieser ist erst vor wenigen Jahren entstanden. Dennoch werden mehr neue Ausbildungsplätze in dieser Branche geschaffen als neue Studiengänge.

Der Trend für die Zukunft geht in allen Bereichen des Arbeitsmarkts, soweit dieses möglich ist, zur Telearbeit. Die Telearbeit beabsichtigt das Büro, die Firma oder den Laden aufzulösen und einer Gruppe nicht am Firmensitz tätigen Mitarbeiten, mit einem geeigneten Medium, z.B. einem (multimedialen) PC, arbeiten zu lassen. Ein Beispiel wie es jetzt schon praktiziert wird sind Programmierer, die von Zuhause aus gemeinsam mit anderen Programmieren an der Erstellung eines neuen Computerprogramms arbeiten. Möglich ist die Telearbeit auch im Security- Service Bereich, hier überwacht der Mitarbeiter der Firma von Zuhause aus per Video zum Beispiel eine Fabrik. Weiter verbreitet ist jedoch eine Mischform der Telearbeit mit dem Arbeiten im Firmensitz, wobei der Arbeiter ungefähr drei Tage Zuhause und zwei Tage in der Firma arbeiten. In Zukunft wird es aber immer noch viele Arbeitsplätze im Firmensitz selbst geben, denn die Telearbeit kann z.B. nicht im Servicebereich, zum Beispiel wenn es um Reparaturen geht, eingesetzt werden. Es wird eher vermutet, das die momentanen Berufe dadurch ergänzt und erweitert werden.12 [12]

Abschließend kann man sagen, das die Einführung und ständige

Weiterentwicklung der IT-Technologien weit greifende Auswirkungen auf die Arbeit im Allgemeinen hatte und auch noch in Zukunft haben wird. Es wird hierbei immer einige Gruppen geben die davon Profitieren, wie z.B. Firmen, und andere werden sich nach denen Richten müssen da sie ja schließlich die Arbeitsplätze bereitstellen. Als Arbeitnehmer ist man also dem sich immer weiter entwickelnden Prozess unterworfen und muß die sich daraus ergeben Resultate akzeptieren. Diese können sowohl negativer oder auch positiver für den Arbeitnehmer ausfallen. Für Berufseinsteiger bietet die Veränderung der Arbeit durch IT-Technik ein breites Band an neuen Berufen. Bei denen man eine gute Chance erhält einen Job zu bekommen, da die Firmen meistens händeringend Mitarbeiter aus dieser Branche suchen.

Ich beurteile die Einführung der IT-Technik in die Arbeitswelt als durchaus positiv und sinnvoll, da sie mehr Vorteile für uns alle bereithält.

Quellenverzeichnis

1 1 Sozialwissenschaftliche Studien 5 - Arbeit und neue Techniken: Gestaltung des technischen sozialen Wandels? , von Monika Kirgel-Niemeier / Peter Josef Kertenbach, Hannover 1992

2 2 Blätter zur Berufskunde - Berufe in der Informationstechnik (IT), von Dipl.Math.- Peter Littig, Stuttgart 1999

3 3 Die große Bertelsmann Lexikothek - Naturwissenschaften und Technik Band 2, Gütersloh 1998

4 4 Die große Bertelsmann Lexikothek - Band 1,Gütersloh 1998

5 5 Neue Presse Artikel vom 7.3.2000 ,,Krummer Daumen durch Computerkonsole"

6 6 Previews- Einführungskurs in die gymnasiale Oberstufe von Peter Dines / Peter-

J. Rekowaki / Ekkehard Sprenger, München 1995

7 7 Die große Bertelsmann Lexikothek - Wirtschaft, Staat und Gesellschaft, Gütersloh 1998

[...]


1 [1] Siehe auch7S. 54

2 [2] nach4S. 276-277

3 [3] siehe auch4S. 380-382

4 [4] nach4S. 382-384

5 [5] nach1S. 60-61

6 [6] siehe auch5

7 [7] nach7S. 66-67

8 [8] siehe auch2S. 241

9 [9] nach4S. 384-386

10 [10] siehe auch2S. 234-236

11 [11] nach2S. 42

12 [12] nach7S. 392

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Veränderungen der Arbeit durch IT-Technik
Autor
Jahr
2000
Seiten
14
Katalognummer
V98410
ISBN (eBook)
9783638968614
Dateigröße
430 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Veränderungen, Arbeit, IT-Technik
Arbeit zitieren
Michaela Bunke (Autor:in), 2000, Veränderungen der Arbeit durch IT-Technik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/98410

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