Großkatzen. Unterschiede zu anderen Katzenarten und Steckbriefe besonderer Großkatzen


Referat / Aufsatz (Schule), 2000

8 Seiten, Note: sehr gut - gut


Leseprobe


GROSSKATZEN

So fing es an: Aus wieselartigen Urraubtieren bildeten sich vor rund 40 Millionen Jahren die Scheinsäbelkatzen heraus. Diese Vorfahren der heutigen Katzenfamilien lebten ursprünglich in Asien, verbreiteten sich aber schon bald bis nach Amerika, Europa und Afrika. Im Verlauf der Jahrmillionen entwickelten sich dann die verschiedenen Katzenarten, die heute die Erde bevölkern.

Das Verbreitungsgebiet der Grosskatzen (Quelle: Microsoft Encarta

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Gegenüber den Kleinkatzen gelten die Grosskatzen als verhältnismässig moderne

Katzentiere: Sie sind nämlich erst zu Beginn des Eiszeitalters -vor etwa 2 Millionen Jahrenentstanden.

Die Familie der Katzen umfasst weltweit drei Dutzend Katzenarten.

Jetzt stellt sich die Frage, wodurch sich die Grosskatzen von den übrigen Katzenarten unterscheiden. Wer einen handfesten Unterschied erwartet, wird leider enttäuscht: Das einzige Merkmal ist das Zungenbein - ein hufeisenförmiges Knöchelchen am Zungenansatz, das die Zunge mit dem Schädel verbindet. Das Zungenbein der Grosskatzen weist einen elastischen Abschnitt auf, während es bei den anderen Katzen vollständig verknöchert ist. Dieser winzige Unterschied hat nun allerdings eine erstaunliche Auswirkung: die Grosskatzen können den elastischen Abschnitt nämlich dehnen und dadurch laut und unüberhörbar brüllen. Aus demselben Grund können sie aber auch nur beim Ausatmen schnurren, während andere Katzen ihr ,,Motörchen" ununterbrochen laufen lassen können.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Der Löwe (Panthera leo)

Gesamtlänge: 210-330 cm

Schwanzlänge: 70-105 cm

Schulterhöhe : 75-115 cm

Gewicht: 120-250 kg

Höchstalter in freier Wildbahn: 16-20 Jahre

Im Zoo: 34 Jahre

Ein Meister im Brüllen

Kein anderes Raubtier hat den Menschen seit alters so beeindruckt wie der Löwe - der vielzitierte ,, König der Tiere".

Der Löwe unterscheidet sich von allen anderen Katzentieren dadurch, dass er nicht als Einzelgänger, sondern gesellig in Rudeln lebt. Diese setzen sich gewöhnlich aus zwei bis drei männlichen, fünf bis zehn weiblichen Tieren und deren Jungen zusammen, können aber im Extremfall bis 40 Tiere umfassen. Der ,,harte Kern" der Löwenrudel sind die ausgewachsenen Löwinnen. Diese Grossmütter, Tanten, Schwestern, Töchter und Nichten halten ein festes Revier besetzt, dessen Grösse sich nach der Menge der vorhandenen Beutetiere richtet und 20-400 Quadratkilometer messen kann.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Meist sind es die Löwinnen, welche auf Der ,,harte Kern" der Löwenrudel sind Jagd gehen und die Beute erlegen die ausgewachsenen Löwinnen

Der Tiger (Panthera tigris)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Gesamtlänge: 240-390 cm

Schwanzlänge: 70-100 cm

Schulterhöhe: 75-115 cm

Gewicht: 110-320 kg

Höchstalter in freier Wildbahn: 18-20 Jahre

Im Zoo: bis 20 Jahre

Die grösste Raubkatze auf Erden

Der Tiger ist in Asien zu Hause. Innerhalb seines Verbreitungsgebiets bewohnt er viele Lebensräume. Man findet ihn in dünnen Nadelholzwäldern der russischen Taiga und in den Bambusdichten Chinas ebenso wie in den überfluteten Mangrovenwäldern des Gangesdeltas und in den tropischen Dschungeln Indochinas. An seine Umgebung stellt der Tiger nämlich keine besondere Ansprüche - wenn nur genügend Beutetiere, ganzjährig Wasser und ausreichend Deckung für die Jagd vorhanden sind. Um welche Beutetiere es sich im einzelnen handelt und welche Pflanzen ihn jeweils beim Anpirschen decken, kümmert ihn wenig. Er ist sehr anpassungsfähig.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Der Sibirische Tiger, eine Unterart des Tigers, ist die grösste Katze überhaupt, - er übertrifft sogar den majestätischen Löwen!

,,Weisse Tiger" sind eine äusserst seltene Abart des Bengaltigers

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Der Jaguar (Panthera onca)

Gesamtlänge: 160-275 cm

Schwanzlänge: 45-80 cm

Schulterhöhe: ca. 70 cm

Gewicht: 35-165 kg

Höchstalter in freier Wildbahn: um 15 Jahre

Im Zoo: bis 22 Jahre

Der Jaguar ist der einzige ,,Amerikaner" unter den Grosskatzen: Seine Verbreitung erstreckt sich von Mexiko im Norden bis nach Paraguay im Süden. Innerhalb dieses Gebietes bewohnt er hauptsächlich die weiten, unberührten Wälder und die buschreichen Savannen unterhalb 1000 m über dem Meeresspiegel.

Auf den ersten Blick unterscheidet sich der Jaguar kaum vom Leoparden und wird darum auch oft mit ihm verwechselt. Dem aufmerksamen Beobachter fällt es allerdings nicht schwer, die beiden Katzen auseinander zu halten: der Jaguar ist nämlich deutlich kräftiger und untersetzter gebaut als der Leopard. Ausserdem hat der Jaguar einen Kürzeren Schwanz und kürzere Beine. Und schliesslich weist auch sein Fellmuster ab: Kennzeichnend sind vor allem die grossen Ringflecken auf dem Rücken, welche einen dunklen ,,Hof" mit meist noch einigen schwarzen Tupfen umschliessen.

Der Jaguar ist ein typischer Einzelgänger. Die Geschlechter leben für sich allein in einem festen Wohngebiet. Hier kennen sie sich gut aus und wissen darum immer, wo sie am besten nach Beutetieren Ausschau halten.

Wie beim Leoparden treten auch beim Jaguar hin und wieder Tiere mit schwarzer Grundfarbe auf.

Der Leopard (Panthera pardus)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Gesamtlänge: 180-230 cm

Schwanzlänge: 85-110 cm

Schulterhöhe: ca. 60 cm

Gewicht: 35-65 kg

Höchstalter: ca. 15 Jahre

Der Leopard ist ein flinker und

wendiger Kletterer

Von sämtlichen Katzenarten hat der Leopard bei weitem das grösste Verbreitungsgebiet: Es erstreckt sich über ganz Afrika, das südliche Asien und umfasst sogar die Inseln Sri Lanka und schliesslich Java.

Ähnlich wie der Tiger stellt der Leopard keine besondere Ansprüche an seine Umgebung. Wichtig ist nur, dass genügend Beutetiere und Deckungsmöglichkeiten bei der Jagd vorhanden sind. Er kommt daher in verschiedenen Lebensräumen vor: in steinigen Halbwüsten wie in dichten Regenwälder, in schwülen Flussdeltas und in nebelverfangenen Bergwäldern. Die Fleckenzeichnung der Leopardenfelle ist sehr unterschiedlich. Auf dem Rücken sind die Flecken normalerweise zu Rosetten angeordnet. Einzelne Leoparden besitzen aber -ähnlich wie Jaguare- grosse Ringflecken mit Tupfen in der Mitte. Andere wiederum sind -mit Geparden vergleichbar- dicht mit vielen Tupfen übersät. Auch die Grundfarben der Leoparden sind sehr unterschiedlich: Die Palette reicht von Tieren mit weisslichem Grundton bis hin zu den bekannten Schwärzlingen, im Volksmund ,,Schwarze Panther" genannt.

Der Schneeleopard

(panthera uncia)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Gesamtlänge: 180-230 cm

Schwanzlänge 85-110 cm

Schulterhöhe: ca. 60 cm

Gewicht: 35-65 kg

Höchstalter: ca. 15 Jahre

Der Schneeleopard, eine richtige Gebirgskatze

Ganz im Gegensatz zum tropenbewohnenden Jaguar ist der Schneeleopard, der früher auch ,,Irbis" genannt wurde, eine richtige Hochgebirgskatze. Seine Heimat sind der Himalaja, der Pamir, der Hindukusch und weitere innerasiatische Gebirgszüge. Dort hält er sich vorzugsweise oberhalb der Baumgrenze in Höhen von 3000 bis 4000 Metern auf und steigt manchmal sogar bis 6000 Metern hinauf.

Der Schneeleopard ist kleiner als der ,,normale" Leopard. Er unterscheidet sich von ihm auch deutlich durch sein helles, aussergewöhnlich dickes Fell mit grossen, rauchgrauen Ringflecken, durch einen langen Schwanz und breite Pranken. Alle drei Kennzeichen sind Anpassungen an seine ungastfreundliche Gebirgsheimat mit ihren Geröllhalden, Felswänden und Schneeflächen: Der dichte, helle Pelz schützt ihn gegen die bissige Kälte und ist zugleich im Fels ein vorzügliches Tarnkleid. Der lange Schwanz dient dem Schneeleoparden als ,,Balancierstange" beim Wandern auf schmalen Felsgraten und ,,Steuerruder" beim überspringen von Abgründen. Und mit seinen Riesenpfoten findet er auch in den steilen Felswänden sicheren Tritt und sinkt im Schnee nicht tief ein.

Der Schneeleopard lebt als Einzelgänger.

Aussichten

Die Zukunft der Grosskatzen ist ziemlich stark bedroht. Seit Jahrtausenden wird der Jaguar wegen seines Felles gejagt. In den letzten 100 Jahren nahm die kommerzielle Jagd so zu, dass seine Art vom Aussterben bedroht ist. Auch der Tiger ist seit mindesten 40 Jahren bedroht. Dagegen ist der Löwe weniger gefährdet, da sein Bestandteil wesentlich grösser ist. Die Aussichten für den Leoparden sind die besten von allen Grosskatzen.

Quellenachweis:

-Grosskatzen Markus Kappeler
-Grosse Katzen Kit Coppard
-Verschiedene Artikel aus der Zeitschrift ,,Das Tier"
-Microsoft Encarta
-Internet

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Details

Titel
Großkatzen. Unterschiede zu anderen Katzenarten und Steckbriefe besonderer Großkatzen
Note
sehr gut - gut
Autor
Jahr
2000
Seiten
8
Katalognummer
V98332
ISBN (eBook)
9783638967839
Dateigröße
539 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Großkatzen
Arbeit zitieren
Bettina Marti (Autor:in), 2000, Großkatzen. Unterschiede zu anderen Katzenarten und Steckbriefe besonderer Großkatzen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/98332

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