Gefahren und Nutzen von radioaktiven Strahlen


Referat / Aufsatz (Schule), 2000

8 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungs- und Tabellenverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Problemstellung und Zielsetzung
1.2 Herangehensweise

2 Definitionen
2.1 Facility Management
2.2 Energiemanagement

3 Normen
3.1 DIN EN 15221
3.2 DIN EN 16247
3.3 DIN EN ISO 50001

4 Fallbeispiel
4.1 Vorstellung des Unternehmens
4.2 Konzept des Facility Managers
4.3 Maßnahmen
4.3.1 Lichttechnik
4.3.2 Kühl- und Kältetechnik
4.3.3 Heizungs- und Lüftungstechnik
4.3.4 Photovoltaik

5 Schlussbetrachtung
5.1 Zusammenfassung
5.2 Fazit

Literaturverzeichnis

Abbildungs- und Tabellenverzeichnis

Abbildung 1: Workflow (Quelle: GEFMA 100, Abb. 5, eigene Darstellung)

Tabelle 1: Beispiel für die Ermittlung des Energieeinsatzes (Quelle: BMU: Energiemanagementsysteme in der Praxis, ISO 50001: Leitfaden für Unternehmen und Organisationen, eigene Darstellung)

Tabelle 2: Beispiel für die Ermittlung der Energieverwendung (Quelle: BMU: Energiemanagementsysteme in der Praxis, ISO 50001: Leitfaden für Unternehmen und Organisationen, eigene Darstellung)

Tabelle 3: betriebliche Energiekennzahlen (Quelle: BMU: Energiemanagementsysteme in der Praxis, ISO 50001: Leitfaden für Unternehmen und Organisationen, eigene Darstellung)

Abkürzungsverzeichnis

BMU Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit

CO2 Kohlenstoffdioxid

Dena Deutsche Energie-Agentur GmbH

DIN Deutsches Institut für Normung

EDL-G Gesetz über Energiedienstleistungen und andere Energieeffizienzmaßnahmen

EN europäische Norm

FM-Organisation Facility-Management-Organisation

HDE Handelsverband Deutschland

IR Infrarotstrahlung

ISO International Organization for Standardization

KMU Kleinst-, kleine und mittlere Unternehmen im Sinne der Empfehlung der Kommission vom 6. Mai 2003

kWh Kilowattstunde

LM Lebensmittel

LMEH-Unternehmen Lebensmitteleinzelhandelsunternehmen

LED light-emitting diode, „Licht emittierende Diode“, Lumineszenz-Diode

Mio. Millionen

m2 Quadratmeter

MWh Megawattstunde

PDCA-Zyklus Plan-Do-Check-Act-Zyklus

Teuro Tausend Euro

UV Ultraviolettstrahlung % Prozent

1 Einleitung

1.1 Problemstellung und Zielsetzung

Der Lebensmitteleinzelhandel ist auf eine bezahlbare und verlässliche Energieversorgung angewiesen, um in der energieintensiven Branche wettbewerbsfähig zu sein. Die Energiekosten liegen mit 10 Prozent an dritter Stelle der Sachkosten. Die Stromkosten betragen etwa 75 Prozent der gesamten Energiekosten im Lebensmitteleinzelhandel. Steigende Energiekosten belasten die Unternehmen seit Jahren. Diese Preissteigerungen können nicht in voller Höhe durch höhere Produktpreise an die Kunden weitergegeben werden, da die Verbraucher beim Lebensmittelkauf sehr sensibel reagieren 1. Die Energieversorgung muss rund um die Uhr sichergestellt sein, da schon kurzfristige Störungen den Geschäftsablauf behindern können. Außerdem ist der Verderb von Nahrungsmitteln ein Verlustfaktor 2.

Der steigende Weltenergiebedarf und die Ressourcenknappheit verursachen steigende Energiepreise. In den nächsten Jahren werden keine wesentlichen Änderungen im weltweiten Energiemix erwartet. Obwohl der Anteil der erneuerbaren Energien wachsen wird, werden weiterhin die nicht-erneuerbaren Energien einschließlich der Kernenergie dominieren 3. Nachhaltige Entwicklung bedeutet, dass die Bedürfnisse der heutigen Generation gestillt werden, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen. Es ist ein Gesamtkonzept, das ökologisch verträglich, sozial gerecht und wirtschaftlich leistungsfähig ist. Da Umweltressourcen nur begrenzt zur Verfügung stehen, ist die Umwelt im Konzept ein entscheidender Faktor. Es müssen deswegen bei jeder Entscheidung die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit (Ökologie, Soziales und Ökonomie) betrachtet werden. Nachhaltigkeit hat das Ziel, den Verbrauch von Energieressourcen zu begrenzen 4.

Die Nutzung erneuerbarer Energien gewinnt in Deutschland immer mehr an Bedeutung. Jedoch schöpfen Unternehmen Energiesparpotenziale nicht vollständig aus. Je höher die jährlichen Energiekosten sind, desto sinnvoller sind Investitionen in Energieeffizienzmaßnahmen. Bei jährlichen Energiekosten ab 20.000 Euro empfiehlt die Deutsche Energie-Agentur (dena) die Einführung eines betrieblichen Energiemanagementsystems zu prüfen. Investitionen in moderne, energieeffiziente Technik und in ein betriebliches Energiemanagementsystem sind meist sehr rentabel. Auch wenn das Investitionsvolumen hoch sein kann, lohnen sich die Investitionen. Es wird weniger Energie genutzt. Dadurch entstehen geringere Energiekosten und die Umwelt wird weniger belastet. Neue Anlagen verursachen meist geringere Wartungs- und Instandhaltungskosten 5. Durch ein Energiemanagementsystem werden alle im Unternehmen tätigen Personen aufgefordert, nachhaltig zu handeln. Umwelt- und Klimaschutz verbessern das Unternehmensimage, wodurch Wettbewerbsvorteile erzielt werden können [2;5].

Ziel der Arbeit ist es, ein Konzept eines Energiemanagements im Hauptsitz und in den fünf Filialen eines Lebensmitteleinzelhandelsunternehmens zu entwickeln. Der Unternehmer will mit professioneller Unterstützung die Energieeinsparpotenziale seines Unternehmens erkennen und Maßnahmen effizient umsetzen. Als Auftraggeber erwartet er ein umfassendes Leistungsangebot von der Beratung, Planung bis zur Steuerung der Umsetzung der Maßnahmen 6. Die Dienstleistung eines Facility Managers kann die Einführung eines Energiemanagementsystems, das durch Effizienz und Nachhaltigkeit den Wettbewerb sichern kann, ermöglichen.

1.2 Herangehensweise

Zuerst werde ich die Begriffe Facility Managements und Energiemanagement definieren. Danach stelle ich bedeutende Normen für diesen Bereich vor. Im Weiteren wird ein Fallbeispiel eines Konzepts eines Energiemanagements im Hauptsitz und in den fünf Filialen eines LMEH-Unternehmen präsentiert. Zunächst wird das Unternehmen vorgestellt. Anschließend erfolgt das Konzept des Facility Managers. Daraufhin werden Maßnahmen bezüglich der Lichttechnik, Kühl- und Kältetechnik, Heizungs- und Lüftungstechnik und der Photovoltaik beschrieben. Eine Zusammenfassung und ein Fazit beschließen die Arbeit.

2 Definitionen

2.1 Facility Management

Eine einheitliche Definition für Facility Management ist nicht vorhanden [7; S. 1]. Allgemeingültig wird heute Facility Management als Managementkonzept beschrieben, das das Kerngeschäft des Unternehmens unterstützt [8, S.55]. Die drei Säulen „Ganzheitlichkeit, Transparenz und Lebenszyklus“ bilden das Grundgerüst für ein strategisches Konzept zur Bewirtschaftung, Verwaltung und Organisation aller Sachressourcen innerhalb eines Unternehmens [7; S. 3]. Die ganzheitliche Betrachtungsweise der Sachressourcen bedeutet eine Sicht aus der gesamtunternehmerischen Perspektive. Sowohl technische und kaufmännische Sichtweisen als auch die Beziehungen zwischen Investor, Betreiber und Nutzer der Objekte fließen in die Gesamtbeurteilung der Sachressourcen ein. Facility Management erstreckt sich über jede Lebensphase der Sachressourcen, das heißt von der ersten Konzeption bis hin zur Entsorgung. Die Nutzungsphase nimmt den größten Zeit- und Kostenanteil ein. [1, S. 5] Deswegen sorgt Facility Management für die Transparenz innerhalb eines Unternehmens. Die Informationen über die Sachressourcen sollen jederzeit aktuell und verfügbar sein, damit zeitnahe und richtige Entscheidungen im Unternehmen getroffen werden können [1, S. 5].

Die Aufgaben des Facility Managements zur Erreichung der Unternehmensziele werden auf Managementebenen verteilt. Das strategische Facility Management bildet die höchste Stufe. Der Facility Manager erledigt Managementaufgaben. Er ist zuständig für Führung und Entscheidung.

Auf der mittleren Managementebene, dem taktischen Facility Management, werden administrative Leistungen erbracht. Hierzu gehören die Handhabung, die Organisation und Planungs- und Controllingaufgaben. Die unterste Ebene bildet das operative Management. Hier erfolgt die eigentliche Leistungserbringung, also Umsetzung und Ausführung [1, S. 7,8].

Die Facility-Management-Leistungen können in Eigen- oder Fremdleistung erbracht werden. Die Ausführung der Facilityprozesse kann in die Unternehmensstruktur integriert und durch Eigenpersonal ausgeführt werden bzw. ausgelagert werden.

2.2 Energiemanagement

Energiemanagement ist die Planung und Durchführung von Maßnahmen, um die Energieeffizient beim gleichbleibenden Komfort- bzw. Produktionsniveau zu steigern 9. Organisatorische und technische Abläufe sowie Verhaltensweisen sollen unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten verbessert werden, indem der Energieverbrauch verringert und die Energiekosten gesenkt werden 10.

Energiekosten sind von der Art und Weise der Energiebewirtschaftung sowie der Energieeffizienz der Sachanlagen abhängig. Die Entwicklung umfassender Strategien zur Energieverwendung im Unternehmen erfüllt die Funktionen des Energiemanagements. Die Aufgabenbereiche differenzieren sich in Energiebeschaffung und -entsorgung, Verbrauchskontrolle und Maßnahmenplanung, Energiebedarfsermittlung, Anlagenbetriebsführung und Nutzungsoptimierung. Durch regelmäßige Vertragsprüfung, -aktualisierung und -neuabschlüsse können Tarifvergleiche und zeitnahe Anpassungen an den Energieverbrauch erfolgen [7, S. 331]. Regelmäßige Energieverbrauchserfassung und -kontrollen ermöglichen Abweichungen vom Normalverbrauch zu erkennen. Erforderliche Gegenmaßnahmen in der Unternehmensorganisation und der technischen Ausstattung können dadurch schneller durchgeführt werden. Eine detaillierte Energiedatenerfassung im Rahmen eines Energieaudits bildet die Datengrundlage für die Ermittlung der betrieblichen Energiekostenermittlung und der Auswirkungen des Energieverbrauchs auf die Umwelt. Ein betriebliches Energiekonzept berücksichtigt die Optimierungs- und Einsparpotenziale, um den Energiebedarf unternehmensspezifisch zu ermitteln [7, S.332,333]. Hauptsächlich Raum- und Klimamanagement, Lichtmanagement und Lastspitzenmanagement beeinflussen die Anlagenbetriebsführung. Optimale Raumverhältnisse für den Benutzer werden durch die bedarfsgerechte Steuerung der Wohlfühlparameter Licht, Temperatur, Luftfeuchte und Frischluftzufuhr erreicht [7, S.337]. Energiemanagement betrifft alle Unternehmensbereiche.

3 Normen

3.1 DIN EN 15221

Die Normenreihe DIN EN 15221-1-7 ist für Europa ein einheitliches europäisches Regelwerk für Facility Management. DIN EN 15221-1 enthält Begriffe des Facility Managements und den Anwendungsbereich. Im informativen Anhang beschreibt das Facility-Management-Modell die Organisation, Bedarf und Lieferung sowie das Zusammenwirken der Unternehmensebenen. Der Leistungsumfang des Facility Managements wird exemplarisch aufgelistet. Die Dokumente DIN EN 15221-2 sind Leitfäden zur Ausarbeitung von Facility Management-Vereinbarungen und Qualität im Facility Management. Taxonomie, Klassifikation und Strukturen im Facility Management legt die DIN EN 15221-4 fest. Im Anhang befinden sich dazu grafische Darstellungen und Bemerkungen. DIN EN 15221-5 ist ein Leitfaden für Facility-Management-Prozesse. DIN EN 15221-6 thematisiert die Flächenbemessung. DIN EN 15221-7 enthält Leitlinien für das Leistungs-Benchmarking 11.

3.2 DIN EN 16247

Die europäische Norm DIN EN 16247 definiert die Eigenschaften eines Energieaudits. Sie ist auf alle Unternehmen anwendbar. Der erste Teil behandelt die allgemeinen Anforderungen an ein Energieaudit. DIN EN 16247-2 bis 5 enthalten ergänzende Anforderungen. Ein angemessen qualifizierter Energieauditor führt das Audit durch. Eine systematische Inspektion und Analyse des Energieeinsatzes und des Energieverbrauchs soll Energieflüsse und das Potential für Energieeffizienzverbesserungen identifizieren. Der Energieauditor erstellt einen Bericht über die Ergebnisse des Energieaudits, der Möglichkeiten zur Verbesserung der Energieeffizienz und ein Umsetzungsprogramm aufzeigt. Der Energieauditor muss die Ergebnisse in einer Abschlussbesprechung der Geschäftsleitung in einer Art und Weise präsentieren, die eine leichte Entscheidungsfindung ermöglicht 12.

Das Energieaudit ermöglicht eine Bewertung des Ist-Zustandes des Energieverbrauchs. Das Unternehmen muss sich nicht zur kontinuierlichen Verbesserung des Energieeinsatzes und -verbrauchs verpflichten 13.

Nach dem Gesetz über Energiedienstleistungen und andere Energieeffizienzmaßnahmen (EDL-G) ist jedes Unternehmen, das kein kleines und mittleres Unternehmen (KMU) ist, verpflichtet, ein Energieaudit durchzuführen. Ein Unternehmen, das 250 oder mehr Personen beschäftigt oder weniger als 250 Personen beschäftigt, aber mehr als 50 Mio. Euro Jahresumsatz und mehr als 43 Mio. Euro Jahresbilanzsumme hat, gilt als Nicht-KMU 14.

3.3 DIN EN ISO 50001

Seit 2009 existierte eine einheitliche europäische Norm DIN EN 16001 für ein Energiemanagementsystem. Die internationale Norm DIN EN ISO 50001 hat diese europäische Norm im Dezember 2011 abgelöst. Diese branchen- und größenunabhängige Norm gilt weltweit zur Zertifizierung von Energiemanagementsystemen in Organisationen 10. Diese Norm bestimmt die Anforderungen zur Einführung, Verwirklichung, Aufrechterhaltung und Verbesserung eines Energiemanagementsystems. Eine Organisation soll durch einen systematischen Aufbau eines Managementsystems eine kontinuierliche Verbesserung der energiebezogenen Leistung, der Energieeffizienz, des Energieeinsatzes und des Energieverbrauchs erreichen. Anhang A der Norm enthält Anleitungen zur Anwendung in Form von detaillierten Beschreibungen und konzeptionellen Darstellungen zu einzelnen Anforderungen. Die Integration des Energiemanagementsystems in andere Managementsysteme ist möglich. Im Anhang B der Norm zeigt eine Tabelle den Zusammenhang mit anderen Managementsystemen auf. Das Energiemanagementsystem folgt dem PDCA-Zyklus (Plan, Do, Check, Act) 15. Dieses dynamische Modell ermöglicht eine kontinuierliche Verbesserung [10, S. 20]. Unternehmen sind von der Pflicht, ein Energieaudit durchzuführen, nach dem EDL-G freigestellt, wenn sie ein Energiemanagementsystem nach der DIN EN ISO 50001 eingerichtet haben [13, S. 12].

4 Fallbeispiel

Für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) gibt es keine gesetzliche Pflicht zur Durchführung eines Energieaudits nach der DIN EN 16247-1. Dazu zählen Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitern oder mit bis zu 50 Mio. Euro Jahresumsatz 16. Ein Energieaudit bietet für jedes Unternehmen eine Unterstützung bei der Identifizierung der Energieflüsse und des Potenzials für Energieeffizienzverbesserungen. Das Energieaudit kann als Entscheidungsgrundlage für Investitionen in Energieeffizienzmaßnahmen oder für die Änderung der Raumstruktur und der Arbeitsverhaltensweise dienen. Um eine regelmäßige Überprüfung und Optimierung der Energiebereitstellung, der Energieverteilung und Energieverwendung zu erreichen, ist ein Energiemanagement erforderlich. Jedes Unternehmen kann die internationale Norm DIN EN ISO 50001 für den Aufbau eines Energiemanagementsystems nutzen. Jede systematische interne Regelung von Zuständigkeiten und Abläufen in einem Unternehmen bildet ein Managementsystem. [10, S. 15].

Dabei steht der Kernprozess als Primärprozess im Vordergrund. Sekundärprozesse unterstützen den Primärprozess. Sie schaffen die notwendigen und optimalen Bedingungen zur Realisierung des Kernprozesses. Facility-Management-Unternehmen bieten Dienstleistungen zur Unterstützung und Verbesserung der Effektivität der Kernprozesse eines Unternehmens an 11. Zum Anwendungsbereich des Facility Management gehört die technische Infrastruktur, zu deren Dienstleistung das Energiemanagement zählt [11, Anhang B2].

Im deutschen Einzelhandel, eine der energieintensivsten Branchen, ist der Energieverbrauch ein entscheidender Kostenfaktor. Im Food-Bereich lag 2011 die Steigerung der Energiekosten mit 13,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr leicht über den durchschnittlichen Steigerungen im Handel. Die Energiekosten betragen 55,45 Euro/m2 [2, S. 6]. Diese können aus Wettbewerbsgründen nicht in voller Höhe an die Kunden weitergegeben werden. Es ist nicht nur aus Kostengründen notwendig, ein nachhaltiges Energiemanagement einzuführen [2, S. 5]. Langfristig können die Umwelt geschützt und klimapolitische Ziele erreicht werden. Die Verringerung von Treibhausgasemissionen schützt das Klima. Nachhaltiges Wirtschaften erfordert neue Energiekonzepte und innovative Energietechnologien. Energetisch sinnvolles Wirtschaften und Umweltschutz verbessern das Unternehmensimage in einer umweltbewussten Gesellschaft. Ein Energiemanagement ist häufig erforderlich, um gesetzliche Erleichterungen nutzen zu können [10, S.17]. Wenn keine Verpflichtung zur Einführung eines Energiemanagementsystems besteht, kann die Umsetzung der Normenpunkte der DIN EN ISO 50001 über einen längeren Zeitraum entsprechend der finanziellen Möglichkeiten gesteuert werden. Die Einführung ist langfristig sinnvoll, um eine kontinuierliche Verbesserung des Energieeinsatzes zu erreichen und ein Benchmarking durchführen zu können. In diesem Fallbeispiel erfolgt die Einführung eines Energiemanagements nach der DIN EN ISO 50001 in einem LMEH-Unternehmen mit fünf Filialen durch einen Facility Manager.

4.1 Vorstellung des Unternehmens

Das LMEH-Unternehmen hat den Hauptsitz und fünf Filialen in einer Stadt mit mehr als 120.000 Einwohnern in Westdeutschland mit über 1.600 Sonnenstunden pro Jahr. Der Hauptsitz, ein freistehendes Gebäude mit 2.600 m2 Verkaufsfläche, hat seinen Standort in einer verbraucher- und zentrumsbezogenen Lage mit guter Verkehrsanbindung. Eine großzügige Obst- und Gemüseabteilung mit Wochenmarktatmosphäre befindet sich direkt im Anschluss des Markteingangsbereiches. Daran schließen sich eine Backstation, Regale mit Lebensmitteln auf der rechten Marktseite und ein Non-Food-Bereich auf der linken Verkaufsfläche an. Eine breite Auswahl an Getränken, eine Wein- und Spirituosenabteilung und regionale und internationale Spezialitäten werden im produktabgestimmten Ambiente angeboten. Im hinteren Marktteil stehen Servicetheken mit Fleisch, Wurst, Käse und Fisch, mit und ohne Bedienung, Truhen, Gefrierschränke mit Tiefkühlprodukten, Kühlregale und Kühlschränke hauptsächlich mit Molkereiprodukten. Der Markt ist von 7.00 Uhr bis 22.00 Uhr, montags bis samstags, geöffnet. 90 Mitarbeiter arbeiten im Schichtdienst.

Die Filiale 1 hat ihren Standort in Innenstadtlage. Im Untergeschoss eines Einkaufszentrums werden auf einer Verkaufsfläche von 500 m2 hauptsächlich Frischwaren (Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch, Wurst, Käse, Feinkost, Backwaren) an Bedien- und Selbstbedientheken angeboten. Es besteht eine reichliche Auswahl an Convenience- und Molkereiprodukten sowie Spezialitäten. Der Non-Food-Bereich nimmt eine geringe Einkaufsfläche ein. 50 Mitarbeiter sind im Markt beschäftigt. Montags bis samstags ist der Markt von 7.00 Uhr bis 22.00 Uhr geöffnet.

Im Erdgeschoss des Hauptbahnhofs bietet die Filiale 2 auf einer Verkaufsfläche von 250 m2 ein breites Sortiment an Obst, Gemüse, Feinkost, Getränken, regionaler und internationaler Produkten an. Eine große Theke mit Convenienceprodukten befindet sich im Markteingangsbereich. Wurst, Fleisch, Käse und Molkereiprodukte werden in Kühlregalen angeboten. Das Non-Food-Sortiment beschränkt sich hauptsächlich auf Drogerieartikel. Der Markt ist täglich von 6.00 Uhr bis 23.00 Uhr geöffnet. Dort sind 15 Mitarbeiter beschäftigt.

Die Filialen 3,4 und 5 haben ihren Standort in verschiedenen Stadtteilen. Freistehende Gebäude mit einer Verkaufsfläche von 1.500 bis 2.000 m2 befinden sich in Lauf- und Sichtlage zu Hauptverkehrsachsen. Die Ladenstruktur gleicht dem Hauptsitz. Das Warenangebot erreicht die gleiche Sortimentsbreite, jedoch eine geringere Sortimentstiefe. In den Filialen arbeiten jeweils 35 bis 45 Mitarbeiter. Die Märkte sind montags bis samstags von 6.00 Uhr bis 22.00 Uhr geöffnet.

Das Unternehmen wird von einem Geschäftsführer geleitet. Am Hauptsitz befindet sich die zentrale Verwaltung und das Büro des Geschäftsführers. Der Hauptsitz und die Filialen werden jeweils von einem Standortmanager geführt. Die Vollzeitkräfte sind ausgebildete Fachkräfte. An jedem Standort sind maximal fünf Aushilfen beschäftigt.

4.2 Konzept des Facility Managers

Der Geschäftsführer beschließt, ein Energiemanagementsystem durch einen Facility-Manager in seinem Unternehmen einzuführen. Er legt mit dem Facility-Manager die Facility-Services im Rahmen einer Facility-Management-Vereinbarung nach DIN EN 15221-1 fest. Das Energiemanagementsystem soll schrittweise in Anlehnung an die internationale Norm DIN EN ISO 50001 eingeführt werden. Der Geschäftsführer strebt in den nächsten Jahren nach der vollständigen Einführung des Energiemanagements eine Zertifizierung nach DIN EN ISO 50001 an, um Wettbewerbsvorteile erzielen zu können. Interessierte Personen bringen das Unternehmen positiv mit Umweltbewusstsein in Verbindung. Die Glaubwürdigkeit steigt dadurch, dass tatsächlich kontinuierlich Verbesserungsmaßnahmen durchgeführt werden. Durch das Energiemanagement wird nicht nur eine Momentaufnahme erreicht, sondern das Unternehmen verpflichtet sich, den Energieverbrauch aktiv zu beeinflussen. Die definierte Energiepolitik dient zur Überprüfung der Erreichung entsprechender Energieziele. Außerdem wird die Einhaltung geltender Gesetze und Vorschriften im Rahmen der Energienutzung gewährleistet.

Da die Grenzen zur Verpflichtung eines Energieaudits nach den Anforderungen der DIN EN 16247-1 zukünftig überschritten werden könnten und die Freistellung von der Pflicht zur Durchführung eines Energieaudits bei Einführung eines Energiemanagementsystems nach der DIN EN ISO 50001 möglich ist, ist der Zeitrahmen für die Einführung des Energiemanagementsystems nicht zu weit zu fassen [14, S.12].

In der Planungsphase legt der Geschäftsführer die Energiepolitik des Unternehmens fest. Das Unternehmen verpflichtet sich, an allen Standorten den Energieverbrauch langfristig zu reduzieren und die Energieeffizienz in einem ständigen Verbesserungsprozess zu steigern. Unnötiger Energieverbrauch soll vermieden werden. Gesetzliche Vorschriften sind einzuhalten. Die Mitarbeiter sollen in die Umsetzung der Energiepolitik eingebunden werden. Dazu werden regelmäßige Schulungen angeboten. Der Geschäftsführer verpflichtet sich, Informationen und Ressourcen (Personal, Zeit, technische und finanzielle Mittel) bereitzustellen. Da die Einführung des Energiemanagementsystems schrittweise erfolgen soll, wird die Einführung im ersten Jahr auf die Gebäudetechnik im Verkaufsraum begrenzt 17.

Der Facility Manager ist als Energiemanager für die Verwirklichung der Energiepolitik verantwortlich. Er legt sowohl die Kriterien als auch die Methoden fest, damit ein Energiemanagementsystem in dem Unternehmen wirksam funktionieren kann. Deswegen muss er die einzelnen Standorte koordinieren und ein standortübergreifendes Konzept entwickeln. Das Facility Management ist auf drei Leistungsebenen tätig. Auf der Unternehmensebene, der strategischen Ebene, erfüllt der Facility Manager in enger Zusammenarbeit mit dem Geschäftsführer nicht delegierbare, normative und strategische Managementleistungen [11, Anhang A.4, S.9 ff]. Zur Aufrechterhaltung und Verbesserung der Energiepolitik berichtet der Facility Manager in bestimmten Zeitabschnitten über die Leistung und Ergebnisse der Einführung des Energiemanagementsystems in einem Managementreview. Er ist für den Personaleinsatz, die Qualifikationsüberprüfung und Schulung der Mitarbeiter, die technischen und finanziellen Mittel verantwortlich. Die Kommunikationsschnittstellen zur nächsten Leistungsebene sind auf der Standortebene die Energie-Objektmanager. Diese taktische Ebene ist das Bindeglied zwischen der strategischen und der operativen Ebene. Die Energie-Objektmanager bilden das Energieteam des Unternehmens. Diesen Aufgabenbereich muss nicht der Filialleiter übernehmen. Sein Hauptaufgabengebiet ist das Kerngeschäft. Deshalb ist es sinnvoller, dass ein motivierter Mitarbeiter zum Energie-Objektmanager ausgebildet wird. Er führt delegierbare, strategische Managementleistungen durch. Er erarbeitet eine Organisationsstruktur zur Koordination der einzelnen Prozesse der Energiedatenerhebung und der Energiedatenauswertung. Die Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen zur Energieeffizienzsteigerung gehören zu den taktischen Aufgaben. In regelmäßigen Schulungen sollen Energiesparmaßnahmen und Energieinnovationen durch einen externen Energieberater vermittelt werden, sodass der Energie-Objektmanager den Energieeinkauf und den Kauf von energierelevanten Betriebs- und Geschäftsausstattungen nach vorheriger Absprache mit der Geschäftsleitung übernehmen kann. In regelmäßigen Treffen tauscht er Energieinformationen mit dem Facility Manager aus. Operative Management- und Dienstleistungen delegiert er an Prozessmanager. Auf der Prozessebene sind an jedem Standort drei Prozessmanager tätig. Sie nehmen die Energiemessdaten auf, überwachen die Anlagen und führen einfache Wartungs- und Reparaturarbeiten aus. Mitarbeiter, die technisch qualifiziert sind oder zur Weiterbildung motiviert sind, können als Prozessmanager eingesetzt werden. Regelmäßige Schulungen und die Hilfestellung durch externes Fachpersonal sind gewährleistet. Jeder Prozessmanager ist für einen Energieteilbereich zuständig. Die Bereiche sind in Lichttechnik, Kühl- und Kältetechnik und in Heizung, Lüftung und Photovoltaik aufgeteilt.

[...]

Ende der Leseprobe aus 8 Seiten

Details

Titel
Gefahren und Nutzen von radioaktiven Strahlen
Autor
Jahr
2000
Seiten
8
Katalognummer
V98154
ISBN (eBook)
9783638966054
Dateigröße
426 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Gefahren, Nutzen, Strahlen
Arbeit zitieren
Stefanie Grunow (Autor:in), 2000, Gefahren und Nutzen von radioaktiven Strahlen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/98154

Kommentare

  • Gast am 16.10.2007

    VIELEN DANK!.

    Ich hab heut erfahren das mein Referat thema morgen dran kommt..ich war verloren, dann hab ich hier die Seite gefunden muahahahah THX!!!

  • Gast am 2.11.2004

    super!.

    ziemlich klasse zusammen gefasst und ausgezeichnet geglieder
    *thumbs up*

  • Gast am 3.6.2002

    Rettung!.

    Man du warst echt meine Rettung! 3 Arbeiten und 4 Referate in einer Woche hätt ich sonst nicht geschafft!

  • Gast am 9.5.2002

    DANKE DANKE DANKE.

    vielen dank das du uns und unseren nachmittag gerettet hast!!!
    DANKE DANKE DANKE

  • Gast am 30.4.2002

    Gut!.

    Sehr Gut.
    Etwas mehr über die Nutzung hätte ich gebrauchen können ;)

    Aber alles in allem ein sehr gutes Referat

  • Gast am 16.4.2002

    Perfekt!.

    Super Referat!!!!! War sogar so lang das ich es kürzen musste!!! Hoffe dem Lehre gefällt das auch morgen.....
    Danke!!!

Blick ins Buch
Titel: Gefahren und Nutzen von radioaktiven Strahlen



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden