Schlagt die Germanistik tot - färbt die blaue Blume rot


Hausarbeit (Hauptseminar), 1998

16 Seiten, Note: nicht benotet


Leseprobe


Inhalt

Einleitung

Langweilige und interessante Definitionen des Begriffes Intertextualität
Die langweilige Definition
Die interessante Definition
Die Grauzone
Ein mittlerer Weg?
Intertextualität und Anspielung

Der Wink mit dem Zaunpfahl
Möglichkeiten der Markierung von Intertextualität

Fünf gute Gründe für die Verwendung von Intertextualitäten
Geballte Kommunikation
Ausgrenzung
Stiftung von Identität und Abgrenzung von anderen
Das Erregen von Aufmerksamkeit
Manipulation

Ein Leben ohne Intertextualität?
Ein kurzer Sommer der Anarchie - DADA 1916, Aufbegehren gegen das Nachreden

Literaturverzeichnis

Einleitung

“Schlagt die Germanistik tot - färbt die blaue Blume rot”. Was macht diesen Satz so interessant für uns, daß wir für einen Moment im Lesen innehalten, vielleicht schmunzelnd, vielleicht zusammenzuckend? Wollen wir das ergründen, so müssen wir uns mit einem Phänomen beschäftigen, das Germanisten auf den Namen Intertextualität getauft haben. Im weitesten Sinne versteht man darunter den Bezug von Texten auf Texte. Es spiegelt sich in diesem einfachen Satz vielfältig wider, wird von ihm zurückgeworfen wie das Echo in einem langen Tal, dessen ursprüngliche Quelle im Spiel von Hall und Widerhall schließlich nicht mehr auszumachen ist. Dieser Satz fand sich einst, zur Zeit der Studentenbewegung in Deutschland, auf Spruchbänder geschrieben - dies ist der erste intertextuelle Bezug. Die Studenten wendeten sich damit gegen die bestehende, in ihren Augen reaktionäre und muffige Germanistik. Diese wurde für sie versinnbildlicht durch das Symbol der Blauen Blume,1 die in ihren besten Tagen überhaupt nicht reaktionär und muffig war, sondern eine Fahne, unter der sich eine junge, stürmische, alle Höhen und Tiefen des menschlichen Daseins auskosten wollende Bewegung formierte: die Romantik. Soweit der zweite intertextuelle Bezug. An die Stelle der überkommenen, reaktionären Art Germanistik zu treiben, sollte aus der Sicht der Studenten von damals eine neue treten, die nicht mehr das Steckenpferd alternder Schöngeister sein sollte, sondern ein Mittel des Klassenkampfes. Ob man das Wort “rot” in diesem Zusammenhang als einen dritten intertextuellen Bezug sehen will, oder als bloße Anspielung, hängt unter anderem davon, ab, was man als Bezugstext anerkennt. Welche Versuche die Germanistik, die, wie wir heute wissen, die damaligen Angriffe überstanden, vielleicht durch sie sogar noch einige interessante Facetten hinzugewonnen hat, unternahm, den Begriff der Intertextualität genauer zu fassen, welche Gründe Autoren haben, Intertextualitäten bewußt zu verwenden, und warum es von Vorteil sein kann, als Leser darüber Bescheid zu wissen, damit setzt sich diese Arbeit auseinander.

Langweilige und interessante Definitionen des Begriffes Intertextualität

Wenn einer einen Begriff definiert, sagt er damit aus, wie er selbst diesen Begriff versteht und verwendet sehen will. Bislang konnte noch niemand eine direkte Verbindung zwischen Begriffen und irgendwelchen Dingen oder Geschehnissen in einer äußeren Welt entdecken.2 Man kann die Richtigkeit der Definition eines Begriffes deswegen auch nicht an der Übereinstimmung mit irgendwelchen “wirklichen” Dingen oder Geschehnissen messen. Als richtig kann die Definition eines Begriffes nur dann bezeichnet werden, wenn sie mit der Art und Weise übereinstimmt, in der der Begriff allgemein verwendet wird oder, wenn sehr, sehr gute Gründe vorgebracht werden, aus denen hervorgeht, warum der Begriff zukünftig in einer anderen Weise verwendet werden sollte.

Ist ein Begriff nagelneu, oder zumindest noch nicht sehr weit verbreitet, so besitzt der Definierer eines Begriffes eine ganze Menge Freiheit. Dies kann man auch an den recht verschiedenen Definitionen des Begriffes “Intertextualität” erkennen, die sich in der Literatur finden. Es gibt hier zwei Wege, die häufig eingeschlagen werden und die einen, wenn man ihnen konsequent folgt, zu ganz unterschiedlichen sprachlichen Phänomenen führen.

Die langweilige Definition

“In der heutigen Literaturkritik dominieren Definitionen von Intertextualität, denen zufolge jeder Text in allen seinen Elementen intertextuell ist.”3 Sprache ist kein individuelles, sondern ein gesellschaftliches Phänomen und kann vom Einzelnen nur im steten Austausch mit anderen aufgebaut werden. Darüber hinaus ist Sprache ein geschichtliches Phänomen, denn im Austausch der Sprecher einer Sprache verändert sie sich. Führt man sich das vor Augen, wird deutlich, daß alles, was der Einzelne schreibt oder sagt, zwangsläufig beeinflußt ist von dem, was andere gesagt oder geschrieben haben, gleichgültig, ob der Einzelne sich dessen bewußt ist oder nicht. Das ist gut zu wissen und ein interessantes Phänomen für Leute, die sich damit beschäftigen, wie der Mensch zur Sprache kommt oder wie Begriffe gebildet werden. Beschäftigt man sich aber mit einzelnen Texten und speziell mit “nicht-wörtlichem” Sprachgebrauch, dann ist diese Definition wenig ergiebig. Wenn sowieso jeder Satz, jedes Wort, jeder Buchstabe intertextuell ist, was gibt es da noch zu untersuchen?

Die interessante Definition

Folgt man einem anderen Ansatz, so “liegt Intertextualität dann vor, wenn ein Autor bei der Abfassung seines Textes sich nicht nur der Verwendung anderer Texte bewußt ist, sondern auch vom Rezipienten erwartet, daß er diese Beziehung zwischen seinem Text und anderen Texten als vom Autor intendiert und als wichtig für das Verständnis seines Textes erkennt. Intertextualität in diesem engeren Sinn setzt also das Gelingen eines Kommunikationsprozesses voraus, bei dem nicht nur Autor und Leser sich der Intertextualität eines Textes bewußt sind, sondern bei der jeder Partner des Kommunikationsvorganges darüber hinaus auch das Intertextualitätsbewußtsein seines Partners mit einkalkuliert.”4 Untersucht man Texte und Formen nicht-wörtlichen Sprachgebrauchs, so gibt diese Definition einiges mehr her. Denn, damit der in der Definition erwähnte Kommunikationsprozeß ablaufen kann, müssen die intertextuellen Bezüge auf irgend eine Art und Weise markiert werden. Bei diesen markierten Intertextualitäten handelt es sich um Formen nicht-wörtlichen Sprachgebrauchs, weil, durch den Bezug auf einen anderen Text, eine Formulierung eine Bedeutung erhält, die sich von der wörtlichen Bedeutung unterscheidet, die sie hätte, wenn dieser Bezug nicht gegeben wäre. Die Markierungen von Intertextualitäten kann man nun suchen, kategorisieren, analysieren, interpretieren und sich schließlich über die vielen Anspielungen wundern, die man bisher nie bemerkte, die einen aber nun, da man für das Phänomen sensibilisiert ist, regelrecht anspringen.

Die Grauzone

Wie wir im Folgenden noch sehen werden, sind am allerinteressantesten jedoch jene Formen von Intertextualität, denen keine dieser beiden “extremen” Definitionen gerecht wird, sondern die, die sich in der Grauzone dazwischen tummeln. Beispielsweise kann ein Autor Zitate aus anderen Texten verwenden ohne sich dessen bewußt zu sein, oder es werden in der Werbung intertextuelle Bezüge verwendet, die zwar auf den Leser wirken sollen, aber ohne daß dieser dessen gewahr wird.

Ein mittlerer Weg?

Franz Januschek setzt sich in seinem Buch “Arbeit an Sprache” unter anderem mit der Frage auseinander, was eigentlich Metaphern sind. Hierbei stößt er auf eine Problematik, die, handelt es sich doch beide Male um Formen “nicht-wörtlichen” Sprachgebrauchs, der nicht unähnlich ist, auf die ich bei der Untersuchung des Begriffes der Intertextualität gestoßen bin. Ich möchte Januscheks Ansatz hier kurz diskutieren, weil ich es für wahrscheinlich halte, daß seine für den Bereich der Metaphern propagierte Lösung auch ein anderes Licht auf den Bereich der Intertextualität zu werfen vermag. Wenn Januschek schreibt: “Sind alle diejenigen (situierten) Ausdrücke Metaphern, die mir als solche bewußt geworden sind?”5, so ist hier eine deutliche Parallele zu sehen, zu der von mir als interessant bezeichneten Definition von Intertextualität, die ja auch auf Seiten des Autors und Lesers Bewußtheit ausdrücklich voraussetzt. Wohingegen die sich anschließende Frage: “Oder sind es alle diejenigen Ausdrücke, die irgendjemandem als Metaphern bewußt geworden sind?”6 mit der weiten, von mir als langweilig bezeichneten Definition von Intertextualität korrespondieren würde. Januschek lehnt beide Möglichkeiten Metaphern zu charakterisieren ab. Die eine, weil sie nichts mehr über die Sprache, sondern nur noch über das Sprache produzierende bzw. rezipierende Subjekt aussagen würde; die andere, weil sie eine uninteressante Theorie ergebe. Zur Lösung des Problems schlägt er vor, alle diejenigen Ausdrücke als Metaphern anzusehen, “die irgendjemandem als Metaphern erscheinen können.”7 Denn: “Dies würde ein von der Bewußtheit der an der jeweiligen Situation Beteiligten unabhängiges Kriterium erfordern. Dadurch würde es möglich, einen Ausdruck als Metapher einzustufen, obwohl er den an der Situation des Gebrauchs Beteiligten nicht wirklich als solcher bewußt geworden ist. [...] Worauf es hier ankommt, ist daß hier die Eigenschaft, Metapher zu sein, nicht bloß an ein subjektives oder bloß an ein objektives Kriterium oder eine Verbindung beider, sondern an ein intersubjektives Kriterium gebunden wird. Es geht darum eine Begründung zu geben, die tatsächlich von den Beteiligten eingesehen werden kann.”8

Davon ausgehend, möchte ich nun eine weitere Definition des Begriffes Intertextualität formulieren: Intertextualität liegt dann vor, wenn sich Gründe anführen lassen, aus denen hervorgeht, warum ein Rezipient in einer Formulierung einen Bezug auf andere Texte erkennen kann.

Diese Definition würde es erlauben zu diskutieren, ob Gründe vorliegen, einen gegebenen Ausdruck als Intertextualität anzusehen; je nach Gewicht dieser Gründe, hätte man zusätzlich noch die Möglichkeit Intertextualität quantitativ zu skalieren. Aus dieser Definition fallen jedoch so interessante Fragen heraus wie: “Mit welcher Absicht verwendete der Autor hier Intertextualität?” und “War er sich überhaupt der Verwendung von Intertextualität bewußt?”

Um diese Phänomene mit zu berücksichtigen, sollte man deswegen formulieren: Intertextualität liegt dann -vor, wenn sich Gründe anführen lassen, aus denen hervorgeht, warum ein Rezipient erkennen kann, daß ein Autor eine Formulierung verwendet hat, in der sich ein Bezug auf einen anderen Text erkennen läßt.

Als solche Gründe würden dann nicht nur die, weiter unten behandelten, verschiedenen Formen der Markierung von Intertextualität in Frage kommen. Auch die Intentionen des Autors, die ihn zur bewußten oder Umstände, die ihn zur unbewußten Verwendung von Intertextualitäten getrieben haben könnten, ließen sich anführen. Ich möchte diese letztgenannte Definition von Intertextualität propagieren, denn sie scheint mir alle Aspekte des Phänomens abzudecken und gleichzeitig sowohl die Falle der Objektivität, als auch die der Subjektivität zu vermeiden.

Intertextualität und Anspielung

Die Begriffe Intertextualität und Anspielung liegen in ihrer Bedeutung nicht weit auseinander. Deshalb will ich sie an dieser Stelle ausdrücklich voneinander abgrenzen. Damit eine Intertextualität vorliegen kann, muß man einen Bezug von Texten auf Texte erkennen können. Damit eine Anspielung vorliegen kann, muß erkennbar sein, daß auf ein bestimmtes Vorwissen Bezug genommen wurde, das unter Umständen nicht jedem zur Verfügung steht. Davon ausgehend hat ein sprachliches Phänomen vier Möglichkeiten:

- Es kann weder eine Intertextualität noch eine Anspielung sein.
- Es kann eine Anspielung, aber keine Intertextualität sein. Der Satz “Die Birne ist reif’ bezieht sich auf ein gemeinsames Vorwissen über die Kopfform des deutschen Bundeskanzlers und die aktuelle politische Situation in Deutschland, nicht aber auf einen Text.
- Es kann eine Intertextualität, aber keine Anspielung sein. Zitate in wissenschaftlichen Arbeiten, beziehen sich auf Texte, setzen aber kein gemeinsames Vorwissen voraus.
- Es kann sowohl eine Anspielung als auch eine Intertextualität sein. Um den Ausdruck “blaue Blume” in der Überschrift richtig verstehen zu können, benötigt man ein ganz bestimmtes Vorwissen. Gleichzeitig bezieht er sich auf einen bzw. mehrere Prätexte.

In der Logik wird dieses Verhältnis zweier Phänomene zueinander durch zwei Mengen dargestellt, die sich teilweise überlappen. Die hier genannten sind sicherlich nicht die einzigen Unterscheidungsmerkmale von Intertextualität und Anspielung, aber sie genügen um die Phänomene voneinander abzugrenzen und deshalb will ich es bei ihnen belassen.

Der Wink mit dem Zaunpfahl

Die Markierungen von Intertextualität können sehr unterschiedlich ausfallen. Sie können explizit sein, indem auf einen Autor oder einen bestimmten Text - manchmal auch auf eine ganze Gruppe von Texten - ausdrücklich verwiesen wird. Sie können aber auch implizit sein, wobei nur gewisse Elemente oder Strukturen des Bezugstextes übernommen werden, was vom Leser verlangt, daß er den Bezugstext kennt, damit er die Intertextualität als solche verstehen kann. Intertextualitäten können einfach markiert sein, es kann aber auch mehrere Markierungen geben, die auf denselben Bezugstext hinweisen. Diese können sich an ganz verschiedenen Orten befinden: in der Überschrift, im Text, oder in einer Fußnote.9 Geht man von einem weiten Textbegriff aus, der nicht nur Geschriebenes, sondern auch Grafiken, Filme und Klänge umfaßt, so ergeben sich noch eine Vielzahl weiterer Markierungsmöglichkeiten, die, besonders in den sogenannten “neuen Medien”, in der Werbung und in der Jugendkultur eine Rolle spielen. Auf diese will ich weiter unten näher eingehen und zunächst die wichtigsten Möglichkeiten der Markierung aufzählen, die sich vor allem auf “traditionelle” geschriebene Texte beziehen. Die Möglichkeiten der Markierung, die ich hier anführe, sind alle übernommen aus Broich (1985: S. 31-47),10 im Gegensatz zu ihm, der das Phänomen der Intertextualität und somit auch ihre Markiertheit, von einem literaturwissenschaftlichen Standpunkt aus betrachtet, sehe ich in den verschiedenen Methoden der Markierung eher sprachliche Mittel und ordne sie entsprechend anders.

Möglichkeiten der Markierung von Intertextualität

- Direkte Gegenüberstellung mit dem Bezugstext: Die denkbar stärkste Form der Markierung. Man findet sie vor allem bei Kontrafakturen, Imitationen und Übersetzungen.
- Nennung des Bezugstextes im Titel oder Untertitel: Diese Art der Markierung findet man besonders bei Parodien, Kontrafakturen und Imitationen von Texten.
- Zitate mit Quellenangabe: Diese Form der Intertextualität findet sich vor allem in wissenschaftlichen Arbeiten, aber auch in literarischen Texten. Dort werden Zitate mit Quellenangaben ab und zu Texten oder Teilen von Texten vorangestellt.
- Hervorgehobene Zitate: Bei hervorgehobenen Zitaten findet sich zwar keine Quellenangabe, aber immerhin Hinweise auf ihre Zitathaftigkeit, seien es Anführungszeichen, Kursivdruck, die Belassung des Zitates in einer Fremdsprache, oder nur ein anderer Sprachstil, der das Zitat vom Rest des Textes abhebt. Hier muß der Leser jedoch den Bezugstext kennen, damit sich ihm die Bedeutung der Intertextualität erschließt.
- Unmarkierte Zitate: Heben sich durch keine äußeren Merkmale vom Rest des Textes ab. Um sie erkennen und verstehen zu können, muß dem Leser der Bezugstext bekannt sein.
- Fußnoten mit Quellenangaben: Fußnoten werden zum einen in wissenschaftlichen Arbeiten verwendet, um auf Texte hinzuweisen, auf die sich der Autor bezieht. Man findet sie aber auch in literarischen Texten. Zum Teil werden sie nachträglich hinzugefügt, um den Leser auf ansonsten schwer zu entdeckende Intertextualitäten aufmerksam zu machen. T.S. Eliot versah beispielsweise sein Werk “The Waste Land” nachträglich mit solchen Fußnoten.

[...]


1 Erstmals wurde die Blaue Blume erwähnt in: Novalis: Heinrich von Ofterdingen

2 vgl. dazu das Kapitel “Über Sprache, Bedeutung und Kommunikation” in Glasersfeld, 1997: S. 211ff

3 Broich, 1985: S. 31

4 Broich 1985: S. 31

5 Januschek 1986: S. 57f

6 Januschek 1986: S. 58

7 Januschek 1986: S. 58

8 Nicht nur die Linguistik, auch alle anderen Wissenschaften, die bislang davon ausgingen, es wäre möglich “wahre” (im Sinne einer Korrespondenz zwischen Wissen und Wirklichkeit) Aussagen über objektive Gegebenheiten, seien diese nun sprachlicher oder stofflicher Natur, zu machen, sind in den letzten Jahren ins Kreuzfeuer erkenntnistheoretischer Kritik geraten. Doch den Begriff der Objektivität aufzugeben, ohne gleichzeitig in die Falle des Solipsismus zu tappen, ist nicht einfach. Die konstruktivistische Denkrichtung stellt einen Versuch dar, der dies bewerkstelligen soll und scheint mir zahlreiche Parallelen zu Januscheks Ausführungen zum Thema Metaphern aufzuweisen. So schreibt Ernst von Glasersfeld, einer der bekanntesten Vertreter des Konstruktivismus in seinem Buch “Radikaler Konstruktivismus”: “Was das Wissen angeht, so gewinnen Begriffe, Theorien, Überzeugungen und all die anderen abstrakten Strukturen, die das individuelle Subjekt für viabel befunden hat, einen höheren Grad an Viabilität, wenn erfolgreiche Vorhersagen dadurch ermöglicht werden, daß der Gebrauch dieses Wissens auch den Mitmenschen unterstellt wird. Diese zusätzliche Viabilität läßt sich als eine Form der Intersubjektivität verstehen und bildet das Konstruktivistische Gegenstück der Objektivität.”

9 Mit den qualitativen und quantitativen Kriterien zur Skalierung von Intertextualität beschäftigt sich Petra Muths in ihrem Papier zum Hauptseminar: Metaphern, Anspielungen und andere Arten “nicht-wörtlichen” Sprachgebrauchs - Prof. Dr. Franz Januschek - WS 97/98. Ich möchte deswegen auf dieses Thema hier nicht näher eingehen, sondern mich gleich den verschiedenen Möglichkeiten der Markierung zuwenden.

10 Die zur Illustration verwendeten Beispiele, stammen zum Teil aus der selben Quelle, zum Teil aus meiner eigenen Erinnerung an gelesene Texte.

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Schlagt die Germanistik tot - färbt die blaue Blume rot
Hochschule
Pädagogische Hochschule Weingarten  (Fakultät II)
Veranstaltung
Prof. Dr. Franz Januschek: Metaphern, Anspielungen und andere Arten nicht-wörtlichen Sprachgebrauchs
Note
nicht benotet
Autor
Jahr
1998
Seiten
16
Katalognummer
V9812
ISBN (eBook)
9783638164238
Dateigröße
594 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Wie lässt sich Intertextualität definieren? Wie lässt sich Intertextualität erkennen? Was geschieht wenn man versucht auf Intertextutalität ganz zu verzichten? Sehr dichte Arbeit - einzeiliger Zeilenabstand. 170 KB
Schlagworte
Intertextualität, Sprachwissenschaft, Intertextuell, Kommunikation, Anspielung, Metapher, Markierung, Dada, Ball
Arbeit zitieren
Jörg Dieter (Autor:in), 1998, Schlagt die Germanistik tot - färbt die blaue Blume rot, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/9812

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