Buddhismus. Zentrale Inhalte


Exposé / Rédaction (Scolaire), 2000

7 Pages


Extrait


Buddhismus

...vom Sanskrit buddh = Erwachen - Das Erwachen aus der Finsternis des Nicht-Wissens zum Licht der Lehre. Gautama Siddharta, Buddha genannt, erlangte die Weisheit aus eigener Anstrengung, nicht durch göttl. Erleuchtung durch Meditation entlang den 4 heiligen Wahrheiten.

Die Lehre vom Menschen und den Daseinsfaktoren

Die menschl. Person ist etwas Seelenloses, Nicht-Wesentliches, sondern eine

Zusammenballung aus Daseinsfaktoren (Dharmas, mit ,,Kräften" zu übersetzen), in 5 Gruppen (Skandhas) eingeteilt. Sie wirken zusammen und scheinen ein ,,Selbst" zu bilden. Der Glaube an die Individualität ist aber falsch, alle Wahrnehmung ist nicht Ichbezogen, sondern ein Prozeß der 5 Skandhas. Die Loslösung vom ,,Ich" ist anzustreben, da das Dasein ein nicht zu unterbrechender Strom ist, und auch die Welt keine Einheit darstellt.

Der Kreislauf der Wiedergeburt

Jeder Unwissende und somit Unerlöste wird wegen der ,,Gier" und dem ,,Durst" nach seinem Tod wiedergeboren (Reinkarnation, Wiederverkörperung). Die Erlösten, der die Leidenszusammenhänge erkannt haben, gehen ins Nirwana ein, in einen endgültigen Tod, in absolute Gier- und Durstlosigkeit. (Also kein Nichts, sondern etwas durchaus positives.) Somit fürchtet der Buddhist nicht den Tod, sondern die Wiedergeburt. Diese wird durch gute Taten/Motive (kein Haß, keine Begierde oder Verblendung) oder schlechte Taten/Motive beeinflußt.

Der Buddhismus als Psychologie und Philosophie

Das Leben ist aus buddhistischer Sicht auf den Tod hin angelegt, es wird vom Leiden beherrscht. Der Grund allen Leidens ist das Selbst, deshalb ist die Erlösung an das Erlangen des Nicht-Selbst (Anatta) gekoppelt. Innere Unabhängigkeit, Zufriedenheit und Abkehr von weltlichem Gewinn wie auch das Schweigen sind zu erstreben.

Die ,,4 heiligen Wahrheiten" gelten als Mittel der Heilserlangung, und der Förderung von Kontemplation (Betrachtung, Versenkung) und Selbstdisziplin. Die Weisheit wird oft durch Widersprüche aufgezeigt.

Die buddhistisch Kosmologie und die Götter

Wie bei den Hindus ist die Zeit kosmische Zeit und wird in Äonen berechnet. Auch die Kosmologie ist von den Hindus übernommen, es gibt zahllose Weltsysteme und parallele Welten, die Reihe von Untergängen und Entstehungen ist endlos. Alle Welten, von den unteren grobstofflichen bis zu der höchsten körperlosen, bestehen aus einer unendlichen Fülle Daseinsfaktoren (Dharmas). Einige davon sind ewig, so z. B. der leere Raum oder das Nirwana.

Das Leiden ist das Schicksal allen Lebens und aller Regionen. Um ins Nirwana zu gelangen muss man gemäß Dharma (Weltgesetz) Mensch gewesen sein.

Götter mag es wohl geben, doch sie sind unwichtig.

Die 4 heiligen Wahrheiten und der achtfache Pfad ..sind die Antworten auf diese 4 Fragen:

1. Was ist Leiden? -- Geburt, Alter, Krankheit, Tod, Getrenntsein vom Geliebten und Vergeblichkeit des Strebens
2. Was ist die Entstehung des Leidens? -- Durst nach Lust, nach Werden, nach Aufhebung des Werdens
3. Was ist die Aufhebung des Leidens? -- Unterdrückung/Aufhaben des Durstes
4. Welches ist der Weg zur Aufhebung des Leidens? -- Der achtfache Pfad, unterteilt in 3 Gruppen: Weisheit, Zucht und Meditation.

Der historische Buddha

Gautama Siddharta (?560-480 v. Chr.?) entstammte einem vornehmen Haus Nordindiens. Er kam in einer unbefleckten Empfängnis zur Welt und seine Mutter starb sieben Tage nach seinem Tod, so wurde er von deren Schwester erzogen. Sie wurde seine erste Gattin und gebar ihm einen Sohn.

Der Legende gemäß begegnete Gautama einem Greis, einem Kranken, einem Leichnam und schließlich einem Asketen, wobei ihm der Gedanke der Vergänglichkeit und Weltüberwindung kam. Er verließ noch in der Nacht sein Haus, schloß sich verschiedenen Lehrern (Gurus) an, kasteite sich und fastete als Asket bis zur völligen Entkräftung. Er erkannte darauf, dass dieser Weg falsch war. Unter einem Feigenbaum 7 Jahre meditierend erlangte er die Erleuchtung (bodhi). Somit war er Bodhishattva, dem Suchenden zum Buddha geworden. Er sammelte Schüler um sich und ging mit ihnen den ,,Weg der Mitte". Er erstrebte Harmonie von Leben und Lehre, hohe Ethik sowie die Erlangung einer friedfertigen und freundlichen Gesinnung.

Als Wandermönch stellte er erste Ordensregeln auf, sie duften z, B. kein Eigentum besitzen.

Er umging die hinduistische Kastenordnung.

Im Alter von 80 Jahren ging er ins Nirwana ein. Seine Asche bildete die Grundlage für den späteren Reliquienkult.

Die Schriften des Buddhismus

Gautama hinterließ nichts Schriftliches, seine Lehre wurde mündlich weitergegeben. Darum kann man schlecht von Ur-Buddhismus reden. Die ersten Aufzeichnungen entstanden im 3 Jh.

v. Chr. , sie wurden aufgeteilt in Dharma = Lehre und Vinaya = mönchische Disziplin. Den wichtigsten Teil bilden die Sutras, angeblich Aussagen von Buddha selbst, an deren Echtheit aber nur das Mahayana glaubt.

Des weiteren gibt es Shastras von ,,Kirchenlehrern" und Schriften im indischen Sanskrit.

Der Buddhismus der Mönche

Die Mönche leben entweder in Gemeinschaft oder als Einsiedler, sie halten sich an die Klosterregeln (Vinaya) und deren 3 Ideale:

-Armut - Ursprünglich als Wandermönche zu Heimatlosigkeit verpflichtet. Sie durften zu Nahrungsbeschaffung nur Betteln. (Noch heute betteln manche Zen-Mönche für wohltätige Zwecke)

-Zölibat - Lust als Weg zur Entspannung unterdrücken, später gab es allerdings verheiratete Mönche
-Friedfertigkeit - Alles ist miteinander Verwandt, jede Kreatur kann ein wiedergeborener Mensch sein. ,,Alles, was mir begegnet, bin ich selbst". Alle achten.

Stellung und Einfluß des Laientums

Die Mönche waren schon immer auf den guten Willen buddhistischer Laien angewiesen.

Diese Laien haben die Verpflichtung, missionarisch tätig zu sein und so die Lehre mit allen zu teilen. Sie verehren Reliquien in Heiligtümern und Schreinen. Der Feigenbaum hat großen symbolischen Wert, ebenfalls das Rad als Symbols des Dharma. Bäume werden als Schutzheilige betrachtet. Der Laie ,,nimmt Zuflucht zu Buddha, zur Lehre und zum Orden", er darf nicht töten, stehlen, ehebrechen, lügen oder berauschende Getränke zu sich nehmen. Unter Kaiser Ashoka gewann das Laientum höheren Einfluß.

Der Buddhismus und die weltliche Macht

Kaiser Ashoka machte den Buddhismus zur Weltreligion, indem er Missionare in alle Umliegenden Länder schickte. Er schlichtete auch religiöse Konflikte. Seither gilt Ashoka als Ideal eines gerechten Buddhistischen Herrschers. An einigen Orten entstanden Theokratien unter buddhistischem Einfluß. Es war von Vorteil, dass die Religion so tolerant und anpassungsfähig war.

Hinayana

...ist die Mönchsreligion, die alte Weisheitsschule oder das ,,kleine Fahrzeug". Der Kanon ist in 3 ,,Körbe" eingeteilt: Ordensregel, Lehrreden von Meister und Mönchen und der Korb der Scholastik.

Das Ideal des Arhat

Arhat bedeutet Heiliger oder Weiser, sowie ,,Vernichter der Feinde". Er sieht den Menschen (aus 5 Skandhas) an die dreifache Welt gebunden (sinnliche, mit und ohne Form). Seine Meditation vollzieht sich auf 3 Stufen: moralische Disziplin (Ablassen von sinnlichen Freuden und Gier und der Illusion der Individualität) - Trance - Weisheit. Damit soll der Geist sich nicht mehr reizen lassen und sich nicht mehr mit Wünschen an weltliche Dinge klammern.

Mahayana: Das ,,große Fahrzeug"

Zur Zeit des Kaisers Ashoka bereits vollzog sich die Trennung zwischen Konservativen und demokratischeren Laien, doch erst im 8 Jh. N. Chr. Wurde die Mahayana-Bewegung stärker als das Hinayana.(Mahayana: China. Japan, Tibet - Hinayana: Ceylon, Burma, Kambodscha, Siam.)

Das Mahayana will der Welt zur Erlösung verhelfen, nicht wie das H. sie überwinden.

Karmische Verdienste wurden übertragbar und es entstand die neue Ethik des Mitleidens. Im

1 Jh. entstanden neue Sutras (Lehrsätze), ,,Lotus des Gesetzes" und ,,Vollendung der Weisheit".

Nagarjuna entwarf die Theorie der Leerheit als Grundlage der Wandelwelt und des Vergänglichen, er brach mit der Dualität des Hinayana. Für ihn war jeder Unterschied von Sein und Nichtsein nur Schein. Im Mahayana wird betont, dass fast alle Wesen zur Erlösung kommen werden, nicht nur wenige Heilige. Deshalb soll man für die Erlösung aller Sorge tragen. Diese definiert man mit 3 negativen Begriffen: Nicht-Behaupten, Nicht-sich-stützen und Nicht-Erlangen und dem positiven Begriff der Allwissenheit.

Das Bodhishattva - Ideal des Mahayana

Ein Bodhishattva ist ein Erleuchtungswesen, ein angehender Buddha, der auf dem Weg zur Erlösung aus unbegrenztem Mitleid stehenbleibt, um andere mitzunehmen. Er ist allumfassend mitfühlend. (Im Gegensatz zum Hinayana -Arhat, der nur sich rettet.) Daher wäre der Name mit ,,heroisches Wesen" zu übersetzen.

Einige Bodhishattvas werden als Schutzengel oder Nothelfer verehrt. Maitreya ist der Buddha der Zukunft, andere gelten als Personifikation des Mitleids. Sie fördern die Tugend der Gläubigen und können auch materielle Vorteile gewähren.

Bhakti: Der Buddhismus des Glaubens und der Verehrung

Nagarjuna unterschied den leichten Weg des Glaubens vom Schweren Weg der Weisheit. In der Bhakti-Bewegung (Bhakti =fromme Verehrung, Glauben) werden Bodhishattvas und Buddhas in menschl. Gestalt gedacht und verehrt.

Es gibt 3 neue Gedankenstränge: Übertragung karmischer Verdienste, Buddha-Natur in allen Lebewesen und eine große Anzahl von Erlösten. Da alle Kontraste nur Schein sind, besteht auch in Wahrheit kein Unterschied zwischen Erlösten und Nicht-Erlösten. Demzufolge soll allen geholfen werden, den Weg zu finden.

Weitere Abwandlungen von ursprünglichen Buddhismus: Eine Beziehung zu einem persönlich gedachten Gottwesen (dessen man durch ständiges Aussprechen des Namens gedenkt) . Der Glaube, dass die Buddhas nicht im Nirwana erloschen sind, sondern im Paradies, dem ,,Buddhaland" glücklich leben. Dieses reine Land wurde durch karmische Verdienste erschaffen. Ein Zeichen des buddhistischen Vertrauens in die schöpferische Kraft ethischer Handlungen.

Formen des Tantrismus

Der Tantrismus wird auch ,,Magischer Buddhismus" genannt. In dieser Lehre werden zwei Ziele verfolgt: Die vollkommene Erleuchtung und auch Erfolg im diesseitigen Leben im Streben nach Gesundheit, Reichtum und Macht. Die Anfänge reichen als Geheimlehre ins 6Jh. zu Muttergottheiten und Fruchtbarkeitsriten zurück.

Aus dem rechtshändigen, männlichen Tantra ging das Mitsung, aus dem linkshändigen weiblichen das Vajrayana (Diamantfahrzeug nach dem Zepter Indras). Letzteres sieht die Welt als ,,Nur-Geist" und sieht die Leerheit als endgültige Realität. Der Schüler wird durch verschiedene Praktiken in seine wahre ,,Diamant-Natur" zurückversetzt und erhält einen ,,diamantenen Körper".

Tantrische Übungen und Meditation

Tantrismus unterscheidet zwischen Eingeweihten und nicht Eingeweihten und entsprechenden Lehren für sie. Die Erlösung ist nicht aus den Schriften, sondern einzig aus einer persönlichen Verbindung mit einem Lehrer (Guru), dem er sich bedingungslos unterwirft, zu erlangen. Der Guru ist für seine Schüler Buddha.

Die 3 Arten von Übungen sind: Tänze/Handbewegungen, Meditation und Zaubersprüche (materielle Hilfe gegen Krankheiten, Unfälle, Dämonen,...), Mantras (Zaubersprüche) dienen dem Schutz des Lebens und bringen Linderung des Leidens.

z. B. ,,On Mani padme hum." - Der Edelstein (ist) im Lotus.

Tantrische Philosophie und Mythologie

Die Erlösung kann durch sakrale Handlungen erlangt werden. Buddha hat einen kosmischen Körper aus 6 Elementen und ist allgegenwärtig. Er ist die verborgene Wirklichkeit hinter allen Dingen, die Welt ist eine Spiegelung seines Lichts. Doch am Bedürfnis nach Selbsterlösung wird festgehalten.

Das linkshändige Tantra

...weist 3 Hauptmerkmale auf:

-Anbetung der weiblichen Shakis, die männlichen Gottheiten in Liebesvereinigung Energie spenden
-Glauben an Dämonen und furchterregende Gottheiten
-Geschlechtsverkehr als amoralische (ohne sittlichen Maßstab) Übung zur Erlösung

Trotz dieser Körperlichkeit ist dem Tantrismus die Erweiterung der Geistesfähigkeiten wichtig, um den Körper zu kontrollieren. (z. B. mittels Yoga)

Der Ch'an und der Zen-Buddhismus

Der Buddhismus kam im 1 Jh. n. Chr. Nach China und machte sowohl dort wie auch in Japan große Zugeständnisse an den Taoismus und die dortige Kultur.

Ch'an wie auch Zen bedeuten Meditation.

Nach dem Motto: ,,Ein Tag ohne Arbeit - Ein Tag ohne Nahrung" erhält die körperliche Arbeit erstmals eine Rolle.

Zen fand vor allem unter den japanischen Kriegern großen Anklang und übte somit einen starken Einfluß auf die Kultur aus.

Die Besonderheiten von Ch'an/Zen sind:

-Feindlichkeit gegenüber dem Theoretisieren
-Lernen durch eigene Erfahrung (,,Denke nicht, versuche!")
-Plötzlichkeit der Erleuchtung/Erkenntnis , man kann sie nicht erzwingen
-Bedeutung und Negierung des alltäglichen Lebens (wie Amidismus)

Das Nying-ma-pa (="die Alten")

...ist eine Form des linkshändigen Tantras, die im 7 Jh. in Tibet entstand. Der Dalai Lama steht der ,,Gelben Kirche" als Priesterkönig an der Spitze. 100 Gottheiten werden angebetet, die wahre Natur des Geistes ist die Leere. Das Nying-ma-pa ist durchaus magisch, was in der Lehre vom ,,Übersteigen des Höchsten" zum Ausdruck kommt, wo sich der materielle Körper regenbogengleich auflöst.

Der Buddhismus in Europa

Im 19 Jh. übernahm der Philosoph Schopenhauer die Verneinung des Lebenswillens und den Gedanken des universellen Mitleids, 1875 wurde die ,,Theosophische Gesellschaft" gegründet, die einen esoterischen Buddhismus pflegte.

Der Verfall der Lehre

Da es anfangs hieß, die Kraft und Reinheit der Lehre Buddhas werde verfallen und untergehen, um neu offenbart zu werden, mußte die Dauer der Gültigkeit mehrmals verlängert werden.

In den Schriften über den Buddha der Zukunft, Maitraya, weist der Buddhismus Ähnlichkeit zu den Messias-Erwartungen monotheistischer Religionen auf.

Fin de l'extrait de 7 pages

Résumé des informations

Titre
Buddhismus. Zentrale Inhalte
Auteur
Année
2000
Pages
7
N° de catalogue
V98057
ISBN (ebook)
9783638965088
Taille d'un fichier
377 KB
Langue
allemand
Mots clés
Buddhismus
Citation du texte
Eva Mann (Auteur), 2000, Buddhismus. Zentrale Inhalte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/98057

Commentaires

  • invité le 7/4/2001

    Buddhismus.

    eine gute übersichtliche Zuassammenfassung

  • invité le 2/3/2001

    Gut gelungen!.

    Ich finde die zusammenfassung echt gut gelungen, sehr aufschlußreich!

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Titre: Buddhismus. Zentrale Inhalte



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