Terenz (Publius Terentius Afer)


Referat / Aufsatz (Schule), 2000

4 Seiten, Note: 15 Punkte


Leseprobe


Autor: Maria Friebel

Publius Terentius Afer

- größter röm. Komödiendichter (Dramatiker) in der Archaik (neben Plautus) _

- geb: um 190 v. Chr. in Nordafrika · Beiname: ,,Afer" = Afrikaner _

Sueton behauptet: Karthago

- Berber von dunkler Hautfarbe (evtl. libysche Herkunft) _ Bild aus seinen Handschriften · Latein nicht als Muttersprache

- kam in jungen Jahren als Sklave des röm. Senators Terentius Lucanus nach Rom · ließ den hochbegabten Knaben sorgfältig ausbilden und gab ihm bald die Freiheit, wobei der junge Mann den Namen seines Herrn annahm (ursprüngl. Name unbekannt)

- durch seine Verbindung mit Lucanus hatte der zieml. gebildete Terenz Kontakte zu den Aristokraten Roms · ihn verband eine enge Freundschaft mit Laelius und Scipio dem Jüngeren, so daß er auch ,,Mitglied" im Scipionenkreis war - einer Gesprächsrunde vornehmer, gebildeter und charaktervoller Männer

- Vorwürfe des schmähsüchtigen, weil wenig erfolgreichen, Dichters Luscius Lanuvinus: · Kontamination (Verarbeitung von zwei Stücken zu einem)

- Plagiat (hier: Bearbeitung einer griech. Komödie)

- fremde Mitarbeit (durch seine oben genannten Freunde)

- dieses beantwortete T. mit einer Retourkutsche (Übersetzung aus griech. = unverständlich, Erfolg nur Darstellung) im ,,Phormio"-Prolog

- T.` lit. Schaffen beginnt bald nach dem Sieg des Aemilius Paullus bei Pydna über den letzten großen Gegenspieler Roms - Perseus von Makedonien, dessen Hofbibliothek nach Rom gelangt _ wesentl. Anstoß zur Beschäftigung mit Literatur

- April 166: Erstaufführung der ,,Andria" (das Mädchen von Andros) zu den Ludi Megalenses

- April 165: Erste Aufführung der ,,Hecyra" (die Schwiegermutter) zu den Ludi Megalenses (wurde abgebrochen) aus

- April 163: Erstaufführung des ,,Heautontimorumenos" (der Selbstquäler) zu den Ludi Didaskalien

Megalenses (amtl. Lis-

- April 161: Erstaufführung des ,,Eunuchus" (der Verschnittene) zu den Ludi Megalenses ten: Datum

- September 161: Erstaufführung des ,,Phormio" zu den Ludi Romani u. andere

- 160: Erstaufführung der ,,Adelphoe" (die Brüder) und zweite Aufführung der ,,Hecyra" Details der

(wurde wieder abgebrochen) bei den Leichenspielen des L. Aemilius Paullus (Vater des Aufführg.

jüngeren Scipio) _Anm.: tiefe Freundschaft zu Scipio d. J. erkennbar eines dra-

- Sept. 160: dritte, endlich erfolgreiche Aufführung der ,,Hecyra" (vorher wegen mangelnden mat. Wer-

Interesses von Seiten der Bürger abgebrochen _ ungeduldig, da Gerüchte von Boxkämpfen kes) bekannt und Gladiatorenspielen) zu den Ludi Romani (S. 44)

- bald darauf: Bildungsreise nach Griechenland (_ griech. Leben aus eigener Anschauung kennen zu lernen und in der Hoffnung weitere unbekannte Komödien des Menanders aufzuspüren) · verschollen

- sein Todesjahr ungewiß · Sueton behauptet: 159 auf der Heimreise von Griechenland Schiffbruch

Tod durch Ertrinken Rettung, aber Tod aus Gram über den Verlust seiner neuen Nachdich tungen menandr. Stücke

- hinterließ seiner Tochter ein Landgut von 20 Joch

- kurzes Leben (nur _ 30 Jahre alt geworden)

Werke:

- sechs vollständig erhaltene Komödien (Vorbild: Komödien d. sogenannten Neuen att. Komödie von Apollodoros v. Karystos _ 2 und Menandros _ 4):

- ,,Andria" - Wiedererkennungskomödie mit Vater-Sohn-Konflikt, Täuschung und Selbsttäuschung (Nebenhandlung von Menanders ,,Perinthia") _ Kontaminierung

- ,,Heautontimorumenos" - Charakterkomödie mit Generationenkonflikt und Intrigenstück mit Wiedererkennung (Frage der Hauszucht)

- ,,Eunuchus" - wirkungsvolle Intrigen- und Wiedererkennungskomödie (Gestalt aus dem ,,Schmeichler" des Menander) _ Plagiat

- ,,Phormio" - klass. Musterbsp. einer komplizierten, aber klar durchgeführten

Intrigenkomödie

- ,,Hecyra" - anspruchsvolle, voraussetzungsreiche ,,Antikomödie" mit ungewöhnlich feiner Charakterzeichnung, der Überwindung traditioneller Rollenerwartungen und einer ,,armen" Handlung, die mehr auf Verhüllung als auf Offenlegung zielt (T.` ruhigstes + aufregenstes Stück) _ Inhalt: S. 858

- ,,Adelphoe" - Problemstück und Enthüllungsdrama ohne Intrige, Frage der Hauszucht, zwei Generationen (Plagiat: Szene aus Werk von Diphilos)

+ Handschriften (z.T. illuminiert): Masken der auftretenden Personen, Handlungsbild jeder Szene

- nutzte Prologe, um sich gegen die Anfeindungen von Kritikern zu verteidigen (_ spiegelt lit. Kampf dieser Zeit wider)

- wirkte stark auf die Weltliteratur, v. a. modernes Drama (Hrotsvith von Gandersheim, Molière, Lessing, Schiller, Sachs, Cervantes, Eliots) und die Formung der latein. Schriftund gesprochenen Sprache _ Anm.: Eunuchus und Adelphoe im MA bes. wegen ihrer zahlreichen Sinnsprüche beliebt

- Themen: Alltagsleben der Bürger _ Vater-Sohn-Problem (als erster), Erziehungsprobleme, Ehefragen, Liebesverwicklungen bzw. -affären mit Wiedererkennung, Heirat u. Menschlichkeit

Stil:

- Streben seinem Vorbild griech. Menander (Sublimität, versöhnlich-resigniertes Weltbild) möglichst nahe zu kommen · Enthüllungsmonolog in den Einleitungsszenen; Doppelfkt./

-handlungen der Stücke => lebensechte, sorgfältige Charakterisierung der Personen + Handlung; indirekte Charakteristik durch die Sprache

- komplizierte, planmäßige/strenge, kunstvoll angelegte Handlungsführung · Zuschauer dadurch fesseln _ Grenzen: stereotype Handlungsträger(z. B. der listenreiche Sklave) und Motive (Verwechslung 2er Personen, Rollentausch)

- im Gegensatz zu Plautus: Fehlen von drast. Komik/ Situationskomik, grobem,

volkstümlichen Scherz und Vulgärem (Unflätigkeiten); geringere Anzahl an Cantica

(Lieder); Fehlen von dessen metrischem Reichtum; auf realist. Wahrscheinlichkeit bedacht (weniger naiv, zurückhaltender)

- reine/glatte, gewählte, einer gepflegten Konversation gemäßen Sprache (statt att. Umgangssprache: gehobene Umgangssprache der Scipionenzeit · Scipionenkreis)

- sermo cotidianus: größere Freiheit im Satzbau, häufige Verwendung von Interjektionen und griech. Wörtern

- bes. bei d. gebildeten oberen Schichten der röm. Gesellschaft beliebt; bei breitem

Publikum erst allmählich durchgesetzt (, da kompli. Konversationston + verschlungene Handlg.)

- Exposition in Dialogform (statt Expositionmonolog)

- widmete sich u. a. der Palliata (siehe Paul) => Anpassung an röm. Verhältnisse

- offiziell verpöhnt (Härte der alten uirtus = Art v. Tugend!) in Rom _ durch

wachsenden Einfluß griech. Bildung u. verfeinerte Lebens- und Umgangsformen: Anfänge von toleranter und reflektierender Geisteshaltung

Ende der Leseprobe aus 4 Seiten

Details

Titel
Terenz (Publius Terentius Afer)
Note
15 Punkte
Autor
Jahr
2000
Seiten
4
Katalognummer
V98019
ISBN (eBook)
9783638964708
Dateigröße
357 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Terenz, Terentius, Afer)
Arbeit zitieren
Maria Friebel (Autor:in), 2000, Terenz (Publius Terentius Afer), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/98019

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Terenz (Publius Terentius Afer)



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden