Modern Jazz - Stoffsammlung mit Musikbeispielen


Seminararbeit, 2002

14 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Vorwort

2. Modern Jazz

3. Nachwort

4. Übersicht der verwendeten Liedbeispiele

5. Literaturnachweis

1. Vorwort

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema „Modern Jazz“ und ist als Stoffsammlung, die auch exemplarische Musikbeispiele auf CD enthält, für den Unterricht an Gymnasien zu verstehen. Eine ausführliche Beschäftigung mit der Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte des Jazz bis zum Swing im Vorfeld wird vorrausgesetzt.

Der Begriff „Modern Jazz“ umfasst in meiner Arbeit alle Bewegungen und Entwicklungen des Jazz nach dem 2.Weltkrieg, Revival – Bewegungen und Free Jazz mit eingeschlossen. Neuere Entwicklungen seit dem Free konnten nicht berücksichtigt werden (aus Platz – und Zeitgründen).

Vielleicht noch ein Wort zur Auswahl des Themas dieser Belegarbeit. Ich habe diese Thema gewählt, weil ich selbst vorher äußerst wenig darüber wusste und diese Lücke füllen wollte – in meiner Schulzeit war nie die Rede von Jazz oder irgend einem anderen „moderneren“ Musikstil . Doch ich bin der Ansicht, dass dieses Thema unbedingt im Musikunterricht behandelt werden sollte, da fast alle Jugendlichen moderne Musik hören (und nicht Vivaldi oder Beethoven! ), die oft auf den Jazz zurückgeht. Die Schüler hätten also einen ganz direkten Bezug und wären vielleicht begeistert von diesem Thema. Außerdem lässt dieses Thema sehr viel Freiraum für praktische Beschäftigungen. Das alles setzt natürlich ein fundiertes Fachwissen der Lehrkraft auf diesem Gebiet voraus, was ich hiermit anlegen wollte.

2. Modern Jazz

Während die Swingstile ihren Höhepunkt hatten, wurde in New York ein neues Kapitel der Jazzgeschichte geschrieben, denn dort suchten ab 1941 junge Farbige nach neuen Ausdrucksformen im Jazz. Bei den regelmäßigen Jam Sessions (gemeinsames Improvisieren ohne Rücksicht auf ein Publikum, z.T. auch ohne Rücksicht auf die anderen Musiker )im Minton´s Playhouse in Harlem, wo Musiker wie Charlie `Bird` Parker (Altsaxophon und Komposition, 1920 - 1955) und ` Dizzy` (John Birks) Gillespie (Trompete, Komposition, Gesang und Klavier, 1917 - 1993) mit einer Gruppe, der u.a. Thelonious Monk (Klavier und Komposition, 1918 - 1982 )angehörte, oft spielten, entstand der Moderne Jazz, zuerst in der Gestalt des Bebop, kurz: Bop.

Diese Musik hatte als Zentrum die Improvisation, der sich Form und Harmonik des Stückes unterordnen mussten. Die Musiker richteten sich mit ihrer Musik gegen die Kommerzialisierung der Musikbranche (insbesondere gegen den Swing), indem sie bewusst anspruchsvolle und rasante Musik zum Zuhören machten - nicht zum Tanzen und zur Unterhaltung der Weißen - die nur wenige verstehen konnten und die nur wenigen gefiel.

- „Bebop“, Aufnahme mit Dizzy Gillespie, Sonny Rollins und Charlie Parker

Er entstand in kleinen Gruppen von 4-5 Musikern und nicht in den weit verbreiteten Big Bands. Doch auch der Bebop behielt das Zwölftaktschema des Blues und auch die 32taktige Form (AABA) der Songs bei. Aber die Ausführung der Songs war nun nicht mehr so streng durchorganisiert wie im Swing, z.T war nur noch Anfang und Ende etwas festgelegt: meist begannen und endeten die Stücke mit einem tutti – Thema; dazwischen war viel Raum für Soloimprovisationen.

Außerdem versuchten die Musiker die Elemente der erstarrten Swingmusik aufzulösen durch fast gänzliche Tilgung von Vibrato und Dynamik in der Tongebung, durch die Verlagerung des Akzentes auf unbetonte Notenwerte. Dabei wurden kleine Gliederungen der Stücke bevorzugt, 8tel wurden betont und meist triolisch gespielt, Symmetrie in der Form vermieden. Dadurch wurde die Melodiebildung spannend und unberechenbar, aber z.T. auch nervös und hektisch. Die Aufgaben der Rhythmusinstrumente wurden neu verteilt, so dass oft nur noch der Baß den Grundschlag angab, Piano, Schlagzeug und Gitarre nun die Melodie durch freie Einwürfe kommentierten. Das Harmoniegerüst wurde erweitert durch Alteration von Tönen (besonders die verminderte Quinte – flatted fifth war sehr beliebt und verbreitet) und entfernte Töne wurden nun auch miteinbezogen. Die Akkordfolgen wurden erweitert und so viel komplexer.

- „Groovin´High“, 1944 von Dizzy Gillespie komponiert; Es – Dur; 2/2; basiert auf dem Swing – Hit „Whispering“ (Schonberger, 1920), Es – Dur; 2/2; Besetzung: Bläsergruppe, Schlagzeug, Baß, Klavier; Schlagzeug und Baß begleiten mit durchgehenden Achteln; alle Instrumente haben kurze Improvisationssoli, wobei aber Saxophon und Trompete dominant sind; Aufnahmen u.a. von Julian `Canonball` Adderley, Dizzy Gillespie, Charlie Parker; diese Aufnahme: Dizzy Gillespie

Der Bebop entwickelte sich anfangs relativ unbemerkt, da ein Aufnahmeverbot in den U.S.A. während des 2.Weltkrieges eine Verbreitung des Bebop zunächst verhinderte. Ebenfalls wurde seine Verbreitung begrenzt durch seine „Unkommerzialität“, die ja von den Musikern gewollt, ja sogar gefordert wurde. Trotzdem bildete sich bald eine Elite aus sowohl schwarzen als auch weißen Musikern, wobei Miles Davis (Trompete, Flügelhorn, Klavier, Gesang und Komposition, 1926 - 1991), Stan Getz (Tenorsaxophon, 1927 - 1991) und Art Blakey (Schlagzeug, 1919 - 1990) unbedingt zu nennen wären.

Charlie Parker verwandelte zuerst den Jazz, setzte neue Maßstäbe. Seine Fähigkeiten auf dem Saxophon waren nahezu atemberaubend, er improvisierte perfekte Soli in schnellem Tempo. In den 50er Jahren schuf er höchst unschöne Musik und wurde so zu einem Hauptvertreter der Moderne. Parker spielte mit allen großen Bop-Musikern der Zeit zusammen, z.B. mit Dizzy Gillespie , Charles Mingus (Baß, Klavier und Komposition, 1922 - 1979) ,Thelonious Monk und Bud Powell (Klavier und Komposition, 1924 - 1966). Eines der wichtigsten Quintette dieser Zeit entstand um Miles Davis.

Neben Charlie Parker war Dizzy Gillespie die zweite Hauptperson des Bebop

Den Spitznamen `Dizzy` (eng. konfus) erhielt er aufgrund seiner aktionsreichen Bühnenauftritte und seines funkensprühenden Spiels auf der Trompete. Er ließ sich sogar eine nach oben gebogene Trompete anfertigen, die viel Aufsehen erregte.

- “Antropology”, 1945 von Dizzy Gillespie und Charlie Parker komponiert; G - Dur; 2/2; Form: AABA, 32 Takte; auf der harmonischen Basis von „I Got Rhythm“ (Gershwin) , sehr rasches Tempo; Besetzung: Trompete, Xylophon, Gitarre (?), Klavier, Schlagzeug; Trompete und Xylophon sind Melodieinstrumente, die Thema und Improvisation spielen, aber auch Gitarre und Klavier haben ein Improvisationssolo, Schlagzeug und Baß begleiten mit Achteln; Aufnahmen u.a. von Dizzy Gillespie, Gerry Mulligan/ Chet Baker, Charlie Parker; diese Aufnahme: Dizzy Gillespie

Gillespie verflocht auch lateinamerikanische Musik mit Jazz in seinen Musik. Er gründete 1947 eine eigene Big Band, die kubanische Rhythmen mit der Harmonik des Bebop verschmolz und so den ` Cubop `, oder Afro–Cuban-Jazz schuf. Damit gewann er erstmals ein breites Publikum für den Bop.

- “Manteca” von Dizzy Gillespie, mit kubanischen Perkussionisten; Aufnahme: Dizzy Gillespie

Auch Stan Kenton (Klavier, Komposition und Arrangement, 1912 - 1979) und Woody Herman (Klarinette, Altsaxophon, Gesang und Komposition, 1913 -1987) engagierten daraufhin kubanische Perkussionsgruppen für ihre Big Bands, verschmolzen so Elemente kubanischer Tanzmusik mit Elementen des Bebop und hatten viel Erfolg damit.

- „Tequila“, von Stan Kenton; Aufnahme: Stan Kenton

[...]

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Modern Jazz - Stoffsammlung mit Musikbeispielen
Hochschule
Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden  (Schulmusik)
Veranstaltung
Seminar: Die Geschichte der Populären Musik als Gegenstand des Musikunterrichtes
Note
2
Autor
Jahr
2002
Seiten
14
Katalognummer
V9787
ISBN (eBook)
9783638164016
Dateigröße
486 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Modern, Jazz, Stoffsammlung, Musikbeispielen, Seminar, Geschichte, Populären, Musik, Gegenstand, Musikunterrichtes
Arbeit zitieren
Susanne Schmidt (Autor:in), 2002, Modern Jazz - Stoffsammlung mit Musikbeispielen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/9787

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