Wurzeln, Geschichte und Bedeutung der Seeschifffahrt beim Entstehen und bei der Entwicklung der Hansestädte


Hausarbeit (Hauptseminar), 1999

15 Seiten, Note: 1,5


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung (Gegenstand, Aufbau und Ziel der Arbeit)

2. Wurzeln der hansischen Seeschifffahrt
2.1 Die Lübecker Stadtsiegel

3. Die Bedeutung der Seeschifffahrt für die Hansestädte
3.1 Bedeutung der Seeschifffahrt für die Entstehung von Hansestädten
3.2 Die Bedeutung der Seeschifffahrt für die Entwicklung der Hansestädte

4. Zusammenfassung

Literaturverzeichnis

Abschlusserklärung

1. Einleitung (Gegenstand, Aufbau und Ziel der Arbeit)

Dass die Seeschifffahrt für die Entstehung und Entwicklung der Hanse eine wesentliche Rolle gespielt hat ist hinlänglich bekannt. Auf solche oder ähnliche Sätze stößt man in der Fachliteratur regelmäßig, ohne dass der Sachverhalt im weiteren Verlauf genauer erklärt wird. Trotz der schwierigen Literaturlage soll diese Hausarbeit die scheinbar selbstverständliche Bedeutung der Seeschifffahrt für die Entstehung und Entwicklung der Hansestädte darstellen.

Weitere Probleme ergeben sich aus der schlechten Quellenlage der Anfangszeit der Hanse. Detlev Ellmers beschreibt diese Situation mit einem sehr treffenden Beispiel wie folgt: Aufgrund eines Streits zwischen Hamburg und Bremen über die Sitzordnung bei den Hansetagen erbat sich der Bremer Rat Unterlagen vom Kölner Rat über die Entstehung der Hanse. Aus Köln kam jedoch lediglich die Antwort: Man könne vorerst keine Schriftstücke finden. Allerdings blieb auch die weitere Suche der Kölner erfolglos.[1]

Um einen Einstieg in das Thema der hansischen Seeschifffahrt zu bekommen ist es nötig die Wurzeln der hansischen Seeschifffahrt darzustellen (2.). Weiterhin muss zunächst untersucht werden, warum gerade der hansische Seehandel so erfolgreich gegenüber allen anderen Konkurrenten war. Hierzu dient die genauere Betrachtung der ersten Lübecker Stadtsiegel (2.1).

Die Darstellungen und Antworten auf die Entstehenden Fragen unter Punkt 2 stellen die Grundlage für die Bearbeitung der eigentlichen Fragestellung, die im Hauptteil unter Punkt 3. Untersucht wird: Die Bedeutung der Seeschifffahrt für die Entstehung und Entwicklung der Hansestädte.

Der Argumentation sollen weniger die Statistiken, also die Aufzählung von Gütern, Umschlagsvolumen, Schiffs Ein- und Ausläufen etc. dienen, da diese weitestgehend bekannt sind. Vielmehr sollen Stadtbild und insbesondere die Politik der Hansestädte im Vordergrund der Untersuchungen stehen.

2. Wurzeln der hansischen Seeschifffahrt

Die Vorstellungen über die Hanse sind scheinbar zwangsläufig mit der Seeschifffahrt verbunden. Somit ist das erste was mit der Hanse in Verbindung gebracht wird auch oftmals die Kogge als Zeichen einer blühenden Seeschifffahrtstradition der Hanse. Falsch ist dieses sicherlich nicht, vergessen sollten wir aber auch nicht, dass die Seeschifffahrt neben den Städten und dem Handel nur eine der drei Säulen darstellt auf der die Hanse aufgebaut war. Oftmals wird in der Literatur die Seeschifffahrt als die wichtigste der drei Säulen bezeichnet.[2] Dieses ist in meinen Augen so nicht richtig. Keine der drei Säulen hätte die Hanse alleine großmachen können. Keine Säule hätte fehlen dürfen um das lange und erfolgreiche Bestehen der Hanse nicht zu gefährden. Alle Säulen waren abhängig voneinander und eng miteinander verstrickt. Somit kann man nicht davon sprechen, dass eine Säule bedeutender ist als eine andere. Es verhält sich wie bei einem Kartenhaus, egal welche Karte man herausnimmt, egal wie groß oder klein diese Karte ist, das Kartenhaus würde zusammenstürzen.

Allerdings kann man die hansische Seeschifffahrt durchaus als eines der ersten Kapitel deutscher Seefahrtsgeschichte bezeichnen,[3] darf dabei aber nicht vergessen, dass es bereits zu vorhansicher Zeit Seeschifffahrt und Handel auf deutschen Gewässern gab. Diese bereits existierenden Anfänge deutscher Seeschifffahrt stellen die Wurzeln der hansischen Seeschifffahrt dar. Friesen, Sachsen, Engländer und Skandinavier werden lange vor der Erschließung der Nord- und Ostsee durch den hansischen Kaufmann in den Quellen erwähnt. Ihre bereits ausgebauten Handelsrouten werden von den hansischen Kaufleuten bis weit in das 14. Jahrhundert zunächst nur übernommen aber kaum ausgebaut.[4] Ein Beleg für bereits fortgeschrittene Handelsbeziehungen vor der Hansezeit im Nordseeraum ist die Seeblockade gegen Norwegen aus dem Jahre 1284. Hamburg und Bremen nahmen nämlich nicht an dieser von Lübeck organisierten Seeblockade zur Durchsetzung hansischer Handelsprivilegien Teil. Mit Sicherheit aus dem einen Grund, dass sie ihre guten Beziehungen zu Norwegen nicht gefährden wollten. Hamburg beteiligte sich zumindest finanziell und entging somit nur knapp der Verhansung. Bremen nahm hingegen sogar die zeitweilige Verhansung in Kauf.

Mit der Kogge setzten hansische Kaufleute ein Schiff ein, welches bereits von den Friesen genutzt und ebenfalls von Schleswiger Kaufleuten eingesetzt wurde. Zudem waren die skandinavischen Schiffe der frühen Kogge keinesfalls unterlegen. Also war es auch keine schiffbauliche Innovation die für den Erfolg der Hanse stehen könnte.[5]

Das trotz dieser Umstände der hansische Handel allen anderen den Rang ablief, das Lübeck sehr schnell nach seiner Neugründung Schleswig als wichtigsten südlichen Ostseehandelsplatz ablöste muss also andere Gründe gehabt haben.

Um das Aufstreben des hansischen Handels zu erklären sollen zunächst die Lübecker Stadtsiegel genauer betrachtet werden.

[...]


[1] Ellmers, Detlev, Die Entstehung der Hanse. In: HGB 103/1985

[2] Vgl. Krause, Günter, Seefahrt im Dienste der Hanse, In: Handelsschiffahrt der Hanse, Umbruch 1999

[3] Gläser, Manfred, Die Bedingungen hansischer Schifffahrt. In: Lebenswirklichkeit und Mythos, Ausstellungskatalog Bd. 1. Hamburg 1989

[4] Gläser, Manfred, Die Bedingungen hansischer Schifffahrt. In: Lebenswirklichkeit und Mythos, Ausstellungskatalog Bd. 1. Hamburg 1989

5,6 Ellmers, Detlev, Die Entstehung der Hanse. In: HGB 103/1985

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Wurzeln, Geschichte und Bedeutung der Seeschifffahrt beim Entstehen und bei der Entwicklung der Hansestädte
Hochschule
Universität Hamburg  (Sozial- & Wirtschaftsgeschichte)
Veranstaltung
Seeschifffahrt und Seeschiffbau in
Note
1,5
Autor
Jahr
1999
Seiten
15
Katalognummer
V9785
ISBN (eBook)
9783638163996
Dateigröße
489 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Hanse, Seeschifffahrt, Hansezeit, Schiffbau, Hansestädte, Hansestadt, Hamburg, Lübeck
Arbeit zitieren
Christoph Bremer (Autor:in), 1999, Wurzeln, Geschichte und Bedeutung der Seeschifffahrt beim Entstehen und bei der Entwicklung der Hansestädte, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/9785

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