Grüne Revolution in Indien


Referat / Aufsatz (Schule), 2000

4 Seiten, Note: 13 Punkte


Leseprobe


Die Grüne Revolution in Indien

- aufgrund der großen Armut und des explosiven Bevölkerungswachstums: EWL=riesiges Hungerproblem

Ziele: (der Indischen Reg.)

- schnelle und nachhaltige Erhöhung der Nahrungsmittelproduktion ohne dabei die Agrarstruktur wesentlich zu verändern

⇒ dauerhafte Überwindung von Armut und Hunger ( die Hälfte der ländl. Bev. Indiens betroffen)

- nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität der armen Landbewohner

- Abbau der Abhängigkeit von Nahrungsmittelimporten aus dem Ausland (Selbstversorgung)

Versuche einer Bodenreform:

- 1948 Agrarreform (Auflsg. der Großbetriebe → Verteilung des Landes an Kleinbauern u. Landlose → wirkungslos)
- 1952 - 1960 Dorfentwicklungsprogramm (Förderung d. ges. ländl. Raumes in Indien → Programm auf wenige Gebiete beschränkt, zu hohe wirtsch. u. soziale Unterschiede in den Dörfern)
- seit 1966 Grüne Revolution: landwirtsch. bzw. ländliches Modernisierungsprogramm

⇒ „Saatgut-Wasser-Düngertechnologie“

Maßnahmen:

Einführung von moderner Agrarwissenschaft und neuester Agrartechnik, d.h.:

- Einsatz/ Anbau von schnellwachsenden Hochertragssorten (High Yielding Varieties)

v. a. von Weizen, Reis und Mais > Hybridpfl. (Gentechnologie), Zuchtwahl

→ Grundlage: Weizensorten, die Anfang der 40er Jahre in Mexiko und Reissorten, die seit den 60er Jahren auf den Philippinen gezüchtet wurden

⇒ neues Saatgut steigert die Erträge nur unter best. Bedingungen: → sonst niedrige Erträge

> abhängig von ~

- Einsatz von Kunstdüngemitteln → muß in best. Mischungen durch den Bauern gekauft werden

- ausreichende, regelmäßige Bewässerung durch Bewässerungsanlagen, wie z.B. mechanische Tiefbrunnen (Foto: S. 171 oben) Grafik: „Schwerpunkte der GR“

→ intensive Bewässerung notwendig, um maximale Menge an Kunstdünger aufzunehmen

- verstärkter Einsatz von Pestiziden, Insektiziden, Herbiziden und Fungiziden , da importierte Arten = wesentl. anfälliger für Krankheiten, Insekten, Pilzbefall und andere Umwelteinflüsse (empfindl.) → aufgrund mangelnder Durchlüftung

- Mechanisierung/ moderne Bearbeitungsmethoden => M4 Lb. S. 170

> Gebrauch von modernen landwirtsch. Maschinen ( Bewässerungspumpe, Traktor, Mähdrescher)

- Ausbau der Infrastruktur: des Straßen- und Bewässerungsnetzes, starke Vergrößerung der Anbauflächen (nur in bewässerten Gebieten; also Geb., die sich für die GR eignen)

- Verbesserung der Lagerungs- und Vermarktungsorganisation

Erfolge/Vorteile:

- erhebliche Steigerung der Getreideproduktion (von 74 Mio t (1966) auf 131 Mio t (1978))

⇒ Verbesserung der Ernährungssituation

> bi s zu 7 mal höhere Erträge als bisher; höhere Hektarerträge

- neue Reissorten: kürzere Halme (Knickfestigkeit), aufrechte Blätter (bessere Aufnahme von Sonnenlicht), mehr Kalorien im Korn, kürzere Reifezeiten (100-130 d) => mehrere Ernten (bis zu 3)

- Übergang von der Subsistenzwirtschaft (Eigenversorgungswirtschaft) zur Produktion für den Weltmarkt

→ Indien: vom Hungerland zum Weizenexporteur

Probleme/Nachteile: > enorm hoher Energieverbrauch der Technik → fossile Energie = teuer

- Abhängigkeit von der Versorgung mit Treibstoff, Düngemitteln und Unkrautvertilgern d.h.: Abhängigkeit von Saatgutproduzenten (profitieren), Chemieunternehmen (aus dem Ausland)

- Verlust der Pflanzenvielfalt (Vernichtung herkömmlicher Getreidearten) → genet. Verarmung der Tier- und Pflanzenwelt → FAO (Konservierung der Pfl.sorten)

- erzeugter Reis wird durch den Einsatz der Agrartechnologie teurer (steigende Prod.kosten)

→ Reis wird für die armen Bev.schichten unerschwinglich → nach wie vor Hunger und Unterernährung in Indien → Reg. 1978: neues Hilfsprogramm: durch verbilligte Grundnahrungsmittel u. zusätzl. Beschäftigungsmöglichkeiten Armut in den Dörfern bekämpfen → jährlich vom Staat ca. 10 - 15 % der Getreideprod. zu staatl. festgesetzten Preisen aufgekauft => in „fair-price“ shops zu niedrigen Preisen weitergegeben

- Bedarf an Krediten um die neue Anbautechnik zu finanzieren

> Felder durch Realteilung zu gering/klein für Maschineneinsatz

⇒ Kleinbauern: schlechte Ernte: Rückzahlungsschwierigkeiten (hohe Zinsen)

Ernte zu niedrigen Preisen an „money lender“, Landverkauf

anstatt Verkauf zur günstigen Jahreszeit → Zinsraten

zu b.: Anbau von cash crops (Zuckerrohr, Baumwolle, Gemüse => für Stadt, Industrie oder Export) → kein

Besitz von erforderl. Düngemitteln → geringer Ertrag

→ beim Verleiher als Arbeiter (unter Mindestlohn)

=> kaum Innovationsbereitschaft

Ruin

rapide Verarmung der ländl. Bev. / Massenarmut auf dem Land

Stadt-Land-Flucht (Slums in den Städten füllen sich)

⇒ Mittel- und Großbauern: begünstigt (Auch durch den Staat) → Geld für Mechanisierung aus Pachterhöhung bzw. Kündigung von Pachtverträgen zur Ausdehnung ihrer Nutzfläche

> Fläche: seit brit. Kolonialzeit kontrolliert eine kl. Gruppe von Landbe sitzern einen großen Teil der Nutzfläche

→ Kleinbauern: Landverlust → Kleinbauern immer ärmer, Großbauern immer reicher

Vergrößerung d. regional. und Einkommensungleichheiten

weitere Verschärfung der sozialen Unterschiede

- Arbeitsplatzverluste durch den Einsatz von Maschinen → (qualifizierte) Landarbeiter verlassen arme Gebiete und wandern in wohlhabende Regionen bzw. Stadt ab (höheres Lohnniveau)

- Saatgut der Hybridpfl. muß jedes Jahr neu gekauft werden, da nicht vermehrungsfähig

- fehlende Beratung und Ausbildung der Bauern:

- durch übermäßigen Einsatz von Düngemitteln (Düngemittel müssen genau abgestimmt sein):

- Unfruchtbarkeit des Bodens durch Bodennitrierung und unzureichende Fruchtfolgen

- durch übermäßigen Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln:

- Grundwasservergiftung (Anreicherung von Pestizidrückständen in der Nahrung → Zunahme von Krebserkrankungen und Erbgutschädigungen)

- schnelle Resistenz der Schädlinge → noch mehr Pestizide

- Pestizide vernichten auch nat. Feinde der Insekten → noch schnellere Vermehrung der Insekten (durch ganzjährige Bewässerung: auch Wegfall der Brutzyklusunterbrechungen der Insekten)

- durch intensive Bewässerung: → beträchtl. Ausweitung der bewässerten Flächen

- Senkung des Grundwasserspiegels

- Versalzung und Versumpfung des Bodens

> anderen: z.T: schlechte Böden => ferrallitische

- GR: nur in 1/3 aller Indischen Distrikte (114) erfüllbar = „Intensive Districts“

z.B.: Punjab, fruchtbare Deltagebiete, Monsungebiete <

Staat/ Reg. fördert nur bes. fortschrittliche/ gut bewässerte Gebiete und leistungsfähige Mittel- u. Großbetriebe (mit kostenlosem Saatgut, Beratung, günstige Kredite) => Terra 2 S. 122 oben

⇒ reiche Gebiete immer reicher, arme Gebiete (bleibt alles so wie es war) immer ärmer

- hauptsächl. Anbau von Weizen, Reis u. Mais (obwohl nur bei wenigen Früchten „revolutionäre“ Ertragssteigerung) → Produktion von Hirse und Grundnahrungsmitteln, wie Hülsenfrüchten stagniert oder ist rückläufig, da verdrängt => Diagramm „Vergleich Getreide/ Hülsenfrüchte“ > jedoch: besonders wichtig für Ernährung der überwiegend vegetarisch lebenden Hindus als Eiweiß- und Fettlieferant

grüne Revolution mehr Nach- als Vorteile → Ziele nicht in dem Umfang erreicht, in dem es wünschenswert gewesen wäre, aber Reserven in: Verbesserung der Anbautechnik, Verringerung der Nachernteverluste, umfassende Aufklärung und Beratung der Landwirte (intensive Kommunikation zw. Forschung u. Praxis, moderne Beratungssysteme u. ständige Weiterbildung), Verminderung des Düngemittel- und des Wasserbedarfs, Ausweitung der GR auf bisher vernachlässigte Kulturpfl. (Hülsenfrüchte, Gerste, Sorghum), Maßnahmen gegen die zunehmende Verarmung des Großteils der Bev. - die Landbev., z.B.: Kreditprogramme, Vermarktungseinrichtungen, landwirtsch. Preispolitik und Agrarverfassung bzw. Boden- und Sozialreform (Kastenwesen → nur best. Kasten dürfen Land besitzen und bestellen)

Quellen:

- Klett „Fundamente“ (1994)
- Westermann „Heimat und Welt“ (1997)
- Klett „Terra Geogr. 2“ (1991)
- diverse Internet-Seiten

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Details

Titel
Grüne Revolution in Indien
Note
13 Punkte
Autor
Jahr
2000
Seiten
4
Katalognummer
V97840
ISBN (eBook)
9783638962919
Dateigröße
349 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Grüne, Revolution, Indien
Arbeit zitieren
Maria Friebel (Autor:in), 2000, Grüne Revolution in Indien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/97840

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