Soziale Entwicklungstendenzen westlicher Industriegesellschaften


Ausarbeitung, 2000

4 Seiten


Leseprobe


Gliederung:

1. Grundlagen der Wirtschaftspolitik

2. Ziele der Wirtschaftspolitik

3. Keynesianischer Ansatz

4. Alternative Ansätze

5. Kritik

6. Ausblick

7. Literatur

1. Grundlagen der Wirtschaft

- Industriegesellschaften sind durch das Auftreten von Krisen gekennzeichnet

- Wachstum der Wirtschaft ist nicht gleichmäßig

a) Saisonale Schwankungen

- Baugewerbe: Wintereinfluß

- Einzelhandel: Weihnachtsgeschäft

- keinen großen Einfluß auf die Volkswirtschaft

- Wachstumstrend: - Langfristig

- Reales Bruttosozialprodukt wächst mit unterschiedlichen Wachstumsraten stetig an

b) Konjunkturelle Schwankungen

- sind mittelfristig

- Wirtschaftswachstum ist ungleichmäßig (Phasen mit hohen, geringen und negativen Wachstumsraten). Sie schwanken um einen langfristigen Trend

- erfaßt gesamtes Wirtschaftsgeschehen

2. Ziele der Wirtschaftspolitik

- Herstellung einer relativen Ordnung der gesamten Volkswirtschaft

- Einsatz KEYNESIANISCHER Elemente zur Globalsteuerung der Wirtschaft

Das "Gesetz zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft" wird am 8. Juni 1967 verabschiedet: "Bund und Länder haben bei ihren wirtschafts- und finanzpolitischen Maßnahmen die Erfordernisse des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts zu beachten. Die Maßnahmen sind so zu treffen, daß sie im Rahmen der Marktwirtschaftlichen Ordnung gleichzeitig zur Stabilität des Preisniveaus, zu einem hohen Beschäftigungsstand und außenwirtschaftlichem Gleichgewicht bei stetigem und angemessenem Wirtschaftswachstum beitragen." (Magisches Viereck)

3. Keynesianischer Ansatz

Die Grundüberzeugung dieser wirtschaftspolitischen Richtung ist die Instabilität des privaten Wirtschaftssektors. Nach Keynes führt die Vielzahl der einzelwirtschaftlichen Entscheidungen häufig zu ungewollten Fehlentwicklungen am Markt. Er ist der Auffassung, daß die Selbstregulierungskräfte des Marktes nicht ausreichend sind, um ein Vollbeschäftigungsgleichgewicht zu gewährleisten. Der Staat soll als wirtschaftlich unabhängige Instanz bewußt in das Wirtschaftsgeschehen eingreifen (antizyklisches Gegensteuern), um eine hohe Beschäftigungsrate zu erzielen. 1967 wurde das Stabilitätsgesetz verabschiedet, in dem die keynesianischen Elemente festgeschrieben wurden.

Möglichkeiten der Steuerung:

a) Antizyklische Fiskalpolitik

Erhöhung der Gesamtwirtschaftlichen Nachfrage durch Erhöhung der staatlichen Investitionen.

b) Antizyklische Geldpolitik

Mit der Konjunkturveränderung ändert sich auch der Geldwert. Die Deutsche Bundesbank handelt entgegengesetzt zum Konjunkturverlauf, um die Geldwertveränderung zu bremsen. Eine weitere Möglichkeit der Bundesbank ist eine Diskontsatzsenkung oder die Senkung der Mindestreserve, um bei Konjunkturtiefstand die Wirtschaft wieder anzukurbeln.

Die Risiken und Probleme der keynesianischen Theorie:

1. Durch Erhöhung der staatlichen Investitionen: Möglichkeit der Staatsverschuldung;

2. Vermehrte Kreditaufnahme ist Geldschöpfung: Inflation kann die Folge sein;

3. Staatliche Investitionen sind auf das richtige Zusammenspiel von Bund, Ländern und

Gemeinden angewiesen - In der Praxis oft schwierig;

4. Auftreten der Stagflation

4. Alternative Ansätze

Alternativen zum Keynesianismus sind der Neoliberalismus und Monetarismus.

Monetarismus ist ANGEBOTSORIENTIERTE Wirtschaftspolitik und geht von der Stabilität des privaten Sektors aus. Eingriffe von außen stören den natürlichen Wirtschaftsverlauf. Die Rolle des Staates ist: günstige Rahmenbedingungen für die private Wirtschaft zu schaffen. Die Impulse der wirtschaftlichen Aktivitäten gehen von den Investitionstätigkeiten privater Unternehmen aus.

Geldpolitik

Die monetaristische Theorie geht davon aus, daß jede künstliche Erhöhung der Geldmenge zu Störungen im Preisgefüge der Wirtschaft führen. Um ein stetiges Wachstum der Wirtschaft ohne Inflation zu ermöglichen, wird die Rate des Wachstums der Geldmenge an das reale Wirtschaftswachstum geknüpft. So muß ein wachsendes Produktionspotential mit einer im gleichem Ausmaß wachsenden Geldmenge versorgt werden.

Fiskalpolitik

Sie orientiert sich nicht am kurzfristigen Konjunkturverlauf, sondern an der Entwicklung des gesamtwirtschaftlichen Produktionspotential. Damit sollen nachträglich

gegensteuernde Eingriffe überflüssig werden. Die Fiskalpolitik

wirkt konjunkturneutral (wird weder prozyklisch noch antizyklisch eingesetzt). Die Planung des Staatshaushalts erfolgt unabhängig von konjunkturellen Einflüssen.

5. Kritik

1. Angebotspolitik gilt als unsoziale Wirtschaftspolitik;

2. Monetarismus löst nicht das Problem der Massenarbeitslosigkeit;

3. Der Staat wird aus dem Wirtschaftsgeschehen gedrängt und verliert an

Einflußmöglichkeiten;

4. Unternehmer setzen Niedriglöhne und Lockerung gesetzlicher Vorschriften durch. Die

Folgen sind z.B. Benachteiligung des Arbeitnehmers durch fehlende

Arbeitsschutzbestimmungen, erhöhte Umweltbelastung

6. Ausblick

Bei der Weiterentwicklung der KEYNESIANISCHEN Politik sind folgende Forderungen umzusetzen: a) Vereinheitlichung der Wirtschafts- und Währungspolitik der wichtigsten

Handelspartner;

b) direkte Einflußnahme auf das Lohn- und Preisniveau

7. Begriffe

policy mix : Verknüpfung positiver Elemente aus verschiedenen Theorien (kombinierte Nachfrage- und Angebotspolitik).

"Magisches Sechseck": - Gerechte Einkommens- und Vermögensverteilung

- Erhaltung einer lebenswerten Umwelt

Strukturwandel: Aus der traditionellen Industriegesellschaft ist eine moderne Dienstleistungsgesellschaft geworden. Strukturwandel des Arbeitsmarktes durch technologische Entwicklung, Rationalisierung und Automatisierung.

8. Literatur:

Czada, Peter u.a.: Wirtschaftspolitik, Aktuelle Problemfelder, Berlin 1988.

Abelshauser, Werner 1983: Wirtschaftsgeschichte der Bundesrepublik Deutschland 1945-1980.

Ende der Leseprobe aus 4 Seiten

Details

Titel
Soziale Entwicklungstendenzen westlicher Industriegesellschaften
Autor
Jahr
2000
Seiten
4
Katalognummer
V97680
ISBN (eBook)
9783638961325
Dateigröße
363 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Kurze, stichpunktartige Auflistung der Grundlagen und Zielstellungen der deutschen sozialen Wirtschaftspolitik. Insbesondere wird der Keynesianischer Ansatz beleuchtet.
Schlagworte
Soziale, Entwicklungstendenzen, Industriegesellschaften
Arbeit zitieren
Sebastian Loitsch (Autor:in), 2000, Soziale Entwicklungstendenzen westlicher Industriegesellschaften, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/97680

Kommentare

  • Gast am 19.8.2002

    Magisches Sechseck.

    Ich wollte nur mal kurz anmerken:
    Ein magisches Sechseck ist nicht nur die gerechte Einkommens- und Vermögensteilung und der Umweltschutz sondern auch zusätzlich das magische Viereck(außenwirtschaftliches GG;Preisniveaustab.;Wirtschaftswachstum(angemessen und stetig);Vollbeschäftigung).
    D.H.: mag.Sechseck = mag.Viereck + Einkommens- und Vermögensteilung + Umweltschutz(Erhaltung einer lebenswerten Umwelt)

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Titel: Soziale Entwicklungstendenzen westlicher Industriegesellschaften



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