Vegetotherapie / Bioenergetik


Ausarbeitung, 2000

9 Seiten


Leseprobe


Michael Hatscher

Vegetotherapie / Bioenergetik

Vegetotherapie (Wilhelm Reich: 1897-1957)

Die Ausführungen Reichs stellen die konsequente Fortführung von Gedanken Freuds zum Energiehaushalt und zu den Ursachen psychischer Störungen dar und bilden die Grundlage für verschiedene Ansätze der körperorientierten Psychotherapien: Bioenergetik (Lowen), Primärtherapie (Janov), Gestalttherapie (Perls).

1 Reich vs. Freud

- Reichs Arbeiten: Fortführung der Freudschen Theorien bis 1920; Reich bietet Lösungen für zentrale, ursprünglich von Freud gestellte Fragen
- Autoren vor Freud: ,,Libido" ist das bewußte Verlangen nach sexuellen Handlungen; Freud: Unterscheidung zwischen den Formen, in denen sich der Trieb ausdrückt, und dem letztlich bewußt nicht zu fassenden Trieb selbst; ,,Libido" ist also die Energie des Sexualtriebs
- später konzentriert sich Freud v.a. auf Konzepte der ,,Ich"-Psychologie; Thanatos, ,,Über- Ich", zweite Angsttheorie (1926); Reich untersucht weiter Fragen des Energiehaushaltes: In welchen Formen kann die Libido bei psychischen Störungen gebunden und in ihrem Fließen (ihrer Abfuhr) behindert werden?
=> Konzept der ,,orgastischen Potenz", der ,,Charakterstruktur", des ,,Orgasmusreflexes", der Körperrhythmen, des ,,Charakterpanzers" und der ,,Vegetotherapie" (s.u.)
- 1933: Bruch zwischen Freud und Reich, Reich wird aus der Psychoanalytischen Gesellschaft ausgeschlossen

2 Energie, Orgasmus und Neurose

- Freud: primäre Funktion des Neuronensystems: Energie soll unverzüglich und vollständig zur Abfuhr gebracht werden; sekundäre Funktion: Energie soll in bestimmten Neuronen bzw. Neuronensytemen gespeichert werden
- Reich: entdeckt enge Verknüpfung der Konzepte von Energie und Orgasmus-Funktion: seelische Gesundheit hängt von der ,,orgastischen Potenz" ab, d.h. der Fähigkeit, sich dem Strömen der biologischen Energie, die sich vornehmlich in unwillkürlichen Muskelkontraktionen entlädt (,,Orgasmusreflex"), ohne Hemmungen und Blockierungen hingeben zu können; hängt mit der unneurotischen charakterlichen Haltung der Liebesfähigkeit zusammen (vs. Angst und Verkrampfung); hat nichts direkt mit ,,Orgasmus" zu tun (im Gegenteil: das Streben von Orgasmus zu Orgasmus zeigt eher, daß eine schwere Störung der vollen orgastischen Befriedigungsfähigkeit und somit ein Mangel an orgastischer Potenz vorliegt)
- Energiequelle für Neurosen: Differenz zwischen Energieaufbau und Energieabbau im Körper; Unterscheidung zwischen ,,Aktual-" oder ,,Stauungsneurose" (Stauung der Libido) und ,,Psychoneurose" (erfüllt bestimmten Sinn); nach Reich hat jede Psychoneurose einen stauungsneuotischen Kern und jede Stauungsneurose einen psychoneurotischen Überbau; allerdings interagieren beide Störungsmuster miteinander
- Psychoneurosen brechen erst in oder nach der Pubertät aus, weil die ihnen zugrundeliegenden Wünsche dann ein Zuviel an sexueller Energie bekommen, drängend werden und verdrängt werden müssen
- orgastische Impotenz ist der Schlüssel zum Reichschen Verständnis von Neurosen: Libido wird gestaut, da die unblockierte Abreaktion gehemmt ist und keine vegetative Entspannung eintreten kann

3 Sexualität und Gesellschaft

- Eltern-Kind-Beziehung: starke Repression der Libido; kindliche energetische Entladungen (Weinen, Toben, Onanieren etc.) werden durch die Eltern gemißbilligt; dies und die Verdrängungsmechanismen dienen dem Zweck, allzu starke Affekte und die damit verbundenen Vorstellungen abzuschwächen
- Neurosen sind das Ergebnis der bürgerlichen Zwangsmoral, die Eltern-Kind-Beziehung spiegelt gesellschaftliche Verhältnisse wider
- Grundlagen für die späteren Neurosen in den drei Hauptetappen des menschlichen Lebens:
- Atmosphäre des neurotischen Elternhauses in der frühen Kindheit (s.o.) · Pubertät (Askese-Forderung macht Jugendliche ,,ehefähig")
- ,,Zwangsehe" nach streng moralischem Begriff (Sexualität dient ausschließlich der Fortpflanzung, Verbot der Onanie, Ächtung von Verhütungsmitteln etc.)
- Reich sieht Unterdrückung und Verdrängung der Sexualität nicht - wie Freud - als Voraussetzung für die Kulturbildung (Sublimieren!), sondern als Erscheinung, die sich erst mit dem Privateigentum und dem Beginn der Klassenteilung herauszubilden beginnt (führt Reich zur Verbindung von Marxismus/Sozialismus und Psychoanalyse)

4 Die Struktur des Charakters

- wenn Libido-Stauung der energetische Kern der neurotischen Symptome ist, müßte eigentlich jede Symptomlösung in eine wesentliche Verbesserung der orgastischen Potenz münden; dem ist aber nicht so: ,,Wo noch, außer in den neurotischen Symptomen, ist sexuelle Energie gebunden?"

=> Charakterpanzer: Bindung eines Teils der Libido, Abwehr emotionaler Erregung

- typische muskuläre Verspannungen und Verhärtungen; der Charakterpanzer drückt die ,,erstarrte Lebensgeschichte" eines Menschen, ,,die funktionelle Summe aller vergangenen Erlebnisse" aus; Therapie: Lösung der Panzerungen, Mobilisierung der erstarrten Emotionen durch Strömenlassen der gebundenen Energien => führt zu ungehemmten, angstfreiem und spontanem Verhalten: orgastische Potenz

- ,,Charakteranalyse" (1933): Charakter läßt sich in drei Schichten einteilen:

- Gesicht: zeigt eine Person ihrer Umwelt (= Jungs ,,Persona")
- Schicht ,,gefährlicher, grotesker, vernunftloser Impulse und Phantasien, die ,,alptraumhafte Welt des Freudschen Unbewußten"
- primäre Schicht: eine Welt ,,einfacher, anständiger, spontan aufrichtiger und natürlicher menschlicher Strebungen"
=> ,,ungepanzerter Charakter" kann aus dieser primären Schicht heraus handeln

- Kind wählt zur Abwehr von Konflikten als Schutzmechanismen entsprechende charakterliche Abwehrhaltungen in Form von charakteristischen Verteidigungsmustern im Verhalten; wichtige Faktoren:

- Zeitpunkt der Konflikte
- Art der Konflikte (oral, anal, genital ?) · Intensität
- Verhältnis von Triebbefriedigung und Frustration
- Ausmaß der Identifikation mit dem gleichgeschlechtlichen Elternteil
- Widersprüche im versagenden Verhalten des Elternteils

- Haupttypen:

- phallisch-narzitischer Charakter: deutlich maskuline Mutter; Sohn verdrängt seine Liebesregungen für sie; gegenüber Frauen: Geringschätzung und Rache, gegenüber Männern: verdrängte Sehnsucht nach Wärme und Kontakt

- passiv-femininer Charakter: Mutter zeigt in der analen Phase des Sohnes übermäßige Strenge, Sohn entwickelt Nachgiebigkeit und Unterwerfung; manchmal: masochistische Perversion; alternativ: übergroße Strenge des Vaters, Sohn verdrängt starke Haßgefühle, versteckt sie hinter weiblich-unterwürfiger Maske · männlich-aggressiver Charakter: strenger Vater, verhält sich gegenüber Weiblichkeit seiner Tochter zurückweisend; Mädchen identifiziert sich mit Härte und Starrheit des Vaters

- hysterischer Charakter: Mutter verhält sich gegenüber den Liebesäußerungen der Tochter gegenüber dem Vater moralisch und repressiv, Tochter entwickelt genitale Angst: kokettes Sich-Anbieten, aber Zurückschrecken vor verbindlicher Beziehung aus Furcht vor Enttäuschung

- Zwangscharakter: übermäßige, strikte Reinlichkeitserziehung führt zu einer Unterdrückung des genitalen Interesses und der genitalen Aktivität; es entstehen gewalttätige und sadistische Bedürfnisse, die stark kontrolliert und nur in der Phantasie ausgelebt werden; Selbstverachtung wegen der sadistischen Impulse, zur Kompensation: Ordnungs- und Kontrollmechanismen

- masochistischer Charakter: hinter masochistischer Selbstverkleinerung stecken unfähiger Ehrgeiz und angstbeseelte Größensucht; Masochismus ist Ausdruck unbefriedigbarer Sexualspannungen, Quelle: Lustangst; tiefes Begehren, gegen den eigenen Willen zur Befriedigung gebracht zu werden (Lowen ergänzt in der ,,bioenergetischen Analyse" das Reichsche Charakterkonzept durch die Beschreibungen des schizoiden und des oralen Charakters)

5 Der Körperpanzer und seine Veränderung

- durch die typischen muskulären Verspannungen (,,Muskelpanzer") werden

- neurotische Widerstände zum Ausdruck gebracht,
- sexuelle Lebensenergieanteile gebunden,
- Affekte, z.B. Angst und Wut, gebremst;

sie sind die somatischen Korrelate und Verankerungen der neurotischen Konflikte

- physische Spannung und Enspannung stehen bei Reich in einem größeren Zusammenhang:

,,Lebensformel" (besteht aus dem ,,Viertakt"):

mechanische Spannung - bioelektrische Ladung - bioelektrische Entladung - mechanische Entspannung

,,Urgegensätze vegetativen Lebens": Expansion (Streckung, Weitung) und

Kontraktion (Abkugelung, Einengung); Lust und Angst sind die seelischen Korrelate von Expansion und Kontraktion (Lust: Libido zeigt sich am Genital; Angst: Libido erfaßt das Herz)

- es geraten nie einzelne Muskeln, sondern immer Muskelkomplexe, die einer bestimmten vegetativen Funktionseinheit angehören, in Spannung
- die Verkrampfung der Muskulatur ist die körperliche Seite des Verdrängungsvorganges und die Grundlage seiner dauernden Erhaltung
- hinsichtlich der Panzerung gliedert sich der Körper in sieben Segmente: okular (Auge), oral (Mund), zervikal (Nacken), thorakal (Brustkorb), Zwechfell, abdominal (Bauch) und pelvikal (Becken)
- Reich: Übergang von der Arbeit an psychischen Widerstandsmustern zur direkten Arbeit am Körper; Massagen lockern und lösen die Muskelverspannungen => ,,(charakteranalytische) Vegetotherapie"; Beginn am Brustkorb, wo besonders Wut, Weinen und Sehnsucht erstarrt sind
- Atmung ist von besonderer Wichtigkeit (Neurotiker zeigen Unterdrückung des tiefen Ausatmens: chronische ,,Sympathikotonie": chronische Inspirationshaltung des Brustkorbs, Einschränkung der vollen (vagischen) Ausatmung, wodurch Organempfindungen und Affekt unterdrückt werden)
- körperliche Arbeit bringt geradezu automatisch die Affekte und die damit verbundenen Erinnerungen (v.a. aus der frühen Kindheit) hervor, die für die Entwicklung des neurotischen Charakterzugs verantwortlich waren (drängen sich dem Patienten unmittelbar auf) => Arbeit an den Muskelhaltungen und am charakteristischen (Widerstands-)Verhalten gehen Hand in Hand; ,,Psychisches und Körperliches funktionieren vegetativ sowohl als einander bedingende als auch als einheitliche Systeme"

Bioenergetik (Alexander Lowen: *1910)

Lowen (Schüler von Reich; Lehranalyse von 1942-45) übernimmt zahlreiche Reichsche Konzepte und baut seine Bioenergetik oder bioenergetische Analyse auf der Reichschen Vegetotherapie auf. Er ergänzt allerdings die Konzeption durch ein breites Spektrum von Übungen und Anweisungen für die konkrete therapeutische Arbeit und führt zwei zusätzliche ,,Charakterstrukturen" ein: die schizoide und die orale Charakterstruktur. Bei der Bioenergetik geht es - wie auch bei der Vegetotherapie - um die Energie-Ökonomie des Körpers, die Notwendigkeit eines möglichst spontanen, unblockierten Fließens dieser Energie und ihre Entladung durch Muskelkontraktionen. Körperliche und psychische Blockaden werden als funktional identisch angesehen, ebenso wie Körper und Psyche - auch bei der therapeutischen Arbeit - als funktional äquivalent betrachet werden.

1 Bioenergetische Charakterstrukturen

- Organisation des Charakters dient - v.a. in der frühkindheitlichen Entwicklung - der Abwehr von Unlust und der Bewältigung von Konflikten

- jeder Streß verursacht Anspannungen im Körper; normalerweise verschwinden diese nach Abklingen des Stresses, bei Dauerstreß jedoch chronifizieren sich die Verspannungen · typische und funktionale Muskelverspannungen (im Hinblick auf bestimmte abzuwehrende Bedrohungen)

- Verspannungen stammen jeweils aus spezifischen emotionalen Konflikten oder längerwährenden Belastungen (,,fleischgewordene Geschichte eines Menschen"); über die Körperhaltung lassen sich bestimmte ,,Charakterhaltungen" ablesen, aus denen wiederum ein bestimmtes Erleben und Verhalten resultiert

- Charakterstrukturen sind typische psychosomatische Reaktionsmuster; Konzept wird nicht statisch - etwas, das jemand hat -, sondern dynamisch - etwas, das jemand tut - gesehen; eingefleischte und verhaltensmäßige Gewohnheiten, die die (körperliche und geistige) Stellung des Menschen zu sich, zu seiner Umwelt und zu den existenziellen Grundfragen des Lebens charakterisieren (vgl. hier die narrativen Ansätze in den Systemischen Therapien: was ein Mensch über sich erzählt, bestimmt seine Realität)

- für Grundmuster entscheidend: Konflikte und Traumata in früher Kindheit (speziell unerfüllt gebliebene Bedürfnisse, deren Frustration fest im Körper verankert werden) · Lowen: fünf Typen: schizoid, oral, masochistisch, psychopathisch und rigid; bei den Typen schizoid und oral geht es um Konflikte und Frustrationen in ganz früher Kindheit (Einteilung hat nicht Menschen, sondern neurotische Abwehrhaltungen zum Gegenstand; konkrete Menschen haben meist Mischformen der Typen)

- jede Charakterstruktur wird durch einen bestimmten bioenergetischen Zustand beschrieben, durch deren körperliche Erscheinungsform, deren psychologische Begleitmerkmale sowie durch die Angabe ursächlicher und historischer Faktoren

- Lowen gliedert die Typen neu: er orientiert sich weniger an den Phasen der LibidoEntwicklung als vielmehr an einer Bedürfnishierarchie:

- Existenz (im Uterus): das Recht zu existieren

- Bedürfnis (nach der Geburt): das Recht, Bedürfnisse befriedigt zu bekommen

- Unabhängigkeit: das Recht, selbständig und unabhängig zu sein (,,ich kann selbst") · Nähe (Geborgenheit): ,,ich brauche dich" (auf die Mutter bezogen) · Freiheit: Recht auf Freiheit, Opposition gegenüber den Eltern · Geschlechtlichkeit/Liebe (zwischen drei und sechs Jahren): Geschlechtsidentität, Zuwendung zum gegengeschlechtlichen Elternteil (bei Freud: Ödipuskomplex) => Beeinträchtigungen in diesen Phasen führen zu charakteristischen Bewältigungsstrategien: den Charakterstrukturen als ,,anachronistischen Fortschreibungen von frühkindlichen und in der Gegenwart weitgehend unbewußten Konflikten zwischen zwei in der Entwicklung aufeinanderfolgenden Grundbedürfnissen..., die als Wiederholungszwang ... immer wieder neu konstelliert werden in der (ebenfalls unbewußten) Hoffnung auf Erlösung" Charakterstrukturen (Ausmaß an Intimität und Kontakt vs. jeweiliger Grundkonflikt):

- schizoider Charakter: ,,Ich kann existieren, sofern ich keine Intimität brauche": ,,Existenz gegen Bedürfnis"

- oraler Charakter: ,,Ich kann mein Bedürfnis nach Halt und Wärme befriedigen, solange ich nicht unabhängig oder selbständig bin": ,,Bedürfnis gegen Unabhängigkeit"

- psychopathischer Charakter: ,,Du kannst mir nahe sein, wenn ich dich kontrollieren kann": ,,Unabhängigkeit gegen Nähe bzw. Geborgenheit"

- masochistischer Charakter: ,,Ich will dir gehorchen, und du wirst mich dafür lieben": ,,Nähe bzw. Geborgenheit gegen Freiheit"

- rigider (starrer) Charakter: ,,Ich kann frei sein, solange ich nicht den Kopf verliere und vor der Liebe kapituliere": ,,Freiheit gegen Kapitulation vor der Liebe"

2 Grounding und Körperarbeit

- Grounding (,,Erden", ,,Begründet-Sein") als Grounding im Körper, in der Psyche, in der Sexualität (entspricht Reichs ,,orgastischer Potenz"): zunächst: Art und Ausmaß des Bodenkontakts, später: gesamte Stellung des Menschen zu den Dingen und Personen der Welt und zu sicht selbst (,,Die Person ist der jeweilige Körper")

- wichtige Hauptaspekte (vom Therapeuten beim Grounding zu beachten): Bewegungsfunktionen, Wahrnehmungsfunktionen, Ausdrucksvermögen

- Lowen verschiebt gegenüber Reich die Reihenfolge, in der die Segmente des Muskelpanzers bearbeitet werden: Reich legte das Endziel und den Schwerpunkt der Arbeit auf die Beckenmuskulatur, betonte damit die Sexualität stark; Lowen geht ,,von den Extremitäten (also von oben und unten) zum Kern (core)", also zum Herzen

- Behandlung: Massage, Druck, sanfte Berührungen mit dem Ziel der Erhöhung der Motilität (spontanes Muskelspiel, v.a. Mikrovibrationen); je mehr Verspannungen aufgelöst werden, desto feiner wird die Vibration

- zwei zentrale Gebote:

- Knie sind zu jeder Zeit elastisch zu halten
- der Bauch ist herauszulassen

- Übungen in Therapiesitzungen (einzeln oder in Gruppen) und in Form von Aufgaben zuhause; dabei geht es um folgendes:

- mehr Kontakt mit dem Boden - das Grounding
- Intensivierung der Vibration des Körpers
- ertiefung der Atmung (s.u.)
- Erhöhung des Selbstbewußtseins
- Erweiterung des Selbstausdrucks

- Erfahrungen des Patienten in der Behandlung und bei den Übungen werden v.a. psychoanalytisch aufgearbeitet (im Vordergrund: Dynamik zwischen Bedürfnis und Widerstand als Kernphänomen der Charakterstrukturen)

3 Atmung und Stimme

- der mittels Atmung aufgenommene Sauerstoff ist der Hauptlieferant von Körperenergie; Vertiefung der Atmung hat eine Erhöhung des Energie-Niveaus zur Folge (bei Neurotikern und Psychotikern typischerweise eingeschränkt, allerdings ist das System auf diesem niedrigen Niveau durchaus stabil)

- eingeschränkte Atmung in bezug auf Affektvermeidung (frühe Kindheit) funktional

- bei der natürlichen Atmung verlaufen die Atembewegungen wie in Wellen (startet im Becken und fließt bis zum Mund und umgekehrt); bei einer solchen Ausatmung kommt es auch zu einer Entspannung des ganzen Körpers

- ängstliche Menschen haben auch Schwierigkeiten beim Ausatmen; Brust bleibt gebläht (Luftreserve als Sicherheitsgürtel); lassen sie die Luft ganz heraus, erleben sie eine momentane Panik, so daß sie sofort wieder Luft holen

- Tiefatmung (wesentliches Element) führt zu erhöhter Energie-Aufnahme und - durch die so erzeugten Vibrationen das Körpers - auch zu einer größeren Entladung; spezielle ,,Streß- Positionen" unterstützen diesen Prozeß (als Hilfsmittel dient auch der ,,Atemschemel")

- Stimme wird stärker mit einbezogen (,,per-sona" heißt ,,hindurch-tönen"); Stimme gilt als wichtige Form von Vibration für den Körper: Schreinen, Stöhnen, Seufzen: Stimme ist ein notwendiges Mittel des Ausdrucks von Gefühlen und der gesamten Person in ihrer Ganzheit

Ende der Leseprobe aus 9 Seiten

Details

Titel
Vegetotherapie / Bioenergetik
Autor
Jahr
2000
Seiten
9
Katalognummer
V97658
ISBN (eBook)
9783638961103
Dateigröße
395 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Vegetotherapie, Bioenergetik
Arbeit zitieren
Michael Hatscher (Autor:in), 2000, Vegetotherapie / Bioenergetik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/97658

Kommentare

  • Gast am 22.3.2003

    Danke.

    Danke für Deine übersichtliche Arbeit,jetzt habe ich endlich den Grund (und das Gerüst) drinnen in meinem konfusen Kopf mit den vielen "Infos" zu Reich...Habe es als sehr gut empfunden!
    Enja

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Titel: Vegetotherapie / Bioenergetik



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