Dürrenmatt, Friedrich - Die Physiker


Referat / Aufsatz (Schule), 2000

28 Seiten


Leseprobe


"Die Physiker", Friedrich Dürrenmatt

Die Thematik des Stücks läßt eine Transformation der Charaktere auf politische und gesellschaftliche Verhältnisse der Welt zu. Die einzelnen »Individuen« bezeichnen ganze Systeme, sind Teil solcher Systeme und (Macht-)Strukturen. Letztlich geht es um den apokalyptischen Zustand, in dem sich die Welt befindet, um Macht und um die Unmöglichkeit des einzelnen, sich dem entgegenzustellen.

2. Die (Haupt-)Personen

2.1 Frl. Doktor von Zahnd

»Frl. Dr. H.c. Dr. Med. Mathilde von Zahnd« ist Gründerin, Eigentümerin und oberste Ärztin des Sanatoriums »Les Cerisiers« und betreut in jenem » [...] die ganze geistig verwirrte Elite des halben Abendlandes (S. ).

Frl. von Zahnd ist eine »buckelige [fünfundfünfzigjährige] Jungfer« und stammt ab von einer machthabenden ureingesessenen Familie, die zahlreiche namhafte Persönlichkeiten hervorbrachte - wie den Vater (Wirtschaftsführer), den Onkel (Politiker) oder den Generalfeldmarschall Leonidas von Zahnd - und »deren letzter nennenswerter Sproß sie ist«

(S. ). Die letzten Lebenden der traditionsreichen Familie - Tante Senta und Vetter Ulrich - verweilen in ihrer Klinik.

Ein weiterer Teil der alten Familie ist in ihrem Sanatorium gestorben. Frl. von Zahnd beschreibt es sogar als »[...] medizinische[s] Wunder [...], [daß sie] für relativ normal gelten darf [...], was [ihren] Geisteszustand betrifft« (S. ). Angesichts einer so verfallenen Familie scheint diese Bemerkung sehr verständlich.

Sie selbst beschreibt sich als »Philanthrop« (S. ); im Gegensatz zu ihrem Vater, der scheinbar ein wahrer Misanthrop war und ganz besonders seine Tochter Mathilde haßte: »Er haßte mich wie die Pest, er haßte überhaupt alle Menschen [...]« (S. ).

Hinsichtlich des Wirtschaftens stellt sich Fräulein von Zahnd -wie auch ihre Ahnen - als sehr erfolgreich heraus, denn in ihrem Haus sind stets die wohlhabendsten Funktionäre aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft untergebracht. Medizinisch genießt sie »Weltruf« (S. ).

In diesem ersten Akt wird ein Bild entworfen, [...] »das ausschließlich Zutaten einer heilen Welt zu verarbeiten scheint: die tüchtige Kauffrau, die angesehene Ärztin und namhafte Wissenschaftlerin [...]« (Berger, 1993: 45) Frl. Doktor Zahnd zeigt sich sehr sozial und freundlich. Im Gespräch mit Frau Rose sichert sie die fortdauernde Unterkunft des Herrn Möbius zu - auch ohne Bezahlung durch Frau Rose - und verspricht: »Aber nein, Frau Rose. Unser braver Möbius bleibt hier in der Villa« (S. ), als Antwort auf die Befürchtung, die Frau Rose plagte, ihr ehemaliger Mann könnte in eine staatliche Heilanstalt verlegt werden (S. ).

Sie charakterisiert sich auch selbst als menschlich: »Ich bin schließlich kein Unmensch (S. ). Dementgegen zeigt sich ihre später ins Bild tretende Sucht nach Macht schon früh, und zwar gegenüber Herrn Inspektor, dem sie energisch und bestimmend deutet, daß sie entscheidet , »für wen sich meine Patient halten [...] (S. ).

Auch ihren noch verbliebenen Verwandten gegenüber lassen sich Zeichen strikter Bestimmtheit und Zielstrebigkeit ablesen. Die Oberschwester berichtet ihr, daß Tante Senta »unruhig« ist, woraufhin Fräulein Doktor von Zahnd skrupellos den Befehl zur Verdoppelung der Dosis - vermutlich der Psychopharmaka - erteilt (S. ).

Die Situation mit Frau Rose läßt dieses Aufflackern negativer Charakterzüge jedoch gleich wieder verschwinden. Das positive Bild ist wieder hergestellt.

Ihren Patienten bringt Frl. von Zahnd viel Verständnis und Empathie entgegen; auch der Mord des Herrn Ernesti (Einstein) wird ihm nicht angelastet. Sie ist verständnisvoll und zollt ihm sogar Lob für sein Geigenspiel (S. ).

Im ersten Akt erfährt der Rezipient Eigenschaften der Ärztin, die er als normale Eigenschaften von Ärzten beschreiben würde. Sie erweist sich als human und einfühlsam gegenüber Patienten, dem Inspektor und der Familie Rose. Nur andeutungsweise zeigt Dürrenmatt den eigentlichen und »verdeckten« und später sogar offen zutage tretenden Charakter Frl. v. Zahnds.

Im zweiten Akt kippt der einst positive Eindruck jedoch und wandelt sich schließlich völlig ins Gegenteil.

Nach dem dritten Mord in ihrer angesehenen Klinik sitzt Fräulein Zahnd »düster« und »in sich versunken« (S. ) im Salon.

Reinsten Egoismus beweist sie darüber hinaus, als sie den Mord als solchen nicht schlimm findet, sondern lediglich die Tatsache, daß er schlimme Folgen für »Les Cerisiers« haben wird. »Dieser dritte Unglücksfall hat mir in »Les Cerisiers« gerade noch gefehlt. Ich kann abdanken« (S. ).

Der Mord scheint sie nicht sonderlich zu beunruhigen, sondern vielmehr die Tatsache, daß der Mord Folgen für sie haben wird. Der unnatürliche Tod der Schwester ist für sie »noch nicht [mal] das Schlimmste«. »Mein medizinischer Ruf ist dahin« fürchtet sie verzweifelt (S. ).

Hier zeigt sich erstmals, welche Strukturen der Denkapparat Fräulein von Zahnds aufweist.

Die ehemals menschlich wirkende Person scheint nunmehr angegriffen und einst positive Charakterzüge wandeln sich in unmenschliche ab. Frl. Doktor von Zahnd scheint plötzlich nur an sich zu denken und entwickelt sich zum Gegenpol der Person, die sie im ersten Akt verkörperte.

Das eigentliche Vorhaben, die Berechnung und Kälte zeigt sich erstmals völlig deutlich, als sie sich selbst artikuliert. So berichtet sie, daß die Morde der drei getöteten Schwestern »Heldentode« gewesen seien. Heldentode in ihrem Sinne - Sind die Schwestern doch für ihren Zweck als Opfer mißbraucht und aus ihrer Sicht Helden geworden. Sie bezeichnete sie als Helden mit einem Beigeschmack von Ironie.

Sofort schließt sich die nächste »Offenbarung« an. Sie befiehlt den Angestellten, die »Koryphäen« zu holen, denn diese sind »nicht da, um zu schlemmen, sondern um zu arbeiten« (S. ). Hier wird ihre Absicht relativ deutlich zum Ausdruck gebracht. Die Wissenschaftler der Physik sollen für sie dienlich werden, sind nicht zum Vergnügen im Sanatorium, sondern um für sie tätig zu werden. Auch der Oberpfleger tritt ihr mit entsprechendem Respekt entgegen: »Zu Befehl, Boss« (S. ).

Schon beim nächsten Zusammentreffen mit den Physikern entblößt sie ihren bis dahin nicht komplett zu durchschauenden Charakter.

Aber trotz der Überraschung der Physiker, der militärischen Befehlsgewalt und des völlig konträren Charakters (im Vergleich zu Akt 1 ) wirkt die Szene nicht unstimmig.

Ganz gelähmt und verblüfft werden die Physiker erst, als Frl. von Zahnd ihre Vision von Salomo verkündet (S. ). »Die drei starren sie verblüfft an« (S. ).

Doch die Erkenntnis der Physiker, daß Frl. v. Zahnd verrückt geworden ist - sie handelt plötzlich im Namen Salomos, verbindet sich mit ihm - löst den ersten Schock gleich wieder auf. Der Höhepunkt wird erreicht, als die »irre« Ärztin - hier scheint sich das Wortspiel Dürrenmatts Irrenärztin / irre Ärztin zu bestätigen - zugibt, daß sie die Morde einkalkuliert hat und ihren Plan von der Weltbeherrschung verkündet. Ihre »Rechnung ist aufgegangen. Nicht zugunsten der Welt, aber zugunsten einer alten, buckligen Jungfrau« (S. ). Sie beschreibt: »Mein Trust wird herrschen, die Länder, die Kontinente erobern, das Sonnensystem ausbeuten, nach dem Andromedanebel fahren« (S. ).

Obwohl sie verrückt geworden ist, zeigt sie sich als absolut ruhige und souveräne Figur, und das trotz der Dramatik der Geschehnisse: »Fräulein Doktor spricht alles still und fromm« (S. ). Sie ist sich ihrer Macht absolut sicher und genießt in ironisch-ruhiger Weise den Triumph über die Physiker, die Welt, das Universum. Sie bestimmt: »Ich [...] übernehme seine (Salomos) Macht« (S. ), »[d]as Weltunternehmen startet« (S. ).

2.2 Die Physiker

Die Patientenschaft des Sanatoriums ist von der Irrenärztin von Zahnd sortiert worden: »Ich sortiere. [...] die Physiker zu den Physikern« (S. ).

Die drei Physiker stellen dabei nebst der Ärztin die bedeutendsten Personen im Stück dar. Herr Möbius entpuppt sich dabei als die zentrale Person der drei , wobei das Handeln des Herrn Beutler oder Herrn Ernesti ebenfalls entscheidend, nicht aber zentral ist, wie das des Herrn Möbius.

2.2.1 Möbius

Den Gegenpol zu Frl. von Zahnd stellt der Patient Möbius dar, der gleichzeitig die zweite zentrale Person im Stück darstellt.

Er vereinigt manche bezeichnende Epitheta auf sich: »mein liebes, liebes Johann Wilhelmlein« (S. ) oder auch »unser braver Möbius« (S. ).

»Ich liebe Sie» (S. ) beteuert Monika ihr Verhältnis zu Möbius, äußert sogar, daß sie mit ihm schlafen möchte (S. ).

Außerdem war Her Möbius »bester Schüler« (S. ) des Physikers Scherbert und Newton hält ihn »[...]für den größten (auch genialsten) Physiker aller Zeiten« (S. ).

Weitere Charakterzüge zeigen sich in seinem Lebenslauf, den Frau Rose Frl. Doktor schildert. So lernte er Frau Rose »als Fünfzehnjährige[r] Gymnasiast [...] kennen« (S. ), denn er zog in die Mansardenwohnung des Vaters von Frau Rose. Er war »bitter arm« und »ein Waisenbub« (S. ) beschreibt Frau Rose. Daß Herr Möbius schon immer ein ehrgeiziger und zielstrebiger Mensch mit ernsten Vorsätzen war, zeigt sich in seiner Bildungslaufbahn. Er macht das »Abitur« (S. ), das ihm Frau Rose finanzierte und studierte im Anschluß Physik. Sie heirateten, als Herr Möbius zwanzig Jahre alt war und das gegen den Willen des Elternhauses. Zielstrebig schrieb er die Dissertation und schließlich »stand eine Professur in Aussicht, da wurde Johann Wilhelm krank» (S. ).

Aus der Ehe mit Frau Rose gehen drei Kinder hervor. Herr Möbius scheint in »psychologischer Hinsicht [...] lebenstauglich« (Berger, 1993: 51).

Die Auswanderung aus der Realität in das Irrenhaus ist Folge seiner physikalischen Erkenntnisse. Er sieht sich gezwungen, sich selbst als Verrückten auszugeben (er gibt vor, Salomo erscheine ihm), um die Menschheit vor verheerenden Auswirkungen durch die von ihm entdeckte »Weltformel« zu bewahren. Das Genie Möbius scheitert an seiner strikten Rationalität und seinem Verantwortungsbewußtsein. Er scheint Märtyrer für die Welt zu sein, ist es aber nicht, denn er flüchtet, gibt für seine Flucht seine Familie auf, die ihn in langen Qualen und Strapazen und steter Hilfe zum Erfolg führte, den er ablehnt. Er selbst postuliert moralische Entscheidungen, widerlegt sie aber gleichzeitig durch sein Handeln.

Zum erstenmal tritt er beim Abschied seiner Familie auf und sorgt für einen kräftigen aber gespielten Tobsuchtsanfall, der seine Familie geradezu vertreibt.

In diesem Moment gibt er sein eigentliches Leben völlig auf, unterwirft sich seiner Erkenntnis und täuscht den Verrückten in drastischer Manier vor. Die Aufgabe der Familie, die Ablehnung der Hilfe durch seine Familie und schließlich gar die Vertreibung der Angetrauten samt der Kinder zeigt deutlich »sein soziales Versagen« (Berger, 1993: 52). »Packt euch fort!

Schleunigst!« (S. ) ruft er aus, um seine Familie in die Flucht zu treiben, wünscht ihr sogar den Tod: »Ihr sollt verflucht sein! Ihr sollt mit den ganzen Marianen im Marianengraben versaufen! [...] von Gott vergessen und den Menschen« (S. ).

Gesteigert wird sein Verhalten durch den Mord, den er am Ende des ersten Aktes zur Bewahrung der Erkenntnis an Schwester Monika begeht. Sie gesteht ihm ihre Liebe, verkündet ihm ihr Wissen über alles und will ihn dazu bewegen, wieder in die Physik zurückzufinden. Um seine Erkenntnis weiterhin zu verdecken, bringt Möbius Schwester Monika um, wie es schon seine Kontrahenten mit den Schwestern taten.

Später rechtfertigt er den Mord an Schwester Monika: »Ich habe getötet, damit nicht ein noch schrecklicheres Morden anhebe« (S. ) und schiebt die Schuld sogar auf Schwester Monika ab, da diese »nicht begriff, daß es heute die Pflicht eines Genies ist, verkannt zu bleiben« (S. ).

Die völlige Sicherheit zur Bewahrung der Erkenntnis sollte allerdings der Selbstmord des Herrn Möbius sein, den er aber nicht begeht. Sein Leben verspielte er schon zu dem Zeitpunkt, zu dem er ins Irrenhaus flüchtete und seine Familie aufgab. Seine Qual wurde aber nicht beendet; ständig lebte er mit der schwerwiegenden Verantwortung, die »Weltformel« entdeckt zu haben. Ein Selbstmord hätte sicherlich andere Morde erspart und sein Leiden beendet. Dennoch verzichtet er darauf und scheitert später, als Frl. Doktor die »Weltmacht« durch seine »Weltformel« erlangt. Er beschreibt selbst: »Es gibt für uns Physiker nur noch die Kapitulation vor der Wirklichkeit«, was sich am Ende in doppelter Hinsicht zeigen sollte. Einerseits kapituliert er vor der Erkenntnis, andererseits kapituliert er generell, da die Wirklichkeit nicht aufzuhalten ist, die Weltformel doch die Welt erreichte und Verheerendes anrichtet in den Händen einer »irren« Irrenärztin.

Berger beschreibt treffend:

Möbius ist ein unmoralischer Idealist. Seine vorgebliche Geisteskrankheit definiert sich über die Inanspruchnahme einer Symbolfigur für menschliche Weisheit, des Königs Salomo (Berger, 1993: 53).

Trotz des Geniegeistes und den vergeblichen Versuchen, die Menschheit zu bewahren, sei es durch die Flucht ins Irrenhaus oder durch die Überzeugungsarbeit, die er an den beiden Physikern Einstein und Newton versucht und auch durchsetzt, scheitert Möbius am Ende.

Sein Spiel, der Menschheit einen Verrückten vorzuspielen, war von Anfang an durchschaut, die Realität holte ihn ein.

2.2.2 Newton und Einstein

Der Physiker Alec Jasper Kilton wohnt unter dem Falschnamen Herbert Georg Beutler im Irrenhaus »Les Cerisiers« und spielt einen Verückten vor, der sich für Newton hält. Ebenso sein Gegenspieler Joseph Eisler, der unter dem Namen Ernst Heinrich Ernesti in das Sanatorium kam und sich angeblich für Einstein hält. Beide sind in Wirklichkeit jedoch Geheimagenten rivalisierender Mächte. Einstein ist Agent des Ostens, sein Widersacher Newton Geheimagent des Westens. Die beiden Agenten der unterschiedlichen Gesellschaftssysteme haben das gleiche Ziel, nämlich die Beschaffung der »Weltformel«, damit diese den unterschiedlichen Systemen (West / Ost) nutzbar gemacht werden kann.

Beide lernt der Zuschauer zuerst als Irre kennen, die sich für die genialen Physiker Newton und Einstein halten. Newton allerdings gibt im Gespräch mit dem Inspektor zu, gar nicht Newton zu sein, sondern in Wirklichkeit Einstein. Er berichtet dem Inspektor, daß er nur vorgebe, Newton zu sein, um den verrückten Herrn Ernesti (alias Einstein) nicht zu beunruhigen. »Wenn Ernesti nun erführe, daß ich in Wirklichkeit Albert Einstein bin, wäre der Teufel los« (S. ).

Im Verlauf des Dramas wird aber deutlich, wer sie wirklich sind. Beide haben eine Krankenschwester umgebracht, wie es auch Möbius tat, um sich vor der Entlarvung zu schützen. Durch den sinnlos scheinenden Mord an den Schwestern wird ihre angebliche Verrücktheit aber bekräftigt, ihr Aufenthalt legitimiert. So mußte Newton seine Krankheit »durch einen Mord endgültig beweisen« (S. ).

Nachdem sich das Sanatorium in ein »Gefängnis« verwandelt hatte, scheint es für Newton endlich dringlich geworden zu sein, mit Möbius zu reden. »Ich will nämlich hinaus« (S. ), gesteht er Möbius und berichtet ihm folgend, wer er wirklich ist, nämlich Kilton, »der Begründer der Entsprechungslehre« (S. ) und gleichzeitig Geheimagent. Einstein kommt den beiden bzw. Newton zum gleichen Zeitpunkt auf die Schliche und schaltet sich sofort ein. Auch er gibt zu, »Mitglied eines Geheimdienstes« (S. ) zu sein und ist »[d]er Entdecker des Eisler-Effekts« (S. ).

Newtons Einstellung zur Wissenschaft und Verantwortung zeigt sich deutlich im Zwiegespräch mit Möbius:

Es geht um die Freiheit unserer Wissenschaft und um nichts weiter. Wir haben Pionierarbeit zu leisten und nichts außerdem. Ob die Menschheit den Weg zu gehen versteht, den wir ihr bahnen, ist ihre Sache, nicht die unsrige« (S. )

Er legt die Verantwortung über die Wissenschaft ab. Dies ist Aufgabe des Menschen. Newton plädiert für freies Forschen und Lehren und verfolgt vordergründig das Ziel einer freien Wissenschaft, obgleich er sich auch bewußt ist, daß er für die westliche Macht einen ungeheuren Dienst leistet. Daraufhin meint Einstein, Newton sei »ein jämmerlicher Ästhet« (S. ). Einstein selbst geht es vordergründig um die mit der Wissenschaft verbundene Macht. Er »verpflichte[t] die Physik im Namen der Verantwortung der Machtpolitik eines bestimmten Landes« (S. ).

Letztlich müssen beide Physiker - wenn auch mit anderem Wissenschaftsverständnis -Möbius gegenüber ihre Unfreiheit in bezug auf die Machtpolitik zugeben. Beide berufen sich auf die »Landesverteidigung« (S. , S. ). Diese bedingt also den Wunsch nach Besitz der »Weltformel«, um die Selbstverteidigung (Landesverteidigung) einerseits und den Ausbau der Macht andererseits sicherzustellen. Der Besitz der Weltformel würde dem jeweiligen Gesellschaftssystem bzw. dem jeweiligen Staat die absolute Macht auf Erden verheißen.

Schließlich jedoch kann Möbius die beiden Agentenphysiker überzeugen, ihren Plan fallenzulassen und gemeinsam mit ihm in Unfreiheit für die Freiheit der Menschheit zu leben.

Er plädiert an ihre Vernunft, daß eine solche Weltformel nicht Vorteile bringe, sondern den »Untergang der Menschheit« (S. ).

Zuletzt gedenken die beiden Physiker zusammen mit Möbius der verstorbenen Schwestern in einer »sentimentalen« Minute. »Auf unsere Krankenschwestern« (S. ) heißt es, bevor sie auf jene anstoßen.

Um sich selbst nicht zu verraten (gegenüber Frl. Doktor beispielsweise) fahren sie mit dem Verrücktsein fort; mit gutem Gewissen, die Menschheit gerettet zu haben, was sich aber als Farce herausstellt.

Auch sie scheitern wie Möbius an Frl. Doktor von Zahnd. Haben sie doch weder die »Weltformel« für sich nutzbar machen können, noch die Menschheit gerettet.

3. Die Nebenpersonen

Die Nebenpersonen lassen sich in drei Gruppen einteilen:

1. Die Justizbeamten
2. Das Pflegepersonal
3. Familie Rose

Alle drei Gruppen haben keinen entscheidenden Einfluß auf die Handlung. Den Justizbeamten sind die Grenzen des Strafvollzuges schnell gezeigt. Die ermordeten Geliebten (Schwestern) der Physiker sind am Ende nur Opfer und auch die erst später auftretenden herkulischen Pfleger sind nur Werkzeuge Frl. von Zahnds. Die Mitglieder der Familie Rose haben auf das Geschehen überhaupt keinen Einfluß, im Gegenteil: Sie sind von der Idee der »heilen Welt« völlig geblendet und ahnen nicht einmal ansatzweise, was vorgeht oder vorging.

3.1 Die Justizbeamten

Die beiden Polizisten Guhl und Blocher sowie der Gerichtsmediziner (ohne Namen) fallen aus meiner Betrachtung heraus, da sie nur als Statisten auftreten.

Ein wenig mehr Anteil am Geschehen hat Inspektor Richard Voß.

Er verkörpert das »Normalbürgertum« ("Dienst nach Vorschrift"), und hat auf die eigentliche Handlung keinen Einfluß. Er, als Vertreter der Justiz, muß resignieren und einsehen, daß der Justiz im Irrenhaus Grenzen gesetzt sind. Die verkehrte Welt (»Man kommt ganz durcheinander« (S. )) im Irrenhaus kann er nicht beeinflussen und letztlich fügt er sich ihr sogar, indem er im Gespräch mit Möbius bekennt:

Die Gerechtigkeit ist die Gerechtigkeit. Und nun kommen Sie und Ihre zwei Kollegen. Zuerst habe ich mich ja geärgert, daß ich nicht einschreiten durfte, doch jetzt? Ich genieße es auf einmal. Ich könnte jubeln. Ich habe drei Mörder gefunden, die ich mit gutem Gewissen nicht zu verhaften brauche. Die Gerechtigkeit macht zum ersten Male Ferien [...] (S. ).

Hier wird das Versagen der Justiz bzw. der Gerechtigkeit deutlich. Voß allerdings ist nicht abgeneigt, diesen Umstand hinzunehmen, er ordnet sich diesem sogar unter.

Zu Beginn des Stücks versteht er nicht, warum ein Mord nicht Mord und ein Mörder nicht Mörder genannt werden darf, sondern muß die Begriffe »Unglücksfall« und »Täter« verwenden. Im zweiten Akt hat er sich der neuen »Realität« schon angepaßt und weist plötzlich Frl. Doktor auf die Verwendung der Begriffe »Unglücksfall« und »Täter« statt »Mord« und »Mörder« hin (S. ). Die verdrehte Welt wird nochmals verdreht, erreicht dabei allerdings keinen »Normalzustand«, sondern wird ins Absurde abgelenkt.

Auch der Staatsanwalt (der in der Personenauflistung Dürrenmatts mit keinem Wort erwähnt wird) resigniert am Schluß und »[t]obt nicht einmal mehr« (S. ).

Die staatliche Gewalt fügt sich dem verkehrten Treiben im Irrenhaus.

Voß allerdings gibt dem Rezipienten - ohne sich dessen bewußt zu sein - einen Hinweis auf das, was sich ereignen wird. Nachdem er die neuen Pfleger (»Burschen«, wie er sie nennt) kennengelernt hatte, ist er überzeugt: »Denen entkommt keiner« (S. ) und bezeichnet damit in gewisser Weise den folgenden Verlauf der Handlung, nimmt das Ende ein Stück vorweg bzw. beschreibt die Veränderung die im Irrenhaus vonstatten geht.

3.2 Das Pflegepersonal

Wie auch bei den anderen Personen, wie den Physikern, der Ärztin und den Justizbeamten, wandelt bzw. kehrt sich das Personal des Irrenhauses zwischen dem ersten und zweiten Akt um.

Zu Beginn des Stücks erfährt der Betrachter von zwei Morden. Einer liegt schon in der Vergangenheit, der zweite bildet den Auftakt des Stückes. Ein weiterer Mord folgt gegen am Ende des ersten Aktes. Die Opfer der drei Morde sind jeweils Schwestern des Pflegepersonals der Irrenanstalt »Les Cerisiers«. Auffällig ist dabei, daß alle drei Morde aus dem gleichen Motiv heraus begangen wurden..

Die drei Schwestern wurden, nachdem sie die Wahrheit über die einzelnen Physiker herausgefunden hatten, ermordet, damit die wahre Identität der Physiker verborgen bleibt.

Während der Pflege der vermeintlichen »Irren« Einstein und Newton verliebten sich Dorothea Moser, die Newton zugeordnet war, und Irene Staub, Einstein zugeordnet, in die ihnen nahestehende Physikerperson. Beide erkannten die Normalität der Patienten und fanden deshalb den Tod. Ähnlich verlief es bei Möbius und der ihm zugewiesenen Schwester Monika Settler. Auch Möbius ermordete Schwester Monika, als diese ihn in das normale bürgerliche Leben zurückbegleiten wollte und seine wahre Identität erkannt hatte.

Alle drei Schwestern sind demnach als Opfer zu beschreiben. Die drei Physiker opferten sie jeweils für ihre »Sache«, um diese nicht zu gefährden.

Damit ist das Morden allerdings noch nicht aufgeklärt, denn als eigentlicher Täter kann Frl. Doktor bezeichnet werden. Sie leitete alles Nötige in die Wege, damit die Schwestern nahe bei den ihnen zugewiesenen Patienten sein mußten und sich zwangsläufig eine emotionale Ebene entwickelte.

Die Morde kalkulierte sie kühl berechnend ein, bot sich dadurch für sie doch der Vorteil, daß sie die Physiker erst recht im Irrenhaus behandeln und überwachen konnte. So entgegnete sie Möbius: »Denn für die Öffentlichkeit sind Sie nichts anderes als ein gefährlicher Verrückter (S. )

Ihren teuflischer Plan, der jedes Handeln der Physiker genau einplante und voraussah, offenbart sie gegenüber den Physikern gegen Ende des zweiten Aktes:

Ich habe nur eine Gelegenheit wahrgenommen. Das Wissen Salomos mußte gesichert und euer Verrat bestraft werden. Ich mußte euch unschädlich machen. Durch eure Morde. Ich hetzte die drei Krankenschwestern auf euch. Mit eurem Handeln konnte ich rechnen. Ihr wart bestimmbar wie Automaten und habt getötet wie Henker (S. ).

Damit sind die drei Krankenschwestern doppelte Opfer geworden. Einerseits Opfer, um die Identität der Physiker weiter zu bewahren, andererseits Opfer für den Plan der Ärztin.

Das Ableben der drei Schwestern vollzog sich dabei im ersten Akt.

Im zweiten Akt übernehmen regelrechte Muskelpakete - oder »Ungeheuer«, wie sie Inspektor Voß bezeichnet (S. ) - die Aufgabe der drei ermordeten Schwestern. Da wären Uwe Sievers, der ehemalige Europameister im Schwergewichtsboxen, Murillo, südamerikanischer Meister im Schwergewicht und Mc Arthur, nordamerikanischer Meister im Mittelgewicht (vgl. S. ). Die Wärter beruhigen zunächst die Justiz, die schon vorher die Überwachung der Mörder verlangte. Inspektor Voß meint: »Die Burschen werden den Staatsanwalt endlich beruhigen. Denen entkommt keiner« (S. ). Damit gibt er - unbewußt - gleichzeitig die zweite Funktion der Kraftmenschen wieder. Sie dienen Frl. Doktor dazu, die Physiker zu überwachen und letztere dazu zu zwingen, für sie zu arbeiten, wobei sie später zugibt, daß die angeblichen »Irrenwärter« (S. ) in Wirklichkeit Mitarbeiter ihres aufgebauten Trusts sind. Wie Frl. Doktor es selbst ausdrückt, befinden sich die drei Physiker durch die Anwesenheit der Muskelpakete in einem »Gefängnis« (S. ) denn »Sievers ist der Chef [ihrer] Werkspolizei«.

In ihrem letzten Auftritt tragen die Wärter »eine schwarze Uniform mit Mütze und Pistole« (S. ). Hier sind sie bis ins Detail zu regelrechten Gefängniswärtern geworden.

3.3 Familie Rose

Familie Rose fällt aus dem Rahmen der Handlung und der Personenkonstellation heraus. Sie stellt das Pendant zur »Irrenhauswelt« - welche Dürrenmatt über das Sanatorium hinaus entwirft - dar. In die verkehrte Welt des Irrenhauses dringt plötzlich eine Idylle des Kleinbürgers ein.

Frau Möbius heiratete kurz zuvor Missionar Rose und möchte sich nun mit ihren drei Söhnen von ihrem Mann verabschieden, da sie vorhat, mit Herrn Rose zu den Mariannen auszuwandern, um dort missionarisch tätig zu werden. Außerdem sollen die »[...] Buben vor der Abreise ihren Vater kennenlernen« (S. ). Frau Rose plagen erhebliche Zweifel an der Richtigkeit ihrer Entscheidung, ihren Mann zurückzulassen, und sie macht sich Sorgen um die Zukunft ihres Mannes. »Ich mache mir die heftigsten Vorwürfe, mein armes Johann Wilhelmlein im Stich gelassen zu haben« (S. ) beteuert sie gegenüber Frl. Doktor, die sie aber beruhigen und ihr alle Sorge nehmen kann.

Oskar Rose war Pfarrer in Guttannen im Berner Oberland. Er wird auf den Mariannen als Missionar eine Station übernehmen. Er selbst bringt in die neue Ehe sechs Kinder mit. Sein von christlichen Doktrinen bestimmtes Leben zeigt sich deutlich im Gespräch mit Möbius: »Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln« oder »Gott wird uns helfen« (S. ). Als Karikatur erscheint Herr Rose spätestens, als Frau Rose zugibt, daß »Oskar [...] alle Psalmen auswendig [kennt]« (S. ).

Der Verzerrung aber nicht genug, müssen die Kinder Herrn Möbius »[e]twas von Buxtehude« (S. ) mit Blockflöte vorspielen. Begeistert ruft Frau Rose dabei: »Inniger, Buben, inniger« (S. ). Die Idylle scheint perfekt.

Herr Möbius sprengt jedoch die Idylle, indem er aus Protest damit beginnt, den »Psalm Salomos« vorzutragen. Möbius entfernt sich auf schreckliche Weise von der Idylle der Familie Rose.

Hier stehen apokalyptische Visionen dem Blockflötenspiel gegenüber.

Auch die Zwischenrufe »Papi«, [a]ber Johann Wilhelmlein (S. ) oder »Johann Wilhelmlein! Mein liebes Johann Wilhelmlein!« können Möbius nicht zur Beendigung seines Vortrages treiben. Zwei Welten prallen vollends aufeinander, als Möbius Familie Rose vertreibt und die Buben trotzdem noch »Adieu, Papi! Adieu!« (S. ) ausrufen.

In der »Rose-Szene« treffen zwei Welten aufeinander, die nicht kompatibel, sogar konträr sind. Einerseits das Physikergenie, das sich Sorgen um den Weltuntergang macht, verfolgt von apokalyptischen Visionen über den Weltenraum, dem Wissen vom Schrecken der Wissenschaft und den Erkenntnissen und im Glauben, die Welt nur durch seine Verrücktheit vor dem Untergang zu retten, andererseits die um die Vorsorge der neun Kinder und um den geistigen Segen bemühte kleinbürgerliche, unschuldige Familie Rose, die von den Machenschaften der Politiker und der Machtbesessenen auf der Welt und von der Wahrheit des Herrn Möbius nichts ahnt und im Glauben an das Gute lebt.

4. Schlußbetrachtung

In Kapitel zwei und drei wurden die Personen gesondert betrachtet. Es stellte sich dabei heraus, daß die einzelnen Personen teilweise im ersten und zweiten Akt ein sehr unterschiedliches Bild abgeben, und daß sich hinter ihren Bemühungen oder ihrem Handeln unterschiedliche Intentionen verbergen. Unterschiedliche Intentionen heißt, die verschiedenen Personen handeln im Stück unterschiedlich und zwar aus differierenden Beweggründen. Hinter den einzelnen Beweggründen verbergen sich auch unterschiedliche Ansichten bezüglich Wissenschaft, Verantwortung, Weltbild, Macht und Politik.

Letztlich kommt es im Drama zum Eklat konträrer Weltanschauungen und Verantwortungsbegriffen.

Als Konträr lassen sich vordergründig die Ansichten Frl. von Zahnds und Herrn Möbius` interpretieren. Möbius verkörpert den verantwortungsbewußten Menschen unserer Zeit, der scheinbar allein gegen den Strom der Welt schwimmt und dadurch versucht, die Welt zu retten. Hier wird die Freiheit der Wissenschaft in Relation zur Verantwortung gegenüber der Menschheit bzw. der Welt gesetzt. Neben diesem Verantwortungsgefühl, das die Wissenschaft nicht frei erscheinen läßt, stehen die Ansichten der Physiker Newton und Einstein. Newton plädiert - ebenso wie Einstein - für die Freiheit der Wissenschaft. Er lehnt Verantwortung der Wissenschaftler ab. Er ist der Meinung, »es [ginge] um die Freiheit unserer Wissenschaft und um nichts weiter. [...] Ob die Menschheit den Weg zu gehen versteht, den wir ihr bahnen, ist ihre Sache, nicht die unsrige«(S. ). Ähnliche Ansichten vertritt Einstein, der sich auch für die Freiheit der Wissenschaft einsetzt, der aber die Wissenschaft vor allem unter den Maximen der Machtpolitik betrachtet. Er wälzt die Verantwortung auf die Machtpolitik ab. Ihm »ist bloß [der] Generalstab heilig« (S. ).

Möbius hält ihnen entgegen, daß sie sich zu Sklaven der Machtpolitik gemacht hätten. Auch wenn Newton die Freiheit der Wissenschaft der Freiheit wegen fordert, hält Möbius ihm entgegen, daß er nicht frei sei, da auch er zuletzt als Geheimagent nicht frei sei, sondern unter dem Einfluß der Machtpolitik (Landesverteidigung) stehe, »[a]lso nicht frei« ist (S. ), sondern abhängig von zerstörerischer Politik. Möbius ist überzeugt: »In der Freiheit sind unsere Gedanken Sprengstoff«.

Schließlich siegt die Vernunft und die Verantwortung über die Agenten des Ostens und des Westens. Die drei Physiker bezeugen ihre Solidarität (vgl. Bange,1996: 80):

»NEWTON Verrückt, aber weise.«

»EINSTEIN Gefangen, aber frei.«

»MÖBIUS Physiker, aber unschuldig« (S. )

Die Welt scheint durch das Verantwortungsgefühl und die Überzeugungsarbeit eines einzelnen gerettet, Möbius sein Ziel erreicht zu haben. Dürrenmatt aber führt die Szene ad absurdum, indem er Frl. Zahnd den Plan der drei Physiker, die nach ihrer Beschwörung weiter verrückt spielen wollten, um nicht erkannt zu werden, durchkreuzen läßt. Die im ersten Akt als sympathische und freundliche Ärztin erscheinende Doktorin von Zahnd entpuppt sich plötzlich als Machtbesessene Verrückte. Sie ist im gesamten Stück die einzig Verrückte des Sanatoriums, die wir kennenlernen. Denn es zeigte sich, daß weder Einstein oder Newton noch Möbius verrückt sind, nur sie - als Ärztin des Sanatoriums - ist uns als wirklich verrückte Person vorgeführt worden.

So wußte sie von allen Plänen der drei Physiker und schmiedete selbst einen entsetzlichen Plan zur Sicherung und Fortführung ihres Welttrusts. Möbius muß am Ende einsehen, daß alles,»[w]as einmal gedacht wurde, [...] nicht mehr zurückgenommen werden [kann]« (S. ).

Er resigniert schließlich ganz und gar, als er im Schlußmonolog übertragenderweise zugibt, daß seine »Weisheit [s]einen Reichtum [zerstörte] (S. ) und wo er von der zukünftigen »radioaktiven Erde spricht. Sein Opfer der letzten Jahre ist plötzlich sinnlos geworden, der Fortgang der Physik und der wahrscheinliche Untergang der Menschheit besiegelt. Dürrenmatt stellt uns - in grotesk - absurder Handlung verpackt - die Frage nach der Verantwortung und Ethik der Wissenschaft. Die Warnung, die sich dahinter verbirgt, läßt auch die groteske Handlung nicht mehr grotesk, sondern möglich erscheinen. Möglich deshalb, da der Fortgang der Wissenschaften real nicht einfach aufzuhalten ist, erst recht nicht durch einen einzelnen verantwortungsbewußten Physiker oder Erdbewohner. So heißt es im 16. Punkt der »21 Punkte zu den Physikern« (Bange, 1996: 86f.): »Der Inhalt der Physik geht die Physiker an, die Auswirkungen alle Menschen«. Damit widerlegt Dürrenmatt die Ansichten der Physiker Einstein und Newton wiederholt.

Denn wer kann die Wissenschaft, die etwaige Auswirkungen auf die Welt und die Menschheit hat, verantworten?

Damit schließt sich der Punkt 18 der Physikerthesen an: »Jeder Versuch eines einzelnen, für sich zu lösen, was alle angeht, muß scheitern«. Hiermit spricht Dürrenmatt »das sinnlose Opfer des einzelnen« (S. ) an. Helden kann es in der heutigen Weltmaschinerie nicht geben. Opfer und Versuche des einzelnen, die Welt zu verändern, zu verbessern oder zu täuschen, schlagen fehl. Ein Held kann nur noch in der Form einer Gemeinschaft - der Weltgemeinschaft? - existieren, denn »was alle angeht, können [nur] alle lösen« heißt es im 17 Punkt der 21 Physikerthesen.

Dürrenmatt selbst geht bei seinem Stück auch »[...] nicht von einer These, sondern von einer Geschichte« aus (Bange, 1996: 86), zeigt also auf, daß eine solche Geschichte, wie sie im Sanatorium »Les Cerisiers« passiert, durchaus nicht absurd ist, sondern real sein kann.

Dürrenmatt läßt die Welt der Wissenschaft in einem Sanatorium zusammentreffen. In kleinem aber treffenden Maßstab präsentiert er uns, wie die Welt funktioniert. Was zunächst als harmlos erscheint (Frl. Zahnd), entpuppt sich oftmals als bedrohlich.

Er zeigt uns, wie mächtig Politik, wie klein der einzelne ist. Auch die kühnste Denkweise und das erstrebenswerteste Handeln und Verantwortungsgefühl werden uns nicht helfen, als einzelner gegen den Strom der Maschinerie Erde zu schwimmen. Weiterhin zeigt uns Dürrenmatt, daß die Welt selbst absurder und grotesker funktioniert, als er es im Drama schildert.

Man denke an die Thesen zeitgemäßer militärischer Metaphysik: Notwendigkeit des Wettrüstens, weil der andere nicht abrüsten will. Wettlauf zur Erhaltung des Gleichgewichts der Ausrottungswaffen. Immer mehr Ausrottungswaffen, um die Ausrottung zu verhindern. Produktion von Atombomben zum Schutze der Menschheit (Bange, 1996: 75).

Dürrenmatt hält der Menschheit den Spiegel vor. Die Menscheit lacht vielleicht über die Komödie, die Dürrenmatt schaffte, aber lacht sie dann nicht auch über sich selbst? - bewahrheitet sich dann nicht der 19. Punkt seiner Physikerthesen, daß »im Paradoxen die Wirklichkeit erscheint«? Wie Dürrematt selbst sagt, »sind [wir] im Zeitalter der Groteske und der Karikatur« (Haller, 1993: 11).

Dürrenmatt - Die Physiker Zusammenfassung

Die Komödie spielt in einem privaten Irrenhaus irgendwo in der Schweiz. In dem Sanatorium, das einst eine Villa war, werden unter anderen 3 Physiker gepflegt:

Ernst Heinrich Ernesti, der glaubt, er sei Einstein, Herbert Georg Beutler, der sich als Newton ausgibt, aber das nur tut, um Einstein nicht zu verwirren, da er selbst Einstein ist und Johann Wilhelm Möbius, dem immer wieder König Salomon erscheint und ihm physikalische Formeln zuflüstert. Seit einiger Zeit geschehen merkwürdige Dinge in der alten Villa. Es wurden bereits 2 Krankenschwestern erdrosselt. Von Newton und Einstein. Die Polizei untersucht die Fälle.

Als dann noch eine Schwester von Möbius ermordet wird, wendet sich die Geschichte. Keiner der Physiker war je verrückt. Alle 3 Schwestern wurden eliminiert, weil sie das herausgefunden hatten. Newton, der weder Beutler noch Einstein ist, ist Alec Jasper Kilton, ein Physiker und Agent eines Geheimdienstes. Auch Einstein, also Ernesti, ist ein Agent, aber eines anderen Geheimdienstes. Beide schleusten sich in die Anstalt ein, um Möbius' Entdeckung, nämlich das System aller möglichen Erfindungen, die Weltformel, für ihr Land zu erwerben. Doch eben deshalb zog sich Möbius in ein Sanatorium zurück, um die Welt zu retten. Die Manuskripte hat er längst verbrannt. Da erscheint die Anstaltsleiterin Fr.

Dr. von Zahnd und gibt den 3 Physikern preis, daß die deren Spiel durchschaut, Möbius' Aufzeichnungen kopiert hat und die Weltherrschaft ergreifen kann. Sie hat durch irres Denken die Krankenschwestern auf die Physiker gehetzt und dabei gewußt, daß die 3 morden werden müssen, um ihre Existenz wahren zu können. Damit habe n sich die 3 Physiker ihr Gefängnis gebaut und werden für immer als Irre im Sanatorium bleiben müssen.

2. Die Physiker

2.2. Inhalt

Die Handlung des Stücks spielt im Salon der Villa eines privaten Sanatoriums, oder besser gesagt eines Irrenhauses. Während im südlichen, neu gebauten Teil des Sanatoriums prominente Gäste ihr Dasein zu horrenden Preisen fristen, leben in der schon etwas verlotterten Villa nur noch drei Patienten. Es sind diese drei Physiker. Sie nehmen gemeinsam ihr Essen ein, diskutieren über physikalische Probleme oder leben zurückgezogen ihr eigenes Leben. Ihre drei Zimmer grenzen direkt an den Salon an.

Leiterin und Gründerin des Irrenhauses ist Fräulein Dr. h. c. Dr. med. Mathilde von Zahnd.

Einziger Nachkomme einer einst angesehenen und mächtigen Industriellenfamilie. Sie genießt einen Weltruf als Menschenfreund und Psychiater.

Es ist kurz nach halb fünf Uhr nachmittags. Aus einem der den Salon angrenzenden Zimmer dringt Geigenspiel mit Klavierbegleitung. Auf dem Boden des Salons liegt die Leiche einer Krankenschwester. Im Raum herrscht Unordnung. Um die Leiche bemühen sich mehrere Kriminalbeamte. Inspektor Richard Voß befragt gerade die Oberschwester zur Person des Opfers und des Täters. Über den Täter muss er erfahren, dass es sich um Ernst Heinrich Ernesti handelt. Ernesti ist einer der drei Physiker, er hält sich für Einstein.

Während der Inspektor auf die Leiterin des Hauses wartet, betritt Herbert Georg Beutler den Salon. Beutler, der sich für Newton ausgibt, erkundigt sich nach dem Lärm, der im Salon herrscht. Als Newton erfährt, dass Einstein seine Pflegerin erdrosselt hat, wundert sich Newton, wie man nur eine Krankenschwester erdrosseln kann. Der Inspektor entgegnet ihm, dass auch er, Newton, seine Krankenschwester erdrosselt hat. Newton erklärt dem Inspektor, dass es bei ihm ganz anders gewesen sei. Seine Krankenschwester hatte sich in ihn verliebt, und er erwiderte diese Liebe. Dieses Dilemma sei nur noch mit einer Vorhangkordel zu lösen gewesen. Allein schon der Altersunterschied, er musste doch jetzt schon über zweihundert Jahre alt sein, wäre ein Hindernis gewesen. Außerdem, so vertraut er dem Inspektor an, sei er gar nicht verrückt. Er tut nur so, damit Ernesti nicht verwirrt ist, denn Ernesti ist in Wirklichkeit Newton und er ist Einstein.

Nach diesem verwirrenden Zwiegespräch betritt die Leiterin des Hauses den Raum. Als ihr der Inspektor von seinem Gespräch mit Newton erzählt, meint sie, dass er das jedem erzähle, dass er sich aber tatsächlich für Newton halte, denn sie bestimme in diesem Haus für wen sich ihre Patienten halten.

Der Inspektor weist Frau Zahnd darauf hin, dass der Staatsanwalt nach diesem zweiten Mord nun darauf besteht, dass starke männliche Pfleger die Betreuung der drei Physiker übernehmen müssen. Nach einigem Zögern gibt sie nach und sichert zu, dass sie hier von nun an männliche Pfleger einsetzen wird.

Nachdem der Inspektor verschwunden ist, erscheint Frau Rose mit ihrem Mann und ihren Kindern. Sie ist die ehemalige Frau von Johann Wilhelm Möbius, dem dritten Physiker. Frau Rose hat den Missionar Rose geheiratet und will sich nun von Möbius verabschieden.

Sie erkundigt sich nach dem Befinden, und fragt ihn, ob ihm König Salomo noch immer erscheine. Möbius kann sich nur schwach an seine Kinder erinnern, und beginnt den Irren zu spielen. Er schüchtert seine Familie ein und wirft sie mit wüsten Beschimpfungen aus dem Raum.

Nachdem die Familie den Raum verlassen hat, beruhigt Schwester Monika den aufgebrachten Möbius. Sie hat bemerkt, dass er gar nicht verrückt ist. Dabei gesteht sie ihm ihre Liebe und berichtet ihm, dass sie die Erlaubnis habe, mit ihm das Irrenhaus zu verlassen und in einem kleinen Dorf eine neue Existenz aufzubauen. Möbius ist das zu viel, und er erdrosselt sie. Nach diesem dritten Mord erscheinen nun riesenhafte Pfleger, die Türen werden abgeschlossen und die Fenster vergittert.

Beim Mittagessen überrascht Newton die beiden anderen Physiker mit einem Geständnis. Er gesteht, dass er Alec Jasper Kilton ist, der Begründer der Entsprechungslehre und dass er sich in das Irrenhaus eingeschlichen hat, um hinter das Rätsel um Möbius Verrücktheit zu kommen. Er sei Angehöriger eines Geheimdienstes und hat seine Krankenschwester nur deshalb umgebracht, weil sie seine wahre Identität erahnt hat. Er hält Möbius für den größten Physiker aller Zeiten, hat alle seine Veröffentlichungen gelesen und muss ihn nun bewachen und notfalls entführen, falls sich ein gewisser Verdacht bestätigt.

Nach diesem Geständnis gibt Einstein ebenfalls zu, dass er nicht verrückt ist. In Wahrheit ist er Joseph Eißler, der Entdecker des Eißler-Effekts. Auch er arbeitet für den Geheimdienst, und seine Aufgabe ist es, Möbius zu bewachen.

Nun bekennt auch Möbius, dass er eigentlich gar nicht verrückt ist. Weil er hinter das Geheimnis der Schwerkraft gekommen ist und nun fürchtet, dass seine Entdeckung für die Menschheit verheerende Folgen hätte, wenn sie bekannt würde, ist er ins Irrenhaus geflüchtet.

Newton entgegnet Möbius, dass Physiker Pionierarbeit zu leisten hätten und dass die Erkenntnisse, die sie machen, der Menschheit zugeführt werden müssen. Ob die Menschen mit diesen Erkenntnissen richtig umgehen, sei nicht Sache der Physiker. Darauf meint Einstein, dass die Verantwortung des Physikers nicht außer acht gelassen werden darf und dass nur der Physiker entscheiden darf, was mit seinen Erkenntnissen geschieht.

Beide Agenten bemühen sich Möbius für sich zu gewinnen und halten sich gegenseitig in Schach.

Doch sie müssen sich eingestehen, daß nur Möbius selbst entscheiden kann, welcher Seite er sein Wissen zur Verfügung stellt.

Da gesteht Möbius, dass er seine Manuskripte bereits verbrannt hat. Er begründet dies damit, dass er nicht in die Abhängigkeit von Politikern kommen möchte. Es fällt der Kernsatz des Stückes: "Es gibt Risiken, die man nicht eingehen darf: Der Untergang der Menschheit ist ein solches" 2 . Er hat sich daher entschlossen, sein Wissen nicht zu veröffentlichen. Die Menschheit ist nicht reif genug für sein Wissen: "Wir müssen unser Wissen zurücknehmen, und ich habe es zurückgenommen" 3. Möbius bleibt im Irrenhaus. Nach diesem Geständnis entschließen sich auch Newton und Einstein, ebenfalls im Irrenhaus zu bleiben, als vermeintlich Irre wollen sie weiterleben: "Verrückt, aber weise. Gefangen, aber frei. Physiker, aber unschuldig." 4.

Da erscheint die Leiterin des Irrenhauses mit ihren Pflegern im Salon. Zur Überraschung der Physiker spricht sie sie mit ihren richtigen Namen an. Aus ihrem Mund müssen die Physiker erfahren, dass sie ihr Bündnis umsonst geschlossen haben. Seit Jahren hat die Anstaltsleiterin alle Manuskripte von Möbius heimlich fotokopiert. In einem mächtigen, von ihr geschaffenen Wirtschaftsimperium wird sie auch das System aller möglichen Erfindungen für den Weg zur Weltherrschaft ausnutzen. Dies alles geschehe im Auftrage des goldenen Königs Salomo, der auch ihr erschienen sei. Es zeigt sich, dass die Irrenärztin selber geisteskrank ist.

Die Lage der Physiker ist aussichtslos geworden. Sie müssen, als gefährliche Geisteskranke zum Schweigen verurteilt, ihr Dasein weiterhin im Irrenhaus fristen. In kurzen Schlußmonologen geben sie ihrer tiefen Resignation Ausdruck.

2.3. Interpretation

Dürrenmatt bezeichnet das Stück als Komödie mit der Begründung, dass in der heutigen Zeit nur noch das Komische dem Realen beikommt. Die klassische Tragödie kann die heutige Zeit nicht mehr darstellen. Die klassische Tragödie verlangt einen Helden, der frei entscheiden kann und daher auch für sein Schicksal selbst verantwortlich ist. In der heutigen Zeit ist dies jedoch nicht möglich. Jeder ist eingeschlossen in einem Gesellschaftssystem, aus dem es für ihn kein Entrinnen gibt. Er handelt nicht mehr nach freiem Willen, sondern muss sich dem Willen vieler unterwerfen. Diese Komödie ist ein beklemmendes Beispiel dafür.

Der Physiker Möbius entdeckt eine Formel, die alle Probleme der Physik löst. Er erkennt, welche Macht in dieser Formel steckt und opfert sein Leben als freier Bürger, nur um die Menschheit vor dem sicheren Untergang zu bewahren. Erst am Ende erkennt er, dass es umsonst war: "Was einmal gedacht wurde, kann nicht mehr zurückgenommen werden" 4.

Die Geschichte des genialen Physikers Möbius ist keineswegs eine Erfundene. Möbius steht in dem Stück stellvertretend für Albert Einstein. Einstein legte mit seinen Erkenntnissen den Grundstein für den Bau einer Atombombe und konnte, nachdem er die Gefährlichkeit seiner Erfindung erkannt hatte, die Herstellung einer solchen nicht verhindern.

Wissen ist hier zu Macht geworden. Sie hat dem Menschen Macht gegeben, sich selbst zu vernichten. Das Stück ist ein Appell an die Wissenschaft, manches Denkbare nicht zu denken.

3.Besonderheiten und Kritik:

3.1.Personen des Buches:

Sehr deutlich und klar dargestellt, sie überzeugen durch Komplexität,und Veränderungen während der Handlung.

3.2.Schreibstil

Einfach, klar und deutlich aber nicht langweilig sondern interessant. Besonders die Tatsache das das Werk als Theaterstück geschrieben wurde Verdeutlicht und Vereinfacht das Ganze.

3.3.Persönliche Kritik

Friedrich Dürrenmatt spricht mit diesem Buch ein meiner Meinung nach ein immer noch sehr aktuelles Thema, die Verantwortlichkeit von Physiker der Menschheit gegenüber, an. Dies geschieht auf ein gute und interessante Art und weise die das Buch lesenswert macht.

Die Physiker von Friedrich Dürrenmatt, 1962 geschrieben, hat Möbius, ein Physiker, die Weltformel und das System aller möglichen Erfindungen entdeckt. Er stellt sich irre, weil er glaubt, dass seine genialen Entdeckungen von den Menschen missbraucht werden könnten. Möbius lässt sich in eine vornehme Irrenanstalt einweisen. Ihm folgen Newton und Einstein (alias Kilton und Eisler). Sie sind Agenten der beiden rivalisierenden Weltmächte. Sie wollen die Manuskripte von Möbius aus der Irrenanstalt entwenden, wenn nötig mit Gewalt. Kilton und Eisler mussten je eine Pflegerin töten, um eine Entdeckung ihres Normalseins zu verhindern. Die beiden bedrohen Möbius mit Pistolen, daraufhin erklärt Möbius, dass er die Manuskripte verbrannt hat.

Jetzt sind Kilton und Eisler auf Möbius angewiesen und müssen ihn überzeugen, mit ihnen in ihren jeweiligen Machtbereich zu gehen.

Das vorliegende Streitgespräch lässt eine Frage- und Antworttechnik erkennen, die Fragen sind teilweise rhetorisch, teilweise auch überflüssig. Die Dramenszene ist für den Zuschauer leicht nachvollziehbar, es wird wenig Fachwortschatz verarbeitet, der Zuschauer weiß, wovon gesprochen wird. Dürrenmatt arbeitet hier mit vielen Schachtelsätzen, die nicht so einfach zu verstehen sind, aber auch mit Ellipsen (einsparen von Redeteilen, vorwiegend bei Newton und Einstein). Mit den Fragen wird die Verzweiflung der Charaktere dargestellt. Wie soll man sich entscheiden? Ist die Entscheidung richtig? Wie wird die Entscheidung bei den jeweiligen Machtblöcken eingeschätzt? Möbius nimmt den größten Redeanteil ein, er betont damit seinen Eigenanteil, seine Rede hat einen gewissen Appellcharakter.

Möbius versucht Newton und Einstein klar zu machen, dass sie als Physiker wissenschaftlich vorgehen müssen. Sie dürfen sich nicht von den Meinungen anderer beeinflussen lassen, sie müssen logische Schlussfolgerungen ziehen. ,,Wir müssen versuchen, das Vernünftige zu finden. Wir dürfen uns keinen Denkfehler leisten, weil ein Fehlschluss zu einer Katastrophe führen müsste." Alle drei haben das gleiche Ziel vor Augen, doch ihre Taktik ist verschieden. ,,Das Ziel ist der Fortgang der Physik." Einstein und Newton versuchen Möbius mit Argumenten auf ihre jeweilige Seite zu ziehen. Möbius möchte von seinen Gesprächspartnern wissen, ob die Physik frei ist? Wird die Physik im Namen der Machtpolitik eines Landes verpflichtet? Newton wirbt für seinen Machtbereich mit berühmten Physikern, die Besoldung und Unterkunft sind sehr gut, die Gegend sehr heiß, aber die Klimaanlagen sind spitze.

,,Aber sind diese Physiker frei?" fragt Möbius. Newton beantwortet diese Frage nicht direkt, er sagt, dass die Physiker bereit sind, wissenschaftliche Probleme, die für die Landesverteidigung entscheidend sind, zu lösen. Einstein hingegen hat zugunsten einer Partei auf seine Macht verzichtet. Die Partei befolgt seine Ratschläge. Auch Einstein beantwortet die Frage von Möbius: ,,Sind wenigstens ihre Physiker frei." nicht direkt, sondern er weicht der Frage aus: ,,Da auch sie für die Landesverteidigung - ." Möbius findet die angepriesenen Theorien merkwürdig, denn die Realität, die jeder der beiden ihm anbietet, ist dieselbe: ,,... ein Gefängnis." Er findet, dass ihm das Irrenhaus den besten Schutz bietet. ,, Es gibt mir wenigstens die Sicherheit, von Politikern nicht ausgenutzt zu werden." Möbius weiß, dass die Wissenschaft Risiken birgt, die niemand eingehen darf. Er bringt das Beispiel des Untergangs der Menschheit. Ist es der wissenschaftliche Fortschritt wert, den Untergang der Menschheit heraufzubeschwören? Die Atombomben zerstörten Hiroshima und Nagasaki, Hunderttausende starben im Bombenhagel des II. Weltkrieges, Tausende auf den Giftgasschlachtfeldern des I. Weltkrieges. Wie Möbius, denke auch ich, was könnte man erst anrichten mit Waffen, die noch gebaut werden?

Möbius gab seine Familie, seine Karriere auf, seine Zukunft, um die Zukunft der Menschheit zu retten, denn er weiß, was Politiker, welchem Machtbereich auch immer angehörend, mit seiner Entdeckung machen würden. Er ging lieber ins Irrenhaus und verbrannte seine Notizen. Die Vernunft machte diesen Schritt notwendig. ,,Wir sind in unserer Wissenschaft an die Grenzen des Erkennbaren gestoßen. Einige Gesetze, einige Grundbeziehungen zwischen unbegreiflichen Erscheinungen haben die Wissenschaftler entdeckt, der gewaltige Rest bleibt ein Geheimnis."

Möbius ist der Meinung, dass die Physiker das Ende ihres Weges erreicht haben. ,,Aber die Menschheit ist noch nicht soweit." Er sagt, dass die Wissenschaft schrecklich, die Forschung gefährlich, die Erkenntnisse tödlich geworden sind. Die Physiker müssen ihr Wissen zurücknehmen. Möbius hat es zurückgenommen. ,,Es gibt keine andere Lösung, auch für euch nicht." Möbius überredet Einstein und Newton im Irrenhaus zu bleiben.

Die Wissenschaftler haben eine Verantwortung gegenüber der Menschheit zu tragen. Ich bin der Meinung, dass ein Wissenschaftler bei seiner Forschung die Verantwortung hat, die Folgen seiner Forschungsergebnisse von vornherein abzuschätzen. Er muss sich fragen, ob die Menschheit bereit für diese Erkenntnisse ist oder ob es besser wäre, diese noch einige Zeit zurückzustellen. Wäre der Krieg zwischen Japan und den USA nicht auch ohne die Atombombenabwürfe beendet worden, auch zu Gunsten der USA?

Dieser Verantwortung stellt sich Möbius in Dürrenmatts ,,Die Physiker". Er setzt seine Zukunft aufs Spiel, für seine Meinung, dass nur die Vernunft des Wissenschaftlers die Zukunft der Menschheit sichern kann. Hätten alle Wissenschaftler so gedacht, viele Probleme, die wir heute haben, gäbe es nicht. Allerdings wäre auch die Menschheit nicht so weit in ihrer Entwicklung, denn viele Entwicklungen haben dazu beigetragen, uns unseren heutigen Lebensstandard zu sichern. Die Elektrizität ist nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken, auch die Energiegewinnung mittels Kernspaltung gehört dazu. Ein Problem, welches eine Herausforderung für die Wissenschaft in den nächsten Jahren darstellen würde, wäre das Problem der immer größer werdenden Müllberge. Wohin mit dem Müll? Die Verantwortung eines Wissenschaftlers lehnt Teller hingegen ab. Ein Wissenschaftler forscht, hat aber keine Verantwortung. Was aus den Erfindungen, Entdeckungen gemacht wird, entscheiden aus seiner Sicht die anderen, die Politiker, kein Wissenschaftler hat eine Verantwortung für seine Erfindung. Angesichts der derzeitigen Diskussionen über die Gentechnik, ist die Meinung Tellers sehr zu bedauern, da heute noch keiner weiß, welche Folgen die Genmanipulation hat. Welche Folgen für die Pflanzen, die Tiere, die Menschen, ja für die Erde als Planeten, auf dem Leben möglich ist, auftreten werden. Ist das Klonen von Menschen möglich, laufen dann nur noch superintelligente, superschöne, willenlose Subjekte über diese Welt und einige wenige kontrollieren sie?

Als dieses Drama geschrieben wurde, befand sich der Kalte Krieg noch in seinen Anfängen. USA und die Sowjetunion hatten sowohl ihre Spione, die ihnen Informationen des anderen verschafften, wie auch fortschrittliche technische Errungenschaften (seien sie selbst erfunden oder durch Spionage beschafft). Eine dieser technischen Errungenschaften ist die Atombombe. Ihre Zerstörungskraft wurde schon durch unzählige Versuche bewiesen, und nicht zuletzt durch die Amerikaner als Waffe gegen die Japaner auch verwendet. Ihre Zerstörungskraft reichte dazu aus, in der Stadt Nagasaki 80'000 Menschen in einem Augenblick zu töten. Hiroshima bot das gleiche Bild; durch die Spätfolgen kamen noch sehr viel mehr Menschen ums Leben.

Friedrich Dürrenmatt hatte den Kalten Krieg, die Thematik einer Massenvernichtungswaffe und in deren Zusammenhang die Entdeckung der Grundlage für die Entwicklung der Atombombe durch Albert Einstein als Grundlage für sein Drama genommen. Dieses Drama handelt von einem Wissenschaftler, welcher sämtliche Gleichungen, die der Physik Kopfschmerzen bereiten, löst. Durch diese Formeln ist es möglich, sowohl einen erheblichen Schritt zur Verbesserung der Lebensqualität der Menschheit zu tun, wie auch eine Waffe zu konstruieren, mit der man jeden Feind restlos vernichten könnte. Der Wissenschaftler, Möbius genannt, befürchtet, dass die Menschen solche Narren sind, dass sie die Formeln dazu verwenden, eine Waffe zu bauen. Aus Furcht vor dieser Konsequenz entschliesst er sich, sich an einen Ort zurückzuziehen, an dem niemand etwas mit seinen Formeln anfangen kann. Er sorgt gleichzeitig auch dafür, dass ihm niemand Glauben schenkt: Er behauptet, König Salomo erscheine ihm und kommt in eine Irrenanschtalt. In dieser Anstalt trifft er auf zwei Patienten, welche in Wirklichkeit Spione des Ostens und des Westens sind. Sie haben den Auftrag, Möbius in ihre Heimat zu holen.

Hier sieht man ganz deutlich die Thematik des Kalten Krieges: Beide Mächte, USA und die Sowjetunion, versuchen den anderen zu besiegen. Die Idee, dazu eine Massenvernichtungswaffe zu benützen, ist alles andere als abwegig. Während der Kubakriese (1962/63) stationierte die Sowjetunion mit Atomsprengköpfen versehene Mittelsteckenracketen in Kuba. Der Atomkrieg wurde durch ein Einlenken der Sowjetunion verhindert. Aber was wäre geschehen, wenn sie nicht eingelenkt hätte? Meiner Meinung nach wäre das Ergebniss die Vernichtung der Gebiete der USA und der Sowjetunion gewesen. Sobald ein Land bemerkt hätte, dass das andere eine Rackete abgeschossen hat, wäre die Antwort umgehend gefolgt. Zu diesem Zeitpunkt besassen beide Mächte genügend Sprengköpfe, um die gesamte Erdeoberfläche zu vernichten.

Das Drama wurde allerdings einige Jahre vor der Kubakriese geschrieben, was darauf schliessen lässt, dass die Befürchtungen Dürrenmatts nicht unbegründet waren.

Die Rolle des Möbius ist der Person Albert Einstein gegenübergestellt. Einstein entwickelte die Formel zur Gewinnung von Energie aus Spaltung von Atomkernen. Als überzeugter Pazifist dachte er niemals daran, damit eine Bombe zu bauen. Doch als Deutschland unter der Führung Hitlers mit der Eroberung Europas begann, wies Einstein (zusammen mit anderen Wissenschaftlern) den damaligen Präsidenten der USA darauf hin, dass der Bau einer Massenvernichtungswaffe, der Atombombe, theoretisch möglich wäre. Einstein rechnete nicht mit dem Uebereifer des Präsidenten, der sofort mit den Forschungen begann. Anfangs des Jahres 1945 wurde schliesslich die erste Atombombe gezündet. Noch im gleichen Jahr verwendeten die Amerikaner diese Waffe, um den Krieg mit Japan zu ihren Gunsten zu entscheiden. Für Einstein muss diese Tat eine unvorstellbare Niederlage gewesen sein: Er als Pazifist legte die Grundlage zur Tötung von über einer halben Million Menschen.

Die heutige Lage sieht etwas anders aus, aber die Ideen und Befürchtungen Dürrenmatts sind nach wie vor aktuell. Der Kalte Krieg ist vorbei, jedoch ist China auf dem besten Weg, die Stellung der ehemaligen Sowjetunion einzunehmen. Die Folgen eines Krieges wären an Hand der heutigen Waffentechnologie nicht abzusehen.

Wissenschafler und Physiker wie Möbius sind heute keineswegs arbeitslos. Es gibt immer noch unzählige offene Fragen und Ungereimtheiten. Um zwei Beispiele zu nennen:

1. Kalte Fusion

Die Idee der Kalten Fusion besteht darin, Energie aus der Verschmelzung von Atomen zu gewinnen, ohne dass dabei radioaktive Strahlung entsteht. Wenn dies gelingt, wäre das Energieproblem der Welt für immer gelöst.

2. Teleportation

Es war anfangs nur eine Phantasie des Autors der Science Fiction Serie ,,Star Trek", doch inzwischen ist es Wissenschaftlern gelungen, einzelne Photonen (kleinste Einheit in der Licht existieren kann) zu teleportieren. Wenn es möglich wäre, jedes beliebige Objekt zu teleportieren, wären die Distanzen, die auf der Erde vorhanden sind, irrelevant. Man könnte alle Menschen mit allem Versorgen.

So schön diese zwei Theorien auch sind, die Gefahr, dass sie missbraucht werden, ist enorm. Die Kalte Fusion ermöglicht eine Bombe von noch nie dagewesener Zerstörungskraft und mit der Teleportation wäre es möglich, diese oder andere Bomben überall auf der Welt zu platzieren. Die Menschheit ist nicht imstande, mit hohen Energien und Techniken umzugehen, und sie friedlich und für alle zu nutzen. Die Atomenergie, oder eben besser gesagt die Atombombe, ist das beste Beispiel dafür.

Soll man dies riskieren? Kann man es verantworten, eine solche Erfindung in die Hände der Menschen zu legen, die während ihrer gesamten Geschichte nichts anderes gemacht haben, als sich gegenseitig zu vernichten?

Friedrich Dürrenmatt ist der Ansicht, man sollte es nicht riskieren, ansonsten hätte er wohl kaum dieses Drama geschrieben. Er sah die Schuld, dass man es nicht riskieren könne, solche Forschung zu betreiben, im Staat, besser gesagt in den Menschen, die ihn regieren. Dazu Dürrenmatt:

,,Das Schicksal der Menschen wird davon abhängen, ob sich die Politik endlich bequemt, das Leben eines jeden heilig zu nehmen, oder ob die Hure weiterhin für jene auf die Strasse geht, denen nichts heilig ist."2

Ich kann diesem Zitat nur zustimmen. Die heutige Politik ernährt sich nicht von Ehrlichkeit und Demokratie, sondern von Korruption und Egoismus. Als Beweis: Der illegale Wirtschaftskreislauf der Schweiz ist 7 (!) Mal grösser als der legale. Wenn er nicht existieren würde, würde die Wirtschaft nicht funktionieren. Ich habe nicht den geringsten Zweifel, dass, wenn es möglich wäre eine Massenvernichtungswaffe herzustellen, die alles dagewesene in den Schatten stellt, und auch wenn es Millionen von Menschenleben kosten würde, es ein paar Menschen geben würde, die nicht davor zurückschreckten, diese auch einzusetzen. In der amerikanischen Fernsehserie X-Files wurde einmal die Vermutung aufgestellt, dass der Kalte Krieg nur ein riesiger Werbefeldzug der Rüstungsindustrie war. Gut, es ist vielleicht nicht sehr wahrscheinlich. Aber allein die Tatsache, dass man eine solche Tat dem Staat zutraut, ist für mich Grund genug, das Verantwortungsbewusstsein der Menschheit in Frage zu stellen. Der moderne, politisch und wirtschaftlich aktive Mensch denkt nur bis zu dem Zeitpunkt, an dem er stirbt, er denkt nur an seine eigenen Vorteile. Alles, was über die Zeit seines Lebens hinausgeht, oder die Allgemeinheit besser dastehen lässt als ihn selbst, interessiert ihn nicht. Man sieht dies bestens an den 3. Welt Ländern: Mit einer vernünftigen Hilfspolitik hätte man das Problem der hungerleidenden Bevölkerung und der Armut längst behoben. Aber es hätte keinen Profit gebracht. Heute geht man dazu über, gentechnisch veränderte Produkte an diese Länder zu verkaufen. Aus reiner Nächstenliebe? Mitnichten. Es ist erwiesen, dass es keinen plausiblen Grund für die Einführung von gentechnisch veränderten Nahrungsmittlen gibt. Die Einfuhr hat lediglich den Zweck, das Geld für die Forschung und Weiterentwicklung der Gentechnik wieder in die Kassen zu bekommen.

,,So gibt es denn heute für den Einzelnen zwei Dinge zu tun: Die Kunst zu lernen, mit Riesensauriern umzugehen, deren Hirn von jeher die Grösse jenes eines Spatzen hatte und denen gegenüber nie Nachsicht, sondern nur Vorsicht am Platze ist, und zweitens die Wahrheit zu sagen, ja, wenn nötig zu schreien, so lange dies überhaupt noch möglich ist, denn die Gestalt, die es zu warnen gilt, die da vorne, blind und betrunken zugleich, dem Abgrund zutaumelt, in dessen Tiefe wir bald fahle Schinderhütten, bald den immer höhere steigenden Pilz der Atombombe ahnen, ist die Menschheit, sind wir selber." 3

Dürrenmatt will mit diesem Text sagen, dass der einzelne droht, in der Masse, im System, unterzugehen. Er hat keine Chance, auf Geschehnisse in irgendeiner Form Einfluss zu nehmen. So kommt es auch, dass man es nicht verantworten kann, gefährliche Erfindungen der Oeffentlichkeit Preis zu geben.

Wenn man es einmal getan hat, kann man es nicht mehr rückgängig machen.

"Was einmal gedacht wurde, kann nicht mehr zurückgenommen werden" 4 Wie es Möbius sagte. Der Staat ist uns über den Kopf gewachsen, das System ist ausser Kontrolle. Zumindest ist es die Ansicht Dürrenmatts sowie meine. Diese Ansicht wird unterstützt durch die heutige Tendenz der Globalisierung und der Vereinheitlichung. Immer mehr Firmen und sogar Staaten schliessen sich zusammen. Diese Entwicklung stellt das Individuum immer mehr in den Hintergrund. In der EU ist es bereits soweit, dass sich schon ganze Staaten unterordnen und weder selbst bestimmen, noch Einfluss auf Entscheidungen nehmen können. Vielleicht kommt es soweit, dass am Ende nur noch ein Staat existiert und es nur noch eine Firma gibt. Wo bleibt dann der einzelne Mensch?

Ein weiterer wichtiger Punkt, den Dürrenmatt anspricht, ist das Schicksal der Menschheit. Er befürchtet, dass, wenn die Wahrheit nicht durchdringt, nicht bis zu den Menschen gelangt, die Menschheit dem Untergang geweiht ist. Auch dem kann ich nur zustimmen. Meiner Meinung nach gibt es zwei Möglichkeiten, wie das Schicksal der Menschheit aussehen kann:

1. Die Menschheit macht den nächsten Schritt und erkennt, dass jedes Lebewesen gleichwertig ist, dass jeder die gleichen Rechte und Ansprüche hat und dass niemand die Macht hat, über andere zu herrschen.

2. Die Menschheit wird sich selbst und damit den gesamten Planeten vernichten.

Die zweite ist die für mich, nach dem heutigen Stand der Ideologie der Menschen beurteilt, die plausiblere Möglichkeit. Wenn die Menschheit weiterhin so egoistisch denkt und handelt, sehe ich keine Zukunft für sie.

,,Im Drama ,Die Physiker' ist Wissen zu Macht geworden. Sie hat dem Menschen Macht gegeben, sich selbst zu vernichten. Das Stück ist ein Appell an die Wissenschaft, manches Denkbare nicht zu denken." 5

Ende der Leseprobe aus 28 Seiten

Details

Titel
Dürrenmatt, Friedrich - Die Physiker
Autor
Jahr
2000
Seiten
28
Katalognummer
V97649
ISBN (eBook)
9783638961011
Dateigröße
585 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Dürrenmatt, Friedrich, Physiker, Thema Die Physiker
Arbeit zitieren
Jana Draschoff (Autor:in), 2000, Dürrenmatt, Friedrich - Die Physiker, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/97649

Kommentare

  • Gast am 14.12.2003

    Kleiner Fehler.

    Ich will nicht meckern oder kleinlich sein, die Arbeit ist sehr gut, aber bei Möbis steht, "er überrede die beiden Physiker". Ich glaube eher dass er sie überzeugt. Überreden ist mehr so: "Nun komm mach schon das hat für dich auch seine Vorteile." Möbius hingegen sieht es als "Einzig vernünftige Lösung durch logische Schlußfolgerung" und bringt es so auch den beiden Anderen nahe.

  • Gast am 11.3.2003

    Mein Kommentar.

    zu viel....loooooooooooool
    nein is echt wunderbar!!

  • Gast am 24.4.2002

    Erste Klasse!.

    Dank deiner vorzüglichen Ausarbeitung bekam ich 11 P in der Klausur.Sag mal hast du was zum "Die Leiden des jungen Werther verfasst?

  • Gast am 8.4.2002

    Die Physiker.

    Super, voll das dumme Buch

  • Gast am 4.3.2002

    xxx.

    wenn ich das abgebe gibts ne 6, das is viel zu gut :)

  • Gast am 1.3.2002

    DerKommentar.

    Wirklich eine gelungne Ausarbeiteung, aber es Wiederholt sch zu viel!

  • Gast am 21.2.2002

    Danke!!!.

    Danke für deine Arbeit über Dürrenmatts "Physiker"!Ich schreibe morgen eine 4-stündige LK-Klausur zu diesem Thema und habe mir hier noch einiges abgucken können!!Super!

  • Gast am 12.1.2002

    dank.

    verhindert ne menge arbeit

  • Gast am 30.11.2001

    Verbesserungsvorschlag.

    Eine gute Bearbeitung. Die Resignation der Physiker (--Schlusswort) sollte näher erläutert werden.

  • Gast am 21.10.2001

    Okay.

    eigentlich ganz okay von den fakten her, aber grottenschlecht(einfach
    scheisse!)geschrieben! Sorry! Hat mir
    aber trotzdem weitrergeholfen...na ja,
    einbisschen...hm...wenig...fast gar nich
    . . .
    dein hausaufgabenman
    xxx xxx

  • Gast am 9.10.2001

    puh.

    Liebe Jana,
    du hast mich vor der Deutscharbeit am Donnerstag gerettet!
    Servus und danke für alles

  • Gast am 20.8.2001

    Sau gut.

    Dank Deiner Arbeit hatte ich keine Probleme bei der Bearbeitung meiner Hausaufgabe - ich danke Dir für Deine Mühe - sie hat sich gelohnt.
    Merci & Tschü Kristina.

  • Gast am 14.5.2001

    die physiker.

    riesen dank

  • Gast am 1.5.2001

    Zu hohe quantität.

    zu viel Text für eine zusammenfassung!
    ZU detailiert geschrieben!

    danke!

  • Gast am 29.3.2001

    Genial.

    Superklasse zur Vorbereitung auf die KLausur.Ein dickes Lob an den Autor

  • Gast am 27.3.2001

    Gut.

    Eine respektbable Leistung. Dennoch habe ich diverse Unvollkommenheiten zu bemängeln:
    Besonders auffällig ist die sprachlich alternieriende Qualität. Passagen, welche von einer ausgereiften Formulierung sind, folgen sollche, die durch ungeschliffene

  • Gast am 13.2.2001

    Superklasse.

    Die arbeit ist wirklich klasse !sie hat mir wirklich sehr weitergeholfen !

  • Gast am 17.1.2001

    Rettung in letzter Sekunde . . ..

    Danke. Deine Hausarbeit hat mir echt weitergeholfen. Müßte mehr so gute Beiträge wie Deinen geben.

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Titel: Dürrenmatt, Friedrich - Die Physiker



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