Die Talkshow: Geschichte des Genres in Deutschland. Themen, Gäste, Rezeption.


Seminararbeit, 2000

14 Seiten


Leseprobe


1. Einleitung

1.1. Definition des "Talkshow-Genre"

Das Genre ,,Talkshow" läßt sich in der heutigen Zeit aufgrund seiner vielfältigen Gestaltungs- und Konzeptionsweisen nicht eindeutig definieren. In der Literatur wird für die unterschiedlichen Arten der Talkshow eine Vielzahl von Begriffen und Definitionen aufgeführt. In Anlehnung an Klaus Plake1 soll daher im folgenden unterschieden werden zwischen drei Grundspezifika der Talkshow: der Debattenshow, der Personalitiy-Show und der Bekenntnisshow. Plake kategorisiert das Talkshow-Genre also zunächst nach den, in den einzelnen Talkshows vorkommenden Inhalten der Kommunikation. Er differenziert zwischen Politik, Prominenz und Intimität. Es erscheint sinnvoll die drei Kategorien zunächst kurz zu erläutern.

1.1.1. Die Debattenshow

Die Debattenshow behandelt vorwiegend Themen aus den Bereichen Politik und Wirtschaft, aber auch Fragen, die von öffentlichem Interesse sein könnten, wie zum Beispiel Umweltverschmutzung oder Probleme in Ostdeutschland. Die Gäste entstammen den unterschiedlichsten Bevölkerungsschichten. Es sind sowohl Politiker als auch Angehörige von Organisationen oder Bewegungen vertreten. Prominente dagegen treten nur sehr selten auf. Im Mittelpunkt steht der Austausch von Argumenten, die Kraft der Worte, freie Rede und Gegenrede. Es soll für alle Standpunkte eine faire Chance gegeben, vorgetragen zu werden, niemand soll eine Benachteiligung erfahren. Zu nennen wären hier beispielsweise ,,Vorsicht Friedmann" oder ,,Talk im Turm".

1.1.2. Die Personality-Show

Bei der Personality-Show steht die Persönlichkeit von einzelnen, meist prominenten Menschen im Vordergrund. Das ,,Thema sind die Gäste selbst"2, also prominente Politiker, Schauspieler, Journalisten, Sportler, Modemacher, aber auch Wissenschaftler, Manager, oder Generäle. Nur vereinzelt werden spezielle Themen angesprochen, meist als Rechtfertigung dafür, einen Nichtprominenten ins Programm zu nehmen. Als Beispiel für eine Personality- Show wäre die ,,NDR-Talkshow" zu nennen.

1.1.3. Die Bekenntnisshow

Die Bekenntnisshow zeichnet sich dadurch aus, daß Probleme besprochen und Gefühle provoziert werden sollen. Die Themen werden häufig als sehr intim empfunden, weil sie Tabuzonen ansprechen und Konsequenzen für die Betroffenen mit sich bringen können. Aufgrund der damit einhergehenden psychischen und sozialen Irritationen sind im Studio häufig Experten anwesend, die bei Bedarf Lösungen anbieten und Diagnosen stellen sollen. Bei der Bekenntnisshow tritt die Person des Gastes hinter die Darstellung des Privaten zurück, die ,,Story" muß für sich selbst sprechen. Bekenntnisshows sind auf dem deutschen Fernsehmarkt täglich zu finden, als Beispiele seien hier ,,Arabella" (Pro Sieben), ,,Vera am Mittag" (Sat 1) oder auch ,,Bärbel Schäfer" (RTL) genannt.

1.2. Gliederung der Arbeit und Erkenntnisinteresse

Nachdem wie oben dargelegt eine kurze Definition über die unterschiedlichen Arten der Talkshow gegeben wurde, wird weiterführend zunächst auf kommunikationstheoretische Inhalte eingegangen.

Die Forschung liefert bezüglich Mediennutzung- und wirkung eine Vielzahl von Ansätzen, die im Kern auch widersprüchlich sind. Hier mußte ich notwendigerweise auswählen. Bei der Beantwortung der Frage bot jedoch das ,,Uses and Gratification" - Konzept Möglichkeiten, weshalb dieses ausführlich behandelt und auch vom weniger sinnvollen Konzept des ,,Stimulus - Response" abgegrenzt wird. Ferner wird die Geschichte der Talkshows in Deutschland, aber auch vergleichend in den USA, dargestellt.

In einem weiteren Schritt wird die aktuelle Konzeption der ,,Daytime-Talkshows" bzw. Bekenntnisshows in Deutschland erläutert, speziell im Hinblick auf die Themen, Gäste, Zielgruppen und die Rolle der ModeratorInnen. Ich beschränke mich hier bewußt auf die Bekenntnisshows, da eine umfassende Darstellung aller Talkshow-Typen den Umfang der Arbeit sprengen würde.

Neben einem kurzen Ausblick auf die aktuelle Entwicklung der Talkshowmarktanteile folgt unter Punkt fünf eine Darstellung der gängigen (inhaltsreichen) Kritiklinien. Hier werden diese auch schon einer kurzen Bewertung unterzogen und zumindest im Ansatz in einen gesellschaftskritischen Rahmen gestellt. Auf letzteres soll aber neben anderem im Fazit noch einmal eingegangen werden.

2. Kommunikationstheorien und ihre Anwendung in der Rezipientenforschung

2.1. Kommunikation und Realität

Talkshows, und hier besonders die Bekenntnisshow, stehen in der Kritik, werden belächelt und allem Anschein nach von vielen nicht sonderlich ernst genommen. Andererseits findet sich täglich ein Millionenpublikum vor dem Fernseher ein, um sich diese oder jene Talkshow anzusehen. Es muß also das eingangs skizzierte Bild scheinbar verworfen werden oder zum Beispiel dahingehend verworfen werden, daß etwa das kritische Amüsement auch ein Grund zum Einschalten sein könnte. Es stellt sich also die Frage, an welche Bedürfnisse oder Vorstellungen die Talkshow (und hier besonders die Bekenntnisshow) anknüpft, um ihren offensichtlichen Erfolg herzustellen.

Bei Talkshows handelt es sich zuerst einmal um Kommunikation, und zwar um sogenannte Massenkommunikation. Hierbei geht es gemäß H. Pürer um ,,eine Form öffentlicher, indirekter und einseitiger Kommunikation, die sich technischer Hilfsmittel bedient und sich an ein disperses Publikum wendet"3. Einseitig verläuft diese Kommunikation, wenn man vom Publikum vor dem Fernseher als Rezipienten ausgeht und man sich die im Studio an der Talkshow teilhabenden Personen, bzw. die Sendung als Kommunikator bezeichnet. Warum nimmt ein so großes, womöglich disperses, also unterschiedliches Publikum an dieser Kommunikation teil und ist es überhaupt so unterschiedlich?

Durch Medien, eben auch durch eine Talkshow, wird Realität abgebildet. Realität ist in der Forschung, von der Soziologie im Allgemeinen, wie etwa in der Medienforschung im Speziellen, ein höchst umstrittener Begriff. Nach Thomas Luckmann und Peter Berger ist ,,die (vorgestellte) Realität als eine Vielheit unterschiedlicher Wirklichkeiten"4 anzusehen. Dabei wird die Alltagswirklichkeit als höchste Realität gesehen, so daß das Medium ,,Fernsehen" (beispielsweise) keine Verdopplung der Realität darstellt oder bewirkt, sondern eine eigene Wirklichkeitsenklave zu sein scheint, ,,die auf die Lebensrealität zurückwirkt, indem sie deren Bezugsrahmen verbreitert"5. Folgt man der klassischen Medienwirkungsanalyse mit ihrem Reiz-Reaktions-Schema, so müßte die Talkshow als Medium ähnliche Auswirkungen auf die Lebensrealitäten aller Rezipienten haben. Diese Analyse verkennt die sozioökonomischen Differenzen moderner Industriegesellschaften. Ungleichheit etwa liegt auch bei der eben skizzierten Verbreiterung von Lebensrealitäten vor, da zwischen Bevölkerungsgruppen höchst unterschiedliche Möglichkeiten des Zugangs zu Medien bestehen. Unterschiedliche Möglichkeiten bewirken also eventuell unterschiedliche Bewertungen oder sonstige Reaktionen auf ein und den selben Reiz.

2.2. Uses and Gratifications- Forschung

Dieser Problemstellung zumindest trägt der Uses-and-Gratifications-Ansatz Rechnung, wobei nach den Motiven der Benutzer bzw. der Funktionen für diese gefragt wird. Zwischen dem, was die Medien liefern und dem, was der Rezipient konsumiert, müssen also Variablen liegen. Diese Variablen liegen in den Bedürfnissen der Rezipienten, die diese mittels Mediennutzung zu befriedigen suchen. Welche Bedürfnisse spricht nun aber die Talkshow an, die sich gemäß diesem Ansatz in Konkurrenz zu anderen Medien einem ,,sebstbestimmten", wählerischen Konsumenten gegenübersieht? Bei der Beantwortung dieser Frage soll, da es in der Forschung weniger einen anerkannten als vielmehr verschiedene, teils sehr breite Motivkataloge gibt, vorrangig auf Andreas Weiß Bezug genommen werden, der in seinem Buch ,,Wer sieht sich das nur an? Den Zuschauern von Daily-Talkshows auf der Spur." versucht, als Quintessenz aus bisherigen Ergebnissen einen solchen geeigneten Katalog zu erstellen. Folgende Punkte entlang der Linie Bedürfnis-Motiv hat er hierbei aufgelistet: ,,Eskapismus, parasoziale Interaktion, sozialer Vergleich, Information und Lebenshilfe, Gewohnheit, Zeitvertreib sowie Ersatz für soziale Beziehungen"6.

2.2.1. Eskapismus-Konzept

Weiß gibt bei der Darstellung dieses Konzepts die Autoren Katz und Foulkes an, die beim Individuum in modernen Industriegesellschaften Spannungen feststellen, ,,deren Ursachen in Enfremdung und Deprivation liegen"7. Dieses ,,Gefühl der Macht- und Bedeutungslosigkeit"8 führt die Menschen zur Flucht aus ihrer als unbefriedigend empfundenen realen Welt. Über psychologische Prozesse, etwa Identifikation, kompensieren die unbefriedigende Realität und entziehen sich quasi als Nebenwirkung ihren realen Verpflichtungen. Bei Katz und Foulkes erscheinen diese Funktionen nicht als rein negativ und kontraproduktiv. Begünstigend für eine eskapistisch begründete Nutzung sind in jedem Fall soziale Streßfaktoren, so zum Beispiel niedriger Status und Unfähigkeit zu sozialen Bindungen. Da sich der eskapistische Mediennutzer nicht unbedingt mit fiktiven Personen zu identifizieren braucht, sondern auch non-fiktionale Inhalte nutzt, wäre zu untersuchen, inwieweit eine Talksendung, insbesondere ,,Daytime-Talkshows", diese Funktion zu erfüllen imstande sind.

2.2.2. Konzept der parasozialen Interaktion

Sprachen wir eben noch von einem Rezipienten, der seine eigene Identität zwecks Flucht vor einer als unangenehm empfundenen Realität ,,aufgibt", so behält der parasozial interagierende Rezipient seine Selbständigkeit und Identität bei. Sein Gegenüber ist medial vermittelt, und doch interagiert er mit diesem, im Gegensatz zu einer sozialen Ebene, auf einer parasozialen, da die ,,Partner" Fernsehakteure sind. Dies ermöglicht dem Rezipienten ,,ein hohes Maß an Handlungsfreiheit". Die Machart der hierfür zur Verfügung stehenden Medieninhalte ist von besonderer Bedeutung, denn dem Zuschauer muß die Illusion eines ,,Face-to-Face-Kontakts mit den Fernsehakteuren"9 gegeben werden. Speziell Talkshows, und in diesem Fall besonders die Bekenntnisshow bieten sich hier als günstige Formate an, denn gerade bei letzterer gehört ,,der alltagsnahe bzw. persönliche Kommunikationsstil"10 zum Programm, medientypische Gestaltungsmittel wie der Zoom auf das Gesicht des Moderators oder der Talkgäste begünstigen ein Face-to-Face im Wortsinne und schaffen die gewollte Intimität. Voraussetzung bleibt bei der Auswahl durch den Rezipienten allerdings die Tatsache, daß die ihm angebotene Rolle für ihn von Bedeutung sein muß und er aufgrund seiner Verhaltensmöglichkeiten in der Lage ist, diese zu erfüllen. Die Auswahlmöglichkeiten gerade bei den täglichen Bekenntnisshows ermöglicht dem parasozial agierenden ,,Zuschauer" die entsprechende Wahl.

2.2.3. Sozialer Vergleich

In Zusammenhang mit dem vorherigen Punkt steht auch das Bedürfnis nach dem sozialen Vergleich. Weiß führt unter anderem aus, daß nicht alle Rezipienten von Talkshows Menschen mit sozioökonomischen Problemlagen sind. Individuen tendieren dazu, ,,ihre Einschätzungen und Bewertungen der Realität vom Vergleich mit anderen Individuen abhängig zu machen"11. Damit ist verwiesen auf Grundfragen zur Sozialisation und gesellschaftlicher Ordnung. Weiß verweist hier auf Bente und Fromm, indem er angibt, daß der Talk-Rezipient dabei immer einen Gewinn erzielen kann, nämlich indem er bei einer Problemlösung im Gegensatz zum Talkgast Erfolge verbucht und sich bestätigt fühlt. Selbst wenn dieser erfolgreicher agiert, so kann sich der Rezipient dies immer noch als mögliches Verhaltensmodell, als Tip aneignen12.

2.2.4. Funktion der Geselligkeit

Im Gegensatz zur parasozialen Interaktion besteht hier die Gratifikation nicht in der Möglichkeit, eine Rolle zu übernehmen, sondern lediglich darin, nicht allein zu sein.

2.2.5. Medieninhalte als Informationsquelle und Lebenshilfe

Hierbei umfaßt der Begriff Kategorien, deren eine, die Lebenshilfe große Nähe zum Konzept des sozialen Vergleichs aufweist. Der Begriff ,,Informationsquelle" wird in diesem Zusammenhang zum einen für ,,konkret weiterverwertbare Informationen"13 gebraucht, ,,die praktische Tips (...) oder nützliches Wissen für interpersonale Kommunikation beinhalten"14. Daneben erscheinen noch die spezielle Interessen des Rezipienten bedienenden Wissensinhalte.

2.2.6. Medienkonsum als Gewohnheit und Zeitvertreib

Diese Begriffe werden bei Weiß unterschiedlich gesehen. Unter gewohnheitsmäßiger Rezeption wird etwas gefaßt, das man gerne anschaut und was zum Tagesablauf gehört. Zeitvertreib bedeutet hingegen, eine Talkshow (o.ä.) zu schauen, um etwas zu tun zu haben.

2.2.7. Hintergrund

Zum ,,Uses and Gratifications" - Ansatz bei Weiß sollte nicht unerwähnt bleiben, daß die aufgestellten Bedürfniskategorien auch empirisch genutzt wurden, und zwar im Rahmen einer Rezipientenbefragung. Dort wurden auch verschiedene Kategorien in Beziehung gesetzt und erfragt, welche Sendungen etwa von welchen Rezipientengruppen geschaut wurden. Tatsächlich schienen die Kriterien zur Darstellung von Rezipientenbedürfnissen zu taugen. Eine detaillierte Ergebnissichtung würde an dieser Stelle jedoch den Rahmen sprengen.

3. Geschichte/Entwicklung des Genre ,,Talkshow"

Charakteristisch für die Entwicklungsgeschichte der Talkshow-Szenerie in Deutschland ist die Einteilung in vier Phasen.

Der Beginn der Erfolgsstory des Genre ,,Talkshow" läßt sich ursprünglich auf den 4. März 1973 datieren, an welchem die WDR-Ausstrahlung von ,,Je später der Abend" beginnt; anfangs nur für das nordrhein-westfälische Publikum, ein ,,erster Pionierschritt, der alle Nachfolgesendungen inspirierte"15. In den darauffolgenden Jahren, sozusagen als zweite Phase, entstehen mit ,,3 nach neun" und ,,Kölner Treff" auch neue Formen des Talks. Speziell "3 nach neun" sorgt für Aufsehen in der Branche, da hier das amerikanische Vorbild außen vor gelassen wird. Drei parallel an verschiedenen Tischen agierende Gastgeber, Improvisation und Open End zeigen ein Konzept, das der Produktionslogik der US-Vorbilder widerspricht. Ansonsten blickte die deutsche Branche gebannt auf die USA, unter anderem wegen der professionellen Arbeitsbedingungen, etwa größere, spezialisierte Produktionsteams. Die Kritik an den deutschen Verhältnissen bezog sich auf ,,die kreativitätshemmende Zähigkeit und bevormundende Haltung der deutschenFernsehanstaltsbürokratie"16. Als Vorbilder der damals noch ,,Talk(show) Master" genannten deutschen Moderatoren galten die US-Talker Johnny Carson und Dick Carett, die auf Prominenz bezüglich der Talkgäste bedacht waren. Deren ,,idealtypisches" Modell wurde auch in Deutschland zu kopieren versucht. In der darauf folgenden Phase kommt es zu einer Stagnation des Genre: Der typische Prominententalk etabliert sich bis zur Einführung des dualen Systems 1984 auf allen öffentlich-rechtlichen Kanälen. Obwohl erste Thementalks in dieser Zeit entstehen, ,,macht der überhaupt fehlende ,Markt` eine zielgruppenspezifische Orientierung nach US- amerikanischem Vorbild (...) überflüssig"17. Durch die Etablierung der Privatsender in der zweiten Hälfte bis zum Ende der 80er Jahre entwickeln sich neue Talkkonzepte wie ,,Explosiv" oder ,,Hans Meiser". Auch hier handelt es sich um aus den USA übernommene Formate. Hat die ,,confessional Talkshow", also die Bekenntnisshow nach Plake , auch hier ihren Platz im Tagesprogramm erobert, so finden die sogenannten ,,confrontainment Talkshows" wie ,,Explosiv - der heiße Stuhl" im Gegensatz zu den USA ihren Platz nach wie vor im Abendprogramm.

Als Tageszeitvariante der ,,confessional Talkshows" gibt es seit den 90er Jahren einen Boom der ,,Daytime-Talkshow". Beginnend mit ,,Hans Meiser" (Sendestart: 14.9.1992) sind als Beispiele ,,Ilona Christen" (RTL, September 1993), ,,Fliege - Die Talkshow" (ARD, Februar 1994) oder ,,Arabella" (Pro Sieben, Juni1994) neben anderen zu nennen. Bis Ende 1997 wurde keine einzige der täglichen Talkshows mangels Quote eingestellt; höchstens Ableger, wie die ins Abendprogramm übernommene ,,Arabella Night" (Pro7) oder spezielle Talk- Reihen wie die Esotherikshow ,,Talk X" (Pro7) oder der Teenie Talk ,,Wildfang" (RTL2).

4. Aktuelle Konzeption der "Daytime-Talkshows"

Derzeit können die Zuschauer in Deutschland zwischen zwölf werktäglichen Talkshows auswählen, welche insgesamt von vier unterschiedlichen Sendern angeboten werden. Die Sendezeiten liegen zwischen elf und siebzehn Uhr von Montags bis Freitags, also nicht in der ,,prime time", sondern in der eher zuschauerschwachen Zeit. Eine Ausnahme bildet ,,Fliege - Die Talkshow" auf ARD, da sie nur an vier Tagen der Woche (Montag bis Donnerstag) ausgestrahlt wird und die einzige öffentlich-rechtliche Talkshow ist. Sowohl RTL als auch Sat 1 bieten den Zuschauern täglich vier Talkshows an, gefolgt von Pro Sieben mit nur drei werktäglichen ,,Talks". Allen Sendungen ist gemein, daß sie monothematisch sind, d.h. nur ein Thema pro Folge behandeln und ein Saalpublikum anwesend ist.

Die Bekenntnis- oder auch ,,Daytime-Talkshow" hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen, wie sich schon allein aus dem umfangreichen Programmangebot schließen läßt. Dieses ist zum einen begründet in den günstigen Produktionskosten (zwischen 1500 DM und 6000 DM pro Sendeminute)18, der schnellen Produzierbarkeit und den flexiblen Möglichkeiten der Gestaltung. Zum anderen bieten diese Talkshows dem Publikum die Möglichkeit der Identifikation, da die Gäste über authentische und teilweise sehr private Erfahrungen berichten. Ein politischer oder gesellschaftlicher Bezug besteht nur sehr selten.

4.1. Die Themen

Die in den deutschen ,,Daytime-Talkshows" diskutierten Themen lassen sich in unterschiedliche Themenkomplexe einteilen. Als Basis für die hier vorgestellten Ergebnisse dient die Studie "Talk als Show - Show als Talk" von Stefano Semeria, der einen Vergleich zieht zwischen deutschen und US-amerikanischen ,,Daytime-Talkshows". Semeria analysierte neun der werktäglich in Deutschland angebotenen Talkshows19: ,,Ilona Christen", ,,Fliege - Die Talkshow", ,,Arabella", ,,Hans Meiser", ,,Jörg Pilawa", ,,Bärbel Schäfer", ,,Andreas Türck", ,,Vera am Mittag" und ,,Sonja".

In den deutschen Bekenntnisshows steht nach Semeria das Themenfeld Beziehungen im Vordergrund. An zweiter Stelle steht die Kategorie Charakter und Lebensart, d.h. hier wird über streitbare Einstellungen zum Leben, kontroverse Prinzipien und ästhetische Urteile diskutiert. Einen weiteren Themenkomplex bilden Körper / Schönheit / Mode, wobei speziell das Thema Körper hervortritt. Semeria stellt fest, daß allein von März bis August 1998 bei den oben genannten Talkshows 27,2 % der Sendungen zum Thema Beziehungen, 12,3 % mit dem Themenkomplex Charakter und Lebensart geführt wurden, 11,3 % den Komplex Körper / Schönheit / Mode und 11,1 % der Sendungen die Familie thematisierten. Andere Themen, wie Gesellschaft / Wirtschaft, Teenager, Sex, Gesundheit, Beruf, Arbeitswelt, Kriminalität / Recht, Astrologie / Esoterik / Religion und Tiere werden weniger häufig zum Gegenstand der ,,Daytime-Talkshows". Nahezu keine Rolle spielen Prominente oder Medien 20.

Aus den Ergebnissen Semerias läßt sich schließen, daß die Verteilung der Talkshowthemen gekennzeichnet ist, von einer primären Hinwendung zu vier Themenkomplexen, mit denen gut zwei Drittel aller Sendungen bestritten werden. Betrachtet man die einzelnen ,,Talks", so lassen sich vereinzelt unterschiedliche thematische Schwerpunkte feststellen - besonders auffällig ist hier Jürgen Fliege, der sich als einziger auf Spezialgebiete (Religion/ Astrologie / Esoterik und Gesundheit) verläßt. Allen gemein ist, daß die Titel der Talkshows häufig viel drastischer und provokanter formuliert werden als sie tatsächlich sind, um die Aufmerksamkeit der Zuschauer zu erregen. Denn auch wenig spektakuläre Themen lassen sich mit entsprechenden Titeln interessant machen.

Prinzipiell haben sich die Fernsehsender im ,,Code of Conduct"21, welcher freiwillige Verhaltensgrundsätze der im VPRT zusammengeschlossenen privaten Fernsehveranstalter zu Talkshows im Tagesprogramm regelt, geeinigt, keine grobe Gewalt, Drogen, Sex oder Exzesse zu zeigen. Die aufgezeichneten Sendungen werden zusammen mit den Redakteuren und den Landesmedienanstalten überprüft und ,,freigegeben", bevor sie ausgestrahlt werden. Das diese freiwilligen Verhaltensgrundsätze nicht immer ganz genau beachtet werden, läßt sich an zahlreichen Bußgeldverhängungen der Landesmedienanstalten gegen die Sender erkennen.

4.2. Die Gäste

Die Anzahl der Gäste, die in eine der täglichen Talkshows eingeladen werden, liegt im Durchschnitt zwischen fünf und zehn Personen, jeglichen Alters (je nach Zielgruppenstruktur). Meist entstammen sie ,,einfachen" Verhältnissen und sind direkt oder indirekt vom zu diskutierenden Thema betroffen, so daß sie eine authentische Stellungnahme geben können. Nach den Ergebnissen der Studie ,,Talk als Show - Show als Talk" sind in den täglichen Talkshows häufiger Frauen als Gäste anzutreffen. Oftmals werden auch Experten zu den jeweiligen Themen eingeladen, die dann eine beratende, erklärende oder lösungsorientierte Funktion erfüllen sollen.

In den meisten der ,,Daytime-Talkshows" haben die Gäste einen Auftritt, der in einigen sogar regelrecht inszeniert wird. Als Beispiel sei hier ,,Bärbel Schäfer" genannt, bei der die Gäste, in dem Moment, in dem sie das Studio betreten, ein kurzes Statement abgeben, welches ihre Ansicht bzw. Meinung zum jeweiligen Thema darstellt. Semeria sieht diesen Handlungsakt als ,,symbolischen Schritt aus der Intimsphäre in die Öffentlichkeit"22. Bei ,,Arabella" wird der Auftritt der Gäste durch den Einsatz einer Nebelmaschine unterstützt und bei ,,Jörg Pilawa", ,,Sonja" und ,,Andreas Türck" wird für die Gäste das Studio in Form einer ,,Wohnung" bzw. eines ,,Wohnzimmers" bereitgestellt. Die Talkshow ,,Vera am Mittag" dagegen läßt ihre Gäste durch eine einfache Tür in der Kulissenwand das Studio betreten, da hier so Semeria, der ,,Auftritt als solcher, das in Szene treten der Gäste im Zentrum steht"23. Als Ausnahme kann hier noch die bereits nicht mehr ausgestrahlte Sendung ,,Ilona Christen" aufgezeigt werden, bei der die Gäste bereits von Beginn an auf der Bühne saßen.

Die Talkshow-Redaktionen setzen sich meist telefonisch mit den potentiellen Gästen in Verbindung und klären so, ob eine Teilnahme an der jeweiligen Talkshow auf beiden Seiten sinnvoll und wünschenswert ist. Honorare sind im Prinzip nicht vorgesehen, aber bei Bedarf bekommen die Gäste eine Unkostenpauschale von circa 200 DM, sowie eine Reisekosten- und Hotelkostenübernahme. Nur in geprüften Einzelfällen werden auch Honorare gezahlt, etwa bei prominenten Gästen oder Experten. Alle Talkshow-Redaktionen stehen in ständigem wechselseitigen Kontakt, um Phänomene wie beispielsweise das in letzter Zeit immer beliebter gewordene ,,Talkshow-Hopping" (Gäste, die mit immer neuen, zum Teil widersprüchlichen Lebensgeschichten in verschiedenen Talkshows auftreten.) einzudämmen.

4.3. Die Rezipienten

Die Kernzuschauerschaft der ,,Daytime-Talkshows" liegt allgemein bei den über 40 Jährigen. Dieser Umstand läßt sich erklären über die Verfügbarkeit von Zeit. Ältere Menschen haben am Nachmittag mehr Zeit als beispielsweise Personen, die beruftätig sind. Erreichen wollen die Sender trotzdem natürlich alle Bevölkerungsschichten bzw. Altersgruppen, insbesondere aber die Zielgruppe der 14 bis 49 Jährigen. Dieses läßt sich zum Beispiel an den stark ausgeprägten jugendlichen Gestaltungselementen, die wie etwa bei ,,Arabella" oder ,,Bärbel Schäfer" eingesetzt werden, erkennen. Die meisten Formate werden zu zwei Dritteln von Frauen und nur zu einem Drittel von Männern gesehen.

Der Autor Andreas Weiß unterscheidet in seinem Buch ,,Wer sieht sich das nur an? - Den Zuschauern von Daily-Talkshows auf der Spur" zwischen vier Rezipientengruppen, die jeweils ,,eine bestimmte Eigenschaft an den täglichen Talkshows zu schätzen wissen"24. Es gibt zum einen die Gruppe der Sozialen Deprivations-Rezipienten, die Talkshows weitgehend als Ersatz für reale soziale Beziehungen nutzen. Hierbei handelt es sich um ältere, oftmals allein lebende Frauen im Ruhestand mit geringer formaler Bildung. Sie nutzen die Talkshows intensiv und beschränken sich dabei auf eher konservativ ausgerichtete Sendungen, wie ,,Hans Meiser" oder ,,Fliege - Die Talkshow". Daneben gibt es die Gruppe der Sozialen Vergleichs-Rezipienten. Auch sie sind relativ alt und haben nur geringe formale Bildung, verfügen aber über reale soziale Beziehungen, anders als etwa die Sozialen Deprivations-Rezipienten. Für die Sozialen Vergleichs-Rezipienten steht die Identifikation bzw. der Vergleich mit den Gästen im Vordergrund, sie nehmen die Inhalte der Talkshows sehr ernst. Die Gruppe der Zeitvertreibs- und Gewohnheitsseher möchte sich mit den "Daytime-Talkshows" einzig und allein die Zeit vertreiben, daher werden auch die Inhalte der jeweiligen Sendungen nicht ernstgenommen. Diese Rezipientengruppe ist formal gut gebildet, jung, meist weiblich und im Erwerbsleben tätig. Schließlich gibt es noch die Gruppe der Infotainment-Rezipienten, die an den Talkshows deren reißerische Darstellung von Informationen schätzt. Nicht die Themen spielen hier eine Rolle, sondern ihre Darstellung. In dieser formal relativ niedrig gebildeten Gruppe findet sich der höchste Männeranteil (40 %). Allgemein hat das Zuschauerinteresse an den täglich angebotenen Talkshows in den letzten Jahren stark nachgelassen. Die Show ,,Hans Meiser" beispielsweise hatte im März diesen Jahres nur noch einen Markanteil von 12,5 % bei den werberelevanten Zielgruppen, statt wie im Vorjahr von 18,9 %. Auch ,,Neustarter" wie ,,Peter Imhof" (Sat 1) schaffen nur knapp 11 % (bei den 14 - bis 49 - Jährigen)25.26

4.4. Die Rolle des Moderators / der Moderatorin (,,host" )

Alle in Deutschland angebotenen werktäglichen Talkshows sind nach dem Namen des / der jeweiligen Moderators / in benannt. Schon an dieser Tatsache wird deutlich, daß der Moderator, die Moderatorin eine zentrale Rolle einnimmt. Die ,,Show" wird über die Figur der ModeratorIn personalisiert, es entsteht ein spezifisches Image der einzelnen Talkshows.

Die ,,hosts" haben die Funktion, Gespräche in Gang zu setzen und nach den Kriterien einer erfolgreichen Produktion zu führen. Sie sollen Konflikte provozieren, Hemmschwellen abbauen und ,,Wahrheiten" ans Tageslicht bringen. Die Gäste werden von den ,,host" nach zuvor abgesprochenen Punkten befragt. Oft hat es den Anschein, als nähmen die ModeratorInnen eine beratende, seelsorgerische Funktion ein. Das sie diesen Anforderungen nur sehr selten gerecht werden können, mag an der mangelnden therapeutischen, aber auch journalistischen Ausbildung liegen. Die ,,Talkmaster", wie Plake die ModeratorInnen der Talkshows bezeichnet, sind seiner Ansicht nach die ,,Herren des Gesprächs"27. Sie dominieren die ,,Show" durch ihre Gesprächsleitung und nehmen so den Gästen die Möglichkeit der chancengleichen Hervorbringung von Argumenten.

5. Kritik an Talkshows

Bezüglich der Kritik an Talkshows, vor allem an den sogenannten Bekenntnisshows im Tagesprogramm, existieren mehrere Stränge der Kritik. Bei Andreas Weiß werden der Talkgast als Opfer und der Rezipient als Opfer oder Voyeur einer Betrachtung unterzogen. Talkgäste, so Weiß, kämen (zumindest wohl bei Bekenntnisshows) aus tendenziell unterdurchschnittlich gebildeten Kreisen. Sie werden quasi zu einem Auftritt verführt, indem man ,,ihnen vorgaukelt, ein Auftritt habe einen befreienden oder gar heilenden Effekt"28.

Auch sähen manche Gäste den Moderator als Therapeuten an. Die Hochstimmung nach dem Auftritt verkehre sich erst viel später ins Gegenteil, wenn die Person erkenne, daß man sich mit dem Problem gar nicht konstruktiv auseinandergesetzt habe. Gerade die Moderatoren stehen im Zentrum der Kritik, wobei Weiß moniert, daß sich diese als Therapeuten ausgeben, ohne ihre Grenzen zu kennen.

Den Rezipienten hingegen wird neben einer Opferrolle, die besonders bei vermeintlicher oder echter Jugendgefährdung angeführt wird, die Rolle des Voyeurs zugedacht, was aber mit Verweis darauf, daß man es hier mit pathologischen Kategorien zu tun hat, zur Kritik an der Kritik führt. Bei Stefano Semeria wird Kritik dokumentiert, die sich eher auf soziologischem Niveau bewegt. Neben Kritik, die, auf der Erscheinungsebene verbleibend, Niveaulosigkeit und Banalität des Privaten beklagt, wird Jürgen Habermas gestellt, der in seinem Werk ,,Vorbereitende Bemerkungen zu einer Theorie der kommunikativen Kompetenz" (1971) bereits die audiovisuellen Medien kritisiert. Ausgangspunkt dieser Kritik ist der ,,herrschaftsfreie Diskurs" als Ideal einer bürgerlich-demokratischen Verständigungspraxis. Diese beruht auf der Annahme, daß im Diskurs verhandelte Normen von jedem begründbar oder allgemein verstehbar sind. Dem widersprechen Kommunikationsstrukturen, die keinen Diskurs zulassen. Für Habermas verhindern die Rezeptionsformen der audiovisuellen Medien, ,,daß sich die Bürger (als Gesellschaft) über deren Inhalt verständigen können"29. Hier nimmt Habermas die heutige Auseinandersetzung um das Genre Talkshow und die Mündigkeit der Bürger vorweg. Von anderen Autoren (Saltzman, Gamson) wird die Bedeutung der Talkshow als ,,class medium" erwähnt. Speziell in Bekenntnisshows sind Menschen zu Gast, die nicht gewohnten bürgerlichen Konventionen entsprechen, die aber alltägliche gesellschaftliche Realität sind, ,,auch wenn sie aus unserem medialen Alltag ausgeblendet schienen"30. In den heutigen Talkformaten finden diese zwar Eingang, aber sicher nicht aus emanzipatorischen Gründen. Vielleicht verkennt die bürgerliche Kritik, daß in der Gesellschaft Ungleichheiten bestehen, die auch die Aneignungsmöglichkeiten von Wissen betreffen und ein Markt wie den der Bekenntnisshows bei aller Kritik erst möglich machen.

6. Fazit

Die Frage, warum es einen Markt für Talkshows und besonders für das Subgenre der Bekenntnisshow gibt, läßt sich ursächlich auf die beschriebenen Bedürfnisse des anvisierten Fernsehpublikums zurückführen. Die ,,Ware" Talkshow wird von einem nun mal nach marktwirtschaftlichen Kriterien agierenden Sendern, nicht nach purem Gutdünken ins Programm genommen, zumal wenn klar würde, daß dies niemand sehen will.

Ebenso sicher ist aber, so meine ich, daß die Sender eben nicht bloß reagieren, etwa auf ein gesellschaftlich artikuliertes Bedürfnis, sondern daß sie dieses auch kultivieren und mithin auch das Bedürfnis nach sich selbst (als Angebot) erzeugen. Nicht ohne Grund beschäftigen sich bei den Produzenten solcher Formate wie der Bekenntnisshow ganze Abteilungen mit der Rezipientenforschung, wird so ausgefeilt am Image von Sendungen gearbeitet. Warum allerdings diese sich damit befassen sollten, den ,,armen Menschen doch endlich wirkliche Hilfe bei Lebensproblemen" oder auch Bildungsinhalte anzubieten, wie es manchen Kritikern anscheinend vorschwebt, wird wohl auch das Geheimnis letztgenannter bleiben. Die Suche nach dem ausschlaggebendem Kriterium für die Nutzung des Medienangebots ,,Talkshow", speziell der Bekenntnisshow führt zum Bildungsprofil einer Gesellschaft. ,,Hans Meiser" oder ,,Fliege - Die Talkshow" zur Bewältigung von Problemen des Alltags heranzuziehen könnte ein Indiz dafür sein, daß andere Möglichkeiten wenig verfügbar sind; daß es sich hier um einen Zusammenhang zwischen dem Talkshowkonsum und einem weniger privilegierten sozialen Status handelt. Bleibt aber ein solcher Rezipientenkreis auf diese Kommunikationsoptionen beschränkt und sieht man eine Bekenntnisshow als wenig hilfreich an, so wird sich an der Ausgangslage der Rezipienten, was ihre Teilhabe am Kommunikationsgefüge betrifft, höchstens insofern etwas verändern, daß der Abstand beispielsweise zur Kommunikationselite sich nunmehr vergrößert (Stichwort: ,,Knowledge - gap - These").

Wenn heute dennoch Marktanteile bzw. Einschaltquoten zurückgehen, liegen die Gründe vielleicht auch darin, daß im ,,Uses and Gratification"- Ansatz beschriebene Bedürfnislagen nicht befriedigt werden, oder diese Nichtbefriedigung vom Zuschauerkreis mehr und mehr durchleuchtet wird. Die Anbieter werden wie auch immer reagieren und eventuellen gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen Rechnung tragen. Im negativen Sinne heißt das, die Inhalte werden mit schlechteren Lebensbedingungen von immer größeren Personenkreisen auch schlimmer und der Kritik wird, wenn sie den sozioökonomischen oder kulturellen Zusammenhang aus den Augen verliert, nichts einfallen außer auf der Erscheinungsebene zu verbleiben und den moralischen Zeigefinger zu heben.

7. Literaturverzeichnis

- Div. Autoren: Talkshows im Alltag von Jugendlichen: Der tägliche Balanceakt zwischen Orientierung, Amüsement und Ablehnung, Schriftenreihe Medienforschung der Landesanstalt für Rundfunk Nordrhein-Westfalen 32, 1999

- Fromm, Bettina: Privatgespräche vor Millionen, UVK Medien Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz 1999

- Kunkel, Andreas: Fernsehleben, Verlag Reinhard Fischer, München 1998

- Mei r: Talkshows sind was Wunderbares, Klartext Verlag, 1. Auflage, Essen 1997

- Plake, Klaus: Talkshows - Die Industrialisierung der Kommunikation, Primus Verlag, Darmstadt 1999

- Pürer, Heinz: Einführung in die Publizistikwissenschaft, UVK Medien Verlagsgesellschaft mbH, 6. Auflage, Konstanz 1998

- Semeria, Stefano: Talk als Show - Show als Talk, Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen/Wiesbaden, 1999

- Weiß, Andreas: Wer sieht sich das nur an? Den Zuschauern von Daily-Talkshows auf der Spur, Verlag Reinhard Fischer, München 1999

- Sat 1: Unternehmenskommunikation: Presseinformationen zu Talkshows im Programm, Berlin 25.05.2000

- aus dem Internet: http://www. kress.de/archiv/2000/14/seiten/tv.asp

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Details

Titel
Die Talkshow: Geschichte des Genres in Deutschland. Themen, Gäste, Rezeption.
Autor
Jahr
2000
Seiten
14
Katalognummer
V97627
ISBN (eBook)
9783638960793
Dateigröße
483 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Talkshow, Geschichte, Genres, Deutschland, Themen, Gäste, Rezeption
Arbeit zitieren
Diplom Sozialwirtin Daniela Baumbach (Autor:in), 2000, Die Talkshow: Geschichte des Genres in Deutschland. Themen, Gäste, Rezeption., München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/97627

Kommentare

  • Gast am 29.3.2002

    Okay.

    Schöne HA, leider sind die Fußnoten flöten gegangen :-(

Blick ins Buch
Titel: Die Talkshow: Geschichte des Genres in Deutschland. Themen, Gäste, Rezeption.



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