Der freimaurerische Einfluss auf die amerikanische Unabhängigkeit


Ausarbeitung, 2000

12 Seiten, Note: sehr gut p


Leseprobe


Der Einfluss der Freimaurer auf die amerikanische Unabhängigkeit

Vorwort

Das Thema "Freimaurer" ist ein sehr interessantes Thema, zumal viele historischen Geschehnisse aus einem anderen Licht gesehen werden können, zum Beispiel die Französische Revolution oder die amerikanische Unabhängigkeit.

Bei mir hat sich daraus eine Art Steckenpferd gebildet, um immer wieder, vor allem in der deutschen Geschichte nach neuen Spuren der Freimaurer zu suchen. Es ist vielleicht das Geheimnisvolle, das das Thema überhaupt so interessant macht.

1. Vorgeschichte

"Hast du Angst, Erich? Bist du bange, Erich?

Klopft dein Herz, Erich? Läufst du weg?

Wolln die Maurer, Erich - und die Jesuiten, Erich, dich erdolchen, Erich - welch ein Schreck!

Die Juden werden immer rüder.

Alles Unheil ist das Werk der ... Brüder.

Denn die Jesuiten, Erich - und die Maurer, Erich - und die Radfahrer - die sind schuld an der Marne, Erich - und am Dolchstoß, Erich - ohne die gäbs keinen Welttumult.

Jeden Freitag abend spielt ein Kapuziner

mit dem Papst Skat - dazu ein Feldrabbiner;

auf dem Tisch liegt ein Grand mit Vieren -

dabei tun sie gegen Deutschland konspirieren ...

Hindenburg wird älter und auch müder ...

Alles Unheil ist das Werk der ... Brüder."

- Kurt Tucholsky -

(Freimaurer)

Der Ursprung der Freimaurer ist sehr umstritten. Theorien besagen, dass selbst in der Bibel die Ursprünge der Freimaurer zu finden sind. Im 2. Kapitel der 2. Chronik ist von Hiram, dem Baumeister des Salomonischen Tempels die Rede. Der Legende nach unterteilte er seine Arbeiter in verschiedene Grade und gab ihnen geheime Losungsworte zur Erleichterung der Lohnauszahlungen. Hiram wird schließlich von drei seiner Gesellen überfallen, die an das Meisterwort kommen wollten.

Eine etwas wahrscheinlichere Theorie ist die "Templerthese". Gegen Anfang des 14. Jahrhunderts wurde der von Hugo von Payns um 1199 in Jerusalem gegründete Orden von Papst Klemens V. wegen angeblicher Entartung verboten. Es kam zu einer der ersten großen Verfolgungswellen im Mittelalter.

Systematisch wurden die Templer verfolgt, gejagt und hingerichtet. Der letzte offizielle Großmeister Jaques de Molay wurde 1313 auf dem Scheiterhaufen verbrannt. (In Amerika gibt es eine freimaurerische Jugendaktion mit dem Namen "De Molay Orden") Die Tempelritter zerstreuten sich über ganz Europa, vor allem nach Portugal und Schottland, die ihnen Amnestie gewährten. Der Orden brachte herausragende architektonische und baumeisterliche Fähigkeiten mit sich, die in Portugal anhand von zahlreichen Kirchen und Festungen heute noch erhalten sind.

Der Johanniterorden erlebte auf der Mittelmeerinsel Malta im 16. Jahrhundert eine neue Blütezeit. Diese Insel wurde dem Orden geschenkt, nachdem sie von Rhodos verdrängt worden waren. Er distanzierte sich schließlich von seinem Ursprung und nannte sich Malteserorden. Im Gegensatz zu seinen Brüdern auf dem Kontinent mußte der letzte Großmeister erst nach der Eroberung durch die Franzosen 1798 abdanken. Maltas Hauptstadt Valetta ist ein Beispiel für die baulichen Fähigkeiten der Templer. Die Stadt wurde nach dessen Großmeister Jean de la Valetta benannt. Im ehemaligen Großmeisterhaus sitzt heute Maltas Regierung.

Schottland war für die meisten geflüchteten Ritter eine Notlösung, sie wurden aber von dem dort ansässigen Rebellenkönig Robert Bruce freundlich begrüsst.

Das ist jedoch eine weitere Theorie. Es fehlt an stichhaltigen Beweisen, dass die Johanniterritter wirklich dort gewesen sind und sogar eine entscheidene Rolle bei dem schottischen Freiheitskampf eingenommen haben. Teilweise weicht die Theorie zu Legenden und Geschichten ab.

Maßgeblich haben die Ritter bei der Schlacht von Bannockburn teilgenommen, doch dafür gibt es keinen Beleg. Es ist nur von geheimnisvollen "bewehrten Männern"(2) die Rede.

Der Grund für die Annahme, dass die Templer die freimaurerischen Ideale und Riten nach Schottland brachten ist der, dass die Freimaurer ebenso mit ihren Riten verfahren wie die Templer. Ein weiterer Grund ist, beide Erscheinungsformen sind alles andere als öffentlich und bedecken sich unter einem Schleier des Geheimnisses. Unter anderem ist das auch die Ursache der Verfolgung und des Mißtrauens, dass Uneingeweihte und Aussenstehende verbreiteten. Den Templern wurden dieselben Vorwürfe und Unterstellungen gemacht, wie später bei den Freimaurern. Von Satanismus bis hin zum Sexkult, von Giftmorden bis hin zur schwarzen Magie, die Gerüchte sind äußerst vielseitig. Und es gab seltenst etwas positives über die Templer zu sagen. Schließlich reichte es später jemanden als Freimaurer zu bezeichnen um ihn aus dem Verkehr zu ziehen. Jemanden als einen Freimaurer zu bezeichnen galt als eine Beleidigung.

Trotz alledem, zu Beginn des 18. Jahrhunderts kam es in England zu den ersten freimaurerischen Versammlungen. 1717 wurde in London in dem Gasthaus "Zur Gans und zum Bratrost" am Johannistag (24. Juni) die erste Großloge der Welt ausgerufen. Acht Jahre später zählte man 52 Logen.

In Schottland gab es allerdings schon im 16. Jahrhundert die ersten eigenständigen Logen. Die älteste ist die "Mother Kilwinning" (vor 1598), die in Edinburgh gegründet wurde.

Die erste deutsche Großloge wurde in Hamburg mit englischer Unterstützung einberufen. 1737 wurde die Großloge "Loge d´Hambourg" (später "Absalom zu den drei Nesseln") gegründet. Von da aus gab es einen großen Aufschwung an Logen, gegen Ende des 18. Jahrhunderts gehörte es für einen Adligen zum guten Ton, einer Loge beizuwohnen. Die Freimaurerei zog immer mehr Intellektuelle, Schriftsteller, Philosophen, und solche die meinten welche zu sein, in ihren Bann. Die Aufklärung erreichte in diesen Gruppen ihren Höhepunkt. Staatsphilosophen fanden eine große und starke Lobby innerhalb der Logen, sofern sie diese überzeugen konnten.

Diese Entwicklung war zwar für den Augenblick fördernd, doch bald schon kamen wieder die ersten Verdächtigungen und Mißkredite. Schwarze Messen und Staatsverschwörungen wurden ihnen vorgeworfen. Mit aufkommen der freien Presse löste sich ein Flächenbrand an Spekulationen aus. Viele Vorwürfe und Verdächtigungen wurden später zur Zeit des Nationalsozialismus wieder ausgegraben, um ein neues Feindbild zu erschaffen. Den Freimaurern wurde vorgeworfen, sie würden mit den Juden gemeinsame Sache machen und würden die staatliche Ordnung zerstören wollen. Viele Freimaurer wurden verfolgt und verurteilt. Vor allem die Entstehung von Verschwörungstheorien im Zusammenhang mit dem nationalsozialistischen Antisemitismus brach den deutschen Freimaurern das Genick. Man sagte, dass die Freimaurer bei der jüdischen Verschwörung, den deutschen Staat auszurauben, Hilfe leisteten. "Dieser Versuch einer Enstehungstheorie wirkt um so grotesker, wenn man feststellt, dass den Juden sehr lange der Eintritt in Logen aufgrund ihrer Religion unmöglich gemacht wurde, da nur Christen Aufnahme finden konnten."(1)

Freimaurerische Aktivitäten werden in keinem totalitären System geduldet, da eine freidenkende Gruppe immer eine Gefahr für die herrschende Macht ist. Daher kam es in der Geschichte der Freimaurerei immer zu Verfolgungen, selbst als Adlige praktizierende Freimaurer waren. Das machte sie um so angreifbarer.

1.1 Der Begriff "Freimaurer"

Diese Erklärung ist weitaus weniger kompliziert, als die Entstehungsgeschichte.

Zur Zeit der Aufklärung existierte überall in Europa ein funktionierendes Zunftwesen.

Intellektuelle besuchten diese Zünfte, um so für ihre Theorien zu werben und dadurch an Geldmittel und an politische Unterstützung zu gelangen. Man kann nicht sagen, dass besonders die Maurerzünfte dafür anfällig waren, es grassierte in allen Gruppen.

Der Begriff "Freimaurer" kann auch durchaus einen rein symbolischen Charakter haben. Besonders Staatstheoretiker und Idealisten prägten diesen Begriff. Ein Maurer erschafft etwas, er ist kreativ und muß auf Wissenschaft und Technik vertrauen. Viele freimaurerische Symbole sind von baumeisterlichen Charakter. Zum Beispiel der Zirkel, das Lot, der unbehauene Stein, der Hammer und das Winkelmaß. Auch der Begriff der Loge kommt aus diesem Bereich.

Dann gibt es noch die Möglichkeit, den Maurer als einen Steinmetz zu sehen. Er muß einen Stein bearbeiten und ihn den Anforderungen gerecht machen. "Diese Theorie wird durch Baurechnungen aus dem 16. Jahrhundert erhärtet, in denen die Bearbeiter der freestones, einem besonders gut bearbeiteten Sandstein, als freemasons bezeichnen, und schließlich werden im 17. und 18. Jahrhundert die Begriffe freemason und freestonemason ohne jegliche Differenzierung verwendet."(1)

1.2 Die Ideale der Freimaurer

Die Tatsache, dass ausgerechnet in der Zeit der Aufklärung die ersten Logen sich bildeten wird auch gleich die Ausrichtung dieser Gruppe deutlich machen.

Die versammelten Freidenker und Philosophen unterstützten den Gedanken des gesellschaftlichen und ideologischen Umbruchs. Weit verbreitet war auch die Einstellung, dass zuerst der Mensch zähle und nicht dessen Konfession. Wie oben schon erwähnt war der jüdischen Bevölkerung der Eintritt in eine Loge untersagt, aber Ausnahmen gab es. Besonders liberale und tolerante Logen war es gleich, welche Religion ihre Mitglieder vertraten. Im Gegensatz dazu gab es auch durchaus radikale Gruppen, die antisemitische Ideologien verfolgte, dann gab es wiederum welche die anti-jesuitisch eingestellt waren. Zum Beispiel die 1776 in Ingolstadt gegründeten bayrischen Illuminaten. Dann gab es sogar Gruppen, die andere Logen bekämpften, zum Beispiel die Rosenkreuzer, die sich als die einzig richtigen Freimaurer bezeichneten.

Der Sinn einer Freimaurervereinigung war, dass sich (meistens nur) Männer trafen und über Gott und die Welt diskutierten und sprachen. Daraus ergab sich ein Gemeinschaftsgefühl, aus denen konkrete Zielsetzungen erwuchsen auf die hingearbeitet wurde. Zum Beispiel war das Sammeln von Wissen und Dokumenten ein weit verbreitetes Ziel. Viele Logen besitzen selbst heute noch umfangreiche, für die Welt nicht einsehbare Bibliotheken.

Forschungslogen waren ebenso weit verbreitet. Unter den einzelnen Mitgliedern wurde Geld gesammelt um Forschungen möglich zu machen. Seltenst wurden außenstehende Wissenschaftler unterstützt.

Dann gab es die karitativen Logen, die sogar Krankenhäuser und Altenpflegeheime unterstützten und teilweise auch unterhielten.

Andere Logen wollten andere Menschen von ihrer Philosophie überzeugen und waren auch im publizistischen Bereich tätig. In Deutschland gibt es im Moment rund ein Dutzend freimaurerische Zeitungen.

Selbst im Armeen gab es sogenannte Feldlogen, die vor allem das Gemeinschaftsgefühl der Truppe stärken sollte. In diesen Logen ist interessant, dass selbst höher gestellte Offiziere sich unterordnen mußten. Es war keine Seltenheit, dass selbst ein gemeiner Soldat der gewählte Meister einer Loge war und bestimmte über Ranghöhere. So etwas stärkte das Vertrauen auf den kommandieren Offizier. Aus diesem Grunde war es nicht unüblich, dass sich solche Logen bildeten. Besonders in der britischen und amerikanischen Armee im 18. Jahrhundert war es stark vertreten. Dazu im nächsten Kapitel mehr.

1.3 Die Praktizierte Freimaurerei

Eine Freimaurer-Loge ist und war nie öffentlich. Sie traten mit ihren Riten und Praktiken nie an die Öffentlichkeit, was das Wasser auf die Räder der Spekulanten war. Wie schon erwähnt, der Vorwurf des Satanismus war weit verbreitet. (Bild: Teufelbeschwörung)

Im 19. Jahrhundert grassierten in England und in Deutschland sogenannte Enthüllungsliteratur von angeblichen Aussteigern, die die wüstesten Behauptungen aufstellten. Kindermorde, um den Blutdurst zu stillen, Sexorgien, um die Fruchtbarkeit zu beweisen, und so weiter. Aber die Logen überstanden auch dieses.

(In dieser Hinsicht möchte ich die Riten nicht weiter ausführen, da sie sich lediglich auf ein Buch beziehen (1). Da ich nicht weiß, wie es wirklich ist und ich keine Behauptungen aufstellen möchte, schließe ich hiermit ab)

Eines steht auf jeden Fall fest, eine Logensitzung findet nach festen Regeln statt.

Die verschiedenen Mitglieder werden in verschiedene Ränge, sogenannte Grade eingeteilt und erhalten unterschiedliche Titel, sowie Abzeichen, die sie ausschließlich zu ihren Sitzungen tragen. Die einzelnen Grade sind hierarchisch geordnet: Lehrling, Geselle, Meister. Doch vielen Logen praktizieren mit mehr Graden, zum Beispiel mit sieben, 13, oder 33. Den Gerüchten nach zeichnet sich ein Mitglied dadurch aus, inwieweit er verschwiegen und vertrauenswürdig ist. Nach dem Erreichen eines nächst höheren Grades wird er in weitere Geheimnisse des Ordens eingeweiht und zu verantwortungsvolleren Aktionen herangezogen. "Schweigepflicht: Sie erstreckt sich durch das Gelöbnis auf die in den Einweihungsritualen "sub rosa" (Ritual der Schweigepflicht) vermittelten Erkennungsmittel (Wort, Griff und Zeichen), auf die Ritualtexte, auf die besonderen Umstände der Initiation"(1).

Desweiteren hat jede Loge einen sogenannten Logenteppich, der mit verschiedenen Symbolen versehen ist und der teilweise den Weg der Erleuchtung darstellen soll. Über diesen Teppich wird untereinander äußerst selten diskutiert, jedes Mitglied soll sich seine eigenen Gedanken und Auslegungen machen.

2. DER FREIMAURERISCHE EINFLUSS AUF DIE AMERIKANISCHE UNABHÄNGKEIT

"Vielleicht überrascht es nicht, dass es mehr Mythen, Legenden und Gerüchte über die Ursprünge der Freimaurerei in Amerika gibt als nüchterne Tatsachen oder zuverlässige Informationen."(2)

Die erste Vermutung ist, dass schon mit der Ankunft der ersten englischen Siedler und mit der Gründung von Jamestown die Freimaurerei praktiziert wurde. Man kann die ersten Siedler in Jamestown als eine Art der "Idealgesellschaft"(2) darstellen, die fruchtbarer Boden für die freimaurerische Ethik war. "Die rosenkreuzerischen Denker des frühen 17.Jahrhunderts waren fasziniert von den Möglichkeiten, die Amerika für die Umsetzung ihrer idealisierten Gesellschaftsentwürfe bot"(2)

Die Freimaurer die im 17.Jahrhundert nach Nordamerika kamen, stammten aus Schottland, wo sie bei den zahlreichen Logen in Aberdeen und Edinburgh aufgenommen wurden. Doch gab es in Amerika erst beweisbar ab 1730 die ersten Logen. Zuvor gab es höchstens Indizien, wie zum Beispiel das Handelsschiff "Freemason" aus dem Jahre 1719.

Erst 1730 brachte Benjamin Franklin die erste freimaurische Zeitung "Pennsylvania Gazette" heraus, in der um die Vorzüge der Freimaurerei warb. Er selbst wurde 1731 Freimaurer. Drei Jahre später Provinzial-Großmeister von Pennsylvania.

Die erste Großloge wurde 1733 in Boston gegründet, die St.John´s Lodge.

Mit der Etablierung der britischen Bevölkerung in Amerika und mit dem Status einer Kolonie, kam britisches Militär nach Nordamerika. Damit auch die Feldlogen des Militärs.

2.1 Der siebenjährige Krieg

Im Jahre 1756 brach der Krieg in Europa aus und erreichte auch Amerika und sogar Indien. Mittlerweile war die Bevölkerung der britischen Kolonie New England rapide angewachsen und der Handel und die Infrastruktur des Landes waren ausgezeichnet.

Die britischen Truppen wurden immer wieder von den Franzosen geschlagen und zurückgedrängt worden. Festung um Festung mußten die Briten aufgeben. Der europäische Kampfstil und die festgefahrene Taktik auf diesem Kontinent nicht praktikabel. Es kam zu keinen Schlachten, sondern nur zu Scharmützeln und kleineren Gefechten, die langgezogen und ermüdend für die Soldaten waren.

Es kam zu einer vollkommenen Umstrukturierung der Armee erst um 1760, obwohl schon 1756 ein Offizier namens George Howe seine, und später die der ganzen Armee umsetzte. Howe fiel aber im selben Jahr bei der Schlacht von Ford Ticonderoga, und erst Generalmajor James Wolfe griff 1759 diesen Gedanken wieder auf.

Die Truppen wurden flexibler und wendiger, ideal für die Nordamerikanische Wildnis zwischen den Wäldern und Flüssen. Es entstand eine völlig neue Militärideologie. Die einzelnen Kompanien waren verschworene Gemeinschaften, bei der sich jeder auf jeden verlassen konnte. Ein übriges tat dazu die Freimaurerei mit ihren Feldlogen.

(Nebenbeibemerkt: George Howe war ein anerkannter Freimaurer)

1760 kam es dann zu den ersten nennenswerten Erfolgen der Briten. Amerikanische Kolonisten und britische Soldaten eroberten ihre Festungen zurück und im September des selben Jahres fiel Montreal. Frankreich trat seine Kolonien in Nordamerika an Britannien ab.

2.2 Die Zeit zwischen dem 7-jährigen Krieg und der Unabhängigkeit

Der Unterschied zwischen der Freimaurerei in Europa und Amerika ist der, dass sich die amerikanischen Freimaurer nicht nur das Geheimnisvolle hingezogen wurden, sondern vor allem durch die dadurch resultierende Atmosphäre. Ihnen war die Mentalität wichtig, nicht die Riten oder Traditionen. Das ist unteranderem der Grund, warum die meisten amerikanischen Logen nicht von den britischen anerkannt wurden.

Der größte Teil der Kolonisten und Soldaten kannten nicht Locke, Rousseau oder andere Philosophen. "Aber mit Hilfe der Logen wurden die Gedanken dieser Philosophen allgemein zugänglich. Hauptsächlich durch die Logen erfuhren gewöhnliche Kolonisten von dem erhabenen Prinzip der Menschenrechte.(...) Und die Neue Welt schien eine Art Tabula rasa, eine Art Labor zu bieten, in dem gesellschaftliche Experimente möglich waren und die von der Freimaurerei vertretenen Prinzipien in die Praxis umgesetzt werden konnten." (2) Es fand in den ganzen Kolonien Nordamerikas eine Art Bewußtseinserweiterung statt, gefördert durch die Freimaurerei.

Am Ende wußten die Menschen um was geht, wenn man den Begriff der Unabhängigkeit benutzte.

Freimaurer Logen wurden in fast allen Kolonien gegründet, ihre Zahl wuchs schnell an, genauso schnell wie die Zahl der rebellisch gesinnten Kolonisten.

Ich möchte nicht soweit gehen, als dass ich dieses einen Grund der Unabhängkeitserklärung zu nennen, er bestärkte die Menschen in ihrem Handeln und Denken, sie waren davon überzeugt.

2.3 Die Unabhängkeit und der Krieg

Am 11. Juni 1776 ernannte der Koloniekongreß einen Ausschuß, der die Unabhängigkeitserklärung verfassen sollte. "Von den fünf Ausschußmitgliedern waren zwei - Franklin und Robert Livingstone - mit Sicherheit und einer Robert Sherman, vielleicht Freimaurer. Die beiden anderen, Thomas Jefferson und John Adams, gehörten trotz späteren gegenteiliger Behauptungen keiner Loge an." (2) Unter den Unterzeichnern der Unabhängigkeitserklärung waren 19 Freimauer. Unter ihnen Washington, Franklin und John Hancock. Die Armee stand unter kompletter freimaurerischer Leitung und Organisation.

Dass die Briten diesen Krieg verloren, ist eigentlich unverständlich. Weder waren die Briten durch den französischen Krieg sonderlich geschwächt worden, noch lag es an der taktischen Überlegenheit der Amerikaner.

Washington mißglückte 1776 und 1777 jeder Versuch die britischen Truppen zu besiegen. Erst mit der Schlacht von Saratoga im Oktober 1777 kamen die ersten nennenswerten Erfolge der Kolonisten. Nach Saratoga stiegen auch die Franzosen in den Krieg ein. Desweiteren stärkte es die Moral der amerikanischen Truppe enorm.

Die britischen Truppen befanden sich in einer mißlichen Lage. In den Geschichtsbüchern spricht man immer von "den" Briten und "den" Amerikanern, man vergißt fast, dass die Soldaten zusammen gegen die Franzosen gekämpft hatten. Mit der Unabhängigkeitserklärung waren viele leitende Offiziere vor die Wahl gestellt worden, ob sie sich den Rebellen anschließen oder Loyalität bewahren sollten. Den britischen Generälen lag aber später nichts daran, gegen ihre ehemaligen Kameraden vorzugehen. Der Krieg wurde von der britischen Seite eher leidenschaftslos geführt. Man gewährte den amerikanischen Truppen eine Winterpause, später zog man es auf reine Höflichkeit herunter, weil ansonsten der Krieg unehrenhaft geführt worden wäre.

Nach dazu kam, sämtliche Soldaten auf britischer wie auch auf amerikanischer Seite waren in Feldlogen während des Krieges gegen die Franzosen gruppiert. Nun mußte man auf die eigene ehemalige Gesinnungsgenossen schießen. Die Briten taten und kämpften daher nicht mehr als nötig. Möglichkeiten Washington zu schlagen wurden ignoriert.

Der Krieg war in England höchst unpopulär, man hatte eher Sorge, dass die Franzosen wieder zu dominant in Europa werden würden, zu dem mußte man sich noch mit aufständischen Indern herumschlagen.

Der Krieg wurde nicht mehr in einzelnen Schlachten ausgetragen, sondern er entwickelte sich immer mehr zu einem Guerillakrieg, der die immer noch unflexibelen Briten strapazierte und erschöpfte.

In den einzelnen Feldlogen der amerikanischen Armee entwickelte sich der Gedanke des Freiheitskampfes, im Gegensatz zu den Soldaten im britischen Kontingent, die eigentlich nicht wußten, wofür sie kämpfen sollten. Sie hatten nur einen Befehl, gegen den sie sich nicht widersetzten konnten. Somit blieb ihnen nichts weiter übrig, als nur den Befehlen zu gehorchen und nichts weiter zu tun.

Und so sah auch der Krieg aus.

2.4 Einfluss auf die amerikanische Verfassung

Der Einfluß ist nicht schwer zu finden, zumal die amerikanische Verfassung die humanistischste und demokratischste ihrer Zeit war. Wie schon erwähnt, Washington, Franklin und Randolph waren aktive Freimaurer und sie setzten für ihre Vorstellungen inbrünstig ein. Jefferson und Adams schlossen sich dem an.

Washington wurde am 4. Februar 1789 zum ersten Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika ernannt. Am 30. April legte er seinen Amtseid vor Robert Livingstone ab. Livingstone war Großmeister der New Yorker Loge. Der Schwur fand auf der Bibel der St. John´s Lodge No1 statt.

"Am 14. Dezember (1789) legte Alexander Hamilton Vorschläge zur Gründung einer Nationalbank vor. Jefferson war dagegen, doch Washington unterzeichnete die Vorschläge. Auf der amerikanischen Dollarnote wurde das "große Siegel" der Vereinigten Staaten abgedruckt. Es ist unverkennbar freimaurerisch: ein allsehendes Auge in einem Dreieck über einer dreizehnstufigen Pyramide, unter der eine Schriftrolle den Beginn einer "neuen weltlichen Ordnung" - einen der langjährigen Träume der Freimaurerei - verkündete."(2) Washingtons Amtszeit war von den freimaurerischen Riten sehr geprägt, wie zum Beispiel die Grundsteinlegung des Kapitols. "Der Hammer, die silberne Kelle, das Winkelmaß und die Setzwaage, die Washington bei der Zeremonie benutzte, werden heute von der Potomac Lodge No.5 of the District Columbia verwahrt."(2)

Washingtons Kabinett bestand gänzlich aus Freimaurern. 20 von 22 Generäle waren praktizierende Freimaurer.

Heute hat Amerika ca. 4 Millionen Freimaurer in den Logen. Im Gegensatz zu den europäischen Freimaurern, treten die amerikanischen an die Öffentlichkeit und nehmen sogar an Paraden teil und organisieren öffentlich zugängliche Veranstaltungen.

2.5 Liste der bekannten "Freimaurer"-Präsidenten:

James Madison 1809-1817

James Monroe 1817-1825

Andrew Jackson 1829-1837

William McKinley 1897-1901

Theodor Roosvelt 1901-1909

William Taft 1909-1913

Warren Harding 1921-1923

Franklin D.Roosvelt 1933-1945

Harry S. Truman 1945-1953

General R. Ford 1974-1977

2.6 Weitere bekannte amerikanische Freimaurer

Aldrin, Edwin (geb. 1939), Astronaut, betrat als zweiter Mensch den Mond

Berlin, Irving (1888-1989), Musicalkomponist

Byrd, Richard E. (1888-1957), Admiral und Polarforscher

Disney, Walt (1901-1966), Filmproduzent

Ford, Henry (1863-1947), Automobilfabrikant

Gable, Clark (1901-1960), Schauspieler

Glenn, J.Henschel (geb. 1927), Astronaut

Grissom, Vergil (1926-1967), Astronaut

Juarez, Carlo Benito (1865-1872), mexikanischer Freiheitskämpfer

Lindbergh, Charles (1902-1974), Flugpionier

Mayo, Charles Horac (1865-1939), Chirug, Gründer der Mayo-Klinik

Schurz, Carl (1829-1906), Politiker

Shepard, Alan Bartlett (geb. 1923), Astronaut

Sousa, John Philipp (1854-1932), Komponist

Twain, Mark (1835-1910), Schriftsteller

3. Kommentar zum Referat

Eigentlich wollte ich noch ein paar Bilder in die Arbeit einfügen, aber leider ist es aus technischen Gründen im Moment nicht möglich. Wenn die Möglichkeit wieder besteht, werde ich Ihnen eine komplementierte Ausgabe geben Wenn Sie daran interessiert sind, werde ich dazu auch noch die diversen Verschwörungstheorien zu den amerikanischen Freimaurern liefern.

4. Quellenverzeichnis:

- "Die Freimaurer"; Dieter A. Binder; Herder Spektrum; Freiburg 1998; (1)
- "Der Tempel und die Loge"; Baigent und Leigh; Bechtermünz Verlag; Bergisch Gladbach 1989; (2)
- "Stichwort: Freimaurer"; J. Holtorf, K.-H. Lock; Heyne Verlag; München 1993
- "Bertelsmann Lexikon Geschichte"; Bertelsmann Lexikon Verlag; Gütersloh 1991

(- ,,Geheimgesellschaften"; Jan van Helsing, unbekannt)

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Der freimaurerische Einfluss auf die amerikanische Unabhängigkeit
Note
sehr gut p
Autor
Jahr
2000
Seiten
12
Katalognummer
V97588
ISBN (eBook)
9783638960403
Dateigröße
416 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Klärt weitere Hintergründe zur amerikanischen Unabhängigkeit von1776
Schlagworte
Einfluss, Unabhängigkeit
Arbeit zitieren
Alex Hencke (Autor:in), 2000, Der freimaurerische Einfluss auf die amerikanische Unabhängigkeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/97588

Kommentare

  • Gast am 24.4.2003

    Quellennachweis.

    Ein Buch stört mich ganz gewaltig. Jan van Helsing. Seie Bücher sind in Deutschland teilweise zensiert und das zu Rrecht, weil der munter kopierte Halbwahrheiten mit Spinnereien und verklärtem Nazitum vermischt werden.

    Andreas

  • Gast am 5.2.2003

    Jaja, die Templer.

    Au Backe!
    Hier wird einfach alles, was zum Thema "Freimaurer" gehört (oder auch nicht) in einen großen Topf geschmissen, durchgeschüttelt und in den Trog gekippt...Die Templer (übrigens 1119 gegründet) sind nicht die Johanniter, die sich von nichts zu distanzieren BRAUCHTEN (Malta), sie gibt es ja schließlich heute noch. Die Regeln der Templer sind uns bekannt, spätestens seit Schnürer, also nix is mit Geheimnis. Nicht ausreichend recherchiert und viel zu Geschichte erklärt, das man so nicht stehen lassen kann. Sorry!

  • Gast am 6.5.2002

    Speichellecker der Freimaurerei.

    Hallo Alex Hencke,
    Speichellecker gibt es in der Freimaurerei genug. Wer glaubt, damit Referenzen für eine dubiose Karriere ernten zu können, irrt.
    Totalitäre Systeme sind die Handschrift der Freimaurerei. Sie und Ihr Team ermöglichen sie.
    Stephen Boy

  • Gast am 2.5.2002

    Freimaurerei.

    Es ist bedauerlich, daß Sie Angst davor haben, meinen Kommentar zu veröffentlichen.
    Lassen Sie mich noch feststellen, daß die W e l f e n das herrschende Geschlecht in der Freimaurerei sein könnten, die mit ihr Europa vereinnahmen wollen, vielleicht um einen islamischen Feudalstaat zu schaffen.
    Machen Sie sich auf einiges gefaßt!
    Stephen Boy

  • Gast am 30.4.2002

    Freimaurerei bleibt dubios.

    Die Arbeit ist zu einseitig. Letztenendes organisiert Menschenhand die Freimaurerei, diese gibt sich aber gern den Anschein, als verkörpere sie göttliche Gestaltungs- und Umgestaltungskräfte der Welt.
    Man kann m.E. Freimaurer auch in der Geschichte des Nationalsozialismus, Kommunismus, islamischen Fundamentalismus, etc nachweisen.
    Wer sich hinter der Maurerei verbirgt, ist schwer ergründbar. Ich würde nicht ausschließen, daß die Ursprünge in früheren Menschheitsepochen liegen könnten, sogar im atlantischen Zeitalter.
    Freimaurerei ist auch oportunistisch. Sie heftet sich an starke Strömungen, ist aber auch wie ein Chamäleon bereit, die Farbe zu wechseln.
    Selbst brutale Ordensstaaten haben Freimaurer unterstützt. M.E. muß Freimaurerei von staatlichen Organen observiert und kontrolliert werden.
    Freimaurerei ist allerdings n i c h t jüdisch. Dieses unglückselige Vorurteil beslastet klare Sichtweisen. Ich würde sogar israelischen und jüdischen Organisationen empfehlen, etwa die sog Bnai Brith Loge genau zu prüfen. Ich kann nicht ausschließen, daß diese Loge Israel betrügt und täuscht.
    Es ist nicht einfach falsch, in der Freimaurerei ein System zu sehen, das die Gnosis immer wieder neu gestalten hilft. Das "G" im 4. (5.?) Grad deutet in diese Richtung. Freimaurerei ist aber mehr, und sie muß immer wieder neu überwacht und geprüft werden.
    Stephen Boy

  • Gast am 8.1.2002

    Kommentar eines Freimaurers.

    Das Thema Freimaurerei ist sicherlich hochinteressant, auch die Beschäftigung mit Freimauererpersönlichkeiten und deren Ideen. Diese Arbeit stützt sich jedoch weitgehend auf unseriöse Literatur, deren Aussagen von der offiziellen bzw. anerkannten Freimaurerei teilweise anders dargestellt werden (Baigent und Leigh). Die Höhe ist es jedoch Jan van Helsing (richtiger Name: Christian Huelsbeck) zu zitieren, der zwischenzeitlich sogar indexiert war. Schön ist das Buch von Binder, allerdings nicht sehr liebevoll geschrieben. Die Geschichten von den Templern können viele Freimaurer schon nicht mehr hören. Schon Bruder G. Ephraim Lessing wies in Ernst & Falk: Gespräche für Freimaurer auf die Unnötigkeit solcher Spekulationen hin.

    Im Rahmen der Literatur eine wirklich gute Arbeit, aber ein Lesetip:

    http://www.freimaurer-freiburg.de

  • Gast am 3.12.2001

    Geht so.

    Naja, als Einstieg nicht schlecht. Ein paar mehr (seriöse) Quellenangaben hätten vielleicht nicht geschadet. Das Thema Freimaurer ist sicher nicht immer objektivzu durchschauen aber ich glaube einige Informationen zu den Freimauerern sind recht unpräzise oder nicht ganz richtig. Im Großen und Ganzen aber schon gut.

  • Gast am 10.8.2001

    Ein grosses Lob fuer diese Arbeit!.

    Sehr geehrter Herr Hencke,

    ich habe mit grossem Interesse Ihre Arbeit gelesen. Sie ist informativ und gut geschrieben. Ich lebe zur Zeit in den USA und kann nur bestaetigen, was Sie in Ihrer Arbeit bereits erwaehnten: Die Freimaurer hier treten gerne in der Oeffentlichkeit auf und stehen selbstbewusst zu ihrer Logenzugehoerigkeit.
    Meine eigene Haltung gegenueber dieser "Geheimen Gesellschaft" ist eher kritisch und distanziert.Ich habe den Eindruck, dass gerade unterpriviligierte und ungebildete Herren die Vorzuege dieses Seriveclubs nuetzen um berufliches und gesellschaftliches Ansehen zu gewinnen.
    Mit anderen Worten, Maenner, die nicht viel koennen und wissen, kommen in Positionen die sie nicht verdienen -durch ihre Logenfreunde . . .
    Getreu dem sehr amerikanischen Prinzip
    " Its not what you know, its who you know!"

    Mit freundlichen Gruessen,
    Karin

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Titel: Der freimaurerische Einfluss auf die amerikanische Unabhängigkeit



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