Medien und Herrschaft


Seminar Paper, 2000

15 Pages, Grade: 1,3


Excerpt


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Vorurteile und Meinungsbildung

Information und Unterhaltungswert Medium und Herrschaft

Schlußbetrachtung Literatur

Einleitung

In meiner Arbeit befasse ich mich in Form eines Essays mit der Frage, ob und in welchem Umfang die in kapitalistischen Verhältnissen eingebetteten Medien auch in demokratischen Staaten, in denen keine umfassende Zensur die Berichterstattung einzuschränken scheint, die jeweils herrschenden Verhältnisse festigen und zementieren. Dieser Frage liegt die Vermutung zugrunde, daß Massenmedien einen tiefgreifenden Einfluß auf die Meinungsbildung des Menschen haben und somit auch sein politisches Denken und Handeln bestimmen können.

Zur Annäherung an diese Frage soll eine Auseinandersetzung mit den Mechanismen der menschlichen Meinungsbildung anhand des Begriffes ,,Vorurteil" als Grundlage dienen. Auf dieser Basis soll der Leser für eine Auseinandersetzung mit der von Postman vorgebrachten Kritik an der Struktur der Medien gerüstet sein. Nachdem mit Postman ein pessimistisches Bild der Medienlandschaft gezeichnet worden ist, setzt sich der Text daran anknüpfend mit Hilfe von Chomskys / Hermans Untersuchung ,,Manufacturing Consent" mit dem Zusammenspiel von Macht und Medien auseinander um abschließend in eine kurze Schlußbetrachtung zu münden.

Vorurteile und Meinungsbildung

Die herausragende Rolle der Medien für die öffentliche Meinungsbildung ist in wissenschaftlichen Kreisen unstrittig. In einer mehr als 80 Millionen Menschen umfassenden Demokratie wie Deutschland wären öffentliche Diskurse und die erst daraus resultierende Legitimation durch politische Partizipation auf Grundlage der gebildeten Meinungen ohne ein informierendes Massenmedium in einem derart großen und komplexen Systems nicht denkbar.

Grundlage jedweder Bildung einer Meinung ist eine persönliche Wahrnehmung des Sachverhaltes, in dessen Kontext erst seine Beurteilung und damit eine Meinungsbildung möglich wird.

Allerdings behaupten manche, daß ,,jeder Wahrnehmung von Anfang an ein Urteil beigemischt"1 ist , und ,,jede Erkenntnis (..) in Urteilen (bestehe), jede Aussage, die einen Erkenntnisanspruch erhebt, ist ein Vorurteil."[1]

Die Funktion des Vorurteils bedarf daher im Kontext der Meinungsbildung einer näheren Erläuterung. Laut dem ,,Lexikon der Philosophie" bezeichnet ein Vorurteil ,,im wörtlichen Sinn ein Urteil, das bereits vor jeder ,,Beweisaufnahme" gefällt wurde; im übertragenen Sinn eine vorgefasste Meinung über Gegenstände, Vorstellungen, Personen oder Gruppen, Sachverhalte, die ohne bewußte Reflexion und Prüfung objektiver Tatbestände für richtig (wahr) gehalten wird. (...) Die Funktion solcher Verallgemeinerungen ist kognitiver und psychologischer Natur: Im wesentlichen dienen Vorurteile einer Beschleunigung von Reaktionszeiten und einer Absicherung von Handlungsentscheidungen. So können Vorurteile z.B. Menschen entlasten in Situationen, in denen ein Orientierungsdefizit Angst erzeugt hat."2 Max Horkheimer fasst die Bedeutung des Vorurteil noch weiter und macht das Vorurteil zur Grundlage sämtlicher menschlichen Entscheidungen. So benennt nach Horkheimer das Vorurteil ,,...ursprünglich einen harmlosen Tatbestand. In alten Zeiten war es das auf frühere Erfahrung und Entscheidung begründete Urteil, praejudicium."3 Daß Menschen sich in ihrer Lebenswelt bei ständig notwendigen Entscheidungen im Gegensatz zu manchen Tierarten nicht ausschließlich auf ,,Instinkte" oder ein ,,genetisches Gedächtnis" verlassen können und

daher den jeweils aktuellen Sachverhalt mit ihrem individuellen Erfahrungsschatz in Bezug setzen müssen, um so durch eine vorab gefällte Beurteilung der Situation zu einer handlungsweisenden Entscheidung bzw. Meinung kommen zu können, ist nachvollziehbar und lässt sich durch einfache, konkrete Beispiele bekräftigen.4

Derartige subjektive Meinungsbildungsprozesse sind für die menschliche Existenz notwendig und die Rolle von Vorurteilen in diesem abstrakten Meinungsbildungsprozeß hinterlassen in diesem Zusammenhang für sich allein betrachtet zunächst keinen negativen Beigeschmack. Allerdings spielt für die Meinungsbildung auch die zwischenmenschliche Kommunikation bzw. der ,,Erfahrungsaustausch" eine wichtige Rolle. Je komplexer die Lebensumstände, desto mehr muß sich der Mensch auf Informationen vom ,,Hörensagen" und aus anderen fremdbestimmten Quellen verlassen, um noch zu eigenen Meinungen finden und Entscheidungen treffen zu können.

,,Daß Abbreviaturen5 eigener Erlebnisse und dessen, was vom Hörensagen stammt, im Vollzug des Lebens eine Rolle spielen, ist offenbar. Was einmal gelernt und aufgenommen ist, wird in allgemeinen Vorstellungen aufgestapelt. Bewußt und halb-bewußt, automatisch und absichtlich wird jeder neue Gegenstand mittels des so erworbenen Arsenals begrifflich eingeschätzt. Die Verhaltensweisen der Individuen in den Situationen des Alltags haben auf Grund von bruchstückhaftem Wissen sich eingeschliffen, sind Reaktionen aus Vorurteilen. Im Dschungel der Zivilisation reichen angeborene Instinkte noch weniger aus als im Urwald.

Ohne die Maschinerie der Vorurteile könnte einer nicht über die Straße gehen, geschweige denn einen Kunden bedienen."6

Aus der Erfindung des Fernsehens ergibt sich eine neue Dimension der Fremdbestimmung des individuellen Erfahrungsschatzes und seiner Handhabung, die der Bildung von Meinungen und Handlungsperspektiven zugrunde liegt. Adorno schreibt dazu: ,,Dem Ziel, die gesamte sinnliche Welt in einem alle Organe erreichenden Abbild noch einmal zu haben, dem traumlosen Traum, nähert man sich durchs Fernsehen und vermag zugleich ins Dublikat der Welt unauffällig einzuschmuggeln, was immer man für der realen zuträglich hält. Die Lücke, welche der Privatexistenz (...) noch geblieben war, solange (das Fernsehen) die Dimension des Sichtbaren nicht allgegenwärtig beherrschte, wird verstopft."7 Im Gegensatz zu zwischenmenschlicher Kommunikation und dem geschriebenen Wort zeichnet sich das Fernsehen offenbar durch die Fähigkeit aus, nicht nur eine Anregung zu liefern, sondern die menschliche Wahrnehmung im Zusammenspiel der Sinne realitätsnah simulieren zu können. Hierin liegt vielleicht auch ein Grund, warum dem Fernsehen eine derart große Bedeutung für die Meinungsbildung zuzusprechen ist. Es besteht die Möglichkeit, daß die menschlichen Sinne der simulierten Realität erliegen und die Menschen diese unwirkliche Wahrnehmungswelt wie weiter oben erläutert in ihren Erfahrungsschatz aufnehmen.

Auch Postman steht der Entwicklung des Fernsehens kritisch gegenüber. Während ,,(...) der Buchdruck eine Definition von Intelligenz hervorbrachte, die dem objektiven, rationalen Gebrauch des Verstandes Vorrang gab und gleichzeitig Formen eines öffentlichen Diskurses mit ernsthaftem, logisch geordneten Inhalt förderte"8, übt das Medium Fernsehen einen gänzlich anderen Einfluß auf das menschliche Denken aus, denn ,,weil es uns bei der Organisierung unseres Denkens und der Integration unserer Erfahrungen in einer ganz bestimmten Weise lenkt, prägt es unser Bewußtsein und unsere gesellschaftlichen Institutionen (...) und immer beeinflußt es die Art und Weise, wie wir unsere Vorstellungen von Wahrheit definieren und mit ihnen umgehen."9 Postman erklärt sich die tiefgreifendere Beeinflussung durch die Fernsehnachricht aus der Illusion von Kontext, die durch Verbindung von gesprochener Nachricht und bewegtem Bild geschaffen wird. Ein aus dem Zusammenhang gerissenes Bild kommuniziert mit dem Menschen einzig durch (optische) Fakten und durch freie Assoziation mit dem Erfahrungsschatz. Gleiches gilt für die gesprochene Nachricht, wenn sie für sich allein betrachtet wird. Ungleich mehr überzeugend scheint dagegen das Zusammenspiel von bewegten Bildern und Kommentar auf den Menschen wirken, da sich beide Informationsquellen in ihrer Ergänzung zu einer Pseudorealität zusammenfügen und sich dabei gegenseitig in ihrer Glaubwürdigkeit bestärken. Postman nennt dieses Zusammenspiel die ,,Metapher des Mediums".10 Es wird deutlich, daß die Form der Darstellung und die Form des Mediums selbst die Meinungsbildung über die Wahrnehmung des Menschen entscheidend zu beeinflussen scheinen. Diesen vorwiegend von der kritischen Theorie vertretenen Zusammenhang scheinen auch diverse psychologische Untersuchungen zur Konditionierung von Einstellungen zu bestätigen. So zeigte Verplack 1955 auf, daß Probanden, die in einem geplanten Gespräch zu Meinungsäußerungen animiert wurden, sich durch positive Zuwendung von dritten in ihrer Meinung bestärkt sahen und diese quantitativ gesehen häufiger vertraten als unbeeinflußt, während Kritik von dritten in diesem Rahmen eine verunsichernde und hemmende Wirkung ausübte.11 Auch die häufige Wiederholung einer Meinung oder Aussage scheint sich auf das Verhalten des Menschen manipulativ auswirken zu können, diesem Zusammenhang und seiner Nutzung widmet sich nicht zuletzt ein großer psychologischer Ableger in Form der Werbepsychologie. Diese Mechanismen der Meinungsbildung sind für uns in diesem Zusammenhang wichtig, da sie durch den Einfluß des übergreifenden Massenmediums Fernsehen nicht mehr nur ausschließlich innerhalb der begrenzten persönlichen Sozialisation, sondern auch im gesamtgesellschaftlichen Rahmen an Bedeutung zu gewinnen scheinen.

Information und Unterhaltungswert

Postman sieht den Menschen durch das Fernsehen permanenter Pseudoinformation ausgesetzt, der nur mit geistiger Ermattung begegnet werden könne. Mit der umfangreichen und chaotischen Informationsflut hält über das heimische Wohnzimmer scheinbar die gesamte Welt Einzug im persönlichen einst eng abgesteckten Lebenskontext des Zuschauers, so daß der Mensch angesichts persönlicher Überforderung auf diese Informationsflut nur mit Gleichgültigkeit und Apathie reagieren kann. Laut Postman ist der/die ZuschauerIn in den meisten Fällen nicht in der Lage, die sinnentrückte Inhaltslosigkeit der meisten Informationen bewußt wahrzunehmen, muß ihnen aber gleichzeitig intuitiv irgendeine Bedeutung zuerkennen, da er/sie ja sonst auch gleich den Fernseher abschalten könnte. Die einzig mögliche Antwort auf diese intuitive Frage nach der Bedeutung der gelieferten Informationen könne aber nur sein, anzunehmen (wie es ja wohl auch in fast allen Fällen der Wahrheit entspricht), die Informationsflut diene einzig dem Zwecke des individuellen Vergnügens. ,,Kurzum, die Nachrichtensendung ist ein Rahmen für Entertainment und nicht für Bildung, Nachdenken oder Besinnung." (...) Das Fernsehen hat scheinbar somit ,,die Unterhaltung zum natürlichen Rahmen jeglicher Darstellung von Erfahrung gemacht. Problematisch am Fernsehen ist nicht, daß es uns unterhaltsame Themen präsentiert, problematisch ist, daß es JEDES Thema als Unterhaltung präsentiert."12 Das Fernsehen beschränkt sich natürlich nicht nur auf politische Informationen, gesendet wird Unterhaltung jedweder Form. Angesichts der Möglichkeiten des Mediums liegt es Nahe, im Fernsehen ein Abbild der Realität schaffen zu wollen, in denen sich die Menschen wiederzufinden glauben oder eine Realität zu schaffen, in der sich Menschen gerne wiederfinden würden. In diesem Sinne werden unzählige ,,Seifenopern" und Spielfilme produziert, die diese menschliche Realität simulieren, über die Ödnis des individuellen Alltags hinweghelfen und in ihrem Abbild einer ersehnten oder bekannten Realität um so glaubwürdiger werden. Ein grauer Arbeitsalltag, der im individuellen Dasein möglicherweise unerträglich ist, wird durch sein Abbild im Fernsehen argumentativ als Normalität bestärkt und letztlich zumindest vor der Mattscheibe dann auch zum Genuß. Huxley schrieb einmal in seinem Roman ,,brave new world": ,,Heutzutage - das ist wahrer Fortschritt! - arbeiten die alten Leute, erfreuen sich ihrer sexuellen Triebe, sind immer beschäftigt, das Vergnügen läßt ihnen keine Muße, keinen freien Augenblick, um sich hinzusetzen und nachzudenken. Und wenn sie zurückkehren, stehen sie auf dem sicheren Boden täglicher Arbeit und Unterhaltung."13

Für den eigenen Lebenskontext oder hinsichtlich politischer und gesellschaftlicher Partizipation wirklich relevante Informationen scheinen also für den Menschen nicht mehr eindeutig von irrelevanten Informationen trennbar zu sein.

Herbert Marcuse schreibt in diesem Zusammenhang: ,,Wenn ein Nachrichtensprecher über Folterung und Ermordung von Menschen, die für Bürgerrechte eintraten, in dem gleichen geschäftigen Tonfall berichtet, dessen er sich bedient, wenn er den Aktienmarkt oder das Wetter beschreibt, oder mit der gleichen großen Gemütsbewegung, mit der er seine Reklamesprüche aufsagt, dann ist solche Objektivität unecht, mehr noch, sie verstößt gegen Humanität und Wahrheit, weil sie dort ruhig ist, wo man wütend sein sollte, und sich dort der Anklage enthält, wo diese in den Tatsachen selbst enthalten ist."14

Ähnliches scheint auf die Berichterstattung in Deutschland zuzutreffen. Oftmals werden Meldungen über aktuelle politische Krisen neben Meldungen mit politisch vollkommen irrelevantem Inhalt wie zB Berichten über aktuelle Eskapaden der Highsociety in einem Atemzug erwähnt und somit im eigentlichem Nachrichtenwert abgewertet. Die (durchaus legitime) Unterhaltungsfunktion des Fernsehens sorgt somit dafür, daß die möglicherweise für den persönlichen und gesellschaftlichen Lebenskontext relevanten Informationen rücksichtslos mit Unterhaltungssendungen und -Nachrichten und den darin enthaltenden Informationen reinen Unterhaltungscharakters vermengt werden. Gleichzeitig scheint sich die Wahrnehmung und Wertung von Politik (, welche den Wert des Fernsehens für die Meinungsbildung schnell erkannt und sich zunutze gemacht hat,) längst nicht mehr an ideologischer Ausrichtung und sachlicher Kompetenz sondern vermehrt an gelungener Selbstdarstellung von PolitikerInnen und an inszenierten Entscheidungen zu orientieren, die dem jeweiligen Medienecho gerecht werden oder dieses bewußt hervorrufen wollen. Deutlich wird dieser Mechanismus nicht zuletzt in Wahlkämpfen, in denen immer weniger die politische Programme eine Rolle spielen, da die eigentlichen Inhalte, sofern vorhanden, einer glamorösen Inszenierung eines Wahlkampfspektakels weichen, in dem sich immer öfter Einzelpersonen ins öffentliche Rampenlicht zu stellen suchen. Sie fühlen mit Hilfe von Meinungsforschungsinstituten und einem Beraterstab der öffentlichen Meinung auf den Zahn und streben an, sich mit hohem Unterhaltungswert durch mediengerechte, daher dem Unterhaltungswert zuträgliche, öffentliche Auftritte und dabei aufgegriffenen derzeit aktuellen Medienthemen, deren inhaltlicher Wert oftmals fragwürdig ist, dem WählerInnenpotential zu verkaufen. Plasser schreibt anlässlich einer derartigen gelungenen Wahlkampfinszenierung: "Wer nach New Hampshire15 noch an eine autonome `Arbeitsteilung` zwischen Parteiensystem und Mediensystem glaubt und den "death of politics in New Hampshire" für einen irrtümlichen Nekrolog bzw. für eine typische amerikanische Übertreibung ansieht, erliegt einer europäischen Selbsttäuschung und unterschätzt dabei auch das wahre Ausmaß der `Amerikanisierung` des politischen Prozesses in westeuropäischen `Fernsehdemokratien` ".

In den westlichen Medienlandschaften findet ganz offenbar eine Verquickung von Politik und Unterhaltung statt, die zB die Auseinandersetzung mit möglichen Lösungskonzepten für reelle gesellschaftliche Probleme oftmals zu einer zielgruppenorientierten Inszenierung von geringem Informationswert verkommen läßt. Postman sieht durch die Massenmedien ,,den politischen Diskurs verwüstet"16 und sogar die gesamte Kultur durch das Fernsehen verändert: ,,Es ist durchaus nicht schwierig, die Anpassung unserer Kultur an das Fernsehen zu erkennen; wir haben uns seine Definition von Wahrheit, Wissen und Wirklichkeit so gründlich zu eigen gemacht, daß uns die Belanglosigkeit von tiefem Sinn und die Inkohärenz von tiefer Vernunft erfüllt scheinen."17

Zwischen Politik und Gesellschaft sowie den Medien scheint eine wechselseitige Beeinflussung zu bestehen, die laut Postman strukturell bedingt und dem technischen Wesen des Mediums Fernsehen anzulasten zu sein scheint. Es erscheint sinnvoll, sich mit den Auswahlmechanismen der Massenmedien hinsichtlich der von ihnen gelieferten Informationen noch einmal eingehender zu beschäftigen.

Medium und Herrschaft

Mit dem exponentiellen Wachstum der Medienlandschaft im letzten Jahrhundert, und ihrem Wirken in allen Lebensbereichen, speziell seit der Einführung des Fernsehens, scheint sich der Charakter der Nachrichtenübermittlung grundlegend geändert zu haben. ,,Nachrichten wurden zur Ware; so begann die Ära der Medien und das Informationszeitalter. Wer nicht schnell, verständlich und preiswert (Informationen) anbieten kann, der macht damit kein Geschäft."18 Unter einer ,,freiheitlich demokratischen Grundordnung" soll es zwar möglich sein, über (fast) alles berichten zu können, dieses Recht ist sogar in der Pressefreiheit festgeschrieben, eine wahre Autonomie der Medien ist aber stark anzuzweifeln. Presse und Fernsehen stehen in einem ständigen Wettbewerbsdruck und buhlen um die Rezipienten, da Einnahmen oder gar Fortbestand eines Mediums in den seltensten Fällen von der Auflagenhöhe bzw. den Einschaltquoten unabhängig sind. Dieses einfache wirtschaftliche Wettbewerbsprinzip impliziert bereits eine Verlagerung vom ideellen zum materiellen Wert einer Information. Die politische Berichterstattung kann zwar durchaus ausdifferenziert erscheinen, dahinter steht aber häufig dennoch das Interesse, eine bestimmte Zielgruppe nach deren Wünschen zu bedienen und bei Laune zu halten. Große Fernsehsender und andere Medien betreiben regelrechte Feldforschung, um die Interessen des Kundenpotentials auszuloten, Auflagenhöhe und Einschaltquoten bieten schnellen Rückschluß auf Erfolg oder Mißerfolg der unterhaltungsorientierten Informationsflut. Dabei verkaufen sich Aktion und Tragödien scheinbar besser als fundierte und gesellschaftlich im Grunde relevantere Informationen. Eine vom gesellschaftlichen Bezug her als eher zweit- oder drittrangig anzusehende Kurzmeldung wie zB die Meldung über tödliche Angriffe von Kampfhunden auf Menschen, von denen bei aller Tragik nur die wenigsten Menschen jemals persönlich betroffen waren oder sein werden, kann im unterhaltungsorientieren Medium Fernsehen schnell zu einer Topmeldung aufsteigen und im Wettbewerbsdruck von allen Akteuren der Medienlandschaft aufgegriffen werden (um anderen in nichts nachzustehen), während im Gegenzug drängende und allgegenwärtige Tragödien wie zB die hohe kontinuierliche Arbeitslosigkeit, die im Gegensatz zu seltenen Kampfhund-Angriffen für einen hohen Prozentsatz der Bevölkerung eigentlich persönlich relevant sein dürfte, in der Berichterstattung nur am Rande erwähnt oder gänzlich ausgespart wird. In diesem massenmedialen Rahmen bleiben aufklärerische Ideale nur wenigen JournalistInnen zugänglich, da der Druck, ständig neue Informationen in vorgegebener, der Zielgruppe bekömmlicher Form in begrenztem zeitlichen Rahmen aufarbeiten zu müssen, schnell das inhaltliche Interesse an der bearbeiteten Information verfliegen lassen dürfte. Da es sich kaum ein Medium leisten kann, KorrespondentInnen in der ganzen Welt zu halten, spielen Nachrichtenagenturen für die Medien eine wesentliche Rolle. Schneider und Raue schreiben dazu: ,,Agenturen bestimmen in hohem Maße, welche Nachrichten gedruckt oder gesendet werden und welche nie in das Bewußtsein der meisten Menschen dringen. (...) Ein kaum mehr zu bewältigendes Materialangebot: dpa liefert rund 600, Reuters 450, AP 250, AFP 200, ddp/ADN über 300 und so kommt täglich ein Lexikon-Band mit fast 1300 Seiten zusammen, wenn man nur die Meldungen der fünf großen Agenturen sammelt."19,,Neue große Themen geraten erst spät in die Dienste, und ganze Kontinente verschwinden in den Meldungsbergen, vor allem die Dritte Welt. Zwei Drittel des täglichen Nachrichtenanfalls kommen direkt oder indirekt aus New York; mehr als zwei Drittel der Journalisten der großen Nachrichtenagenturen sind Amerikaner oder Europäer und sehen die Welt mit ihren Augen."20 Das alle relevanten Massenmedien im enggesteckten Rahmen von Wirtschaftlichkeit, Wettbewerb, zielgruppenorientierter marktfähiger Unterhaltung und Zeitdruck agieren, scheint vor diesem medialen Hintergrund auf der Hand zu liegen und ist Postmans Thesen gegenüber nicht abträglich. Das eingangs vermutete Zusammenspiel der Massenmedien mit und die Reproduktion von Herrschaftsinteressen gilt es aber noch näher zu erläutern. Noam Chomsky sieht die Massenmedien einigen Einflüssen ausgesetzt, die aus der Struktur der Medien und ihrer meinungsbeeinflussenden Funktion heraus zu Unterstützung und Sicherung der herrschenden Verhältnisse führen. In einem Interview21 beantwortet Chomsky die Frage nach der Funktion der Medien wie folgt:

,,Ihre Hauptfunktion ist es, den Werbern Publikum zu verkaufen. Sie machen kein Geld mit ihren Abonnements, CBS News verdient kein Geld, wenn du deinen Fernseher anstellst. Sie verdienen Geld, wenn ein Inserent sie bezahlt. Nun zahlen Inserenten für gewisse Dinge. Sie bezahlen nicht für eine Diskussion, die die Leute ermutigt an der Demokratie teilzunehmen und die Macht der Firmen anzugreifen."

Die Massenmedien stellen für Chomsky ein ,,guided market system"22 dar, die relevanten Kräfte aus Politik und Wirtschaft suchen demnach das konsensstiftende Potential der Massenmedien zu nutzen, um ihre eigenen Machtpositionen sichern und ausbauen zu können. Chomsky macht in Modellform fünf verschiedene sogenannte Informationsfilter aus, die jenseits der angeblichen Pressefreiheit einen Selektionsmechanismus der massenmedial verbreiteten Informationen im Interesse der herrschenden Eliten auslösen sollen. Er versucht diese Ausführungen mit umfangreichem empirischen Material zu unterlegen (deren ausführliche Erwähnung den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde), das er aus Untersuchungen der amerikanischen Medienlandschaft gezogen hat. Als ersten Informationsfilter unterstellt er eine Interessenhomogenität zwischen Massenmedien und Privatwirtschaft. Dem liegt die für amerikanische Verhältnisse gültige Analyse zugrunde, daß von vielen tausend Medienerzeugnissen ein Großteil in den Händen von ein paar dutzend Mediengiganten liege, die wiederum ihre Investitionen zwecks Profitmaximierung über das mediale Geschäft hinaus auch auf anderen Geschäftsfelder ausgedehnt hätten und somit eine negative Berichterstattung ihrer eigenen Medien über mitfinanzierte oder konzerneigene Geschäftszweige den eigenen Interessen diametral zuwiderlaufen würde und eine entsprechende Order zur Selbstzensur aus den Konzernspitzen eine logische Folge sein müsse. Dieser durchaus denkbare Informationsfilter läßt sich allerdings nicht einfach auf deutsche Verhältnisse übertragen, da hier die Mediengiganten erst in den letzten Jahren beginnen konnten, ihren Einfluß auszudehnen. So ermöglichte überhaupt erst in den 80ger Jahren eine Entscheidung der damaligen Regierung unter Kohl die Etablierung des Privatfernsehens, zuvor wurde die Fernsehlandschaft von den ,,öffentlich-rechtlichen" Sendern beherrscht. Allerdings lassen zB Schlagzeilen über die Machenschaften des Medienmoguls Leo Kirch und das gehäufte Auftreten von Fusionen medialer Konzerne in Deutschland und Europa eine Entwicklung hin in Richtung amerikanischer Verhältnisse als nicht ganz abwegig erscheinen.

Einen weiteren Filter macht Chomsky in dem bereits in seinem Interview erwähnten Wirken von Werbegeldern auf die Medien, über investitionsbedingte Verstrickungen mit der Privatwirtschaft hinaus geltend. Werbegelder führen demnach über den möglichen inhaltlichen Eingriff auf Informationen hinaus zu einem Erstarken der jeweils durch diese Gelder beglückten Medien, die sich im Gegensatz zu unabhängigen Medien nun mehr Korrespondenten leisten könnten und zB bei gleicher inhaltlichen Ausrichtung gegenüber Konkurrenzprodukten den Preis senken könnten, den der Kunde zu entrichten habe. Das löse zwangsläufig ein Aussterben der größeren unabhängigen Medien aus.23 Im Wettbewerb um die infolge dieser Selektionsprozesse lebensnotwendigen Werbegelder erscheint es bei notwendiger Ausrichtung auf konsum- und kauffreudige Rezipienten nur natürlich, daß der Charakter der von den Medien verbreiteten Informationen sich weg von kritischer Berichterstattung hin zu wirksamen und unterhaltenden Trägern von Werbebotschaften entwickelt.

Einen weiteren Filter macht Chomsky in einer ,,symbiotischen Beziehung" zwischen den Massenmedien und den Informationsressourcen der herrschenden Kräfte aus. ,,The mass media are drawn into a symbiotic relationship with powerful sources of information by economic necessity and reciprocity of interest."24 Die Massenmedien seinen bei ihrer Berichterstattung über Politik und Wirtschaft auf deren Informationen oftmals angewiesen, so daß die jeweiligen Informationsliferanten auf den Inhalt der Berichterstattung Einfluß nehmen könnten um sich selbst im erwünschten Licht erscheinen zu lassen.(Als Beispiel mag hier die zweifelhafte Nachrichtensituation anlässlich des Kosovokrieges herhalten, wo es den herrschenden Kräften hier in Gestalt der NATO möglich war, durch ihr Informationsmonopol die öffentliche Wahrnehmung des Krieges bei aller aufgesetzten Selbstkritik der involvierten Medien nachhaltig zu beeinflussen.) Eine kritische Berichterstattung der Medien hingegen könne bei den zB über Pressekonferenzen Informationen liefernden Eliten Missmut hervorrufen und sie somit dazu bewegen, die Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Medium einzustellen, daß im Anschluß daran im Wettbewerb gegenüber anderen mangels dieser Informationsquelle Nachteile zu erleiden hätte.

Die bisher von Chomsky angeführten Filter lassen sich in gewisser Weise als ,,Nichtangriffspakt" zwischen Medien und Macht deuten. Wird dieser Nichtangriffspakt wider Erwarten einmal durch herrschaftskritische Berichterstattung (, sofern sie den Rezipienten auch erreicht,) gebrochen, tritt ein weiterer Filter in Aktion, den Chomsky unter dem Begriff ,,Flak" fasst. Die Unbotmäßigkeit der Medien werde dann durch die betroffenen herrschenden Mächte umgehend sanktioniert. ,,It may take the form of letters, telegrams, phone calls, petitions, lawsuits, speeches and bills before congress, and other modes of complaint, threat, and punitive action. It may be organized centrally or locally or it may consist on indipendent actions."25 Die Medien sind daher nach Chomsky im Zweifelsfall eher dazu geneigt, den Burgfrieden zu wahren. Als Beispiel für einen derartigen Nichtangriffspakt könnte eventuell auch die freiwillige Selbstzensur der Medien während der Entführung von H.- M. Schleyer durch die RAF im Herbst 1977 herangezogen werden. Diese wohl auch durch den moralischen Verfassungspatriotismus der Redaktionsetagen hervorgerufene Selbstzensur führte letztendlich ja auch zur Gründung der Tageszeitung Taz, die für sich die Unabhängigkeit der Berichterstattung als Gründungideal in Anspruch nahm und vielleicht auch gerade infolge dieses Aufbrechenwollens des herrschenden Schweigens über viele Jahre von Medien und Politik als unseriös abgetan wurde.26 Chomsky zeigt in seinen hier nur oberflächlich wiedergegebenen Ausführungen das mögliche Ausmaß und den für die Herrschenden praktischen Nutzen der von Postman bereits dargelegten Gleichschaltung und Beeinflussung der Menschen durch die Massenmedien auf. Ergänzt werden könnte diese Analyse durch die Funktion der Sprache, die immer mehr durch den Einfluß der Massenmedien geprägt zu sein scheint und somit Begrifflichkeiten und Zusammenhänge impliziert , die es immer schwerer macht, sich herrschaftskritisch zu äußern, wenn Marcuse in diesem Zusammenhang Glauben zu schenken ist. Er sieht den Zugang zur Sprache denjenigen Wörtern und Ideen versperrt, die anderen Sinnes sind als die durch ,,die Reklame der bestehenden Mächte" etablierten. ,,Andere Wörter können zwar ausgesprochen und gehört, andere Gedanken zwar ausgedrückt werden, aber sie werden nach dem massiven Maßstab der konservativen Mehrheit sofort ,,bewertet" im Sinne der öffentlichen Sprache (...)"27 Durch diesen Mechanismus verlieren nach Marcuse die für einen kritischen Diskurs notwendigen Wörter und Begrifflichkeiten oftmals ihren Widerspruch. ,,(...)Die Antithese (wird) im Sinne der These neubestimmt. zB.: These: Wir arbeiten für den Frieden; Antithese: wir bereiten den Krieg vor (oder gar: wir führen Krieg); Vereinigung der Gegensätze: Kriegsvorbereitung ist Arbeit für den Frieden. Frieden wird dahingehend neubestimmt, daß er, bei der herrschenden Lage, Kriegsvorbereitung (oder sogar Krieg) als notwendig einschließt, und in dieser Orwellschen28 Form wird der Sinn des Wortes ,,Frieden" stabilisiert."29

Auch wenn die Medienlandschaft in den westlichen Demokratien auf den ersten Blick von weitestgehender Pressefreiheit und Unabhängigkeit geprägt zu sein scheint30, steht die westliche Medienwelt in ihrer Verkrustung und ihrem herrschaftssichernden Moment der Totalität der durch Repression, Zensur und Propaganda geprägten Medienlandschaft einer beliebigen Diktatur um nichts nach, wenn Chomskys und Postmans Analysen Glauben geschenkt werden darf. Chomsky vertritt diesen Vergleich indirekt sogar selbst wenn er sagt:

,,Ein totalitärer Staat hat ein Wahrheitsministerium. Dieses bestimmt sehröffentlich, was die Wahrheit ist. Du musst dieser Wahrheit zustimmen, falls nicht so gibt es verschiedene Strafen. Hier gibt es kein Wahrheitsministerium, Es gibt nur ein gemeinsames Bewusstsein zwischen extrem engen Sektoren von Macht, darüber wie die Welt wahrgenommen werden sollte und was für eine Art von Leuten es geben sollte."

Schlußbetrachtung

Sowohl Chomsky als auch Postman zeichnen in ihren Analysen ein düsteres Bild der westlichen Medienlandschaft. Während Postman die aufgezeigte Problematik in der grundlegenden Struktur des Mediums Fernsehen an sich determiniert sieht, will Chomsky demgegenüber das Fernsehen in seiner Verwendung als Kommunikationsmedium als Machtinstrument der Herrschenden verstanden wissen. Auch wenn Chomsky mit seinem Medienmodell eine Bild zeichnet, daß über kurze Strecken stark an Verschwörungsthorien erinnert, in denen Eliten aus dem Verborgenen die Fäden ziehen und den Lauf der Welt bestimmen, sollten seine Modelle dennoch zu denken geben. Im Ergebnis ist es nämlich auch nicht weiter relevant, ob die Massenmedien tatsächlich bewußt als Herrschaftsinstrument genutzt werden oder ob dieser Mechanismus strukturell bedingt ist und seinen Zweck auch ohne finstere Gestalten im Hintergrund erfüllt. Zumindest lassen sich Chomskys Analysen vor dem Hintergrund der von Postman beschriebenen Funktionsweise des Fernsehens nicht einfach beiläufig abtun. In einem Punkt treffen sich Postman und Chomsky jedoch ganz unstrittig: Sie unterstellen den Menschen offensichtlich absolute geistige Unmündigkeit, was den Umgang mit der medialen Informationsflut betrifft. Es wäre vermessen, diese Ansicht als unumstößliches Faktum anzuerkennen, obwohl und vielleicht auch gerade weil sowohl Postman als auch Chomsky und Marcuse sich in diesem Sinne äußern und diese Ansicht eben nicht nur aus ihren Analysen resultiert sondern ihnen auch zugrunde liegt.

Diese Arbeit will und kann in diesem beschränkten Rahmen keine endgültige Beurteilung der von Chomsky und Postman verfolgten Analyse des Mediums Fernsehen leisten, vielmehr könnte sie als Anregung dienen, sich mit der aufgezeigten Problematik und den ihr zu Grunde liegenden Quellen intensiver und systematischer auseinanderzusetzen.

Literatur

-Adorno, T. ; Prolog zum Fernsehen, 1953

-Herman, Edward S. / Chomsky, N.; ,,manufacturing consent - the political economy of mass media" ; New York/ Toronto, 1988

-Horkheimer, M. ; ,,Über das Vorurteil"; FAZ, 20.5. 1961

-Huxley, Aldous; ,,Schöne neue Welt", FaM Neuauflage 1996

-Kwiatkowski, G.; ,,Die Philosophie", Dudenverlag, Mannheim / Wien / Zürich 1985

-Marcuse, Herbert; Essay zur ,,repressiven Toleranz"; GesW Band XIII

-Orwell, George; ,,1984", 1949; 15 Neuauflage 1996 Frankfurt/M-Berlin

-Postman, Neil: ,,wir amüsieren uns zu Tode" FaM 1988

-Schneider, Wolf/ Raue, Paul-Josef; Handbuch des Journalismus; HH 1996

-Stroebe/Hewstone ; ,,Sozialpsychologie"; Springer-Verlag, 1988

-taz-mag; ,,zwanzig Jahre deutscher Herbst"; 1997

Internet:

http://www.gib.squat.net/infowar/diktatur-der-medien.html http://www.sprachkritik.de/drop/urteil.html

[...]


1 Quelle: http://www.sprachkritik.de/drop/urteil.html Satz 219 und 228 ; Stand 13.07.2000

2,,Die Philosophie", Dudenverlag, Mannheim / Wien / Zürich 1985; S.448

3 Max Horkheimer, ,,Über das Vorurteil", FAZ, 20.5. 1961

4 Ein Mensch, der mit Feuer noch keine Erfahrung gemacht hat, berührt die Flammen. Die Erfahrung des Schmerzes geht nach diesem Fehlgriff in den persönlichen Erfahrungsschatz des Menschen ein. Bei jeder weiteren Begegnung mit Feuer wird dieser Mensch im optimalen Falle die Wahrnehmung ,,Feuer" mit Schmerz in Verbindung bringen und aus eigenem Interesse vermutlich die notwendige Distanz aufgrund eines auf dem Erfahrungsschatz basierenden Vorurteils wahren, obwohl er den Zusammenhang zwischen Feuer und Schmerz keiner zweiten Überprüfung unterzogen hat.

5 Verkürzungen / Abkürzungen

6 Max Horkheimer, ,,Über das Vorurteil", FAZ, 20.5. 1961

7 Adorno, Prolog zum Fernsehen, 1953 ; S. 1

8 Postman, Neil: ,,wir amüsieren uns zu Tode" FaM 1988; S. 69

9 ebenda; S. 28 / 29

10 dazu: Postman, Neil: ,,wir amüsieren uns zu Tode" FaM 1988; S.11 ff

11 siehe dazu: ,,Operante Konditionierung von Einstellungen" in Stroebe/Hewstone ; ,,Sozialpsychologie"; Springer-Verlag, 1988; S. 258 ff

12 ebenda; S. 110

13 Huxley, Aldous; ,,Schöne neue Welt", FaM Neuauflage 1996

14 Marcuse, Herbert; Essay zur ,,repressiven Toleranz"; GesW Band XIII ; S. 148

15 Als politischer Außenseiter warf der US-Präsidentschaftskandidat Gary Hart, der `Kandidat des Mediensystems`, favorisiertere Gegenkandidaten aus dem Rennen. Hart`s Präferenzwerte stiegen mittels elektronischer Wahlkampfkampagnenumsetzung innerhalb einer Woche von 10% auf 32% an und erreichten am Ende ein Vorwahlresultat von 40%.

16 Postman, Neil: ,,wir amüsieren uns zu Tode" FaM 1988; S. 156

17 Postman, Neil: ,,wir amüsieren uns zu Tode" FaM 1988; S. 102

18 Schneider, Wolf/ Raue, Paul-Josef; Handbuch des Journalismus; HH 1996; S. 23

19 Schneider, Wolf/ Raue, Paul-Josef; Handbuch des Journalismus; HH 1996; S.27

20 ebenda; S. 29

21 Quelle: http://www.gib.squat.net/infowar/diktatur-der-medien.html (Stand 13.07.2000)

22 Herman, Edward S. / Chomsky, N.; ,,manufacturing consent - the political economy of mass media" ; New York/ Toronto, 1988; S. XII

23 ebenda; S. 14 ff

24 ebenda; S. 17

25 ebenda; S. 26

26 zum thema selbstzensur: taz-mag; ,,zwanzig Jahre deutscher Herbst"; 1997; S. 20 ff

27 Marcuse, Herbert; repressive Toleranz; GesW. Band XIII; S. 146

28 (Orwell zeigte in seinem Roman 1984 eine weitere negative Utopie des Machterhaltes durch Medienmanipulation auf. Das von Marcuse verwendete Wortspiel ist im Roman bereits auf Seite 9ff nachzulesen.) Orwell, G. ; ,,1984" ; FaM / Berlin , 1996 ; S. 9ff

29 ebenda; S.146/147

30 (Daß diese durch die Verfassung garantierte ,,Freiheit" nur im Rahmen aller verfassungsmäßig garantierten Rechte und ,,Pflichten" gilt, dürfte hier nicht gesondert erwähnt werden müssen)

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Details

Title
Medien und Herrschaft
College
Free University of Berlin
Course
OSI (Politikwissenschaft)
Grade
1,3
Author
Year
2000
Pages
15
Catalog Number
V97481
ISBN (eBook)
9783638959339
File size
440 KB
Language
German
Notes
Meine Arbeit ist in Essayform abgefasst (12 Seiten) und befasst sich mit der Frage, inwiefern Medien auch in demokratischen Staaten trotz "Pressefreiheit" die jeweils herrschenden Verhält! nisse stützen und reproduzieren. Einleitend setze ich mich mit menschlichen Meinungsbildungsprozessen anhand des Begriffs "Vorurteil" auseinander, um mich dann unter Rückgriff auf verschiedene Theoretiker mit den machtsichernden Mechanismen und der Struktur von Massenmedien zu beschäftigen.Über Kommentare, Kritik, Schmähungen oder auch weitere Anregungen zum Thema (Literatur / www-resourcen) würde ich mich sehr freuen, auch noch im nächsten Jahr ,-)
Keywords
Medien, Herrschaft
Quote paper
Johannes Zerbst (Author), 2000, Medien und Herrschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/97481

Comments

  • guest on 3/10/2001

    Supa!.

    Spannend, mußt aber dringenst an den Formulierungen arbeiten..

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Title: Medien und Herrschaft



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