Französischer Impressionismus


Referat / Aufsatz (Schule), 1999

6 Seiten


Leseprobe


Französischer Impressionismus (1860-1890)

Zum Impressionismus

· 1874 Anbruch der Revolution in der Malerei in Paris, Anlaß: erste Gruppenausstellung einer Reihe von Malern, darunter Degas, Pissarro, Cézanne, Renoir, Monet, Sisley und Morisot

- kritische, abfällige Bezeichnung der beteiligten Künstler als „Impressionisten“: Namensgebung durch

⇨ Claude Monets Bild „Impression - soleil levant“ („Eindruck bei Sonnenaufgang“) ð Claude Monet: Eindruck bei Sonnenaufgang (1872)
- Hafen im Morgennebel
- besondere Wiedergabe der atmosphärischen Wirkung des Sonnenaufgangs, Verzicht auf Detailtreue
- Betonung der Flüchtigkeit des Augenblicks durch schnell hingeworfene Pinselstriche

- vollständige Brechung mit der Tradition der akademischen Malerei - keine idealisierte Version des Äußeren der Welt, sondern Festhalten der unreflektierten Eindrücke des Auges

- individuelle Sichtweise markiert die tiefgreifendste Wandlung der bildenden Kunst seit der Renaissance, Einleitung des Zeitalters der modernen Kunst

- Kritik über Maltechnik und Themen, trotzdem Zuwendung durch Sammler und Kunsthändler, auch wenn mit geringen Summen

- keine Definition des Impressionismus durch eine Absichtserklärung oder ein Programm einer Malergruppe
- Formulierung von Theorien unwichtig, deshalb auch starke Unterscheidung impressionist. Bilder, kaum Gemeinsames im Sinne schulmäßiger Stilmerkmale
- Künstler selbst der unterschiedlichen Ausdrucksweisen und Anschauungen bewußt - Ablehnung, unter der Etikette einer Stilrichtung eingeordnet zu werden
- Beschreibung dessen, was sie wesentlich verband, durch Claude Monet: „ Mein Verdienst war lediglich, daßich direkt nach der Natur gemalt habe, indem ich danach strebte, meine Impression der flüchtigen Effekte wiederzugeben. “
- wenig Bedeutung eines Motivgegenstandes als solcher, um so mehr bedeutend dagegen seine momentane Erscheinung im Spiel der durch Licht und Luft erzeugten Farbtöne

Vorläufer und Einflüsse

- Romantiker und Realisten als Vorläufer des 19. Jh., dem Zeitalter der industriellen Revolution
- Romantiker: Loslösung von der statischen Kunstvorstellung der Akademien, auf der Suche nach einem persönlichen, dramatischen Ausdruck, Phantasie und Emotion im Vordergrund, jedoch Inspiration aus dem Mittelalter und der Renaissance
- Realisten: Glaube an ein Zeitalter der Wissenschaft und des indurtr. Fortschritts - neues, ernsthaftes Thema: arbeitsames Leben der Arbeiter und Bauern (z.B. Gustave Courbet), Darstellungsart und -weise jedoch klassisch und romantisch ð Anregung vom Alltagsleben
- Schule von Barbizon: Gruppe von Malern, die ab 1830 in der freien Natur im Gebiet von Fontainebleau arbeiteten ð starker Impuls für die Entwicklung einer neuen Form der Landschaftsmalerei
- unmittelbaren Vorläufer jedoch englische Landschaftsmaler John Constable und J. M. W. Turner: Betonung des Atmosphärischen und der Auflösung von Gegenständlichem durch Licht, Studien der Bewegung und Zeit in den Landschaften
- Einflüsse aus Japan: Kaltnadelradierungen und einige Holzschnittdrucke als wertvolle Vorlagen für die Wahrnehmung des Raumes, die Wahl der Perspektive und das Zusammenspiel von Form und Farbe

- tiefgreifende Veränderungen durch die industrielle Revolution des 19. Jh. - wesentlicher Einfluß auch auf Leben und Werk der Impressionisten:
- enormer Wuchs des Schienennetzes seit 1848: erhöhte Mobilität; Reisen Monets z.B. nach Niederland, Norwegen, Italien, Spanien, Afrika und England
- Einführung von Gasbeleuchtung und Elektrizität: Veränderung der Arbeitszeiten und der alltäglichen Verhaltensweisen (z.B. Ausgehen am Abend)
- Entstehung des Bürgertums als neue und blühende soziale Klasse (Industrielle dazuzählend): neuer und florierender Markt für die Künstler

- Erfindung der Fotografie - essentiell bedeutend für den Impressionismus und die gesamte moderne Malerei
- Entwicklung innerhalb eines Jahrzehnts zur beliebtesten visuellen Kunstform
- Befreiung der Malerei aus der zwingenden Notwendigkeit, die Wirklichkeit so präzise wie möglich abzubilden (kein Maler konnte die Wirklichkeit mit der Wahrheitstreue und Detailgenauigkeit einer Kamera festhalten)
- Freiraum des Künstlers, seine eigene Interpretation der Wirklichkeit zu geben
- oft Nutzung von Fotos als Hilfsmittel - Degas ohne Geheimnis, im Gegensatz zu Monet und Cézanne; offensichtlich bei Boulevards und Straßen aus der Vogelperspektive
- erste Gruppenausstellung auch im Fotostudio organisiert
- allgemeine Veränderung des visuellen Bewußtseins des Menschen durch erstmalige, wirklich realistische Abbilder, allmählicher Wandel des Anspruchs an die Malerei
- Farbe als wichtigstes Element der Impressionisten, da dies den Fotos fehlte

typisch

- alltägliche Umgebung als Bildgegenstand (wie schon im Realismus), jedoch mit anderem Schwerpunkt:
- Desinteresse an allen politischen oder sozialen Umständen
- Interesse richtete sich auf die Oberfläche, die äußere Erscheinung dieser alltäglichen Umgebung
- Malerei gleichbedeutend mit der Lust am Leben: Gefühl, in Momentaufnahmen die Dinge in ihrer Gesamtheit erfassen zu können; Wunsch, dem Vergänglichen Ewigkeit zu schenken, dem flüchtigen Augenblick Bestand zu verleihen
- Auffassung des Auges als wertfreies Instrument, welches Dinge wahrnimmt, jedoch nicht wertet - Impressionist will „nur“ Auge sein
- deswegen möglichst wertfreie, „belanglose“ Themen: z.B. Bahnhöfe, Vorstadt, Ufer, Wasser, Wassersport, aber auch Nachtleben und beliebige Straßenszenen oder die Großstadt selbst mit Theater und Ballett, Rasen und Pferderennen (v.a. Degas)..., d.h. Wiedergabe der spontanen Erfassung sämtlicher Dinge um sich herum
- Interesse galt dem ständigen Wechsel im Einfluß von Licht und Atmosphäre auf Gegenstände und Landschaften
- Malerei im Freien als Notwendigkeit der perfekten Wiedergabe von dessen, was das Auge wahrnimmt (jedoch nicht für alle ein unabdingbares Muß, Ausnahme z.B. Degas)
- wichtigster Beitrag zur Ausbildung des Individualismus: keine Abbildung der Formen, wie man sie zu kennen glaubte, sondern in der Wahrnehmung eines bestimmten Momentes und in einem bestimmten Licht
- eigener Blick auf die Dinge, die individuelle Sichtweise im Vordergrund - kein nach den Regeln der Kunst dargestelltes Thema, sondern Wiedergabe der persönlichem, subjektiven Wahrnehmung

Maltechnik und Formelemente:

- entscheidender Wandel, Anfänge aller modernen Kunst: Verschiebung des Interesse des Malers vom Gegenstand, der das Motiv bildet, auf die malerische Behandlung dieses Gegenstandes
- Bedeutungsverlust wichtiger Grundsätze der traditionellen Malkunst:
- Entfallen einer die Umrisse exakt beschreibenden Vorzeichnung
- Auflösung scharfer Konturen
- keine lineare Formen, Wiedergabe von Lichteffekten und Farben
- Auftragen der Farbe mit kleinen, kurzen, tupfenden Pinselstrichen - der Erscheinung des Gegenstandes im Augenblick des Malers entsprechend
- Füllung der Bildfläche mit Farbtupfern und Farbflecken
- Erzeugung der Raumtiefe nicht mehr durch lineare Perspektive nach geometrischen Regeln, sondern durch eine Abstufung der Farbtöne, entsprechend den Beobachtungen der Renaissance (Luftperspektive)
- zwangsläufige Veränderung der Maltechnik durch rasches Arbeiten beim Bemühen, einen flüchtigen

Eindruck festzuhalten

- Farbe auf der Leinwand je nach Anzahl von Strichen und Tupfen in klumpige Anhäufungen verdichtet oder flach aufgetragen, den Untergrund noch erkennend lassend und aus der Nähe wie eine Grundierung wirkend
- neue Darstellungsweise nicht mehr auf eine Verfeinerung technischer Mittel aus

Farben und ihr Auftrag:

- eifrige Erforschung des Phänomen Farbe im 19. Jh. - wichtiger Beitrag der Impressionisten zur Entwicklung der modernen europäischen Kunst
- Entdeckung: Basieren der gesamten Farbskala auf ein paar Elementarfarben, die unser menschliches Auge vermischt - Ausgangspunkt des Farbeinsatzes der Impressionisten:
- vornehmlich nebeneinander Setzen reiner Farben mit feiner Pinselführung - ineinander Fließen derer für den Blick des Betrachters aus gewisser Entfernung
- Licht nicht unveränderlich, keine schwarzen oder dunkelbraune Schatten - farbige Schatten
- Entdeckung auf dem Gebiet der Optik: Nebeneinander von farbigen Gegenständen verändert deren optische Eigenart, stets Beeinflussung der Farben von den sie umgebenden Farben, keine absolute Bindung der Farbe an die Gegenstände
- statt Wirkung von hell und dunkel alles durch Farbnuancierungen wiedergebbar (Manet)

Impressionisten und ihre Werke

- Bekanntschaften der Maler
- 1859 beginnende Freundschaft zwischen Monet und Pissarro
- Monet und Renoir lernten sich und andere junge Künstler 1862 im Atelier von Charles Gleyre (Schweizer Maler romantischer klassizistischer Szenen) kennen
- Monet, Renoir und Freunde von den Werken des etwa zehn Jahre älteren Manet begeistert
- Freundschaft zwischen Manet und Degas und beiderseits zu Berthe Morisot (Impressionistin)
- Zurückweisung Manets Bilder zur alljährlichen Salon-Ausstellung - Manet plötzlich an der Spitze einer Revolution gegen die Akademiker der Salon-Jury und als Anführer der jungen Künstler, später als Impressionisten berühmt
- Zerstreuung der aufblühenden impressionistischen Gruppe durch den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71: Flucht Monets und Pissarro nach London; Manet, Berthe Morisot, Renoir, Degas u. a. in Paris
- nach Kriegsende erneutes Zusammenfinden der Künstler in Paris: Gruppe von 29 Künstlern, darunter Degas, Cézanne, Monet, Berthe Morisot, Pissarro, Renoir und Sisley
- Eröffnung einer eigenen Ausstellung, erstmals 1874 - Annahme der kritisch abfälligen Bezeichnung „Impressionisten“
- jedoch ständiger Kampf gegen Vorurteile und Feindseligkeiten - wenige blieben impressionistischen Stil treu
- Folgen: Maler, die als Impressionisten begonnen hatten, entwickelten neue, auf ihren Erfahrungen aufbauende Techniken - Wegbereiter des Pointillismus, Kubismus (Cézanne) oder Expressionismus (van Gogh)

- Pierre-Auguste Renoir (1841-1919): Das Frühstück der Ruderer (1881)

zum Künstler

- Febr. 1841 in Limoges; seit 1844 in Paris
- arbeitet als Porzellanmaler; anschließend seit 1862 in Gleyres Atelier, Bekanntschaft Monet
- anfangs moderne Firgurensujets & Szenen zeitgenössischen Lebens
- seit 1869 Entwicklung in La Grenouillère (Aufenthaltsort an der Seine außerhalb Paris)mit Monet impressionistischen Stil
- 1874 Teilnahme am unabhängigen Ausstellungsbund
- Ende 70er jedoch störte ihm der Impressionismus mit dauerhaftem Abbild der Natur
- im folgendem Jahrzehnt Reisen nach Südfrankreich, Italien & Nordafrika - Suche nach neuen Themen und leuchtenden Farben: klassizistische Akte und monumentale Figuren
- kein reiner Landschaftsmaler, Vorliebe für das Malen von Menschen und hin & wieder Stadtansichten
- lehnte Teilnahme an achter & letzter Impressionisten-Ausstellung ab, Vorzug Einzelausstellung
- seit 1902 Niederlaß in Südfrankreich t Dez. 1919

zum Werk

- künstlerisches Gestaltungskonzept:
- Jean, der zweitälteste Sohn des Malers, dazu: „ Renoir benötigte mehrer Jahre, um das Projekt reifen zu lassen. Seine Entwürfe befriedigten ihn nicht. Aber eines Tages, im Sommer 1881, fiel die Entscheidung: ‚ Ich werde das Frühstück malen ‘ , sagte er zu Barbier, der die Getreuen versammelte. “
- Freund Baron Barbier trommelte sämtliche Freunde Renoirs zusammen und arrangierte die Boote an richtige die Stelle
- Studien und Skizzen vor Ort Renoirs, Vollendung im Atelier
- Ergebnis: impress. Meisterwerk, erfüllt vom Geits der „joie de vivre“, jedoch Ende einer Schaffensperiode, wenig später anderer Stil Renoirs

- Bildgegenstand:
- Terasse des Restaurants „Fournaise“ auf der Seine-Insel Chatou mit frohgestimmter Gruppe von Freunden beim späten Frühstück um eine fast abgegessene Tafel herum
- Tisch mit Spuren eines genüßlichen und vergnügten Males: Obstschale mit verstreuten Trauben, geöffnete Weinflaschen - Stilleben für sich

- Personen identifizierbar:
- Ruderer an der Terassenbrüstung: Wirt M. Fournaise
- Mädchen am Geländer: Tochter des Wirts „La Belle Alphonsine“
- kunger Mann ganz hinten links: Sohn des Wirts, edler Mann hinten mit Zylinder: Baron Barbier
- mit Hündchen spielende Frau: künftige Madame Renoir
- Frau mit zugehaltenen Ohren: Schauspielerin Jeanne Samary (wird von zwei Seiten angesprochen)
- vorne rechts: Gustave Caillebotte - talentierter Künstler und Bootsnarr, er lauscht Schauspielerin Ellen

Andrée, hinter beiden: Journalist Maggiolo

- Bildkomposition:

- vierzehn Personen jeweils im Gespräch und Blickkontakt zu kleineren Gruppen zusammengefaßt - Bewegtheit, Ausdruck unmittelbarer Lebensnähe der Szene
- Werk in sich geschlossen, schwer kompositorisches Bildzentrum zu erfassen
- im Mittelpunkt ein gedeckter Tisch mit Perspektive in die Tiefe

- künstlerische Behauptung:
- Verknüpfung von Realismus und strenger Komposition mit impressionistischer Technik
- ähnelt fotografischer Bildeinstellung: konkrete Situation mit unverwechselbaren Atmosphäre direkt vor Augen
- weiche Formen; warme Farben; sanfte, kurze Pinselstriche
- atmosphärische Wirkung durch Einfall goldenen Lichtes, durch die Markise sanft gefiltert

- Interpretation:
- subjektives Verhalten: Verherrlichung von Freundschaft, Sommer und Lebensfreude
- gesellschaftliche Verhältnisse: Charaktere unterschiedlichen Ranges vereint: Ruderer mit ärmellosen Hemd en und Strohhüten gemeinsam mit bürgerlich gekleideten Ausflüglern
- Ausdruck von Sinnes- und Lebensfreude und des unbeschwerten heiteren Daseins: Spuren genüßlichen und vergnügten Mahles, vom Essen und Trinken beschwingte Besucher in Gespräch oder Gedanken vertieft, sorglose Atmosphäre, zufriedene, vom Wein gerötete Gesichter

- Claude Monet (1840-1927): Seerosen-Serie

zum Künstler:

- Nov. 1840 in Paris, seit 1845 in Le Havre aufgewachsen
- verkauft mit 15 erste Kaikaturen
- 1859 nach Paris, studierte im Atelier Suisse, Bekanntschaft Pissarro
- Rückkehr Le Havre, Bekanntschaft Boudin und Jongkind - Ermutigung zur Freilichtslandschaftsmalerei
- 1863 im Atelier Gleyre in Paris - Bekanntschaft Renoir u. a. zukünftige Impressionisten
- Malerausflüge in den Wald Fontainebleau oder an die Küste der Normandie
- 1869 mit Renoir bei La Grenouillère an der Seine - Entwicklung impression. Stil, Beeinflussung auch durch Manets Bilder zeitgenössischen Lebens
- wurde Landschaftsspezialist, aber auch Stadtszenen oder den Bahnhof Saint-Lazare
- 1874 Mitbegründer der Impressionistenausstellung mit Bild „Impression Sonnenaufgang“
- Ende 70er Problem des Impressionismus: Technik konnte kein Abbild der Außenwelt mit einem Gefühl der
Dauerhaftigkeit erfüllen
- in 80er Reisen an die frz. und ital. Riviera - Verwendung einer leuchtenderer Palette, Übernhame kompositor. Stilmittel japan. Holzschnitte
- 1883 Niederlassung in einem Huas in Giverny - Abwendung von der Form, fast völlige Konzentration auf die Effekte des Lichtes, Entstehung mehrer Bilderserien (z.B. Kathedrale von Rouen - dreißig Werke, oder Seerosen-Serieaus seinem eigenem Garten in einer Reihe riesiger Leinwände) t Dez. 1926

zum Werk:

- künstlerische Gestaltungskonzeption:
- ausgeprägte Liebe der Impressionisten zum Wasser - intensive Beschäftigung mit den zahlreichen schimmernden Farbnuancen und den ständig wechselnden Erscheinungsformen des Wassers
- Atelierboote als Mode, als Notwendigkeit sogar - um mit der Strömung des Wasser Flußlauf und Ufer erfassen zu können, um das Gefühl zu vermitteln, selbst ein Teil des Bildes zu sein
- eigener Teich im Garten mit japanischer Brücke und v.a. Seerosen, Schilfrohr und Wasserlilien
- Beginn der Serie 1899 mit „Seerosenteich“ in zwölf Versionen, 1905 bis 1909 „Seerosen Wasserlandschaften“ - Widmung allein der Wasseroberfläche, 48 Gemälde insgesamt
- Bildgegenstand und -komposition:
- außer den Seerosen keine realen Objekte
- Bäume, Himmel, Wolken und Licht auf der Wasseroberfläche gespiegelt
- Verzicht auf jede formelle Komposition: kein Brennpunkt, kein Vorder-, Mittel- oder Hintergrund, schweifende Bewegung des Auges über das Gewebe der Bildfläche
- künstler. Behauptung und Interpretation:
- Farben- und Formenwelt, Blickwinkel und Aufbau des Bildes verleihen eine bisher nie gekannte Originalität
- Seerosen als Farbflecke - Anschein des Treibens auf der Wasseroberfläche
- außergewöhnliches Spiel von Spiegelungen zwischen Motiv und Gemälde - Wasserfläche bringt alles auf ihrer Oberfläche zusammen, aber praktisch nur ein Vorwand:
- die Form verliert zusehends ihre Konturen, um reine Farbe zu werden - Auflösung der Massen von

Farben in Licht und Lichtreflexen im Wasser

- traumhafte Farben, mit kurzen Pinselstrichen „sanft“ aufgetragen...
- dazu fließende Formen ohne Anfang & Ende, ohne Vorder- & Hintergrund, ohne Tiefe & Perspektive
- Vermittlung eines Gefühls der Grenzenlosigkeit, Führen zum Eintauchen in die Innenwelt

- Edgar Degas (1834-1917): Auf der Bühne (1880)

zum Künstler:

- Juni 1834 in Paris, aus einer frz. Bankierfamilie stammend
- 1854 Besuch des Pariser Atelier von Lamothe, Studium an der Ecole des Beaux-Arts
- 1856/58 Aufenthalt in Rom, Neapel und Florenz
- malte anfangs in streng klassischer Tradition, Wandlung jedoch mit der Bekanntschaft Manets 1865 und andere Impressionisten, 1870 teilte er deren Interesse an zeitgenöss. Bildgegenständen, die er als Medium zur Analyse von Raum und Bewegung nutzte
- stellte auf allen acht impression. Ausstellungen von 1874 bis 1886 aus, wandte sich jedoch gegen die Betrachtung der Gruppe als Einheit
- doch eher Einzelgänger, Abhebung Themen und Arbeitsweise: Neigung zum Realismus; Anteilnahme an den Entwicklungen der Moderne; Gefühl für Bewegung - Versuch die sich bewegende Welt in Form zu fassen; keine Auflösung der Gemälde in Farben; kein Interesse an Landschaften, vielmehr an Menschen; Arbeit im Atelier auf Grundlage von Zeichnungen und Fotos; beliebte Themen: Tänzerinnen, Pferderennbahnen und Beobachtungen des alltägl. Lebens
- während 80er allmähliche Abwendung von der Ölfarbe, Pastellmalerei bevorzugt t Sept. 1917 in Paris

zum Werk:

- Bildgegenstand und -komposition:
- Diagonale teilt Komposition in zwei Hälften, eine Seite:
- im Vordergrund gerade noch Haarspitzen und Bein einer Tänzerin im Anschnitt
- unmittelbar hinter ihr zwei umeinander herumwirbelnde Ballerinen in Vorder- und in Rückansicht
- im Hintergrund Silhouetten anderer anmutiger Tänzerinnen
- zweite Hälfte: perspektivisch angelegte Bühne dominiert, ein in grünen Tönen gehaltener Raum, der sich den Bewegungen der Figuren rechts darzubieten scheint, die gerade in das Scheinwerferlicht eintauchen
- künstlerische Behauptung
- Kompositionen mit verblüffenden Bildausschnitten, schwindelerregenden Verkürzungen und dezentrierter Raumaufteilung immer freier und kühner
- geschickt mehrere Blickpunkte, schroffe Überschneidungen und verdeutlichter Tiefenraum durch betonte Linearperspektive (entgegen dem Impressionismus)
- Wiedergabe des Pastells der gesamten Atmosphäre des Balletts und seiner Dynamik (bauschige Tutus, Grazie der Tänzerinnen) mit noch mehr Schmelz, Zartheit und Transparenz
- leuchtende Silhouetten im Hintergrund durch spontane, weiße hingeworfene Pastellstriche
- weiche, feine Striche des Pastells unterstützen den Eindruck der Bewegung
- seltene Kunst des Pastells, mit solcher Einfachheit und Unmittelbarkeit die Bewegung und Musik eines Balletts wiederzugeben - Degas läßt auf diese Weise ein wenig in die geheimnisvolle Welt der Bühne eindringen

- Edouard Manet (1832-1883)

zum Künstler:

- Jan. 1832 in wohlhabenden Verhältnissen in Paris
- 1849 Eintritt ins Atelier Couture, ebenso wichtige Lehren beim Kopieren italien. und span. Werke alter Meister
- in frühen 60er Werke v.a. nach span. Inspiration, 1865 Reise nach Spanien
- nach 1859 Bildgegenstände dem modernen , städt. Leben entnommen
- Zurückweisung seiner Bilder im Salon, Aufnahme im „Salon des Refusés“ - im Mittelpunkt einer jüngeren Generation natural. Schriftsteller und Künstler (aus Impression.)
- zwar in frühen 70er auch Freilandskizzen, doch nie Ausstellung mit den Impressionisten
- gegen Lebensende zunehmend Frauenportraits in Öl & Pastell, sowie Stilleben und Ansichten städt. Gärten t April 1883 in Paris
Werkbeispiel: Die Eisenbahn, Gare St. Lazare (um 1872/73)

- Camille Pissarro (1830-1903)

zum Künstler:

- Juli 1830 auf kleinen Antillen, 1855 nach Paris
- Besuch des Atelier Suisse, Bekanntschaft Monet , Entstehung schlichter, kraftvoll strukturierter Bilder
- Flucht nach London mit Monet während dt.-frz. Krieg - geschmeidigere Technik, stärkere Betonung des Farbeinsatzes
- 1871 nach Frankreich zurückgekehrt, Bekanntschaft Cézanne, gemeinsame Freilichtmalerei
- führende Kraft bei impression. Ausstellungen
- in verschiedenen Dörfern im Umland Paris sesshaft - Festhalten der sich vollziehenden Veränderungen in stets gleichen Landschaftsausschnitten in großen Bilderfolgen
- um 1886 Stilprobleme: vergrößerter Figurenmaßstab in Beziehung zur Umgebung - Erfroschung des Neo- Impressionismus, Werke unter Einfluß des Pointillisten Seurat
- 1890 Rückkehr zum alten Stil - viele Landschaften und Stadtansichten zu verschiedenen Tageszeiten und Wetterbedingungen t Nov. 1903 in Paris
Werkbeispiel: Boulevard Montmartre bei Nacht (1897)

Quellenverzeichnis:

- Müller, H. H.: Duden-Abiturhilfen Kunstgeschichte II - 12./13. Schuljahr. Mannheim: Bibliographisches
Institut & F.A. Brockhaus AG 1993.
- Vogt, A. M.: Belser Stilgeschichte, Bd. 10 - Kunst des 19. Jahrhundert. Stuttgart/Zürich: Chr. Belser AG für Verlagsgeschäfte & Co. KG, 1991.
- Klawonn, M. (Übertragung aus dem Holländischen): Die Impressionisten. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993.
- Spiess, D. (Hrsg.) / Fokken, K. (Übersetzung aus dem Französischen): Enzyklopädie der Impressionisten. Lausanne: EDITA S.A. / Kehl: SWAN Buch-Vertrieb, 1992.
- Hacker-Klier, I. (Übersetzung des Originals): Impressionisten. Augsburg: Weltbild Verlag GmbH 1994.
- Ludion / Press (Hrsg.) / Kolden, C. (Übersetzung): Von Manet bis Gauguin - Meisterwerke aus Schweizer Privatsammlungen. Stuttgart/Zürich: Chr. Belser AG für Verlagsgeschäfte & Co. KG 1995.

Ende der Leseprobe aus 6 Seiten

Details

Titel
Französischer Impressionismus
Veranstaltung
GK Kunst
Autor
Jahr
1999
Seiten
6
Katalognummer
V97273
ISBN (eBook)
9783638099486
Dateigröße
365 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Französischer, Impressionismus, Kunst
Arbeit zitieren
Kerstin Schulz (Autor:in), 1999, Französischer Impressionismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/97273

Kommentare

  • Gast am 22.5.2008

    Die Malerei des Französischen Impressionismus.

    Die Musik wird vollkommen unbeachtet gelassen!
    Um diese Arbeit "Französischer Impressionismus" nennen zu dürfen, darf man nicht nur die Malerei ansprechen

  • Gast am 29.4.2002

    Danke.

    Ich kann nur sagen: Danke.
    Was weiß ich, was die Frau mit der Gestaltungskonzeptind von Monet will.

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Titel: Französischer Impressionismus



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