Elektrosmog: Definition, Entstehung und Messungen


Facharbeit (Schule), 2000

36 Seiten, Note: 15 Punkte


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Erfindungsdrang des Menschen kann zu übereilten Handlungen führen

2. Definition und Zustandekommen von ,,Elektrosmog"
2.1 Definition des Wortes ,,Elektrosmog"
2.2 Durch Elektrizität hervorgerufene Felder
2.2.1 Das statische elektrische Feld
2.2.1.1 Entstehung
2.2.1.2 Grundzüge der Berechnung
2.2.2 Das statische magnetische Feld
2.2.2.1 Entstehung
2.2.2.2 Grundzüge der Berechnung
2.2.3 Wechselfelder
2.2.3.1 Wechselfelder als die in unserer Umgebung relevanten Felder
2.2.3.2 Das hochfrequente Wechselfeld
2.3 Erkennung und Bestimmung der elektrischen und magnetischen Felder
2.3.1 Unerkennbarkeit für die menschlichen Sinnesorgane
2.3.2 Anforderungen an ein geeignetes Messgerät

3. Praktische Betrachtung des Elektrosmog: Messungen und Analysen
3.1 Hinweise zu den durchgeführten Messungen
3.1.1 Untersuchung auf Elektrosmog in der Umgebung
3.1.2 ,,Hintergrundstrahlung"
3.1.3 Hinweis auf bestimmte relevante Werte
3.3 Messung 1: Einfacher Draht am Beispiel eines Weidezauns
3.4 Messung 2: Isolierter Leiter
3.4.1 Leiter zu einer Lampe
3.4.2 In der Wand befindlicher Leiter
3.5 Messungen an Geräten innerhalb eines Hauses
3.5.1 Einführung
3.5.2 Messung an Geräten, die mit Niederfrequenz arbeiten
3.5.2.1 Messung 3: Lampen (Nachttischlampen)
3.5.2.2 Messung 4: HiFi-Geräte
3.5.2.3 Messung 5: Bildschirme
3.5.3 Messung an Geräten, die mit Hochfrequenz arbeiten
3.5.3.1 Messung 6: Telefone
3.5.3.2 Messung 7: Kochgeräte
3.5.3.2.1 Mikrowellengerät
3.5.3.2.2 Vergleich zu einem herkömmlichen Elektroherd
3.6 Messungen außerhalb des Hauses
3.6.1 Zur Stromversorgung benötigte Einrichtungen
3.6.1.1 Messung 8: Stromleitungen
3.6.1.2 Messung 9: Transformatorenhäuser
3.6.2 Sendetürme
3.6.2.1 Messung 10: Rundfunktürme
3.6.2.2 Messung 11: Mobilfunktürme

4. Auswirkungen von Elektrosmog auf den Menschen
4.1 Einführung
4.2 Einflüsse des elektrischen Feldes
4.3 Einflüsse des magnetischen Feldes
4.4 Einflüsse des Hochfrequenzfeldes
4.5 Wirkungen der Einflüsse
4.5.1 Auswirkungen der Beeinflussung des Melatoninspiegels
4.5.2 Auswirkungen der Beeinflussung der Prolaktinausschüttung
4.5.3 Auswirkungen der Beeinflussung des Serotoninhaushalts

5. Abwägung der Notwendigkeit Elektrosmog zu bekämpfen

Anhang
I. Darstellung verschiedener Wellenlängen II. Erfassen von Magnetfeldern
III. Erfassen von elektrischen Feldern
IV. Erfassen von Hochfrequenzfeldern
V. Die magnetische Feldstärke VI. Erläuterung der Diagramme

Verwendete Literatur

1. Erfindungsdrang des Menschen kann zu übereilten Handlungen führen

Trotz der langen Evolutionsgeschichte zeigt der Mensch auch heute noch viele instinktgesteuerte Reaktionen und Verhaltensweisen. Diese noch immer durch die ,,animalische" Seite des Menschen gesteuerten Funktionen haben grundsätzlich zwei Primärziele, nämlich zum Einen die Sicherung des Fortbestandes der eigenen Rasse und zum Anderen die Weiterentwicklung und Perfektionierung des Menschen. Letzteres veranlasst den Menschen nach Wegen und Mitteln zu suchen, durch die er sein Leben einfacher und angenehmer gestalten und dadurch auch verlängern kann. Diese Eigenschaft zeigte sich schon am Urmenschen, der sein Leben erleichterte, indem er beispielsweise durch die Benutzung von Werkzeugen das Zerlegen der Beute vereinfachte. Wie uns die Geschichte zeigt und wie wir heute überall sehen können, gibt es um uns herum Dinge, die auf diesem Entwicklungsdrang des Menschen basieren. Dinge, die ,,natürlich" sind, stellen schon lange nur noch einen Bruchteil unserer Umwelt dar und täglich werden unzählige Neuheiten entwickelt, mit denen unser Leben immer noch einfacher werden soll. Ein Problem, das sich aus dieser fortwährenden Reihe an Neuentdeckungen ergibt, ist, dass die Folgen einiger dieser Erfindungen nicht abgesehen werden können. Der Steinzeitmensch, der einen Stein als Werkzeug benutzte, hat sich ebenso wenig Gedanken darüber gemacht, ob in einigen tausend Jahren evtl. der Berg abgetragen sein könnte, aus dem er den Stein entnommen hat; der Erfinder des Automobils konnte nicht ahnen, dass die Abgase seines Gefährts irgendwann einmal die Ozonschicht gefährden oder zu einer globalen Erwärmung führen würden. Heute wissen wir, dass Autoabgase für die Umwelt mehr als schädlich sind, können aber durch unsere pure Abhängigkeit von diesem Beförderungsmittel dessen Benutzung trotzdem nicht stoppen.

Ähnlich verhält es sich mit der Elektrizität, von der die gesamte moderne Welt abhängig ist und ohne die unsere Zivilisation nicht mehr lebensfähig wäre. Jedoch werden heute die Rufe immer lauter, auch Elektrizität habe eine schädliche Seite. Die Rede ist in diesem Zusammenhang meist vom sogenannten ,,Elektrosmog", der einen negativen Einfluss auf den menschlichen Körper haben soll. Diese Arbeit soll untersuchen, was unter ,,Elektrosmog" verstanden werden kann, wie er entsteht und wo man ihm in unserem täglichen Leben begegnet. Außerdem sollen kurz mögliche Einflüsse des Elektrosmog auf den Menschlichen Körper dargestellt werden.

2. Definition und Zustandekommen von ,,Elektrosmog"

2.1 Definition des Wortes ,,Elektrosmog"

Das Wort ,,Elektrosmog" wird aus den Worten ,,Elektrizität" und ,,Smog" zusammengesetzt, wobei bereits ,,Smog" eine Kombination der englischen Worte ,,smoke" (Rauch) und ,,fog" (Frost) darstellt, und durch seine ursprüngliche Bedeutung laut Wellhausen (Seite 1) dem Elektrosmog von Anfang an ein negatives ,,Vorurteil" beimisst. Physikalisch gesehen hat das Wort ,,Elektrosmog" keine Bedeutung. Trotzdem soll in dieser Arbeit dieses Wort verwendet werden, wozu eine Definition nötig ist. Landläufig wird davon ausgegangen, dass in der Nähe von Stromleitungen, Fernsehgeräten, Handys und allen anderen Geräten, die mit Strom betrieben werden, ,,Elektrosmog" auftritt. Um dieser Forderung gerecht zu werden, muss man also als Elektrosmog Schwingungen, Wellen oder Felder verstehen, die durch Elektrizität hervorgerufen werden. Physikalisch gesehen sind dies elektrische und magnetische Felder, die sich überall bilden, wo Strom fließt und Spannung anliegt. Somit sei ,,Elektrosmog" definiert als das Auftreten von durch Elektrizität hervorgerufenen magnetischen oder elektrischen Feldern oder einer Kombination aus beiden. Die Stärke des Elektrosmog sei durch die Stärke der messbaren elektrischen bzw. magnetischen Felder ausgedrückt.

2.2 Durch Elektrizität hervorgerufene Felder

2.2.1 Das statische elektrische Feld

2.2.1.1 Entstehung

,,Elektrische Felder treten - bei anliegender Spannung - selbst dann schon auf, wenn noch kein Strom fließt" (Alpha Lab, Seite 8). Diese Felder treten also z.B. im Inneren eines geladenen Kondensators oder an der Anschlussleitung einer Lampe auf, sobald deren Netzstecker mit der Steckdose verbunden ist. Folgendes Bild zeigt das elektrische Feld um die Leitung zu einer Schreibtischlampe:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Bild 1 (Quelle: Alpha Lab, Seite 8)

Um diese Feldlinien sichtbar zu machen, werden Grießkörner oder längliche Kunststofffasern benutzt, die durch Influenz im elektrischen Feld zu Dipolen werden und sich tangential zu den Feldlinien ausrichten. Führt man dieses Experiment mit einer positiv geladenen Kugel durch, erhält man folgendes Feldlinienbild (links) und kann daraus den Verlauf der bereits in Bild 1 gezeichneten elektrischen Feldlinien erkennen (rechts):

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Bild 2: (Quelle: Müller, Leitner, Mráz, Seite 29)

2.2.1.2 Grundzüge der Berechnung

Eine Formel zur Berechnung der elektrischen Feldstärke innerhalb eines geladenen Kondensators ist:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

F bezeichnet die Feldkraft auf eine im Feld befindliche punktförmige Ladung Q (siehe Hammer, Hammer, Seite 38). Aus dieser Formel ergibt sich für die Einheit der elektrischen Feldstärke

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Da eine Berechnung der elektrischen Feldstärke um ein elektrisches Gerät durch die vielen Kondensatoren, Leitungen, Schalter etc. nahezu unmöglich ist, muss zur Bestimmung der Feldstärke auf die Messung mit einem geeigneten Messgerät zurückgegriffen werden. Aus diesem Grund wird auf deren Berechnung hier nicht näher eingegangen.

2.2.2 Das statische magnetische Feld

2.2.2.1 Entstehung

Ein magnetisches entsteht im Gegensatz zum elektrischen Feld, sofern es durch die Ladungen in einem Leiter hervorgerufen werden soll, nur dann, wenn im Leiter Stromfluss herrscht. Folgendes Bild zeigt sowohl das magnetische (kreisförmig um den Leiter verlaufend), als auch das elektrische Feld um die jetzt brennende Schreibtischlampe:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Bild 3 (Quelle: Alpha Lab, Seite 9)

Um die Struktur dieses Feldes sichtbar zu machen, benutzt man Eisenfeilspäne, die man auf eine Platte streut, durch die ein lotrechter Leiter führt (siehe Bild 4). Nun lässt man Strom durch diesen Leiter fließen, so dass der Pfeil unterhalb der Platte und die Richtung des Daumens in Bild 4 die technische Stromrichtung anzeigen, die die Richtung der Magnetfeldlinien zur Folge hat (siehe oberer Pfeil bzw. Richtung der Finger). Bild 5 zeigt eine Aufsicht auf die Platte während bzw. nach diesem Versuch und damit die magnetischen Feldlinien, die kreisförmig um den Leiter verlaufen, wie bereits in Bild 3 angedeutet.

Bilder 4 (links) und 5 (Quelle: Müller, Leitner, Mráz, Seite 102)

2.2.2.2 Grundzüge der Berechnung

Die magnetische Feldstärke H hat folgende Einheit1:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Bei den späteren Messungen wird nicht die magnetische Feldstärke, sondern die magnetische Flussdichte B gemessen werden. Diese Größe bezeichnet den magnetischen Anteil des Flusses (__, der eine Fläche A senkrecht durchsetzt. Die magnetische Flussdichte besitzt die gleiche Richtung wie die Feldstärke und ist proportional zu dieser. Proportionalitätsfaktoren sind _0 und _r (_0: Magnetische Feldkonstante, siehe Hammer, Hammer, Seite 76; _r: materialabhängige Permeabilitätszahl (für Luft: _r 1), siehe Hammer, Hammer, Seite 71)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Einheit der magnetischen Flussdichte ist:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Auch hier gilt, wie bei der Bestimmung der Stärke des elektrischen Feldes bereits erklärt, dass es praktisch unmöglich ist, die Stärke eines magnetische Feldes an einem komplexen elektrischen Gerät zu berechnen. Auch die magnetische Flussdichte muss mit einem geeigneten Messgerät bestimmt werden. Auf die genauere Berechnung wird deshalb ebenfalls verzichtet.

Wie die Bilder 2 und 4 deutlich machen, hängt die Richtung der elektrischen bzw. magnetischen Feldlinien von der Stromrichtung ab: das elektrische Feld ist immer von der positiven zur negativen Ladung gerichtet, das magnetische Feld verläuft laut der ,,RechteFaust-Regel"2 bei senkrechter Aufsicht auf den Leiter und Blick in die technische Stromrichtung im Uhrzeigersinn um den Leiter.

2.2.3 Wechselfelder

2.2.3.1 Wechselfelder als die in unserer Umgebung relevanten Felder

Praktisch alle Quellen für elektrische und magnetische Felder in unserer Umgebung werden mit Wechselstrom betrieben. Ausnahmen sind lediglich batteriebetriebene Kleingeräte o. ä., die jedoch im Hinblick auf die viel größeren Wechselstromquellen und -verbraucher kaum eine Rolle spielen. Aus diesem Grund erhält man hier so genannte Wechselfelder. In diesen Wechselfeldern ändert sich mit einer bestimmten Frequenz f ständig die Richtung der elektrischen und magnetischen Feldlinien. Auf den menschlichen Körper haben diese andere Einflüsse als die statischen Felder. Siehe dazu die Punkte 4.2 bis 4.4.

2.2.3.2 Das hochfrequente Wechselfeld

In Bezug auf die Frequenz der elektrischen und magnetischen Felder muss man zwischen niederfrequenten und hochfrequenten Wechselfeldern unterscheiden. Laut Scheiben (,,Was ist Hochfrequenz?", Seite 1) beginnt man ab einer Frequenz von f=300kHz von Hochfrequenz zu sprechen. Die Frequenz des ,,Steckdosenstroms" ist 50Hz, liegt also deutlich im niederfrequenten Bereich. Ein Großteil der Geräte und Leitungen, mit denen man im täglichen Leben Kontakt hat, arbeitet mit dieser oder einer vergleichbaren Frequenz (Haushaltsgeräte, Hochspannungsleitungen, Transformatoren, Fernsehgeräte, Rundfunkgeräte, Lampen usw.) Hochfrequenten elektrischen und magnetischen Feldern begegnet man, wenn man sich in der Nähe von Sendeanlagen oder kleinen Sendern aufhält. Dies können beispielsweise UKW-, Fernseh- oder Mobilfunksender sein. Außerdem erzeugen Radaranlagen und Mikrowellengeräte hochfrequente elektrische und magnetische Felder. Bei Hochfrequenzfeldern kann man von einem elektromagnetischen Wechselfeld sprechen, während man im niederfrequenten Bereich die elektrische und magnetische Komponente eines Feldes getrennt betrachten sollte. Der Grund dafür ist, dass es laut ,,Elektrosmog erkennen mit dem TriFieldMeter®" (Seite 12f.) bei den elektrischen und magnetischen Feldern, die von einer Quelle erzeugt wurden, nach wenigen Wellenlängen zu einer ,,Verschmelzung" der Felder zu einem ,,elektromagnetischen Feld" kommt. Um die Länge einer Welle auszurechnen, benutzt man folgende Formel:

c = f (Hammer, Hammer, Seite 23)

c = Ausbreitungsgeschwindigkeit (hier: Lichtgeschwindigkeit) = Wellenlänge

f = Frequenz der Welle

Beispiel Netzstrom (f = 50Hz):

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die eben genannte ,,Verschmelzung" der beiden Felder fände also im niederfrequenten Bereich erst nach mindestens 6000km statt, während die Felder, die durch das Handy im hochfrequenten Bereich erzeugt werden, bereits im Abstand von unter 0,5m zu einem Hochfrequenzfeld ,,verschmelzen".

Die Stärke eines hochfrequenten Feldes wird durch die Leistungsintensität festgelegt. Die Intensität S ist bestimmt durch die Leistung P, die auf eine Fläche A trifft:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2.3 Erkennung und Bestimmung der elektrischen und magnetischen Felder

2.3.1 Unerkennbarkeit für die menschlichen Sinnesorgane

Nun soll untersucht werden, wie man in der Umgebung bestimmen kann, ob und wie stark man elektrischen und magnetischen Feldern ausgesetzt ist. ,,Wäre der Elektrosmog schwarz, wir könnten die Hand nicht mehr vor Augen sehen." (Alpha Lab, Seite 10). Die elektrischen und magnetischen Wellen, denen wir ausgesetzt sind, liegen jedoch zum größten Teil in Frequenzbereichen, dir für uns nicht wahrnehmbar sind. Wie man dem Anhang I entnehmen kann, liegt die Frequenz des niederfrequenten ,,Steckdosenstroms" mit 50Hz unterhalb der Wahrnehmungsschwelle des Gehörs (50Hz können von einem Erwachsenen kaum noch registriert werden), während die Frequenzen der Hochfrequenzquellen (siehe ,,Mikrowelle" und ,,UKW" in Anhang I) deutlich oberhalb des Hörbereichs, jedoch auch weit unterhalb des sichtbaren Bereiches liegen.

2.3.2 Anforderungen an ein geeignetes Messgerät

Ein Messgerät muss also drei Arten von Feldern erkennen und deren Stärke bestimmen können:

1. Ein niederfrequentes elektrisches Wechselfeld.
2. Ein niederfrequentes magnetisches Wechselfeld.
3. Ein hochfrequentes elektromagnetisches Wechselfeld, auch ,,Hochfre-quenzfeld" genannt.

Das für diese Arbeit benutze Messgerät ist der TriFieldMeter der Firma Alpha Lab, Salt Lake City, USA. Es besitzt geeignete technische Eigenschaften, um alle drei Feldarten zu messen. Die Erläuterung der Funktionsweise des Messgeräts ist im Anhang II bis IV zu finden.

3. Prakische Betrachtung des Elektrosmog: Messungen und Analysen

3.1 Hinweise zu den durchgeführten Messungen

3.1.1 Untersuchung auf Elektrosmog in der Umgebung

Da das Ziel dieser Arbeit ist, elektrische und magnetische Felder in der Umwelt zu erkennen und zu messen, wird darauf verzichtet, Messungen im ,,Labor" durchzuführen. Vielmehr werden unter realen Situationen Sendetürme, Sromleitungen und Geräte untersucht, die teilweise besonders im Ruf stehen, für Elektrosmog verantwortlich zu sein.

3.1.2 ,,Hintergrundstrahlung"

Führt man in einer Umgebung Messungen durch, in der weit und breit keine elektrischen Gerätschaften zu finden sind, zeigt das Messgerät dennoch einen Zeigerausschlag im magnetischen Bereich von bis zu 20nT. Im elektrischen und hochfrequenten Bereich erkennt man keinen Ausschlag des Geräts. Dieser Messwert im magnetischen Bereich soll als ,,Hintergrundstrahlung" gelten. Bei den folgenden Messungen wurde darauf geachtet, dass diese Hintergrundstrahlung die Messwerte nicht beeinträchtigt. Sie wurde von den Messergebnissen subtrahiert.

3.1.3 Hinweis auf bestimmte relevante Werte

Bei einigen Messungen wird auf verschiedene Grenzwerte hingewiesen. Diese sind:

- 10_T: Obere Grenze der Skala für das Magnetfeld auf dem TriFieldMeter
- 100kV/m: Obere Grenze der Skala für das elektrische Feld
- 1,0W/m2: Obere Grenze der Skala für das Hochfrequenzfeld
- Alle anderen Grenzen, auf die hingewiesen wird, beziehen sich auf eine Grenze der Beeinflussung einer Körperfunktion. Siehe dazu 4.2 bis 4.4

3.3 Messung 1: Einfacher Draht am Beispiel eines Weidezauns

Den Einstieg in die Reihe der Messungen soll ein elektrischer Weidezaun bilden. Die Messungen wurden an einem langen geraden Stück des Zauns in einem Abstand von ca. 200 Meter von der Stromquelle, einer 12V-Gleichstrombatterie, die mittels eines Transformators auf eine hohe Spannung transformiert wurde und jede Sekunde einen Stromstoß abgibt, durchgeführt. Dementsprechend zeigt das Messgerät einen Ausschlag jede Sekunde. Die Diagramme3 zeigen die Maximalamplituden dieser Ausschläge.

Hier kann man ein äußerst starkes elektrisches Feld erfassen. Die erstaunliche Höhe des Ausschlags liegt an der nicht vorhandenen Isolierung des Weidezauns, denn wie spätere Versuche zeigen werden, kann man ein elektrisches Feld sehr leicht abschirmen. Hier zeigt sich dies dadurch, dass das Feld stark abfällt, da es auch durch das Medium Luft abgeschirmt wird. Es bleibt jedoch bis zu einem Abstand von 6,0m ein Ausschlag auf dem Messgerät erkennbar

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Das magnetische Feld um diesen Leiter beginnt vergleichsweise schwach. Was man hier erkennen kann, ist der im Gegensatz zum elektrischen Feld wesentlich schwächere Abfall der Kurve. Wie später noch gezeigt wird, lässt sich ein magnetisches Feld sehr viel schwerer abschirmen als ein elektrisches. Es dringt praktisch ungehindert sogar durch Steinwände, so dass auch die Barriere aus Luft dem Magnetfeld kein Hindernis bietet. Das magnetische Feld verursacht einen minimalen erkennbaren Zeigerausschlag noch in 8,0m Entfernung vom Leiter.

3.4 Messung 2: Isolierter Leiter

3.4.1 Leitung zu einer Lampe

Als zweiter Versuch wird ein isoliertes Stromkabel auf die Erzeugung von elektrischen und magnetischen Feldern hin untersucht. Der Versuchsaufbau ist der, wie er in den Bildern 1 und 3 beschrieben ist. Als Stromquelle dient das Stromnetz (U = 230V, f = 50Hz).

Erwartungsgemäß lässt sich direkt neben dem Kabel bei ausgeschaltener Lampe kein magnetisches Feld feststellen. Erst bei brennendem Licht erkennt man eine magnetische Flussdichte von 20nT. Ein elektrisches Feld mit der Stärke 1kV/m hingegen kann bereits bei ausgeschaltenem Licht gemessen werden. Dieses ändert seine Stärke auch beim Einschalten des Lichtes nicht.

3.4.2 In der Wand befindlicher Leiter

Führt man den selben Versuch an einer in der Wand befindlichen Leitung durch, erhält man ein ähnliches Ergebnis. Jedoch schirmt eine Steinmauer ein elektrisches Feld äußerst stark ab, so dass nur noch eine minimale Anzeige erkennbar ist. Das magnetische Feld jedoch lässt sich durch eine Mauer nicht so stark schwächen und zeigt immer noch einen Ausschlag von ca. 20nT auf. Diese Tatsachen bestätigen die Theorie der Punkte 2.2.1 und 2.2.2.

3.5 Messung an Geräten innerhalb eines Hauses

3.5.1 Einführung

Die folgenden Messungen beschäftigen sich nun mit dem Elektrosmog, der von Geräten erzeugt wird, die in vielen Haushalten vorzufinden sind. Vor allem Fernseh- und Computerbildschirme, Mobiltelefone und Radiowecker werden häufig ,,beschuldigt", starke Elektrosmog-Erzeuger zu sein. Hier soll untersucht werden, inwieweit diese Annahme stimmt, oder welche anderen Geräte und Apparate in einem Haushalt vorzufinden sind, die ebenfalls starke elektrische, magnetische oder Hochfrequenzfelder erzeugen.

3.5.2 Messung an Geräten, die mit Niederfrequenz arbeiten

3.5.2.1 Messung 3: Lampen (Nachttischlampen)

Zunächst sollen im Haushalt befindliche Geräte untersucht werden, die mit Niederfrequenz, also mit der Netzfrequenz von 50Hz arbeiten. Den ersten Versuch in dieser Reihe stellt der Vergleich zweier Nachttischlampen dar. Als erstes Versuchsobjekt dient eine handelsübliche Nachttischlampe, die lediglich aus der Leitung, einer Fassung und einer 25W-Glühbirne besteht. Bei der Messung stellte sich heraus, dass diese Lampe auch im eingeschaltetem Zustand kein messbares Feld erzeugt. Hingegen wies bei der zweiten Messung, bei der eine Halogen-Nachttischlampe getestet wurde, diese ein starkes magnetisches Feld auf, während ein nur schwaches elektrisches Feld gemessen werden konnte. Dieses hat eine elektrische Feldstärke von 1,5kV/m unmittelbar am Gerät und ist bereits nach 5,0cm nicht mehr nachweisbar. Das magnetische Feld wird hierbei von einem Transformator erzeugt, der die Netzspannung von 230V auf die Betriebsspannung der Lampe von 12V heruntertransformiert. Das Messergebnis ist in folgendem Diagramm dargestellt, das Versuchsobjekt war eine Halogen-Nachttischlampe der Firma Tchibo (Lampe brennt):

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Man sieht, dass nicht nur ein magnetisches Feld erzeugt wird, das deutlich über die Skala des Messgeräts hinausreicht, sondern dass dieses auch erst nach einer recht großen Entfernung schwächer wird. Erst in einem Abstand von 25cm vom Transformator erreicht der Zeiger die Skala des TriFieldMeter, die als Höchstwert 10,0_T nennt. Nach ca. 63cm Entfernung hat das Feld den Wert von 200nT erreicht, messbar ist das Feld bis zu einem Abstand von 1,6 Metern. Jedoch sind um die Lampe herum nicht nur dann Felder zu messen, wenn die Lampe auch tatsächlich eingeschaltet ist, sondern auch, wenn diese nicht brennt, da durch den Transformator der Lampe auch dann Strom fließt, wenn die Lampe ausgeschaltet ist. In dieser Situation kann man ein elektrisches Feld von bis zu 5kV/m nachweisen, das nach bereits 10cm nicht mehr messbar ist. Das magnetische Feld kann mit 0,4_T bestimmt werden. Dieses ist erst in einem Abstand von 30cm nicht mehr nachweisbar. Die Messungen zeigen, dass die Messwerte an dieser Lampe deutlich über die Grenzwerte der körperlichen Beeinflussung hinausgehen, solange diese brennt. Obwohl auch im ausgeschaltetem Zustand Felder messbar sind, sind diese vergleichsweise gering und haben keinen großen Ausbreitungsradius.

3.5.2.2 Messung 4: HiFi-Geräte

Die nächste Messung befasst sich mit Musikgeräten. Hier steht besonders der Radiowecker im Ruf, den ,,Schlaf zu stören". Aus diesem Grund wurde neben dem Universum CTR4604 (Radiorekorder), auch ein Grundig Sonoclock 13 (Radiowecker) untersucht. Bei beiden lässt sich kein elektrisches Feld feststellen. Da beide mit der Netzspannung arbeiten, wird auch kein Hochfrequenzfeld erzeugt. Jedoch ist in beiden Fällen ein recht starkes magnetisches Feld zu messen, das in folgendem Diagramm dargestellt wird:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

In beiden Fällen wurde das Magnetfeld untersucht, das messbar ist, während das Gerät nicht in Betrieb ist. Schaltet man das Gerät ein, zeigt sich in keinem der beiden Fälle ein nennenswerter Unterschied zu diesen Messwerten. Man kann hier erkennen, dass beide Geräte ein Magnetfeld aufbauen, das über die Skala des Messgeräts (10_T) hinausreicht. Der Verlauf der magnetischen Flussdichten in Abhängigkeit von der Entfernung zum Gerät liefert in beiden Fällen ein ähnliches Bild, wenn man die Kurven aufeinanderlegt, da das Feld, das der Universum Radiorekorder aufbaut, dadurch, dass es sich hierbei um das ,,größere" und leistungsfähigere Gerät handelt, etwas größer ist. Dieses hat eine Reichweite von ca. 90cm, bis es nicht mehr messbar ist. Der Grundig Radiowecker hingegen ist nur bis ca. 60cm durch Messung des magnetischen Feldes nachweisbar. Die ersten bisher festgestellten Beeinflussungen des Organismus treten bei 200nT (siehe Punkt 4.3), im Falle des Grundig Radioweckers also bei einer Entfernung von weniger als 28cm auf.

3.5.2.3 Messung 5: Bildschirme

Wie oben bereits erwähnt, gelten Bildschirme als große Elektrosmog-Quellen. Als Beispiel wurden drei verschiedene Arten von Bildschirmen auf ihre ,,Strahlung" hin untersucht:

1. AOC Spectrum 7Glr: Standard Computermonitor mit 17" Bildschirmdiagonale
2. Fujitsu Lifebook: LCD-Monitor eines portablen Computers mit 10,4" Bildschirmdiagonale
3. Philips FSQ Vision: Farbfernsehbildschirm mit 69cm Bildschirmdiagonale

Zunächst wird die Stärke des elektrischen Feldes in verschiedenen Abständen zum Gerät gemessen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Wie zu erwarten war, erzeugt der Fernsehbildschirm durch seine enorme Größe das stärkste elektrische Feld mit einer elektrischen Feldstärke von 13kV/m, das jedoch, wie bei den beiden anderen Bildschirmen auch, schon nach wenigen Zentimetern seine Stärke verliert. Kaum mehr durch Messung nachzuweisen ist dieses Feld bereits nach 30 bis 40 Zentimetern, wo es noch einen Maximalwert von 100 bis 200V/m aufweist. Da die Position beim Fernsehen erheblich weiter vom Bildschirm entfernt liegt, dürfte man von diesem Feld keinen Einfluss erfahren können. Bei der Arbeit am Computer befindet man sich weit näher am Bildschirm, jedoch ist hier die anfangs 5kV/m (beim Standard-Bildschirm) bzw. 1,9kV/m (beim LCD- Bildschirms) starke elektrische Feldstärke bereits ab einer Entfernung von 15 Zentimetern beim Standard-Monitor bzw. schon bei weniger als 10 Zentimetern beim LCD-Bildschirm kaum noch mit dem Messgerät zu erkennen.

Betrachtet man das magnetische Feld, das von einem Bildschirm aufgebaut wird, erhält man ein ähnliches Ergebnis. Auch das stärkste magnetische Feld mit E = 5,0_T geht vom größten Bildschirm aus. Das magnetische Feld wird in der Luft jedoch viel weniger abgeschwächt, so dass bis zu einer Entfernung von 1,0m noch eine Strahlung von 120nT zu messen ist. Erkennbar ist ein Zeigerausschlag noch bis zu einer Entfernung von 2,0m. Während das magnetische Feld des LCD-Bildschirms nur 300nT am Gerät und bereits im Abstand von 15cm nur noch 60nT beträgt, beträgt die magnetische Flussdichte, die vom Standard- Bildschirm ausgeht, auch im Abstand von 0,6m noch 200nT. Erst im Abstand von über 80cm sinkt auch dieses Feld unter 100nT. Bei einer Arbeit an einem solchen Computerbildschirm kann man also auf jeden Fall davon ausgehen einem künstlich erzeugten magnetischen Feld in erhöhter Weise ausgesetzt zu sein.

3.5.3 Messungen an Geräten, die mit Hochfrequenz arbeiten

3.5.3.1 Messung 6: Telefone

Nun sollen einige Geräte im Haushalt untersucht weden, die nicht mit Niederfrequenz arbeiten, sondern ein hochfrequentes Feld erzeugen. Es sind dies zum Einen ein Mikrowellenherd, der mit Wellen einer Länge im Zentimeterbereich arbeitet (dies entspricht einer Frequenz von ca. 3 _ 1012 Hz) und zum anderen schnurlose Telefone bzw. Mobiltelefone, die eine Sendefrequenz von 886MHz bzw. 900MHz benutzen.

Mobiltelefone gelten gemeinhin als besonders große Elektrosmog-Quellen, jedoch senden auch schnurlose Telefone Nachrichten mit Hochfrequenz. Deshalb sollen auch im Bereich der Telekommunikationsmittel einige Geräte miteinander verglichen werden. Dies sind:

1. Telekom Actron B: Schnurgebundes Analogtelefon
2. Telekom Sinus 44: Schnurloses Analogtelefon
3. Bosch DECT: Schnurloses Digitaltelefon
4. Nokia 3210: Mobiltelefon

Zunächst soll deren Felderzeugung im Stand-by-Modus untersucht werden. Das schnurgebundene Gerät erzeugt dabei als einziges keine elektrischen oder magnetischen Felder. Es wird deshalb hier nicht weiter untersucht. Bei den schnurlosen Telefonen wurde hier die ,,Strahlung" der Basisstation in Augenschein genommen, da die Mobilteile selbst in diesem Zustand keine Felder erzeugen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Überraschend wird hier deutlich, dass ein im Stand-by-Modus befindliches schnurloses Telefon ein wesentlich größeres Magnetfeld aufbaut, als ein Mobiltelefon. Sowohl das analoge, als auch das digitale Gerät erzeugen Felder, die erst nach 40 bis 50cm nicht mehr messbar sind, jedoch wird die 200nT-Marke beim Telekom Analogtelefon nach 22cm unterschritten, beim Bosch Digitaltelefon schon nach 11cm. Elektrische Felder werden von keinem der schnurlosen Telefone aufgebaut. Das Mobiltelefon jedoch weist ein elektrisches Feld von ca. 1,5kV/m auf, das aber bereits nach wenigen Zentimetern nicht mehr messbar ist. Die Reichweite dieses Feldes ist also sehr begrenzt. Viel ,,gefährlicher" sind schnurlose Telefone, die im Stand-by-Modus ein weit größeres magnetisches Feld aufbauen. Misst man die erzeugten Felder im Betriebszustand des Telefons, erhält man folgende Ergebnisse:

Man erkennt deutlich, dass bei einem Telefonat das elektrische Feld, das ein Mobiltelefon aufbaut mit über 100kV/m, wesentlich größer ist als das elektrische Feld der schnurlosen

Telefone mit nur 2,6kV/m.

Die erzeugten magnetischen Felder zeigt folgendes Diagramm: Bis zu einer Entfernung von etwa 20cm liegen die Messwerte des Nokia Mobiltelefons oberhalb der messbaren Grenze des TriFieldMeter von 10_T. Erst ab dieser Entfernung lässt sich das Feld genau bestimmen. Seine Stärke fällt danach ab und hat bei einer Entfernung von 70cm die Marke von 200nT erreicht. Jedoch ist es bis zu einer Entfernung von 1,95m noch messbar. Auch das Digitaltelefon erzeugt ein starkes Magnetfeld mit einer Flussdichte von über 10_T. Dieses ist jedoch ab einer Entfernung von etwa 55cm nicht mehr messbar. Da diese Telefone mit einer hohen Sendefrequenz arbeiten, muss man hier auch das Hochfrequenzfeld betrachten:

Auch in diesem Bereich erzeugt das Mobiltelefon ein Feld von einer Stärke, die über den Messbereich des TriFieldMeter (1,0W/m2 ) hinausgeht. Man erkennt an diesem Diagramm einen langsamen Abfall der Intensität, die erst ab ca. 80cm einen nicht mehr messbaren Wert annimmt. Die schnurlosen Telefone weisen ein wesentlich kleineres Hochfrequenzfeld auf, das schon nach 10cm nicht mehr messbar ist.

Es ist also richtig, dass man beim Gebrauch eines Mobiltelefons einer erhöhten Belastung durch Elektrosmog ausgesetzt ist, auch wenn man sich in der unmittelbaren Nähe eines solchen Telefons befindet. Jedoch sollte man sich als ,,Gegner" solcher Geräte durchaus bewusst sein, dass schnurlose Heimtelefone ebenfalls Elektrosmog erzeugen. Im Stand-by- Modus erzeugen diese sogar größere Felder als ein Mobiltelefon.

3.5.3.2 Messung 7: Kochgeräte
3.5.3.2.1 Mikrowellengerät

Die nächste Messung soll den Mikrowellenherden gelten, die, wie Handys auch, im Ruf stehen, besondere Elektrosmogquellen zu sein. Die Frequenz, mit der diese Geräte arbeiten, liegt im Bereich von f=1012 Hz. Das getestete Gerät ist ein Lunik 250.

Man erkennt, dass ein solches Gerät ein Feld mit sehr großer magnetischer Flussdichte erzeugt, während das erzeugte elektrische Feld relativ schwach ist. Das magnetische Feld jedoch ist in einer Entfernung von 3,0m immer noch nachweisbar, der Wert von 1,0_T wird erst nach einer Entfernung von 1,2m unterschritten, der Wert von 200nT wird nach 1,7m erreicht.

Auch hier muss man die Intensität des erzeugten Hochfrequenzfeldes betrachten. Diese wird in folgendem Diagramm gezeigt:

Das Hochfrequenzfeld dieses Mikrowellengerätes übersteigt die Skala des Messgeräts bis zu einer Entfernung von 12cm, wo es den Wert 1,0W/m2 annimmt. Erst in einer Entfernung von 1,0m ist das Hochfrequenzfeld nicht mehr messbar.

3.5.3.2.2 Vergleich zu einem herkömmlichen Elektroherd

Meine Messungen zeigen, dass auch ein herkömmlicher Elektroherd ein magnetisches Feld aufbaut. Dieses beträgt im ausgeschaltenen Zustand um den Herd (Versuchsobjekt: Siemens) ca. 200nT. Bei einer eingeschalteten Herdplatte steigt die magnetische Flussdichte auf einen Wert, der oberhalb der Skala des Messgerätes liegt. Ähnlich wie bei den bereits durchgeführten Versuchen sinkt das magnetische Feld ab. Es ist nach 1,0m nicht mehr messbar.

Diese Messungen zeigen, dass man sich während des Kochens mit einem Mikrowellengerät in dessen Nähe einem äußerst starken ,,Elektrosmog-Feld" aussetzt. Jedoch lassen sich auch an einem Elektroherd Felder nachweisen, die aber bei Weitem nicht die Stärke der von einem Mikrowellengerät erzeugten Felder erreichen.

3.6 Messungen außerhalb des Hauses

3.6.1 Zur Stromversorgung benötigte Einrichtungen

3.6.1.1 Messung 8: Stromleitungen

Den zweiten Teil der Messungen stellen Außenmessungen dar, die in der Nähe von Gebäuden oder Einrichtungen durchgeführt wurden, die mit Elektrizität zu tun haben oder durch andere Eigenschaften landläufig als Erzeuger von Elektrosmog bezeichnet werden. Zunächst will ich die in unserer Umgebung überall zu findenden Hochspannungsleitungen betrachten. Als Versuchsobjekt dient hierbei die Hochspannungsleitung, die vom Umspannwerk bei Kotzing in Richtung Wang führt. Diese Leitung arbeitet mit einer Spannung von 110kV und einer Frequenz von 50Hz, also Niederfrequenz. In einer Entfernung von etwa 20m (am Boden direkt unterhalb der Leitung) ist bereits kein elektrisches Feld mehr zu messen. Untersucht man das magnetische Feld ausgehend von einem Punkt direkt unterhalb der Leitungen in verschiedenen Abständen von diesem Punkt, erhält man folgendes Bild:

Bild 6 (Quelle: eigenes Foto)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Auch das magnetische Feld ist mit 100nT direkt unterhalb der Leitungen sehr schwach4.

Bereits in 20m Entfernung von einem Punkt, der direkt unterhalb der Leitungen liegt, ist es praktisch kaum noch erkennbar. Es wird also deutlich, dass von einer Hochspannungsleitung nicht die oft befürchtete ,,Strahlung" ausgeht. Da diese Leitungen mit einer Frequenz von 50Hz betrieben werden, tritt hier kein Hochfrequenzfeld auf.

Dennoch soll eine zweite Hochspannungsleitung untersucht werden, die mit einer geringeren Spannung von U = 20kV betrieben wird. Diese befindet sich jedoch in einer geringeren Höhe von nur h 8m. Führt man Messungen an dieser Leitung durch, erkennt man ebenfalls auch direkt unterhalb der stromführenden Leiter kein elektrisches Feld. Das magnetische Feld bewirkt nur einen sehr minimalen Ausschlag auf dem Messgerät. Auch hier tritt natürlich kein Hochfrequenzfeld auf.

Aus diesen beiden Messungen kann man erkennen, dass es in keiner Weise eine besondere ,,Gefahr" darstellt in der Nähe einer Hochspannungsleitung zu leben. Die auftretenden Felder sind sehr gering und schon in nicht allzu großem Abstand nicht mehr messbar.

3.6.1.2 Messung 9: Transformatorenhäuser

Als nächster Versuch dieser Reihe sollen Transformatorenhäuser auf den austretenden Elektrosmog hin untersucht werden. Es stellte sich heraus, dass verschiedene dieser Einrichtungen unabhängig von der Größe des Ortes, den sie mit Strom zu versorgen haben, das gleiche ,,Strahlungsverhalten" aufweisen. Dadurch bedingt, dass elektrische Felder durch Steinmauern sehr stark abgeschirmt werden, ist an der Außenseite des Transformatorenhauses kein elektrisches Feld messbar. Da ein magnetisches Feld jedoch von einer Steinmauer kaum beeinträchtigt wird, kann an der Außenmauer ein magnetisches Feld mit einer Flussdichte zwischen 5,0 und 7,5_T gemessen werden. Dieses ist jedoch nach einer Entfernung von nur 1,5m schon auf unter 400nT gesunken. In einem Abstand von 2,5m kann man nur noch eine Flussdichte von unter 250nT erkennen. Nach 3,5m Entfernung ist das Feld nicht mehr messbar. Auch dieser Transformator arbeitet mit niederfrequentem Wechselstrom. Aus diesem Grund kann auch hier kein Hochfrequenzfeld gemessen werden. Insgesamt kann man also erkennen, dass von den in unserer Umgebung zu findenden Bauwerken kaum Strahlung ausgeht. In absolut unmittelbarer Nähe zu einem dieser Geräte ist der Körper zwar einem erhöhten ,,Elektrosmog-Feld" ausgesetzt, jedoch ist diese Erhöhung nur marginal.

3.6.2 Sendetürme

3.6.2.1 Messung 10: Rundfunktüme

Wie ist es aber mit den Sendetürmen, die in unserer Umwelt zu finden sind? Es gibt dabei zwei Typen dieser Masten. Einige wurden von Rundfunkbetreibern errichtet und versorgen die Haushalte mit dem Rundfunk- und Fernsehprogramm, die anderen dienen vor allem dazu, Mobilfunknetze flächendeckend zu gewährleisten. Es soll nun untersucht werden, ob auch diese Türme ein elektrisches und magnetisches Feld erzeugen, und, wenn ja, wie stark dieses ist.

Zuerst wird der Sendemast ,,Hochberg" untersucht. Betreiberorganisation dieses Turms ist der Bayerische Rundfunk, der Zweck dieses Sendeturms ist die Versorgung der Bevölkerung mit Rundfunk- und Fernsehprogramm. Bis zu einer Entfernung von etwa 40m vom Turm kann keine Strahlung gemessen werden, erst dann gibt es einen nahezu regelmäßigen Anstieg des magnetischen Feldes auf 240nT in 60m Enfernung. Dieses hier messbare magnetische Feld fällt daraufhin wieder ab und ist in etwa 120m Entfernung wieder auf die Hintergrundstrahlung beschränkt. Folgende Tabelle zeigt die Messwerte im Einzelnen:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Bei den Messungen konnte der TriFieldMeter weder ein elektrisches noch ein Hochfrequenzfeld feststellen. Man erkennt jedoch auch aus den Ergebnissen der Messungen des magnetischen Feldes, dass von diesem Turm keine Strahlung ausgeht, die eine der Grenzen der Beeinflussung des Körpers deutlich überschreitet. Lediglich in einem Umkreis von 60m 5m wird der Wert von 200nT geringfügig übertreten.

3.6.2.2 Messung 11: Mobilfunktürme

Vor einigen Jahren ging die Meldung durch die Medien, die Kühe eines Landwirts aus Schnaitsee wiesen Fehlgeburten auf. Dieser Landwirt beschuldigte den in der Nähe befindlichen Mobilfunkturm, für diese Fehlgeburten verantwortlich zu sein. Dieser Turm soll den Mittelpunkt der nächsten Untersuchung darstellen. Es handelt sich bei dem Versuchsobjekt um den Mobilfunkturm der Deutschen Telekom AG in Schnaitsee. Ähnliche Messergebnisse wurden auch bei dem Mobilfunkturm in Einham und beim Olympiaturm in München festgestellt, jedoch konnten diese wegen des schwierigen Geländes (Hügel, Wald, Olympiasee) nicht exakt bestimmt werden.

Ein Mobilfunkturm sendet im hochfrequenten Bereich. Es konnte dementsprechend ein Hochfrequenzfeld, jedoch weder ein elektrisches noch ein magnetisches Feld festgestellt werden.

Messungen rund um den Turm brachten dabei das Ergebnis, dass nur in einem bestimmten Radius (d = 200m 10m) um den Turm ein Hochfrequenzfeld messbar ist. Nähert man sich dem Turm auf eine Distanz von unter 190m bzw. entfernt man sich auf eine Distanz von mehr als 210m, zeigt der TriFieldMeter keinen Ausschlag. Folgendes Bild zeigt die Messwerte in

Abhängigkeit vom der Entfernung zum Turm:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Bild 7 (Quelle: eigenes Foto)

Die Messwerte schwankten während einer Messung immer wieder auf verschiedene Werte von geringfügigem Unterschied. Bild 7 zeigt jeweils die maximal gemessenen Werte in der angegebenen Entfernung vom Mobilfunkturm. Auch hier kann bestätigt werden, dass ein den menschlichen Organismus beeinflussendes Feld nur in einem äußerst beschränktem Raum auftritt und somit auch diese Art von Turm keine negativen Eigenschaften auf Menschen haben sollte.

4. Auswirkungen von Elektrosmog auf den Menschen

4.1 Einführung

Als letzter Abschnitt dieser Arbeit sollen nun die Einflüsse von elektrischen, magnetischen und Hochfrequenzfeldern auf den Organismus eines Lebewesens untersucht werden. Seit 1968 wurden immer wieder Versuche gemacht, bei denen Tiere oder Menschen einer erhöhten Belastung durch von Elektrizität hervorgerufenen Feldern ausgesetzt werden. Wie die Tabellen bei Redecke zeigen, erhielten die Wissenschaftler bei diesen Versuchen unterschiedliche Ergebnisse, die sich teilweise sogar widersprachen. Hier werden die Ergebnisse herausgegriffen, die aus beinahe allen Versuchen als Resultate hervorgingen. In dieser Arbeit soll das Thema ,,Beeinflussung des Menschen durch Elektrosmog" jedoch nur gestreift werden, da es nicht Ziel der Arbeit ist.

4.2 Einflüsse des elektrischen Feldes

Ein statisches elektrisches Feld stellte sich als förderlich für die Geschwindigkeit der Zellteilung heraus. Deshalb wurde in früheren Experimenten versucht, mit Hilfe von statischen elektrischen Felder das Wachstum von Pflanzen der Landwirtschaft zu beschleunigen, jedoch konnten mit diesen Versuchen keine bedeutenden Erfolge erzielt werden. Ein elektrisches Wechselfeld von niederer Frequenz5 hat laut Redecke ab einer elektrischen Feldstärke von etwa 2kV/m die Wirkung den Melatoninhaushalt zu stören und die Prolaktinsekretion zu beeinflussen. Die Aufgaben dieser Hormone siehe unter 4.5.1 bis 4.5.3.

4.3 Einflüsse des magnetischen Feldes

Bei magnetischen Feldern kann man laut Redecke ab einer Flussdichte von etwa 200nT den ersten Effekt, nämlich die Beeinflussung der Zellteilung von Hefepilzen, beobachten. Jedoch ist vor allem eine Herabsenkung des Melatoninspiegels zu erkennen, die von einer Mehrzahl der angeführten Studien bestätigt wurde. Diese setzt laut einigen der Untersuchungen bereits ab einer magnetischen Flussdichte von etwa 1_T ein. Allerdings gibt es Experimente, die bescheinigen, dass diese Wirkung nur dann erzielt wird, wenn von der Netzhaut ein schwaches rötliches Licht empfangen wird, was bedeutet, dass die Herabsenkung des Melatoninspiegels durch magnetische Felder im Schlaf nicht auftritt. Als weitere Auswirkungen einer erhöhten Belastung des menschlichen Körpers durch Elektrosmog sieht Redecke eine Erhöhung der Seratonin-Ausschüttung.

4.4 Einflüsse des Hochfrequenzfeldes

Die Effekte eines hochfrequenten elektromagnetischen Feldes auf den menschlichen Körper sieht Redecke in der Beeinflussung des Immunsystems und des Prolaktin-, sowie in einer Herabsenkung des Melatoninhaushalts. Weitere Auswirkungen sind laut Redecke Depressionen, Allergien, Müdigkeit, Unwohlsein, Nervosität und Hyperaktivität. Diese Ergebnisse lassen sich auf die Veränderung des Hormonhaushaltes zurückführen.

4.5 Wirkungen der Einflüsse

4.5.1 Auswirkungen der Beeinflussung des Melatoninspiegels

Am stärksten beinflusst durch Elektrosmog wird diesen Studien zu Folge der Melatoninhaushalt. Melatonin ist ein in der Zirbeldrüse gebildetes Hormon, das zum Einen die Schilddrüsenfunktion und zum Anderen die Gonadenaktivität, d.h. die Produktion von Ei- und Samenzellen, ab der Pubertät beeinflusst. Es ist außerdem verantwortlich für die Aufrechterhaltung des 24-Stunden-Rhythmus, die sogenannte ,,innere Uhr" des Körpers. Nachts ist die Produktion von Melatonin auf ihrem Tagesmaximum, das Jahresmaximum findet im Sommer statt. Diese Tatsache beruht darauf, dass eine weitere Funktion der Zirbeldrüse die Stärkung des Immunsystems ist, das im Sommer ebenfalls sein Aktivitätsmaximum erreicht. Ist der Melatoninhaushalt gestört, wirkt sich dies unter Umständen auf die Gonadenaktivität bis hin zur Unfruchtbarkeit, die ,,innere Uhr", das Immunsystem und die Schilddrüsenfunktionen aus. Die Schilddrüse hilft bei Eiweiß-, Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel und ist wachstumsfördernd. Bei Schilddrüsenerkrankungen kann es zu Kopfschmerzen, Atemnot, Wachstumsstörungen oder Ausfallerscheinungen kommen.

4.5.2 Auswirkungen der Beeinflussung der Prolaktionausschüttung

Jedes Wirbeltier besitzt Prolaktin. Beim Menschen hat dieses Hormon die Wirkung, dass es die Reifung des milchbildenden Systems und die Milchsekretion der weiblichen Brust beeinflusst. Welchen Zweck Prolaktin beim Mann bzw. bei der Frau außerhalb der Stillzeit erfüllt, ist bisher nicht bekannt.

4.5.3 Auswirkungen der Beeinflussung des Serotoninhaushalts

Serotonin ist ein Hormon, das als Neurotransmitter zur Übertragung von Informationen zwischen Nervenzellen im Zentralen Nervensystem, im Magen-Darm-Trakt und in den Blutplättchen des Menschen vorkommt. Seine Aufgabe besteht in der Blutstillung, jedoch spielt es auch beim Schmerzempfinden eine Rolle.

5. Abwägung der Notwendigkeit Elektosmog zu bekämpfen

Wie man dieser Arbeit entnehmen kann, ist es tatsächlich der Fall, dass körperliche Beeinträchtigungen und Schäden entstehen können, wenn man sich in der Nähe eines Gerätes befindet, das mit Elektrizität betrieben wird. Nun ist es in unserer Welt unmöglich den Gebrauch von elektrischen Geräten auf das absolute Minimum zu reduzieren, da das Leben ohne die Erleichterungen, die Elektrizität in jedem Lebensbereich bietet, undenkbar geworden ist.

Letztendlich muss also jeder selbst abwägen, ob er dem Elektrosmog entgegentreten will, indem er es möglichst weitgehend vermeidet, elektrische Geräte zu benutzen. Denn meine Messungen zeigen, dass in einem angemessenem Abstand die wenigsten Geräte noch Felder erzeugen, die nach dem bisherigen Wissensstand eine Auswirkung auf den menschlichen Organismus haben.

Ich selbst werde trotz der vielen Messungen, die ich an wesentlich mehr Geräten durchgeführt habe, als in dieser Arbeit angeführt sind, mein Verhalten gegenüber elektrischen Gerätschaften nicht ändern, da ich bei diesen Messungen festgestellt habe, dass die Abstände, die ich im Normalfall von diesen Geräten halte, mehr als ausreichend sind und ich somit keine schwerwiegendere körperliche Beeinflussung zu befürchten habe.

Ob bisher unentdeckte ,,Gefahren" mit der Elektrizität oder anderen Erfindungen, die man im täglichen Leben benutzt, verbunden sind, kann man natürlich nicht wissen. Aber ebenso, wie jeder Mensch sich täglich in Lebensgefahr begibt, indem er in ein Auto einsteigt, wird sich die Menschheit die Bequemlichkeit der Elektrizität nicht durch damit verbundene Risiken nehmen lassen.

Anhang

Anhang I: Darstellung verschiedener Wellenlängen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Bild I (Quelle: Scheiben: ,,Umrechnungstabellen, etc., Elektromagnetischer Bereich")

Anhang II: Erfassen von Magnetfeldern

,,Dafür ist der TriFieldMeter mit drei Spulen bestückt, die die Flußdichte innerhalb eines dreidimensionalen Koordinatenkreuzes erfassen. Durch Meßverstärker werden die empfangenen Signale verstärkt. Eine elektronische Schaltung verarbeitet die Ausgangssignale der 3 Spulen miteinander. Die Empfindlichkeit des Geräts gegenüber den verschiedenen Frequenzen steigt im Bereich zwischen 30 Hz und 500 Hz linear an, bleibt bis gegen 2.000 Hz nahezu stabil und fällt dann bis 100.000 Hz langsam gegen Null ab; eine Restempfindlichkeit selbst bei 100 Mhz bleibt jedoch bestehen. Das Gerät reagiert auf magnetische Flußdichten von ca. 20 nT bis zu einem Spitzenwert von ca. 10.000 nT bezogen auf 50 Hz (oder 10 nT bis zu ca. 5.000 nT bezogen auf 100 Hz usw.). Die durchschnittliche Meßgenauigkeit beträgt 20%, d.h. beim Vollausschlag kann es Abweichungen von bis zu 20% geben." (Alpha Lab, Seite 20f.)

Anhang III: Erfassen von elektrischen Feldern

,,Hierfür besitzt der TriFieldMeter vier Metallplättchen an der Frontseite. Da das Gehäuse aus Kunststoff ist, erreichen die elektrischen Felder ungehindert die Metallplättchen, die - ähnlich wie bei der Funktion im Magnetfeldbereich - Wechselstromfelder innerhalb eines dreidimensionalen Koordinatenkreuzes erfassen. Eine spezielle Schaltung formt auch hier das Empfangssignal in eine elektrische Größe um, die abhängig von der jeweils gegeben Frequenz dargestellt wird. Das Gerät erfaßt Feldstärken im Bereich von 0,5 kV/m bis zu einem Spitzenwert von 100 kV/m, bezogen auf eine Frequenz von 50 Hz. Die durchschnittliche Meßgenauigkeit liegt bei 30%, d.h. beim Vollausschlag kann es Schwankungen von bis zu 30% geben." (Alpha Lab, Seite 21)

Anhang IV: Erfassen von Hochfrequenzfeldern

,,Im Hochfrequenzbereich besitzt das Gerät in seinem vorderen Teil eine kleine, L-förmige Antenne. Das Empfangssignal wird verstärkt und in eine Größe umgeformt, die die Leistungsdichte angibt und auf die typische Frequenz von Haushalts-Mikrowellen kalibriert ist (2,45 GHz). Das Meßspektrum umgreift den Größenbereich von ca. 0,01 bis ca. 1 Milliwatt/cm2. Die Auflösung im unteren Meßbereich liegt bei 0,01 mW/cm2, was dem russischen Richtwert für maximale Sicherheit entspricht, der der strengste in der ganzen Welt ist. Bei einem so niedrigen Wert dürfte jede Veränderung der Gehirnaktivität durch hochfrequente Wellen ausgeschlossen sein. Zu beachten ist, daß das Meßergebnis durch Reflexion von Hand und Körper der messenden Person beeinträchtigt werden kann. Dadurch kann das Meßergebnis Schwankungen im Bereich bis zu 50% ausgesetzt sein!" (Alpha Lab, Seite 21)

Anhang V: Die magnetische Feldstärke

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Bild II: Feldlinienverlauf in einer Ringspule (Quelle: Weigel, Seite 3)

,,Der Strom I, der durch einen Leiter fließt, ist ein Maß für die magnetische Feldstärke H an einem Punkt, bezogen auf die Länge l der geschlossenen Feldlinie multipliziert mit der Windungszahl N."

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Weigel, Seite 3f.

Anhang VI: Erläuterung der Diagramme

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Es gibt drei Arten von Diagrammen, die in dieser Arbeit benutzt werden. Gemeinsam haben alle Diagrammtypen, dass die Rechtswertachse (1. Zeile der Wertetabelle) die Entfernung zum Versuchsobjekt in cm ausdrückt. Jede Zeile der Wertetabelle ist einem Versuchsobjekt zugeordnet. Um welches es sich dabei handelt, ist in der ersten Spalte der Tabelle erkennbar, wo auch die Farbnuance der zugehörigen Linie bestimmt wird.

Falls ein Wert die Skala des Messgeräts übersteigt, wird dieser in der Wertetabelle mit 120% des obersten Werts der Skala angegeben. Dies ist nötig, da das Programm Excel, mit dem die Tabellen erstellt wurden, eine fehlende Eingabe nicht akzeptiert.

Das elektrische Feld

Zeigt ein Diagramm ein elektrisches Feld, ist die Farbe der Linien rot. Die Werte innerhalb der Wertetabelle haben stets die Einheit kV/m.

Das magnetische Feld

Die Farbe, mit der ein magnetisches Feld dargestellt wird, ist blau. Die Werte der Wertetabelle haben die Einheit 0,1_T.

Das Hochfrequenzfeld

Ein Hochfrequenzfeld wird grün dargestellt. Die Einheit der Werte ist mW/m2.

Verwendete Literatur

- Alpha Lab, Salt Lake City, USA (Hrsg.): Elektrosmog erkennen mit dem TriFieldMeter® (Benutzungshinweise eines Elektrosmogmessgeräts)

- Brockhaus-Enzyklopädie: in 24 Bd. (Hrsg.): Der Große Brockhaus, Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG (DIACOS Siemens) und Mannheimer Morgen Großdruckerei und Verlag GmbH. 199218

- Müller, Anton; Leitner, Ernst; Mráz, Franz: Physik - Leisungskurs - 1. Semester - Elektrische und magnetische Felder, München, Ehrenwirth Verlag GmbH, 199513

- Hammer, Anton; Hammer, Hildegard; Hammer, Karl: Physikalische Formeln und Tabellen, München, J. Lindauer Verlag (Schaefer). 19986

- Redecke, Michael: ,,Zirbeldrüse Magnetfeld Melatonin elektromagnetische Felder", Internetseite ,,http://amor.rz.hu-berlin.de/~h0444wkz/epiemf.htm" vom 16.10.1999, aufgerufen am 19.01.2000 (siehe Materialien Nr. 1)

- Scheiben, Martin: ,,Umrechnungstabellen, etc., Elektromagnetischer Bereich", Internetseite ,,http://www.e-smog.ch/tabellen/emvbereich.htm", aufgerufen am 02.01.2000 (s. Materialien Nr. 2)

- Scheiben, Martin: ,,Was ist Hochfrequenz?", Internetseite ,,http://www.e- smog.ch/laie/wasisthochfrequenz.htm", aufgerufen am 02.01.2000 (s. Materialien Nr. 3) · Weigel, Andreas: ,,Meßtechnischer Nachweis zur Unbedenklichkeit der Beeinflussung biologischer Systeme durch niederfrequente elektromagnetische Felder" (Diplomarbeit), Internetseite ,,http://www.stud.fh-hannover.de/~wellhaus/esmogda.pdf", aufgerufen am 02.01.2000 (siehe Materialien Nr. 4)

- Wellhausen, Heinz: ,,Elektrosmog - Eine kritische Auseinandersetzung", Internetseite ,,http://www.stud.fh-hannover.de/~wellhaus/esmogueb.pdf" vom 21.06.1999, aufgerufen am 02.08.1999 (siehe Materialien Nr. 5)

Elektrosmog: Definition, Entstehung und Messungen Erläuterungen zur Bewertung

Form (13)

Sehr saubere, ansprechende äußere Form; klares, übersichtliches Schriftbild; nur selten zu große Lücken wegen Blocksatz (mehr trennen!); informative, saubere Messdiagramme (jeweils mit Wertetabelle), Einheiten und Farbgebung auf S. 33 angegeben; bei Größen fehlt meistens ein Lehrzeichen zwischen Zahl und Einheit; sprachlicher Ausdruck sowie Rechtschreibung im Wesentlichen in Ordnung

Aufbau / Strukturierung (15)

Arbeit klar und übersichtlich aufgebaut und gegliedert

Umfang trotz der großen Seitenzahl angemessen (viele Abbildungen und Messdiagramme im Text)

Der ausführliche Materialien-Anhang dient der weiteren Erläuterung und Vertiefung der Problematik unter verschiedenen Gesichtspunkten.

Messungen (15)

Sehr sorgfältig durchdachte Messungen von elektrischen und magnetischen Feldern sowie von HF-Feldern mit Hilfe des zur Verfügung gestellten Gerätes;

Messobjekte vortrefflich ausgewählt; völlig selbständig gearbeitet

Inhalt (15)

Die Arbeit verrät eine sehr intensive Befassung mit dem Thema; ausführliche, gut verständliche Erklärung des Begriffs ,,Elektrosmog" (bei den physikalischen

Grundlagen eher zu ausführlich); genaue Erläuterungen und Interpretation der Messungen; physikalische Fachsprache durchwegs korrekt;

auch Auswirkungen von Elektrosmog auf den Menschen anhand der Literatur studiert und in gebotener Knappheit gut dargestellt;

vorbildliche, äußerst fleißige Literaturarbeit, weit über das normale Maß hinausgehend; verwendete Quellen werden im Text korrekt zitiert.

Die Arbeit ist eine hervorragende Einführung in die Problematik ,,Elektrosmog" mit beispielhaften Anwendungsbeispielen des ,,TriFieldMeter". Sie kann ohne Einschränkungen auch für den Unterricht verwendet werden!

Gewichtung 2 : 1 : 2 : 3 Gesamtpunktzahl: 15 gez. Dr. Franz Hechenbichler

[...]


[1] Zur Bestimmung dieser Einheit siehe Anhang V

[2] Rechte-Faust-Regel zur Bestimmung der Richtung der Magnetfeldlinien: Umgreift man mit der rechten Hand einen Leiter, wobei der Daumen in die technische Stromrichtung weist, zeigen die restlichen vier Finger die Richtung des durch den Leiter hervorgerufenen Magnetfeldes an.

[3] Zur Erläuterung der Diagramme siehe Anhang VI

[4] Das von mir unter der Hochspannungsleitung gemessene magnetische Feld war auch bei mehreren Messungen stets wesentlich geringer als die Messwerte, die für eine solche Messung in den meisten der Quellen angegeben waren. Redecke (s. Materialien Nr. 1) erhält als Messwert für eine solche Situation beispielsweise 8-16_T.

[5] Redecke spricht ab einer Frequenz von f = 30kHz von Hochfrequenz.

Ende der Leseprobe aus 36 Seiten

Details

Titel
Elektrosmog: Definition, Entstehung und Messungen
Note
15 Punkte
Autor
Jahr
2000
Seiten
36
Katalognummer
V97255
ISBN (eBook)
9783638099301
Dateigröße
796 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Aus der Bewertung:"Die Arbeit ist eine hervorragende Einführung in die Problematik "Elektrosmog..." und kann "...ohne Einschränkungen für den Unterricht verwendet werden!"
Schlagworte
Elektrosmog, Definition, Entstehung, Messungen
Arbeit zitieren
Christian Böhm (Autor:in), 2000, Elektrosmog: Definition, Entstehung und Messungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/97255

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