Geld- und Fiskalpolitik in einem Zwei-Sektoren Modell


Seminararbeit, 2000

1 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Seminararbeit

,,Wirkungsweisen der Geld- und Fiskalpolitik′′

Geld- und Fiskalpolitik in einem Zwei-Sektoren Modell

Markus Läller

(Anm. d. Red.: alle Grafiken und Abbildungen können nur in der Flashansicht und im E-Book angezeigt werden)

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung 1

2. Vorbemerkungen 1
2.1 Die Unternehmen 2
2.2 Die Haushalte 4
2.3 Der Staat 4

3. Das Modell 5
3.1 Wichtige Relationen 5
3.2 Die MM-Funktion 6
3.2.1 Wirkung einer Lohnerhöhung 7
3.2.2 Wirkung eines Anstiegs des Einkommenssteuersatzes 7
3.2.3 Wirkung eines Anstiegs des Gewinnsteuersatzes 8
3.2.4 Wirkung eines Anstiegs der antizipierten Inflationsrate 8
3.2.5 Wirkung einer Erhöhung der Geldmenge 8
3.3 Die KK-Funktion 9
3.3.1 Wirkung eines Anstiegs des Kapitalstocks 10
3.3.2 Wirkung eines Anstiegs der Staatsausgaben im Konsumgüterbereich 11
3.3.3 Wirkung einer Erhöhung des Steueraufkommens 11
3.4 Vollständiges Gleichgewicht 11
3.4.1 Erhöhung des Geldangebots 11
3.4.2 Anstieg des Lohnniveaus 12
3.4.3 Anstieg der Einkommenssteuer bei konstantem Steueraufkommen 12
3.4.4 Anstieg der Gewinnsteuer bei konstantem Steueraufkommen 12
3.4.5 Anstieg der Staatsausgaben 13
3.4.6 Anstieg des Steueraufkommens bei konstanter Gewinn- und Einkommenssteuer 13
3.5 Zusammenfassung 14

5. Abgrenzungen 14

Variablenanhang I

Formelanhang I

Mathematischer Anhang I

1. Die MM-Kurve I
1.1 Wirkung einer Lohnerhöhung I
1.2 Wirkung eines Anstiegs des Einkommensteuersatzes I
1.3 Wirkung eines Anstiegs des Gewinnsteuersatzes I
1.4 Wirkung eines Anstiegs der antizipierten Inflationsrate I
1.5 Wirkung einer Erhöhung der Geldmenge I

2. Die KK-Kurve II
2.1 Wirkung eines Anstiegs des Kapitalstocks II
2.2 Wirkung eines Anstiegs der Staatsausgaben im Konsumgüterbereich II
2.3 Wirkung einer Erhöhung des Steueraufkommens II

3. Herleitungen III
3.1 Bedingungen erster Ordnung aus der Gewinnmaximierung III
3.2 Reduzierte Form III
3.3 Wichtige Relationen IV
3.3.1 Gleichung (24) IV
3.3.2 Gleichung (25) IV
3.3.3 Gleichung (26) IV
3.4 Herleitung von Gleichung (32) V
3.5 Herleitung von Gleichung (33) V
3.6 Herleitung von Gleichung (34) VI
3.7 Relationen zur Kapitalintensität VII

Abbildungen I

Abb. 1: Die Phillips-Kurve I

Abb. 2: Produktionsfunktion mit abnehmenden Grenzerträgen I

Abb. 3: Die MM-Kurve II
Abb. 3.1: Aufwärtsverschiebung II
Abb. 3.2: Abwärtsverschiebung II

Abb. 4: Die KK-Kurve III
Abb. 4.1: Aufwärtsverschiebung III
Abb. 4.2: Abwärtsverschiebung III

Abb. 5: Zusammenfassung der Ergebnisse III

Abb. 6: Empirische Korrelationen IV

Anhang: Keynessche Lehre I

Literaturverzeichnis I

1. Einleitung

Im folgenden wird auf die Wirkung fiskalischer und monetärer Politik als marktwirtschaftliche Instrumente zum Ausgleich marktwirtschaftlicher Schwankungen der aggregierten Wirtschaftsaktivitäten eingegangen. Im Mittelpunkt der Betrachtung steht ein Mechanismus, der auf privaten Märkten Angebot und Nachfrage in Einklang bringt. Aufgrund eines perfekten Kapitalmarkts halten Unternehmen zu jeder Zeit gewinnmaximierende Kapitalbestände, was dazu führt, daß im Falle von Störungen diese über den Kapitalmarkt auf andere Märkte transferiert werden. Lohnrigiditäten verhindern die allgemeine Markträumung1 und Produktion wie Beschäftigung erreichen nicht notwendigerweise ihr effizientes Niveau.

2. Vorbemerkungen

Das vorgestellte Zwei-Sektoren Modell, eine Abwandlung des Modells von Hirofumi Uzawa, soll im Gegensatz zum identischen Modell von Duncan Foley und Miguel Sidrauski die kurzfristigen Effekte von Fiskal- und Geldpolitik auf eine Volkswirtschaft erklären. Unterschieden werden die Sektoren Kapital- und Gütermarkt. Die Analysemethode ist keynesianischer Natur insofern, als die Wachstumsrate der Nettoinvestitionen Null beträgt, die Wachstumsrate der Löhne2 konstant ist und somit Veränderungen innerhalb sehr kurzer Zeitpräume betrachtet werden.

Bezüglich des Kapitalmarktes wird von vollständiger Voraussicht, insbesondere 3, und einem vollkommendem Kapitalmarkt ausgegangen, auf dem sich die Wirtschaftssubjekte (WiSu) rational und als Mengenanpasser verhalten und Informations- und Transaktionskosten ausgeschlossen werden. Drei Anlageformen werden hierbei unterschieden: (1) Bargeld, (2) Wertpapiere in Form von Aktien und (3) Wertpapiere in From von Bonds. Bonds und Aktien sind perfekte Substitute, da unter Sicherheit eine ungleiche Rendite beider Wertapiere nicht mit Rational- und Mengenanpasserverhalten zu vereinbaren wären4.

2.1 Die Unternehmen

Unternehmen (UN) setzen sowohl auf dem Kapitalmarkt (Sektor 1) wie auf dem Gütermarkt (Sektor 2) Kapital und Arbeitskräfte zur Produktion ein:
(1)
(2)

Arbeits- und Kapitaleinsatz werden so gewählt, daß der Gewinn aus der Produktion in den jeweiligen Sektoren maximiert wird. Zusätzlicher Einsatz der Produktionsfaktoren bringt positive, jedoch abnehmende Grenzerträge (vgl. hierzu auch Abb. 2):

Die Produktionsfunktion beider Sektoren ist identisch. Die Preise für Konsumgüter und Kapitalgüter 5 sind kurzfristig flexibel und wachsen konstant mit der Rate . Benötigtes Kapital kann ebenso wie benötigte Arbeiter jederzeit zur Produktion eingesetzt werden, wobei Arbeiter mit fixem Lohn entlohnt werden und der Kauf von Kapital mit Kosten verbunden ist. Eine Besonderheit ist die Annahme, daß Firmen keine Kredite nehmen, sondern zusätzlich benötigtes Kapital über die Ausgabe von Aktien beschaffen6. Aufgrund des substitutionalen Verhältnisses von festverzinslichen Wertpapieren der Regierung und privaten Aktien müssen sich bei vollkommendem Kapitalmarkt die Gewinne aus der Haltung von Bonds und Aktien entsprechen, d.h. der Nominalzins entspricht der Rendite aus der Haltung von Aktien. Folglich kann der Nominalzins als Diskontierungsfaktor zur Ermittlung des gegenwärtigen Unternehmenswerts herangezogen werden. Grundlage des Modells ist die von den UN angestrebte Gewinnmaximierung7, weshalb zunächst zusätzliche Parameter eingeführt werden müssen: Dabei bezeichnet die Abschreibungsrate, den Realzins und eine Gewinnsteuer. Es ergeben sich folgende Gewinnfunktionen:

Sektor 1

Sektor 2

Aus diesen Gewinnfunktionen lassen sich durch Differenzierung nach den Produktionfaktoren die Bedingungen für den optimalen Kapital- und Arbeitseinsatz herleiten:

Sektor 1

Sektor 2

(3)
(4)

(5)
(6)

UN werden immer nach diesen Bedingungen handeln und auf Veränderungen entsprechend reagieren, somit also bei Veränderungen der Parameter Kapital- und Arbeitseinsatz anpassen. Aufgrund der Bedingungen und sowie der Annahme eines vollkommenen Kapitalmarktes bei flexiblen Preisen und flexiblem Zinses muß für ein bestehendes Kapitalangebot Gleichung (7) gelten:
(7)
Im Gegensatz zum Arbeitsmarkt, auf dem es wegen Lohnrigiditäten zu Arbeitslosigkeit kommen kann, gibt es weder in der Konsumgüterindustrie noch in der Kapitalgüterindustrie ungenutztes Kapital (kein arbeitsloses Kapital).
Aufgrund der linearen Homogentität8 vom Grade 19 lassen sich die Gleichungen (1) und (2) in reduzierter Form mittels Pro-Kopf Größen darstellen:
mit 10
Innerhalb dieser Notation ergeben sich dann folgende Bedingungen erster Ordnung:

Sektor 1

Sektor 2

2.2 Die Haushalte

Das reale Vermögen eines Haushalts (HH) konstituiert sich aus der Bargeld-, Bond- und Aktienhaltung dividiert durch das Preisniveau: .
Für ein ausgeglichenes Portfolio der HH ist es wichtig, daß die Realkasse der realen Geldnachfrage entspricht:

(8) , , wobei Y dem realen BSP entspricht:

(9)

Dabei ist der erwartete, reale Nettoertrag11 aus der Bondhaltung unter Berücksichtigung von Steuern sowie erwarteter Inflation. Die Ausdrücke bzw. sind Kennzeichen für eine positive Abhängigkeit der Geldnachfrage vom Output bzw. eine negative Abhängigkeit der Geldnachfrage vom Nominalzins nach Steuer .

2.3 Der Staat

Als dritte Partei tritt die Regierung in Erscheinung. Sowohl auf der Seite der Ausgaben, auf der man Einfluß auf die Güternachfrage nehmen kann, wie auf der Seite der Einnahmen, wo Veränderungen der Geldmenge, Bonds und Steuereinnahmen Effekte nach sich ziehen, ist eine interventionistische Poiltik möglich, bei der kurzfristig eine Nettoverschuldung des Staates möglich ist, langfristig jedoch Einnahmen und Ausgaben ausgeglichen sein müssen, wie anhand folgender realer Budgetbeschränkung zu sehen ist:

, mit ,

als die realen Staatsausgaben und 12

als reale Steuereinnahmen. Staatliche Defizite können durch eine Erhöhung der Geldmenge oder durch die Ausgabe zusätzlicher Staatsanleihen finanziert werden. Kurzfristige Einflußnahmen der Regierung durch Operationen am Offenen Markt unterliegen der Budgetbeschränkung , d.h. eine Erhöhung der Geldmenge geht einher mit einer Reduktion der Bonds.

3. Das Modell

Zunächst erfolgt eine Aufstellung relevanter Gleichungen:

(11)

(18)

(12)

(19)

(13)

(20)

(14)

(21)

(15)

(22)

(16)

(23)

(17)

Dies ist ein Gleichungssystem mit den 13 Variablen Y1, Y2, Y, K1, K2, k1, k2, p,p1, r, β1, β2 und ε sowie den Parametern g2, T, ty, tk, w, M, π und K.
Die Wirkungen von Fiskal- und Geldpolitik unter dem Aspekt der Lohnstarrheit soll mit Hilfe eines KK-MM Modells dargestellt werden, welches eine simultane Bestimmung eines Gleichgewichts auf dem Geld- und Kapitalmarkt13 zeigt.

3.1 Wichtige Relationen14

(1) Das Pro-Kopf Kapital in Sektor 1 ist abhängig von der Bruttoertragsrate aus Kapitalhaltung:

(24) mit

(2) Das Pro-Kopf Kapital in Sektor 2 ist abhängig von der Bruttoertragsrate aus Kapitalhaltung:

(25)

mit

(3) Das relative Preisniveau hängt von ab:

(26)

(4) Das allgemeine Preisniveau hängt von und von ab:

(27) mit und

(5) Das Verhältnis von Kapital zu Output In Sektor 1 ist abhängig von :

(28)

(6) Das Verhältnis von Kapital zu Output ist abhängig von :

(29)

3.2 Die MM-Funktion

Die MM-Funktion gibt an, bei welchen ε/Y Kombinationen unter der Voraussetzung erfüllter Bedingungen der Gewinnmaximierung ein Geldmarktgleichgewicht existiert. Aufgrund des vollkommenen Kapitalmarktes gilt die Gleichung (23), welche sich auch als (30) schreiben läßt und uns einen Ausdruck für den Zusammenhang zwischen dem nominalen Zinssatz und der realen Bruttoertragsrate ε gibt. Damit kann die MM-Funktion (Geldmarktgleichgewicht) ψ wie folgt geschrieben werden:

(31)

Somit ist die MM-Funktion für gegebene Y und ε eine Funktion relevanter Parameter. Mittels Bildung des totalen Differentials und Auflösen nach dε erhält man:

(32)

Anhand von Gleichung (32) kann einerseits die Steigung der MM-Kurve innerhalb eines -Diagramms bestimmt werden und andererseits die Wirkung von Veränderung der einzelnen Parameter auf die MM-Funktion analysiert werden. Von entscheidendem Einfluß ist dabei die Reaktion der Geldmarktgleichgewichtsfunktion auf Veränderungen von , wobei ein Anstieg von einerseits einen Anstieg des Nominalzinses initiert und somit die WiSu geringerer Realkassen halten wollen15, somit ein Überschußangebot an realer Kasse generiert, was als IEDE (interest elasticity of demand effect) bezeichnet wird, und andererseits einen Anstieg von aufgrund der Gewinnmaximierungsbedingungen der UN bewirkt16, was ein geringeres reales Geldangebot und somit eine Überschußnachfrage nach realer Kasse zur Folge hat, welche wir mit PMSE (profit maximizing supply effect) abkürzen. Im folgenden wird davon ausgegangen, daß der Fall des IEC (interest elastic case) eintritt, d.h. bzw. der Fall des IEDE dominiert den Fall des PMSE. Umgekehrt handelt es sich um den IIC (inelastic interest effect). Ausgehend von dieser Annahme kann die Steigung der MM-Funktion bestimmt werden:

Ein Anstieg von erhöht die Nachfrage nach Realkasse . Die Wirkung auf ist im Falle des IEC positiv, d.h. muß steigen, um das Gleichgewicht der Portfolios wiederherzustellen.

3.2.1 Wirkung einer Lohnerhöhung

Die Lohnerhöhung zieht einen Anstieg des Preisniveaus nach sich, so daß beim bisherigen eine Überschußnachfrage nach Realkasse entsteht. Im Falle des IECs muß demzufolge steigen, damit auch der nominale Zins steigt und das Portfolio wieder ausgeglichen ist:

(vgl. Abb. 3.1: Aufwärtsverschiebung)

3.2.2 Wirkung eines Anstiegs des Einkommenssteuersatzes

Aufgrund des gestiegenen Einkommenssteuersatzes sinkt die Attraktivität der Wertpapiere, die Erträge erwirtschaften. Somit ensteht beim bisherigen eine Überschußnachfrage nach Geld. Im Falle des IECs steigt somit , wodurch sich die Attraktivität der gewinnbringenden Wertpapiere wieder erhöht und das Gleichgewicht des Portfolios wieder hergestellt wird:

(vgl. Abb. 3.1: Aufwärtsverschiebung)

3.2.3 Wirkung eines Anstiegs des Gewinnsteuersatzes

Mit der Erhöhung des Gewinnsteuersatzes sinken die Gewinne in beiden Sektoren und entsprechend auch die erwarteten Erträge aus der Haltung von Aktien und somit auch aus der Haltung von Bonds. Folglich muß auch hier steigen:

(vgl. Abb. 3.1: Aufwärtsverschiebung)

Entsprechend steigt auch der nominale Zinssatz:

(vgl. Abb. 3.1: Aufwärtsverschiebung)

3.2.4 Wirkung eines Anstiegs der antizipierten Inflationsrate

Bei einem Anstieg der erwarteten Inflation werden Aktien relativ zu Bonds und zur Bargeldhaltung attraktiver, da sich Bonds unabhängig vom Preisniveau verzinsen und Bargeld durch ein gestiegenes Preisniveau real an Wert verliert. Ausgehend von Gleichung (23) muß sich für fixes der Nominalzins zunächst erhöhen, um den Anstieg von zu kompensieren. Diese Erhöhung von würde jedoch zu einem Überschußangebot an realer Kasse führen, weshalb im IEC Fall die Bruttoertragsrate sinken muß:

(vgl. Abb. 3.2: Abwärtsverschiebung)

Letztlich muß aufgrund der gesunkenen Bruttoertragsrate auch der Nominalzins wieder fallen, so daß dieser unter sein ursprüngliches Niveau sinkt

(vgl. Abb. 3.2: Abwärtsverschiebung)

Die Antwort auf die Frage, warum der Zins unter sein ursprüngliches Niveau fällt, ist das durch das niedrigere, das Gleichgewicht wiederherstellende sinkende Preisniveau, wodurch das Überschußangebot an Realkasse zustande kommt.

3.2.5 Wirkung einer Erhöhung der Geldmenge

Aufgrund der erhöhten Geldmenge ensteht ein Überschußangebot an Realkasse. Die WiSu werden nur dann bereit sein, in ihrem bisherigen Portfolio mehr reale Kasse zu halten, wenn der Nominalzins und damit auch die Bruttoertragsrate sinken:

(vgl. Abb. 3.2: Abwärtsverschiebung)

3.3 Die KK-Funktion

Die KK-Funktion gibt an, bei welchen ε/Y Kombinationen unter der Voraussetzung erfüllter Bedingungen der Gewinnmaximierung ein Kapitalmarktgleichgewicht17 existiert. Aufgrund der Annahme, daß es kein ungenutztes Kapital gibt und aufgrund der Abhängigkeit von , und von läßt sich die Gleichung (11) wie folgt umschreiben:

(33)

Somit ist die KK-Funktion für gegebene Y und ε eine Funktion relevanter Parameter des Kapitalmarktes. Analog zur Vorgehensweise zuvor erhält man hier für eine Veränderung von :

(34)

Ausgehend von dieser Gleichung können die Steigung in einem ε/Y-Diagramm sowie die Wirkungen von Veränderungen des Kapitalstocks, der Staatsausgaben und der Steuereinnahmen betrachtet werden. Auch hier ergeben sich unterschiedliche Reaktionen der Kapitalmarktgleichgewichtsfunktion auf Veränderungen von .

Im Falle des KUE (capital using effect) bewirkt ein Anstieg von eine geringere Nachfrage nach Kapitalgütern, denn durch den Anstieg von verschlechtert sich das Verhältnis von Kapital zu Output, d.h. es muß mehr Kapital als bisher zur Produktion des gleichen Outputs eingestzt werden, wodurch die Firmen nicht mehr kostendeckend produzieren können und folglich ihren Kapitaleinsatz reduzieren.18

Auf der anderen Seite ergibt sich ein Effekt auf den relativen Preis , der von der relativen Kapitalintensität der beiden Sektoren abhängt: steigt , wenn ist und fällt , wenn ist.19 Steigt der Preis der Kapitalgüter relativ zu den Konsumgütern, entsteht ein Überschußangbebot auf dem Markt für existierende Kapitalgüter. Entsprechend steigert sich das Angebot der Kapitalgüterindustrie auf , was als KVE (capital valuation effect) bezeichnet wird. Fällt , sinkt der Wert des Angebots der Kapitalgüterindustrie. Desweiteren ist noch der Effekt einer Veränderung der Abschreibungsrate hervorzuheben. Steigt , sinkt und für wird c.p. steigen, was mit sinkendem Kapitaleinsatz in der Konsumgüterindustrie und steigendem Kapitaleinsatz in der Kapitalgüterindustrie einher geht. Wie sich der Effekt insgesamt darstellt, hängt davon ab, in welchem Sektor die Output/Kapitaleinsatz Relation höher ist, was anhand des Vorzeichens des Ausdrucks 20 gesehen werden kann: geht einher mit negativem Vorzeichen, das Überschußangebot sinkt und der DOSE (depreciation output effect) ist somit gegenläufig zum KVE. Ist , ist das Vorzeichen positiv und das Überschußangebot sinkt im Einklang mit dem KVE. Der DOSE reduziert somit immer das Überschußangebot.

In der Regel wird davon ausgegangen, daß die Konsumgüterindustrie kapitalintensiver produziert als die Kapitalgüterindustrie, folglich also ist. Unabhängig von der Kapitalintensität ensteht ein Überschußangebot bei Anstieg von aufgrund des KUE, während KVE und DOSE zu einer Verringerung des Überschußangebots führen. Im Falle einer Dominanz des KUE über KVE und DOSE kommt es zum SSC (strong substitution effect), im umgekehrten Fall zum WSC (weak substitution effect).

Ausgehend vom SSC können nun Aussagen über die KK-Funktion gemacht werden. Die Steigung innerhalb eines ε/Y-Diagramms ist positiv:

Durch einen Anstiegs von Y steigen sowohl Y2 als auch p1Y1, was eine erhöhte Nachfrage nach Kapital nach sich zieht. Im Falle des SSC kann eine solche Überschußnachfrage auf dem Kapitalmarkt nur durch einen Anstieg von reduziert werden.

3.3.1 Wirkung eines Anstiegs des Kapitalstocks

Im Falle des SSC reduziert ein Anstieg des Kapitalstocks bei fixem Y die Gewinne aus der Produktion und somit auch die Bruttoertragsrate, um das enstehende Überschußangebot wieder zu reduzieren und den Markt zu räumen:

21

(vgl. Abb. 4.2: Abwärtsverschiebung)

3.3.2 Wirkung eines Anstiegs der Staatsausgaben im Konsumgüterbereich

Eine Erhöhung der Staatsausgaben im Konsumgüterbereich steigert die Nachfrage, wodurch die Kapitalnachfrage im Konsumgüterbereich um steigt und die Kaptitalnachfrage im Kapitalgüterbereich bei unverändertem um fällt. Der Gesamteffekt hängt somit von der Relation zu und somit erneut von der Kapitalintensität ab:
für

(vgl. Abb. 4.1 oder 4.2)

Gilt , fragt der Konsumgütersektor mehr Kapital nach als der Kapitalgütersektor bei den bisherigen Werten von , und bereitstellen möchte, wodurch eine Überschußnachfrage entsteht, so daß zur Räumung des Kapitalmarktes steigen muß, was bei einer positiven Neigung mit einer Aufwärtsverschiebung der KK-Kurve einher geht.

3.3.3 Wirkung einer Erhöhung des Steueraufkommens

Auch die Wirkung eines erhöhten Steueraufkommens hängt vom Ausdruck
und damit von der Kapitalintensität innerhalb der Sektoren ab:

sofern

(vgl. Abb. 4.1 oder 4.2)

Abgesehen von und dem umgekehrten Vorzeichen hat eine Erhöhung des Steueraufkommens die gleichen Effekte wie eine Erhöhung der Staatsausgaben.

3.4 Vollständiges Gleichgewicht

Mittels der bisher gemachten Aussagen können gleichgewichtige Reaktionen der Variablen und entlang der MM- und der KK-Funktion innerhalb eines - Diagramms auf durch Veränderung der Parameter verursachte Störungen vorhergesagt werden. Eine Zusammenfassung findet sich in Abbildung 5.

3.4.1 Erhöhung des Geldangebots

Bei unverändertem Output wird die MM-Kurve sinken, da die WiSu nur dann das zusätzliche Angebot an Realkasse annehmen, wenn r und damit auch sinken. Da die Halter von Aktien geringere Ertragsraten akzeptieren, setzen die Firmen kapitalintensivere Techniken als bisher ein und fragen folglich mehr Kapital nach, wodurch der Kapitalgüterpreis p1p steigt, was bei fixem Lohnniveau wiederum zu einem Anstieg des allgemeinen Preisniveaus p führt, damit die Firmen die zusätzlichen Kapitalkosten decken können. Da auf diese Weise die Realkasse reduziert wird und das volkswirtschaftliche Gesamteinkommen steigt, ensteht nun eine Überschußnachfrage nach Realkasse, was zu einem Anstieg von r und damit von führt, denn nur bei höherer Rendite stimmt das Realkassenangebot mit der gewünschten Realkassenhaltung der WiSue überein. Die größere Steigung der MM-Kurve gegenüber der KK-Kurve führt unter der Voraussetzung, daß p und Y ansteigen, zu einem Anstieg von . Somit ergibt sich ein höherer Output und ein höherer Wert von aufgrund der höheren Grenzproduktivität des Pro-Kopf Kapitals22. Außerdem steigen die Werte für N, r, p, pp1, wobei der Effekt auf p1von der relativen Kapitalintesität abhängt.

3.4.2 Anstieg des Lohnniveaus

Ein Anstieg von w ist gleichbedeutend mit einem Anstieg der MM-Kurve, denn aufgrund des Anstieg des Lohnsatzes wird der Preis p bei zunächst unverändetem Y1N steigen. Dadurch entsteht eine Überschußnachfrage nach realer Kasse. Das Gleichgewicht auf dem Geldmarkt kann nur durch einen Anstieg des Nominalzinses und so durch einen Anstieg in wiederhergestellt werden, da bei unverändertem Geldangebot die WiSu nur dann mit einem relativ zur realen Kasse höheren Anteil an rentablen Wertpapieren einverstanden sind, wenn der Ertrag aus dieser Haltug steigt. Was passiert entlang der KK-Kurve? Einen Anstieg in können Firmen bei gestiegenen Arbeitskosten, dem daraus resultierendem geringeren Arbeitseinsatz nur dann durch einen geringeren Pro-Kopf Kapitaleinsatz finanzieren, wenn der Kapitaleinsatz insgesamt fällt. Aufgrund des Verkaufs von Kapital und des reduzierten Arbeitseinsatzes sinken der Kapitalpreis p1p und der Output.

3.4.3 Anstieg der Einkommenssteuer bei konstantem Steueraufkommen

Aufgrund der gesunkenen Nettoertragsrate sinkt die Attraktiviät von Bonds und Aktien, wodurch eine Überschußnachfrage nach realer Kasse bei den ursprünglichen Werten von Y und entsteht. Folglich steigen Y, und r, um das Gleichgewicht auf dem Geldmarkt wieder herzustellen. Die höhere reale Nettoertragsrate zwingt die UN, ihr Kapital zu verkaufen. Dadurch sinken , p1p, p und Y solange, bis ihre Werte unterhalb der Werte des Ausgangsgleichgewichts liegen.

3.4.4 Anstieg der Gewinnsteuer bei konstantem Steueraufkommen

Eine Erhöhung der Gewinnsteuer verschiebt die MM-Kurve aufwärts, denn durch die höhere Steuer auf Gewinne verschlechtert sich die reale Nettoertragsrate, was die WiSu dazu veranlaßt, mehr Bargeld zu halten. Der Überschuß der Geldnachfrage kann nur durch einen Anstieg in und Y kompensiert werden, und da die UN nach den Bedingungen der Gewinnmaximierung ihre Einsatzfaktoren wählen, sehen sich diese wiederum veranlaßt, weniger Arbeitskräfte und noch weniger Kapital einzusetzen, um noch gewinnbringend produzieren zu können. Dadurch sinken , p1p, p und Y unter ihren ursprünglichen Wert

3.4.5 Anstieg der Staatsausgaben
Wie bereits beschrieben, hängt die Wirkung eines Anstiegs der Staatsausgaben von der Kapitalintensität in den jeweiligen Sektoren ab. Fall : Eine Erhöhung der Staatsausgaben im Konsumgüterbereich steigert die Kapitalnachfrage im Konsumgüterbereich wegen der höheren Gewinnerwartung um , während die Kaptitalnachfrage im Kapitalgüterbereich bei unverändertem um fällt23. Da der Konsumgütersektor kapitalintensiver produziert, ist der Rückgang der Kapitalnachfrage im Kapitalgütersektor nicht ausreichend, um den zusätzlichen Kapitalbedarf im Konsumgütersektor zu kompensieren, so daß eine Überschußnachfrage im Kapitalgütersektor entsteht, die nur durch einen Anstieg des Kapitalgüterpreises und der realen Bruttoertragsrate ausgeglichen werden kann.

Im Falle ist der Anstieg der Kapitalnachfrage im Konsumgüterbereich kleiner als der Rückgang des Kapitalangebots im Kapitalgütersektor. Der dadurch verursachte Kapitalüberschuß führt zu einem Anstieg von p1p und bei geringerem Y. Gilt , verändert sich die Lage der KK-Kurve nicht. Zwar hat in diesem Fall ein Anstieg von g2keine Effekte auf , p1p, p und Y, aber N1, N2, K1und K2werden sich verändern24, denn in der Konsumgüterindustrie ensteht eine Überschußnachfrage. Die Tendenz, daß p steigt, bewirkt steigende Gewinne im Konsumgütersektor, während die Gewinne des Kapitalgütersektors zunächst unverändert bleiben25, wodurch die Rendite bei Kapitaleinsatz im Konsumgüterbereich gegenüber dem Kapitaleinsatz im Kapitalgütersektor steigt und folglich Kapital und Arbeit aus den UN des Kapitalgütersektors in die UN des Konsumgütersektors transferiert werden. Die Gesamtwirkung auf den Arbeitsmarkt ist in allen Fällen unklar.

3.4.6 Anstieg des Steueraufkommens bei konstanter Gewinn- und Einkommenssteuer

Eine Erhöhung der Pro-Kopf Steuer führt bei den WiSu zu einer reduzierten Konsumnachfrage und es ensteht ein Überschußangabot auf dem Kapitalgütermarkt. Die letztendliche Wirkung auf die KK-Kurve hängt auch hier wieder von der Kapitalintensität ab. Gilt , fragt der Konsumgütersektor weniger Kapital nach als der Kapitalgütersektor bei den bisherigen Werten von , und anbieten möchte, und gilt zunächst , kann das Überschußangebot nur durch Sinken von abgebaut werden, weshalb die KK-Kurve sinken muß. Gilt , steigt die KK-Kurve und damit auch und Y und gilt , kommt es lediglich zu Verschiebungen der Produktionsfaktoren zwischen den Sektoren.

3.5 Zusammenfassung

Anhand des Modells war ersichtlich, welche Störungen auf gleichgewichtigen Geld- und Kapitalmärkten bei Veränderungen bedeutsamer Parameter entstehen, insbesondere wie der dadurch verursachte Druck auf Preise zu Korrekturen der UNpolitik hinsichtlich des Faktoreinsatzes an Arbeit und Kapital führt. Insbesondere wurde gezeigt, daß sich der Effekt erhöhter Staatsausgaben deshalb nicht ohne weiteres voraussagen lassen, weil Kapitalintensitäten eine bedeutene Rolle für Richtung und Stärke des Effekts auf die UNpolitik spielen und Kapital- und Konsumgüter allenfalls in Ausnahmefällen als perfekte Substitute auftreten. Die entscheidende Eigenschaft des Modells ist somit der perfekte Kapitalmarkt, der es Firmen erlaubt, jederzeit den optimalen Kapitalbestand zur Produktion zu halten und damit auf Veränderungen wichtiger Entscheidungsfaktoren durch eine Anpassung ihres Kapitaleinsatzes zu reagieren, was wiederum Einfluß auf Produktion, Beschäftigung und über die Ertragsraten Einfluß auf den Geldmarkt hat.

5. Abgrenzungen

Die Verwandtschaft der Darstellung zum IS-LM Modell ist unübersehbar. Die MM-Kurve unterscheidet sich von der LM-Kurve lediglich insofern, als entlang der MM-Kurve die Gewinnmaximierungsbedingungen erfüllt sind, weshalb letztlich die Richtung der Kurve nicht eindeutig ist und Annahmen über die Reaktion der Geldnachfragefunktion auf Veränderungen von notwendig sind.26 Während die IS-Kurve des Keynesianischen Modells bei gegebenem sämtliche r/Y-Kombinationen27 darstellt, für die ein Gütermarktgleichgewicht existiert, ist die KK-Kurve dieses Modells der geometrische Ort sämtlicher - Kombinationen, für die ein Kapitalmarktgleichgewicht herrscht. Der Gütermarkt wird über die Bedingungen der Gewinmmaximierung der UNen und den daraus resultierenden Konsequenzen für den Kapitaleinsatz des Konsumgütersektors berücksichtigt.

Der entscheidende Unterschied ist die Annahme über den Kapitalmarkt. Während Keynes von sehr hohen Transaktionskosten ausgeht und somit Änderungen der Kapitalbestände kurzfristig ausschließt, werden in diesem Modell die Kapitaleinsätze den Gewinnmaximierungsbedingungen angepaßt. Dadurch ergben sich insbesondere hinsichtlich der Wirkung der Staatsausgaben unterschiedliche Aussagen. Läßt sich die Wirkung hier nur in Ab-hängigkeit von der Kapitalintensität bestimmen und ist darüber hinaus der Effekt auf den Arbeitsmarkt grundsätzlich unklar, bewirkt eine Erhöhung der Staatsausgaben gem. der Keynesschen Lehre immer einen Anstieg der Beschäftigung und des volkswirtschaftlichen Einkommens28 und ist damit das entscheidende wirtschaftspolitische Steuerelement zur Beeinflussung einer Volkswirtschaft (Globalsteuerung und Investitionssteuerung). Die Steuerungsnotwendigkeit ergibt sich aud dem Umstand, die Konjunktur einer Volkswirtschaft könne sich nicht selbst stabilisieren. Unter der Annahme eines vollkommenen Kapitalmarktes ist eine Steuerung über eine Beeinflussung der Gesamtnachfrage mittels einer Variation der Staatsausgaben jedoch nur bedingt möglich. Empirisch zeigt sich jedoch eine enge Korrelation zwischen Konjunkturzyklus und Staatsausgaben.

Variablenanhang

Produktion des Sektors i
Kapitaleinsatz des Sektors i
Arbeitseinsatz des Sektors i
Konsumgüterpreis
Kapitalgüterpreis
Inflationsrate
Abschreibungsrate
Lohn
Gewinnsteuer
Pro-Kopf Größe des Kapitaleinsatzes des Sektors i
Vermögen der HH
Geldangebot
Bonds
Nominalzins
Kassenhaltungskoeffizient
Staatsausgaben
Steueraufkommen
Verhältnis von Pro-Kopf Kapitaleinsatz zur Produktion
reale Bruttoertragsrate
Geldmarktgleichgewichtsfunktion
Kapitalmarktgleichgewichtsfunktion

Formelanhang

(1)

(2)

(3)

(4)

(5)

(6)

(7)

(8) ,

(9)

(10) ,

(11)

(12)

(13)

(14)

(15)

(16)

(17)

(18)

(19)

(20)

(21)

(22)

(23)

(24)mit

(25)mit

(26)

(27)

(28)

(29)

(30)

(31)

(32)

(33)

(34)

Mathematischer Anhang

1. Die MM-Kurve

1.1 Wirkung einer Lohnerhöhung

1.2 Wirkung eines Anstiegs des Einkommensteuersatzes

1.3 Wirkung eines Anstiegs des Gewinnsteuersatzes

Entsprechend steigt auch der nominale Zinssatz:

1.4 Wirkung eines Anstiegs der antizipierten Inflationsrate

Letztlich muß aufgrund der gesunkenen Bruttoertragsrate auch der Nominalzins wieder fallen, so daß dieser unter sein ursprüngliches Niveau sinkt:

1.5 Wirkung einer Erhöhung der Geldmenge

2. Die KK-Kurve

2.1 Wirkung eines Anstiegs des Kapitalstocks

2.2 Wirkung eines Anstiegs der Staatsausgaben im Konsumgüterbereich
für

2.3 Wirkung einer Erhöhung des Steueraufkommens
sofern

3. Herleitungen

3.1 Bedingungen erster Ordnung aus der Gewinnmaximierung
Sektor 1:

Sektor 2:

3.2 Reduzierte Form


3.3 Wichtige Relationen

3.3.1 Gleichung (24)

3.3.2 Gleichung (25)
In beiden Industrien muß das Verhältnis des Grenzprodukts der Arbeit zum Grenzprodukt des Kapitals gleich sein.29

Gleichung (20) dividiert durch Gleichung (19):

Gleichung (22) dividiert durch Gleichung (21):

Gleichsetzen:

und damit

Ableiten und Umformen ergibt:

Ein Anstieg von verursacht ein Sinken von , was wiederum ein Sinken des Lohn-Rendite Verhältnisses nach sich ziehen muß.30 Da in beiden Sektoren das Lohn-Rendite Verhältnis gleich ist, muß auch die Grenzproduktivität des Kapitals in der Konsumgüterindustrie steigen. Also sinkt auch .

3.3.3 Gleichung (26)
Aufgrund vollkommener Konkurrenz und konstanter Skalenerträge31 erwirtschaften die Unternehmen einen Gewinn von Null.
Aus Gleichung (20) mit (19) und (22) mit (21) erhält man:

Division ergibt:

Mittels Differenzierung und Umformung erhält man:

Mittels (19) und (21) sowie der Nullgewinnhypothese erhält man:

Gleichsetzen und Umformen ergibt:

3.4 Herleitung von Gleichung (32)

3.5 Herleitung von Gleichung (33)
aus (13):
aus (15):
aus (12):
aus (17):
aus (11):
folgt (33):

3.6 Herleitung von Gleichung (34)
unter Berücksichtigung von (12) - (17)

3.7 Relationen zur Kapitalintensität
Gem. der Eulerschen Homogenitätsrelation32 und unter zur Hilfenahme der Bedingungen der Gewinnmaximierung kann wie folgt geschrieben werden:

Subtrahiert man die zweite von der ersten Gleichung, sammelt die Terme und multipliziert man mit , erhält man:

Abbildungen

Abb. 1: Die Phillips-Kurve

Die urspüngliche P.-K. geht auf den britischen Ökonometriker A. W. Phillips (1958) zurück und beschreibt die Beziehung zwischen Arbeitslosenquote und Geldlohnsteigerungen in Großbritannien für einen Zeitraum von rd. 100 Jahren. P. A. Samuelson und R. M. Solow unterstellen eine feste Beziehung zwischen Nominallohn- und Preisniveauveränderung. Dadurch wird aus der ursprünglichen P.-K. die modifizierte P.-K. (Zusammenhang zwischen Inflationsrate und Arbeitslosenquote), die heute allgemein übliche Form.

Abb. 2: Produktionsfunktion mit abnehmenden Grenzerträgen

Abb. 3: Die MM-Kurve

Abb. 3.1: Aufwärtsverschiebung

Abb. 3.2: Abwärtsverschiebung

Abb. 4: Die KK-Kurve

Abb. 4.1: Aufwärtsverschiebung

Abb. 4.2: Abwärtsverschiebung

Abb. 5: Zusammenfassung der Ergebnisse

Erläuterung:

Ein Anstieg der Geldmenge und der erwarteten Inflation sowie ein Sinken des Lohnes, der Einkommenssteuer und der Gewinnsteuer erhöhen das volkswirtschaftliche Einkommen, Beschäftigung und Preise. Verursacht werden diese Effekte durch Störungen des Kapitalmarktes (sowohl physisches Kapital wie Wertpapiere), wodurch Druck auf Preise entstehen, die die Firmen zu Veränderungen ihres Faktoreinsatzes bewegen. Die Wirkung einer Erhöhung der Staatsausgaben hängt von den Kapitalintensitäten ab und läßt sich nicht ohne weiteres voraussagen.

Abb. 6: Empirische Korrelationen33

Anhang: Keynessche Lehre34

Die traditionelle gleichgewichtsorientierte Vollbeschäftigungstheorie wird ersetzt durch die Ableitung der Möglichkeit von ,,Unterbeschäftigungsgleichgewichten". Die Zurückweisung der klassischen Gleichgewichtstheorie durch Keynes betrifft sämtliche Grundannahmen: (1) Die Markträumungsannahme (Saysches Gesetz, Stabilität, Preisflexibilität) wird ersetzt durch Mengenungleichgewichte und Instabilitätstendenzen (kumulative Prozesse, Krisen). (2) Die Annahme über das Maximierungsverhalten wird z. T. und insbes. bei Vorliegen von Unsicherheit ergänzt um andere (rationale) Verhaltensweisen. (3) An die Stelle der Annahme vollständiger Konkurrenz tritt unvollkommener Wettbewerb, insbes. auf dem Arbeitsmarkt. (4) Die Annahme der vollständigen Voraussicht wird ersetzt durch die Hypothese, daß in vielen Fällen Unsicherheit vorherrscht. - Insofern weist Keynes die herrschende allgemeine Gleichgewichtstheorie zur Erklärung der Realität zurück. Die klassische Hoffnung auf Selbststabilisierung des Systems wird abgelöst durch die Keynessche Botschaft der Steuerungsnotwendigkeit und Steuerungsmöglichkeit. Dabei ist die wirtschaftspolitische Therapie der bekannteste Teil geworden: Intervention des Staates über Beeinflussung der Gesamtnachfrage (Globalsteuerung

Konsumfunktion und Multiplikatorprinzip: Die gesamtwirtschaftliche Konsumnachfrage (C) hängt nach Keynes im wesentlichen von der Höhe des Einkommens (Y) ab: C = C(Y). Dabei nimmt er an, daß die Konsumneigung positiv und kleiner als eins ist.

Für eine geschlossene Wirtschaft ohne staatliche Aktivität gilt für die gesamtwirtschaftliche Nachfrage (Z): Z = C + I0 ; I0 = autonom gegebene Investitionsausgaben. Damit folgt: , die einkommensabhängige Nachfrage. Für die Annahme eines Kreislaufgleichgewichts (Y=Z) folgt:
Das Kreislaufgleichgewicht liegt im Schnittpunkt zwischen Nachfragefunktion und 45′′-Linie, die alle Punkte abbildet, in denen Kreislaufgleichgewicht gilt. Steigen nun die autonomen Investitionen um DI auf I1 folgt ein neues Gleichgewicht in P1 (vgl. Abbildung 1) und damit ein neues Gleichgewichtseinkommen:

Die Einkommensänderung DY=Y1-Y0 ergibt sich aus:

Dabei stellt den Multiplikator dar, der umso größer ist, je größer die Konsumquote ist.

Keynessche Gleichgewichte bei Unterbeschäftigung: Vor allem zwei Einwände führt Keynes gegen die vollbeschäftigungsorientierte Arbeitsmarktanalyse ins Feld. Der erste Einwand ersetzt die Flexibilitätsannahme durch mögliche Starrheiten (Lohnstarrheit und Liquiditätstheorie). Der zweite (fundamentalere) Einwand richtet sich gegen die ,,klassische" Beschäftigungstheorie insgesamt. Die Lehrbuchdarstellungen greifen häufig nur den ersten Einwand auf. - 1. Starrheiten und Liquiditätstheorie: Dieser Aspekt der K. L. wird traditionell mit Hilfe des IS-LM-Modells dargestellt und analysiert. Das IS-LM-Modell zeigt die simultane Bestimmung eines Gleichgewichts auf Geld- und Gütermarkt (vgl. Abbildung 2). In einer geschlossenen Volkswirtschaft gilt für ein Gütermarktgleichgewicht ohne staatliche Aktivität: monetäres Angebot (Y) = monetäre Nachfrage, die aus Konsumausgaben (C) und Investitionsausgaben (I) besteht. Mit C = C(Y) und I = I(i,r), wobei i = Zinssatz und r = Rentabilität (Grenzleistungsfähigkeit des Kapitals) folgt Y = C(Y) + I(i,r) bzw. mit S = Y - C(Y) S(Y) = I(i,r). Bei gegebenem r stellt die IS-Funktion alle i/Y Kombinationen dar, für die ein Gütermarktgleichgewicht gilt. - Die LM-Funktion (Geldmarktgleichgewicht) kann folgendermaßen zusammengefaßt werden: M = Ls′(i) + k × Y; k = Kassenhaltungskoeffizient, k = konstant > 0. Dabei bedeuten: M = die durch die Zentralbank vorgegebene Geldmenge, Ls′(i) = zinsabhängige Spekulationsnachfrage, k × Y = Transaktionsnachfrage. Bei gegebener Geldmenge (M) und konstantem k stellt die LM-Funktion (vgl. Abbildung 2) alle i/Y-Kombinationen dar, für die ein Geldmarktgleichgewicht gilt. - IS ist normalerweise negativ geneigt, da mit steigendem Einkommen ein geringerer Zinssatz erforderlich wird, um die höheren Ersparnisse durch Investitionsausgaben auszugleichen. Wegen der Annahme Ls′ (i) < 0 folgt eine positiv geneigte LM-Kurve. Im Schnittpunkt beider Kurven sind Geld- und Gütermarkt im Gleichgewicht. Dieses Systemgleichgewicht ist ohne weiteres mit Unterbeschäftigung vereinbar; z. B. Y0 < Yv = Vollbeschäftigungseinkommen. Um dies zu demonstrieren, muß das Sytem um eine einfache Arbeitsmarktanalyse mit keynesscher Lohnstarrheit ergänzt werden. Es gelten: R = R(A) ; R′ > 0; R′′ < 0; eine Produktionsfunktion bei vorgegebenem Kapitalstock, wobei R = Realeinkommen, A = Arbeitseinsatz bedeuten,

die Grenzproduktivitätsregel, die nach A aufgelöst die gewinnmaximale Beschäftigung

darstellt und l = l0 + g(A) ; g′ > 0, eine nominallohnabhängige Arbeitsangebotsfunktion mit Lohnstarrheit nach unten. - Die Konstellation der Abbildung 2 zeigt trotz Güter-, Geld- und Arbeitsmarktgleichgewicht dauerhafte Unterbeschäftigung in Höhe von A1 - Ao, die nach Keynes durch Eingriffe der Wirtschaftspolitik (expansive Geld- und/oder Fiskalpolitik) zu beseitigen ist. In der Abbildung führt eine expansive Geldpolitik (LM1) zu Einkommenserhöhungen (Y1 bei Zinssenkung i1). Gleichzeitig steigt das Preisniveau auf p1. Wegen der Reallohnsenkung (bei konstantem Nominallohnsatz) wird ein Gleichgewicht bei Vollbeschäftigung möglich. Expansive Fiskalpolitik (IS1 führt zu Y1/i′1). Preis- und Beschäftigungseffekte erfolgen analog dem Fall Geldpolitik. - Das unterste Diagramm der Abbildung zeigt die mögliche Impotenz der Geldpolitik bei Vorliegen der sogenannten Liquiditätsfalle (Zinsstarrheit nach unten) bzw. bei zinsunelastischen Investitionen. - Bedeutung: Unterbeschäftigungsgleichgewichte werden von Keynes im wesentlichen auf Starrheiten zurückgeführt. Die für Vollbeschäftigung notwendigen Reallohnsenkungen ,,müssen" danach über eine inflationäre Expansionspolitik erreicht werden. Für die praktische Wirtschaftspolitik ist dies sicher ein wichtiges Argument (Akzeptanzproblem), als Begründung einer allgemeinen Theorie aber nicht ausreichend. - 2. Effektive Nachfrage und Beschäftigung: Das Hauptanliegen der Allgemeinen Theorie ist der Versuch nachzuweisen, daß die neoklassische Funktionsweise des Arbeitsmarktes unhaltbar ist. Keynes bezweifelt die umfassende Markträumungsannahme via Reallohnflexibilität. Er bestreitet die expansiven Wirkungen von Nominallohnsenkungen. Seine Begründung erfolgt in zwei Schritten: a) Nach Keynes wird die tatsächliche Beschäftigung nicht durch ein Arbeitsmarktgleichgewicht bestimmt, sondern durch die Höhe der ,,effektiven Nachfrage". Dabei ist die effektive Nachfrage festgelegt durch ein Gütermarktgleichgewicht (vgl. Abbildung 4). Das zugehörige Reallohnniveau ist größer als das ,,Grenzleid der Arbeit", das bei A0 dem Reallohnniveau entspricht. Es existiert unfreiwillige Arbeitslosigkeit in Höhe von - b) Es wird untersucht, inwieweit Nominallohnsenkungen geeignet sind, die Unterbeschäftigung zu beseitigen. Dazu werden die Effekte von Lohnsenkungen auf die effektive Nachfrage (u. a. Kaufkraft-, Investitions- und Zinseffekte) untersucht. Keynes kommt insgesamt zum Schluß, daß i. d. R., insbes. wenn weitere Lohnsenkungen erwartet werden, ein expansiver Effekt von Nominallohnsenkungen hinreichend schnell nicht zu erwarten ist.

Konjunktur- und Investitionstheorie, der dynamische Charakter der K. L.: Keynes wollte die Basis für die Erklärung tatsächlicher, sozial relevanter Entwicklungsprozesse in einer komplexen und sich ständig ändernden Welt erarbeiten. Diese Zielsetzung läßt sich nur im Rahmen einer dynamischen, historischen Theorie erreichen. Dabei liegt nach Keynes die Hauptbegründung für die inhärenten Instabilitäten dezentralisiert organisierter Marktwirtschaften in der Unberechenbarkeit des Investorenverhaltens bei Unsicherheit begründet. Für Investitionsentscheidungen ist nach Keynes die Kalkulation einer internen Verzinsung (Grenzleistungsfähigkeit des Kapitals = marginal efficiency of capital) erforderlich, die wiederum bestimmt wird durch die Erwartungen über zukünftige Erlöse und Kosten. Bei Vorliegen von Zukunftsunsicherheit ist die Investitionsfunktion hochgradig unstabil und hängt von den langfristigen Erwartungen der Investoren ab. Dabei ist auch mit der Möglichkeit von Spekulationseffekten und psychologischen Wellen (Optimismus, Pessimismus) zu rechnen. ,,The theory can be summed up by saying that given the psychology of the public, the level of output and employment as a whole depends on the amount of investment ... that factor which is most prone to sudden and wide fluctuations" (Keynes, 1937, S. 121). Durch die Trennung von Sparen und Investieren (S <> I) tritt die Rolle des autonomen Investorenverhaltens in den Vordergrund der Keynesschen Konjunkturerklärung. Konsequenterweise setzt nach Keynes Stabilisierung ebenfalls bei den Investitionen an.

Das wirtschaftspolitische Programm von J. M. Keynes: Nach Keynes ist die dezentral organisierte Marktwirtschaft nicht in der Lage, die Instabilitätstendenzen des Systems endogen auszugleichen, insbes. weil Lohnsenkungen i. d. R. keinen Weg zur Wiedergewinnung von Vollbeschäftigung darstellen. Außerdem zeigt er, daß die neoklassische Vorstellung des automatischen Ausgleichs von Ersparnis und Investitionen nicht in jedem Fall zutrifft. - 1. Geld- und/oder Fiskalpolitik: Wegen der fehlenden endogenen Stabilisierungsmechanismen besteht nach Keynes eine Steuerungsnotwendigkeit. Wegen der Grenzen der Geldpolitik müssen nach Keynes auch die Staatsausgaben und -einnahmen konjunkturpolitisch eingesetzt werden, um Einkommen und Beschäftigung zu steuern (Fiskalpolitik). - 2. Investitionssteuerung: Wegen des destabilisierenden Investorenverhaltens bei Unsicherheit als Ursache für die Instabilitäten setzt Keynessche Stabilisierung bei den Investitionen an. Keynes sieht in diesem Zusammenhang die Möglichkeit eines direkten staatlichen Engagements bei der Investitionsplanung (vgl. Keynes, 1936, S. 164 und 378 und Keynes, 1937 a, S. 368 ff.). Einer solcher Politik räumt Keynes größere Erfolgschancen ein als einer Investitionsstimulierung via Zinspolitik. Dieser unter dem Schlagwort ,,Sozialisierung der Investitionstätigkeit" bekannte Vorschlag impliziert aber keinesfalls eine vollständige Verdrängung von Privatinitiativen. Vielmehr soll durch staatliche Einflußnahme ein für die Vollauslastung der Kapazitäten notwendiges Investitionsvolumen angestrebt werden. Dieser Eingriff ist zuletzt auch deshalb nötig, weil nicht von einem automatischen Erreichen des ,,optimalen Investitionsvolumens" ausgegangen werden kann. Für eine konkrete Ausgestaltung sieht Keynes folgende Ansatzpunkte: Risikobeteiligung bei Bauinvestitionen, öffentliche Investitionen, Investitionsmeldestellen. Insgesamt strebt er eine staatliche Mitverantwortung für das Gesamtvolumen der Investitionen an. Durch notwendige Reformen soll der dezentral organisierte Kapitalismus erhalten werden. Die Nachfragesteuerung soll global sein und mit indirekten Mitteln erfolgen, um die Effizienzvorteile der marktlichen Mikrosteuerung zu bewahren. Durch die staatliche Makropolitik soll die Tendenz zur chronischen Arbeitslosigkeit unterbunden werden. Hinzu kommt die Forderung nach Umverteilung zugunsten der Bezieher niedriger Einkommen mit hoher Konsumquote und nach Zinssenkungen. Eine bloße Dämpfung der Fluktuation ist in keinem Fall ausreichend.

Beurteilung: Die Bedeutung der K. L. für Wirtschaftstheorie und -politik ist kaum zu überschätzen. Auf theoretischem Gebiet wird seit 1936 an Weiterentwicklung der Keynesschen Sicht gearbeitet (keynesianische Positionen, neue keynesianische Makroökonomik, Postkeynesianismus). Auch die Wirtschaftspolitik ist von Keynes nachhaltig beeinflußt worden (keynesianische Positionen, Fiskalpolitik).

Literaturverzeichnis

Henderson, Dale W. und Sargent, Thomas J. (1973): Monetary amd Fiscal Policy in a Two-Sector Aggragativ Model, American Economic Review 63 (3), pp. 345-365

Robert J. Barro and Vittorio Grilli (1994), European Macroeconomics, 1. Auflage, The Macmillan Press LTD, Seite 14

Schwarze (1993), Mathematik für Wirtschaftswissenschaftler, 5. Auflage, Verlag neue Wirtschafts-Briefe


1 Saysches Gesetz, Stabilität, Preisflexibilität

2 Die Aussage einer konstanten Wachstumsrate des Lohns ist kompatibel mit den Aussagen der Phillips-Kurve (vgl. Abbildung 1), die einen negativen Zusammenhang von Inflation und Unterbeschäftigung modelliert:
, ,

3 Adaptive Erwartungen:
mit

4 Arbitrage: Realisation sicherer Gewinne

5 Preis Kapital:,
somit ist der relative Preis von Kapital- und Güterpreis

6 Dies ist keine große Einschränkung, da UN ohne Bonds relevante Kapitalkosten in Höhe ihrer Dividenden besitzen. Da die Halter von Wertpapieren Bonds und Aktien als perfekte Substitute ansehen, hängt der Unternehmensgewinn nicht von der Höhe der zurückzuzahlenden Bonds ab.

7 Gewinnmaximierung=Unternehmenswertmaximierung, denn bei Maximierung des Unternehmensgewinns wird der Wert der Dividenden maximiert. Da die unterschiedlichen Wertpapiere perfekte Substitute sind, muß für den Aktienwert der Kapitalgüterindustrie gelten

und analog gilt für den Aktienwert der Konsumgüterindustrie:

8 Die Funktion heißt homogen vom Grade r, wenn für jedes gilt: , vgl. Schwarze Mathematik, Band 1, 9.Auflage, Seite 141, (1992)

9 d.h. eine Vervielfachung aller unabhängigen Variablen mit dem gleichen Faktor führt bei einer Funktion, die homogen vom Grade 1 ist, zu einer Vervielfachung des Funtkionswertes um den Faktor

10 ,
somit abnehmende Grenzerträge. Steigt Ni, sinkt das Pro-Kopf eingesetzte Kapital ki und die Grenzproduktivität nimmt zu.

11 heißt: Berücksichtigung von Steuern und Inflation

12 Pro-Kopfsteuer,

erwartete reale Einkommenssteuer
,
wobei ,
erwartete reale Gewinnsteuer

13 Der Begriff des Kapitalmarkts umfaßt sowohl Kapital, daß zur Produktion von Konsumgütern als auch zur Produktion von Kapitalgütern eingesetzt wird.

14 siehe hierzu auch den mathematischen Anhang

15

16

17 Zur Erinnerung: Kapitalmarkt umfaßt das eingesetzte Kapital beider Sektoren

18 KUE gegeben bei

19 Ein Anstieg von verschlechtert das Verhältnis von Lohn zum Ertrag in beiden Sektoren, so daß zur Kostendeckung der Preis innerhalb des Sektors, der kapitalintesiver produziert, stärker steigen muß.

20 Es kann gezeigt werden:
wenn

21 Hierbei wird davon ausgegangen, daß die Abschreibungsrate derart klein ist, daß gilt:

22 dies geht einher mit einer gestiegenen Zahl an eingesetzten Arbeitskräften, da die Löhne (fix) im Verhältnis zu den Kapitalkosten (gestiegen) relativ billiger sind

23 heißt: Das Kapitalangebot steigt aufgrund der höheren Gewinnerwartungen im Konsumgütersektor.

24
, , ,

25
,

26 die Annahme einer vom Nominalzins negativ abhängigen Spekulationsnachfrage ist intuitiver nachzuvollziehen als der hier unterstellte negative Zusammenhang von Geldnachfrage und realer Nettoertragsrate

27 in der originären Notation: i/Y Diagramm für fixes r, wobei i der Nominalzins und r die Grenzleistungsfähigkeit des Kapitals bezeichnen

28 Eine detaillierte Darstellung findet sich im Keynesianschen Anhang.

29 Wäre dies nicht der Fall, gäbe es für Arbeitnehmer wie Kapitaleigner Anreize in den Sektor zu wechseln, der eine höhere Grenzproduktivität aufweist. Ist dies ohne Kosten möglich, werden solange Migrationen zwischen den Sektoren stattfinden, bis sich die Grenzproduktivitäten entsprechen.

30 Rendite = Grenzproduktivität. Sinkt k1, steigt die Grenzproduktivität und damit die Rendite.

31 Änderung des Output (Produktionsertrags), die dadurch entsteht, daß bei gegebener Produktionstechnik alle Faktoreinsatzmengen im gleichen Verhältnis variiert werden. Wächst die Produktionsmenge proportional zum zusätzlichen Faktoreinsatz, spricht man von konstanten Skalenerträgen.

32 Die Funktion sei homogen vom Grade r. Es gilt dann die Eulersche Homogenitätsrelation .

33 Robert J. Barro and Vittorio Grilli (1994), European Macroeconomics, 1. Auflage, The Macmillan Press LTD, Seite 14

34 Gabler Wirtschaftslexikon (13. Auflage), Seite 1820-1825

Ende der Leseprobe aus 1 Seiten

Details

Titel
Geld- und Fiskalpolitik in einem Zwei-Sektoren Modell
Hochschule
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Veranstaltung
Seminar "Wirkungsweisen der Geld- und Fiskalpolitik"
Note
1,7
Autor
Jahr
2000
Seiten
1
Katalognummer
V97122
ISBN (eBook)
9783638097970
Dateigröße
317 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
In Abwandlung zum Modell von Keynes wird im Modell von Henderson und Sargent von einem vollkommendem Kapitalmarkt ausgegangen. Mittels Gewinnmaximierungsbedingungen kommen H. und S. zu anderen Aussagen als das originäre IS-LM Modell von Keynes.
Schlagworte
Geld-, Fiskalpolitik, Zwei-Sektoren, Modell, Seminar, Wirkungsweisen, Geld-, Fiskalpolitik
Arbeit zitieren
Markus Läller (Autor:in), 2000, Geld- und Fiskalpolitik in einem Zwei-Sektoren Modell, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/97122

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