Quellen zur Entwicklung des päpstlichen Primates. Ergebnisse der Ausgrabungen unter St. Peter


Seminararbeit, 2001

18 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Vorwort

1. Einleitung
1.1 Petrus in Rom
1.2 Tod des Petrus im Circus des Caligula (Nero)
1.3 Grablegung Petri

2. Alt St. Peter und St. Peter „auf“ dem Hügel Vaticanus
2.1 Konstantinische Basilika (Alt – St. Peter)
2.2 Dom St. Peter

3. Grabmal Petri unter der Confessio in St. Peter
3.1 Ausgrabungen unter St. Peter
3.2 Weitere Thesen
3.21 Zeugnisse des petrinischen Grabes in San Sebastian (ad catacumbus)
3.22 Frühmittelalterliche Überlieferung
3.3 Zusammenfassung der Ergebnisse und Thesen

4. Zusammenschau

5. Literaturliste
5.1 Bildnachweis

Vorwort

Rom – die ewige Stadt! Nicht nur das antike Rom als die Hauptstadt des großen römischen Reiches ist interessant, in gleichem Maße ist das „katholische“ Rom von hohem Interesse.

Die angenommene Existenz der Gräber ihrer wohl wichtigsten Märtyrer, nämlich Petrus und Paulus, hat die Kirche an Rom gebunden. Der von Jesus selbst eingesetzte Petrus sollte als „Vicarius Christi“ die Gemeinde von Jerusalem leiten. Aus verschiedenen Gründen ging Petrus später nach Rom.

Die bereits sehr früh beginnende Verehrung des angenommenen Apostelgrabes, der spätere Bau des Tropaion Petri und verschiedene Überlieferungen legen Zeugnis für den Glauben an die Existenz des Grabes Petri ab.

Von diesem Zeugnis beeindruckt, war ich bereits mehrmals in der Stadt Rom. Die Orte des Wirkens, Sterbens und die angenommenen Gräber der beiden Apostelfürsten, habe ich bereits persönlich in Augenschein nehmen können und habe dort mehrmals an qualifizierten Führungen teilgenommen. Aus diesem Grund bestand bereits ein gewisses Maß an Vorwissen, das zur Erstellung dieser Arbeit sehr hilfreich war.

1. Einleitung

„An erster Stelle Simon, genannt Petrus[1] “. Mit dieser betonten Vorrangstellung des Simon Petrus leitet Matthäus in seinem Evangelium die Liste der Apostel ein, die auch in den beiden anderen synoptischen Evangelien und in der Apostelgeschichte mit dem Namen des Simon beginnt.[2] Diese Aufzählung, der große Zeugniskraft zukommt, und andere Schriftstellen[3] zeigen in Klarheit und Einfachheit, dass das neue Testament die Worte Christi Jesu über Simon, genannt Petrus, und seine Rolle in der Gruppe der Zwölf aufgenommen hat. Wo und wann Simon den Beinamen Petrus bekam, ist ungewiss. Bei Mk 3,16 wird er ihm bei der Berufung der Zwölf verliehen, dann auch konsequent gebraucht, bemerkens-werterweise aber nicht in der direkten Anrede Jesu, wo es »Simon« heißt (14,37). Nach Mt 16,17ff erfolgt die Gabe des Namens Kephas = Petros auf das Messias-Bekenntnis bei Cäsarea Philippi hin. Im Johannesevangelium wird die Namensweissagung bei der ersten Begegnung Jesu mit Simon ausgesprochen (1,42), aber dann nicht mehr als von Jesus kommende Anrede gebraucht. Das Bild des Petrus bleibt daher schon in den ersten christlichen Gemeinden das Bild des Apostels, der trotz seiner wohl menschlichen Schwäche von Christus Jesus selbst ausdrücklich an die erste Stelle der Zwölf gesetzt wurde. Er wurde dazu berufen, in der Kirche eine eigene und besondere Funktion auszuüben. Petrus ist der Fels, auf den Christus seine Kirche bauen will;[4] er ist derjenige, der, einmal bekehrt, im Glauben nicht schwach wird und der die Brüder stärken wird;[5] er ist schließlich der Hirte, der die Gemeinschaft der Jünger leiten wird[6]. In der Gestalt, in der Sendung und im Dienst des Petrus, in seiner Anwesenheit und in seinem Tod in Rom sieht die Kirche eine zentrale Wirklichkeit, die in einer wesentlichen Beziehung zu ihrem eigenen Gemeinschafts- und Heilsmysterium steht. Die Kirche hat von Anfang an und mit zunehmender Klarheit begriffen, dass ebenso wie die Nachfolge der Apostel sich im Dienst der Bischöfe verwirklicht, auch der dem Petrus übertragene Dienst der Einheit zur fortdauernden Struktur der Kirche Jesu Christi gehört und dass diese Nachfolge an den Ort seines Martyriums gebunden ist.[7]

Um das Mysterium Petri in Rom ansatzweise zu klären, wurden, vornehmlich in der Zeit von 1939 bis 1950, Ausgrabungen unter dem Dom St. Peter in Rom unternommen. Anlass hierzu gab der Wunsch des Papstes Pius XI., in den vaticanischen Grotten begraben zu werden. Kardinal Pacelli, der inzwischen Pius XII. geworden war, entschloss sich, den Wunsch seines Vorgängers zu erfüllen. Da die Arbeiten größere Ausmaße als gedacht annahmen, ordnete Pius XII. möglichst vollständige Ausgrabungen an, um das Grab Petri zu finden.

1.1 Petrus in Rom

Petrus als der erste Zeuge des Osterglaubens[8] hatte zunächst die Leitung der Urgemeinde von Jerusalem inne. Die Mission der Juden war die erste Aufgabe Petri. Dem Petrus ist das Evangelium für die Beschnittenen anvertraut[9]. Es gibt nur dürftige Anhaltspunkte einer missionarischen Tätigkeit außerhalb Palästinas[10]. Er predigte in seiner Heimat, von überall her kamen Zuhörer, auch aus der Stadt Rom. Diejenigen, die über das Meer aus Rom gekommen waren, brachten die frohe Botschaft bei ihrer Rückkehr in die Hauptstadt der Welt: Rom. Um getreu der Lehre der Apostel zu leben, schlossen sie sich in kleinen Gemeinden zusammen[11]. Es ist schwer nachzuvollziehen, wann Petrus in Rom wirklich eingetroffen ist. Wahrscheinlich ist der Apostelfürst unter der Regierung des Kaisers Claudius (46-54 n. Chr.) in Rom eingetroffen. Die römische Gemeinde entfaltet darauf ein klares und starkes Petrusbewusstsein[12]. Einige Jahre widmete sich Petrus dort der Verbreitung des Evangeliums. Von den damaligen Christenverfolgungen ließ er sich wenig beeindrucken. Es kam zu Spannungen zwischen „Christen“ und Juden. Je entschiedener Anhänger des Evangeliums Christi sich taufen ließen und eigene Gottesdienste feierten, desto größer wurde der Zorn fanatischer Juden gegen die „Abtrünnigen“. Der Kaiser war gezwungen, zu handeln und verbannte die Juden. Auch Petrus war unter ihnen. Die Verbannten aber durften nach dem Tod des Kaisers wieder nach Rom, in die Hauptstadt, zurückkehren.

[...]


[1] Vgl. Mt 10,2

[2] vgl. Mk 3,16; Lk 6,14 und Apg. 1,13 (parallelen finden sich auch in Joh. 1,42)

[3] vgl. Mt. 14,28-31; 16,16-23

[4] vgl. Mt 16,18

[5] vgl. Lk 22,32

[6] vgl. Joh 21,15-17; Vgl. auch Johannes Paul II., Enzyklika Ut unum sint, 90 ff.

[7] L’OSSERVATORE ROMANO dt., 11. Dezember 1998; Orig. Ital. In O.R. 31.10.1998

[8] vgl. Joh 20,2-8

[9] vgl. Gal 2,7

[10] Lenzenweger, S. 34

[11] Buchheit, S. 10

[12] vgl. Lenzenweger, S. 35

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Quellen zur Entwicklung des päpstlichen Primates. Ergebnisse der Ausgrabungen unter St. Peter
Hochschule
Studienhaus St. Lambert  (Priesterseminar)
Note
2,0
Autor
Jahr
2001
Seiten
18
Katalognummer
V9707
ISBN (eBook)
9783638163378
Dateigröße
741 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Ausgrabung unter St. Peter
Arbeit zitieren
Ralph Regensburger (Autor:in), 2001, Quellen zur Entwicklung des päpstlichen Primates. Ergebnisse der Ausgrabungen unter St. Peter, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/9707

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