Die Kulturkritik des Neokonservatismus in den USA


Seminararbeit, 1998

25 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Inhalt

1. Einleitung: Konservatismus - Zur Entstehung und Bedeutung
1.1. Konservatismus in den USA
1.2. Die Renaissance des Konservatismus

2. Neokonservatismus
2.1. Neokonservatives Denken in den USA: Ein Überblick
2.2. Daniel Bell: Die kulturellen Widersprüche des Kapitalismus
2.2.1. Die Bedeutung von Kultur
2.2.2. Eintritt in den Modernismus
2.3. Von der protestantischen Ethik zum psychedelischen Basar
2.4. Zusammenfassung: Daniel Bells Analyse der kulturellen Krise der Gegenwart

3. Kritische Analyse der neokonservativen Theorie Daniel Bells
3.1. Jürgen Habermas: Die Kulturkritik der Neokonservativen in den USA
3.2. Jürgen Habermas: Die Moderne - Ein unvollendetes Projekt?
3.3 Helmut Dubiel: Was ist Neokonservatismus?
3.3.1. Die Idealisierung der Vergangenheit
3.3.2. Das „Neue“ als Resultat moralischer Ausdifferenzierung oder: Die Verwirklichung der bürgerlichen Kultur in der Postmoderne
3.3.3. Resümee Helmut Dubiels

4. Schlußbetrachtung

5. Literatur

1. Einleitung: Zur Entstehung und Bedeutung des Konservatismus

Auf die Frage, was „konservativ“ bedeutet, bietet die Übersetzung des lateinischen Wortes „conservare“ (= bewahren), aus dem es abgeleitet wird, wenig Hilfe, denn es gibt keinen Aufschluß darüber, was eigentlich bewahrt werden soll. Kaum ein Begriff läßt sich so wenig eindeutig definieren, bisher gibt es noch keine konservative Theorie, die eine eindeutige oder gar feststehende Definition über das, was als konservativ zu verstehen ist, geben könnte.1 Das Wort konservativ wird heute zumeist verstanden als ein Attribut für unzeitgemäße, überholte Ansichten, Konservatismus gleichgesetzt mit einer Ideologie der Bestandswahrung und Reformfeindlichkeit aus dem Bedürfnis nach Kontinuität, Identität und Sicherheit.

„Nach dem konservativen Selbstverständnis ist der Konservatismus eine besondere Geistesrichtung, die den progressiven oder fortschrittlichen Kräften entgegentritt.“2 Besonders hervor treten nach dieser Definition SCHOEPS, konservative Meinungsvertreter stets in sozialen Krisen- und Übergangszeiten. Deutlich wird dies bereits an der Geburtsstunde des Konservatismus: Entstanden als geistige Reaktion gegen die französische Revolution begründete vor allem der protestantische Ire Edmund Burke in seiner 1790 erschienen Schrift „Reflections on the Revolution in France“ die wesentlichen Grundpfeiler des ersten konservativen Denkens: Traditionen und Kontinuität sind demnach im Selbstverständnis des Konservatismus wesentliche Pfeiler einer funktionierenden Gesellschaft, die Erinnerung, Rückbesinnung und Bewahrung der (sozialen, religiösen, politischen) Vergangenheit gilt als wichtigstes identitätsbildendes Moment des Menschen und seiner Gemeinschaft. Daneben bedarf das Volk einer religiösen und staatlichen Autoriät, eng damit verbunden ist die Notwendigkeit von Institutionen, die die „Dauer gesellschaftlicher Verfassungen garantiert“3. Reformen, Veränderungen und Fortschrittsgedanken sind dem Konservatismus nicht fremd, jedoch gilt es, sie wachsen zu lassen, plötzliche Veränderungen oder gar Revolutionen widersprechen der konservativen Vorstellung, daß der Staat eine durchdachte und langsam gewachsene Schöpfung Gottes sei. Burke und seine zeitgenössischen Mitbegründer des konservativen Gedankens - die im Übrigen zum großen Teil französische Emigranten waren - sprachen sich gegen die neuen Freiheiten und Rechte des französischen Volkes aus und insbesondere gegen die Willkür der Mehrheitsherrschaft, denn man hielt fest an der Adels-Aristrokatie, die die Konservativen als eine göttliche Ordnung verteidigten und allein für fähig hielten, die Gesellschaft zu führen und zu leiten. Im weiteren Sinne bedeutete der deutsche Konservatismus zunächst die Weigerung, sich der neu entstehenden Industriegesellschaft des 19. Jahrhunderts anzupassen, erste konservative Parteien vertraten hauptsächlich die Interessen des Großgrundbesitzes und der höheren Beamten. Massenwirkung und Integration suchten und erhielten die Konservativen vielfach durch antisemitische, völkische und antikapitalistische Strömungen, mit denen sie nach Ende des 1. Weltkrieges schließlich auch den Nationalsozialisten den Boden bereiten konnten. Nach 1945 waren konservative Strömungen hauptsächlich Ausdruck nach „Stabilität und Wiederherstellung gesicherter Sozialverhältnisse.“4

1.1. Konservatismus in den USA

Diese für Deutschland typischen konservativen Ideen und Strömungen haben sich in denUSA aufgrund des Fehlens von feudalistischen Strukturen nicht ergeben, das Gedankengut der Aufklärung wurde hier gänzlich übernommen „und auf eine eigentümliche Weise mit den protestantischen Religionen verbunden.“5 Eine demokratische Verfassung mit den grundsätzlichen Rechten von Gleichheit und Freiheit wurde hier bereits mit der Unabhängigkeitserklärung fest verankert und wird auch von dem konservativen Spektrum von Anfang an nicht in Frage gestellt. Konservatives Denken fungiert in den USA vielmehr „in einem demokratischen Spektrum als Korrektiv des dominierenden Liberalismus.“6 Im Laufe der Geschichte entwickelt sich der Konservatismus so vor allem als Beschützer liberaler Institutionen, wenn diese bedroht zu sein scheinen. Im Gegensatz zum deutschen Konservatismus, dessen erste Parteien zunächst reine Ideenpolitik betrieben, findet in in den USA, so LORIG, die konservative Auseinandersetzung über die „präzise Bedeutung für die politische Praxis“7 statt.

1.2. Die Renaissance des Konservatismus

Dominiert in den westlichen Demokratien nach Ende des 2. Weltkrieges politische Stabilität und ein hohes Maß an materiellem Wohlstand, so kommt es spätestens am Ende der 1960er Jahre zu einem Bruch dieser bedeutenden Pfeiler des sozialen Friedens. In den USA führten insbesondere die Kriegslasten in Vietnam zu Einsparungen in gerade erst eingeführten staatlichen Programmen zur sozialen Fürsorge, erschwerend zur problematischen wirtschaftlichen Situation kam eine starke Inflation. Soziale Spannungen, Jugendprotest und Rassenkampf sorgten zudem als Reaktion auf fortschreitende „soziale Fragmentierung und Existenzunsicherheit angesichts der wissenschaftlich-technologischen Innovationsprozesse“8 für eine politische Krise. Alle Reformstrategien der Regierung erwiesen sich hingegen überwiegend als ineffizient oder kontraproduktiv. In den siebziger Jahren nimmt das Vertrauen amerikanischer Bürger in öffentliche Institutionen weiterhin ab, nicht zuletzt die „Watergate-Affäre“ mehren die Zweifel an die staatliche Politik und schlagen sich nieder in immer geringeren Wahlbeteiligungen. 1980 schließlich gewinnt der konservative Republikaner Ronald Reagan die Präsidentschaftswahlen in den USA und reduziert nun nachhaltig die „seit Kennedy anerkannte Praxis sozialstaatlicher Planung und administrative Eingriffe in Wirtschaft und Gesellschaft.“9 In der Bundesrepublik, wo seit Beginn der 70er Jahre zum ersten Mal seit 20 Jahren SPD und FDP die Regierung stellen, sind es ebenfalls die stagnierende Wirtschaftsentwicklung und soziale Spannungen, die 1974 die begonne Reformpolitik wieder verdrängt und Anfang der 80er Jahre schließlich wieder zur Machtübernahme der konservativen CDU führt.

Die sozialen und politischen Probleme, die seit Ende der 60er Jahre den politischen Machtwechsel - und die „Renaissance konservativen Denkens“10 u.a. in den USA herbeigeführt haben, suchen noch nach Lösungen. Einer der zentralen Kernprobleme haben zahlreiche Wissenschaftler bereits vielfach formuliert: Die Erosion der Werte, der Verfall von Traditionen und verbindlichen Normen für das Zusammenleben der Gesellschaft wird als wesentliche Ursache für soziale Unruhen und Konflikte angesehen, denn diese haben nicht nur zahlenmäßig, so LORIG, sondern auch und vor allem an Intensität zugenommen. Dem schwindenen Glauben an die Grenzenlosigkeit des wirtschaftlichen und technologischen Wachstums, die Erfahrung eines ineffizienten Staates lösen offensichtlich eine Glaubens- und Identitätskrise nun dort aus, wo die religiösen Traditionen und Werte bereits seit Beginn des Kapitalismus stetig an Geltung verloren. Neue konservative Bewegungen nehmen diesen Faden auf, die Rückbesinnung auf traditionelle Werte und Gesellschaftsformen oder aber die Suche nach neuen Bindungen ist vor allem ihr Thema, denen Analysen von den Ursachen der „Kulturkrise“ vorangeschickt werden. Ein Beispiel neokonservativer Gesellschafts- und Gegenwartstheorie aus den USA der 80er Jahre möchte ich in dieser Arbeit vorstellen und anschließend anhand der kritischen Analysen von Jürgen Habermas und Helmut Dubiel näher hinterfragen.

2. Neokonservatismus

2.1. Neokonservatives Denken in den USA: Ein Überblick

Lt. HABERMAS besteht der Kern der US-Amerikanischen neokonservativen Theoretiker aus Soziologen, die sich in den fünfziger Jahren vormals hauptsächlich zu den sogenannten „Linken“ und Liberalen zählten und vorrangig die Positionen des Antikommunismus und des Antipopulismus vertraten. Der strikte Antikommunismus beschäftigte sich mit der Hervorhebung der Ähnlichkeiten „zwischen der faschistischen und der kommunistischen Einparteienherrschaft“11. zudem war man überzeugt davon, daß der Verfassungsstaat mit seiner Gewaltenteilung, „sowohl den Pluralismus gesellschaftlicher Interessen, als auch eine optimale Auslese des Führungspersonals“12 sichere.

Mit den bereits aufgeführten sozialen Spannungen und wirtschaftlichen sowie außenpolitischen Problemen der sechziger und siebziger Jahre zerbrach dieses liberale Bild der ideal funktionierenden US-Amerikanischen Elitegesellschaft. Einige Liberale sahen in der Niederlage in Vietnam, den Revolten von Schwarzen, Frauen und Studenten und den sozialstaatlichen Reformen von Präsident Johnson nicht mehr ihre Positionen vertreten und verließen die Demokratische Partei. Sie wechselten über in das Lager der „neuen Konservativen“.

Auch neokonservative Denker betonen den Verlust von traditionellen Werten und Normen, der zu einer Inflation von konsumorientierten Ansprüche und Erwartungen und gleichzeitig zu einer ständig sinkenden Leistungsbereitschaft geführt hat. Die Ursachen hierfür sehen sie in einem „gestörten Verhältnis von Demokratie und Kultur.“13 Dem Staat, der in dieser Situation regulierend eingreifen müßte, sind aufgrund seines stark eingeschränkten Handlungsspielraum durch „vorpalamentarische Machtblöcke“14 größtenteils die Hände gebunden. Einer der Therapievorschläge neokonservativer Theorien ist daher die Entlastung des Staatsapparates und die zunehmende Privatisierung von bisher staatlichen Dienstleistungen, um dadurch zum einen die verlorene Leistungsbereitschaft wieder zu erwecken, zum anderen um ökonomische Aufgaben freier von schwerfälligen staatlichen Entscheidungsprozessen agieren lassen zu können.

Ein anderer Therapievorschlag ist die stärkere Trennung der Exekutive von „der breiten politischen Willensbildung“15. Dahinter steckt für HABERMAS vorrangig der Versuch, die Intellektuellen, als die „neue Klasse“ der feindlichen Kultur von ihren politischen Einflußmöglichkeiten zu entbinden.

All dies zeigt deutlich die Intentionen der Neokonservativen: Beunruhigt von einer angeblichen Unregierbarkeit des unmoralischen und subversiv wirkenden Volkes und voller Befürchtungen ob des Autoritätsverlustes staatlicher Institutionen durch Bürgerrechtsbewegungen, wird die parlamentarische Demokratie zu strukturellen Reformen angehalten.

Einer der führenden amerikanischen Neokonservativen Daniel BELL hat in seinem Aufsatz „Die kulturellen Widersprüche des Kapitalismus“ versucht, die Kulturkrise der postmodernen westlichen Gesellschaft zu erklären, auf die ich im Folgenden rekuriere und die hier als ein grundlegenden Beispiel zum Verständnis des amerikanischen Neokonservatismus der 80er Jahre genommen werden soll.

2.2. Daniel Bell: Die kulturellen Widersprüche des Kapitalismus

Laut Daniel Bell hat die Kultur in jüngster Vergangenheit eine erhebliche Aufwertung erfahren. Determinierte noch bis ins 19. Jahrhundert die Sozialstrukur abendländischer Gesellschaften das menschliche geistige Vorstellungsvermögen - also: die Kultur - so habe sich dieses Entsprechungsverhältnis im Laufe des 20. Jahrhunderts schlagartig umgekehrt.

Prägendes Merkmal der modernen und postmodernen westlichen Zivilisation ist das unermüdliche Streben nach dem Neuen; die Idee des Wandels und Fortschritts beherrscht Wirtschaft, Markt und Technologie. Diese Ideologie der Innovation hat mittlerweile nicht nur auf Verhaltensstile und kulturelle Prozesse übergegriffen, sondern erfährt dort gar seinen größten Triumph: Kultur hat sich „zur dynamischsten Komponente unserer Zivilisation entwickelt, die sogar die Dynamik der Technologie übertrifft.“16 Die ästhetische Sphäre der Moderne hat es sich hierbei zur Aufgabe gemacht, neue Formen, Ausdrucksweisen und Empfindungen zu entdecken. Aus dieser Entwicklung entstand schließlich die Idee der Avantgarde: Die Kunst als Vorkämpferin und Entdeckerin ersehnter neuer Stile und Wahrnehmungsweisen, die zu absorbieren waren und Gültigkeit erlangten, bevor die tatsächlichen, materiellen Wandlungen in Technik oder Ökonomie vollzogen werden konnten. Diese neue Rolle der Kunst - als Initiatorin des Neuen - war nicht wieder rückgängig zu machen; sie würde sich, nachdem sie einmal als „Stoßtrupp des Fortschritts“ aufgetreten war „niemals damit bescheiden (...), als „Reflex“ einer ihr zugrunde liegenden sozialen Struktur zu dienen.“17 Die Kunst und nicht mehr soziale Strukturen geben die Richtung vor, der Künstler sieht sich in der Rolle des Vorsehers und Konstrukteurs von Gesellschaft und Zukunft, dem die Gesellschaft nachzufolgen hat.

2.2.1. Die Bedeutung von Kultur

Ihre Funktion als Identitätsstifterin der Gesellschaft, so BELL, habe die Kultur verloren, wenn sie sich von den ihr zugrunde liegenden sozialen Begebenheiten wie Ökonomie, Politik oder Technik loslöse, indem sie ihr vorauseile. Sofern sie damit begonnen hat, völlig eigenlogische Werte und Prinzipien aufzustellen, lehnt sie zugleich die bürgerlichen Werte ab, welche das Entstehen und Funktionieren der westlichen Industriegesellschaften erst zur Voraussetzung hatten. Die Avantgarde der letzten Jahrzehnte stellt an dessen Stelle Subjektivität und zerstört damit aus ihrer neugewonnen Position heraus sämtliche ästhetische und ethische Grundlagen, „die uns das 19. Jahrhundert hinterließ.“18

Als Folge der Loslösung der Kultur von der Gesellschaft, entwickelte sich die Kunst zu einer reinen Expertenkultur. Der Künstler selbst setzt durch, was Kunst sei: „Er schafft sich Publikum und Markt, ohne länger von ihnen geprägt zu werden.“19 Erlebten die Künstler die Ablehnung des Publikums zunächst als Freiheit von sozialen Normen und als ein für den kreativen Prozeß notwendiges Spannungserlebnis, so gelang es ihnen im 20. Jahrhundert letzendlich doch, sich mit ihrer Kunst, die sich mehr und mehr dem Verständnis des Laien entzog, auf dem Markt zu etablieren. Ihnen ist es gelungen, die Kontrolle über den Kunstmarkt den Käufern zu entziehen - als selbsternannte Experten bestimmen letzlich sie, was Kunst ist. Die Kultur, losgelöst von den Werten und Notwendigkeiten der kapitalistischen, gesellschaftlichen Struktur „bestimmt sich zunehmend selbst.“20

In der westlichen Überflußgesellschaft der 1950er Jahre kommt es schließlich zu einer neuen Entwicklung: Die Ausdehnung der Hochschulbildung bewirkt eine Zunahme des kulturkonsumierenden Publikums. Diesem sich ausbreitendem Bildungsbürgertum, daß nunmehr keine bohèmehafte Minderheit mehr darstellt, gelingt es, den Kultursektor weitgehend zu beeinflussen und zu beherrschen und die avantgardistische Kunst zu fördern. Die revolutionären sozialen Bewegungen der 60er Jahre schließlich bedeuten für BELL das Ende und das Scheitern der kulturellen Moderne21, denn sie führen letzten Endes zu einer massenhaften Verbreitung der avantgardistischen Idee und gleichzeitig zu einer rigorosen Verflachung der Kultur: Kunst wird zum Massen- und Konsumartikel, gemessen primär an seinem Unterhaltungswert. Durch sämtliche Schichten von Alter, Bildung und Sozialstatus dringt die neue Avantgarde, die sich damit, so BELL letzlich selbst aufhebt.

2.2.2. Eintritt in den Modernismus

Die Epoche, die die Kultur in solchem Maße prägte, daß sie die herrschenden Normen derart unterwandern konnte, ist lt. BELL der Modernismus. Eine Bewegung, die letzlich aus den zahlreichen sozialen Änderungen und neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen des 19. Jahrhunderts hervorgegangen sei. Die technische Revolution in den Bereichen Verkehr und Kommunikation und der Verlust an religiösen Gewißheiten haben vor allem dazu beigetragen, daß man die neue Desorientierung durch neue „esoterische“ Ansichten und Wertmaßstäbe - wie BELL die Hervorbringungen der ästhetischen Moderne nennt - zu kompensieren suchte.

Mit den großen äußerlichen Veränderungen des 19. Jahrhunderts hatte sich nämlich „der Charakter ästhetischer Wahrnehmungen (...) mit einem Schlag radikal verändert.“22 In der Kunst einer sich stetig verändernden Umwelt, suchte der Mensch sich seiner Existenz scheinbar immer wieder selbst vergewissern zu wollen. So wie sich die Erweiterung von Erfahrungen in der technischen Welt vollzog, arbeitete man parallel in der Kunst an der Aufhebung der bisherigen Grundsätze und Grenzen. Man begann zu experimentieren: Flüchtigkeit war ein großes Thema, mit dem man versuchte, die sich neu formierende Gegenwart festzuhalten. Über diesen Weg kam man schließlich zur Darstellung von Teilstücken und Fragmenten. Die Malerei insbesondere sollte nicht mehr kontemplativ sein, sondern Künstler und Zuschauer bei der Betrachtung berühren, herausfordern und zwingen, sich „selbst jeden Augenblick neu zu schaffen.“23 Man suchte im Bereich der Ästhetik die Gegenwart, die Präsenz, den Augenblick - eine Form der zeitlichen Existenz, die in einer schnellebigen Zeit verloren zu gehen schien.

Die ästhetische Moderne zeichnet sich dadurch aus, daß sie „vorsätzlich undurchsichtig“ agiert, sie „arbeitet mit Formen, die nicht vertraut sind, ist selbstbewußt, experimentierfreudig, und versucht das Publkikum absichtlich zu verstören - es zu schockieren, aufzurütteln, es gar wie bei einer religiösen Bekehrung innerlich zu verwandeln.“24 Die moderne Kunst geht davon aus, daß die äußere Erscheinung bedeutungs- und sinnlos sei, nicht das rationale, objektive, sondern dem Irrationalen und den „Substrukturen der Phantasie“25, die dem Selbst, dem Ich entspringen, sei Bedeutung beizumessen.

Für BELL war ein zentrales Problem dieser Entwicklung, die Überhöhung der Subjektivität, die Suche nach dem individuellen Erlebnis, die sowohl der Produzent als auch der „Konsument“ in den Werken der Kunst suchte. Der Verlust jeglicher Sicherheiten in der bewegten Moderne und insbesondere der Verlust religiöser Glaubensgehalte suchte der moderne Mensch dadurch zu verkraften, indem er sich selbst an die Stelle Gottes setzte. Dorthin wollte er gelangen, indem er anstelle von Moral „eine ästhetische Rechtfertigung des Lebens“26 setzte: Das Leben als Kunstwerk, ja er selber als Kunstwerk. „Folglich besteht die moderne Hybris in der Weigerung, Grenzen anzuerkennen, im Bestreben, ständig über sich hinauszureichen. Die moderne Welt weist auf ein Ziel hin, das immer jenseits liegt: jenseits der Moral, jenseits der Tragödie, jenseits der Kultur.“27

Nicht zuletzt mit dieser Entwicklung stellt die ästhetische Moderne lt. BELL rationale Wertmaßstäbe, die bis dato an ranghöchster Stelle im westlichen Selbstverständnis standen, in Frage. Die Kunst löst sich von Rationalitätsprinzipien der ökonomischen Welt und emanzipiert sich gleichzeitig von politischen oder religiösen Inhalten. Kunst wird autonom, Selbstzweck: ästhetizistisch. Die Idee „l´art pour l´art“ wird geboren. Die Kunst stellt sich damit zur herrschenden sozioökonomischen Ordnung nicht nur in ein unauflösliches Spannungsverhältnis, sondern bedroht sie gar - indem sie das Nicht- Reale, Subjektivität und Leidenschaften als neue Wertmaßstäbe ausruft. Für BELL wird damit jede „Moral aufgehoben“, denn das Verlangen, die Triebe, die Leidenschaften - als die neuen Wegweiser des modernen Menschen - seien naturgemäß grenzenlos. Die Blindheit des Modernismus gegenüber der Vergangenheit begründe zudem das unweigerliche Gefühl von „letzlicher Sinnlosigkeit“ und einer bevorstehenden Apokalypse, das widerum den wütenden Ansturm des Volkes auf die bestehende Sozialordnung provoziere.

In den 1960er Jahren habe schließlich, so BELL, der „Post-Modernismus“ die Werte des Modernismus bis zum Extrem weiterentwickelt: „Als real und lebensbestätigend gelten einzig Impuls und Lust; alles andere wird als Neurose und Tod betrachtet.“28 Doch damit nicht genug: Die Postmoderne Weltanschauung erreicht - im Gegensatz zur Moderne - erstmals eine breite Massenwirkung, wird schließlich „zum Programm einer breiten kulturellen Bewegung.“29 An dieser Stelle tritt die ernsthafte Bedrohung der bestehenden sozialen Werte und Normen erst hervor, denn die Postmoderne gibt lt. BELL vor, es müsse im Leben ausagiert werden, was in der Moderne allein der Kunst vorbehalten war. Die subversiven Gehalte der Kultur werden massenwirksam, antirationalistische Gehalte werden zu den neuen Wertmaßstäben, letzten Endes wird das „System von Motivationen und psychischen Befriedigungen“30, das diese gesellschaftliche Struktur bislang gestützt hat, zerstört.

2.1.3. Von der protestantischen Ethik zum psychedelischen Basar

Dennoch: Daniel BELL erkennt in dieser Untersuchung an, daß kulturelle Wandlungen auch und zunächst das Ergebnis von Umbrüchen in der Sozialstruktur sind. Anhand des Amerikanischen Puritanismus vollzieht er im folgenden Kapitel nach, wie das kapitalistische Wirtschaftssystem den Bruch des traditionellen puritanischen Wertesystems verursachte. Kamen zu Beginn des 20. Jahrhunderts die ersten „geistigen Attacken“ gegen die Wertmaßstäbe des Puritanismus von jungen Intellektuellen der Harvard-Universität - und damit lt. BELL „aus dem Bereich der Kultur“31 - so vermochten diese neuen Ideen den Puritanismus aus Furcht vor einem Wandel zunächst nur zu verstärken. Erst die Veränderungen in den Bereichen Ökonomie, Wirtschaft und Technik vermochten die bereits angebrachten aber bisher gescheiterten innovativen Ideologien der kulturellen Moderne durchzusetzen. Die Massenproduktion am Fließband, die Entdeckung des Marketings und die Popularisierung von Ratenzahlungen ermöglichten der amerikanischen Gesellschaft einen immens gesteigerten Massenkonsum und damit eine vollkommene Änderung von Lebensstilen, die „einen als Mitglied einer Konsumgemeinschaft ausweist.“32 Eine schnellebige Zeit, Wandlungen im raschen Wechsel - vorgelebt von Kunst, Medien und Werbung - nahmen letzlich die elementare Sicherheit von verbindlichen Geschmacks- und Wertmaßstäben und zeichneten den endgültigen Verlust traditioneller, puritanischer Ideen ab.

Die Idee von Subjektivität und Selbstverwirklichung durch Konsum waren nun nicht nur erlaubt, sondern Voraussetzung für das Gelingen des Kapitalistischen Systems. In den 1950er Jahren schließlich „stellte man sich nicht mehr die Frage, wie man arbeiten und etwas leisten, sondern, wie man Geld ausgeben und Spaß daran haben könne.“33

Hedonismus ist für BELL das Wort, womit er die Entwicklungen der fünfziger Jahre zusammenfaßt. Dieser Konsum-Rausch verselbständigt sich letzten Endes: Materiellen Bedürfnissen folgen in den 60ern die postmateriellen Bedürfnisse. Die Psychoanalyse wird ein neuer Maßstab für die Grenzen der Moral, Therapien sollen den Menschen helfen, ihre Gefühle und Impulse zu bestimmen und ihn von alten Hemmungen und Zwängen zu befreien. Dieser „psychedelische Basar“ bringt letzten Endes laut BELL einen entsprechenden Kulturstil hervor: „Pop“, der die „Ästhetik des Überflusses“34 widerspiegele und lediglich eine spaßige, wohlmeindende Parodie auf Alltagsgegenstände und -themen beinhalte. An diesem Punkt vollzieht sich der für BELL eigentliche Wandel: „Während Tausenden von Jahren hatte Wirtschaft die Funktion, den täglichen Lebensbedarf - die Subsistenz - zu decken. Für verschiedene Gruppen der Oberschicht war Wirtschaft die Grundlage von Status und aufwendigem Lebensstil gewesen. Heute hingegen orientiert sich die Wirtschaft in großem Maße an den Forderungen der Kultur. Auch hier glangte die Kultur nicht als expressiver Symbolismus oder moralische Sinngebung, sondern als Lebensstil, zur vollen Herrschaft.“35

Eine protestantische Ethik des Verzichts und des Fleißes am Arbeitsplatz und gleichzeitig der Imperativ des Spaßes und des Vergnügens stellten im sozialen Rahmen der Moderne ein immer größeres Problem dar, den man mit hilflosen Versuchen versuchte entgegenzutreten, z.B. indem man über die Medien - wenig erfolgreich weil gänzlich unglaubwürdig - traktionelle Werte zu vermitteln versuchte.

Die Wirtschaft der USA sei mittlerweile erschüttert, der unangefochtene Liberalismus und die Idee vom grenzenlosen Wachstum habe Probleme aufgeworfen - Umweltzerstörung, Plünderung natürlicher Ressourcen, Inflation, etc. - die kaum mehr zu lösen seien. Bisher stützte sich das System auf die Verheißung, „durch materiellen Wohlstand“ diese Schwierigkeiten beseitigen zu können. Insbesondere jedoch die wachsenden sozialen Spannungen, so BELL, lassen sich nicht allein durch wirtschaftliche und technische Möglichkeiten ausbügeln - ihre Ursachen lägen im Verlust des Wertesystems und der verbindlichen traditionellen Moral und könnten nur durch dessen Wiederherstellung behoben werden. „Der amerikanische Kapitalismus hat, wie ich zu zeigen versuchte, seine traditionelle Legitimität verloren, eine Legitimität, die auf einem moralischen Leistungs- und Entlohnungssystem beruhte, das seinerseits in der protestantischen Heiligsprechung der Arbeit verwurzelt war.“36 Letzten Endes sei die Kluft zwischen der kapitalistischen Gesellschaft, die auf den Prinzipien der „funktionalen Rationalität“ basiere und der Kultur, die sich den Emotionen und „anti-intellektuellen“ Impulsen zuwende, die Hauptursache für eine der größten und schwerwiegensten Kulturkrisen, die letzendlich lt. BELL unabsehbare aber dramatische Folgen nach sich ziehen werde.

2.4. Zusammenfassung Daniel BELLs Analyse der kulturellen Krise der Gegenwart

Nach BELL löste sich in den Anfängen der Moderne des 19. Jahrhunderts die Kultur von der ökonomischen Sozialstruktur und den Werten, die die bürgerliche Gesellschaft konstituiert hatte und aus denen sie hervorgegangen war. Angesteckt von der Ideologie des Fortschritts und der Innovation entwickelte die ästhetische Moderne die Idee der Avantgarde und trieb schließlich die Autonmisierung der Kunst voran. Die Kunst entwickelte eine eigene Wertsphäre und nahm sich hier die Freiheit, alle bisher gültigen Normen der gesellschaftlichen Wertsphäre aufzuheben. Beschränkte sich die ästhetische Moderne auf einen kleinen Kreis der Bohème und Experten, so änderte sich dies in der Postmoderne, die für BELL mit den späten 60er Jahren einsetzt, als sich schließlich die Idee der Avantgarde, immer etwas gänzlich Neues zu schaffen, mit der massenhaften Verbreitung und Verflachung ihrer Ästhetik als am Ende zeigt. Die Demokratisierung der „subversiven“ Werte der ästhetischen Moderne auf die breite Bevölkerung hatte schließlich die Zerstörung der bisherigen gesellschaftlichen, traditionellen Normen und Werte zur Folge und führte zu den ökonomischen und sozialen Krisen des Spätkapitalismus in den 1960er Jahren. Die einzige Möglichkeit diesen Prozeß noch aufzuhalten sieht BELL in der Erneuerung traditioneller sittlicher Grundlagen und des religiösen Bewußseins und in der Überwindung der postmodernen Kultur, die sich nurmehr profanenen Inhalten widmet und den um sich greifenden Hedonismus und Narzißmus verursachte.

3. Kritische Analyse der neokonservativen Theorie Daniel Bells

3.1. Jürgen Habermas: Die Kulturkritik der Neokonservativen in den USA

HABERMAS kritisiert in seinem Aufsatz an den neokonservativen Lehren der amerikanischen Theorien die Verwechslung von Ursache und Wirkung: Anstatt die Ursachen für die sozialen Krisen der sechziger und siebziger Jahre in den kapitalistischen Soziostrukturen und dem Staatsapparat zu suchen, gehen die Neokonservativen davon aus, daß die Kultur Verursacherin allen Unheils sei. Zwar würde sich BELL nicht direkt dieser Verwechslung schuldig machen, dennoch „bleibt seine Analyse des Modernismus in Vorurteilen befangen.“37

Symptomatisch bei BELL sei die grundsätzliche Bejahung der gesellschaftlichen Entwicklungen der Moderne und die grundsätzliche Abwertung der kulturellen Moderne. Beides verdanke sich zwar letzlich aus der Loslösung der Gesellschaft von den religiösen Traditionen - der Säkularisierung. Aber, so parodiert HABERMAS BELL, „was für die säkularisierte Gesellschaft gut ist, eben die kapitalistische Modernisierung, schlägt der Kultur zum Verhängnis aus. Eine profanisierte Kultur bringt nämlich subversive Einstellungen zum Zuge.“38 Genau dies ist für HABERMAS das Problem des Soziologen BELL, der den - eigentlich vom Kapitalismus stimulierten - Hedonismus mit den Vorbildern in der avantgardistischen Kunst erklärt. Er sehe nicht „die Sensibilitäten und Erfahrungsgewinne der ästhetischen Moderne“39, sondern halte den Blick wie gebannt auf die angeblichen Auswirkungen der avantgardistischen Kultur auf die Gesellschaft, die lt. HABERMAS jedoch völlig unberechtigt sind, denn eine unvermittelte Übertragung der ästhetischen Hervorbringungen auf das Leben ist auch in der Moderne durchgängig gescheitert. Stattdessen, so HABERMAS, hat die Moderne die Autonomisierung, also die Loslösung der Kunst von den unmittelbaren gesellschaftlichen Bewegungen vorangetrieben und ihre Ideen in einer eigenen unabhängigen Wertsphäre weiterentwickelt. BELLs schockierter Blick auf die anomischen Geschehnisse in der Kunst und die Gewißheit, das hier der subversive Angriff auf die Gesellschaft vorbereitet werde, sei überflüssig: Das „Ausscheren aus den Raum- und Zeitstrukturen des Alltags“, der bewußte Bruch mit den Konventionen und Zweckmäßigkeiten und die „Verletzung moralischer Grundnormen“40 in der ästhetischen Kultur der Moderne war eine gezielte Neutralisierung der Werte um die radikale Autonomisierung der Wertsphäre der Kunst zu vollziehen. „Die Avantgarde reinigt sozusagen die ästhetische Erfahrung von den Beimischungen anderer Elemente.“41

Der zweite Punkt, den HABERMAS BELL entgegenhält ist der Irrtum, den diesen bezüglich des tatsächlichen Wertewandels in der der modernen Gesellschaft beschäftigt. Die sozialen Bewegungen der 60er Jahre haben nämlich lt. HABERMAS nicht vorrangig zu einer egozentrischen und ausschweifenden Kultur geführt, sondern beinhalteten „gleichursprünglich“ moralische Normen. Hinter den postmaterialistischen Bedürfnissen verbirgt sich tatsächlich der Wunsch nach gesteigerten „Spielräumen der Selbstverwirklichung und der Selbsterfahrung“, gleichzeitig aber auch ein vermehrtes Interesse am Schutz natürlicher, sozialer Beziehungen und Umwelten und nach mehr politischer Selbstbestimmung. An diese „profane“ Idee von sozialer Gerechtigkeit schließe sich BELL schließlich am Ende des Buches sogar selber an, indem er ein „konsensfähiges Konzept von Gleichheit“ fordert, um alle Mitgliedern des Staates gleichberechtigt behandeln zu können und auf dieser Grundlage ein neues Konzept für die Gesellschaft auszuhandeln.

3.2. Jürgen Habermas: Die Moderne - ein unvollendetes Projekt

Dieser Text von 1980, den HABERMAS einer Rede anläßlich der Verleihung des Adorno- Preises in Frankfurt zugrunde gelegt hat, untersucht genauer die Entstehung und Auswirkung der kulturellen Moderne. Galt von jeher „Modernität“ als das Bewußtsein aller Epochen, die sich zur klassischen Antike in Verbindung setzten, so ändert sich dies erstmals nach der Aufklärung; die Idee des Neuen, des unbegrenzten Fortschritts und absolute der Glaube an die Zukunft trägt dazu einen nicht unwesentlichen Beitrag. Im Laufe des 19. Jahrhunderts schließlich löst sich die „Modernität“ gänzlich von allen vergangenen Bezügen und wird zur abstrakten „Entgegensetzung zur Tradition.“42

Der „Kult des Neuen“, die Verherrlichung der Aktualität, die Auflehnung gegen Geschichte und Tradition, die Sehnsucht nach Gegenwart und Präsenz - genauso wie BELL sieht HABERMAS die Grundintention der Moderne des 19. und 20. Jahrhunderts. Die Moderne lebt von der Rebellion gegen alles Normative und mobilisiert seine Kräfte, um sich gegen Tradition und Historismus aufzulehnen. Das Ende dieser Intention scheint jedoch spätestens mit den 60er und 70er Jahren erreicht, die Avantgarde ohne wirkliche Neuerungen und Resonanz. Für BELL ist die Avantgarde damit am Ende, der Modernismus habe mit seinen anarchistischen Strömungen bis dahin die gesamte Alltagswelt der Gesellschaft infiziert und mit seinen subversiven Gehalten das traditionelle Wertesystem zerstört. BELLs Lösung: Allein eine „religiöse Erneuerung“ könne wieder Disziplin und Leistungsbereitschaft herstellen und damit das Fortbestehen der westlichen Industriestaaten garantieren.

Diese neokonservativen Therapievorschläge von BELL, der damit das Scheitern der kulturellen Moderne diagnostiziert und den Übergang zur Postmoderne postuliert, kritisiert HABERMAS auf das Schärfste. BELL habe in seiner Diagnose der gesellschaftlichen Entwicklung der Moderne die soziostrukturellen Begebenheiten als den eigentlichen Verursacher von Hedonismus und Narzißmus völlig außer Acht gelassen. Dabei ist es, so HABERMAS gerade die gesellschaftliche Modernisierung mit dem „Imperativ des Wirtschaftswachstums“ und den staatlichen Organisationsleistungen, die immer weiter in die bisherigen Lebensstrukturen zerstörerisch eingedrungen sei. Die Eingriffe der kapitalisitischen Ordnung in das kulturelle und soziale Leben waren immer einseitige, an „Maßstäben der ökonomischen und der administrativen Rationalität“ ausgerichtet, und drangen in Lebensbereiche ein, „die um Aufgaben der kulturellen Überlieferung, der sozialen Integration und der Erziehung zentriert und daher auf andere Maßstäbe, nämlich auf die einer kommunikativen Rationalität angelegt sind.“43 Anders formuliert: Die von Markt und Staat verordneten Modernisierungsprozesse des Kapitalismus waren einseitig gewinnorieniert und nach dem wirtschaftlichen Maximierungsprinzip hin ausgelegt und haben so die moralische Zerstörung der Gesellschaft, die BELL beklagt, im Wesentlichen verursacht. „Gerade von diesen gesellschaftlichen Prozessen ziehen die neukonservativen Lehren aber die Aufmerksamkeit ab; sie projizieren die Ursachen, die sie nicht ans Licht bringen, auf die Ebene einer eigensinnig subversiven Kultur und ihrer Anwälte.“44 So beschuldigt BELL insbesondere die Intellektuellen, die die Ausbreitung der Avantgarde und des elitären Lebensstils einer ehemaligen Bohème auf die Gesamtgesellschaft und die künstlerische Avantgarde hervorgebracht habe und damit Hauptverursacher der gesellschaftlichen Misere seien.

3.3. Helmut Dubiel: Was ist Neokonservatismus?

Helmut DUBIEL faßt den Aufsatz von BELL zusammen, als die Suche nach einer Antwort auf die „wichtigste neokonservative Problemfrage“45, nämlich wie man die unglücklicherweise aufgekommene hedonistische, egoistische Alltagsethik wieder eindämmen könne und die traditionellen Wertorientierungen, die zum spätkapitalistischen Produktionsapparat und seinen funktionalen Erfordernissen passen, wieder einführen könne.

Obwohl kein Neokonservativer, überbietet lt. DUBIEL der amerikanische Soziologe Richard SENNETT mit seiner konservativen Kulturkritik BELL noch an Radikalität: SENNETT beklagt vor allem die Aufhebung der Grenze zwischen der privaten Welt und dem öffentlichen Bereich. Der Kult um das Ich und das Streben nach individueller Authentizität sei Prämisse jeglichen Selbstverständnisses geworden. Gegenseitige „Selbstenthüllung“ sei mittlerweile der einzige Weg, um sich überhaupt noch als Kollektiv erleben zu können.

Das Ideal einer gelungenen Trennung des Privaten vom Öffentlichen ist für SENNETT demgegenüber die „vorbürgerliche“ Vergangenheit, er beschwört das Ideal höfischer Etikette in Paris und London des 18. und 19. Jahrhunderts, wo das Leben nach hochkonventionalisierten Verhaltenscodes abläuft.

3.3.1. Die Idealisierung der Vergangenheit

Zwar setzt BELL an einer Stelle seiner Kulturkritik mit einer anderen Überlegung zu den Ursachen der veränderten Werte an, wo er anerkennt, daß kulturelle Wandlungen zunächst das Ergebnis von Umbrüchen in der Sozialstruktur sind. Demnach sei die Verschiebung der Werte dem Kapitalismus selbst zuzurechnen. Sowohl Hedonismus als auch weitläufiger Konsum seien immerhin die wichtigste Voraussetzung für das Funktionieren des Kapitalismus. Jedoch verfolgt BELL diesen Gedanken nicht weiter und bleibt bei seiner vorrangigen Schuldzuweisung an die ästhetische Moderne, die schließlich ihre explosiven Gehalte und Normüberschreitungen kultiviert habe und in die Gesellschaft hineintransportiert habe.

Für DUBIEL machen die neokonservativen Theorien den Fehler, daß ihre Suggestionen von der Epochenschwelle bei weitem überzogen sind. Die gesellschaftlichen Werte und Normen von Vergangenheit und Gegenwart werden einander als diametral entgegengesetzt dargestellt. Zudem unterschlagen Kulturkritiker wie BELL alle Gewinne und Vorteile, die sich aus den Entwicklungen der Postmoderne ergeben haben, die Nachteile der Moderne hingegen werden verschwiegen.

Die neokonservative Kulturkritik der US-amerikanischen Theoretiker so DUBIEL, stützt ihre These vom Wertezerfall und der Aufspaltung der Gesellschaft vor allem „kraft bestimmter Annahmen, die sich zu einer narrativen Struktur, zu einer Art Märchen verdichten lassen (...): 1. Es war einmal ein goldenes Zeitalter bürgerlicher Rationalität.“46 So gehen BELL und seine Kollegen davon aus, daß dieses Zeitalter geprägt gewesen ist vom Verzicht: Getragen durch das protestantische Ideal sind dessen Werte und Normen vollkommen verinnerlicht gewesen und der fraglose Gehorsam gegenüber Staat und Kirche stützte eine harmonische und stabile Gesellschaft. Lediglich über die Ursachen für das Ende dieser "Hochkultur" streiten neokonservative Theoretiker noch, neben der kulturellen Moderne und der Autonomisierung der Kunst (BELL), können ebenso die demographischen Entwicklungen, die Rolle der Sozialwissenschaften, die Erfindung der Pschoanalyse, oder die Reform des Bildungswesens Auslöser von Dekadenz und Verfall im 20. Jahrhundert gewesen sein. Ein adäquates neues Wertesystem sei bisher jedenfalls nicht gefunden worden. Geprägt von sittlicher „Finsternis“, grenzenloser Habgier und dem Kult des Trivialen fügt sich die „nachbürgerliche Kultur (...) zu einem einheitlichem Signum des Verfalls.“47

BELL, so DUBIEL, sei zwar einer der „avanciertesten“ neokonservativen Kulturkritiker, dennoch betrachte auch er sowohl die neue, also auch die alte Kultur mit einem selektiven Blick. Die Bedrohung sei für BELL die alte surrealistische Idee der Aufhebung der Trennung von Kunst und Leben, in den antiautoritären und sozialkritischen Bewegungen insbesondere der 60er Jahre sehe er ihn dann wirksam werden: den „in der ästhetischen Moderne gezeugten Bazillus der Subversion.“48

3.3.2. Das "Neue" als Resultat moralischer Ausdifferenzierung oder:

Die Verwirklichung der bürgerlichen Kultur in der Postmoderne Wie HABERMAS identifiziert auch DUBIEL die ästhetische Moderne mit ihrer Aufhebung traditioneller Normen als eine autonome Wertsphäre, von der sich auch unabhängig eine „Bürgerrechtsbewegung“ gebildet hat, die vor allem auch neue Maßstäbe für die moralische Kultur forderten. Und zwar ist dies, so DUBIEL nicht im Verborgenen und Geheimen geschehen, sondern wurde insbesondere in den 1960ern sehr offensiv artikuliert: „Gleichberechtigungsforderungen in den Bürgerrechtsbewegungen der Schwarzen und der Frauen, die radikalisierten Ansprüche auf indidividuelle Freiheitsrechte und Rechte der politischen Kommunikation (...) können nur einem ideologisch abgelenkten Blick als Symptome einer ästhetischen Subversion erscheinen.“49

Aber nicht nur dies übersieht BELL: Die scheinbar neuen (moralischen) Interessen nach mehr individueller und politischer Selbstbestimmung, die sich in den 60er Jahren Gehör verschafften und durchgesetzt haben, sind in Wirklichkeit Forderungen, die bereits im Humanismus der Aufklärung deklariert wurden, auch in der von den Neokonservativen „totgesagten bürgerlichen Rationalität“50 ein wesentliches Element darstellten und nun lediglich aktualisiert werden. Die "neue" Selbstverwirklichung und Subjektivität, die von den Neokonservativen als ein Pathologisches Zeichen der spätkapitalistischen Gesellschaft verdammt wird, ist so neu nicht: Es ist ein Ideal der Moderne, daß die Oberklassen schon immer verfolgten.

Der neue „Kult um das Ich“, Subjektivität und der Wunsch nach mehr Selbstbestimmung ist nach DUBIEL nicht einmal die wahre Bedrohung für das bürgerliche Wertesystem, sondern ist eigentlich sogar sein Triumph, denn nur durch die Individualisierungsprozesse, den konsumgeleiteten Hedonismus und die Unzufriedenheit mit den staatlichen Institutionen war die Entstehung des Kapitalismus überhaupt erst möglich.

Der Irrtum, den BELLs Kulturkritik durchzieht, ist die Annahme, das die Moderne vor allem von einem starken traditionellen moralischen Bewußtsein getragen wurde. DUBIEL stellt fest, daß sie im Gegenteil von Anfang an vor allem ein „System der Bedürfnisse“ war, bestimmt von rationalistischen und wirtschaftlichen Interessen in dem man vor allem nach dem Prinzip der Gewinnmaximierung und Bedürfnisbefriedigung handeln mußte. Das Gemeinwohl das dennoch entstand, war kein Resultuat „der kollektiven Verfolgung moralischer Zwecke, sondern das Aggregat widersteitender Interessen."51

Daraus ergibt sich für DUBIEL die Feststellung, daß die neokonservativen Analysen von der Krise der Gegenwart ihr Ziel verfehlen: „Worüber die Neokonservativen heute klagen, ist nicht das Ende der bürgerlichen Rationalität als solche, sondern das Ende der historischen Bedingungen ihres Funktionierens.“52 Denn: Die Moderne funktionierte nämlich trotz der Dominanz wirtschaftlicher Prämissen deshalb, weil sie eine Klassengesellschaft war, dh. ein Großteil der Bevölkerung (Arbeiter und Frauen z.B.) von der Logik der Gewinnmaximierung systematisch ausgeschlossen blieb.

Ein weiterer Grund für das Funktionieren des Frühkapitalismus war, daß die traditionellen Werte wie Brüderlichkeit, Wahrheit und Nächstenliebe noch so stark im Gewissen der Gesellschaft verankert waren, daß sie "dem reinen Kampf strategischer Interessen Grenzen setzten."53 Der kapitalistische Markt - und dies ist für DUBIEL der eigentliche Grund für den tatsächlichen Werteverlust der Gegenwart - baut also auf die traditionellen Werte und Normen und ist sogar abhängig von ihnen, gleichzeitig jedoch verbrauchen die Prinzipien des Kapitalismus diese Werte fortwährend, ohne sie jedoch neu zu reproduzieren. Ungeschriebene Gesetze des Marktes, wie Wahrung der Verträge, Rechtschaffenheit, Schutz der Schwächeren und Friedfertigkeit sind zwar unverzichtbar für das Funktionieren des Marktes, je egoistischer man jedoch im ökonomischen System seinen Gewinn zu maximieren sucht, desto erfolgreicher wird man in der Regel sein. Die Organisation des Marktes stützt sich so auf eine Moral, „trägt aber zur Stabilisierung dieser Fundamente nichts bei.“54

Im Spätkapitalismus ist die Klassengesellschaft abgeschafft, traditionale moralische Werte und Moralvorstellungen sind von der ökonomischen Welt weitestgehend „verbrannt“: Beide Bedingungen für das Funktionieren einer bürgerlichen Moderne haben sich somit erschöpft, eine Lösung in der Wiederherstellung der traditionellen Normen, die das Fortbestehen der herrschenden wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen sichern - so wie sich dies die Neokonservativen wünschen - ist für DUBIEL keine Möglichkeit. Die vergangene bürgerliche Kultur „wiederzubeleben“ ist schlechterdings nicht möglich:

1. Losgelöst von Zeit und Raum sei sie in ihrer Substanz entwertet und ihres Zusammenhangs längst beraubt.
2. Würde somit die Kultur auf ihre Funktion reduziert, also lediglich Mittel zum ökonomischen und sozialen Zweck und damit gleichzeitig „um das, was ihre Substanz eigentlich ausmacht, nämlich um ihren jeweiligen Wahrheitsanspruch“55 beraubt.

3.3.3. Resümee Helmut Dubiels

Die Erosion der Werte und die derzeitige Unsicherheit des sozialen Zusammenhangs sieht DUBIEL nicht als Gefahr, sondern als Chance für die Schaffung einer neuen politisch-kulturellen Selbstbestimmung der Menschen.

Seit der Moderne ist dem Menschen erstmals demokratische Mitbestimmung möglich, ebenso sind nun kulturelle Traditionen abhängig von der Zustimmungsbereitschaft kritikfähiger Individuen und müssen nicht mehr blind verinnerlicht werden. An die Stelle von Tradition und den Glauben an metaphysische Gewalten kann nun die Poltitik treten, an der sich endlich alle gesellschaftliche Gruppen beteiligen dürfen. Nicht mehr in moralischen Begriffen, sondern in sozialen und poltitischen drücken sich die bevorstehenden Aufgaben und Probleme der modernen Gesellschaft aus. Kultur ist für DUBIEL zukünftig das Feld, auf dem soziale Gruppen nicht mehr um Werte und Normen, sondern, so DUBIEL „um die Rationalitätsmaßstäbe der gesellschaftlichen Organisationen streiten.“56

4. Schlußbetrachtung

Der Konsens, den HABERMAS und DUBIEL über die neokonservative Analyse BELLs gefunden habe, daß Ursache und Wirkung vertauscht ist und danach nicht die Kultur die Erosion der Werte vorangetrieben hat, sondern diese im Wesentlichen verursacht ist durch die Prozesse des Kapitalismus, provoziert die Frage nach einer neuen wirtschaftlichen und politischen Ordnung für die Zukunft.

Moralische Werte und bürgerliche Ordnung des vorigen Jahrhunderts und traditionelle religiöse Normen wiederzustellen und einzuführen sind weder möglich, noch kann dies m.E. für die völlig veränderten Anforderungen der Gegenwart eine Lösung sein, wie dies Daniel BELL offensichtlich meint. Zweifellos spitzen sich die Probleme in Wirtschaft und Ökologie täglich zu, für die weltweiten sozialen Unruhen, die Ausbeutung der sogenannten 3. Welt, die Zersplitterung der Gesellschaft trotz „Globalisierung“ (und technischen Möglichkeiten, wie sie die Menschheit noch nie hatte), lassen sich Lösungen offensichtlich weder finden noch durchsetzen. Konsens besteht zumindest über diese Tatsache: Zum einen die Ideologie des Fortschritts, zum anderen der Verlust von traditionellen Bindungen und der neue ungebrochene Glaube an Vernunft und Technik haben die Menschheit in die heutige Lage hineinmanövriert. Dennoch hat die Moderne für den Menschen den ungeheuren Gewinn der Mündigkeit gebracht und in den späten 1960er und 70er Jahren moralische Werte des Humanismus nicht nur wieder in das Bewußtsein gebracht, sondern sogar neu formuliert und gefordert: Mehr politische Selbstbestimmung, soziale Gleichheit, pazifistische und ökologische Ideen. Offensichtlich ist es das ökonomische und politische System, das sich verändern muß und sich den sozialen Bewegungen und Anforderungen stellen muß und für eine wirksame Aufbewahrung der noch vorhandenen moralischen Intentionen der Gesellschaft des ausgehenden Jahrhunderts sorgen müßte. Nach einer einseitigen Betonung rationaler und vernunftorientierter Regeln der letzten zwei Jahrhunderte, nach einem unermüdlichen Streben nach Fortschritt und Wachstum, das uns mittlerweile deutlich gemacht haben muß, daß nicht nur moralische Güter, sondern auch die Ressourcen des ökologischen Lebensraums endlich sind, sollte die Notwendigkeit nach der Suche von neuen und veränderten Rationalitätsmaßstäben und -werten längst deutlich erkannt sein.

Ich schließe mich denke ich mit dieser Forderung HABERMAS an, der einen Vorschlag dazu macht, wie dies geschehen kann. Er hält die Moderne für ein noch nicht „vollendetes Projekt“ und versucht zu erklären, wie man die ästhetische Kultur „nutzen“ könnte. Die surrealistische Idee, die Trennung von Kunst und Leben aufzuheben, konnte nicht verwirklicht werden - was im Prinzip der Wunsch auch der Neokonservativen ist, die damit die Kunst auf ihren „Scheincharakter“ verweisen wollen und mithin die „ästhetische Erfahrung im Privaten“57 eingekapselt wünschen. HABERMAS jedoch fordert, sowohl Wissenschaft als auch Kunst wieder in einem neuen Maße in die Lebenswelt einfließen zu lassen, die Abkopplung der Kunst vom Leben (die seiner Meinung nach noch nicht völlig vollzogen ist) wieder aufzuheben und eine „Rückkopplung der modernen Kultur“ auf vitale Überlieferungen der Lebenswelt zu schaffen. Das dies schwierig und ein sensibler Bereich ist, dieser Meinung ist auch HABERMAS. Gelingen könne diese „Aneignung der Expertenkultur aus dem Blickwinkel der Lebenswelt“ nur, „wenn die Lebenswelt aus sich Institutionen entwickeln kann, die die systemische Eigendynamik des wirtschaftlichen und des administrativen Handlungssystems begrenzt“ und wenn „ auch die gesellschaftliche Modernisierung in andere nichtkapitalistische Bahnen gelenkt werden kann.“58

5. Literatur

Bell, Daniel: Die kulturellen Widersprüche des Kapitalismus. In: Die Zukunft der westlichen Welt. Kultur und Technologie im Widerstreit. Frankfurt/Main 1979.

Dubiel, Helmut: Was ist Neokonservatismus? Frankfurt am Main 1985.

Habermas, Jürgen: Die Kulturkritik der Neokonservativen in den USA und in der BRD (1982). In: Die neue Unübersichtlichkeit. Frankfurt/Main 1985.

Habermas, Jürgen: Die Moderne - ein unvollendetes Projekt. Philosophisch-Politische Aufsätze 1977 - 1990. Leibzig 1990.

Lorig, Wolfgang H.:Neokonservatives Denken in der BRD und in den USA. Opladen 1988.

Meyers großes Taschenlexikon, Band 12. Mannheim 1992.

Schoeps, Julius H.: Konservatismus. In: Schoeps/Knoll/Bärsch (Hg.): Konservatismus, Liberalismus, Sozialismus. München 1981.

[...]


1 vgl:Julius H. Schoeps: Konservatismus. In: Schoeps / Knoll/ Bärsch (Hg.): Konservatismus, Liberalismus, Sozialismus. München 1981, 34

2 Schoeps 1981, 12

3 Schoeps 1981., 15

4 Aus: Meyers großes Taschenlexikon, Band 12. Mannheim 1992, 105

5 Wolfgang H. Lorig:Neokonservatives Denken in der BRD und in den USA. Opladen 1988, 35

6 Lorig 1988, ebd.

7 Lorig 1988, 37

8 Lorig 1988, 20

9 Lorig 1988, 21

10 Lorig 1988, 35

11 Jürgen Habermas: Die Kulturkritik der Neokonservativen in den USA und in der BRD (1982). In: Die neue Unübersichtlichkeit. Frankfurt/Main 1985, 32

12 Habermas 1985, ebd.

13 Habermas 1985, 33

14 Habermas 1985, ebd.

15 Habermas 1985, 34

16 Daniel Bell: Die kulturellen Widersprüche des Kapitalismus. In: Die Zukunft der westlichen Welt. Kultur und Technologie im Widerstreit. Frankfurt/Main 1979, 49

17 Bell 1979, 50

18 Bell 1979, 53

19 Bell 1979, 56

20 Bell 1979, ebd.

21 vgl.: Helmut Dubiel: Was ist Neokonservatismus? Frankfurt am Main 1985, 32 ; Habermas 1980, 37

22 Bell 1979, 64

23 Bell 1979, 65

24 eBell 1979, 62

25 Bell 1979, ebd.

26 Bell 1979, 68

27 Bell 1979, 66

28 Bell 1979, 68

29 Bell 1979, 69

30 Bell 1979, 71

31 Bell 1979, 79

32 Bell 1979, 86

33 Bell 1979, 88

34 Bell 1979, 91

35 Bell 1979, 93

36 Bell 1979, 102

37 Habermas 1985, 37

38 Habermas 1985, 36

39 Habermas 1985, 37

40 Habermas 1985, ebd.

41 Habermas 1985, ebd.

42 Jürgen Habermas: Die Moderne - ein unvollendetes Projekt. Philosophisch-Politische Aufsätze 1977 - 1990. Leibzig 1990, 34

43 Habermas 1990, 40

44 Habermas 1990, ebd.

45 Dubiel 1985, 34

46 Dubiel 1985, 38

47 Dubiel 1985, 39

48 Dubiel 1985, 40

49 Dubiel 1985, ebd.

50 Dubiel 1985., 41

51 Dubiel 1985, ebd.

52 Dubiel 1985, 41f

53 Dubiel 1985, ebd.

54 Dubiel 1985, 42

55 Dubiel 1985, 43

56 Dubiel 1985, 44

57 vgl. Habermas 1990, 53

58 Habermas 1990, ebd.

Ende der Leseprobe aus 25 Seiten

Details

Titel
Die Kulturkritik des Neokonservatismus in den USA
Veranstaltung
Seminar Kultur und Konservatismus
Note
2
Autor
Jahr
1998
Seiten
25
Katalognummer
V97025
ISBN (eBook)
9783638097000
Dateigröße
437 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Kulturkritik, Neokonservatismus, Seminar, Kultur, Konservatismus
Arbeit zitieren
Julia Schumacher (Autor:in), 1998, Die Kulturkritik des Neokonservatismus in den USA, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/97025

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