Und sie bewegt sich doch!


Referat / Aufsatz (Schule), 1999

3 Seiten


Leseprobe


Galileo Galilei

Und Sie bewegt sich doch !

Dies ist wohl der berühmteste Ausspruch des italienischen Astronomen. Seine Erkenntnisse und Forschungen beschränkten sich aber keineswegs nur auf den astronomischen Bereich, Galileo ist auch der Begründer der modernen , auf Erfahrung und Experiment beruhenden Physik. Er war sowohl auf physikalischer, mathematischer, philosophischer, als auch auf astronomischer Ebene zugleich tätig und gilt heute als die Symbolfigur des modernen Physikers.

Er widmete sein Leben dem Kampf die wissenschaftliche Untersuchung von der Beschränkung durch philosophische und theologische Beschränkungen zu befreien und setzte sich Zeit seines Lebens für wissenschaftliches und unabhängiges Denken ein. Das neue an seiner Forschung war, dass er nicht mehr nach der Ursache der Erscheinungen fragte, sondern die Vorgänge selbst so exakt wie möglich zu beschreiben versuchte. Er begründete seine Erkenntnisse mit formaler Logik, machte sich Mathematik dabei zu Nutzen. Er war der erste, der nach wissenschaftlichen Experimenten Naturgesetze in mathematische Formeln kleidete. Somit hinterließ er unsere neuzeitlichen Physik nicht nur die wissenschaftliche Methodenlehre, sondern lieferte auch den Ansatz der Mathematisierung der Naturwissenschaften.

Galileo Galilei wurde am 15. Februar 1564 in Pisa geboren. Sein Vater war Komponist und Musiktheoretiker und spielte in der Musikgeschichte eine wichtige Rolle beim Übergang von der erstarrten mittelalterlichen Musik zu neuen , freieren Kompositionstechniken. Galilei wurde von Mönchen in Vallombroso unterrichtet und studierte dem Wunsch seines Vaters folgend ab 1581 zunächst Medizin an der Universität von Pisa. Doch schon 1585 gab er dies wieder auf , um sich in Florenz der Philosophie und Mathematik zu widmen.1589 erhielt er einen Lehrstuhl für Mathematik in Pisa ,der er aber 1592 nicht verlängert wurde. Angeblich hat er seine Studenten entgegen der aristotelischen Lehrmeinung ( Aussage : die Fallgeschwindigkeit sei dem Gewicht eines Körpers proportional ) jener Zeit unterrichtet , sie sogar anschaulich widerlegt, indem er 2 unterschiedlich schwere Gegenstände vom Schiefen Turm herunterfallen ließ. I m selben Jahr wurde er daraufhin Professor der Mathematik an der Universität Padua und behielt dieses Amt bis 1610 inne. Ab 1599 unterhielt der dann 35jährige ein Verhältnis mit Maria Gamba und wurde in den folgenden Jahren Vater von 2 Töchtern und einem Sohn. In Padua entwickelte Galilei Galilei einen Proportionalzirkel zur praktischen Lösung mathematischer Probleme und entdeckte durch sorgfältige Messungen die Gesetze fallender Körper und der parabolischen Bahn von Geschossen . Er beschäftigte sich des weiteren auch mit den Pendelbewegungen und der Mechanik. Mit seiner neuen Vorgehensweise (sorgfältige Messungen) wandte er sich immer mehr von der bisherigen spekulativen Physik ab. Obwohl er sich schon seit 1595 mehr dem kopernikanischen System ( Aussage : die Erde dreht sich um die Sonne - heliozentrisches Weltbild ) als der allgemein populären ptolemäischen Theorie (Aussage : die ruhende Erde ist Mittelpunkt im Kosmos ) zugeneigt fühlte, begann er erst 1609 mit seinen Fernrohrbeobachtungen. Er baute ein ein Jahr zuvor in den Niederlanden entwickeltes Fernrohr nach und verbessertes es im Dezember zu einem Fernrohr mit 20igfacher Vergrößerung. Dadurch konnte Galilei die Oberfläche des Mondes genauer erforschen und schließlich die Verwandtschaft und Ähnlichkeit zwischen Mond und Erde erkennen. Außerdem beschreibt er erstmals den Aufbau der Milchstraße aus Einzelsternen, die Sonnenflecken, und entdeckte die vier größten Jupitermonde ( Europa, Io, Ganymed, Callisto - auch als „ Galileische Monde“ bezeichnet ) ,sowie die Venusphasen, die Saturnringe und die Abplattung von Jupiter und Saturn. In seinem Buch Sidereus Nuncius (= Sternenbotschaft ) beschreibt er 1610 diese Himmelsbeobachtungen und Erkenntnisse. Auf den großen Anklang seines Buches hin , zieht er nach Florenz und wird dort erster Mathematiker und Philosoph des Großherzogs von Toskana. Dort konnte er sich zwar nun ganz dem Forschen und Schreiben widmen, war aber zugleich in den Einflußbereichs Roms gelangt. Durch seine Himmelsbeobachtungen und Entdeckungen sah Galilei die kopernikanische Theorie mehr denn je bestätigt und setzte sich dementsprechend dafür ein . Auch widersprach er mit seinen Aussagen der aristotelischen Auffassung ( Aussage : im existieren nur kugelförmige Körper ) . Er verfasste 1612 ein weiteres Buch, diesmal über schwimmende Körper, dessen Inhalt aber ebenso wie der des 1613 darauffolgenden Buches über Sonnenflecken nicht anerkannt und angegriffen wurde. Der jesuitische Kardinal Robert Bellarmine ermahnte ihn , die kopernikanische nicht Theorie weiter zu lehren und zu verteidigen , da sie gegen die kirchliche Lehre verstoße. Auch kritisierte er Galileis Versuche die Auslegung der Bibel dem gestiegenen Wissensstand anzupassen. 1616 erließ die Index - Kongretation ein Dekret, nachdem alle kopernikanischen Bücher der Zensur unterworfen wurden. Galilei verlegte seine Arbeit und Forschung daraufhin auf die Voraussagung der Positionen der Jupitersatelliten und führte seine Beobachtungen von fallenden Körpern fort. 1623 veröffentlichte er ein Buch über Kometen (Saggiatore = Prüfer mit der Goldwaage ), in dem es aber eigentlich weniger um jene , als um seine Ansichten über wissenschaftliches Denken ging. Von 1624 bis 1629 schrieb Galilei an seinem ersten Hauptwerk , das er Dialog über die Gezeiten nennen wollte, und in dem er wiederum die heliozentrische Theorie diskutierte und sie zu beweisen versuchte. Er war überzeugt , dass seine Gezeitentheorie, die auf der Bewegung der Erde gründet, einen bedeutenden Beweis darstellte. Heute weiß man allerdings, dass er sich im Aspekt der Gezeiten irrte. Obwohl sein Werk , dessen Titel er allerdings in Dialogo sopra i due massimi sistemi ( = Dialog über die zwei hauptsächlichsten Weltsysteme ) umändern mußte zweimal behördlich genehmigt wurde , wurde er nach der Veröffentlichung 1632 der Ungehorsam und Ketzerei angeklagt. Er mußte sich vor dem Inquisitionsgericht in Rom verantworten. Dort legte er zwar ein von Kardinal Bellarmine, der inzwischen verstorben war, unterzeichnetes Zertifikat vor , das die Anschuldigung widerlegte, wurde 1633 aber dennoch zu lebenslanger Kerkerhaft verurteilt. Die Strafe wurde später in lebenslangen Hausarrest umgewandelt . Außerdem mußte der Verurteilte noch seine Theorie abschwören, der Dialog wurde verbrannt. Zwei weitere Schicksalsschläge trafen ihn 1634, als seine Tochter Virginia starb und er 1638 erblindete. Vor seiner Erblindung stellte er noch sein letztes und bedeutendstes physikalisches Buch Discorsi e dimostrazioni matematiche ( = Unterredungen und mathematische Demonstrationen über zwei Wissenszweige, die Mechanik und die Fallgesetze betreffend ) fertig . Es ist ebenso wie schon Dialogo nicht als wissenschaftliche Abhandlung, sondern wie ein Schauspiel aufgebaut : Drei Hauptfiguren , Salvati, Sagredo, und Simplicio unterhalten sich über die betreffenden Gegenstände des Buches. Galilei läßt dabei Salvati für sich und seine Ansichten sprechen, Sagredo macht die klugen , Simplicio die einfältigen Einwände.

Am 8. Januar 1642 starb Galilei mit seinen angeblich letzten Worten Eppur si muove ! ( Und sie bewegt sich doch ! )in Arcetri bei Florenz. Erst im Oktober 1992 wurde er von Papst Paul II. öffentlich rehabilitiert.

Andrea Rauer,

Kl. 11n

Ende der Leseprobe aus 3 Seiten

Details

Titel
Und sie bewegt sich doch!
Autor
Jahr
1999
Seiten
3
Katalognummer
V96787
ISBN (eBook)
9783638094627
Dateigröße
327 KB
Sprache
Deutsch
Arbeit zitieren
Andrea Rauer (Autor:in), 1999, Und sie bewegt sich doch!, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/96787

Kommentare

  • Gast am 2.2.2005

    Minibiografie.

    Extra Minibiografie für alle, die die Würze der Kürze Lieben.

  • Gast am 12.3.2003

    Perfekte Biographie.

    Ich als Italiener fühle mich dem Galileo am inigsten Verbunden, und muss sagen, dass diese Arbeit in dieser Kürze, alles Wichtige über Galileo enthält.

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Titel: Und sie bewegt sich doch!



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