Leseprobe
GUTTATION
Definition: Guttation ist die Ausscheidung verdünnter, wässriger Lösungen durch die Blätter (Xylemsaft).
Bedingung: hohe Luftfeuchtigkeit und somit eingeschränkte Transpiration, sowie günstige Temperaturen für die Stoffwechselaktivität.
Folge: Guttationströpfchen an den Blättern: -> bei Monocotyledonen an den Blattspitzen
-> bei Dicotyledonen an den Blatträndern
Formen der Guttation: entweder (im einfachsten Fall) passiv, oder aber aktiv
➔ Passive Guttation: Erscheinung durch den Wurzeldruck ausgelöst
(-> Wurzeldruck: durch aktive Aufnahmeprozesse in die Wurzeln wird das osmotische Potential erniedrigt => Wassereinstrom => drückt Xylemsaft nach oben)
-> entweder wird das Wasser (Xylemsaft) durch Risse in der Epidermis rausgedrückt (Gramineen), oder
-> Xylemsaft wird über Hydathoden (passive Spaltöffnungen, die sich durch stark vergrößerte, weit geöffnete Schließzellen auszeichnen, die am Ende der Gefäßbahnen liegen ) ausgeschieden.
➔ Aktive Guttation: Pflanzen sondern die Flüssigkeit über aktive Hydathoden (Wasserdrüsen) ab. Diese Wasserdrüsen zeigen einen komplizierteren Bau als die passiven Hydathoden und besitzen häufig spezielle Epithelzellen, welche zwischen den Enden der Tracheiden des Xylems und der Wasserspalte liegen.
Da in der Regel die Guttationsflüssigkeit ein niedrigeres Wasserpotential als die Zelle hat, erfolgt die Ausscheidung über die Wasserdrüsen nicht primär, sondern osmotisch über primär ausgeschiedene Ionen.
ODER
Druckfiltration: Auspressen von Flüssigkeit aus der Zelle mit sehr hoher osmotischer Konzentration und dementsprechend hohem Druckpotential durch die Plasmamembran, die an der zur Oberfläche gerichteten Zellseite besonders permeabel sein müßte.
ANMERKUNG: der Ablauf der Guttation ist noch nicht hinreichend geklärt, dies ist nur der Versuch einer kurzen Zusammenfassung der Theorien!
- Arbeit zitieren
- Silke Tappiser (Autor:in), 2000, Guttation. Kurzbeschreibung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/96762
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