Die Todesstrafe


Referat / Aufsatz (Schule), 1998

6 Seiten

Anonym


Leseprobe


Die Todesstrafe

"Warum - Töten wir Menschen, die getötet haben? Etwa um zu zeigen, daß es Unrecht ist Menschen zu töten?"

Def.: Die Todesstrafe soll eine Wiedergutmachung und Bestrafung einer strafbaren Handlung durch den gesetzlich geduldeten und gerichtlich angeordneten Tod des Schuldigen erwirken.

Argumentation des Themas

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Aufsatzüber die persönliche Meinung zum Thema Todesstrafe

Ich möchte meinen Aufsatz mit dem Artikel 3 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen vom 10. Dezember 1948 beginnen, in dem es heißt : "Jeder Mensch hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person". Anhand dieses Zitats erkennt man schon meine persönliche Meinung zu diesem viel diskutierten und leider Gottes immer noch aktuellen Thema, die sich strikt gegen die Todesstrafe als Mittel des Strafvollzugs durch die judikative Gewalt richtet.

Die Todesstrafe stellt für mich die grausamste, unmenschlichste und erniedrigendste Form der Bestrafung eines Menschen durch einen Menschen dar, denn mit ihrer Ausführung werden die Menschenrechte, die jeder Mensch besitzt und die keinem Menschen aberkannt werden dürfen, verletzt und man begibt sich somit auf die gleiche Stufe einer unzivilisierten und rückständig entwickelten Kultur aus der Vorzeit der menschlichen Entwicklung.

Man muß natürlich beachten, daß es sich bei zum Tode Verurteilten in vielen Fällen um Menschen handelt, die jemanden getötet haben und dies auch oft auf eine erschreckende und grausame Weise, sei es nun aus triebhaftem Handeln heraus, oder aus rein materieller Ursache. Ist dies aber ein Grund auch den Tätern die von ihnen nicht beachteten Menschenrechte abzuerkennen, ist dies ein Grund sie auf eine mindestens zehnminütige Art und Weise umzubringen, die auf keinen Fall schmerzlos, sondern eher qualvoll geschieht? Ich denke, daß kein Mensch der Welt das Recht hat jemanden anders zu töten auch nicht, wenn es im Sinne der Rechtsprechung durch einen staatlich beauftragten Mörder geschieht. Das für mich mit am stärksten ausschlaggebende Argument, mich gegen die Todesstrafe auszusprechen, ist die Unwiderruflichkeit der Hinrichtung, denn es sind mindestens 23 Fälle im

Zeitraum von 1900 bis 1987 bekannt, bei denen in den USA Unschuldige hingerichtet wurden. Es stellt sich aber auch die Frage nach dem Sinn der staatlichen Tötung von Geisteskranken, da diese Personen in den meisten Fällen nicht wissen , was für eine Schuld sie trifft, da sie oft in anderen "Welten" leben und sie somit auch nicht für schuldig im eigentlichen Sinne gesprochen werden können, solche Menschen gehören aufgrund ihrer Tat nicht in einen Todestrakt, sondern sie benötigen professionelle Hilfe in einer Anstalt für Geisteskranke bzw. Psychopaten.

Es ist auch bekannt, daß insbesondere in den USA Jugendliche unter 18 Jahren hingerichtet wurden und werden , man gibt ihnen somit keine Chance sich wieder in die menschliche Gesellschaft zu integrieren und man übersieht offensichtlich nicht die Tatsache, daß diese Jugendlichen zu fast 100% aus sehr armen und unsozialen Verhältnissen kommen und sie durch Mißhandlungen in ihrer geistigen Entwicklung oftmals gestört sind, es ist also eher die Aufgabe des Staates diese Jugendlichen zu rezivilisieren, als sie zu töten. Der Grund für eine Hinrichtung ist in den Ländern, die die Todesstrafe anwenden ebenso unterschiedlich, wie die Art der Hinrichtung.

Während in den USA Menschen wegen der Tötung eines Menschen sowie anderer schwerer Vergehen hingerichtet werden, so werden z.B. in Nigeria Menschen wegen religiöser Unruhen und im Iran genügt es die falschen politischen Auffassungen zu haben, um sich den "staatlichen Tod zu verdienen" und im Strafgesetzbuch des Iran heißt es wörtlich: "Bei einer Steinigung dürfen die Steine nicht zu groß sein, damit der Verurteilte nicht schon vom ersten oder zweiten Stein getötet wird; sie sollen aber auch nicht so klein sein, daß man sie nicht mehr als Steine bezeichnen kann." Die Hinrichtungsarten reichen von Hängen und Erschießen bis zur Todesspritze und dem elektrischen Stuhl, keine dieser Hinrichtungsarten ist schmerzlos und keine lehnt sich an die Menschenrechte an, sie scheinen den betroffenen Personen aberkannt zu sein, es sind also eher "Tiere" als Menschen, die hingerichtet werden. Ich frage mich wirklich, ob es denn nicht Strafe genug ist, eine Freiheitsstrafe zu verbüßen , als hingerichtet zu werden, denn den Angehörigen eines Opfers hilft eine Hinrichtung auch nicht dasselbe wiederzubekommen, ob es daher nötig ist noch einen Menschen zu töten wage ich doch arg zu bezweifeln. Eine Hinrichtung macht das ausgelöschte Leben wertlos. Eine sehr gewichtige Rolle während vor und nach einer Hinrichtung nehmen, insbesondere in den USA, die Ärzte ein. Es ist eindeutig eine Verletzung der ärztlichen Ethik, wenn Ärzte Untersuchungen durchführen, die die Todeskandidaten psychisch und physisch für die Hinrichtung tauglich erklären und wenn dieselben die Hinrichtung durchführen, überwachen und den Tod des Verurteilten feststellen, da Ärzte Leben retten und nicht zerstören bzw. bei der Zerstörung mithelfen sollen, sie haben schließlich geschworen, Leben zu erhalten, und diese zu schützen. Bei den Todeskandidaten entdeckt man besonders in den amerikanischen Todestrakten eine große Anzahl von Schwarzen und Angehörigen anderer Minderheiten, es sind aber nur wenig Weiße in den Todestrakten. Wenn man den Anteil der Schwarzen an der Bevölkerung der USA mit 12% dem Anteil der Schwarzen in den Todestrakten mit 48% gegenüberstellt, so fragt man sich doch ernsthaft, ob es etwa Diskriminierung in den Gerichtssälen gibt, ob Schwarze vielleicht bevorzugt den kostenlosen Tod durch den Staat bekommen? Eine nächste Frage ergibt sich bei der Einteilung der Kandidaten nach der sozialen Herkunft, warum trifft man nur Menschen, die aus armen Verhältnissen stammen, warum gibt es kein Reichen, die auf ihre Hinrichtung warten, ist der gesetzlich bewilligte Tod etwa ein "Privileg" für Arme, da sie sich keinen Staranwalt leisten können? Man erkennt also, daß die Todesstrafendebatte besonders in den USA auf sehr viel Negativmaterial stößt, da sich die Verhandlung und das Urteil über ein Menschenleben offensichtlich nicht objektiv führen läßt, sondern von Vorurteilen und subjektiver Beurteilung verfälscht wird.

Zur abschreckenden Wirkung kommend, die von der Todesstrafe auf andere potentielle Täter ausgehen soll, läßt sich sagen, daß Untersuchungen ergeben haben, daß sich z.B. in Kanada die Mordrate nach Abschaffung der Todesstrafe verringert hat, es gibt auch keinerlei statistische Beweise von wissenschaftlichen Untersuchungen, die die These der Abschreckung auch nur im Ansatz unterstützen, sie ist demnach eindeutig als falsch zu bewerten und somit auch kein Grund, der für die Todesstrafe spricht. Wenn man die eben angesprochene These auf Terroristen weiterführt, die z.B. nach Flugzeugentführungen mit Todesfolgen des öfteren zum Tode verurteilt werden, so ist dies für einen Terroristen eher ein Anreiz alles blindlings zu zerstören, da er/sie den Tod in den meisten Fällen als Risiko mit einkalkuliert und ihn für eine seiner Meinung nach gerechte Sache auch nicht scheut.

Meiner Meinung nach ist auch das oft angesprochene Thema der Kostenverringerung durch die Todesstrafe kein Argument sich gegen die Freiheitsstrafe einzusetzen, denn hier stellt sich eine rein auf Humanität zielende Frage, ob man das Leben eines Menschen überhaupt mit Geld vergleichen bzw. einem Sachwert gleichsetzen kann, da das Leben eines Menschen für mich einen Komplex darstellt, den es zu schützen und nicht zu zerstören gilt, ich verweise auf den Artikel 1 der Menschenrechte (Menschenwürde) : "Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Wissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen." Natürlich muß man beachten, daß der verurteilte Mensch sich in den meisten Fällen auch nicht an die Menschenrechte gehalten hat, aber muß eine Regierung nach einer solchen Straftat dieselbe begehen, um sie zu sühnen, oder sollte sie nicht viel besser den Menschen ihres Landes und der Erde ein Beispiel dafür geben, wie man unter Beachtung der Menschenrechte einen Menschen für eine Tat bestrafen kann, sollte sie nicht an erster Stelle mit gutem Beispiel vorangehen? Ich denke, daß dies der Fall sein sollte, da sich ansonsten nie auf der Welt herauskristallisiert, was das eigentliche Unrecht an der Ermordung eines Menschen, an der Auslöschung eines Lebens ist. Niemand hat das Recht einen Menschen zu töten, auch nicht, wenn dieser einen Menschen getötet hat, denn eine Haftstrafe und das Ausstoßen aus einer Gesellschaft ist Strafe genug. Ein weiteres Argument entgegen der Todesstrafe ist, ob es notwendig ist, daß nicht nur eine Familie um einen gewaltsam aus der Welt gerissenen Menschen klagt, sondern die Familie des Täters auch noch diesen psychischen Druck einen

Menschen verloren zu haben aushalten muß, denn in den meisten Fällen denkt niemand, der einen Menschen, sei es nun vom Staat beauftragt, oder von einem Straftäter ausgehend, umbringt an die Familie des Verstorbenen. Der Gesellschaft muß vor Augen geführt werden, daß man mittels der Todesstrafe die Schwerstkriminalität nicht beseitigt und sie somit keine Lösung des Problems darstellt.

Als abschließenden Satz meines Aufsatz möchte ich die Frage in den Raum stellen, ob der Begriff Rache wirklich in die Rechtsprechung eines Staates gehört, oder ob man sich mit ihm nicht auf das Niveau des Täters begibt?

Die verwendeten Argumente und Zitate stammen größtenteils aus Schriften von "amnesty international" und anderen im Internet veröffentlichten Publikationen über das Thema.

Ende der Leseprobe aus 6 Seiten

Details

Titel
Die Todesstrafe
Jahr
1998
Seiten
6
Katalognummer
V96459
ISBN (eBook)
9783638091350
Dateigröße
335 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Argumente für und gegen die Todesstrafe mit anschließender persönlicher Stellungnahme
Schlagworte
Todesstrafe
Arbeit zitieren
Anonym, 1998, Die Todesstrafe, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/96459

Kommentare

  • Gast am 16.4.2007

    Danke.

    danke hast mir echt geholfen machn inna schule grad argumentiern:-!

    kann ich voll net abba naja

    cööösi

  • Gast am 18.11.2002

    Wahrlich ein Wort.

    Diese Arbeit, ist mehr als nur die Meinung eines einzelnen, sie vertritt die unausgesprochene Meinung vieler, wie ich selbst im Religionsunterricht herausfand, es ist erstaunlich wie sich manche Gedanken gleichen

  • Gast am 7.11.2002

    teils komische argumente.

    Hallo anonymer Mensch!
    Das haste eigentlich eigentlich gar nich schlecht gemacht, aber einige deiner Argumente sind einfach nich tragbar. Sorry.

  • Gast am 20.10.2001

    NAJA geht schon.

    Geht schon

  • Gast am 6.9.2001

    Anonym II.

    Es wäre korrekt gewesen (lassen wir mal die unbegründete Anonymität des Autors beiseite), die der Arbeit zugrundeliegenden Fundstellen zu qualifizieren. Je kürzer zitierte oder übernommene Statements sind, umso interessanter muß es für einen Leser sein können, zu erfahren, als welchem Kontext sie stammen.

  • Gast am 30.8.2001

    klasse.

    hat mir echt geholfen thank ;o) cu

  • Gast am 30.8.2001

    Die Todesstrafe.

    Hat mir echt weiter geholfen thanks ;o)
    lieb. Dini

  • Gast am 15.7.2001

    einfach geil.

    Das hast du echt super gemacht!

  • Gast am 14.5.2001

    echt super.

    hi du,wer auch immer du bist!ich muß dich echt loben,denn deine meinung zum tehma ist total spitze!cu sabine

  • Gast am 16.11.2000

    Veröffentlichung.

    Hallo, unbekannter Autor!

    wenn Du schon Artikel veröffentlichst, dann tue es bitte unter Deinem eigenen Namen und E-Mail Adresse.
    Wir haben nämlich Post bekommen:

    "ich wollt dat hier mal fix ausprobieren und wuerd mich freuen schnellstens Antwort zu
    bekommen.Dienstag darf ich Referat halten.
    Ciao orki"

    Dienstag war gestern!

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