Snapchat als journalistisches Medium?

Eine Potentialanalyse der App für die Nachrichtenrezeption und -produktion bei jüngeren Nutzergruppen


Bachelorarbeit, 2018

69 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung
1.1 Problemstellung und Relevanz des Forschungsinteresses
1.2 Zielsetzung
1.3 Vorgehensweise

2. Journalismus und das „Social Web"
2.1 Definition und Wandel des Journalismus durch das „Social Web"
2.2 Vom Gatekeeper zum Gatewatcher - Die gewandelte Rolle des Journalisten
2.3 Bedrohung oder Bereicherung? Zum Verhältnis des partizipativen und professionellen Journalismus
2.4 Twitter als Beispiel des journalistischen Potentials von Sozialen Medien

3. Soziale Medien, Nutzungsmotive und Snapchat
3.1 Definition Sozialer Medien und Social Networked Sites
3.2 Motive der Nutzung Sozialer Medien nach dem Uses-and-Gratification-Approach
3.3 Snapchat: Definition und Anwendungen der App
3.3.1 My Story
3.3.2 Our Story
3.3.3 Snap Map
3.3.4 Discover
3.4 Charakteristika von Snapchat

4. Journalistische Potentiale von Snapchat

5. Forschungsfragen und Hypothesen

6. Methodik der Untersuchung
6.1 Durchführung und Teilnehmer
6.2 Operationalisierung

7. Ergebnisse der Untersuchung
7.1 Beschreibung der Stichprobe
7.2 Hypothesentests

8. Fazit und Diskussion
8.1 Limitationen
8.2 Ausblick

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Anhang

1. Einleitung

Die Einleitung zeigt zunächst die Problemstellung und Relevanz des Themas für die Medienwissen­schaft auf. Anschließend sollen die Zielsetzung sowie die Vorgehensweise der Arbeit erläutert wer­den.

1.1 Problemstellung und Relevanz des Forschungsinteresses

„The fundamental driver of the changes in journalism, as well as of many wider changes in society, is an idea of access and participation for which the Internet and its associated technologies can be seen as emblematic examples [...]“ (Bruns, 2005, S. 307).

Durch die technischen Möglichkeiten und neuen Anwendungen des „Social Web“ ergibt sich ein gewandeltes Mediennutzungs- und Informationsverhalten. Nutzer erhalten einen unbegrenzten Zu­gang zu vielfältigsten Informationsquellen. Gleichzeitig können sie selbst Wissen beisteuern, indem sie Inhalte wie Videos, Kommentare oder Fotografien erstellen und medial verbreiten (Hamann, 2008, S. 216). Es zeigt sich, dass Sozialen Medien eine bedeutsame Rolle bei der Beschaffung und Verbreitung von Informationen beigemessen werden kann. Nach den Angaben des Social-Media­Atlas 2016/2017 nutzen 80% aller Internetnutzer Soziale Medien. In der Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen ist die Nutzung am stärksten ausgeprägt (Busemann, 2013, S. 392). Weiterhin ergaben die Erkenntnisse einer Studie von Hölig und Hasenbrink (2016, S. 16), dass gut 30% der Befragten Soziale Netzwerke regelmäßig als Nachrichtenquelle nutzen, im Vergleich dazu liegt die regelmä­ßige Nutzung von gedruckten Zeitungen bei 29%.

Soziale Medien bieten Redaktionen und Lesern die Möglichkeit, miteinander in Kontakt zu treten und neue Formen des journalistischen Angebotes entstehen zu lassen. So spricht Bruns (2005) von „Unfinished News“ (S. 52). Nachrichten sind nicht länger abgeschlossen, sobald sie publiziert wur­den, sondern werden durch neue Informationen und nutzergeneriertes Material ergänzt (ebd.). Ins­besondere bei Breaking News können Soziale Medien, wie beispielsweise Twitter, Zugang zu Bildmaterial und Augenzeugenberichten liefern, die dem professionellen Journalismus als ergän­zende Recherchequelle oder Stimmungsbild dienen können (Neuberger, vom Hofe & Nuernbergk, 2011, S. 84).

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Soziale Medien neue Arten, Methoden und Tools für die Produktion, Publikation und Distribution von Nachrichten bereitstellen (Bro & Wallberg, 2014, S. 489). Vorherige Studien zum Thema der journalistischen Potentiale widmeten sich insbesondere dem Microblogging-Dienst Twitter, jedoch müssen die verschiedenen Applikationen gesondert be- trachtet werden, da sie über jeweils spezifische Charakteristika, Motive der Nutzung und Funktio­nen verfügen (Alhabash & Ma, 2017, S. 2). Neben Twitter hat sich mit Snapchat ein weiteres Sozia­les Medium entwickelt, welches die Aufmerksamkeit von Journalisten und Medienunternehmen auf sich zieht. So spricht Julian Reichelt, Chefredakteur der Bild.de, in einem Artikel von Snapchat als Plattform für den Journalismus, welche großes Potential biete, um mit einer sehr jungen Zielgruppe in Kontakt zu treten (Jannasch, 2016, § 4). Die Anwendung möchte unmittelbare, ungefilterte und ungeschönte Kommunikation in Echtzeit fördern (Gerlitz, 2015, S. 43) und bietet sowohl Journalis­ten, als auch Rezipienten die Möglichkeit, Nachrichten zu erstellen und zu verbreiten. Weltweit verfügte Snapchat 2017 über 173 Millionen täglich aktive Nutzer und verzeichnete damit im Ver­gleich zu 2016 ein starkes Wachstum (Snap Inc., 2017, S. 3). Laut der ARD/ZDF-Onlinestudie 2016/2017 überholte Snapchat zudem Twitter bei der Gesamtnutzung in Deutschland. Bisher liegen keine Studien vor, die sich mit Snapchat vor dem Hintergrund der journalistischen Relevanz ausei­nandersetzen. Anhand der Arbeit soll die bestehende Forschungslücke geschlossen und die zentrale Frage beantwortet werden, über welche Potentiale Snapchat für die Nachrichtenrezeption und - produktion bei jüngeren Nutzergruppen (14-29 Jahre) verfügt.

1.2 Zielsetzung

Ziel der Untersuchung ist die Analyse der journalistischen Potentiale von Snapchat aus Nutzersicht. Es soll ermittelt werden, inwieweit Personen zwischen 14 und 29 Jahren die Anwendung im Ver­gleich zu anderen Medien nutzen, um Nachrichten zu konsumieren. Weiterhin soll untersucht wer­den, welchen Einfluss die Motive der Zielgruppe auf die Nachrichtenrezeption und die Produktion eigener Inhalte nehmen können. Zuletzt wird geprüft, ob ein Zusammenhang zwischen dem Medi­enimage von Snapchat und der Beurteilung der journalistischen Potentiale aus Sicht der Nutzer be­steht. Die theoretische Grundlagen der Untersuchung bilden aktuelle Literatur, Untersuchungen und Studien. Die Untersuchung erfolgt empirisch mittels einer quantitativen Befragung der Zielgruppe. Im Rahmen der Befragung soll die allgemeine Nutzung, der Nachrichtenkonsum, die Motive der Befragten, die Nachrichtenproduktion sowie die Einschätzung der journalistischen Potentiale von Snapchat ermittelt werden. Die Arbeit beschränkt sich auf die Nutzergruppe der 14- bis 29­Jährigen, da anhand der Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudie 2016/2017 deutlich wird, dass Snapchat zum Großteil nur innerhalb dieser Altersklasse verwendet wird. Ebenso werden im Rah­men der Arbeit ausschließlich das Nutzungsverhalten, die Motive und die Einschätzungen von Kon­sumenten ermittelt, professionelle Journalisten als Anbieter werden nicht befragt.

1.3 Vorgehensweise

Die vorliegende Arbeit lässt sich in acht Bereiche untergliedern. Auf die Einleitung folgt eine the­matische Einführung in das Forschungsfeld Journalismus sowie dessen Wandel durch das „Social Web“. Das nachfolgende Kapitel enthält Informationen zu Sozialen Medien, Schwerpunkte bilden hier die Vorstellung der App Snapchat sowie dessen Funktionsweisen. Das vierte Kapitel spezifi­ziert die journalistischen Potentiale von Snapchat. Darauf aufbauend folgt die Vorstellung der Hy­pothesen und Methodik. Nach der Untersuchung erfolgt die Analyse und Interpretation der Ergeb­nisse. Abschließend werden die Erkenntnisse in einem Fazit konzentriert, Limitationen benannt und Anregungen für weitere Forschungen gegeben.

2. Journalismus und das „Social Web

Das nachfolgende Kapitel dient dem Zweck, in das Forschungsfeld des Journalismus und dessen Wandel einzuführen. Es sollen die Charakteristika des Wandels benannt und das neue Selbstver­ständnis des Journalisten erläutert werden. Weiterhin sollen Perspektiven, Chancen und Risiken aufgezeigt werden, die das „Social Web“ für den Journalismus mit sich bringt.

2.1 Definition und Wandel des Journalismus durch das „Social Web“

Die Hauptaufgabe des Journalisten besteht darin, als Spiegel der Gesellschaft zu fungieren. So defi­niert Klaus Meier die Rolle des Journalismus wie folgt:

„Journalismus recherchiert, selektiert und präsentiert Themen, die neu, faktisch und relevant sind. Er stellt Öffentlichkeit her, indem er die Gesellschaft beobachtet, diese Beobachtung über periodische Medien einem Massenpublikum zur Verfügung stellt und dadurch eine gemeinsame Wirklichkeit konstruiert. Diese konstruierte Wirklichkeit bietet Orientierung in einer komplexen Welt“ (Meier, 2007, S. 13).

Die Funktionen des Journalismus bleiben in ihrem Kern bestehen, jedoch haben sich mit der Etab­lierung und der alltäglichen Nutzung des „Social Web“ zahlreiche neue Einflüsse und Struktur­wandlungen des Journalismus ergeben (Blöbaum, 2016, S. 158f). Der Begriff „Social Web“ wird oftmals als Synonym für „Web 2.0“ verwendet und es herrscht Uneinigkeit über eine einheitliche Definition (Alfert, 2015, S. 34). Um die Begrifflichkeit inhaltlich abzugrenzen, wird in dieser Ar­beit auf die Definition nach Ebersbach, Glaser und Heigl Bezug genommen:

„Das „Social Web“ besteht aus: (im Sinne des WWW) webbasierten Anwendungen, die

Menschen, den Informationsaustausch, den Beziehungsaufbau und deren Pflege, die Kommunikation und die kollaborative Zusammenarbeit in einem gesellschaftlichen oder gemeinschaftlichen Kontext unterstützen, sowie den Daten, die dabei entstehen und den Beziehungen zwischen Menschen, die diese Anwendungen nutzen“ (Ebersbach et al., 2011, 35).

Das „Social Web“ ist als Teilbereich des „Web 2.0“ anzusehen (Alfert, 2015, S. 34).

Der Fokus liegt hierbei auf dem vernetzenden, sozialen Charakter und weniger auf der Technik der Anwendungen (ebd.). Obgleich der Begriff demnach nicht deckungsgleich mit „Web 2.0“ zu ver­wenden ist, so weist das „Social Web“ im Kern dieselben Charakteristika auf: Die Grundlagen bil­den aktive Nutzer und User Generated Content (Stanoevska-Slabeva, 2008, S. 17).

Communities wie Facebook, Instagram oder Snapchat sind frei verfügbar und ermöglichen es jedem Nutzer, der Öffentlichkeit Themen bereitzustellen, Meinungen medial zu verbreiten und mit Journa- listen in Kontakt zu treten. Die neuen Möglichkeiten, die das „Social Web“ mit sich bringt, führen zu stark gewandeltem Nutzungsverhalten des Internets und zu einem neuen Selbstverständnis des Nutzers (ebd., S. 16). Das Publizieren eigener Inhalte und das Kommentieren Anderer ist längst zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Daraus ergibt sich ein zentraler Aspekt des Wandels, dem der Journalismus unterliegt: Die Selbstbeobachtung und Herstellung von Öffentlichkeit obliegt nicht mehr ihm allein, sondern kann auch durch Laien erfolgen. Neben dem gewandelten Rollen­konzept, welches im nächsten Unterkapitel detaillierter erläutert wird, lassen sich weitere Struktur­veränderungen herausstellen. Simons (2011) spricht von einer „Medienrevolution“ (S.99) durch das „Social Web“: Das neue Netz ermöglicht es erstmalig, mediale Inhalte massenhaft gemeinschaftlich zu sammeln und zu bearbeiten (ebd.). Journalismus wird so zu einem partizipativen Prozess zwi­schen Journalisten und Lesern, welchen Bowmann und Willis wie folgt definieren:

„Participatory journalism: The act of a citizen, or group of citizens, playing an active role in the process of collecting, reporting, analyzing and disseminating news and information. The intent of this participa­tion is to provide independent, reliable, accurate, wide-ranging and relevant information that a democracy requires“ (Bowmann & Willis, 2003, S. 9).

Nutzer kommentieren Beiträge, sie äußern ihre Meinung und steuern Informationen bei. Für Journa­listen ergeben sich daraus zahlreiche Perspektiven und potenzielle Quellen, die Ansatzpunkte für weitere Recherche liefern können. Hierbei gilt es jedoch, die nutzergenerierten Inhalte hinsichtlich ihrer Wahrhaftigkeit, Relevanz und Qualität einer detaillierten Prüfung zu unterziehen. Zusätzlich müssen die Beiträge auch nach ihrer Veröffentlichung betreut und aktualisiert werden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: The Emerging Media Ecosystem

Quelle: Bowmann & Willis (2003, S. 12)

Eine weitere strukturelle Veränderung journalistischer Arbeit stellt nach Simons (2011) die Kon­vergenz der Distributionskanäle dar: Die Grenzen zwischen Online- und Offline-Medien schwinden zunehmend (S. 107). Texte, Videos, Fotos und Audios können in digitale Dateien verpackt und on­line gestellt werden (ebd.) Somit sinkt die Bedeutsamkeit der einzelnen Kanäle: Ob Onlineartikel, Webradio oder Videomediatheken - Nutzer können mit wenigen Klicks zwischen den Medien wechseln. Ging es ehemals darum, die Zeitung als fertiges Produkt zu verkaufen, so bilden nun In­formation und Inhalte das Kernprodukt (ebd.).

Als Konsequenz der genannten Wandlungen und technischen Möglichkeiten des „Social Web“ lässt sich zusammenfassen, dass die klare Rollentrennung zwischen Journalisten und Rezipienten nicht länger besteht. Dadurch, dass der Nutzer in die Erstellung von Inhalten involviert wird und seine Wünsche berücksichtigt werden müssen, ergeben sich neue Aufgaben und Herausforderungen für den Journalismus (Auer, 2016, S. 498). Nachfolgend sollen diese Aspekte genauer betrachtet und mit der gewandelten Rolle des Journalisten in Beziehung gesetzt werden.

2.2 Vom Gatekeeper zum Gatewatcher - Die gewandelte Rolle des Journalisten

Um die gewandelte Rolle und die damit verbundenen neuen Aufgaben zu veranschaulichen, soll der Ansatz des „Gatewatching“ von Axel Bruns (2005, 2008) als theoretische Grundlage dienen. Als Ansatzpunkt greift Bruns auf das klassische Konzept der Journalismusforschung, die „Gatekee- ping“- Theorie von David White zurück (Neuberger, Nuernbergk & Rischke, 2009, S. 13 ). Er un­tersuchte anhand von Fallstudien und Analysen, wie die Möglichkeiten des World Wide Webs tra­ditionelle journalistische Formate und das Berufsfeld beeinflussen und wandeln. Bruns (2005) schlussfolgerte, dass die Rolle des Journalisten reevaluiert werden muss (S. 2):

Der ursprüngliche Ansatz des „Gatekeepers“ definierte den Journalisten als Kontrolleur der media­len Kanäle. Er allein entschied, welche Inhalte selektiert, produziert und massenmedial über Print- und Funkmedien verbreitet werden (Bruns, 2008, S. 107). Somit oblag ihm die vollständige Kon­trolle über die Herstellung von Öffentlichkeit. Durch die interaktiven und partizipativen Optionen, die das Internet seinen Nutzern bietet, verliert der Journalismus seine Monopolstellung als Kontrol­leur und Publikator von Inhalten. Seine Rolle wandelt sich zum „Gatewatcher“, dessen zentrale Funktion in der Observierung der Medienkanäle besteht (Bruns, 2005, S. 17). Hierbei fällt ihm eine Vermittlerrolle zu. Er bietet Lesern Orientierung, indem er relevantes Material als Newsquelle iden­tifiziert und unseriöse Inhalte vorab für den Laien herausfiltert (ebd., S. 19). Weiterhin agiert er als Moderator, welcher zum einen den Dialog zwischen den Nutzern leitet und zum anderen ebenso selbst mit ihnen kommuniziert, beispielsweise über die Kommentarfunktion auf Webseiten oder in Sozialen Medien (Bakker, 2014, S. 598). Um die gewandelten Anforderungen bewerkstelligen zu können, ist es notwendig, dass Journalisten und Redakteure über spezifische Kompetenzen der Re­cherche und Bearbeitung verfügen. So müssen sie beispielsweise mit der Technik der verschiedenen Plattformen vertraut sein, um Nachrichten multimedial aufbereiten zu können (ebd., S. 596). Eine weitere Herausforderung liegt darin, aus der Vielzahl der Recherchequellen zu selektieren und diese zu verifizieren. Inhalte können manipuliert, verändert oder aus ihrem Kontext entnommen werden (Brandtzaeg, Lüders, Spangenberg, Rath-Wiggins & F0lstad, 2016, S. 324). Das hohe Risiko der Manipulation und mangelnde Kontrollmöglichkeiten des User Generated Content stellen zentrale Kritikpunkte in der Debatte um die Qualität des partizipativen Journalismus dar. (Bruns, 2005, S. 20). Ebenso wird übergreifend über partizipative Formen des Journalismus diskutiert (Lilienthal, 2013, S. 23f): Bereichern die neuen Entwicklungen den professionellen Journalismus? Koexistieren beide Formen, oder wird der klassische Journalismus gar verdrängt? Nachfolgend sollen die ver­schiedenen Perspektiven gegenübergestellt werden.

2.3 Bedrohung oder Bereicherung? Zum Verhältnis des partizipativen und professionellen Journalismus

Vor dem Hintergrund der zuvor erläuterten Strukturwandlungen des Berufsfeldes herrscht die fort­währende Debatte um die Stabilität des professionellen Journalismus und dessen Beziehung zu den neuen, partizipativen Formen (Löffelholz & Rothenberger, 2016, S. 16). Hierbei existieren drei zentrale Ansichten des Verhältnisses: Konkurrenz-, Komplementär- und Integrationsbeziehungen (Neuberger et al., 2011, S. 19). Im Falle der Konkurrenzbeziehung ringt der professionelle Journa­lismus um seine Stellung als Vermittler, da diese Funktion im Internet auch durch Laien übernom­men werden kann (ebd., S. 16), somit schwindet seine Bedeutung. Komplementärbeziehungen sind dadurch gekennzeichnet, dass nutzergenerierte Inhalte den professionellen Journalismus ergänzen oder unterstützen (ebd.). Soziale Medien können beispielsweise Themen bereitstellen, die als An­stoß für weitere Recherche dienen oder die Wahrnehmung des Nutzers auf das Angebot professio­neller Medienunternehmen lenken und so deren Reichweite steigern (Lilienthal, 2013, S. 20). Bei der Integrationsbeziehung nutzt der professionelle Journalismus partizipative Formaten direkt als Publikationskanal (Neuberger et al., 2011, S. 20). Hierbei können Journalisten beispielsweise selbst Accounts auf Instagram, Facebook oder Snapchat erstellen, um mit Nutzern zu interagieren und junge Zielgruppen zu erschließen.

Die Frage nach der Zukunft und Stabilität des professionellen Journalismus lässt sich aktuell nicht zweifelsfrei beantworten. Neuberger et al. (2011) sprechen jedoch davon, dass bisher keine schwerwiegende Bedrohung des klassischen Journalismus durch partizipative Angebote vorliege (S. 18). Weiterhin sieht Welker (2016) Inklusions- und Partizipationsleistungen als Bereicherung und Chance, das Qualitätsniveau professioneller Berichterstattung zu erhöhen (S. 394).

Im weiteren Verlauf der Arbeit soll auf diese Auffassung Bezug genommen werden. Anhand von Twitter wird exemplarisch verdeutlicht, wie Soziale Medien publizistisch-professionellen Medien in der Praxis als komplementärer und integrativer Kanal dienen können.

2.4 Twitter als Beispiel des journalistischen Potentials von Sozialen Medien

Bevor im nächsten Schritt detailliert auf Soziale Medien eingegangen wird, soll vorab anhand des Beispiels Twitter verdeutlicht werden, in welcher Form „Social Web“-Anwendungen im Journalis­mus genutzt werden.

Bei Twitter handelt es sich um einen Microblogging-Dienst, welcher Nutzern die Möglichkeit bie­tet, kurze Nachrichten von aktuell bis zu 280 Zeichen auf der Plattform zu veröffentlichen und die Inhalte so mit anderen Usern des Netzwerks zu teilen (Boyd, Golder & Lotan, 2010, S. 2). Seit sei­ner Gründung 2006 hat sich das Medium zu der führenden Social-Media-Plattform für journalisti­sche Berichterstattung entwickelt (Gil de Zuniga, Diehl & Ardèvol-Abreu, 2016, S. 1). Doch wie genau kann Twitter ergänzend und integrativ für journalistische Zwecke genutzt werden?

Zunächst ermöglichen die Kürze der Posts und die kommunikative Struktur des Mediums eine schnelle und einfache Rezeption von Nachrichten (Boyd et al., 2010, S. 2). Gil de Zuniga et al. (2016) heben hervor, dass zunehmend mehr junge Leser ihre Nachrichten auch über Soziale Medien beziehen (S.1). Weiterhin regen die interaktiven Möglichkeiten der Anwendung wie teilen, kom­mentieren und folgen die Nutzer zu aktiver Partizipation an. Twitter selbst lädt dazu ein, seine Mei­nung frei zu äußern und eine „weltweite Unterhaltung“ zu starten (Twitter, 2018). Hier liegt die große Stärke des Dienstes: Es wird der Austausch über Breaking News in Echtzeit ermöglicht und Journalisten wird Raum gegeben, mit Lesern zu interagieren (Gil de Zuniga et al., 2016, S. 1). Hermida (2010) bezeichnet Twitter als „awareness system“ (S. 304), welches Informationen sam­melt, kommuniziert und teilt (ebd., S. 301). Journalisten können so insbesondere im Falle von Breaking News schnellen Zugang zu Informationen wie Augenzeugenberichten erhalten. Ebenso können sie ihre Leser stets über die aktuellsten Entwicklungen informieren. Die Ergebnisse der Studie von Neuberger et al. (2011) lassen folgern, dass insbesondere komplementäre Beziehungen zwischen dem professionellen Journalismus und Twitter bestehen (S. 87). So wird Twitter bei­spielsweise genutzt, um junge Zielgruppen zu erreichen (ebd., S. 84) oder um Anschlusskommuni­kation über Nachrichten zu betreiben (ebd., S. 87). Eine Grenze des Potentials liegt in der Eignung als Recherchequelle: Journalisten vertrauen vorrangig auf andere Quellen, nutzen Twitter jedoch als Anregung für Ideen, Stimmungsbilder oder Augenzeugenberichte (ebd., S. 84).

3. Soziale Medien, Nutzungsmotive und Snapchat

Das folgende Kapitel dient dem Zweck, in das Themengebiet der Sozialen Medien einzuführen. Die verschiedenen Komponenten sollen beschrieben und die Motive ihrer Nutzung nach dem Uses-and- Gratification-Ansatz dargelegt werden. Weiterhin liegt der Fokus auf Snapchat als zentraler Gegen­stand der Untersuchung.

3.1 Definition Sozialer Medien und Social Networked Sites

Soziale Medien bezeichnen „Internet-based, disentrained, and persistent channels of masspersonal communication facilitating perceptions of interactions among users, deriving value primarily from user-generated content“ (Carr & Hayes, 2015, S. 49). An dieser Stelle ist eine theoretische Abgren­zung zu der Begrifflichkeit „Social Networked Sites“ notwendig: Soziale Medien bieten ihren Nut­zern einen technischen Kanal zum Transport von Inhalten (Bianchet-Kop, 2016, § 3). Social Net­works hingegen sind Plattformen, die aus dem gemeinsamen Interesse für ein Themengebiet heraus gegründet wurden (ebd., § 2). Es handelt sich hierbei nicht um ein Medium, sondern um ein Bezie­hungsnetzwerk zwischen seinen Nutzern (ebd., § 4). In der Praxis können innerhalb von Sozialen Medien jedoch auch soziale Plattformen entstehen, so beispielsweise Gruppenchats.

Um die verschiedenen Facetten erfassen zu können, sollen die Erkenntnisse von Kietzmann, Herm- kens, McCathy und Silvestre (2011) zur Veranschaulichung dienen. Die Autoren präsentieren ein Framework, in dem Soziale Medien in sieben zentrale Bausteine untergliedert werden:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2: The honeycomb of social media

Quelle: Kietzmann et al. (2011, S. 243)

- Identity bezeichnet die Möglichkeit, die eigene Identität darzustellen, beispielsweise durch Angabe des Namens, der Hobbies oder Hochladen eines Profilfotos (ebd.).
- Conversations ermöglicht es den Nutzern, miteinander in Kontakt zu treten, so können sie andere Beiträge kommentieren oder Unterhaltungen in Chats starten (ebd., S. 244).
- Sharing kann als eine Form der Identitätsdarstellung angesehen werden. Nutzer können ei­gene Inhalte teilen oder andere Beiträge weiterverbreiten (ebd., S. 245).
- Presence macht Soziale Medien transparent. Mithilfe von Ortsangaben oder der Meldung, wann ein Nutzer zuletzt online war, können andere Accounts dessen Verfügbarkeit prüfen (ebd., S. 245).
- Relationships umfasst den Aufbau und Erhalt von Beziehungen, beispielsweise durch chat­ten, verlinken oder das Liken von Inhalten (ebd., S. 246).
- Groups dient zum Aufbau von Beziehungsnetzwerken, so können innerhalb eines Mediums einzelne Subgruppen entstehen, die sich beispielsweise aufgrund von gemeinsamen Interes­sen vernetzen (ebd., S. 247).
- Reputation spielt sowohl für Einzelpersonen als auch Organisationen eine Rolle. Einzelne Nutzer können ihren Ruf auf Sozialen Medien einordnen, beispielsweise durch den Ver­gleich von Likes oder Views, oder ihre Reichweite erhöhen (ebd.). Für Organisationen bil­den sie ein beliebtes Public-Relations-Tool zur Stärkung der Marke und Aufbau des Ver­trauens.

3.2 Motive der Nutzung Sozialer Medien nach dem Uses-and-Gratification-Approach

Während der Ansatz von Kietzmann et al. (2011) verdeutlicht, wie Soziale Medien genutzt werden können, sollen darüber hinaus Motive der Nutzung anhand des Uses-and-Gratification-Approach dargelegt werden. Die Theorie kann zur Analyse der Medienwirkung aus Sicht des Rezipienten herangezogen werden: Sie widmet sich der Frage, wie sich der Nutzer Medien zu eigen macht, um seine Bedürfnisse zu befriedigen (Katz, Blumler & Gurevitch, 1973, S. 509). Als Grundannahme der Theorie wird der Nutzer als aktiver Part gesehen, der den Konsum der Medien kontrolliert und sich seiner unterschiedlichen Bedürfnisse bewusst ist (ebd.). Um diese befriedigen zu können, greift der Rezipient auf verschiedene Medien zurück. Beispielsweise stillt er das Verlangen nach Informa­tion durch Studieren der Zeitung, während er zwecks Unterhaltung einen Spielfilm im Fernsehen sieht. Es besteht die Notwendigkeit, die einzelnen Medien gesondert auf die Motive ihrer

Nutzung hin zu untersuchen. So wurde in Studien der Uses-and-Gratification-Approach auf Soziale Medien angewandt (Alhabash & Ma, 2017; Korhan & Ersoy, 2016; Whiting & Williams, 2013).

Als übergreifendes Fazit der genannten Studien lässt sich festhalten, dass Soziale Medien vorrangig aus Gründen der sozialen Interaktion, der Selbstdarstellung, der Informationssuche, der Unterhal­tung und des Zeitvertreibs genutzt werden. Die Untersuchung von Whiting und Williams (2013) ergab weiterhin, dass auch das Bedürfnis nach Meinungsaustausch und dem Teilen von Informatio­nen Gründe der Nutzung darstellen (S. 366f).

Nachfolgend soll genauer auf die Studie von Ziegele et al. aus dem Jahr 2013 Bezug genommen werden. Ziel der Untersuchung war die Identifikation von Faktoren, die einen Einfluss darauf neh­men, wie aktiv Nutzer von Online-Nachrichtenseiten sind (ebd., S. 69). Mehr als 4000 Leser einer überregionalen deutschen Nachrichtenseite wurden zunächst hinsichtlich ihrer Nutzung, der Häu­figkeit des Kommentierens und Einstellungen zu Nachrichten und Kommentaren befragt (ebd., S.84). Im nächsten Schritt wurden die Motive des Kommentierens erfragt (ebd.). Die Autorinnen und Autoren identifizierten vier zentrale Kategorien von Motiven:

- Kognitive Motive wie der Wunsch nach Informationssuche und -verbreitung sowie Wissens­erweiterung (ebd., S. 80)
- Affektive Motive wie Zeitvertreib, Ablenkung und Entspannung (ebd.)
- Sozial-Integrative Motive wie die Suche nach Gemeinschaft, Meinungsaustausch und An­schluss (ebd.)
- Identitätsstiftende Motive wie das Bedürfnis nach Anerkennung, Überzeugung Anderer und Reputation (ebd.)

Darauf aufbauend wurden die Zusammenhänge zwischen der Aktivität der Leser und den verschie­denen Motivkategorien anhand von einzelnen Bedürfnissen geprüft, beispielsweise das Bedürfnis nach Information, Diskussion oder Gemeinschaftsgefühl. Die Auswertung der Befragung ließ of­fenkundig werden, dass Motive einen hohen Erklärungsbeitrag im Bezug auf die Aktivität des Kommentierens leisten können (ebd., S. 94). Es ergab sich ein positiver Einfluss des Informations­interesses auf die Aktivität, während das Bedürfnis nach Gemeinschaft für nicht ausschlaggebend befunden wurde (ebd., S. 94f). Weiterhin wurde bestätigt, dass Nutzer, die mehr Zeit auf dem Nach­richtenportal verbrachten, ebenso dort aktiver waren (ebd., S. 91). Im Rahmen der Arbeit soll auf die Erkenntnisse der Studie Bezug genommen und geprüft werden, ob sie sich auf die Nachrichten­rezeption und -produktion auf Snapchat übertragen lassen. Besteht beispielsweise ein positiver Zu­sammenhang zwischen dem Bedürfnis nach Information und dem Konsum von Nachrichten? Zu­sätzlich sollen identitätsstiftende Motive, die in der vorliegenden Studie nicht explizit berücksich­tigt sind, eingebunden werden. Ebenso gilt es, die Prüfung von soziodemographischen Daten fortzu- führen. Ziegele et al. (2013) betrachteten Alter und Geschlecht. Darüber hinaus ist die Untersu­chung des Zusammenhangs zwischen Bildungsniveau und Nachrichtenkonsum interessant.

3.3 Snapchat: Definition und Anwendungen der App

Das folgende Unterkapitel widmet sich dem Untersuchungsgegenstand Snapchat. Die App soll de­finiert, charakterisiert und in ihren Funktionen beschrieben werden. Bei Snapchat handelt es um ein Soziales Medium, welches es seinen Nutzern erlaubt, Fotos, Videos und Texte untereinander auszu­tauschen, die sich nach spätestens 24 Stunden selbst löschen (Vaterlaus, Barnett, Roche & Young, 2016, S. 594). Seit seiner Gründung 2011 in Los Angeles hat sich die App von einem reinen Mes­saging-Tool zu einem Sozialen Netzwerk und einer Live-Storytelling-Plattform entwickelt. In sei­nen frühen Anfängen konnten Nutzer ausschließlich Fotos, kurze Videos und Nachrichten unterei­nander versenden, die sich nach maximal 10 Sekunden selbst zerstörten und nicht erneut betrachtet werden konnten (Verstraete, 2016, S. 106). Seit 2013 ist es darüber hinaus möglich, die Inhalte mit­hilfe der Anwendung My Story für 24 Stunden zu speichern und mit allen Mitgliedern der Freundes­liste gleichzeitig zu teilen. Ein Jahr später erweiterte Snapchat die Funktion um Our Story, auch Live Story genannt, bei der die einzelnen Erzählstränge der Nutzer zu einer kollektiven Geschichte zusammengefügt und international in der Snap Map verbreitet werden (Snap Inc., 2014, § 9). Die Funktion Discover, welche 2015 erschien, erweiterte die nutzergenerierten Sichtweise um den Blickwinkel des professionellen Journalismus. In Zusammenarbeit mit großen Medienhäusern wie CNN oder National Geographic entwickelte Snapchat ein Format, bei dem die Partnerunternehmen ihren journalistischen Content verbreiten und einer jungen Zielgruppe präsentieren können (Snap Inc., 2015, § 8). Nachfolgend sollen die genannten Funktionen detaillierter beschrieben und anhand eines Beispiels verdeutlicht werden.

3.3.1 My Story

My Story ermöglicht es, ausgewählte Texte, Bilder und Videos mit allen Mitgliedern der Freundes­liste zu teilen. Ziel der Funktion ist es, andere Nutzer am Tagesgeschehen teilhaben zu lassen. Im Gegensatz zu Inhalten, die an einzelne Personen direkt verschickt werden, lassen sich Stories wie­derholt betrachten und bleiben für 24 Stunden gespeichert. Mit einem Klick können Betrachter auf die Story Bezug nehmen und beispielsweise mit Kommentaren darauf reagieren. Medienunterneh­men und Journalisten, die ihre Inhalte nicht öffentlich über Discover publizieren, können via My Story auf einem zweiten Weg junge Zielgruppen erreichen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 3: Snapchat-Account der CDU.

Quelle: Screenshot entnom­men dem Account der CDU aus der Story vom 19.08.2017.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 4: Snapchat-Account „hochkant“ (Bestandteil der öffentlichrechtlichen Internetplattform „funk“).

Quelle: Scott (2016)

3.3.2 Our Story

Our Story, auch unter Live Story bekannt, stellt eine Erweiterung von My Story dar, bei der Inhalte nicht mehr nur Abonnenten des Kanals zugänglich sind, sondern weltweit verbreitet werden kön­nen. Entschließt sich ein Nutzer, seine Geschichte der Community auf Snapchat zur Verfügung zu stellen, wird zunächst sein Standort erfasst. Anschließend wird die Story zusammen mit den Ge­schichten anderer Nutzer, die sich am selben Ort befinden, zu einer kollektiven Story zusammenge­fügt (Snap Inc., 2014, § 9). Verstraete (2016) spricht von Snapchat als „form of user-generated tele­vision in the moment“ (S. 107). Nutzer können Großereignisse oder Breaking News in ihrer Story erfassen und aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten. Ziel ist es, einen kollektiven Erzählstrang entstehen zu lassen, der anderen Nutzern das Gefühl vermittelt, ebenfalls live vor Ort zu sein (Snap Inc., 2014, § 9).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 5: Our Story: Impressionen des Fußballspiels Deutschland gegen Schweden aus Düsseldorf.

Quelle: Screenshots entnommen dem eigenen Snap­chat-Account aus Our Story vom 23.06.2018.

[...]

Ende der Leseprobe aus 69 Seiten

Details

Titel
Snapchat als journalistisches Medium?
Untertitel
Eine Potentialanalyse der App für die Nachrichtenrezeption und -produktion bei jüngeren Nutzergruppen
Hochschule
Universität Trier
Note
1,0
Autor
Jahr
2018
Seiten
69
Katalognummer
V962836
ISBN (eBook)
9783346314284
ISBN (Buch)
9783346314291
Sprache
Deutsch
Schlagworte
snapchat, medium, eine, potentialanalyse, nachrichtenrezeption, nutzergruppen
Arbeit zitieren
Nuria Baum (Autor:in), 2018, Snapchat als journalistisches Medium?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/962836

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