Zusammensetzung und Wirkung verschiedener Kosmetika


Facharbeit (Schule), 1999

32 Seiten, Note: 1-


Leseprobe


Inhalt

1. Die Geschichte der Kosmetik

2. Die Haut
2.1 Aufbau
2.2 Hauttypen

3. Akne
3.1 Wie entsteht Akne?
3.2 ,,Selbsthilfe"
3.3 Medikamentöse Behandlung
3.4 Nebenwirkungen von Aknemitteln

4. Hautreinigung
4.1 Abschminken
4.2 Gesichtswasser

5. Peelings

6. Cremes
6.1 Sonnencremes
6.2 Tagescremes
6.3 Nachtcremes
6.4 Anti-Aging-Cremes
6.5 Coldcreams

7. Masken

8. Dekorative Kosmetik
8.1 Puder
8.2 Wimperntusche
8.3 Lippenstift

9. Wichtige Wirkstoffe

Bewertung:

Die Verfasserinnen beschreiben in ihrer Arbeit mit dem Titel ,,kosmetik" ausführlich Zusammensetzung und Wirkungsweise diverser Körperpflegeprodukte und Schminkartikel. Zum besseren Verständnis erläutern sie vorab der geschichtlichen Hintergrund des Schminkens bzw. detailliert den Aufbau der Haut, also dem menschlichen Organ, welches hauptsächlich von kosmetischen Eingriffen betroffen ist.

Unklar bleibt im Laufe der ansonsten durchgängig gut formulierten Ausführungen allerdings, was den Begriff Kosmetik inhaltlich von den ,,normalen" Maßnahmen zur Hautpflege unterscheidet. ebenso ist die Anwendung von Arzneimitteln zur Aknebehandlung nicht im bereich der Kosmetik anzusiedeln.

Sinnvoll wäre, als Abgrenzung gegen die sog. dekorative Kosmetik ein KApitel ,,pflegende" bzw. ,,medizinische" Kosmetik gewesen.

Unter formalen Gesichtspunkten ist anzumerken, dass die Seitennummerierung auch in das Inhaltsverzeichnis übernommen werden sollte.

Erfreulich ist die fehlerfreie Anwendung der Rechtschreibregeln sowie der Umfang der Arbeit, die sozusagen als zugabe eine Übersicht wichtiger Wirkstoffe aufweist. So findet sich auch ein nicht mit dem Thema der Arbeit vertrauter Leser in dieser Arbeit zurecht.

Wegen der grundsätzlich guten Strukturierung und der ausführlichen Darstellung sehr gut(-)

Kosmetik

Facharbeit Naturwissenschaften

April 1999

Anh Lam-chi, 10a

Juliane Linnenbäumer, 10a

1. Die Geschichte der Kosmetik

Die Kosmetik ist keine Erfindung unserer Zeit.

Wir wissen nicht, ob sich schon der Pekingmensch oder der Neandertaler geschminkt haben, aber welche Bedeutung Farben bei den Urmenschen gehabt haben müssen, lässt sich heute an den wenigen von unserer Zivilisation nur wenig berührten Ureinwohnern Neuguineas, des Kongo oder Amazoniens beobachten. Diese noch sehr urtümlich lebenden Völker schminken sich Gesicht und Körper vor allem mit Farben, die auf der Basis von Erzen gewonnen werden. Aus den Verbindungen von Metallen und Sauerstoff - den Oxiden - gehen herrliche Farben hervor.

Besonders Eisen ist die Grundlage solcher Erdfarben, die von Gelb über Ocker bis zum tiefen Braun oder Schwarz reichen.

Außer mit Oxidfarben färbten sich die Urmenschen auch mit Kalk, Graphit, Holzkohle, Ruß usw. Auch dies sind Stoffe, die unter modernen Gesichtspunkten unschädlich, also immer noch verwendbar sind.

Vor 6000 Jahren beherrschten die Menschen im alten Ägypten alle Finessen der Kosmetik. Damals gab es kaum eine Trennung zwischen Medizin und Kosmetik und beide Gebiete wurden von den mächtigen Priestern beherrscht.

Frauen und auch Männer schminkten sich, da sie glaubten, dadurch gottähnlicher zu werden. Daher waren die Kosmetikrezepte der Pharaonen streng gehütete Geheimnisse. Heute weiß man, dass als Farben zum Teil stark giftige Schwermetallverbindungen wie Bleiwei ß, Bleimennige, roter Zinnober oder Grünspan verwendet wurden. Außerdem gehörten tierische Fette zu den Hauptbestandteilen der damaligen Schminkpasten.

Während den Persern die Erfindung der Parfümierung und die erste Herstellung von Cremes zugeschrieben wird, standen bei den Arabern neben der Badekultur die pflegende Kosmetik und Gymnastik auf sehr hohem Niveau. Sie stellten bereits Haarfarben her und kannten eine große Anzahl von Duftstoffen und Heilkräutern. Die Kunst der Kosmetikherstellung gelangte über die Babylonier und Griechen, Hebräer und Römer nach Mitteleuropa. Von der Körperkultur der Römer zeugen die Ruinen ihrer Thermalbäder und ihre Schriften, zum Beispiel von Plinius aus dem ersten Jahrhundert nach Christus, zeigen, dass bereits Wollwachs, Bienenwachs und ätherische Öle verarbeitet wurden.

Der römische Schriftsteller Ovid hat unter anderem ein Buch mit dem Titel ,,Die Kosmetik" geschrieben. Darin sind Rezepte für Gesichtsmasken und Packungen enthalten, die aus verschiedenen Pflanzen und Lebensmitteln zubereitet wurden. Eine Art Seife importierten die Römer von ihren nördlichen Nachbarn, den Kelten und Germanen.

Auch die Inder, Chinesen und Inkas kannten die Geheimnisse der Schönheitspflege. Die InkaDamen besaßen bereits Pinzetten zum Auszupfen der Augenbrauen. Außerdem verwendeten sie rote Lippenfarbe und Puder. Interessant ist, dass sie sich - wie die Ägypterinnen - Fingerund Fußnägel mit rotem Nagellack färbten.

Allgemein scheinen Rot, Schwarz und Weiß bei allen Völkern die wichtigsten Farben der Kosmetik gewesen zu sein.

Im Mittelalter wurden für die Haut- und Körperpflege ebenfalls verschiedene Pflanzen- und Getreidebestandteile empfohlen. So stammen aus jener Zeit Rezepte, für die - wie im Altertum - Essig, Olivenöl, Honig, Myrrhe, Bockshornkleesamen, Kamille, Lindenblüten, Kleie, Bohnenmehl und eine Vielzahl weiterer Pflanzen verwendet wurden. Einen Höhepunkt erlebte die Schönheitspflege im 18. Jahrhundert. Kosmetik hatte damals aber wenig mit Hygiene zu tun.

Schminken und Parfümieren bedeutete Zudecken von unreiner Haut und unangenehmen Körpergerüchen, denn Waschen galt als schädlich. Man glaubte, dadurch würde die Haut langsam ,,abgewaschen". So legte man am Morgen einfach eine weitere Schicht Puder über die alte(n). Das galt nicht nur für Frauen, auch Männer verfuhren so. Erst im 19. Jahrhundert wandelte sich die Kosmetik von der Schönheits- zur Körperpflege und wurde allmählich auch außerhalb der höfischen Welt zum Allgemeingut. Aber noch immer wurden giftige Substanzen verwendet.

Diese Zeiten sind zum Glück (fast) vorbei. Doch noch immer sind viele Farbstoffe mit Schwermetallen belastet, so dass empfindliche Menschen bei der Wahl ihrer Kosmetik aufpassen sollten.

Die alte Erfahrungskosmetik findet heute in der Naturkosmetik eine Renaissance, zumal die Belastung der Umwelt mit Schadstoffen und Chemikalien auf allen Gebieten nachdenklich werden lässt.

Die moderne Naturkosmetik kopiert jedoch nicht die alten Rezepte, sondern vereint altes Erfahrungsgut mit den Ergebnissen neuester Forschungen zum Wohl von Gesundheit und Schönheit.

2. Die Haut

Um die Wirkung von Kosmetikprodukten verstehen zu können, sollte man sich erst einmal mit ihrem Wirkungsbereich beschäftigen - der Haut (lat. Cutis).

Sie ist nicht nur Körperhülle, sondern ein, mit einer Ausdehnung von ca. 2 qm sehr großes, faszinierendes und wichtiges Organ.

Die Haut dient als Schutz vor Verletzungen, ihre Struktur ist wasserundurchlässig und schützt uns so vor Austrocknung und Überwässerung.

Durch ihre Dichte schützt sie den Körper vor schädlichen Sonnenstrahlen und außerdem kann sie Wärme speichern oder abgeben. Dadurch und auch durch die Abgabe von Schweiß wird die Körperinnentemperatur weitgehend konstant gehalten.

Die Haut ist von einem Säureschutzmantel umgeben, dessen pH-Wert zwischen 5 - 5,5 liegt, und ist so in der Lage, Bakterien abzuwehren.

Außerdem ist die Haut ein wichtiges Sinnesorgan, üppig mit Sinnesrezeptoren ausgestattet, liefert sie dem zentralen Nervensystem eine Fülle von wichtigen Wahrnehmungen. Schließlich findet auch ein Gasaustausch durch die Haut statt, dieser macht etwa 1% der Atmung aus.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2.1 Aufbau

Die Haut besteht im Wesentlichen aus drei Schichten:

Die unterste Schicht wird Unterhaut (Subcutis) genannt, sie ist ein Bindegewebe, in das ein großer Anteil des Fettgewebes der Haut als träubchenförmige Fetthaufen sowie ein Wasserreservoir eingelagert ist.

Für die Erhaltung der Fettdepots wird viel Energie verbraucht, je schwerer das Depot, um so mehr Energie wird verbraucht. Trotzdem muss immer ein gewisser Fett- und Wasservorrat vorhanden sein, denn sonst kommt es zu einem starken Vitalitätsverlust. Die Fettpolsterung dient der Haut und den Organen auch als Polsterung und sie trägt zu einer stabilen Temperatur bei.

In der Unterhaut sitzen außerdem die Lymphbahnen und Haarwurzeln sowie Lymphgefäße. Durch diese führen Blutgefäße, die wichtige Stoffe transportieren,.

Die Unterhaut geht fließend in die Lederhaut (Corium) über, sie wird vom mittleren Keimblatt gebildet und ist 0,3 - 2,4mm dick.

Die Lederhaut besteht aus Bindegewebe, enthält Gefäße und Nerven sowie an vielen Stellen auch glatte Muskulatur.

Im unteren Teil der Lederhaut, der Netzschicht (Stratum reticulare) liegen die Schweißdrüsen sowie die Duftdrüsen (apokrine Drüsen). Außerdem befinden sich hier die Haarfollikel, die mit Talgdrüsen umgeben sind, sowie kollagene und elastische Fasern, die zwischen den Zellen lagern. Diese haben Einfluss darauf, wie straff unsere Haut erscheint, je gespannter diese wie Gummibänder arbeitenden Fasern sind, desto glatter liegt die Oberhaut auf. Auch diese Fasern müssen ernährt werden, sie sind von einer dickflüssigen Masse umgeben, in der alle benötigten Nährstoffe gespeichert sind.

Die Nährstoffzufuhr findet in diesem Teil der Haut durch Flüssigkeitsaustausch statt. Wird dieser Vorgang zum Beispiel im Alter verlangsamt, so trocknet das Bindegewebe, das aus bis zu 70% aus Feuchtigkeit bestehen kann, aus und ,,altert". Dies kann viele Ursachen haben, doch man kann diesen Prozess auch bekämpfen. Zum Beispiel bleibt das Bindegewebe durch viel Bewegung oft länger elastisch.

Der obere Teil der Lederhaut wird Papillarschicht (Stratum papillare)genannt. Hier enden die Blut- und Lymphgefäße, die die Oberhaut mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgen.

Der Name dieser Hautschicht gründet sich auf wellenförmige Wölbungen, die fest in die an der Oberhaut liegenden Gegenstücke greifen - die Papillen.

Die Oberhaut (Epidermis) besteht aus bis zu 12 Lagen von Zellen und teilt sich wiederum in sechs Unterschichten.

In der Keimschicht entsteht jede Nacht eine etwa 0,05 mm dicke Zellschicht, die gesamte Oberhaut wird in ca. einem Monat komplett erneuert. Hier bildet außerdem Melanin auf den Hautzellen einen natürlichen Lichtschutz.

Wenn die Zellen absterben, entsteht ein weiterer Lichtschutz durch das Verhornen, was dieser Schicht den Namen Hornschicht gibt.

Von hier schilfern ca. 0,1 - 1 Gramm pro Tag ab.

2.2 Hauttypen

Man unterscheidet im wesentlichen vier Hauttypen.

1. Normale Haut

Dieser Hauttyp stellt keine besonderen Ansprüche, hat genügend Fett und Feuchtigkeit und sieht insgesamt sehr gepflegt aus, er kommt jedoch extrem selten vor.

2. Trockene Haut

Sie besitzt keine Fettschicht, die vor dem Austrocknen schützt, ist feinporig und meist sehr rein. Sie bekommt schnell einen Sonnenbrand und braucht eine pflegende Creme.

3. Fettige Haut

Fettige Haut produziert überflüssiges Fett, das die Haut glänzen lässt. Sie ist unempfindlich, bildet jedoch oft Mitesser und ist großporig.

4. Mischhaut

Sie zeichnet sich durch die berühmte T-Zone (Stirn, Nase und Kinn) aus, die fettig wirkt, während der Rest des Gesichts eher trocken ist.

All diese Hauttypen können zur sensiblenHaut werden. Das ist kein bestimmter Hauttyp, sondern entwickelt sich erst bei falscher Pflege. Dadurch kann es zu Hautrötungen, Jucken, Hitzegefühl und sogar Ekzemen kommen. Dies ist oft bei blonden und rothaarigen Typen mit dünner heller Haut der Fall.

3. Akne

3.1 Wie entsteht Akne?

In der Pubertät wird die Haut bei vielen Jugendlichen plötzlich unrein und fettig. Das passiert aufgrund der hormonellen Umstellung des Körpers.

Die Haut, die vorher glatt und feinporig war, bekommt Mitesser, in Fachkreisen Komedonen genannt, die in schlimmen Fällen zu eitrigen Pickeln und Pusteln (Eiterbläschen) auswachsen können. Es können sich sogar dicke Akne-Knoten bilden, die sich zunächst als schmerzhafte Beulen unter der Haut ankündigen und nach wochenlangem Abheilen oft sichtbare Narben hinterlassen.

Die männlichen Keimdrüsenhormone, die bei Frauen in der Nebennierenrinde entstehen, regen die Produktion der Talgdrüsen an.

Wenn der Talg nicht abfließen kann, bilden sich auf den Talgdrüsenausgängen die Mitesser, da die Talgbeutel sich vergrößern, bis der Talg nach außen tritt und durch chemische Umwandlung als schwarzes Pünktchen sichtbar wird.

Entzündungen entstehen, wenn sich diese Mitesser durch Bakterien oder Pilze, die sich auf der Haut oder in den Talggängen befinden, zusätzlich infizieren.

Wenn die Akne nicht mit Medikamenten aus der Apotheke zu heilen oder wenigstens zu vermindern ist, muss ein Hautarzt zu Rate gezogen werden.

Es gibt andererseits aber auch Medikamente, die Akne verursachen können, wie zum Beispiel Cortison, Jod, Brom, Anti-Epilepktika, Barbiturate (Beruhigungsmittel), Lithium oder die Vitamine B6, B12 und D2.

Auch die Vergiftung mit polychlorierten Kohlenwasserstoffen, wie zum Beispiel Dioxin, kann zu Akne führen.

Für die medikamentös verursachte Akne sind plötzlicher Beginn und der ausgedehnte Befall ungewöhnlicher Stellen (Rumpf, Arme, Beine) typisch.

3.2 ,,Selbsthilfe"

Die erste Regel, um Entzündungen zu vermeiden, lautet: Pickel nicht ausdrücken!

Der Zustand der Haut verschlimmert sich dadurch meist nur noch. Wenn es dennoch unbedingt nötig ist, sollte so vorgegangen werden:

Zuerst werden heiße Kompressen (z.B. mit Kamille) aufgelegt. Dann kann man vorsichtig versuchen, die Pickel mit einem sogenannten Komedonenquetscher herauszudrücken. Wenn dadurch kleine Hautverletzungen verursacht werden, darf man auf keinen Fall die Krusten abkratzen. Dadurch wird die Heilung um Wochen verzögert und wurmstichige Narben bleiben zurück.

Die beste Möglichkeit ist, die Pickel in einem Kosmetiksalon von geschultem Personal entfernen zu lassen.

Make-up sollte möglichst vermieden werden. Wer es dennoch gebrauchen will muss die Haut später gründlich reinigen.

Um die Haut zu pflegen werden die betroffenen Hautstellen zweimal täglich mit einer milden Reinigungslotion gewaschen.

Auch seifenfreie Reinigungsmittel, sogenannte Syndets eignen sich zum Reinigen der Gesichtshaut, da sie einen niedrigeren pH-Wert als Seife haben. Sie sollten jedoch frei von Isopropylmyristat und Natriumlaurylsulfat sein, da diese Stoffe Akne fördern können. Da fast alle Gesichtswasser, Cremes und Lotionen unwirksam sind, sollte man sie nicht verwenden, sofern sie nicht vom Arzt empfohlen oder sogar verschrieben worden sind. Auch Sonnenbestrahlung wirkt gegen Pickel, da diese so ausgetrocknet werden. Übermäßiges Sonnenbaden sollte allerdings vermieden werden, da ein Sonnenbrand die Haut schädigt und langfristig die Gefahr von Hautkrebs erhöht.

Eine Diät gegen Akne gibt es nicht, weder Schokolade noch Cola oder Pommes frites verursachen Akne. Doch wenn man merkt, dass die Haut auf ein bestimmtes Nahrungsmittel reagiert, sollte man auf dieses mehrere Wochen oder länger verzichten.

3.3 Ärztliche Behandlung

Zwar heilt fast jede Akne im Erwachsenenalter von alleine, doch da viele Jugendliche sich damit nicht zufriedengeben können oder wollen, können sie einen Hautarzt aufsuchen, der sie bei der Suche nach einer wirkungsvollen Behandlung unterstützt.

Zur äußerlichen Behandlung ist Vitamin-A-Säure sehr sinnvoll, sie wird in Form von Tinkturen oder Salben verabreicht. Auch Benzolperoxid, das in Medikamenten wie zum Beispiel Panoxyl, Sanoxid usw. enthalten ist, wird zur äußerlichen Anwendung verwendet. Erst wenn die äußerliche Behandlung nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat, sollte man die Akne durch eine Behandlung von innen bekämpfen. Beide Maßnahmen sollten einander ergänzen.

In Kombination mit äußerlichen Behandlungsmethoden kann man zum Beispiel das Antibiotikum Tetrazyklin einnehmen. Fachleute halten eine Einnahme über mehrere Monate oder sogar Jahre für vertretbar.

Extrem schwere Akne, bei der andere Methoden nicht anschlagen, kann mit den Wirkstoffen Isotretinoin und Etretinat behandelt werden. Allerdings können dabei beträchtliche Nebenwirkungen an Haut und Schleimhäuten auftreten.

Für Frauen, die ohnehin die ,,Pille" nehmen, gibt es spezielle Präparate; diese enthalten eine Hormonart, die Akne bessern kann.

3.4 Nebenwirkungen von Aknemitteln

Die Forschung ist auf dem Gebiet der Aknebehandlung schon relativ weit vorangeschritten. Paradoxerweise stehen mehrere Inhaltsstoffe von Aknemitteln im Verdacht, Akne zu fördern. Sie stecken in rund einem Drittel der Produkte, die zur Zeit auf dem Markt sind. Daher ist es empfehlenswert, bei Akne zum Hautarzt zu gehen und nicht für viel Geld irgendwelche Mittel zu kaufen, die Besserung versprechen.

Leider sind auch in den vom Hausarzt verschriebenen Medikamenten einige Wirkstoffe enthalten, die für die Gesundheit bedenklich sein können, oft ist das Risiko größer als der Nutzen:

Hexachlorophen wirkt ähnlich einem Nervengift, Resorcin wird sehr leicht über die Haut aufgenommen und kann ebenfalls zu Vergiftungserscheinungen führen.

Als Hilfsstoffe sind vor allem Formaldehydabspalter medizinisch bedenklich, da sie Formaldehyd freisetzen können, ein Gas, das seit langem im Verdacht steht, krebserregend zu sein. Eine dieser Verbindungen, Bronopol, kann durch die Haut in den Körper eindringen und dort mit körpereigenem Eiweiß krebserzeugende Nitrosamine bilden.

Polyethylenglykole und ihre Abkömmlinge sind in sehr vielen Produkten vorhanden. Sie können die Haut durchlässig machen und Schadstoffe in den Körper einschleusen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Anmerkungen: 1) das Produkt enthält Schwefel 2) Laut Anbieter ist das Produkt ab ChargenNr. P700352 frei von Formaldehyd/-abspaltern u. halogenorg. Verbindungen, daher ,,eingeschränkt empfehlenswert" 3) ,,ohne Tierversuche"

4. Hautreinigung

Um die Haut richtig zu pflegen, ist als erstes eine gründliche Reinigung wichtig. Morgens reicht eine leichte Reinigung mit Wasser und einem dem Hauttyp entsprechendem Reinigungsmittel.

Abends sollte das Waschen gründlicher ausfallen, weil dann überflüssiger Talg, der Schweiß und der Staub des Tages entfernt werden müssen.

Niemals sollte man zur Reinigung des Gesichts handelsübliche Seife verwendet werden, denn sie ist zu stark alkalisch. Durch sie würde der natürliche Säureschutzmantel der Haut zerstört und Krankheitserreger könnten leicht eindringen.

Außerdem reagiert Seife mit den Mineralstoffen im Wasser, diese Stoffe können sich dann auf der Haut ablagern, sie aufrauhen oder angreifen und Krankheitserreger anlocken. Dadurch kann es zu Pickeln, Juckreiz etc. kommen.

4.1 Abschminken

Es ist wichtig, das Gesicht vor der gründlichen Reinigung vom Make-up zu befreien, die sonst wie eine dicke wasserunlösliche Schicht auf der Haut liegt.

Dazu gibt es eine Vielzahl von Waschlotionen und -cremes, die das Make-up von der Haut lösen, so dass man es mit einem Wattebausch oder klarem Wasser abnehmen kann. Allerdings gilt dies nicht für das Augenmake-up.

Lidschatten und Mascara, vor allem, wenn sie wasserfest sind, lassen sich nicht so einfach entfernen wie das restliche Make-up (siehe 7.1). Für sie braucht man fett- oder ölhaltige Substanzen, die das Make-up restlos vom Auge lösen. Dafür bieten die jeweiligen Hersteller eine große Anzahl verschiedener Lotionen und Cremes an, die die Haut gleichzeitig pflegen sollen.

Zum bloßen Entfernen eignen sich aber zum Beispiel auch Allzweckcremes oder Babyöl.

Da die Haut um die Augen sehr viel dünner und empfindlicher ist als die übrige Gesichtshaut, kommt es auch vor, dass sie empfindlich auf Fett reagieren.

Auch für dieses Problem gibt es eine Lösung, spezielle fettfreie Gels (wässrige Lösungen) oder andere Remover, die jedoch nur bei leichten, dass heißt nicht wasserfesten Produkten wirksam sind.

4.2 Gesichtswasser

Nach dem normalen Waschen sollte man ein Gesichtswasser verwenden.

Es hilft der Haut oft mehr als eine gute Creme, allerdings nur, wenn es an den Hauttyp angepasst ist.

Man benutzt es zum Abschluss der Reinigung, besonders, wenn diese nur mit klarem Wasser erfolgt. Dabei wird es mit einem Wattebausch und leichtem Druck auf die Haut aufgetragen. Man kann es allerdings auch aufsprühen, sogar über das Tagesmake-up. Man kann auch nur mit einem Gesichtswasser reinigen, allerdings sollte man dann darauf achten, wovon man die Haut reinigen will und dass genügend Alkohol im Produkt enthalten ist. Artikel, die zum großen Teil aus destilliertem Wasser und Pflegestoffen bestehen, jedoch wenig Alkohol enthalten sind eher zum Erfrischen denn zum Reinigen gedacht. Bei unreiner Haut und großen Poren darf das Gesichtswasser leicht antiseptisch wirken, außerdem kann es der Haut helfen, einen günstigen pH-Wert wieder-herzustellen und von Keimen zu reinigen. Es kann Entzündungen bei Mitessern stoppen und den Heilungsprozess beschleunigen, außerdem verengt es die Poren.

Dies ist zum einen wegen Alkoholanteils im Produkt möglich, zum anderen durch Wirkstoffe wie Aloe Vera oder Allantoin.

5. Peelings

Peelings sind eine besonders gründliche Reinigung der Haut Wichtig bei dieser Prozedur ist es, dass man den richtigen Hauttyp dafür besitzt, denn die teilweise aggressiv wirkenden Chemikalien oder Partikel würden sensibler Haut nur schaden. Vor der Behandlung mit einem Peeling muss das Gesicht gründlich gereinigt und angefeuchtet werden, wenn es sich nicht gerade um ein Produkt handelt, dass man beim Waschen oder Duschen anwendet.

5.1 Mechanisch wirkende Peelings

Mechanisch wirkende Peelings sind Cremes oder auch Duschgels, die meistens sehr feiner Seesand oder kleine Plastikugeln enthalten. Es gibt sie aber auch mit sehr groben Meersalz, das zusätzlich auf die Haut wirken soll. Das Produkt wird auf die Haut aufgetragen und mit kreisenden Bewegungen einmassiert.

Beim Einmassieren werden die kleinen Partikel über die Haut gerollt, und lösen dabei die toten Hautschuppen ab, die die Haut rau machen und sie oft grau erscheinen lassen. Außerdem wird die Durchblutung der Haut angeregt.

Dadurch sieht die Haut rosig aus und fühlt sich samtweich an. Nach solch einem Peeling ist die Haut auch sehr aufnahmefähig für andere Pflegeprodukte.

5.2 Chemische Peelings

Diese zweite weitaus aggressivere Methode dient nicht nur der Reinigung. Sie verspricht, kleine Fältchen auszubügeln und die Haut zu erneuern.

Das geschieht folgendermaßen:

Der Hautarzt oder die Kosmetikerin streichen die Mittel auf die Haut. Dadurch werden die oberen Hautschichten weggeätzt. Darauf reagiert die Haut, indem sie die Wunden durch neuproduzierte Zellen zu schließen versucht. Die oberen Hautschichten werden so vollständig erneuert.

Doch diese chemischen Produkte dringen sehr viel tiefer in den Körper ein.

Das Bindegewebe verdickt sich, wodurch es angeblich in der Lage ist, mehr Wasser zu speichern und Falten zu glätten.

Anfangs war ein chemisches Peeling nur dazu gedacht, Aknenarben und Pigmentflecken zu mildern, doch schon bald erkannten Hollywoods Stars und Sternchen die verjüngende Wirkung der Chemie.

Allerdings ist die kosmetische Anwendung umstritten.

Nicht nur besteht die Gefahr, unter die Hände eines Laien zu geraten, auch bei der Behandlung durch den Profi kann es zu schweren Nebenwirkungen kommen.

Ein Peeling mit Tricholoressigsäure (TCA) beispielsweise zerstört die gesamte Oberhaut, den Sonnenschutz der Haut und kann sogar Narben hinterlassen.

Bei einer Behandlung mit Phenol werden die Eiweißverbindungen der Haut sowie die komplette Epidermis zerstört. Dabei dauert es mehrere Wochen, bis der Körper diese Schäden wieder reparieren kann.

Außerdem können Bestandteile des Mittels bis tief in den Körper dringen und dort Nieren-, Leber-, und Kreislaufschäden sowie Herzrythmusschäden verursachen.

Auch durch Phenol wird der hauteigene Sonnenschutz Melanin zerstört, die Haut bleibt oft weiß oder braungescheckt, selbst bei minimaler Bestrahlung kommt es zu einem Sonnenbrand.

Aufgrund dieser Nebenwirkungen wird das Phenolpeeling nur noch selten und partiell angewendet.

5.3 Laser-Peelings

Auch bei einem Laser-Peelings wird die Epidermis zerstört.

Die Haut wird einer großen Hitze ausgesetzt, deren Wirkung ähnlich einem starken Sonnenbrand ist. Sie wird wund und zur Zellbildung angeregt, außerdem sollen die unteren Hautschichten so gestrafft werden.

Diese Behandlung birgt weit weniger Risiken als die Behandlung mit chemischen Präparaten, doch auch sie sollte nur von Profis durchgeführt werden, denn es besteht die Gefahr der Überdosierung.

Außerdem strafft sie die Haut stark, was zum Beispiel im Bereich der Augenwinkel zu Problemen führen kann.

5.4 Fruchtsäure-Peeling

Als Fruchtsäuren (engl.: alpha-hydroxy-acids => Abk.: AHA) bezeichnet man z.B. Ammoniumglykolat, Natriumpyruvat, Apfel-, Zitronen-, Wein-, Glykol-, Hydroxycapryl- und Milchsäure, im weiteren Sinne auch Salcylsäure.

Sie sind in mittlerweile sehr beliebten Peelings enthalten, die von geschulten Kosmetikerinnen aufgetragen werden, denn die Produkte bestehen bis zu 70% aus Säure. Das Produkt wird auf die Haut aufgetragen und löst dort die Zellen der Hornschicht auf. Dadurch werden die Zellen abgeschuppt und eine schnellere Neubildung erreicht. Dieses Verfahren wird zum Beispiel bei Ekzemen, Akne und anderen Hautkrankheiten angewendet. Doch schnell fand man heraus, dass ein Fruchtsäure-Peeling auch einen kosmetischen Wert hat. Der Zellerneuerungsprozess, der im Alter verlangsamt wird, wird durch eine Behandlung mit AHAs wieder in Gang gebracht, Fältchen und Pigmentflecken verschwinden. So erscheint die Haut rosiger und wirkt jünger.

Für diese Art von Anwendungen verwenden Kosmetikerinnen allerdings nur vierzigprozentige Produkte.

Mittlerweile sind AHAs auch in Pflegecremes für jeden zugänglich gemacht worden, allerdings kommen sie dort in so geringer Konzentration vor, dass Wissenschaftler darüber streiten, ob sie überhaupt etwas bewirken.

,,Stiftung Warentest" testete Ende 1995 neun ,,AHA-Cremes" und befand deren Wirkung für zufriedenstellend, obwohl sie den Abschilferungsprozess nur minimal verbesserten. Allerdings versorgten die getesteten Produkte die Haut sehr gut mit Feuchtigkeit.

6. Cremes

Obwohl die Haut ein ausgeklügeltes Schutzsystem hat, dass zum Beispiel übermäßige Austrocknung, zu starke Sonneneinstrahlung oder andere schädliche Umwelteinflüsse verhindert bzw. ausgleicht, muss sie oft durch Cremes o.ä. geschützt werden.

Sie bilden den Grundstein der Haut- und besonders der Gesichtspflege und haben viele Aufgaben zu erfüllen. Man erwartet von ihnen, die Haut zu schützen, weicher zu machen, Falten vorzubeugen und zu bekämpfen und Hautunreinheiten auszugleichen.

Um all diesen Ansprüchen gerecht zu werden, hat die Kosmetikindustrie eine Vielzahl von Cremes entwickelt, die jedoch auch viele Gemeinsamkeiten haben.

Jede Creme ist zuerst einmal eine Emulsion aus Wasser und Fetten, die durch Emulgatoren verbunden werden. Man unterscheidet zwei Arten von Emulsionen, die Wasser - in - Öl - Emulsion, bei der feinste Wassertröpfchen in Öl verteilt sind und die Öl - in - Wasser - Emulsion, bei der das Verhältnis genau umgekehrt ist.

Zur besseren Haltbarkeit mischt man außerdem noch Konservierungsstoffe hinzu. Je nach Aufgabe werden diesem Grundgemisch die verschiedensten Inhaltsstoffe beigemischt. Im Folgenden sollen die Wirkungsweisen verschiedener Cremes vorgestellt werden:

6.1 Sonnencremes

Vor allem trockene und sehr helle Haut muss vor zu starker Sonneneinstrahlung geschützt werden, da Sonne die Haut noch mehr austrocknet und tief in die Haut eindringt und die kollagenen Fasern, die für die Elastizität der Haut verantwortlich sind, aber auch andere Hauttypen benötigen Schutz, da sie zum Beispiel den hauteigenen Sonnenschutz Melanin nicht schnell genug bilden könne.

Das Prinzip von Sonnencremes beruht auf Filtern, die entweder chemischen oder physikalischen Ursprungs sind. Die erstgenannten absorbieren je nach Konzentration mehr oder weniger vor allem die UVB- und UVC-Strahlen, da tief in die Haut eindringen und sie nachhaltig schädigen, was zu frühzeitiger Faltenbildung und im schlimmsten Fall zu Hautkrebs führt.

Auch physikalische Filter schützen besonders vor diesen Strahlentypen, allerdings absorbieren sie diese nicht sondern bestehen aus winzigen Teilen, welche die Strahlen reflektieren.

In Produkten mit sehr hohem Lichtschutzfaktor, den Sunblockern, findet man oft beide Arten. Außerdem fügen die Hersteller ihren Erzeugnissen oft Zusatzstoffe zu, die die gereizte Haut beruhigen und mit Feuchtigkeit versorgen sollen.

Besonders häufig werden hierzu Aloe Vera und Hamamelis Extrakte, Bisabolol oder D- Panthenol verwendet. Auch Vitamin E wird oft beigemischt, da es angeblich helfen soll, die freie Radikale ,,einzufangen".

6.2 Tagescremes

für normale Haut

Eigentlich braucht normale Haut keine Creme. Sie hat genug Feuchtigkeit und kann Umwelteinflüsse gut selbst ausgleichen.

Trotzdem kann man ihr hin und wieder Feuchtigkeit zuführen und die Haut mit einer leichten Fettcreme schützen.

für trockene Haut

Trockene Haut braucht nicht etwa, wie man der Bezeichnung nach vermuten könnte, viel Feuchtigkeit, sondern eher eine fetthaltige Creme. Denn trockene Haut produziert zuwenig Talg, der normalerweise die Feuchtigkeit auf der Haut binden würde. Diese Aufgabe muss nun von einer Creme übernommen werden.

Natürlich sollte man trockener Haut trotzdem Feuchtigkeit zuführen, beispielsweise durch eine milde Feuchtigkeitslotion, die unter der Fettcreme aufgetragen wird. Diese Fettschicht schützt nun nicht nur vor Feuchtigkeitsverlust, sondern auch vor dem Eindringen von Krankheitskeimen. Kräuterzusätze, zum Beispiel Bisabolol, dem Wirkstoff der Kamille, wirken beruhigend und leisten gute Dienste.

für fettige Haut

Fettige Haut muss gründlich gereinigt werden, allerdings muss darauf geachtet werden, dass der Säureschutzmantel erhalten bleibt, denn fettige Haut neigt schon von selbst zu einem (zu) niedrigem pH-Wert, so dass Bakterien leichter eindringen können. Daher ist für diesen Hauttyp eine leicht saure Creme angebracht.

Auch eine leichte, feuchtigkeitsspendende Creme oder ein Gel leisten gute Dienste.

Pflanzenextrakte, zum Beispiel aus Brunnenkresse oder Ringelblume können zusätzlich ausgleichend wirken. Natürlich sollten fette Cremes vermieden werden.

für Mischhaut

Da die Mischhaut, wie der Name bereits sagt, eine Mischung zwischen trockener Haut und fettiger Haut ist, sollte man sich bei der Pflege danach richten. Auf den trockenen Partien des Gesichts, meist den Wangen, braucht Mischhaut Feuchtigkeit allem Fett. Die fettige T-Zone braucht dagegen eher Feuchtigkeit.

für sensible/anspruchsvolle Haut

Cremes für diese Hauttypen müssen selbstverständlich besonders mild und die Haut nicht mit zuviel Fett belasten.

Viele Produkte enthalten beruhigende Zusätze wie Bisabolol, Aloe Vera oder Panthenol, bei sensibler Haut sollte man außerdem darauf achten, ob und welche Konservierungsmittel in den Produkten enthalten sind, denn diese reizen die Haut besonders schnell. Cremes, die speziell für diesen Hauttyp entwickelt wurden, enthalten aber meist von vornherein keine Konservierungsstoffe. Auch auf Parfum und Farbstoffe wird weitgehend verzichtet, dafür sind die Cremes mit UV-Filtern versehen, die die empfindliche Hautstruktur zusätzlich schützen soll.

6.3 Nachtcremes

,,Die Wirkstoffe dringen über Nacht tief in die Haut ein und regenerieren sie. Am Morgen fühlt sich ihre Haut wieder glatt und erholt an."

Solche Wunder versprechen die Hersteller in der Werbung, nicht für einen Jungbrunnen sondern für einfache Nachtcremes. Dabei ist der Unterschied zwischen einer Nachtcremes und ,,ganz normalen" Cremes gar nicht so gravierend, wie uns glauben gemacht werden soll. Doch meistens werden von einer Nachtcreme besonders pflegende Eigenschaften verlangt, manche Hersteller sprechen schon von einem ,,Night repair" Effekt. Viele Nachtcremes enthalten tatsächlich eine Vielzahl an Wirkstoffen, doch das tun andere Cremes auch und man erzielt keine übermäßige Wirkung.

Wissenschaftler erklärten, am entscheidendsten für die Wirksamkeit einer Creme ist die Grundlage, den Zusatzstoffe kommt eine geringere Bedeutung zu, besonders, da sich die Experten immer noch darüber streiten, ob auf die Haut aufgetragene Stoffe, wie zum Beispiel Vitamine oder besondere Öle wirklich ihre Wirkungen entfalten können. Nicht zu bestreiten ist jedoch, dass die meisten Nachtcremes die Haut gut mit Fett und Feuchtigkeit versorgen. So nimmt die Rauigkeit der Haut ab, leider hält dieser Zustand nicht ewig an.

Die Zeitschrift ,,Stiftung Warentest" testete im Januar dieses Jahres neun verschiedene Cremes. Auch wenn sie die Haut nicht von Grund auf ,,erneuern" können, alle Produkte schnitten ,,gut" bis ,,befriedigend" ab. (Die ,,Straffende Hydro-Creme" von Avon schnitt sogar ,,sehr gut" ab, wurde aber aufgrund des großen Verpackungsaufwandes abgewertet.) Unter gleichen Bedingungen wurde auch die Allzweckcreme von Nivea - die in der blauen Dose - getestet, sie kostet durchschnittlich 0,30 DM pro 10ml und erhielt bei der kosmetischen Beurteilung und im Gesamturteil jeweils ,,gut". Zum Vergleich:

Die ,,Primordiale Nuit Soin Régénérant Visible Creme essentielle" von Lacôme kostet ca. 19,60 DM pro 10ml und erhielt in der kosmetischen Beurteilung ,,gut", im Gesamturteil ,,befriedigend" (wg. Mogelpackung).

6.4 ,,Anti-Aging-Cremes"

Die Kosmetikindustrie verspricht wahre Wunder: Bei regelmäßiger Anwendung verschiedenster Produkte wird die Haut zarter, Fältchen verschwinden und man fühlt sich wieder wohl in seiner Haut.

Sicherlich halten die verschiedenen Cremes nicht all diese Versprechungen, doch können Cremes den Alterungsprozess der Haut zumindest verlangsamen.

Wichtige Wirkstoffe solcher Cremes waren und sind häufig Kollagen und Elastin, zwei Faserproteine, die wichtige Bestandteile der menschlichen Haut sind und dort für Elastizität und Straffheit sorgen.

Mit zunehmendem Alter verlieren die Fasern jedoch an Spannkraft, das Kollagen verliert seine Eigenschaft, sehr viel Wasser zu speichern, an die Elastin-Faser lagern sich Fette an, die Haut erschlafft.

In der Werbung wird oft behauptet, Kollagen und Elastin würden tief in die Haut eindringen und sie von dorther wieder regenerieren. Das ist aber aufgrund der langen Molekularstruktur nicht möglich.

Wenn das Kollagen jedoch in die Creme eingearbeitet ist, kann es helfen, die Feuchtigkeit länger auf der Haut zu halten oder es lagert sich, wenn es in Liposome eingelagert ist, in die Oberhaut ein und hilft der Haut, Feuchtigkeit aufzunehmen.

Die Liposome sind zum einen nötig, damit Kollagen oder andere Stoffe in die Haut eindringen können, denn sie sind in der Lage, die Hautbarriere zu durchdringen und sich sogar mit den Zellmembranen der Haut zu verbinden.

Doch auch für sich gesehen können

Liposome eine positive Wirkung auf die Haut haben. Sie sind winzige Kugeln aus LecithinBausteinen (s. Abb. links), den Phospholipiden und ähneln dem Zellmembran unserer Haut sehr.

Liposome können den Cholesterinanteil, der die Haut verhärten lässt reduzieren und ihr Feuchtigkeit zuführen. Wenn sie einen hohen Anteil an mehrfach gesättigten Fettsäuren haben, so können sie die Hautzellen für einen begrenzten Zeitraum geschmeidiger machen und die Haut oberflächlich glätten. Leider hält diese Wirkung nicht lange vor, so dass auch Liposome keine Wundermittel sind

6.5 Coldcreams

Die Coldcream ist die Urcreme, sozusagen die Mutter aller heutigen Produkte. Sie kommt mit den einfachsten Zutaten und sogar ohne Konservierungsstoffe aus. Die Coldcream hat einen hohen Fettanteil und wirkt angenehm kühl auf der Haut, daher der eher neumodische Name. Heutige Forschungen haben ergeben, dass sie eine ideale Hautcreme ist und oftmals besser wirkt als die modernen Cremes.

Leider ist sie für die Industrie aufgrund der geringen Beständigkeit weitgehend unbrauchbar. Man kann sie allerdings ganz einfach selber herstellen, wozu die ,,Hobbythek" in dem Buch ,,Cremes und sanfte Seifen" ermutigt und die Anleitung gleich mitgibt. Das Rezept für diese Creme wurde im Mittelalter niedergeschrieben und wurde mindestens seit dem 2. Jahrhundert nach Christi oder sogar noch länger überliefert. Hier stellen wir die Herstellung à la ,,Hobbythek" vor:

Man schmilzt

10g Bienenwachs

10g Walrat (bzw. Walrat-Ersatz, der Wale wegen) 1,5Cetylalkohol

90g Mandel- oder Avocadoöl

bei ca. 80°C und verrührt es miteinander. Dann lässt man die Masse erkalten.

Dies ergibt die Fettphase, eine Erfindung der Hobbythek: Man mischt das Fett und alle Zutaten, die fettlöslich sind, in größerer Menge zusammen, da die Zutaten so besser abzuwiegen sind.

Man erwärmt nun ein geeignetes Gefäß auf ca. 85°C und gibt 30g der Fettphase hinein. Zur gleichen Zeit erwärmt man 12 bis 20g Wasser auf die gleiche Temperatur.

Dieses gibt man in das flüssige Fettgemisch und rührt, bis die Masse erkaltet ist. Kurz vorher kann man noch einige Tropfen Parfum hinzufügen.

7. Masken

Auch Masken dienen der Hautpflege, man verwendet sie, um die Haut zu erfrischen, als Kur oder als Unterstützung bei Hautproblemen.

Sie werden auf die gereinigte Haut aufgetragen und wirken dort zwischen 10 und 25 Minuten ein, wobei die Augenpartie und die Lippen und je nach Maske oder Packung auch der Hals freigelassen werden.

Man unterscheidet Masken, die auf der Haut antrocknen und solche, die weich bleiben.

Die erstgenannten schließen die Haut meist ganz ab und regen sie durch den Luftabschluss an, die Durchblutung wird gefördert und bringt sauerstoffreiches Blut in die Haut. Dadurch quillt die Haut auf und wirkt insgesamt straffer.

Außerdem werden die Poren erweitert, so dass danach aufgetragene Pflegeprodukte besonders gut aufgenommen werden können.

Weiche Masken sind weitgehend durchlässig und kühl. Meistens erfrischen und beruhigen sie die Haut, die Poren und kleine Blutgefäße verengen sich.

Dadurch schwillt das Gesicht ab, Rötungen verschwinden und Fältchen werden unauffälliger. Die Masken hinterlassen einen leichten Fettschleier, der die Haut vor Umweltbelastungen wie Abgasen, Rauch oder auch trockener Heizungsluft schützt.

Um eine größere Wirksamkeit zu erzielen versetzen die meisten Kosmetik-hersteller ihre Produkte mit diversen Stoffen, zum Beispiel Sauerstoff, der die Haut zusätzlich aufpolstern soll oder Pflanzenextrakte, wie zum Beispiel Aloe Vera oder Hamamelis. Eine dritte ,,Gattung" der Masken sind die Schaummasken, die man auf die Schnelle benutzen kann. Sie werden aufgetragen und ziehen vollständig in die Haut ein.

8. Dekorative Kosmetik

8.1 Puder

p>Kein kosmetisches Produkt unterliegt so vielen Vorurteilen wie der Puder.

Aussagen wie: ,,Puder verstopft die Poren."; ,,Puder trocknet die Haut aus." oder ,,Ein gepudertes Gesicht wirkt künstlich." sind längst widerlegt.

Früher wurden Reisstärkemehl und Kreideanteil in Puder verarbeitet. Diese Inhaltsstoffe sind aber heute nicht mehr erlaubt, da sie einen sehr trockenen Eindruck hinterließen und tatsächlich die Poren verstopften.

Seit damals hat die Kosmetikindustrie aber große Fortschritte gemacht. Heute speichert man Feuchtigkeit in Mikrokapseln, zum Beispiel in Form von Bio-Hyalyron-Säure, daher trocknet Puder die Haut nicht mehr aus. Bio-Hyalyron-Säure spendet sogar Feuchtigkeit, indem sie diese aus der Luft anzieht. Durch diesen pflegenden Aspekt haben moderne Puderpräparate einen Creme-Charakter: sie sind seidig und weich.

Früher wirkten gepuderte Gesichter auch sehr matt oder sogar stumpf. Heute hinterlässt Puder ein satinhaftes Finish auf der Haut.

Die Hauptfunktion von Puder ist es, dass Make-up zu fixieren und haltbar zu machen.

Es gibt drei verschiedene Arten von Puder. Die klassische Form ist der ,,lose Puder". Er ist praktisch fettfrei und lässt sich daher mit einem Pinsel sehr genau auf der Haut verteilen.

Kompaktpuder, die zweite Variante, ist nichts anderes als loses Puder, der mit Bindemitteln und zusätzlichen Fetten in die Dose gepresst wird. Die dritte Variante ist der Erdpuder. Er besteht aus gemahlener Tonerde und Mineralien und wird meistens lose im Tontopf angeboten. Erdpuder ist am wenigsten weit verbreitet, da er nur bei sonnengebräunter Haut gut aussieht.

Hauptbestandteile von losem Puder ist vor allem Talkum, die gemahlene Form des Minerals Talk. Es gibt dem Puder eine gute Gleitfähigkeit und ist außerdem weich. Talkum kommt in der Natur vor und weist daher oft Verunreinigungen auf, außerdem haftet es nicht auf der Haut und speichert Feuchtigkeit schlecht.

Für gute Haftfähigkeit sorgt Magnesiumstearat, ein ungiftiges und nichtreizendes Metallsalz. Die in Pudern enthaltene Kieselsäure ist eine Silizium-Sauerstoff-Verbindung (SiO2) bzw. eine Wasserstoff-Silizium-Sauerstoffverbindung.

Klein gemahlene Kieselsäure findet sich in Flüssigkeiten zu langen Molekülketten zusammen. Sie bildet dann kolloidale Lösungen (Kolla = Leim), mit denen man z.B. Gelees herstellen kann. Im Puder intensiviert Kieselsäure die Farbe.

Neben Kartoffelstärke wird auch Maisstärke verwendet, eine natürliche Stärke mit besonders günstigen Eigenschaften: Sie saugt Feuchtigkeit auf und bindet sie, quillt dabei aber nicht auf. Sie kann also die Poren nicht verstopfen.

Auch sind teilweise edle Zusätze, wie Seide, und nützliche, zum Beispiel die Vitamine A und E, Kollagen und Sonnenschutzfilter in Pudern enthalten.

8.2 Wimperntusche (Mascara)

Die kräftigen und markhaltigen Wimpern, die sich beim Menschen vom oberen Lidrand aufwärts und vom unteren Lidrand abwärts krümmen, haben von Natur nur aus die Aufgabe das empfindliche Auge vor Fremdkörpern wie Schweiß und Staub zu schützen. Daher widerspricht das Tuschen von Wimpern ihrer eigentlicher Funktion, denn das, womit Wimpern geschwärzt werden, sind selbstverständlich Fremdkörper. Es gibt zwei Arten von Wimperntusche: wasserfeste und wasserlösliche. Die wasserlöslichen Creme-Mascaras sind geschmeidiger und lassen sich einfacher entfernen, während wasserfeste Mascaras sich nur mit Fett abschminken lassen, da sie viele chemische Filmbildner enthalten.

Wimperntusche besteht überwiegend aus Ölen, Wachsen und Farbpigmenten. Aber sie wird auch mit chemischen Verbindungen konserviert, die nach und nach Formaldehyd abspalten.

Dieses kann Allergien auslösen und lässt die Haut altern.

Lange wurde Wimperntusche auch mit giftigem Quecksilber konserviert, dies ist heute verboten, aber noch immer sind die Farbstoffe mit Schwermetallen belastet, was besonders für Allergikerinnen problematisch sein kann.

Schwarzer Mascara ist am weitesten verbreitet und gilt als klassisch.

Als Farbstoff wird Eisenoxid verwendet. Es kommt in der Natur in großen Mengen vor, wird aber oft auch künstlich hergestellt, denn das natürliche Oxid ist meist stärker verschmutzt als synthetisches.

Verschiedenste Pigmente machen aber auch Wimpern, die in allen Farben leuchten, möglich. Farbige Wimperntuschen trocknen jedoch oft schneller ein als schwarze, da sie einen höheren Anteil an Pigmenten haben. Dies ist kein Qualitätsmangel, allerdings führt farbige Tusche schneller zu Unverträglichkeiten als klassische.

Mascara sollen die feinen Wimpern auch pflegen, deshalb werden ihnen meist Proteine (Eiweiße), das wimperneigene Keratin (Eiweißkörper in Haaren und Nägeln) und Feuchtigkeitsspender zugefügt.

Wimperntusche muss gründlich entfernt werden, da sich die Farbpartikel zum Teil im inneren Augenwinkel sammeln, von wo sie leicht zu entfernen sind, sich oft aber auch in der unteren Lidfalte festsetzen, wo das Auge sie nicht mit der Tränenflüssigkeit ausschwemmen kann. Statt dessen werden die Pigmente vom Körper eingekapselt, dadurch bilden sich drückende Knötchen (Granulome) im Unterlid.

1996 testete Die Zeitschrift Ökotest 28 Wimperntuschen und stellte fest:

Alle Produkte waren mit Nickel oder Chrom verunreinigt. 17 Wimperntuschen waren mit bedenklichen Stoffen konserviert und außerdem steckten 25 Produkte in Mogelpackungen, die zum Teil bedenkliche Stoffe enthielten.

Wimperntusche: Hersteller Preis Formaldehyd/- Quecksilber Chrom Nickel Anmerkungen

Zum Heulen pro abspalter in mg/kg in in

10 mg/kg mg/kg

ml

Eingeschränkt empfehlenswert

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Legende: Produkte, die Formaldehyd/-abspalter enthalten sind ,,nicht empfehlenswert".

Produkte, die Quecksilber, Chrom, Nickel oder Nickel und Chrom enthalten, wurden um eine Stufe abgewertet.

Anmerkungen: 1)Laut Anbieter wird die Rezeptur geändert. In Zukunft soll formaldehydfreier Konservierungsstoff eingesetzt werden

2)Laut Anbieter sind max. 0,2mg/kg Chrom und max. 24mg/kg Nickel enthalten

3)Anbieter steht auf der Liste des Deutschen Tierhilfswerks.

8.3 Lippenstifte/Lippenpflegestifte

Bei den dekorativen Kosmetika steht der Lippenstift an erster Stelle.

Lippenstifte sollten nicht nur gut aussehen, sondern auch genauso viel mit Pflege zu tun haben, denn unsere Lippen sind außerordentlich empfindlich. Ihre oberste Hautschichten sind sehr dünn und besitzen keine Schweißdrüsen. Sie erhalten ihre Feuchtigkeit hauptsächlich aus dem Mundspeichel. Auch besitzen die Lippen nur sehr wenige Talgdrüsen und sind daher praktisch fettfrei. Daher trocknen sie leicht aus und werden bei extremem Wetter vor allem bei Kälte und Trockenheit, schnell rissig.

In den Lippen sind nur sehr wenige Pigmente enthalten, so das sie fast schutzlos der Sonne ausgeliefert sind.

Jeder Lippenstift, der halbwegs decken ist, bewirkt normalerweise einen ausreichend physikalischen Schutz vor Sonneneinstrahlung. Einige Lippenstifte besitzen trotzdem noch Sonnenschutzfilter, obwohl diese eigentlich überflüssig sind.

Dermatologen behaupten, das Lippenkrebs bei Frauen, besonders bei Europäerinnen, deswegen so selten ist, weil sie ihre Lippen vor den Einwirkungen der UV-Strahlen mit Lippenstiften schützen.

Die Grundbestandteile von Lippenstiften sind Öle, Fette und Wachse. Ein Lippenstift, in dem viel Fett enthalten ist, schützt besser als ein zu trockener, allerdings ist das Auftragen eines sehr fetthaltigen Stifts schwieriger und die Farbe haftet nicht so gut auf den Lippen. Auch Lippenstiften, in denen viel Öl enthalten ist, pflegen gut.

In den meisten Produkten wird Rizinusöl verwendet, da es die Farbpigmente gleichmäßig gut verteilt und geschmacksneutral ist.

Seine Form und Festigkeit bekommen Lippenstifte durch die enthaltenen Wachse. In einigen Produkten ist Carnaubawachs enthalten, da dieser den Stift zusätzlich hitzebeständiger macht. Ein anderer Inhaltsstoff ist das Wollfett Lanolin. Es sorgt für gute Haftfestigkeit. Lecithin macht den Lippenstift glänzender und farbintensiv, während Aromastoffe oder Parfüme den Fettgeruch überdecken. Als Konservierungsstoff werden zum Vitamin A und Vitamin E eingesetzt, dieses verhindert das Ranzigwerden der Öle. Beide Vitamine dienen auch als Feuchtigkeitsspender.

Ferner enthalten manche Lippenstifte auch _-Bisabolol. Kein Lippenstift ist heute wirklich kussecht.

Früher wurde dies durch die schwermetallhaltigen Eosin-Farbstoffe erreicht, denn diese haften sehr gut auf den Lippen. Da sie gesundheitlich sehr bedenklich sind, stehen sie heute auf der Verbotsliste der Kosmetikverordnung. Statt ihnen verwendet man nun Eisenoxid- Pigmente. Sie haften zwar nicht ganz so gut, sind aber dafür ungefährlich.

9. Wichtige Wirkstoffe

Hier werden in alphabetischer Reihenfolge einige häufig verwendete Wirkstoffe vorgestellt, die man als Zusätze in Kosmetika findet und zum Teil auch hier angesprochen wurden.

Aloe Vera

Ein Liliengewächs. Der Saft dieser Wüstenpflanze enthält essentielle Aminosäuren. Er hilft, Feuchtigkeit zu binden und hat nachweislich eine heilende Wirkung. Schon die Indianer nutzen Aloe Vera als Heilmittel bei Brandwunden und auch die Ägyptischen Königinnen Nofretete und Cleopatra setzten auf die pflegende Wirkung dieses Safts. Aktuelle Forschungen haben bewiesen, dass Aloe Vera die Bildung neuer Hautzellen beschleunigt und eine antibiotische Wirkung hat, die bei der Aknebehandlung hilfreich ist, es kann aber auch zu allergischen Reaktionen führen.

Allantoin (5-Ureido-hydantoin) entsteht beim Abbau der Harnsäure im Eiweißstoffwechsel bei Säugetieren und kommt bei Pflanzen zum Beispiel als Bestandteil der Beinwellwurzel oder in Weizenkeimen vor. Es soll die Zellbildung fördern und so eine heilende Wirkung ausüben. Daher wird es häufig in Produkten für sensible Haut oder gegen Akne eingesetzt.

Ä therische Ö le

sind Gemische aus verschiedensten Stoffen, enthalten sind zum Beispiel Alkohole, Ketone, Äther, verschiedene Fette und Säuren.

Sie kommen als stark konzentrierte Öle in der Natur vor, und werden meist durch Wasserdampfdestillation aus den Blättern der entsprechenden Pflanzen gewonnen. Sie werden zum Parfümieren von Kosmetika verwendet, haben aber auch einen hohen Stellenwert bei der Behandlung von körperlichen Beschwerden. Sie können gut vom Körper aufgenommen werden, wo sie unter anderem schleim- und krampflösend oder durchblutungsfördernd wirken. Da natürliche ätherische Öle mit Pestiziden belastet sein können, oder, wie zum Beispiel reines Orangenöl, sehr teuer sind, werden sie oft synthetisch nachempfunden.

Bisabolol

eigentlich _-Bisabolol, der Hauptwirkstoff der Kamille, wirkt in richtiger Konzentration entzündungshemmend. Es ist öllöslich und häufig in Cremes für sensible Haut oder für Babys zu finden. _-Bisabolol pflegt die Haut und ist auch gut für Allergiker geeignet, da es die Haut gut pflegt und wenig reizt.

Carnaubawachs

schützt die Blätter einer südamerikanischen Palme vor dem Austrocknen. Dieses ungiftige Wachs schmilzt erst bei 82°C - 86°C und wird daher z.B. in Lippenstiften und Mascarastiften verwendet, so dass diese auch bei Hitze beständig bleiben.

D-Panthenol

ein B-Vitamin, dass in allen Zellen lebender Organismen zu finden ist. Der klare, zähe Stoff beschleunigt das Zellwachstum und unterstützt dadurch Heilungsprozesse. Es wird zum Beispiel in Babycremes oder Sonnenschutzmitteln verwendet.

Elastin

dieses faserige Protein kommt als Netzstruktur in der Haut vor, wo es für die Elastizität verantwortlich ist. Als Hydrolysat kommt es zum Beispiel in ,,Anti-Aging-Cremes" vor. Es bildet auf der Haut einen schützenden Film, der außerdem bewirkt, dass die Haut sich glatter anfühlt. Es kann jedoch nicht, wie oft behauptet wird, in die Haut eindringen und sie ,,verjüngen".

Formaldehyd (CH 2 O)

ist ein in Wasser lösliches Gas. Es riecht stechend, ist leicht entflammbar und reaktionsfreudig. Formaldehyd wurde früher häufig als Konservierungsmittel verwendet, da es antimikrobiell wirkt. Seine Bedeutung hat aber abgenommen, da begründeter Verdacht besteht, dass es krebserregend ist. Heute kommt es aber kaum noch vor. Dafür werden häufig Formaldehydabspalter eingesetzt, die für sich nicht schädlich sind, im fertigen Produkt oder im Körper aber Formaldehyd bilden können.

Grünspan

Bezeichnung für Kupferacetat, ein Salz der Essigsäure. Der giftige, blaugrüne Stoff wurde in der Antike als Schminke verwendet.

Hamamelis

gerbstoffhaltiger Strauch, dessen Extrakt adstringierende Eigenschaften hat, d.h. er zieht die Poren zusammen. Daher findet er Verwendung in Gesichtswasser und Cremes für fettige und großporige Haut.

Kamille

enthält außer Bisabolol auch das ätherische Öl Azulen, eine Kohlenwasserstoffverbindung. Es wirkt keimtötend und erzeugt die blaue Farbe des Kamillenöls.

Kollagen

Man zählt es, wie auch das Elastin zu den Faserproteinen, die in der Haut vorkommen und dort das Wasser binden. Mit zunehmendem Alter werden sie durch Lichteinstrahlung zerstört. In der Kosmetik wird natives Kollagen verwendet, dass aus Kälberhaut gewonnen wird. Man setzt es ein, um die in den Cremes enthaltene Feuchtigkeit länger auf er Haut zu binden. Es kann jedoch nicht, wie oft behauptet wird, in die Haut eindringen und sie regenerieren.

Konservierungsstoffe

Werden verwendet, um Kosmetika länger haltbar zu machen. Sie wirken antibakteriell und dämmen das Wachstum bestimmter Pilze ein. Früher wurden zum Teil auch für den Menschen giftige Stoffe eingesetzt, heute unterliegen Konservierungsstoffe aber strengen Kontrollen. Trotzdem werden teilweise bedenkliche Stoffe, wie zum Beispiel Formaldehydabspalter verwendet.

Ein anderes Konservierungsmittel ist zum Beispiel ,,Euxyl K 100", eine Mischung aus Isothiazolinon-Derivaten und Benzylalkohol, dass in hoher Konzentration ätzend wirken kann, ansonsten aber unbedenklich ist. Das ebenfalls unbedenkliche ,,K 400" ist eine Weiterentwicklung von ,,Euxyl K 100" und wirkt gegen Hefen und Pilzsporen. Es ist eine synergische Mischung aus 1,2-Dibrom-2,4-dicyanobutan und 2-Phenokyethanol. PHB-Ester zeichnen sich dadurch aus, dass sie sehr selten Allergien auslösen, allerdings sind sie gegen Bakterien nur wenig wirksam. PHB-Ester werden auch Parabene oder Parabenester genannt und sind Ester der 4-Hydroxybenzoesäure. Sie wirken gegen Schimmel- und Hefepilze.

Weitere Konservierungsstoffe sind Nipagin und Nipagisol, die, in Propylenglycol gelöst, als Aqua-conservans-Konzentrat erhältlich sind.

Lanolin (Wollwachs)

Dieses gelbliche Fett wird aus Schafwolle gewonnen und wird, vor allem in Naturkosmetik, häufig als Konsistenzgeber eingesetzt, obwohl es sehr klebrig ist und einen unangenehmen

Eigengeruch hat. Leider ist es häufig mit Pestiziden behaftet, da die Schafe gegen Ungeziefer behandelt werden.

Vitamin E

Ein fettlösliches Vitamin, das zum Beispiel eingesetzt wird, um das Ranzigwerden von Ölen zu verhindern.

Quellen:

- ,,Der große Atlas der Anatomie", Bassermann; Abbildung S. 5 aus ,,Der große Atlas der Anatomie", Bassermann;
- ,,Gesichtspflege schnell und natürlich", MOEWIG;
- ,,Falten müssen nicht sein", MOEWIG
- ,,Typgerechtes Schminken", MOEWIG
- ,,Pschyrembel";
- ,,Das Farbige Volkslexikon";
- ,,Das große Schönheitsbuch für die Haut", F. von Tana, Ariston;
- ,,Naturkosmetik: Die Grundlagen gesunder und natürlicher Hautpflege", Nina E. Haas, Falken;
-,,Make-up: Die neue Schule von Horst Kirchberger", H. Kirchberger, Augustus Verlag;
- ,,Brigitte: Schön sein";
- ,,Kursbuch Gesundheit: Fahrplan für ein gesundes Leben";
- ,,ÖKO-TEST", 6/96;
- ,,ÖKO-TEST", 10/96;
- ,,ÖKO-TEST", 11/96;
- ,,ÖKO-TEST", 5/97;
- Alle Tabellen sind der Zeitschrift Ökotest entnommen, die regelmäßig Pflegeprodukte und Kosmetika testet. Sie wurden teilw. leicht gekürzt, auch auf eine Wiedergabe der Ergebnisse im Beurteilungsbereich ,,Verpackung" haben wir verzichtet, da sie in diesem Zusammenhang nicht relevant sind.
- ,,Stiftung Warentest" 10/95;
- ,,Stiftung Warentest", 11/95;
- ,,Stiftung Warentest", 6/97;
- ,,Stiftung Warentest", 2/98;
- ,,Stiftung Warentest", 1/99;
- ,,Hobbythek: Cremes und sanfte Seifen", Jean Pütz & Christine Niklas, VGS;
- ,,Hobbythek: Das Lexikon der sanften Kosmetik", Jean Pütz & Christine Niklas, VGS;
- ,,Hobbythek: Schminken, Masken, schönes Haar" Jean Pütz & Christine Niklas, VGS;
- ,,Hobbythek: Die 5-Minuten Kosmetik" Jean Pütz & Christine Niklas, VGS; Abbildung S.17 aus: ,,Hobbythek: Die 5-Minutenkosmetik"
- ,,Kosmetikjahrbuch 1994: Rohstoff-Lexikon", B Ziolkowsky (Hrsg.), Verlag für chemische Industrie

Ende der Leseprobe aus 32 Seiten

Details

Titel
Zusammensetzung und Wirkung verschiedener Kosmetika
Veranstaltung
Naturwissenschaftskurs der Stufe 10, Facharbeit Naturwissenschaften
Note
1-
Autoren
Jahr
1999
Seiten
32
Katalognummer
V96178
ISBN (eBook)
9783638088558
Dateigröße
582 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Kosmetik, Naturwissenschaftskurs, Stufe, Facharbeit, Naturwissenschaften
Arbeit zitieren
Anh Lam-chi (Autor:in)Juliane Linnenbäumer (Autor:in), 1999, Zusammensetzung und Wirkung verschiedener Kosmetika, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/96178

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