Grundlagen der betrieblichen Finanzierung. Aufgaben, Ziele und Instrumente der Finanzwirtschaft


Skript, 1998

72 Seiten


Leseprobe


Technischer
Betriebswirt
Finanzierung
Letzte Überarbeitung 24.05.98
Arno Schneider
Luisenstraße 3
76596 Forbach

Technischer Betriebswirt
Arno Schneider
Finanzierung
Seite 2
Finanzierungsarten

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Finanzierung
Seite 3
Aufgaben der betrieblichen Finanzwirtschaft
t
Budgetierung
t
Durchführung des gesamten Zahlungsverkehrs
t
Verwaltung von Geldersatzmitteln / Buchgeld
t
Verwaltung des Finanzanlagevermögens
t
Vorbereitung und Durchführung von Kreditaufnahmen
t
Vorbereitung und Durchführung von Eigenkapitalaufnahmen
t
Finanzierungsalternativen
Ziele der Finanzwirtschaft
1.) Liquidität
Statische Betrachtung
Flüssige Mittel
Liquidität
I
=
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
x
100
Ú
20
(Barliquidität)
kurzfristige Verbindlichkeiten
Flüssige Mittel + kurzfristige Forderungen
Liquidität
II
=
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
x
100
Ú
100
(Liquidität auf kurze Sicht)
kurzfristige Verbindlichkeiten
Umlaufvermögen
Liquidität
III
=
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
x
100
Ú
200
(Liquidität auf mittlere Sicht)
kurzfristige Verbindlichkeiten

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Seite 4
Dynamische Betrachtung
Kapitalflußberechnung
Beispiel zu Skonto:
Kaufpreis
1.000,- DM
Konditionen
14 Tage 2 % Skonto
30 Tage netto
t
Bewegungsbilanzen
Einnahmen
Ausgaben
Differenz
kumulierte
freie liquide Mittel
Anfangsbestand
12.000,-
Januar
20.000,-
22.000,-
- 2.000,-
10.000,-
Februar
35.000,-
11.000,-
+ 24.000,-
34.000,-
März
4.000,-
45.000,-
- 41.000,-
- 7.000,-
April
22.000,-
10.000,-
+ 12.000,-
5.000,-
Skontosatz
Verzinsung Z =
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
x
360
Zahlungsziel - Skontoabzug
2
=
¬¬¬¬¬¬¬¬
x 360
30 - 14
Verzinsung Z = 45 %
Aktiva
t
0
Passiva
V
1
10.000 EK
80.000
V
2
50.000 FK
1
40.000
V
3
100.000 FK
2
60.000
RAP
40.000 RAP
20.000
200.000
200.000
Aktiva
t
1
Passiva
V
1
18.000 EK
95.000
V
2
46.000 FK
1
20.000
V
3
110.000 FK
2
45.000
RAP
16.000 RAP
30.000
190.000
190.000
Aktiva
Bewegungsbilanz
Passiva
V
1
8.000 V
2
4.000
V
3
10.000 RAP
24.000
FK
1
20.000 EK
15.000
FK
2
15.000 RAP
10.000
53.000
53.000

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t
Cash-Flow
a)
Unterliquidität
Gegenmaßnahmen:
- Ausgaben verschieben
- Beschleunigung der Einnahmen
- Überbestände abbauen
- Just-In-Time Disposition
b) Überliquidität
c) Illiquidität
Gründe:
- Preiserhöhungen
1.000 kg Stahl à 10,- DM
Ø
10.000,- DM
100 Tage x 10.000,- DM = 1.000.000,- DM
Ø
Preiserhöhung auf 12,- DM/kg
100 Tage x 12.000,- DM = 1.200.000,- DM
bedeutet einen evtl. Liquiditätsengpaß von 200.000,- DM
- Schlechtes Management
- Konjunktur
- Halten von Überbeständen
2.) Unabhängigkeit
3.) Sicherheit und Stabilität
4.) Rentabilität
G
R
EK
=
¬¬¬¬¬
x 100
EK
G + FK
ZINS
R
GK
=
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
x 100
GK
Gewinn
R
U
=
¬¬¬¬¬¬¬
¬
x 100
Umsatz

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Seite 6
Beispiel:
Eigenkapital
= 400.000,- DM
Fremdkapital = 800.000,- DM
Ø
10 % Fremkapitalzins
Gewinn
= 100.000,- DM
d.h. jede eingesetzte Mark bringt 15 Pfennig Rendite.
2,- DM Fremdkapital bringt 0,30 DM - 0,20 DM Fremdkapitalzins =
0,10 DM
1,- DM Eigenkapital bringt 0,15 DM
=
0,15 DM
¬¬¬¬¬¬¬¬
0,25 DM
100.000,- DM
R
EK
=
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
x 100 = 25 %
400.000,- DM
100.000,- DM + 80.000,- DM
R
GK
=
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
x 100 = 15 %
1.200.000,- DM
Fremdkapital
800.000,- DM
Verschuldungsgrad =
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
=
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
= 2
Eigenkapital
400.000,- DM

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Seite 7
Instrumente der Finanzwirtschaft
1) Finanzplanung
- strategisch
> 4 Jahre
- taktisch
1 - 4 Jahre
- operative
< 1 Jahr
2) Finanzdisposition
Cash Management
3) Finanzwirtschaftliche Analyse
- Substanz
- Kennzahlen
- Finanzierungsstruktur
- Liquidität
- Rentabilität
Beispielaufgabe:
Ein Unternehmen erzielt aus einer Investition von 1.000.000,- DM einen Gewinn von 15 %.
Es ergeben sich folgende Möglichkeiten der Finanzierung:
Möglichkeit 1:
Es wird unterstellt, daß die Investition ausschließlich mit Eigenkapital finanziert wird.
Möglichkeit 2:
Eigen- und Fremdkapital werden gemischt, d.h. 60 % werden mit Eigenkapital, 40 % mit Fremd-
kapital finanziert.
Möglichkeit 3:
Der Anteil des Fremdkapitals wird auf 80% erhöht. Der Zinssatz für das Fremdkapital beträgt
9%.
a) Ermitteln Sie den jeweiligen Verschuldungsgrad !
b) Welcher Reingewinn ergibt sich bei den einzelnen Finanzierungsmöglichkeiten ?
c) Berechnen Sie die Eigenkapitalrentabilität für die einzelnen Alternativen !
d) Ermitteln Sie die Eigenkapitalrentabilität auch mit Hilfe der Formeldarstellung !
e) Welcher Zielkonflikt läßt sich aus den Berechnungen erkennen ?

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Seite 8
Lösung:
a)
b)
Möglichkeit 1 = 1.000.000,- DM x 15 % = 150.000,- DM
Möglichkeit 2 = Gewinn - Fremdkapital x Fremdkapitalzins
= 150.000,- DM - 400.000,- DM x 9 %
= 114.000,- DM
Möglichkeit 3 = 150.000,- DM - 800.000,- DM x 9 %
= 78.000,- DM
c)
d)
R
EK1
= R
GK
+ ( R
FK1
- Z ) x V
= 15 % + ( 0 % - 0 % ) x 0
R
EK1
= 15 %
R
EK2
= 15 % + ( 15 % - 9 % ) x 0,67 = 19 %
R
EK1
= 15 % + ( 15 % - 9 % ) x 4 = 39 %
e)
Wie weit geht das Unternehmen mit der Verschuldung. Denn die Rentabilität wird zwar
durch das Fremdkapital erhöht, aber das Unternehmen büßt dafür seine wirt-
schaftliche Unabhängigkeit
ein.
FK
0,- DM
Möglichkeit 1 =
¬¬¬
=
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
= 0
EK
1.000.000,- DM
400.000,- DM
Möglichkeit 2 =
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
= 0,67
600.000,- DM
800.000,- DM
Möglichkeit 3 =
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
= 4
200.000,- DM
G
150.000,- DM
Möglichkeit 1 =
¬¬¬
x 100 =
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
x 100 = 15 %
EK
1.000.000,- DM
114.000,- DM
Möglichkeit 2 =
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
x 100 = 19 %
600.000,- DM
78.000,- DM
Möglichkeit 3 =
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
x 100 = 39 %
200.000,- DM

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Seite 9
Finanzwirtschaftliche Bestandsgrößen
a)
Eigenkapital
I. Ausgewiesenes Eigenkapital
t
Geschäftsanteile
t
Rücklagen
- Kapitalrücklage (AGIO)
- Gewinnrücklagen (Gesetzliche Rücklage, Rücklage für eigene Anteile, satzungsmäßige
Rücklage, freie Rücklage)
t
Gewinnvortrag
t
Jahresüberschuß
II. Nicht ausgewiesenes Eigenkapital
t
Gesetzlich erzwungene ,,Stille Reserven"
t
Ermessensreserve
- Unterbewertung von Aktiv-Positionen
- Überbewertung von Passiv-Positionen
Funktion des Eigenkapitals
n
Grundlage der geschäftlichen Tätigkeit
n
Haftungspotential
b)
Fremdkapital
t
Rückstellungen
- Pensionsrückstellungen
- Steuerrückstellungen
- Sonstige Rückstellungen
t
Verbindlichkeiten
- Anleihen
- Darlehen gegenüber Kreditinstituten
- Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
- Annahme von Wechseln
- Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
- Sonstige Verbindlichkeiten

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Seite 10
Beispiele zu Bilanzbewertungen nach der Liquidität:
Beispiel 1:
Hoher Forderungsbestand (Betriebliches Mahnwesen nicht aktiv)
Keine liquiden Mittel vorhanden um kurzfristiges Fremdkapital zu begleichen
Fazit:
Bei diesem Unternehmen ist wohl in nächster Zeit mit einer Konkursanmeldung zu rechnen.
Beispiel 2:
Die liquiden Mittel reichen zunächst um das kurzfristige Fremdkapital zu begleichen.
Es ist aber keinerlei Vermögen vorhanden um das langfristige Fremdkapital auszugleichen.
Fazit:
Das Unternehmen ist auf mittlere Sicht pleite, weiß es aber noch nicht.

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Seite 11
Unterscheidung Eigenkapital - Fremdkapital
Kriterium
Eigenkapital
Fremdkapital
Rechtsverhältnis
Es besteht ein Beteiligungsverhält-
nis.
Es besteht ein Schuldverhältnis
Haftung
Der Eigenkapitalgeber haftet als
Miteigentümer je nach Rechtsform
mindestens in Höhe seiner Kapital-
einlage, ggf. auch mit seinem ge-
samten Privatvermögen.
Der Fremdkapitalgeber haftet als
Gläubiger des Unternehmens nicht.
Fristigkeit
Das Eigenkapital ist grundsätzlich
zeitlich unbegrenzt verfügbar, kann
aber teilweise kurzfristig gekündigt
werden.
Das Fremdkapital ist grundsätzlich
zeitlich begrenzt verfügbar.
Entgelt
Der Eigenkapitalgeber ist grund-
sätzlich am Gewinn und Verlust des
Unternehmens beteiligt.
Der Fremdkapitalgeber hat grund-
sätzlich einen festen Zinsanspruch
und ist nicht am Gewinn bzw. am
Verlust des Unternehmens beteiligt.
Steuerliche Absetzbarkeit
Eigenkapitalzinsen sind steuerlich
nicht absetzbar.
Fremdkapitalzinsen sind als Be-
triebsausgaben steuerlich absetz-
bar.
Umfang
Das Eigenkapital ist durch die fi-
nanzielle Kapazität und durch die
Bereitschaft bisheriger oder neuer
Kapitalgeber begrenzt.
Das Fremdkapital ist durch die Ein-
schätzung des mit der Gewährung
verbundenen Risikos und den Um-
fang verfügbarer Sicherheiten be-
grenzt.
Vermögen
Der Eigenkapitalgeber hat einen
anteiligen Anspruch, wenn der Li-
quidationserlös die Schulden über-
steigt.
Der Fremdkapitalgeber hat An-
spruch auf Rückzahlung des zur
Verfügung gestellten Kapitals.
Mitbestimmung
Der Eigenkapitalgeber ist grund-
sätzlich zur Mitbestimmung berech-
tigt; in der Praxis kann jedoch eine
Einschränkung bestehen.
Der Fremdkapitalgeber ist grund-
sätzlich nicht zur Mitbestimmung
berechtigt; in der Praxis kann dies
jedoch in unterschiedlichem Um-
fang eingeräumt werden.
Geldentwertung
Sie wird vom Eigenkapitalgeber
getragen.
Sie wird vom Fremdkapitalgeber
getragen und ist in der Höhe der
geforderten Verzinsung enthalten.

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Seite 12
Formen des Kapitalbedarfs
t
Anschaffung im Anlagevermögen oder Umlaufvermögen
t
Gewinnausschüttungen
t
Tilgung / Zinsen
t
Abfindungen
t
Steuerzahlungen
t
Löhne und Gehälter
Beeinflussungsfaktoren
t
Struktur des Beschaffungsmarktes
t
Struktur des Absatzmarktes
t
Preisstruktur am Beschaffungsmarkt
t
Staatliche Restriktionen
t
Fortschreitende Technologie
t
Rechtsform
t
Anordnung des Produktionsprozesses

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Finanzierung
Seite 13
Beispielaufgabe zu Finanzplan
In einem kleinen Industrieunternehmen soll für das Jahr 1998 ein Finanzplan erstellt werden.
Der Bestand des Bankkontos beträgt am 31.12.97 25.000,- DM. Es wird in den ersten drei
Monaten des Jahres 1998 mit folgenden Einnahmen und Ausgaben gerechnet.
a) Stellen Sie den Finanzplan für die ersten drei Monate auf! Welche Überschüsse bzw.
Fehlbeträge ergeben sich?
b) Inwieweit wird in dem Finanzplan eine Vernetzung mit den anderen Teilplänen der Unter-
nehmung erkennbar? Gehen Sie auf die einzelnen Positionen des Finanzplans ein!
Lösung:
a)
b)
Januar 98
Februar 98
März 98
Geplante Einnahmen
Zahlungseingänge aus Umsatz bzw.
eingehende Kundenforderungen
50.000
40.000
55.000
Zinsen
4.000
4.000
3.000
Geplante Ausgaben
Betriebsmittel
15.000
43.500
4.500
Werkstoffe
8.000
9.000
13.000
Personal
24.000
25.000
28.000
Steuern
3.000
3.500
16.500
Kredittilgung
1.500
1.500
1.500
Zinsen
200
180
150
AfA
10.000
10.000
10.000
Januar 98
Februar 98
März 98
Anfangsbestand
25.000
27.300
- 11.380
Forderungen
50.000
40.000
55.000
Zinseinnahmen
4.000
4.000
3.000
Verfügbare Mittel
79.000
71.300
46.620
Betriebsmittel
15.000
43.500
4.500
Werkstoffe
8.000
9.000
13.000
Personal
24.000
25.000
28.000
Steuern
3.000
3.500
16.500
Kredittilgung
1.500
1.500
1.500
Zinsen
200
180
150
Ausgaben
51.700
82.680
63.650
Saldo Einnahmen - Ausgaben
27.300
- 11.380
- 17.030

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Seite 14
Aufgabe:
Finanzplan eines kleinen Industriebetriebes
Daten:
Aus dem Umsatzplan:
1. Vierteljahr (Januar bis März 1998)
Januar 5.200 Stück, Februar 6.000 Stück, März 7.500 Stück
Preis:
15,00 DM je Stück
Von den Kunden zahlen 40 % sofort, 50 % nach 30 Tagen und 10 % nach 60 Tagen. Aus-
serdem gehen im Januar noch 42.000,- DM, im Februar 26.000,- DM alte Forderungen ein.
Aus dem Beschaffungs- und Produktionsplan
Monatliche Ausgaben:
(Fortlaufende Produktion)
-
Rohstoffeinkäufe
18.000,- DM
-
Personalkosten
35.000,- DM
-
sonstige Fertigungskosten
8.000,- DM
Außerdem fallen monatliche Verwaltungskosten an:
12.000,- DM
Im Januar werden 21.000,- DM und im Februar 30.000,- DM alte Verbindlichkeiten bezahlt.
Kreditzinsen für einen Bankkredit werden im März in Höhe von 12.000,- DM fällig.
a) Erstellen Sie einen Finanzplan!
Bankguthaben am 31.12.1998 5.200,- DM. Alle Zahlungen werden über das Bankkonto
abgewickelt.
b) Welcher Überschuß / Fehlbetrag (finanzieller Engpaß) ergibt sich in den ersten drei Mo-
naten?
c) Stellen Sie die Entwicklung des Bankkontos dar! Es wird davon ausgegangen, daß die
Bank bereit ist, Fehlbeträge durch Einräumung eines Kredites (Kontokorrentkredit) abzu-
decken.
d) Wie könnte im vorliegenden Falle der finanzielle Engpaß beseitigt werden? Welche Aus-
wirkungen ergeben sich für die Bereichsziele und Teilpläne anderer Funktionsbereiche?
e) Schlagen Sie ein Bereichsziel für die Finanzierung vor, das der Situation angemessen ist!

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Seite 15
Lösung:
a) und b)
Januar 98
Februar 98
März 98
Anfangsbestand
5.200
- 15.600
- 17.600
Forderungen 40 %
31.200
36.000
45.000
Forderungen 50 %
- - -
39.000
45.000
Forderungen 10 %
- - -
- - -
7.800
alte Forderungen
42.000
26.000
- - -
Verfügbare Mittel
78.400
85.400
80.200
Rohstoffe
18.000
18.000
18.000
Personalkosten
35.000
35.000
35.000
sonstige Fertigungskosten
8.000
8.000
8.000
Verwaltungskosten
12.000
12.000
12.000
Zinsen
- - -
- - -
12.000
Verbindlichkeiten
21.000
30.000
- - -
Ausgaben
94.000
103.000
85.000
Saldo Einnahmen - Ausgaben
- 15.600
- 17.600
- 4.800

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Seite 16
Aufgabe zu Finanzplan: (Prüfungsaufgabe 2 P 03-035)
Einleitende Erklärung:
Sollbesteuerung
(gilt für alle Gewerbetreibende)
Istbesteuerung
(gilt für Selbständige Katalogberufe im UStG und Freiberufler)
Aus den Unterlagen zur Schlußbilanz zum 31.12.1993 einer GmbH ergeben sich u.a. folgende
Zahlen:
- Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
800 TDM
- Sonstige Forderungen (in Sonstigen Vermögensgegenständen),
130 TDM
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: 20 TDM
- Bundesbankfähige Wechsel
140 TDM
- Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten
880 TDM
- Sonstige Rückstellungen
225 TDM
- Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten,
2.700 TDM
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr (im März 1994): 380 TDM
- Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
600 TDM
- Verbindlichkeiten aus der Annahme von Wechseln
150 TDM
- Sonstige Verbindlichkeiten
200 TDM
Die Sonstigen Forderungen sind im März fällig.
Die Besitzwechsel werden im Januar diskontiert (Diskontzinsen sind nicht zu berücksichtigen).
Die Sonstigen Rückstellungen werden im Januar zu 1/3 und im März zu 2/3 ausgabenwirksam.
Im März ist eine Darlehens-Annuität von 596 TDM zu zahlen (Zinsanteil 216 TDM).
Die Schuldwechsel sind im Februar fällig.
Die Sonstigen Verbindlichkeiten werden im Januar bezahlt.
Zahlungen von Kunden aus dem Bestand der Forderungen
Jan. 60 %, Febr. 10 %
aus Lieferungen und Leistungen
März 20 %, (April 10 %)
Zahlungen an Lieferanten aus dem Bestand an Verbindlichkeiten
Jan. 50 %, Febr. 20 %
aus Lieferungen und Leistungen
März 10 %, (April 20 %)
Die monatlichen Umsatzerlöse betragen netto 1.400 TDM.
Die Hälfte der Kunden zahlt noch im gleichen Monat, 30 % zahlen erst im Folgemonat, 10 % der
Forderungen gehen nach 60 Tagen ein, und weitere 10 % werden erst nach drei Monaten oder
später bezahlt.
Mit folgenden Ausgaben pro Monat ist zu rechnen:
- Material
414 TDM
- Personalkosten
400 TDM
- Betriebsaufwand
230 TDM
- Allgemeiner Verwaltungsaufwand
115 TDM
- Sonstiger ausgabenwirksamer Aufwand
69 TDM
- Kleinere Investitionen und geringwertige Wirtschaftsgüter
23 TDM
In den Sachausgaben sind jeweils 15 % Vorsteuer enthalten.
Die Umsatzsteuerzahllast ist jeweils am 10. Kalendertag des Folgemonats fällig.
Bearbeitungshinweise:
Erstellen Sie einen Finanzplan für die Monate Januar bis März 1994!

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Seite 17
Lösung:
Finanzplan
I.
Quartal 1994
Januar
TDM
Februar
TDM
März
TDM
A. Anfangsbestand
880
479
217
B. Einnahmen
aus Bilanz:
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
480
80
160
Sonstige Forderungen
0
0
110
Besitzwechsel
140
0
0
aus laufendem Jahr:
Umsatzeinnahmen
805
1278
1439
Summe der Einnahmen
1425
1368
1719
C. Ausgaben
aus Bilanz:
Rückstellungen
75
0
150
Tilgung Darlehen
0
0
380
Verbindlichk. aus Lieferungen und Leistungen
300
120
60
Wechselverbindlichkeiten
0
150
0
Sonstige Verbindlichkeiten
200
0
0
aus laufendem Jahr:
Material
414
414
414
Personalaufwand
400
400
400
Betriebsaufwand
230
230
230
Verwaltungsaufwand
115
115
115
Sonstiger ausgabenwirksamer Aufwand
69
69
69
Kleinere Investitionen und geringwertige
Wirtschaftsgüter
23
23
23
Zinsen für Darlehen
0
0
216
USt. - Zahllast
0
99
99
Summe der Ausgaben
1826
1620
2156
D. Zahlungsmittel - Bestand
479
227
- 210

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Seite 18
Beispiel zu Kapitalbedarf: (Skript Dozent T. Büche Seite 57)
Ein Computerhersteller will für ein neu zu gründendes Tochterwerk den betriebsnotwendigen Kapi-
talbedarf für das Anlage- und Umlaufvermögen für den Zeitraum bis zum erstmaligen Rückfluß der
Finanzmittel durch Umsatzerlöse berechnen. Folgende Daten sind bekannt:
a)
Die Gesellschaft benötigt für den Erwerb eines geeigneten Grundstücks 340.000,- DM. Für
eine Produktionshalle mit Büroräumen hat der Architekt einen Gesamtpreis von 360.000,-
DM errechnet. Für maschinelle Anlagen werden 1.200.000,- DM benötigt; für neue Patente
und Lizenzen sind 620.000,- DM veranschlagt.
b)
Die Unternehmenskapazität ist zunächst so ausgelegt, daß für die Produktion eines Hochlei-
stungsrechners durchschnittlich 8 Kalendertage benötigt werden. Die durchschnittliche La-
gerdauer der Fertigungsmaterialien beträgt 20 Tage; das Zahlungsziel der Lieferanten 30
Tage, die durchschnittliche Lagerdauer der fertigen Geräte 25 Tage. Die Zahlungsbedin-
gungen des Computerherstellers enthalten folgenden Passus:
Rechnung zahlbar mit 2 % Skonto innerhalb von 10 Tagen, sonst 30 Tage netto Kasse.
Die täglich anfallenden Fertigungslöhne betragen 4.500,- DM, die Fertigungsgemeinkosten
200 % (davon sind 65 % ausgabewirksam); die täglichen Kosten für Fertigungsmaterial be-
laufen sich auf 6.000,- DM, die Materialgemeinkosten auf 25 %.
Ferner sind den ausgabewirksamen Herstellkosten 10 % für Verwaltungsgemeinkosten und
Vertriebsgemeinkosten zuzurechnen (alle ausgabewirksam).
Der Einfachheit halber wird unterstellt, daß alle Kunden ihr Zahlungsziel ausnutzen. Genauer
wäre eine Schätzung jener Kunden, die innerhalb der Skontofrist zahlen und eine entspre-
chende Berücksichtigung in der Lösung der Aufgabe.
Ebenso wird vereinfacht davon ausgegangen, daß die Produktionszeit nach Ablauf der
durchschnittlichen Fertigungsmateriallagerdauer einsetzt.
I. Ermittlung des Kapitalbedarfs im Anlagevermögen
- Grundstück
340.000,- DM
+ Gebäude
360.000,- DM
+ Maschinen
1.200.000,- DM
+ Patente / Lizenzen
620.000,- DM
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
= Anlagevermögen
2.520.000,- DM

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Seite 19
II. Kapitalbedarf für das Fertigungsmaterial
Durchschnittliche Lagerdauer der Rohstoffe
20 Tage
+ Durchschnittliche Produktionszeit
8 Tage
+ Durchschnittliche Lagerdauer der Fertiggeräte
25 Tage
+ Durchschnittliches Zahlungsziel der Kunden
30 Tage
- Durchschnittliches Zahlungsziel beim Lieferanten
30 Tage
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
= 53
Tage
53 Tage x 6.000,- DM Materialkosten = 318.000,- DM
III. Kapitalbedarf Materialgemeinkosten
Durchschnittliche Lagerdauer der Rohstoffe
20 Tage
+ Durchschnittliche Produktionszeit
8 Tage
+ Durchschnittliche Lagerdauer der Fertiggeräte
25 Tage
+ Durchschnittliches Zahlungsziel der Kunden
30 Tage
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
= 83
Tage
83 Tage x 6.000,- DM MK x 25 % Materialgemeinkostensatz = 124.500,- DM
IV. Kapitalbedarf für das Fertigungspersonal
Durchschnittliche Produktionszeit
8 Tage
+ Durchschnittliche Lagerdauer der Fertiggeräte
25 Tage
+ Durchschnittliches Zahlungsziel der Kunden
30 Tage
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
= 63
Tage
63 Tage x 4.500,- DM Fertigungslohnkosten = 283.500,- DM
V. Kapitalbindung Fertigungsgemeinkosten
63 Tage x 4.500,- DM FLK x 200 % Fertigungsgemeinkostensatz x 65% = 368.550,- DM
VI. Kapitalbindung Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten
Fertigungsmaterialkosten
318.000,- DM
+ Materialgemeinkosten
124.500,- DM
+ Fertigungslohnkosten
283.500,- DM
+ Fertigungsgemeinkosten
368.550,- DM
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
= Herstellkosten
1.094.550,- DM
davon 10 % Verw. u. Vertr. Gemeinkostensatz
109.455,- DM
VII. Gesamter Kapitalbedarf
Anlagevermögen
2.520.000,- DM
+ Umlaufvermögen
1.204.005,- DM
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
= Kapitalbedarf
3.724.005,- DM

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Seite 20
Kennzahlen
Umsatz
Durchschnittlicher Kapitalbedarf =
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
Lagerumschlagshäufigkeit
360 Tage
Lagerumschlagshäufigkeit =
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
Durchschnittliche Lagerdauer
Umsatz
Kapitalbedarf =
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
Debitorenumschlagshäufigkeit
360 Tage
Debitorenumschlagshäufigkeit =
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
Durchschnittlicher Debitorenumschlag

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Seite 21
Beispielaufgabe: (Prüfungsaufgabe 1 P 04-010)
Die Gründung oder Erweiterung eines Unternehmens erfordert die Ermittlung des notwendi-
gen Kapitalbedarfs und die Einschätzung der Kapitaldeckung. Es ist der Kapitalbedarf für
das Notwendige Anlagevermögen und für das Umlaufvermögen entsprechend der Kapital-
bindungsdauer zu berechnen.
Anschaffungskosten für:
- Grundstück
350.000,- DM
- Gebäude
550.000,- DM
- Maschinen und Anlagen
220.000,- DM
- Betriebs- und Geschäftsausstattung
130.000,- DM
Kosten für den laufenden Betrieb: (Vorschau- bzw. Durchschnittswerte)
- Werkstoffe (Vormaterial) ohne Materialgemeinkosten
5.000,- DM / Tag
- Lohnkosten
15.000,- DM / Tag
- Materialgemeinkosten
8.000,- DM / Tag
Zeiten zur Ermittlung der Kapitalbindungsdauer:
- Lagerdauer der Werkstoffe
25 Tage
- Lieferantenziel (Inanspruchnahme eines Zahlungszieles beim Lieferanten)
10 Tage
- Produktionsdauer
20 Tage
- Lagerdauer der Fertigerzeugnisse
5 Tage
- Kundenziel (Inanspruchnahme eines Zahlungszieles durch die Kunden)
20 Tage
a) Ermitteln Sie den gesamten Kapitalbedarf
b) Erläutern Sie kurz zwei Möglichkeiten, mittelfristig durch Veränderung betriebswirtschaftli-
cher Einflußfaktoren die Höhe des Kapitalbedarfs zu senken.
Lösung:
a)
I. Ermittlung Kapitalbedarf für das Anlagevermögen
- Grundstück
350.000,- DM
+ Gebäude
550.000,- DM
+ Maschinen und Anlagen
220.000,- DM
+ Betriebs- und Geschäftsausstattung
130.000,- DM
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
= Kapitalbedarf Anlagevermögen
1.250.000,- DM

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Seite 22
II. Ermittlung Kapitalbedarf für das Umlaufvermögen
Kapitalbedarf für das Fertigungsmaterial
Durchschnittliche Lagerdauer der Werkstoffe
25 Tage
+ Durchschnittliche Produktionsdauer
20 Tage
+ Durchschnittliche Lagerdauer der Fertiggeräte
5 Tage
+ Durchschnittliches Zahlungsziel der Kunden
20 Tage
- Durchschnittliches Zahlungsziel beim Lieferanten
10 Tage
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
= 60
Tage
60 Tage x 5.000,- DM Materialkosten = 300.000,- DM
Kapitalbedarf für die Materialgemeinkosten
Durchschnittliche Lagerdauer der Werkstoffe
25 Tage
+ Durchschnittliche Produktionsdauer
20 Tage
+ Durchschnittliche Lagerdauer der Fertiggeräte
5 Tage
+ Durchschnittliches Zahlungsziel der Kunden
20 Tage
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
= 70
Tage
70 Tage x 8.000,- DM Materialgemeinkosten = 560.000,- DM
Kapitalbedarf für die Fertigungslohnkosten
Durchschnittliche Produktionsdauer
20 Tage
+ Durchschnittliche Lagerdauer der Fertiggeräte
5 Tage
+ Durchschnittliches Zahlungsziel der Kunden
20 Tage
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
= 45
Tage
45 Tage x 15.000,- DM Fertigungslohnkosten = 675.000,- DM
III. Ermittlung des gesamten Kapitalbedarfs
Anlagevermögen
1.250.000,- DM
+ Umlaufvermögen
1.535.000,- DM
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
= Gesamtkapitalbedarf
2.785.000,- DM
b)
-
Lagerbestände reduzieren (Just-In-Time-Disposition)
Folge: Eine Erhöhung des Lagerumschlages
-
Zahlungsziel der Kunden verkürzen
-
Verkürzung des Produktionszykluses
-
Verringerung des Kapitalbedarfs für Maschinen evtl. durch Leasing

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Seite 23
Finanzierungsregeln
1.) Horizontale Finanzierungsregeln
Die Goldene Finanzregel
Die Goldene Bilanzregel
Goldene Bilanzregel im engeren Sinne
Goldene Bilanzregel im weiteren Sinne
2.) Vertikale Finanzierungsregeln
TWO-ONE-Regel
ONE-TO-ONE-Regel
Anlagevermögen
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
Û
1
Langfristiges Kapital
Kurzfristiges Vermögen
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬ Ú
1
Kurzfristiges Kapital
Anlagevermögen
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
Û
1
Eigenkapital
Anlagevermögen
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬ Û
1
Eigenkapital + Fremdkapital
langfristig
Fremdkapital
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
Û
2
Eigenkapital
Fremdkapital
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
Û
1
Eigenkapital

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Seite 24
Beispielaufgabe: (Prüfungsaufgabe 2 P 04-010)
Berechnen Sie anhand der vorgegebenen Bilanz die ,,Goldene Bilanzregel" im engeren und
im weiteren Sinne sowie den Verschuldungskoeffizienten. Nehmen Sie zu den Ergebnissen
Stellung. Als vertikale Finanzierungsregel soll zur Beurteilung die 2:1-Regel herangezogen
werden.
Vereinfachtes Bilanzschema:
Lösung:
Die Goldene Bilanzregel im engeren Sinne ist nicht erfüllt.
Die Goldene Bilanzregel im weiteren Sinne ist erfüllt.
Die Vertikale Finanzierungsregel betrachtet nach der TWO-ONE-Regel ist erfüllt.
Fazit:
Das Unternehmen ist nach der stichtagsbezogenen Betrachtung dieser Finanzie-
rungsregeln gut und solide finanziert.
AKTIVA
Bilanz zum ...
PASSIVA
Anlagevermögen
1.300.000 Eigenkapital
1.000.000
Fremdkapital
Umlaufvermögen
1.585.000 davon:
- langfristiges FK
600.000
- kurzfristiges FK
1.285.000
2.885.000
2.885.000
Anlagevermögen
1.300.000,- DM
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
=
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
= 1,3
Eigenkapital
1.000.000,- DM
Anlagevermögen
1.300.000,- DM
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
=
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
= 0,81
Eigenkapital + Fremdkapital
langfristig
1.000.000,- DM + 600.000,- DM
Fremdkapital
1.885.000,- DM
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
=
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
= 1,885
Eigenkapital
1.000.000,- DM

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Seite 25
Beispielaufgabe: (Prüfungsaufgabe 5 P 04-017)
Für die mittelständische Maschinenbau GmbH Bonn wurde für das Jahr 1995 beiliegende
Bilanz mit Gewinn- und Verlustrechnung erarbeitet. Die Vorjahreszahlen sind zum Vergleich
beigefügt. Für die Sitzung der Geschäftsführung mit den Amtseignern sollen Sie Kennzahlen
erarbeiten und die Ergebnisse erläutern.
a) Ermitteln Sie die Eigenkapitalquote für das Jahr 1995, und begründen Sie, ob das Ergeb-
nis mit der vertikalen Kapitalstrukturregel in Einklang steht.
b) Ermitteln Sie den Cash-Flow der Maschinenbau GmbH für 1995 nach einer Ausschüttung
von 2 Mio. DM, und erläutern Sie, welche Aussage dieser Kennzahl zukommt.
c) Stellen Sie fest, ob die ,,Goldene Bilanzregel im engeren Sinne" erfüllt ist, und geben Sie
an, welche Bedeutung dieser Finanzierungsregel zukommt.
d) Erläutern Sie ob das Unternehmen mit Eigenkapital oder Fremdkapital finanziert werden
soll.
Bilanz zum 31. Dezember 1995 (in Tausend DM der Maschinenbau GmbH)
AKTIVA
31.12.1995
31.12.1994
A. Anlagevermögen
I.
Immaterielle Vermögensgegenstände
34
6
II.
Sachanlagen
10.644
9.515
III. Finanzanlagen
7.967
7.789
Summe Anlagevermögen
18.645
17.310
B. Umlaufvermögen
I.
Vorräte
7.370
6.162
II.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
12.340
11.900
III. Wertpapiere
5.141
2.320
IV. Kassenbestand, Bundesbank- und Postgiroguthaben, Gutha-
ben bei Kreditinstituten
2.008
8.063
Summe Umlaufvermögen
26.859
28.445
Summe Aktiva
45.504
45.755
PASSIVA
A. Eigenkapital
I.
Gezeichnetes Kapital
5.850
5.850
II.
Kapitalrücklage
1.864
1.864
III. Gewinnrücklagen
12.685
12.285
IV. Bilanzgewinn
1.404
1.407
Summe Eigenkapital
21.803
21.406
B. Rückstellungen
I.
Für Pensionen und ähnliche Rückstellungen
16.150
15.902
II.
Steuerrückstellungen
129
701
III. Sonstige Rückstellungen
4.128
4.201
C. Verbindlichkeiten
3.294
3.545
Summe Passiva
45.504
45.755

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Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 1995 (in Tausend DM)
1995
1996
1. Umsatzerlöse
42.376
40.518
2. Bestandsveränderungen
+ 832
- 657
3. Andere aktivierte Eigenleistungen
25
19
4. Sonstige betriebliche Erträge
2.349
2.379
5. Materialaufwand
20.659
18.721
6. Personalaufwand
10.741
10.540
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des
Anlagevermögens und Sachanlagen
2.647
2.610
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen
9.083
8.932
9. Zinsen und ähnliche Erträge
2.343
2.175
10. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des
Umlaufvermögens
1.134
---
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
310
261
12. Ergebnis aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
3.351
3.370
13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
1.550
1.565
14. Jahresüberschuß
1.801
1.805
15. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr
3
2
16. Einstellung in andere Gewinnrücklagen
400
400
17. Bilanzgewinn
1.404
1.407
Lösung:
a)
Eigenkapitalquote
Die TWO-ONE-Regel ist fast erreicht und kann als erfüllt betrachtet werden.
Die ONE-TO-ONE-Regel ist erfüllt.
b)
Jahresüberschuß
1.801 TDM
+ AfA auf Anlagevermögen
2.647 TDM
+ Zuführung zu langfristigen Rückstellungen
248 TDM
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
= Cash-Flow (Brutto) Betriebliche Ertragskraft
4.696 TDM
- Ausschüttung
2.000 TDM
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
= Cash-Flow (Netto) Betriebliche Finanzkraft
2.696 TDM
c)
Die Goldene Bilanzregel im engeren
Sinne ist erfüllt.
d)
Der Leverage-Effekt ist gegeben, somit soll das Unternehmen fremdfinanzieren.
Eigenkapital
21.803 TDM
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
x 100 =
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
x 100 = 47,9 %
Gesamtkapital
45.504 TDM
Anlagevermögen
18.645 TDM
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
=
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
= 0,86
Eigenkapital
21.803 TDM
Zinsen
310 TDM
Fremdkapitalzins =
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
x 100
=
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
x 100 = 1,31 %
Fremdkapital
23.701 TDM
Jahresüberschuß + Fremdkapitalzins
1.801 + 310 TDM
Rentabilität GK =
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
x 100
=
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
x 100 = 4,64 %
Fremdkapital
23.701 TDM

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Seite 27
Beteiligungsfinanzierung
Beteiligungsfinanzierung heißt Kapitalfluß von außen.
Einlagen
t
Geld
t
Sachanlagen
t
Know How (Rechte, Lizenzen, Patente)
1.) Einzelunternehmen
Haftung:
Haftung mit dem gesamten Vermögen
Mindesteinlage:
Keine Mindesteinlage
Finanzierungsmöglichkeiten:
Beschränkt auf das eigene Vermögen.
Alternative besteht in der Aufnahme eines Stillen Gesellschafters
Rechte:
Recht auf alleinige Geschäftsführung
Recht auf Gewinn
Recht auf Entnahme
Recht auf Liquidationserlös
Recht auf gesetzliche Vertretung
Kapitalkosten:
Eintrag ins Handelsregister
Einkommensteuer (ESt.)
¡
Schuldner ist der Unternehmer
Gewerbesteuer (GewSt.)
¡
Schuldner ist der Unternehmer
Unternehmen
±µµµµµµµµµµµµµµµµµµµ²µµµµµµµµµµµµµµµµµµ£
Unternehmen mit
Effekten-Geschäftsfähigkeit
Unternehmen ohne
Effekten-Geschäftsfähigkeit
- AG
- Einzelunternehmen
- KGaA (KG auf Aktien)
- Stille Gesellschaft
- GdbR
- OHG
- KG
- GmbH
- GmbH & Co. KG
- Genossenschaften

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Seite 28
2.) Stille Gesellschaft (geregelt im HGB / BGB)
Merkmale:
Keine gemeinsame Firma
Keine Rechtsfähigkeit
Beteiligung am Gewinn
Verlustbeteiligung kann vertraglich ausgeschlossen werden
Kontrollrecht des Stillen Gesellschafters
Gesellschafterunterscheidung:
Kapitalkosten:
Gewinnausschüttungen
Einkommensteuer (ESt.)
Körperschaftsteuer (KSt.)
Kapitalertragsteuer
3.) Gesellschaft des bürgerlichen Rechts (GdbR)
Merkmale:
Zusammenschluß von mehreren Personen zum Betreiben eines gemeinsamen Zieles
Natürliche oder juristische Personen
Kein Firmenname und daher nicht rechtsfähig
Haftung:
Unbeschränkt und solidarisch mit dem gesamten Vermögen der Gesellschafter
Finanzierungsmöglichkeiten:
Durch Aufnahme neuer Gesellschafter
Kapitalkosten:
Gewinnausschüttungen
Einkommensteuer
Körperschaftsteuer
Gewerbesteuer
Gesellschafter
±µµµµµµµµµµµµµµµµµµµ²µµµµµµµµµµµµµµµµµµ£
Echter Stiller Gesellschafter
Typischer Stiller Gesellschafter
Unechter Stiller Gesellschafter
Atypischer Stiller Gesellschafter
- Nur am Gewinn beteiligt
- Am Gewinn, an den Stillen Re-
serven und am Liquidationser-
lös beteiligt
- Einkünfte aus Kapitalvermögen
- Einkünfte aus Gewerbebetrieb

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Seite 29
4.) Offene Handelsgesellschaft (OHG) (geregelt im HGB / BGB)
Haftung:
Unbeschränkt und solidarisch mit dem gesamten Vermögen
Finanzierungsmöglichkeiten:
Beteiligungsfinanzierung durch Erhöhung der Kapitaleinlagen oder durch die Aufnahme
neuer Gesellschafter
Merkmale:
5-Jahreshaftung für die Schulden die bis zum Ausscheiden des Gesellschafters bestanden
haben
Gewinnausschüttung nach dem HGB:
4 % des am Jahresanfang eingesetzten Kapitals.
Der Rest des Gewinns wird nach Köpfen verteilt.
Beispiel:
Kapitalkosten:
Eintrag ins Handelsregister
Gewinnausschüttungen
Einkommensteuer
Gewerbesteuer
Körperschaftsteuer
5.) Kommanditgesellschaft (KG)
AKTIVA
Bilanz zum ...
PASSIVA
Anlagevermögen
50.400 Kapital Gesellschafter A
7.500
Kapital Gesellschafter B
9.600
Umlaufvermögen
30.100 Kapital Gesellschafter C
25.000
Verbindlichkeiten
20.000
Gewinn
18.400
80.500
80.500
eingesetztes
Kapital
davon 4 %
Rest nach
Köpfen
Gewinn
Gesellschafter A
7.500
300
5.572
5.872
Gesellschafter B
9.600
384
5.572
5.956
Gesellschafter C
25.000
1.000
5.572
6.572
gesamt:
42.100
1.684
16.716
18.400
Vollhafter
(Komplementär)
Teilhafter
(Kommanditist)
Gewinn:
In Bilanz als Verbindlichkeit
Verlust:
In Bilanz als Forderung

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Seite 30
6.) Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)
Mindesteinlage:
50.000,- DM
Merkmale:
Eine GmbH kann eine Sachfirma oder eine Personenfirma sein.
Organe:
t
Gesellschafterversammlung
a)
Durchführung der Gewinnausschüttung
b)
Einforderung des Stammkapitals
c)
Bestellung, Entlassung und Entlastung des Geschäftsführers
t
Aufsichtsrat
Muß immer dann bestellt werden, wenn eine Gesellschaft mehr als 500 Mitarbeiter hat.
Bei mehr als 2000 Mitarbeitern muß der Aufsichtsrat zu 1/3 aus der Belegschaft beste-
hen.
t
Geschäftsführer
Kapitalkosten:
Notariatsgebühren
Registerkosten für den Eintrag ins Handelsregister
Gesellschafterversammlung
Gewinnausschüttung
Körperschaftsteuer
Kapitalertragsteuer
Gewerbesteuer
Publizitätskosten
Rechtliche Grundlage:
GmbH - Gesetz
Vorläufiger Jahresüberschuß
-
Gesellschaftertantieme
-
Aufsichtsratstantieme
=
Jahresüberschuß
+/- Gewinn- / Verlustvortrag
-
Einstellung in die offenen Rücklagen
=
Reingewinn
-
Gewinnausschüttung
=
Gewinnvortrag

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Seite 31
7.) Aktiengesellschaft (AG)
Rechtliche Grundlage:
Aktiengesetz
Grundkapital:
100.000,- DM
Merkmale:
5 Gründungsaktionäre
geringste Aktien-Stücknotierung 5,- DM
Organe:
t
Hauptversammlung
(§118 - §147 ff.)
Bestellung des Aufsichtsrates
Verwendung des Bilanzgewinns
Entlastung des Aufsichtsrates / Vorstandes
Bestellung der Abschlußprüfer
Satzungsänderungen (in der Regel mit 2/3 - Mehrheit)
Maßnahmenbeschluß zur Kapitalerhöhung
Beschluß zur Auflösung der Aktiengesellschaft
t
Vorstand
t
Aufsichtsrat
Besteht aus mindestens 3 Personen.
Bei 1 bis 3 Mio. DM Grundkapital besteht er aus 9 Personen.
Bei über 3 bis 20 Mio. DM Grundkapital besteht er aus 15 Personen.
Über 20 Mio. DM Grundkapital besteht er aus 21 Personen.
Gründungsschritte:
1.
Feststellung der Satzung
2.
Übernahme der Aktien durch die Gründungsaktionäre
3.
Bestellung der Organe
4.
Leistung der Einzahlungen
5.
Gründungsberichterstattung
6.
Prüfung der Gründung
7.
Antrag auf Eintrag ins Handelsregister
8.
Eintrag ins Handelsregister
Kapitalkosten:
Notariatskosten
Registerkosten für den Eintrag ins Handelsregister
Hauptversammlung
Aktienemission (Provision 4 %; Börseneinführung 1 %)
Vertriebssystem für die Aktien
Kurssicherung
Gewinnausschüttungen
Körperschaftsteuer
Kapitalertragsteuer
Einkommensteuer
Gewerbesteuer
Publikationskosten

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Seite 32
Beispiel einer Aktiengesellschaftsgründung:
Grundkapital
5.000.000,- DM
Emissionskurs
125 %
Gründungskosten 200.000,- DM
Einzahlung
25 %
Beispielaufgabe 1:
Die Elektronic AG wird gegründet. Ihr Grundkapital beträgt 3.000.000,- DM, der Emissi-
onskurs beträgt 110 %. Gründungskosten fallen in Höhe von 150.000,- DM an.
Wie sieht die Gründungsbilanz aus, wenn
a)
der volle Nennbetrag der Aktien eingezahlt wird,
b)
lediglich 25 % des Nennbetrages der Aktien einbezahlt werden?
c)
Unter welchen Voraussetzungen ist es möglich, lediglich 25 % des Nennwertes der
Aktien einzubezahlen?
Lösung:
a)
b)
c)
Dies ist nur möglich wenn Namensaktien ausgegeben werden.
AKTIVA
Gründungsbilanz
PASSIVA
Noch ausstehende Einlagen
3.750.000 Grundkapital
5.000.000
Vermögen
2.300.000 Kapitalrücklage
1.250.000
- Gründungskosten
200.000
6.050.000
6.050.000
AKTIVA
Gründungsbilanz
PASSIVA
Vermögen
3.150.000 Grundkapital
3.000.000
Kapitalrücklage
300.000
- Gründungskosten
150.000
3.150.000
3.150.000
AKTIVA
Gründungsbilanz
PASSIVA
Noch ausstehende Einlagen
2.250.000 Grundkapital
3.000.000
Vermögen
900.000 Kapitalrücklage
300.000
- Gründungskosten
150.000
3.150.000
3.150.000

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Seite 33
Beispielaufgabe 2:
Folgende Daten der Maschinen AG liegen vor:
Gezeichnetes Kapital
500.000,- DM
Gewinnrücklagen
22.500,- DM
Gewinnvortrag
2.500,- DM
Vorläufiger Jahresüberschuß
80.000,- DM
Vorstandstantieme
(nach Beschluß des Aufsichtsrates)
10.000,- DM
Aufsichtsratstantieme
(gemäß Satzung)
6.000,- DM
Es werden 20 % des Jahresüberschusses nach Einstellung in die gesetzliche Rücklage der
freien Rücklage zugeführt.
Die höchstmögliche, auf einen vollen Prozentsatz lautende Dividende, ist auszuschütten.
Ermitteln und verteilen Sie den Bilanzgewinn!
Lösung:
Vorläufiger Jahresüberschuß
80.000,-
-
Vorstandstantieme
10.000,-
-
Aufsichtsratstantieme
6.000,-
= Jahresüberschuß
64.000,-
+ Gewinnvortrag
2.500,-
-
Einstellung in die gesetzliche Rücklage
(5 % aus 64.000,- DM)
3.200,-
-
Einstellung in die freie Rücklage
(20 % aus 64.000 - 3.200 DM)
12.160,-
= Bilanzgewinn
51.140,-
-
Dividende 10 %
50.000,-
= Gewinnvortrag
1.140,-

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Seite 34
Aktien
Bestandteile der Aktie:
Rechte des Aktionärs:
Stimmrecht in der Hauptversammlung
Anspruch auf Dividende
Anspruch auf Anteil am Liquidationserlös
Bezugsrecht auf neue (junge) Aktien
Aktienformen:
1)
Nennwertaktien
(Der Nennwert ist in der Regel auf die Aktie gedruckt)
Quotenaktien
(Der Aktionär hat Anteil am Unternehmensgewinn z.B. 1/100 )
2)
Inhaberaktien
Namensaktien
(vinkulierte
1
Namensaktien
Ø
mit Zustimmung der Gesellschaft)
Vorteile:
Klare Kapitalverhältnisse
Kenntnis der Aktionäre untereinander
Schutz vor unerwünschtem Erwerb
Einvernehmliche Ausschüttungspolitik
Nachteile:
Eingeschränkte Fungibilität
2
Höherer Verwaltungsaufwand
1
Vinkulation = Bindung des Rechtes der Übertragung eines Wertpapiers an die Genehmigung des Emittenten
2
Fungibilität = Beliebige Einsetzbarkeit, Verwendbarkeit
Aktie
±µµµµµµµµµµµµµµµµµµµµµµµµµ²µµµµµµµµµ£
Bogen
Mantel
±µµµµµµµµµ²µµµµµµµµµµµµµ£
Coupon
Erneuerungsschein

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Seite 35
3)
Stammaktien
(Gleiches Stimmrecht in Hauptversammlung, gleiche Dividende, gleiches Bezugsrecht)
Vorzugsaktien
Vorteile:
Kein Einfluß auf Unternehmenspolitik
Kapitalerhöhung bei schlechter Ertragslage
Mitarbeitermotivation
Arten:
a)
Stimmrechtsvorzugsaktien
(beinhalten ein höheres Stimmrecht als normale Aktien)
b)
Sonderrechte im Liquidationsfall
c)
Dividendenvorzugsaktien
Dividende mit prioritätischem Anspruch
Aktie mit prioritätischem Dividendenanspruch + Überdividende
Kumulative Vorzugsaktien
4)
Eigene Aktien
Vorratsaktien
5)
Junge Aktien
(Aktie die emissioniert wird)
Alte Aktien
(Aktie die am Kapitalmarkt gehandelt wird)
6)
Belegschaftsaktien
Genußscheine
Berichtigungsaktien
Gratisaktien

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Seite 36
Aktien - Kennzahlen
1) Bilanzkurs
Bilanzielles Eigenkapital:
Beispiel:
Stille Reserven = 45.000,- DM
Wirklicher Wert = Aktiennennwert x Bilanzkurs = 50,- DM x 116,7 % = 58,33 DM
Wirklicher Wert = 50,- DM x 131,7 % = 65,83 DM
Bilanzkurs (BK) =
Bilanzielles Eigenkapital
------------------------ x 100
Gezeichnetes Kapital
Gezeichnetes Kapital
+ Kapitalrücklage
+ Gewinnrücklage
+ Gewinnvortrag
-
Verlustvortrag
= Bilanzielles Eigenkapital
AKTIVA
Bilanz
PASSIVA
Anlagevermögen
400.000 Gezeichnetes Kapital
300.000
Umlaufvermögen
150.000 Kapitalrücklage
40.000
Gewinnrücklagen
10.000
Verbindlichkeiten
200.000
550.000
550.000
Bilanzkurs =
Bilanzielles Eigenkapital
------------------------
Gezeichnetes Kapital
x 100 =
350.000,- DM
--------------
300.000,- DM
x 100 = 116,7 %
Korrigierter Bilanzkurs =
Bilanzielles Eigenkapital + Stille Reserven
------------------------------------------ x 100
Gezeichnetes Kapital
Korrigierter Bilanzkurs =
350.000,- DM + 45.000,- DM
----------------------------
300.000,- DM
x 100 = 131,7 %

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Seite 37
2) Ertragswerte
Beispiel:
Durchschnittliche Gewinne = 200.000,- DM
Kapitalisierungszins = 5 %
Gezeichnetes Kapital = 1.500.000,- DM
Nennwert einer Aktie = 50,- DM
Ertragswert Unternehmen (EW
U
) =
Durchschnittliche Gewinne
----------------------------
Kapitalisierungszins
Ertragswert Aktie (EW
A
) =
Ertragswert Unternehmen
--------------------------
Zahl der Aktien
Ertragswertkurs Aktie (EWK
A
) =
Ertragswert Unternehmen
-------------------------- x 100
Gezeichnetes Kapital
EW
U
=
200.000,- DM
--------------
5 %
= 4.000.000,- DM
EW
A
=
4.000.000,- DM
----------------
30.000 Aktien
= 133,33 DM / Aktie
EWK
A
=
4.000.000,- DM
----------------
1.500.000,- DM
x 100 = 266,7 %

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Seite 38
Beispielaufgabe:
Die Kosmetik AG weist folgende, vereinfachte Bilanz auf:
Jahresgewinn = 115.000,- DM
Kalkulationszinsfuß = 10 %
Ein Konkurrenzunternehmen, die Beauty AG, hat folgende vereinfachte Bilanz:
Jahresgewinn = 62.000,- DM
Kalkulationszinsfuß = 10 %
1)
Ermitteln Sie den Bilanzkurs und den Ertragswertkurs für beide Unternehmen und interpretieren
Sie die Ergebnisse!
2)
Der Kaufmann Peter Merseburger hat eine 50,- DM Aktie der Beauty AG zum Kurs von 180,- DM
gekauft. Als Dividende erhält er 10,30 DM. Hat sich die Investition gelohnt, wenn der effektive
Zinssatz am Kapitalmarkt bei 7,5 % liegt.
AKTIVA
Bilanz
PASSIVA
Anlagevermögen
750.000 Gezeichnetes Kapital
600.000
Umlaufvermögen
390.000 Gewinnrücklagen
30.000
Freie Rücklagen
65.000
Verbindlichkeiten
440.000
Gewinnvortrag
5.000
1.140.000
1.140.000
AKTIVA
Bilanz
PASSIVA
Anlagevermögen
340.000 Gezeichnetes Kapital
300.000
Umlaufvermögen
246.000 Gewinnrücklagen
15.000
Freie Rücklagen
130.000
Verbindlichkeiten
140.000
Gewinnvortrag
1.000
586.000
586.000

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Seite 39
Lösung:
1)
Bilanzkurse
Ertragswertkurse
2)
Verzinsung der Aktie
Der Kauf der Aktie hat sich nicht gelohnt, da eine Finanzanlage 7,5 % Zinsen bringt.
Fazit:
Der Bilanzkurs ist eine stichtagsbezogene Betrachtung, während der Ertragswertkurs einer Aktie im-
mer eine Betrachtung in die Zukunft bedeutet.
BK
Kosmetik AG
=
Bilanzielles Eigenkapital
------------------------
Gezeichnetes Kapital
x 100 =
700.000,- DM
--------------
600.000,- DM
x 100 = 116,7 %
BK
Beauty AG
=
Bilanzielles Eigenkapital
------------------------
Gezeichnetes Kapital
x 100 =
446.000,- DM
--------------
300.000,- DM
x 100 = 148,7 %
EWK
A
=
Durchschnittliche Gewinne
--------------------------------------
Kapitalzinsfuß x Gezeichnetes Kapital
x 100
EWK
A Kosmetik AG
=
115.000,- DM
----------------------
10 % x 600.000,- DM
x 100 = 191,7 %
EWK
A Beauty AG
=
62.000,- DM
----------------------
10 % x 300.000,- DM
x 100 = 206,7 %
Verzinsung =
Dividende
----------------------
Erwerbspreis der Aktie
x 100
Verzinsung =
10,30 DM
----------
180,- DM
x 100 = 5,72 %

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Seite 40
Börsenkurs
Einflußfaktoren:
Gesamtwirtschaftliche Lage
Politik
Außenwirtschaft
Psychologie (,,Gerüchte")
Kursarten:
Stückkurs
Prozentkurs
3) Kursgewinnverhältnis KGV (Price Earnings Ratio)
Definition:
Das Kursgewinnverhältnis KGV gibt an um wieviel mal der Börsenkurs höher ist als der An-
teil der Aktie am Gewinn, an den Rücklagen und an den Stillen Reserven.
Beispiel:
Börsenkurs = 220,- DM
Gewinn pro Aktie = 29,50 DM
Weiteres Beispiel:
Gezeichnetes Kapital = 25.000.000,- DM (
Ø
500.000 Aktien)
Jahresüberschuß = 3.000.000,- DM
Börsenkurs = 120,- DM
Kursgewinnverhältnis (KGV) =
Börsenkurs
------------------
Gewinn pro Aktie
KGV =
220,- DM
----------
29,50 DM
= 7,5
KGV =
120,- DM
----------
6,- DM
= 20

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Seite 41
Übungsaufgabe:
Aus den aufbereiteten Bilanzen und den Gewinn- und Verlustrechnungen eines Industriebetriebes
werden die für die Rentabilitätsrechnungen erforderlichen Zahlen entnommen (Beträge in TDM):
Berechnen und beurteilen Sie:
a)
für beide Jahre die Kennziffern der Rentabilität des Eigen- und Gesamtkapitals sowie die Um-
satzrentabilität.
b)
das Kurs / Gewinnverhältnis (Börsenkurs zum Zeitpunkt der Bilanzfeststellung im Berichtsjahr
150,00 DM, im Vorjahr 250,00 DM; Nennwert einer Aktie 50,00 DM).
c)
die Kapitalertragszahlen (ROI) beider Jahre.
d)
ob das Unternehmen Neuinvestitionen in den beiden Jahren besser mit Fremd- oder Eigenka-
pital durchführen sollte.
Lösung:
a)
Berichtsjahr
Vorjahr
Grundkapital (Gezeichnetes Kapital)
100.000
80.000
Kapitalrücklage
11.600
1.600
Gesetzliche Rücklage
6.400
6.400
Andere Gewinnrücklagen
22.000
20.000
Bilanzgewinn
6.000
12.800
Fremdkapital:
langfristig
160.000
120.000
kurzfristig
50.000
60.000
Umsatzerlöse
560.000
640.000
---
---
---
Zinsaufwendungen
16.800
9.600
Jahresüberschuß
7.500
14.800
Bilanzgewinn
6.000
12.800
Beschlossene Dividende
6 %
16 %
Eigenkapitalrentabilität =
Jahresüberschuß
----------------
Eigenkapital
x 100
R
EK Berichtsjahr
=
7.500 TDM
--------------
140.000 TDM
x 100 = 5,4 %
R
EK Vorjahr
=
14.800 TDM
--------------
108.000 TDM
x 100 = 13,7 %

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Seite 42
b)
c)
d)
Da im Berichtsjahr die Gesamtkapitalrendite höher war als die Eigenkapitalrendite sollte man hier
besser mit Fremdkapital finanzieren. (Leverage - Effekt)
Im Vorjahr war allerdings die Eigenkapitalrendite höher als die Gesamtkapitalrentabilität und da-
her hätte man damals am besten mit Eigenkapital finanziert.
Gesamtkapitalrentabilität =
Jahresüberschuß + Fremdkapitalzinsen
--------------------------------------
Gesamtkapital
x 100
R
GK Berichtsjahr
=
7.500 TDM + 16.800 TDM
--------------------------
140.000 TDM
x 100 = 6,8 %
R
GK Vorjahr
=
14.800 TDM + 9.600 TDM
--------------------------
108.000 TDM
x 100 = 8,1 %
KGV =
Börsenkurs
------------------
Gewinn pro Aktie
KGV
Berichtsjahr
=
150,- DM
----------
3,75 DM
= 40
KGV
Vorjahr
=
250,- DM
----------
9,25 DM
= 27
ROI =
Jahresüberschuß
------------------
Umsatz
x 100
ROI
Berichtsjahr
=
7.500 TDM
--------------
560.000 TDM
x 100 = 1,3 %
ROI
Vorjahr
=
14.800 TDM
--------------
640.000 TDM
x 100 = 2,3 %

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Seite 43
Die Kapitalerhöhung
Zweck:
Verbesserung der Liquidität
Kapazitätserweiterung
Umschuldung
Schwierigkeit:
Die Stillen Reserven
Beispiel:
Eine OHG hat zwei Gesellschafter und Stille Reserven in Höhe von 50.000,- DM.
Kapitalerhöhung von 100.000,- DM
Aufnahme eines neuen Gesellschafters
Kapitaleinlage Verhältnis Anteil Stille Reserven
Gesellschafter A
100.000
2 : 3
20.000
Gesellschafter B
150.000
3 : 2
30.000
Kapitaleinlage Verhältnis Anteil Stille Reserven
Gesellschafter A
150.000
3 : 4
21.429
Gesellschafter B
200.000
4 : 3
28.571
Kapitaleinlage Verhältnis Anteil Stille Reserven
Gesellschafter A
100.000
2 : 3 : 2
14.286
Gesellschafter B
150.000
3 : 2 : 2
21.428
Gesellschafter C
100.000
2 : 3 : 2
14.286

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Seite 44
Übungsaufgabe:
Die Bilanz der Hobby GmbH wies zu Beginn des Geschäftsjahres 1995 folgende Werte auf:
Die Gesellschafterversammlung beschloß 1994, Nachschußkapital in Höhe von 10 % des Stammka-
pitals zu bilden, das bis zum 31.03.1995 einbezahlt werden muß.
Gesellschafter Peters hat das Nachschußkapital fristgerecht eingezahlt. Gesellschafter Meier steht
mit seinem Nachschuß in Höhe von 10.000,- DM sowie mit Stammkapital in Höhe von 20.000,- DM
noch aus. Gesellschafter Wagner hat am 31.10.1994 Nachschußkapital in Höhe von 3.000,- DM ein-
gezahlt.
Der Gewinn der Hobby GmbH liegt für das Jahr 1995 in Höhe von 96.000,- DM.
Der Gesellschaftervertrag enthält u.a. folgende Vereinbarungen:
§ 5
Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt 400.000,- DM. Davon übernimmt Ge-
sellschafter Peters 220.000,- DM, Gesellschafter Meier 100.000,- DM und Gesell-
schafter Wagner 80.000,- DM.
§ 8
Nachschußpflicht wird bis zur Höhe von 50 % des Stammkapitals vereinbart. Ein
Nachschuß ist zulässig, wenn mindestens 90 % des Stammkapitals eingezahlt
sind.
§ 9
Für noch ausstehende Stammeinlagen und noch ausstehende bzw. verspätet ge-
leistete Nachschüsse werden Verzugszinsen in Höhe von 7 % berechnet.
§ 10
Bis zur vollständigen Aufbringung der Stammeinlage bzw. des Nachschusses ein-
schließlich der Verzugszinsen erfolgt eine Aufrechnung mit den Gewinnanteilen
der betreffenden Gesellschafter.
§ 14
Aus dem Jahresgewinn abzüglich eines eventuell vorhandenen Verlustvortrages
sind 5 % als Rücklage einzubehalten, bis 10 % des Stammkapitals erreicht sind.
§ 15
Die Gesellschafter erhalten 30 % des Reingewinns zu gleichen Teilen als Tantie-
me.
Ermitteln Sie, wie hoch der auszuzahlende Gewinnanteil eines jeden Gesellschafters ist, wenn eine
Dividende von 14 % auf das Stammkapital und 10 % auf das Nachschußkapital ausgezahlt wird, un-
abhängig davon, ob die Einlagen voll einbezahlt sind.
AKTIVA
Bilanz per 1.01.1995
PASSIVA
Noch ausstehendes
Stammkapital
20.000
Gezeichnetes Kapital
Nachschußkapital
400.000
40.000
Noch ausstehendes
Nachschußkapital
15.000
Rücklage
Verbindlichkeiten
5.000
255.000
Vermögen
660.000 Verlustvortrag
5.000
695.000
695.000

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Seite 45
Lösung:
1)
Ermittlung der Verzugszinsen
2)
Ermittlung der Gewinnanteile
3)
Gewinnanteile der Gesellschafter
Gesell-
schafter
Stamm-
kapital
Nach-
schuß
Verzugs-
zinsen
Tantieme
14 %
Dividende
10 %
Divid.
Gesamt-
betrag
Nachschuß-
pflicht
Auszahlung
Peters
220.000
22.000
---
8.852,81 30.800 2.200 41.852,81
---
41.852,81
Meier
100.000
10.000 1.925,00 8.852,81 14.000 1.000 23.852,81
30.000 - 6.147,19
Wagner
80.000
8.000
262,50 8.852,81 11.200
800 20.852,81
5.000 15.852,81
Gesellschafter
Ausstehendes
Kapital
Zinssatz
Monate
Zinsbetrag
Peters
---
---
---
---
Meier
Stammkapital
Nachschußkapital
20.000,- DM
10.000,- DM
7 %
7 %
12
9
1.400,- DM
525,- DM
------------
1.925,- DM
Wagner
Nachschußkapital
5.000,- DM
7 %
9
262,50 DM
Vorläufiger Gewinn
96.000,00
+ Verzugszinsen
2.187,50
= Jahresüberschuß
98.187,50
-
Verlustvortrag
5.000,00
= Zwischensumme
93.187,50
-
Einstellung in die gesetzliche Rücklage
(5 %)
4.659,38
= Bilanzgewinn
88.528,12
-
Tantieme
26.558,43
-
Dividende 14 %
56.000,00
-
Dividende 10 %
4.000,00
= Gewinnvortrag
1.969,69

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Seite 46
Kapitalerhöhung bei der Aktiengesellschaft
Ordentliche Kapitalerhöhung
Bedingte Kapitalerhöhung
Genehmigte Kapitalerhöhung
Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln
1) Ordentliche Kapitalerhöhung
Voraussetzungen:
-
¾ - Mehrheit der Hauptversammlung
-
Stammkapital voll eingezahlt
-
Handelsregistereintrag und die Genehmigung vom Bundesminister für Wirtschaft
Beispiel:
Altaktionäre:
140,- DM - 133,33 DM = 6,67 DM Verlust
Neuaktionäre:
120,- DM - 133,33 DM = 13,33 DM Gewinn
Anzahl der
Aktien
Gezeichnetes
Kapital
Rücklagen
Bilanzielles
Eigenkapital
Bilanzkurs
Situation vor der Kapitalerhöhung
Ltz. Börsenkurs
40.000
2.000.000,- DM
800.000,- DM 2.800.000,- DM
140,- DM
Kapitalerhöhung
Ausgabekurs
20.000
1.000.000,- DM
200.000,- DM 1.200.000,- DM
120,- DM
Situation nach der Kapitalerhöhung
Mischkurs
60.000
3.000.000,- DM 1.000.000,- DM 4.000.000,- DM
133,33 DM
Mischkurs (M) =
Bilanzielles Eigenkapital
----------------------
Gezeichnetes Kapital
x 100
Mischkurs (M) =
Kurswert der alten Aktien + Kurswert der neuen Aktien
----------------------------------------------------
Anzahl der alten Aktien + Anzahl der neuen Aktien
M =
40.000 Aktien x 140,- DM + 20.000 Aktien x 120,- DM
--------------------------------------------------------
40.000 Aktien + 20.000 Aktien
= 133,33 DM

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Seite 47
Beispiel:
Gezeichnetes Kapital
50.000.000,- DM
Kapitalerhöhung
20.000.000,- DM
daher Bezugsverhältnis 5 : 2
(d.h. für 5 alte Aktien besteht ein Bezugsrecht auf 2 junge Aktien)
Aktiennennwert
100,- DM
Börsenkurs
alt
670,- DM
Ausgabekurs
jung
558,- DM
Bezugsrechtwert (BRW) =
Kurswert
alt
- Kurswert
neu
----------------------------------
Anzahl der alten Aktien (a)
-------------------------- +1
Anzahl der neuen Aktien (n)
BRW =
670,- DM - 558,- DM
----------------------------
500.000
---------- + 1
200.000
= 32,- DM
M =
500.000 Aktien x 670,- DM + 200.000 Aktien x 558,- DM
--------------------------------------------------------
500.000 Aktien + 200.000 Aktien
= 632,- DM
Mischkurs = Börsenkurs
alt
- Bezugsrechtwert

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Seite 48
Aufgabe:
Eine AG erhöht das Grundkapital von 1,2 Mio. DM um 0,2 Mio. DM auf 1,4 Mio. DM ge-
gen Einlagen. Der Kurs der alten Aktien ist 180,- DM je 50,- DM Aktie. Den Aktionären
werden die jungen Aktien zum Preis von 140,- DM je 50,- DM Aktie angeboten.
Vereinfachte und zusammengefaßte Bilanz:
Angenommene Emissionskosten von 4.000,- DM werden durch die Bank überwiesen.
a)
Stellen Sie die vereinfachte Bilanz nach der Kapitalerhöhung auf!
Welcher Kapitalzuwachs ergibt sich?
b)
Berechnen Sie das Bezugsverhältnis!
c)
Welcher Mittelkurs ist nach vollzogener Kapitalerhöhung zu erwarten?
d)
Welchen rechnerischen Wert hat das Bezugsrecht?
e)
Wieviel DM erhält ein Aktionär, wenn er zehn alte Aktien besitzt, keine Bezugsrechte
hinzu erwirbt und seine ,,Bezugsrechtsspitze" zum rechnerischen Wert verkauft (ohne
Spesen)?
Vergleichen Sie sein Vermögen vor und nach der Kapitalerhöhung!
AKTIVA
Bilanz vor der Kapitalerhöhung
PASSIVA
Geldkonten
180.000 Gezeichnetes Kapital
1.200.000
Übrige Aktiva
23.320.000 Kapitalrücklage
80.000
Gewinnrücklagen
1. Gesetzliche Rücklage
40.000
2. Andere Gewinnrücklagen
2.480.000
Übrige Passiva
19.700.000
23.320.000
23.320.000

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Seite 49
Lösung:
a)
b)
Bezugsverhältnis = 24.000 Aktien
alt
: 4.000 Aktien
neu
= 6 : 1
c)
Mittelkurs
d)
Bezugsrechtwert
e)
AKTIVA
Bilanz nach der Kapitalerhöhung
PASSIVA
Geldkonten
736.000 Gezeichnetes Kapital
1.400.000
Emissionskosten
4.000 Kapitalrücklage
440.000
Übrige Aktiva
23.320.000 Gewinnrücklagen
1. Gesetzliche Rücklage
40.000
2. Andere Gewinnrücklagen
2.480.000
Übrige Passiva
19.700.000
24.060.000
24.060.000
M =
24.000 Aktien x 180,- DM + 4.000 Aktien x 140,- DM
--------------------------------------------------------
24.000 Aktien + 4.000 Aktien
= 174,29 DM
BRW =
180,- DM - 140,- DM
----------------------------
24.000
---------- + 1
4.000
= 5,71 DM
Vermögen vorher:
10 Aktien x 180,- DM
=
1.800,00 DM
Vermögen nachher:
10 Aktien x 174,29
=
1.742,90 DM
1 neue Aktie x 140,- DM
=
- 140,00 DM
=
1.602,90 DM
4 x 6,71 DM Erlös aus Bezugsrechten
=
+ 22,84 DM
Wertzuwachs neue Aktie
=
+ 174,29 DM
1.800,03 DM

Technischer Betriebswirt
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Finanzierung
Seite 50
Selbstemission:
Das Unternehmen übergibt das Aktienpaket einem Bankenkonsortium, trägt aber das
selbst das Risiko des Aktienabflusses, d.h. Geld kommt erst dann in das Unternehmen,
wenn die Aktien verkauft werden.
Fremdemission:
Das Unternehmen übergibt das Aktienpaket einem Bankenkonsortium und bezahlt Emis-
sionskosten. Das Unternehmen bekommt dafür im Gegenzug sofort das Geld und auch
das Risiko wird von der Bank getragen.
Börsenzulassungsvoraussetzungen:
3-Jahres Frist von der Gründung an
Börsenprospekt
Emissionsgenehmigung vom Bundesminister für Wirtschaft
Emissionskosten:
Druckkosten für die Aktien
Druckkosten für den Börsenprospekt
Provision für das Bankenkonsortium (ca. 4 - 5 % von der Kapitalerhöhung)
Börseneinführungsspesen
Notar- und Registerkosten
2) Bedingte Kapitalerhöhung
Belegschaftsaktien
Unternehmensfusion
Wandelschuldverschreibungen oder Optionsschuldverschreibungen
3) Genehmigte Kapitalerhöhung
Der Vorstand holt sich die Genehmigung zur Kapitalerhöhung von der Hauptversamm-
lung, obwohl noch gar keine Kapitalerhöhung ansteht. Die Genehmigung gilt dann für 5
Jahre und muß danach erneut eingeholt werden.

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Seite 51
4) Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln
Beispiel:
Kapitalerhöhung um 700.000,- DM aus Gesellschaftsmitteln
Weiteres Beispiel:
Kapitalerhöhung 4 : 1
Dividende 10,- DM pro Aktie
AKTIVA
Bilanz vor der Kapitalerhöhung
PASSIVA
Anlagevermögen
10.000.000 Gezeichnetes Kapital
7.500.000
Umlaufvermögen
5.000.000 Kapitalrücklage
700.000
Gewinnrücklage
1.000.000
Verbindlichkeiten
5.800.000
15.000.000
15.000.000
AKTIVA
Bilanz nach der Kapitalerhöhung
PASSIVA
Anlagevermögen
10.000.000 Gezeichnetes Kapital
8.200.000
Umlaufvermögen
5.000.000 Kapitalrücklage
700.000
Gewinnrücklage
300.000
Verbindlichkeiten
5.800.000
15.000.000
15.000.000
Bilanzkurs =
Bilanzielles Eigenkapital
------------------------
Gezeichnetes Kapital
x 100
Bilanzkurs
vorher
=
9.200.000,- DM
--------------
7.500.000,- DM
x 100 = 122,7 %
Bilanzkurs
nachher
=
9.200.000,- DM
--------------
8.200.000,- DM
x 100 = 112,2 %
vorher
nachher
Gezeichnetes Kapital
1.000.000
1.250.000
Zahl der Aktien
20.000
25.000
Rücklagen
2.000.000
1.750.000
Bilanzielles Eigenkapital
3.000.000
3.000.000
Bilanzkurs
300 %
ß
150,- DM
240 %
ß
120,- DM
4 Aktien x 150,- = 600,- DM
4 Dividenden x 10,- = 40,-DM
5 Aktien x 120,- = 600,- DM
5 Dividenden x 10,- = 50,-DM
Vermögen
640,- DM
650,- DM

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Seite 52
Kreditfinanzierung
Kreditabwicklung
t
Kreditantrag
Rechtliche Verhältnisse
- Geschäftsfähigkeit
- Güterstand
- Rechtliche Vertretungsbefugnis
Persönliche Verhältnisse
- Unternehmerische Fähigkeiten
- Fachliche Qualifikationen
- Erfahrung in ähnlichen Unternehmen
- Zahlungsmoral
Wirtschaftliche Verhältnisse
t
Beurteilungshilfsmittel
Jahresabschluß
Auskünfte
- Schufa
- Banken
- Referenzen
- Öffentliche Registerauskünfte
Geschäftsbücher
- Stille Reserven
- Auftragsbestand
- Wertpapierdepot
- Pensionskasse
t
Kreditkontrolle

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Seite 53
Kreditsicherheiten
Unterscheidung in Personalsicherheiten und Realsicherheiten
t
Personalsicherheiten
1)
Bürgschaft
geregelt im BGB § 765 ff und HGB § 349 ff
Formen der Bürgschaft:
Ausfallbürgschaft
Selbstschuldnerische Bürgschaft
Höchstbetragsbürgschaft
Mitbürgschaft
Nachbürgschaft
Rückbürgschaft
2)
Garantie
kann ausschließlich über juristische Personen erfolgen
Geber von Garantien:
Bund
Länder
Post / Bahn
Europäische Union
Öffentlich rechtliche Kreditinstitute
3)
Kreditauftrag
4)
Schuldbeitritt

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Seite 54
t
Realsicherheiten
1)
Eigentumsvorbehalt
2)
Forderungsabtretung
Offene Forderungsabtretung
Halboffene Forderungsabtretung
Stille Forderungsabtretung
3)
Sicherungsübereignung
4)
Pfandrechte
Grundpfandrecht
- Hypothek (an konkrete Forderung gebunden)
- Grundschuld (an keine Forderung gebunden)

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Seite 55
Kurzfristige Fremdfinanzierung
t
Handelskredite
1)
Lieferantenkredite
Buchkredit
Wechselkredit
Beispiel:
3 % Skonto innerhalb 10 Tage
netto 30 Tage
Welcher Zahlungszeitraum netto ergebe sich bei einem Bankkredit mit 8 % Zinssatz?
Basis ist der Warenwert
+ Kreditkosten
= Kaufpreis mit Zahlungszielgewährung
+ Mehrwertsteuer
= Bruttoverkaufspreis
Skontosatz
Verzinsung Z =
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
x
360
Zahlungsziel - Skontoabzug
3
=
¬¬¬¬¬¬¬¬
x 360
30 - 10
Verzinsung Z = 54 %
Skontosatz x 360
Zahlungsziel =
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
+
10
Zinssatz
3 x 360
=
¬¬¬¬¬¬¬¬
+ 10
8
Zahlungsziel = 145 Tage

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Seite 56
Weiteres Beispiel:
Rechnung
19.000,- DM
15 Tage 2 % Skonto
60 Tage netto
Zinssatz Kontokorrentkredit 12 %
Zu überweisende Summe unter Skontoabzug:
Kosten für Kontokorrentkredit:
Kreditsumme 19.404,- DM
2) Kundenkredite
Beispiel:
Großanlage mit 4 Jahren Bauzeit
Kaufpreis nach 4 Jahren 20.000.000,- DM
4 gleiche Abschlagszahlungen
Zinssatz 10 %
Restwertverteilungsfaktor 0,215471
Abschlagszahlung = Gesamtpreis x Restwertverteilungsfaktor
= 20.000.000,- DM x 0,215471
Abschlagszahlung = 4.309.420,- DM x 4 Jahre
Bezahlte Summe = 17.237.680,- DM
2
i =
¬¬¬¬¬¬¬¬
x 360 = 16 %
60 - 15
Rechnungsbetrag
19.800,- DM
-
Skonto 2 %
396,- DM
= Zahlungsbetrag
19.404,- DM
19.404,- DM x 12 % x 45 Tage
i =
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
= 291,06 DM
100 % x 360 Tage
Kosten Lieferantenkredit
396,00 DM
-
Kosten Kontokorrentkredit
291,06 DM
= Finanzierungsgewinn
104,94 DM

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Seite 57
t
Kurzfristige Bankkredite
1)
Kontokorrentkredit
Feste Kreditlinie
Bei Überschreitung
¥
2 - 3 % zusätzliche Zinsen
2)
Wechselkredit
Merkmale:
Laufzeit ca. 30 - 90 Tage
Zahlungsmittel
Kreditmittel
Sicherungsfunktion
Geldanlagefunktion
Arten:
Gezogener Wechsel
- Wechsel an eigene Order (Begünstigter ist der Aussteller)
- Wechsel an fremde Order (Begünstigter ist ein Dritter)
Eigener Wechsel

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Seite 58
Gesetzliche Bestandteile:
Bezeichnung: Wechsel
Summe
Name des Bezogenen
Verfallzeit
Zahlungsort
Name des Wechselnehmers
Datum und Ausstellungsort
Unterschrift
3) Diskontkredit
Akkreditive:
c / d cash against documents
c / a cash against acceptance
4) Factoring

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Seite 59
Factor:
Dienstleistungsfunktion
- alle Buchhaltungsaufgaben
- alle betriebswirtschaftlichen Auswertungen
- Mahnwesen
- Inkasso
- Beratungsdienstleistungen betriebswirtschaftlicher oder steuerlicher Art
Delkredere Funktion
- Ankauf von Forderungen und Übernahme des Ausfallrisikos
Finanzierungsfunktion
- Sofortige Bezahlung
- Zum durchschnittlichen Fälligkeitstermin
Dienstleistungsgebühr
ca. 2% des Umsatzes
Delkredere Funktion
ca. 1 - 1,5 % des Umsatzes
Zinsen
ca. 10 - 12 % pro Jahr
Langfristige Fremdfinanzierung
t
Wertpapiere
t
Darlehen
Banken
Versicherungen
Bausparkassen
1) Annuitätendarlehen
Merkmale:

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Seite 60
Um die Annuitätssumme zu errechnen benötigt man einen sog. Kapitalwiedergewinnungs-
faktor. Diesen kann man aus entsprechenden Finanztabellen entnehmen.
Beispiel:
Darlehen 100.000,- DM
Laufzeit 5 Jahre
Zinssatz 10 %
Kapitalwiedergewinnungsfaktor 0,263797
Annuitätssumme = Darlehenssumme x Kapitalwiedergewinnungsfaktor
= 100.000,- DM x 0,263797
Annuitätssumme = 26.379,70 DM
Tabellarische Darstellung des Tilgungsplans:
2) Abzahlungsdarlehen
Jahr
Restschuld am
Jahresanfang
Zinsen
Tilgung
Annuität
Restschuld am
Jahresende
1
100.000,00
10.000,00
16.379,70
26.379,70
83.620,30
2
86.620,30
8.362,03
18.017,67
26.379,70
65.602,63
3
65.602,63
6.560,26
19.819,44
26.379,70
45.783,19
4
45.783,19
4.578,32
21.801,38
26.379,70
23.981,81
5
23.981,81
2.398,18
23.981,52
26.379,70
0,29
31.898,79
99.999,71
131.898,50

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Seite 61
Beispiel:
Darlehensdaten siehe Beispiel Annuitätsdarlehen.
Tabellarische Darstellung des Tilgungsplans:
3) Blockdarlehen
Jahr
Restschuld am
Jahresanfang
Zinsen
Tilgung
Gesamt-
belastung
Restschuld am
Jahresende
1
100.000,00
10.000,00
20.000,00
30.000,00
80.000,00
2
80.000,00
8.000,00
20.000,00
28.000,00
60.000,00
3
60.000,00
6.000,00
20.000,00
26.000,00
40.000,00
4
40.000,00
4.000,00
20.000,00
24.000,00
20.000,00
5
20.000,00
2.000,00
20.000,00
22.000,00
0,00
30.000,00
100.000,00
130.000,00

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Seite 62
Tabellarische Darstellung des Tilgungsplans:
Effektivzinsermittlung bei Abzahlungsdarlehen:
Beispiel:
Darlehen
100.000,- DM
Nominalzins
10 %
Auszahlungskurs 95 %
Damnum
5 %
Laufzeit
5 Jahre
Jahr
Restschuld am
Jahresanfang
Zinsen
Tilgung
Gesamt-
belastung
Restschuld am
Jahresende
1
100.000,00
10.000,00
0,00
10.000,00
100.000,00
2
100.000,00
10.000,00
0,00
10.000,00
100.000,00
3
100.000,00
10.000,00
0,00
10.000,00
100.000,00
4
100.000,00
10.000,00
0,00
10.000,00
100.000,00
5
100.000,00
10.000,00
100.000,00
110.000,00
0,00
50.000,00
100.000,00
150.000,00
Damnum (D)
Nominalzins (Z) +
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
Laufzeit (t) + 1
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
2
r =
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
x 100
Auszahlungskurs (K)
5 %
10 % +
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
5 Jahre + 1
¬¬¬¬¬¬¬¬¬
2
r =
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
x 100 = 12,28 %
95 %

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Seite 63
Aufgabe:
(Aufgabe 11 bei Dozent T. Büche)
Die Frick GmbH stellt Badmöbel nach den individuellen Wünschen der Kunden her. Der
Hersteller, der seit Jahren erfolgreich ist, führt dies auf das Konzept zurück, die Produkte
den Kunden in Sonderanfertigung zu liefern und vor Ort einzubauen. Der Ausbau der
Produktion erforderte in den letzten Jahren erhebliche Investitionen, die teilweise intern,
aber auch extern durch Aufnahme von Bankdarlehen finanziert wurden. Die Bilanzen der
letzten Jahre zeigen, daß die goldene Bilanzregel den allgemeinen Normen entsprochen
hat. Die Firma begleitet darüber hinaus die Zahlungsströme durch einen mittelfristigen Fi-
nanzplan. Diese Vorschaurechnung weist für die kommenden drei Jahre eine knappe
Deckung der finanziellen Verpflichtungen aus, da erst danach ein Bankdarlehen abgelöst
und Leasingverträge durch Mietoption zu einer geringeren Belastung führen. Finanzielle
Engpässe wurden bisher durch einen Kontokorrentkredit ausgeglichen.
Bedingt durch die große Nachfrage nach Wohnungen entschließt sich die Firmenleitung
zusätzlich zur bisherigen Auftragsproduktion in beschränktem Umfang auch eine Serien-
produktion aufzunehmen und die Modelle dem Fachhandel anzubieten. Neben weiteren
Investitionen im Sachanlagenbereich sind Finanzierungsmittel für den Aufbau eines Au-
ßendienstnetzes und für intensive Werbemaßnahmen notwendig. Ein Teil des Kapitalbe-
darfs kann durch die Erhöhung der Stammeinlagen der Gesellschafter Otto und Fritz
Frick aufgebracht werden. Außerdem werden weitere Leasingverträge abgeschlossen.
Die Restfinanzierung übernimmt die Bank mit einem Darlehen, das grundpfandrechtlich
an den Betriebsgrundstücken abgesichert wird.
Die Bank unterbreitet folgende Finanzierungsvorschläge:
Vorschlag 1:
Auszahlung zu 98 % - Nominalzinssatz 6,5 %, Laufzeit acht Jahre - Tilgung am Ende
der Laufzeit, Darlehensbetrag 1 Mio. DM.
Vorschlag 2:
Auszahlung zu 98 % - Nominalzinssatz 6,5 %, Laufzeit acht Jahre - Tilgung in jährlichen
Raten, Darlehensbetrag 1 Mio. DM.
a) Stellen Sie die Tilgungspläne auf (Tabellen)!
b) Wie beurteilen Sie die Plane aufgrund der dargestellten Unternehmenssituation! In-
wieweit werden Ihrer Meinung nach - die Ziele Sicherheit, Liquidität und Rentabilität
verwirklicht? Werden Finanzierungsregeln ausreichend berücksichtigt?
c) Ein Mitarbeiter schlägt vor, der Bank einen weiteren Finanzierungsvorschlag als Kom-
promiß zu den beiden Vorschlägen zu unterbreiten. Arbeiten Sie einen Vorschlag aus,
den Sie sich als weitere Alternative vorstellen können! Begründen Sie Ihren Vorschlag!

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Seite 64
Lösung:
a)
b) Das Blockdarlehen scheint in dieser Situation das angemessenere Verfahren zu sein.
c)
Jahr
Restschuld am
Jahresanfang
Zinsen
Tilgung
Gesamt-
belastung
Restschuld am
Jahresende
1
1.000.000,-
65.000,-
0,-
65.000,-
1.000.000,-
2
1.000.000,-
65.000,-
0,-
65.000,-
1.000.000,-
3
1.000.000,-
65.000,-
0,-
65.000,-
1.000.000,-
4
1.000.000,-
65.000,-
0,-
65.000,-
1.000.000,-
5
1.000.000,-
65.000,-
0,-
65.000,-
1.000.000,-
6
1.000.000,-
65.000,-
0,-
65.000,-
1.000.000,-
7
1.000.000,-
65.000,-
0,-
65.000,-
1.000.000,-
8
1.000.000,-
65.000,-
1.000.000,-
1.065.000,-
0,-
520.000,-
1.000.000,-
1.520.000,-
Jahr
Restschuld am
Jahresanfang
Zinsen
Tilgung
Gesamt-
belastung
Restschuld am
Jahresende
1
1.000.000,-
65.000,-
125.000,-
190.000,-
875.000,-
2
875.000,-
56.875,-
125.000,-
181.875,-
750.000,-
3
750.000,-
48.750,-
125.000,-
173.750,-
625.000,-
4
625.000,-
40.625,-
125.000,-
165.625,-
500.000,-
5
500.000,-
32.500,-
125.000,-
157.500,-
375.000,-
6
375.000,-
24.375,-
125.000,-
149.375,-
250.000,-
7
250.000,-
16.250,-
125.000,-
141.250,-
125.000,-
8
125.000,-
8.125,-
125.000,-
133.125,-
0,-
292.500,-
1.000.000,-
1.292.500,-
Jahr
Restschuld am
Jahresanfang
Zinsen
Tilgung
Gesamt-
belastung
Restschuld am
Jahresende
1
1.000.000,-
65.000,-
0,-
65.000,-
1.000.000,-
2
1.000.000,-
65.000,-
0,-
65.000,-
1.000.000,-
3
1.000.000,-
65.000,-
0,-
65.000,-
1.000.000,-
4
1.000.000,-
65.000,-
200.000,-
265.000,-
800.000,-
5
800.000,-
52.000,-
200.000,-
252.000,-
600.000,-
6
600.000,-
39.000,-
200.000,-
239.000,-
400.000,-
7
400.000,-
26.000,-
200.000,-
226.000,-
200.000,-
18
200.000,-
13.000,-
200.000,-
213.000,-
0,-
390.000,-
1.000.000,-
1.390.000,-

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Seite 65
4) Schuldscheindarlehen
t
Einzeldarlehen
t
Konsortialdarlehen
Merkmale:
geht über Kapitalsammelstellen
Kreditsummen von 1 Mio. bis 100 Mio. DM
Laufzeiten 4 - 15 Jahre
5) Anleihen oder Schuldverschreibungen am Kapitalmarkt
t
Industrieobligationen
Stückelungen von 100,- / 500,- / 1.000,- / 10.000,- DM
können plaziert werden durch:
Eigenplazierung
Bankenplazierung
t
Wandelschuldverschreibung (Laufzeit 7 - 10 Jahre)
Merkmale:
Schuld wandelt sich nach einer Sperrfrist in eine Aktie
Ausgabe bei:
sinkendem Aktienkurs
schlechter Ertragslage des Unternehmens
Vorteile für das Unternehmen:
Keine Verpflichtung zur Dividende
Frühzeitige Festlegung des Bezugsverhältnisses
relativ geringe Verzinsung
Vorteile für den Gläubiger:
Feste und garantierte Verzinsung und daher kein Kapitalrisiko
Automatische Teilnahme an Kurssteigerungen der Aktie
Keine Wandelungsverpflichtung
t
Optionsanleihe
t
Gewinnschuldverschreibung

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Seite 66
Leasing
- Sonderform der langfristigen Fremdfinanzierung
Arten:
t
Operate - Leasing
t
Finance - Leasing
Beispiel:
Anschaffung einer Maschine mit Anschaffungskosten von 600.000,- DM und einer Nutzungs-
dauer von 6 Jahren.
Liquiditätsvergleich:
Möglichkeit 1
Möglichkeit 2
Möglichkeit 3
Barzahlung
Kreditfinanzierung
Leasing
600.000,- DM
Laufzeit 6 Jahre
Grundmietzeit 4 Jahre
Zinssatz 8 %
Abschlußgebühr 10 %
6 gleiche Raten
3 % pro Monat Leasingrate
Anschlußmiete 15.000,- DM pro Jahr
Auszahlungen
Einzahlungen
Kumulierte liquide Mittel
Jahr
Kredit
Bar
Leasing
Kredit
Bar
Leasing
1
148.000
600.000
276.000
180.000
+ 32.000 - 420.000
- 96.000
2
140.000
---
216.000
180.000
+ 72.000 - 240.000 - 132.000
3
132.000
---
216.000
180.000
+ 120.000
- 60.000 - 168.000
4
124.000
---
216.000
180.000
+ 176.000 + 120.000 - 204.000
5
116.000
---
15.000
180.000
+ 240.000 + 300.000
- 39.000
6
108.000
---
15.000
180.000
+ 312.000 + 480.000 + 126.000

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Seite 67
Innenfinanzierung
t
Selbstfinanzierung
- aus nicht ausgeschütteten Gewinnen
- Rücklagenpolitik
t
Sonstige Innenfinanzierung
- Abschreibungspolitik
- Rückstellungspolitik
Die Innenfinanzierung wird bestimmt durch:
Gewinnhöhe
Ausschüttungspolitik
Rücklagenpolitik
Abschreibungspolitik
Stille Reserven
ì
freiwillig
- Durch die Wahl der Abschreibungsmethode
- Vernünftige kaufmännische Beurteilung
ì
Gesetzlich erzwungen
- Anschaffungswertprinzip
- Niederstwertprinzip
Körperschaftsteuer bei Gewinnausschüttungen:
30 % bei Ausschüttung
45 % bei Nichtausschüttung

Technischer Betriebswirt
Arno Schneider
Finanzierung
Seite 68
Beispiel einer Dividendengutschrift:

Technischer Betriebswirt
Arno Schneider
Finanzierung
Seite 69
Beispiel zur Dividendenbesteuerung:
Abrechnung mit dem Aktionär
Dividende
100,00 DM
-
30 % Körperschaftsteuer
30,00 DM
=
Bar-Dividende
70,00 DM
-
25 % Kapitalertragsteuer
17,50 DM
-
5,5 % Solidaritätszuschlag
0,96 DM
=
Netto-Dividende
51,54 DM
Steuerberechnung des Finanzamtes
Netto-Dividende
51,54 DM
+
5,5 % Solidaritätszuschlag
0,96 DM
+
25 % Kapitalertragsteuer
17,50 DM
+
30 % Körperschaftsteuer
30,00 DM
=
Bruttoeinnahme
100,00 DM
40 % Einkommensteuer
40,00 DM
+
5,5 % Solidaritätszuschlag
2,20 DM
=
Steuerlast
42,20 DM
-
bereits durch AG abgeführte Steuer
48,46 DM
=
Rückerstattung Finanzamt
- 6,26 DM
,,Schütt-aus-hol-zurück-Politik"
Netto-Dividende
51,54 DM
+
Rückerstattung
6,26 DM
=
Summe
57,80 DM
-
5 % Emissionskosten
2,89 DM
=
Nettobetrag der Selbstfinanzierung
54,91 DM

Technischer Betriebswirt
Arno Schneider
Finanzierung
Seite 70
Finanzierung aus Abschreibungsgegenwerten
Beispiel:
Unterstellung:
Alle Maschinen werden nach Ablauf der Nutzungsdauer sofort wieder zu den
alten Anschaffungskosten beschafft.
Kapitalfreisetzungseffekt:
Jahre
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
AfA
36.000
36.000
36.000
36.000
36.000
36.000
36.000
36.000
36.000
36.000
angesammelte
liquide Mittel
36.000
72.000 108.000 120.000 140.000 151.000 133.000 127.000
83.000
95.000
Reinvestition
0
0 - 24.000 - 16.000 - 25.000 - 54.000 - 42.000 - 80.000 - 24.000 - 25.000
aufgelaufene
liquide Mittel
36.000
72.000
84.000 104.000 115.000
97.000
91.000
47.000
59.000
70.000
Schwachpunkte:
Keine Berücksichtigung des Fremdkapitalzinses
Keine Berücksichtigung von Wertschwankungen
Keine Berücksichtigung des technischen Fortschritts
Keine Berücksichtigung von Leistungsreserven nach Vollabschreibung
Maschine
Anschaffungskosten
Nutzungsdauer
AfA
1
24.000,- DM
3 Jahre
8.000,- DM
2
16.000,- DM
4 Jahre
4.000,- DM
3
25.000,- DM
5 Jahre
5.000,- DM
4
30.000,- DM
6 Jahre
5.000,- DM
5
42.000,- DM
7 Jahre
6.000,- DM
6
64.000,- DM
8 Jahre
8.000,- DM
36.000,- DM

Technischer Betriebswirt
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Finanzierung
Seite 71
,,Lohmann / Ruchti" - Effekt oder Kapazitätserweiterungseffekt
Beispiel:
100 Maschinen à 3.000,- DM
Nutzungsdauer 3 Jahre
Kapazitätserweiterungsmultiplikator (KEM):
bei Nutzungsdauer n = 3 Jahre
Der Kapazitserweiterungsmultiplikator drückt aus wieviel Erweiterung maximal möglich ist.
Jahre
Maschinen-
bestand
AfA
Reinvestition
Maschinen
Maschinen-
abgänge
Freie aufgelaufene
liquide Mittel
1
100
100.000
33
0
1.000
2
133
133.000
44
0
2.000
3
177
177.000
59
100
2.000
4
136
136.000
46
33
0
5
149
149.000
49
44
2.000
6
154
154.000
52
59
1.000
7
147
147.000
49
46
1.000
8
150
150.000
50
49
1.000
9
151
151.000
50
52
2.000
10
149
149.000
50
49
1.000
11
150
150.000
50
50
1.000
KEM =
2
¬¬¬¬¬¬¬¬¬¬
1
1 +
¬¬¬
n
= 1,5

Technischer Betriebswirt
Arno Schneider
Finanzierung
Seite 72
Finanzierung aus Rückstellungsgegenwerten
t
Kurzfristige Rückstellungen nach § 249 HGB
t
Langfristige Rückstellungen
Pensionsrückstellungen
Beispiel:
Keine Pensionsrückstellungen:
Gewinn
2.000.000,- DM vor Abzug Körperschaftsteuer
-
Pensionsrückstellungen
0,- DM
=
Gewinn
2.000.000,- DM
-
45 % Körperschaftsteuer
900.000,- DM
Mit Pensionsrückstellungen:
Gewinn
2.000.000,- DM vor Abzug Körperschaftsteuer
-
Pensionsrückstellungen
1.000.000,- DM
=
Gewinn
1.000.000,- DM
-
45 % Körperschaftsteuer
450.000,- DM
Finanzierungsgewinn:
Körperschaftsteuer
900.000,- DM ohne Pensionsrückstellungen
-
Körperschaftsteuer
450.000,- DM mit Pensionsrückstellungen
=
Differenz
450.000,- DM
Ende der Leseprobe aus 72 Seiten

Details

Titel
Grundlagen der betrieblichen Finanzierung. Aufgaben, Ziele und Instrumente der Finanzwirtschaft
Veranstaltung
Seminar Technischer Betriebswirt
Autor
Jahr
1998
Seiten
72
Katalognummer
V95294
ISBN (eBook)
9783638079723
Dateigröße
1003 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Grundlagen der betrieblichen Finanzierung
Schlagworte
Finanzierung, Seminar, Technischer, Betriebswirt
Arbeit zitieren
Arno Schneider (Autor:in), 1998, Grundlagen der betrieblichen Finanzierung. Aufgaben, Ziele und Instrumente der Finanzwirtschaft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/95294

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