Merkmale und Komponenten von Hypertext


Hausarbeit, 1998

12 Seiten


Leseprobe


Philipp Müller

HYPERTEXT

Hypertext ist ein Medium der nicht-linearen Organisation von Informationseinheiten (Kuhlen).

Geschichte:

Den ersten richtungsweisenden Entwurf hat Vannevar Bush 1945 vorgelegt. Ausgehend von damaligen Möglichkeiten der Wissensarchivierung (Indexieren, kontrollierte Vokabularien, Relationierung und Mikroverfilmung), die er als unzureichend kritisierte, erarbeitete er Memex, das er nicht umsetzen konnte.

Memex sollte das menschliche Gedächnis und das Assoziationsvermögen unterstützen und erweitern. Bush dachte sich einen Zugang über einen Bildschirm auf einen praktisch unbegrenzten Mikrofilmvorrat, der durch eine an der Stirn einer Person angebrachte Kamera ständig erweitert werden sollte. Bush war der Ansicht, daß das menschliche Gedächnis nicht linear strukturiert, sondern assoziativ aufgebaut sei und nur so Erinnerungen und Verknüpfungen herstellen würde. Dementsprechend sollte das Suchen von gespeicherten Informationen nach einem dem Lernen ähnlichen assoziativen Indexverfahren vonstatten gehen. Es sollten assoziative Pfade (trails) aufgebaut werden, die dann auch an andere Personen übertragen werden können, da sie auf der Heimebene gespeichert werden.

AUGMENT wurde ab 1963 am SRI International in Stanford entwickelt. Es sollte Wissenserfassungssysteme erweitern und ist in technischer Hinsicht als Vorläufer heutiger Hypertextsysteme interessant. Damals wurden erstmals Maus als Eingabemedium, Mehrfachfenstertechnik mit paralleler Verarbeitung, Verknüpfung heterogener Materialien über Zeiger und - später - integrierter Einsatz von Graphiken möglich.

Ted Nelson, mit seinem System XANADU, das in den 60ern entwickelt wurde, ist noch heute so etwas wie ein Guru der Hypertextszene. Auf seine Idee eines universalen Wissensverwaltungs- und Informationsbereitstellungssystems wird immer wieder verwiesen, vor allem aber gehen auf Ted Nelson die beiden Begriffe Hypertext und Hypermedia zurück. (Er soll lange verschiedene Begriffe für seine Vorstellungen gesucht haben, bis er in Hypertext alle Elemente vereinigt fand.)

XANADU sollte prinzipiell weltweit realisiert werden. Ziel war es, die Daten nicht mehr direkt präsent haben zu müssen, sondern Verweise zu den entsprechenden Stellen aufzubauen, die zusammengenommen ein neues Dokument ergeben würden. Es sollte also einen Wechsel vom clipboard zum linkboard geben, das vor allem aus Verknüpfungsanweisungen besteht.

XANADU arbeitet seit 1990 in der ersten kommerziellen Anwendung, wobei XANADU nur die Speicherkapazität, die Technik zur Verwaltung von verteilten Speichern und Daten, mit deren Versionen und Verknüpfungen sowie das Abrechnungsverfahren leistet. Es enthält sich jeglichem inhaltlichen Eingriff. Benutzer können von einem Dokument ausgehend andere abrufen, kommentieren und mit früheren Versionen vergleichen. Private Bereiche müssen gesondert gekennzeichnet werden, da alle Daten und Verknüpfungen offenstehen. (Die Idee des nur-linkboards wirft Probleme der Versionenaktualisierung auf, die Texte ändern sich ständig. Momentan scheint es sinnvoller, die Daten zur Weiterverarbeitung vor Ort zu haben.)

Merkmale:

Bücher werden als lineare Medien bezeichnet. An dieser Feststellung hält Kuhlen fest, auch wenn er auf die nicht-Linearität von Büchern hinweist (Kuhlen, Abb. S.39), die vielfältig realisiert ist. Obwohl Lernende zwangsläufig Bücher nicht-linear rezipieren müssen, um Information zu selektieren, bleiben Texte, vor allem in ihrer physischen Organisation und Präsentation, lineare Formen der Darstellung.

Hypertexte sind prinzipiell nicht-linear. Nach Kuhlen sind "Hypertextbasen nicht Ansammlungen von Texten, also auch keine Volltextdatenbanken mit reichen Verknüpfungsmöglichkeiten", sondern können prinzipiell auch nicht-textuelle Einheiten mitumfassen, wobei Texte am einfachsten zu verwalten und zu transformieren sind. Die nichtLinearität wird durch Verknüpfungspunkte im Text hergestellt, die in irgendeiner Art hervorgehoben werden (farbig, blinkend, unterstrichen o.ä.) und meist mit einem Mauszeiger angewählt werden können. Die dahintersteckenden Hyper-Elemente erscheinen dann in separaten Fenstern. (Kuhlen, Abb.S.7)

Ausgangspunkte werden als references, link points, Link-Indikatoren, link icons, hotwords, buttons oder Verknüpfungsanzeiger bezeichnet.

Zielpunkte heißen link regions, destination/reference points, Verknüpfungszielpunkte oder Zielpunkte.

Brousing und searching sind die zwei verschiedenen Wege, Daten zu suchen. "Brousing can be characterised as going from where to what", was beschreibt, daß der Benutzer zwar umherstöbert, dazu aber einen Ausgangspunkt benötigt, der ihm Abzweigungen anbietet, die eventuell auf die gewünschten Daten führen. Searching ("can be characterised as going from what to where" (Dario Lucarella in Rizk S.83) bedient sich der zur Verfügung gestellten Suchoperationen des Sytems und liefert zu Suchformulierungen passende Objekte [Graphik S.90]. Lucarella ordnet dem ersten Verfahren die "structural links" zu, unter "inferential links" versteht er solche die das System automatisch erzeugt.

Grundsätzlich ist zwischen autoren- und nutzerspezifischen Verknüpfungen zu unterscheiden. Im ersten Fall legen die Autoren alle Möglichkeiten fest und schaffen dadurch ein homogenes und schlüssiges Objekt, der Nutzer wird zum Konsumenten. Nur nutzerspezifische Systeme erscheinen nicht interessant, da sie ihn alleine lassen. Kombinationen sind denkbar und erwünscht.

Peter D.Bruza (Nach: Peter D.Bruza in Rizk S.109ff) schlägt ein weiteres Suchinstrument vor: Hyperindices. Er geht davon aus, daß über die eigentlichen Hypertexte ein Netz von Indices gelegt wird, die der Nutzer als Startpunkt bei ungenauen Suchvorstellungen nutzen kann. Das Indexnetz verzweigt sich in immer feinere Unterscheidungen, die dann auf eine überschaubare Anzahl Dokumente verweisen.

Vorteile, Probleme, Fragen:

Wenn Hypertext in Konkurrenz zum Buch treten will, dann muß es nicht nur den Zugang zu großen Wissensmengen bereitstellen, sondern muß auch bessere Suchproblemlösungenanbieten. "Bleiben Benutzer auf sich alleine angewiesen, dann sind sie bei Texten allemal besser aufgehoben." (Kuhlen, S.40) Er verweist häufig auf die Gefahr, der der Benutzer ausgeliefert ist, der kein Navigationssystem mit leistungsfähigen Suchoptionen zur Verfügung hat: Er verliert sich in der Datenmasse und kehrt frustriert zum Buch zurück.

Der Vorteil von Hypertext besteht im Vergleich zu Printmedien nicht in der Referenzierung - diese kann ein Buch über Fußnoten, Zusätze, Anmerkungen, Verzeichnisse auch leisten - sondern "in der festen Verdrahtung der Verweise und Verknüpfungen und damit in der Verfügbarkeit ohne Zeitverzug und ohne Nachschlagen." (Kuhlen, S.1)

Die Schwierigkeit bei der Erstellung einer Hypertextbasis besteht darin, die thematische Homegenität des zusammengestellten Textes zu erhalten bzw. wiederherzustellen.

Argumentationsketten sind nicht in (Buch-)bekannter Weise aufrechtzuerhalten. Dieses Problem stellt sich vor allem dann, wenn die Basis kein Hypertextdokument ist, also nicht von einem Autor stammt, sondern der Benutzer verschiedene Quellen miteinander kombiniert oder vom System kombiniert bekommt.

Die Lösung kann nicht sein, die lineare Struktur des Ursprungstextes durch begrenztere Verweise wiederherzustellen, die die bei der Transformation in Hypertextform vorzunehmende Entlinearisierung wieder rückgängig machen.

Es zeigt sich das Dilemma zwischen (vielfach gewünschter) freier Manipulation durch den Benutzer, mit der Gefahr des Orientierungsverlustes, und der Systemführung "an der Leine" (Kuhlen, S.17), bei der nur die festgelegten Pfade beschritten werden können und Hypertext sein Potential nicht ausnutzt.

"Zu viele Knoten, zu viele Verknüpfungen!" kann der Hilferuf des Users lauten.

Werden nur nicht-lineare Dokumente vereinzelt zur Verfügung gestellt, droht der Benutzer sich zu verlieren. Die Verknüpfung ist zentrale Aufgabe, ohne sie sind Hypertextelemente sogar leblos; sie können nicht rezipiert werden.

Es muß noch zwischen der Ebenen des "local storage" und des "objekt storage" (Hofmann et al. in Rizk S.166) unterschiedenen werden. Ersteres bezeichnet die auf dem heimischen Datenträger verfügbaren oder zugeladenen Daten, objekt storage ist die im Datennetz gesamt verfügbare Datenmenge.

(Sind Hypertexte positivistisch? Produzieren sie isoliert an Fakten orientiertes Wissen, ohne

Kontext? (Kuhlen, S.3))

Eine Hypertextanwendung besteht aus mehreren Komponenten:

Die Hypertextbasis, die Navigationskomponente, die Konversionskomponente und das Hypertextsystem als übergeordnetes Instrument.

Hypertextbasis:

"Der materielle Teil eines Hypertextsystems, der Teil, in dem die Gegenstände des Objektbereiches in entsprechenden Einheiten dargestellt und verknüpft sind." (Kuhlen, S.20)

Sie wird häufig auch als Hypertextdokument bezeichnet, wenn die Hypertextbasis aus einem Text hervorgegangen ist. Die Hypertextbasis besteht aus meist in sich schlüssigen, autarken Elementen, die miteinander verknüpft sind.

Von Hypermedia wird dann gesprochen, wenn multimedial realisierte Einheiten miteinander reichhaltig verknüpft sind, wenn also sowohl auf Text als auch auf Ton und Bilddokumente zugegriffen werden kann. Deshalb wird sich der Begriff Hypermedia in Zukunft voraussichtlich gegenüber dem mißverständlichen Hypertext durchsetzen, obwohl letzterer auch Strukturen mit Bezügen auf Graphiken oder Photos umfaßt, das zugrundeliegende Prinzip ist gleich. Wirklich greifen würde der Hypermedia-Begriff erst, wenn auch visuelle Verweise möglich wären, wozu der Computer Bilder und ihre Elemente erkennen können müßte, er müßte sie in ihre semantische Struktur zerlegen.

Konversionskomponente:

(Bislang mußte ein Autor entscheiden, was an der Stelle des Buches zu erklären ist, mußte entscheiden, was voraussetzbar ist und was nicht. Er mußte Argumentationsketten einhalten und daran denken, versprochene Verweise später auch zu liefern.)

Minimalanforderung an den Hypertextautor ist, daß die Informationseinheiten definiert und strukturiert werden, daß sie durch Relationen miteinander verbunden werden (links) und die Anfangs- und Endpunkte kenntlich gemacht werden.

Unterschiede ergeben sich dadurch, ob Textdokumente umgewandelt werden, ob multimedial kombiniert wird, oder ob direkt Wissen in einem Hypertext verwirklich wird, es würde dann als direktes Instrument genutzt.

Navigationskomponente:

Der Benutzer muß einen Zwischenweg finden, zwischen dem Weg, dem Autor und dessen Struktur zu folgen und nur partiell hier und da zu lesen.

In momentan gängigen Hypertextsystemen, dazu gehört auch das Internet, kann der Benutzer weitgehend nur den Pfaden folgen, die der Autor für ihn eingerichtet hat. Ansonsten kann er kontrolliert suchen. Er kann bislang nichts hinzufügen (Kommentare) und kann keine eigenen Pfade aufbauen (zu für ihn wichtigen Elementen).

Das Hypertextsystem:

Das System leistet im Normalfall sowohl assoziative bzw. referentielle Verknüpfungen als auch typisierte. Unter referentiellen Verknüpfungen versteht Kuhlen solche wie vor, zur ü ck, zum Beginn, ans Ende. Typisierte Verknüpfungen sind semantisch spezifiziert, also durch Nutzerformulierungen definiert. (Kuhlen, S.22)

Kuhlen erwartet in Zukunft stärkere dialogische Strukturen, in denen das System Vorschläge für die Datennutzung und -suche unterbreitet, um die Komplexität des Umgangs mit großen Hypertexten für den Benutzer zu reduzieren.

Das System stellt demnach nicht nur Manipulationsangebote zur Verfügung, sondern geht einen kooperativen Dialog ein, der helfen soll, die gesuchten Informationen schnell zu finden (vorgegebene Pfade, situationsspezifische Angebote).

Anwendungen:

In der Literatur werden verschiedene Hypertextsysteme vorgestellt, die oft für einzelne Probleme spezialisiert sind. CONCORDE soll der "knowledge Acquisition" dienen, es soll Wissen speichern, strukturieren (Hypertext) und restrukturieren (Linearität) helfen, logische Fehler im Wissensnetz aufdecken und das Wissen optisch zugänglich machen.

HyperCard ist das Standardwerkzeug für Apple User, es ist ein Alleskönner (A.Aders in Gloor S.242), richtet sich aber stärker nach den Wünschen der Autoren als nach denen der Leser, da es weder fish-eye-views, benutzerdefinierte brouser und links und keine persönlichen Anmerkungen gestattet.

HyperMan soll für Online-Datenbankmanuale eingesetzt werden, wie z.B. für online- Handbücher (F.Sarre in Gloor S.112ff). SEPIA dient sich Autoren an, da es Hypertext für kognitiv kompatibel zum Schreibprozeß hält. Es soll sie im Erstellen von linearen Texten und von Hypertextdokumenten unterstützen (Haake, in Gloor S.65).

Weitere Systeme sind Plus (Mac und Dos), SuperCard (Mac), Guide (Dos), LinkWay (Dos), Hyperties (Dos), Intermedia (A/UX) oder NoteCards.

Wie ein Hypertextsystem aussieht und aussehen sollte, hängt von den Interessen der Hersteller, Betreiber und Benutzer ab. Kuhlen verfolgt die Vorstellung, daß Hypertext nur dann einen "Mehrwert" (Kuhlen) erzeugt, wenn es sich grundlegend vom Medium Buch unterscheidet. Sein Interesse liegt an Hypertext als wissensgenerierendem System, das dem Benutzer größtmögliche Freiheit und wahlweise klare Führung bietet. Der Benutzer soll das System erweitern können, vor allem eigene Verknüpfungen anbringen können, ohne es dadurch verfilzen zu lassen. Er soll also aktiv auf Informationen einwirken können (XANADU-Ansatz, Weltwissen sammeln), gleichzeitig aber auch aktive Suchinstrumente an die Hand bekommen, er soll durch effektives brousing Wissen erschließen können. Dies soll in WITH realisiert werden.

Nutzungsmöglichkeiten:

Einzelnutzung zur Erfassung von Assoziationen, Gedankensplittern, Einfällen: Gedächnishilfe, wie ein strukturiertes Gedächnisprotokoll per Diktiergerät.

Generierung von größeren textuellen Einheiten aus vernetzten Strukturen. Automatisiert noch lange nicht möglich. Als Einzelleistung ist es die Verlagerung des Schreibens außerhalb von Hypertext, also der Datenimport in ein textuelles Manuskript.

In der wissenschaftlichen Ausbildung: (Kuhlen, S.186)

Hypertext als didaktische Unterstützung der Präsentation von Wissen durch die Lehrenden.

Hypertext als interaktive und nicht-lineare computergestützte Möglichkeit des Selbststudiums.

Hypertext als Mittel zum Lernen durch Modellieren. (Vorlesungen können nachvollzogen werden, indem sie nachgebaut werden.)

Positiv erprobt wird Hypertext bei der Verwaltung von enzyklopädischem Wissen, Thesauri und Wissensbanken eingesetzt.

Möglich sind die konsequente Fortführung der in Büchern angelegten nicht-Linearität, die Nutzung von Hypertextmethoden zur Herstellung eines linearen Produktes oder die neue Freiheit des miteinbezogenen Lesers und die Chance zur gemeinschaftlichen Erschließung von Wissen im Weltzusammenhang.

Für Michael Joyce ist Hypertext die Rückführung der Rezeption auf Arten des menschliches Erzählens. In Hypertext sieht er den Rezipienten wieder als Ko-Autor realisiert, da er durch sein Verstehen, seine Rückfragen und Kommentare den Erzähler mitbeeinflußt. Ihm geht es nicht um möglichst effizientes Auffinden von Informationen (der ingenieurwissenschaftliche Ansatz), sondern um das Erzeugen von Wissen durch das System. Es ist für ihn (den Hyperfiktionalisten) in seinem Kreativitätspotential interessant (Kuhlen, S.48).

Das Hypertext-Buch:

Es stellte sich als sehr schwierig heraus, einen komplexeren Zusammenhang, der im Buch einen größeren Umfang hat, strukturiert in eine Hypertextversion umzuschreiben. Auf einzelne Absätze zugreifen zu können, erwies sich als nicht sinnvoll, da sie oft aus sich nicht verständlich waren. Ihnen fehlt die kohäsive Geschlossenheit einer Hypertextinformationseinheit.

Kuhlen kommt zu dem Schluß, daß bei einem textbasierten Hypertext die vorhandenen nicht- linearen Gestaltungsmerkmale des Buches im Hypertext zum Prinzip erhoben werden, wobei die vorhandenen kohäsiven Mittel weitgehend verlorengehen. Kohärenz hängt deshalb bei Hypertexten noch stärker von der Rezeptionssituation des Rezipienten ab.

Grenzen, Kritikansätze und Fragen:

Es stellt sich allerdings die Frage, ob das nicht-lineare Lernen zu Detailwisseneffekten führt, bei denen die Rezipienten prägnante Einzelheiten zwar lernen, den Gesamtzusammenhang aber nicht erfassen. Im Hypertextsystem können Personen mit wenig Wissensvorrat weniger verstehen als höher gebildete, denen es leichterfällt, auch isolierte oder fremde Informationen aufzufangen, indem sie sie in ihr bestehendes Verstehenssystem einbetten. Für erstere Gruppe könnte ein lineares Medium oder eine feststrukturierte Hypereinheit das bessere Lernmedium darstellen. (Zu Kuhlen S.196)

Die Lesezeiten verkürzen sich nicht, bei technischen Texten steigen sie eher.

Die Behaltensleistung ist bei Hypertext schlechter. Hypertext läßt sogar vorher noch behaltenes Wissen wieder abbauen.

Subjektiv wird angegeben, daß lineare Texte weniger anstrengend zu lesen seien, sie werden insgesamt bevorzugt.

Zu große Ablenkung und Überraschung durch Verweise. (Nach: Kuhlen, S.204)

Spezielle Ausdrü>

Browsing:

Stöberndes (oder gezieltes) Suchen von einem Ausgangspunkt im Netz aus.

Searching:

Über die semantischen Instrumente des Systems werden Daten gesucht.

Surfing:

Von Datenwellen sich dahintreiben lassen.

Fisheye Views: Zeigen Details groß und gleichzeitig zentrale Rahmeninformationen klein an.

Links:

Verweise auf andere Informationseinheiten.

Anchor:

Verweise auf Teile von Informationseinheiten (Textstellen)

Down-loading:

Das Einspeichern von Dokumenten aus externen Beständen auf den eigenen Rechner.

Anmerkung:

Es muß bei alledem berücksichtigt werden, daß die Computerwelt an sich und das Hypertextthema im speziellen ständigem Wandel unterworfen ist, der in gängiger (d.h. auch linearer) Literatur nicht mehr aktuell nachvollziehbar ist. Viele Daten und Versionsbezeichnungen sind mit Sicherheit längst überholt, die Grundprinzipien und die zentralen Fragestellungen und Probleme sind jedoch geblieben. Ziel war es, diese innerhalb des vorgelegten Textes deutlich zu machen.

Literatur:

Rainer Kuhlen, Hypertext, Ein nicht-lineares Medium zwischen Buch und Wissensbank. Springer-Verlag Heidelberg 1991.

A.Rizk, N.Streitz, J.André (Hrsg.), Hypertext: Concepts, Systems ans Applications, Proceedings of the European Conference on Hypertext, INRIA, France, November 1990. Cambridge University Press 1990.

P.A.Gloor, N.A.Streitz (Hrsg.), Hypertext und Hypermedia, Von theoretischen Konzepten zur praktischen Anwendung. Springer-Verlag Heidelberg 1990.

Philipp M ü ller, Erbstadt 30.5.95. Seminar: Computer als Medium, Dr. Martin Warnke.

UNIVATIV im Internet ist ein Hyperdokument, das ausgehend von einer Printversion entlinearisiert wurde. Die Verknüpfungen sind ausschließlich autorenspezifische, sie werden durch den Einsatz von Farbe kenntlich gemacht. Es existieren nur interhypertextuelle Verknüpfungen, extrahypertextuelle und intrahypertextuelle sind zu ergänzen. Auf temporäre Definitions- und Verknüpfungsanzeiger und Erweiterungsanzeiger wurde komplett verzichtet.

Die Kohäsion der informationellen Einheiten war produktimmanent, da Zeitungsartikel in sich handhabbare schlüssige Dokumente darstellen.

Konkrete Vorteile zur Printversion sind zunächst weniger Platzprobleme, Einsparung von Layoutaufgaben und mehr Information zu Verfassern sowie die Möglichkeit der direkten Rückmeldung an sie. Mittelfristig können thematische Entwicklungen vom Leser nachvollzogen werden, wenn aufeinander aufbauende oder bezugnehmende Artikel mit direkten links verbunden sind. Reaktionen der örtlichen Presse und Leserbriefe können den auslösenden Artikeln zugeordnet werden, es kann so zu einer Nach- und Weiterbereitung eines Themas kommen.

UNIVATIV ist die Studierendenzeitung der Universität Lüneburg. Herausgeber ist der AStA der Uni. Produziert wird sie im Rahmen eines Referates innerhalb des AStA mit weitgehender inhaltlicher Autonomie. Sie wird vom Studierendenparlament der Uni finanziert und steht allen Studierenden zur Mitarbeit offen.

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Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Merkmale und Komponenten von Hypertext
Autor
Jahr
1998
Seiten
12
Katalognummer
V95157
ISBN (eBook)
9783638078368
Dateigröße
427 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Hypertext
Arbeit zitieren
Philipp Müller (Autor:in), 1998, Merkmale und Komponenten von Hypertext, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/95157

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