GK - HEFT, SCHULJAHR 1998/99 / KLASSE 11c/ HALBJAHR 2


Referat / Aufsatz (Schule), 1998

24 Seiten


Leseprobe


GK - HEFT, JENS KAFITZ / SCHULJAHR 1998/99 / KLASSE 11c/ HALBJAHR 2

KURZER EINSCHUB: AKTUELLE POLITISCHE SITUATION

- Der Finanzminister Lafontaine ist zurückgetreten

GRUND:

- Zwischen Schröder und Lafontaine gab es schon immer Meinungsverschiedenheiten, was die polit. Richtung anbelangt

- Schröder vertritt die Interessen des Mittelstandes während Lafontaine jene gar nicht vertritt

DER UNTERSCHIED:

- Schröder hat die Richtlinienkompetenz inne, d.h. er hat die Kontrolle über Lafontaine, der sich durch versuchte Einflußnahme auf die EZB durch Zinsanhebung unbeliebt gemacht hat

REAKTION DER BÖRSE AUF DEN RÜCKTRITT LAFONTAINES:

- Die Aktienkurse stiegen an

Freie Entfaltung der Persönlichkeit:

- allgemeine Handlungsfreiheit
- Vertragspflicht
- Erzeugerfreiheit
- Konsumfreiheit
- Gewerbefreiheit

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

THEMA: WIRTSCHAFT GLOBALISIERUNG:

- Niedrige Transportkosten und -zeiten machen den Transport von Halbfertigwaren oder Endprodukten profitabel, wenn die Differenz der übrigen Kosten zwischen Produktions- und Bestimmungsort groß genug ist.
- Mit Hilfe des Standort-Dreiecks (billigsten Rohstoffe, billigsten und geeigneten Arbeitskräfte, Hauptkonsumentenort) suchen sich die Unternehmen ihren günstigsten Standort heraus.
- Auch kleinere Unternehmen sind in der Bestimmung ihrer Produktionsorte flexibler geworden. Wenn sich die Kosten zu ihren Nachteilen ändern, verlagern sie ihre Produktion in ein günstigeres Land.
- Mit Steuerbegünstigungen und anderen Subventionen versuchen Länder Unternehmen dazu zu bewegen in ihrem Land zu investieren und Arbeitsplätze zu schaffen. Die nationale Wirtschaftspolitik muß deshalb in alle politischen Gestaltungsentwürfen darauf achten den "Zielkorridor" der Unternehmen zu erfassen und zu berücksichtigen. Rechtliche, politische und gesellschaftliche Rahmenbedingugnen werden den Maßstäben der Unternehmen angepaßt. Politiker wetteifern darum die Bedingungen der Unternehmen zu erfüllen, für Unternehmen günstige Rahmenbedingungen zu schaffen.

- Das Kostenproblem ist für viele Unternehme das Problem Nummer eins. Die Produktionskosten und die auf die Gewinne zu zahlenden Steuern sind viel zu hoch.
- Obgleich in Dtld. einer der höchsten Direktlöhne gezahlt wird, ist dieser Kostenfaktor noch nicht einmal das Hauptproblem. Das eigentliche Ärgernis der Unternehmen sind die Lohnnebenkosten (gesetzliche: Kranken-, Renten-, Arbeitslosen-, Unfallversicherung; betriebliche: tarifliche Zulagen, 13. Monatsgehalt, Betriebsrente, Weiterbildung)
- Die hohen Sozialkosten sind schädliche für die Arbeitsmotivation der Beschäftigten, die die hohen Beträge allenfalls auf ihrer Lohnabrechnung, nicht aber auf ihrem Konto sehen.

- Das Problem der Billiglohnländer: dadurch, daß auch elektrotechnische Bauteile in Billiglohnländern wesentlich billiger zusammengestellt werden können als in anderen Industrieländern, Produktgruppen also, die nicht durch Zusatzkriterien wie höherwertige Technik, Produktqualität etc. im Wettbewerb bevorzugt werden, gehen mit ihren Marktanteilen in die Billiglohnländer über.
- Unternehmen stellen deshalb ihre Produktion ein und kaufen selber aus den Billiglohnländern, sie verlagern ihre Produktion ins Ausland, um von den Kostenvorteilen zu profitieren, oder sie fordern staatl. Schutz (Einfuhrverbot, Schutzzölle, Subventionen).
- Durch Einstellung und Verlagerung der Produktion gehen Arbeitsplätze verloren. Subventionen verschlingen Milliardenbeträge, Geld für den künstlichen Erhalt meist schon zu gefährdeter Branchen.
- Die Billiglohnländer werden von vielen Unternehmen als "verlängerte Werkbank" genutzt, wodurch Arbeitsplätze exportiert werden.

Importe und Exporte:

- Durch die Öffnung der Wirtschaftsräume läßt sich erkennen, daß sich die deutsche Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen immer mehr nach außen hin orientiert. Das gleichen muß dann aber auch für die Höhe der Löhne gelten. Arbeit muß in Dtld. entweder billiger werden, oder sie wird weiterhin weniger werden.
- Dollar ¯ Þ importieren für uns günstiger, Export nimmt ab.
- Dollar Þ Import wird teurer, Export für andere günstiger
- Export und Import haben Auswirkungen auf das Preisniveau im Inland. Wird mehr Exportiert muß mehr produziert werden und es gibt weniger Arbeitslose. Sinkt der Dollar (bzw. die DM steigt) nimmt der Export ab, Produktion gedrosselt, Þ Arbeitslose. aber da kein Absatzmarkt im Ausland, sinken die Priese im Inland.

Wie der Turbo-Kapitalismus die Welt verändert

Allein der Markt regiert

ine neue industrielle Revolution bricht an : Kapitalismus ohne Grenzen. Der weltweite Wettstreit um Jobs und Löhne wird das Leben radikal verändern. Hilflos stehen nationale Regierungen, die allein das Wohl ihres Landes im Auge haben, Konzernen und Anlegern gegenüber, die längst global denken. Verliert die Politik ihre Macht ? enn Heinrich von Pierer einen Globus in die Hand nimmt, kann er ihn drehen und wenden, wie er will: Siemens ist überall.

Im indischen Bangalore entwickeln die Programmierer einer Subfirma hochintelligente Software. In Brasilien, Argentinien und Mexiko formen Billigkräfte gute alte Osram- Leuchten. Und in North Tyneside, einer Stadt in Nordengland, entsteht für ca. 2 Milliarden Mark eine Chipfabrik, in der bald 1500 Briten arbeiten werden.

Siemens ist in 190 Ländern dieser Welt präsent. Globaler geht es wohl kaum. Dazu gehören 400 Produktionsstätten auf sechs Kontinenten, ca. 382 000 Mitarbeiter, davon 170 000 im Ausland. Schon lange macht Siemens im Ausland mehr Geld als in der Heimat. Sie haben die Produktion verlagert, aber vor allem neue Märkte erschlossen. Da planen Siemens-Techniker in Aktjubinsk, einem Landstrich in Kasachstan, ein Kraftwerk. Da treiben sie in der chinesischen Stadt Guangzhou ein U-Bahn-Netz durch das Erdreich und verlegen in Südafrika ein superschnelles Multimedia-Netz. Da kommen Transformatoren "made by Siemens" aus Ungarn oder Glasfaserkabel aus Indonesien; immer seltener heißt es "made in Germany". Ohne das globale Geschäft wäre die Firma aus Bayern wohl ein Nichts. Siemens will allein in Indonesien in den nächsten 4 Jahren bis zu 40 000 Menschen beschäftigen. Es ist unmöglich, diesen Wachstumsmarkt allein mit Exporten aus Europa oder Amerika zu beliefern. Globalisierung heißt die magische Macht, die Konzerne wie Siemens antreibt und deren wichtigste Triebfeder sie zugleich sind. Längst reicht es ihnen nicht mehr, ihre Waren in alle Welt zu exportieren. Sie wollen da produzieren, wo unerschlossene neue Märkte sind - oder billige Arbeitskräfte !

Gleichzeitig bewegen Anleger Milliarden von einer Börse zur nächsten, aus Derivaten in Aktien, aus Aktien in Anleihen. Ländergrenzen spielen auch im globalen Kasino längst keine Rolle mehr. Die gewaltigen Kräfte, die da wirken, werden die Welt verändern wie nie zuvor und; die Konzerne treiben diesen Wandel immer schnelle voran. Hilflos schauen die Nationalstaaten zu, nach und nach verlieren sie ihre Macht an die Firmen. Es kommt eine ökonomische Zeitwende, man registriert einen noch nie dagewesenen Wettbewerbsdruck. Die Welt wächst zusammen, wird immer mehr vernetzt durch CNN, Telefax, Internet. Immer schneller entstehen neue Produkte, werden billiger.

Es entsteht ein gnadenloser Kampf um Lohn und Arbeit. Wohlstand und Armut werden neu verteilt. Die Standorte der Firmen liefern sich harten Konkurrenzkampf um Investoren, Kapital und Arbeitsplätze. Kein Wunder, daß die Konzerne, die weltweit planen und die Regierungen, die das Wohl des Landes im Auge haben, auseinandergehen. Man prognostiziert, daß schon im Jahre 2004 die Entwicklungsländer mehr produzieren als alle Industrieländer zusammen.. Im Jahre 2020 wird Deutschland unter den Wirtschaftsmächten nur noch auf Platz 6 zu finden sein, zwischen Indonesien und Südkorea und weit hinter der neuen Nummer 1, China ! Vor allem in Europa entstehen Ängste unter den Menschen, wenn sie diesen Wandel beobachten. In Deutschland suchen fast 5 Millionen Menschen einen Arbeitsplatz - so viele wie seit dem Krieg nicht mehr. Gleichzeitig drängen die Firmen ins Ausland wie noch nie zuvor. Deutschland hat, schenkt man den Arbeitgebern glauben, einen neuen Exportschlager : Arbeitsplätze ! Es treten nun immer wieder dieselben Fragen auf : Wandert die Wirtschaft aus ? Werden die Löhne bald so niedrig sein wie in Malaysia oder Tschechien ? Müssen wir sogar bald mit dem Flugzeug jeden morgen zum Arbeitsplatz nach Japan ?

Es gibt aber auch eine andere Sicht des Turbo-Kapitalismus. Demnach bringt dies mehr Wohlstand, laut dem G-7-Gipfel. Schon im 19. Jahrhundert formulierte der Brite David Ricardo das "Gesetz der komparativen Vorteile" - ein Lehrsatz, der bis heute die Wirtschaftswissenschaft beherrscht : Jedes Land soll das herstellen, was es im Vergleich zu anderen am besten kann; wenn sich jeder spezialisiert, steigen Produktion und Einkommen. Der freie Handel bringt demnach Wohlfahrtsgewinne für jeden, der mitmacht.

päter verfeinerten zwei Schweden diesen Vorsatz. Eli Hekscher und Bertil Ohlin. Ihre Kernthese : Länder, die viel Geld haben, sollen sich auf kapitalträchtige Produkte spezialisieren - auf High-Tech; Länder mit vielen Arbeitsplätzen sollen Güter herstellen, die nicht unbedingt viel Kapital abwerfen, aber viel Arbeitseinsatz erfordern - Massenware. Tatsächlich nahm der Wohlstand der Industrienationen in den letzten Jahrzehnten nahezu kontinuierlich zu. Dann fiel der eiserne Vorhang, der die kapitalistische von der kommunistischen Welt getrennt hatte. Neue Märkte taten sich auf, die noch nicht gedeckt waren. Konsumenten und billige Arbeitskräfte waren genug vorhanden. Dutzende von Entwicklungsländern folgten.

Die Regierungen orientieren sich am Weltmarkt. Und die Multis, die immer als Ausbeuter galten, sind nun vielerorts hochwillkommen. Schließlich bringen sie doch Kapital und Technik ins Land. In der ganzen Welt fallen Handelsschranken, der Zollsatz wird auf ca. 5 Prozent gedrückt. Nur zur Erinnerung : vor 50 Jahren verlangten die Staaten noch 40 Prozent ! Auch das Kapital muß auf den Finanzmärkten weniger Hindernisse überwinden als zuvor. Vorbei sind die Zeiten, als der Wettstreit allein zwischen den USA, Europäischer Union und Japan ausgetragen wurde. Mittlerweile betrachten die Konzerne die ganze Welt als ihren Marktplatz, auf dem sie vor allem eins erzielen wollen : Profit. Schneller als bisher kaufen die großen Konzerne Produktionsstätten. Man plant in der Kommunikation und Luftfahrt strategische Allianzen. Sie wollen die besten Techniker, die billigsten Arbeiter, den schnellsten Lieferanten, egal, woher diese kommen. Das Herzstück des Kapitalismus sind die Minimierung der Kosten und die Maximierung der Gewinne. Die Produktion wird schlanker und zugleich internationaler. Ein gutes Beispiel für Globalisierung ist sicherlich Percy Barnevik. 1982 übernahm er die Firma Asea, ein schwedisches Elektrounternehmen. Dessen Techniker waren zu 95 Prozent in Schweden beschäftigt. Barnevik gilt unter Managerkollegen als Vorbild in Sachen Globalisierung. Er verlegte die Zentrale nach Zürich, entließ in Westeuropa und Nordamerika 54.000 Mitarbeiter und heuerte in Osteuropa und Asien 46.000 neue an. Er kaufte über 200 Firmen hinzu und verwob sie in einem weltweiten Netz aus etwa 5000 eigenständigen Profitcentern. Knallhart konkurrieren seine Unternehmen nun untereinander um fremde Aufträge. Nur 171 Angestellte steuern von Zürich aus den verzweigten Konzern mit 212 000 Mitarbeitern, Barnevik, der globale Firmenchef jettet derweil von Fabrik zu Fabrik. Die Geschäfte werden in Dollar und nicht in der nationalen Währung abgerechnet, eine Heimatverbundenheit gibt es bei den Firmen nicht mehr. Steuern werden da gezahlt, wo die Sätze niedrig sind. Das ist einfach, denn Gewinne können von Konzern zu Konzern verschoben werden - zum Schaden von Ländern wie Deutschland oder Schweden. Technik spielt dabei eine wichtige Rolle, ohne Telefax, Glasfaserkabel und ähnliches wäre so etwas wohl kaum möglich. Die Industrie ist einfach mobiler geworden. Früher baute man Stahlwerke dort, wo Kohle vorhanden war. Die Transportkosten sind stark gesunken und viele Industriezweige sind Standortunabhängig und dadurch wesentlich flexibler geworden.

Es gab schon einmal eine Zeit, wo die Wirtschaft zusammenwuchs, der Imperialismus.

Amerikanische Industriemagnaten und europäische Handelsgesellschaften zogen nach Asien und Afrika. Die Kolonien allerdings waren für sie nur Rohstoffquellen und nicht Markt oder Standort für Fabriken. Doch dann kam der schwarze Freitag an der New Yorker Börse und damit die Weltwirtschaftskrise, die Staaten vielen wieder auseinander. Damals bezog sich die Globalisierung auf den Handel heute dagegen auf Produktion. Die Voraussetzungen haben sich ja auch sehr geändert : die Zukunftsbranchen kommen ohne Rohstoffe aus, Firmen können überall in der Welt bei Banken und Börsen Kapital aufnehmen. Wissen spielt heute eine große Rolle, wer viel weiß, kann viel verdienen. Wissen ist als Produktionsfaktor mittlerweile auch wichtiger als Arbeit und Kapital. Mikrotechnologie und Biologie, Branchen mit Kopfarbeit, können sich überall ansiedeln, ebenso Werkstoffindustrie, Telekommunikation, Flugzeugbau und Computerindustrie. Der Computerhersteller Hewlett- Packard zum Beispiel hat seinen Konzernsitz in Kalifornien. Sein weltweites Zentrum für medizinische Einrichtungen befindet sich aber an der amerikanischen Ostküste, jenes für Personalcomputer in der Schweiz, jenes für Fiberglasoptik in Deutschland und jenes für Laserdrucker in Singapur.

uch Fiat läßt sein neuestes Auto, den Palio, demnächst in 13 Ländern gleichzeitig vom Band rollen, in Ecuador ebenso wie in Algerien, Indien oder Venezuela; ein Rechner in Turin, in dem via Satellit alle Materialbewegungen zusammenlaufen, kontrolliert die Montage. Unaufhaltsam arbeiten Unternehmen, die überall und nirgends Zuhause sind, an einer neuen Weltkultur. Regionale Vorlieben spielen in ihren Produkten seltener eine Rolle, der Kommerz bestimmt unmerklich, was die Menschen und wahrnehmen. Hollywood beglückt Millionen mit Arnold Schwarzenegger und Sharon Stone, Gillette wirbt auf der halben Erdkugel für "das beste im Mann", der Marlboro-Cowboy reitet in den Anden genauso wie im Hunsrück. Und der Big Mac schmeckt sowieso überall gleich.

Eine kleine Anzahl von imperialen Konzernen prägt das neue Bild der Erde. Die 20 größten Unternehmen der Welt, darunter Mitsubishi (Platz 1), die Royal Dutch / Shell (Platz 10) und Daimler Benz (Platz 17), setzen mehr um, als die 80 ärmsten Länder zusammen erwirtschaften. Und die Menge an Waren, die sie kontrollieren, wächst gewaltig : Die Giganten der "Global 500", die das amerikanische Magazin Fortune jährlich begutachtet, steigerten ihren Umsatz um elf Prozent; sie wuchsen damit viermal schneller als die Weltwirtschaft. Beim Gewinn legten die Multis noch mehr zu : fast 15 Prozent im Jahr 1995 und sogar 62 Prozent ein Jahr zuvor. Neben diesen Firmen registriert die Handels- und Entwicklungsorganisation Unctad 40 000 andere Unternehmen, die ebenfalls in die Kategorie Multis fallen. Darunter sind auch Mittelständler, die nur ein paar Dutzend Angestellten jenseits der Grenzen beschäftigen. Insgesamt kontrollieren diese Unternehmen etwa 250 000 ausländische Tochtergesellschaften. Auch die Deutschen mischen in diesem Spiel immer mehr mit. Im vergangenen Jahr investierten die Firmen 50 Milliarden Mark außerhalb der Republik, fast doppelt soviel wie zwölf Monate zuvor (siehe Grafik im Anhang). So gab Hoechst allein 7,1 Milliarden Mark für den amerikanischen Pharmaproduzenten Marion Merrel Dow aus. Hoechst bezeichnet sich selbst mittlerweile nicht mehr als deutsches Unternehmen. Seit dem Fall der Mauer produzieren auch die Deutschen vorzugsweise in Billiglohnländern. Die Löhne in den Reformstaaten liegen 80-90 Prozent unter den deutschen ! Aber viele Firmen ziehen auch um, um neue Kunden zu gewinnen. Man will das Risiko von Dollar-Kursschwankungen vermeiden oder Handelsbarrieren überwinden. BMW zum Beispiel spart riesige Zölle dadurch, daß sie ihre Autos in Indonesien zusammenschrauben. ie viele Arbeitsplätze Deutschland verlassen, ist strittig. 300 000 in 5 Jahren, behauptet BDI- Chef Hans-Olaf Henkel; nur 75 000, glaubt der DGB. Bisweilen jedenfalls sichert das Auslandsgeschäft auch Arbeitsplätze im Inland. Bedenklich ist hingegen, wie oft ausländische Firmen einen Bogen um Deutschland machen. Sie steckten 1995 gerade 14 Milliarden Mark in hiesige Fabriken - 36 Milliarden Mark weniger, als die Deutschen ins Ausland pumpten. Japaner und Amerikaner siedeln sich lieber dort an, wo sie weniger Steuern zahlen und bürokratische Hürden überwinden müssen. Überall fordern internationale Anleger jetzt den gleichen Erlös, von Firmen in South Carolina genauso wie in Schwaben; überall streichen Unternehmer deshalb teure Jobs und schaffen billige in der Fremde. Denn das steigert die Rendite. Allmäh Staaten müssen sich dieser Macht beugen - ob sie wollen oder nicht lich geraten so auch deutsche Konzerne in die Abhängigkeit von Großinvestoren, die mit einem Federstrich über Wohl und Wehe der Aktienkurse entscheiden - und darüber, wo Arbeitsplätze entstehen. Wer sich nicht fügt, dem droht der Kapitalentzug.

Die USA sind das beste Beispiel hierfür. Hier operieren institutionelle Anleger mit gewaltigen Summen. Dezent nutzen Investmentgesellschaften diese Macht aus und schreiben - wenn ihnen der Aktienkurs mißfällt - bisweilen auch blaue Briefe an die Konzerne. Dann kommt es auch schon mal zu, nennen wir es mal Empfehlungen, ganze Abteilungen zu schließen. Der Finanzmarkt verschwindet immer mehr von der realen Welt. Tag für Tag rauschen 1,5 Billionen Mark über Datenleitungen, hinter denen keine Firmen und Waren stehen. Nirgends ist der Rausch der Globalisierung so groß wie dort, wo die Broker der Börse dicht auf dicht hocken. Die Technik spielt auch hier mal wieder eine entscheidene Rolle. Börsenkurse gelangen in "real time" zum Empfänger, überall in der Welt zur gleichen Zeit. Wer eine Sekunde schneller reagiert, kann Millionen verdienen oder verlieren. Und mit dem Internet gelangen auch kleine Leute immer näher an die Börse heran. Das globale Kasino kommt nie zur Ruhe : Morgens eröffnet die Börse in Tokio, weiter geht's nach Hongkong, dann nach Europa. Schließen Frankfurt und London, übernimmt New York - ein ewiger Kreislauf. Die Summen, die dabei täglich verschoben werden, sind fast doppelt so hoch wie die Währungsreserven aller Zentralbanken. Staaten müssen sich dieser Macht beugen - ob sie wollen oder nicht; schließlich finanzieren sie über den Kapitalmarkt ihre Schuldenlast. Übertreibt es eine Regierung zu sehr, fordern die Anleger prompt eine Prämie : höhere Zinsen für höhere Risiken !

Es zeigt sich immer wieder, wie Kapitalmärkte den Politikern das fürchten lernen. So knackten sie z. B. im Herbst 1992 die Bank von England. Die Devisenhändler brachten mit einer Spekulationswelle, die auf ein fallendes Pfund und eine schwache Lira setzte, das europäische Währungssystem zu Fall. Die Aussagen der Politiker sind sinngemäß immer gleich : "Spekulanten sind das Aids der Weltwirtschaft" (Jacques Chirac), "Die Welt liegt in den Händen dieser Leute" (Währungsfond-Präsident Michael Camdessus), "Überall regiert der Markt, allein der Markt" (Lester Thurow). Können die Regierungen also abdanken ?

Haben sie die Macht über jenes unheimliche Wesen verloren, das sie mit der Liberalisierung und Deregulierung selbst gerufen haben : den Markt ? Bestimmen nur noch Broker, Investmentfonds und Konzerne über die globale Zukunft ?

Die Staaten sind viel zu sehr erpreßbar. Wenn Konzerne es fordern, bekommen sie Subventionen oder Steuervergünstigungen. Bekommen sie sie nicht, gehen sie halt ins Nachbarland. Der Wettbewerb der Standorte scheint zum Subventionswettlauf zu werden. Viele Gesetze lassen sich einfach nicht gegen den vereinten Widerstand der Industrie durchsetzen. Ein gutes Beispiel : die Öko-Steuer. Der Standort wäre dann noch schlechter gestellt, hieß es, Kündigungen seien vorprogrammiert. Die Folge : Bonn parierte. Nur durch internationale Zusammenarbeit werden sich die Konflikte der Zukunft lösen lassen, doch Organisationen wie die WTO und die EU haben kaum Mittel, um wirklich durchzugreifen :

- Die USA zetteln, allen Grundsätzen zuwider, immer wieder politisch motivierte Handelskriege an : mit Japan über Autos oder mit Europa über die Beziehungen zu Iran.
- Die Länder der Dritten Welt beschweren sich derweil über Protektionismus, denn mit dem schnellen Hinweis auf Sozial- und Ökodumping machen die Industrieländer ihre Grenzen für Billigware dicht.
- Die Deutschen schützen mit dem Entsendegesetz zwar ihre Bauarbeiter. Gleichzeitig unterlaufen sie aber die Ziele des Binnenmarktes, denn durch Mindestlöhne bremsen sie indirekt die freie Mobilität von EU-Arbeitern.

er Standort Deutschland ist also gefährdet, der Turbo-Kapitalismus verändert die Welt. Er ist sicherlich unaufhaltsam, bringt Vor- und Nachteile mit sich. Was sich letztendlich entwickeln wird, kann niemand genau sagen. Da heißt es wohl abwarten. Nur eins steht fest : Deutschland laufen die Firmen weg, wenn nicht bald etwas getan wird !

Quelle : Der Spiegel Nr. 39 / 23.9.96 / Seite 80 - 105 (Titelhema)

AKTIE = BETEILIGUNG AM GRUNDKAPITAL einer Firma URKUNDE, MITEIGENTÜMER

NENNWERT: Eigene nominale Beteiligung an der Firma ERSTAUSGABE: Geld fließt in die Firma

RECHTE DES AKTIONÄRS:

- Teilnahme an Hauptversammlung · Abstimmung über Jahresbschluß · Entlastung d. Vostands
- Entlastung d. Aufsichtsrats · Gewinnverteilung
- Kapitalerhöhungen
- Auskunftsrecht zur Tagesordung
- Pro Aktie eine Stimme (=> bei Kleinaktionären oft auf die Depot-Bank übertragen !)

HAUSSE => BULLE => AUF DER KURSE

BAISSE => BÄR => AB DER KURSE

EINFLÜSSE AUF DIE BÖRSENGESCHEHNISSE

- Lage des Betriebs (Firma) Bsp.: Investitionen (Wachstum wird positiv eingeschätzt) Kapitalerhöhungen (Wille z. Wachstum)
- Zinsen ( Bundesbank = EZB) · Preisentwicklung
- Allg. Politik (Steuererhöhungen)
- Konsumneigung der Käufer (Arbeitslosigkeit) · Steuererhöhungen
- Außenhandel / Wechselkurse
- Tarifverhandlungen (Arbeitsmarkt)
- Gesamtwirtschaftliche Entwicklung (Konjunkturverlauf)

TELOS = ZIEL

,,ZOON POLITIKON" = gemeinwirtschaftsbildendes Wesen Gesellschaftswesen

THEMA: VORURTEILE

Vorurteile bieten ... :

- Orientierungsmöglichkeit
- Selbstbewußtsein
- Zusammengehörigkeit

Positive Vorurteile:

- Brillenträger sind intelligent
- Amerika - das Land der unbegrenzten Möglichkeiten
- Gymnasiasten sind schlau
- Deutsche Pünktlichkeit / Zuverlässigkeit / Fleiß / Disziplin
- Reiche haben keine Probleme
- Amerikanischer Basketball ist der beste der Welt

Generelle Vorurteile:

- Bayern tragen Lederhosen
- Frauen gehören an den Herd
- Frau am Steuer (das wird teuer ;)
- Lehrer und Technik
- Bayern München
- ,,Bauer"
- Ausländer
- Blondinen sind blöd
- Deutsche essen nur Sauerkraut
- Polen klauen
- Russen saufen Wodka
- Franzosen essen Baquette
- Amis essen nur Fastfood

Negativ, ausgegrenzt, diskrimminierend

Der eigenen Gruppe wird:

- Mehr Wohlwollen
- Mehr Sympathie ausgesprochen

Methodische Übung (Definition von Vorurteil & Stereotyp auf Blatt) Fachbegriffe, die das Vorurteil charakterisieren:

- Negative Einstellung
- Kategorisch schlechte Eigenschaften · Dinstanzinplizierend
- Gruppenzugehörigkeit
- Gruppenspezifische Persönlichkeitsstruktur
- Selbst idiasynkratisch (=überempfindlich)
- Unkritische Verallgemeinerung von Einzelerlebnissen · Ethnazentrismus
- Wertesystem
- Vermeidungshaltung
- Der Inhalt d. Vorurteils ist in der Regel wertend - moralisierend · Generalisierung der eigengruppeninternen Urteilung · Verhaltenserwartung
- Klischeeartiges Denken · Verschwörertheorie · Moral. Integrität
- Sozialer Aufstiegswillen
- Starke Vorstellung über spezifische Wesens- und Verhaltensmerkmale · Verursachungsfaktoren
- Monokamale Erklärungsversuche · Hetero und Autostereotyp

THEMA: GESELLSCHAFTLICHE KLASSEN

Analyse des Textes ,,HERR X STEHT AM FENSTER"

X ist einer für ihn bisher unbekannten Situation ausgeliefert, in der er versucht Herr der Lage zu werden und eine für ihn eindeutige Definition aufzustellen, so daß er den Mann mit dem weißen Mercedes sofort intuitiv beginnt zu beobachten.

Im folgenden existiert dann eine eindeutige Klischeehaftigkeit bei Herrn X:

Vorbereited, dem Mann zu begegnen, verbindet Herr X die Güter des Besuchers (Mercedes) mit den ihm schon bekannten Personen, die ähnliche Güter besitzen und ordnet die einer ungefähren Gruppe zu.

Nach einer kurzen Wartezeit auf einen möglichen Klingelton beginnt X wieder das Beobachten, wobei ihm nun auffällt, daß der wohlbeleibte Besucher das Haus durch den Keller betreten hatte, was Herr X zu der Feststellung führt, daß der Besucher nur ein einfacher Installateur ist.

Im Gespräch mit diesem stellt X dann jedoch fest, daß der Mann sogar ein Innungsmeister und Stadtrat ist, was zu einer sog. Vorschußsympathie und einer gesteigerten Verhaltenserwartung führt, d.h. das Gegenüber steigt in der imaginären Wertetabelle.

Nachdem X jedoch den Mann zu einem ihm bekannten Stadtrat vergleicht, fällt der Mann wieder in der Rangliste, schneidet er doch unbefriedigend ab.

Merkmale für die gesellschaftliche Einschätzung: Sozialer Status

- Kleidung
- Sachgüter
- Verhalten
- Beruf => Einkommen
- Sachvermögen
- Freizeitbeschäftigung
- Bildungsstand, Ausbildung
- Lebensstandard
- Herkunft
- Religion/Konfession
- Nationalität
- Alter
- Behinderung (z.T.)
- Geschlecht
- Gepflegt/ungepflegt
- Hautfarbe
- Familienstand
- Herkunft
- Sprache
- Kleidung
- Mit wem pflegt er/sie Umgang ?

Merkmale sind entweder ERWORBEN oder ANGEBOREN

Gesellschaftliches Prestige => Ansehen durch die Gesellschaft

STATUS ist die Lage eines Menschen, die er auf Grund der ihm zugeordneten sozialen Wertschätzung im Verhältnis zu anderen Menschen einnimmt.

Statusindizee - viele Merkmale, die den Status bestimmen

KLASSENTHEORIE

Marx und Engels (Marx - Begründer des Kommunismus)

Marx teilt die Gesellschaft in2 Klassen

,,Bourgoisie" - ,,Proleatriat"

KURZBIOGRAPHIE

Karl Heinrich Marx

- 5.5.1818 in Trier geboren
- Sohn des Justitzrates Heinrich M.
- Besuch des Gymnasium in Trier (1835 Abitur)
- Studien in Rechtswissenschaft und Philosophie
- Schloß sich in Berlin dem Kreis der radikalen Junghegelianer an
- 1842/43 Mitarbeiter, dann Chefredakteur der liberal-oppositionellen »Rheinischen Zeitung« in Köln
- 1847 tritt er und sein engster Vertrauter, F. Engels, dem Bund der Kommunisten bei
- 1848/49 Chefredakteur der radikaldemokratischen "Neuen Rheinischen Zeitung" in Köln
- 1849 emigriert er nach London, wo er historische und ökonomische Studien betreibt.
- Seine ökonom. Hauptwerke »Zur Kritik der polit. Ökonomie« u. »Das Kapital« blieben unvollendet.
- Später war Marx maßgebend an der Gestaltung der internationalen Arbeiterassoziation beteiligt
- 14.03.1883 in London gestorben

Karl Heinrich Marx

Geboren am 5. Mai 1818 in Trier als Sohn einer von Rabbinern abstammenden jüdischen Familie, die 1824 zum Protestantismus übertrat, studierte Marx 1835 in Bonn und ab 1836 in Berlin Jura, Philosophie und Geschichte und promovierte 1841 an der Universität Jena. Nach vergeblichen Bemühungen, in die Hochschullaufbahn übernommen zu werden, war er an der " Rheinischen Zeitung" in Köln tätig, mußte aber bereits im März 1843 wegen seiner kritischen Artikel zur

politischen und sozialen Situation ausscheiden. Die Zeitung wurde verboten. Im Juni 1843 emigrierte er nach Paris. Hier begann seine lebenslange Freundschaft und Zusammenarbeit mit dem Fabrikantensohn Friedrich Engels. Aus Paris auf Betreiben der Preußischen Regierung 1845 ausgewiesen, zog Marx nach Brüssel. Hier verfaßte er zusammen mit Engels im Auftrage des Londoner Bundes der Kommunisten das im Februar veröffentliche Kommunistische Manifest. Während der Revolutionsjahre 1848/49 nach Köln zurückgekehrt, gab er dort die "Neue Rheinische Zeitung" heraus, die dem linken Flügel der Demokraten nahe stand und in der eine einheitliche deutsche Republik und den gemeinsamen Kampf der deutschen Staaten gegen das reaktionäre Rußland forderte. Nach dem Scheitern der Revolution ging Marx im August 1849 nach London ins Exil. Hier widmete er sich seinen Hauptanliegen, einer kritischen Darstellung des Kapitalismus und der kapitalistischen Produktionsweise. Kern seines wissenschaftlichen Hauptmärkers ist die 1859 veröffentliche " Kritik der politischen Ökonomie" (1867 nochmals im ersten Band des "Kapitals" vorgelegt), in der er die Produktionsverhältnisse einer Gesellschaft in ihren Wirkungen auf die allgemeinen gesellschaftlichen Verhältnisse genauer zu analysieren versucht. Mit seinen zahlreichen Veröffentlichungen wurde Marx zusammen mit Engels der Führer der neuen Bewegung des Sozialismus. An der am 28. September 1864 in London gegründeten Internationalen Arbeiterassoziation, der ersten Internationale, war Marx maßgeblich beteiligt.

Mit der nach 1571 sich rasch entwickelten deutschen Arbeiterbewegung stand Marx über persönliche und briefliche Kontakte in Verbindung; die Entwicklung der ersten deutschen Arbeiterpartei zur Sozialdemokratie und ihr Gothaer Programm von 1875 kritisierte er durch seine "Randglossen" zum Gothaer Programm. Marx gab mit seinen theoretischen Arbeiten der Sozialismusbewegung eine wissenschaftliche Grundlage, die in unterschiedlicher Auslegung von den überall entstehenden sozialistischen und sozialdemokratischen Parteien ideologisches Fundament übernommen wurde. Marx starb am 14. März 1883 in London; der größte Teil seines Hauptwerkes "Das Kapital" wurde von Friedrich Engels erst nach seinem Tode veröffentlicht.

Marxismus

Marxismus ist die von Karl Heinrich Marx, Friedrich Engels und ihren Anhängern und Schülern aufgestellten philosophischen, historischen, politischen und wirtschaftlichen Theorien. Der Marxismus bedient sich Hegels Idee der Dialektik, jedoch sehen Marx und Engels im Gegensatz zu Hegel die bewegenden Kräfte der Geschichte nicht im Bewußtsein, sondern im Sein: Die Wirklichkeit präge das Bewußtsein der Menschen und nicht umgekehrt. Vom Verlauf der Menschheitsgeschichte entwirft der Marxismus folgendes Bild: In der Frühzeit gab es eine klassenlose Urgesellschaft. Die zunehmende Arbeitsteilung führte zur Trennung von geistiger und körperl. Tätigkeit. Dadurch entstanden Oberklassen, die von der Arbeit der Unterklassen lebten und auf diese Weise Muße zur Entwicklung von Kultur und Wissenschaft erhielten. Die Oberklassen erwerben zudem das Eigentum an den Produktionsmitteln der Gesellschaft (Sklaven; Grund und Boden; Maschinen und Fabriken). Dieses Eigentum ist die Grundlage ihrer Herrschaft. Darüber hinaus eignen sie sich auch den Anteil an der Produktion an, der über dem Anteil liegt, der zur Befriedigung der Existenzbedürfnisse der Produzierenden liegt. - In Europa lösten in einer Abfolge von Klassenkämpfen Sklavenhaltergesellschaft, Feudalgesellschaft und bürgerl. Gesellschaft einander ab. Die revolutionäre Umwandlung einer Gesellschaftsform in eine andere vollzieht sich stets dann, wenn der Stand der Produktivkräfte (also der ganze wiss. und techn. Entwicklungsstand) in Widerspruch zu den bestehenden Produktionsverhältnissen (Eigentumsverhältnissen) gerät. In diesem Sinn steht die auf umfassender Zusammenarbeit (als Folge der Arbeitsteilung) und hochqualifizierter Tätigkeit beruhende neuzeitl. Produktionsweise, die sich beim heutigen Stand der Produktivkräfte nahezu von selbst ergibt, im Widerspruch zu den Produktionsverhältnissen, d.·h. zur gegenwärtigen Trennung der Arbeitenden vom Eigentum an den Produktionsmitteln, mit denen sie arbeiten. Nur der internat. revolutionäre Kampf der unterdrückten Arbeiterklasse, des Proletariats, gegen die Bourgeoisie kann die kapitalist. Klassengesellschaft beseitigen und so den Weg für eine neue techn., wiss. und kulturell hochentwickelte klassenlose Gesellschaft freimachen. Der Marxismus ist eng mit der Bewegung des Sozialismus und dem Kommunismus verbunden, er wurde im Leninismus (Lenin) und im Maoismus variiert. Viele Annahmen des Marxismus haben sich als unzutreffend erwiesen. Nach dem Zusammenbruch des Ostblocks und dem Ende der UdSSR 1991 verlor der Marxismus an Bedeutung.

Lichotomisches Weltbild

- Bourgoisie (B.) besitzt Produktionsmittel
- Proletariat (P.) haben ihre eigene Kraft, die sie auf dem Arbeitshandel anbieten müssen
- B. niedrig halten, da sie bestimmen können und P. sind auf Arbeit angewiesen
- B. (Fabrikbesitzer) werden immer reicher, da sie viel Geld verdienen, weil Rohstoffe & Arbeitslohn nicht so viel kosten, wie der Verkaufspreis
- Spannung zwischen P. und B. immer größer
- Druck so groß, daß es zur Revolution kommt

Mehrwerttheorie

Differenz => zwischen Verkaufspreis und Produktionskosten

Konzentrationstheorie

Firmen schließen sich zusammen

Mittelstand gibt es nun nicht mehr => entweder steigen Mittelbürger auf zum B. oder ab zum P.

Marx

Geschichte : Materie

(Produktionsgüter / Geld)

- Marx bildet gegen Hegel Antithese

- Übernimmt Vorgang von Hegel, ersetzt Geist aber durch Materie

Dialektischer Materialismus

(Diamat)

Feudale Gesellschaft _ Bürgertum Bourgoisie _ Proletariat

Bourgoisie => gebildet Proletariat => ungebildet

REVOLUTION => Diktatur des Proletariats

=> KOMMUNISMUS

- Russische Revolution 1917 Erste Diktatur

- Nach 1945 wird russisches System auf den Teil von Dt. übertragen, den Stalin beherrschte.

Rolle der kommunistischen Partei:

- Beansprucht Führungsrolle
- Haben den Überblick über das Geschehen
- Treiben an
- Diejenigen, die sich gg. Kommunisten auflehnen werden unterdrückt, überzeugt und z.T. mit Gewalt dazu gebracht.

MERKMALE VON KLASSEN

- Verhältnis an Produktionsmitteln bestimmt die Klassen

- Gesellschaftlicher Reichtum (Verdienst - Einkommen)

Aufbau der Klassen

Grundklassen:

1. Bourgoisie - Kapitalisten

2. Proletarier - Arbeiterklasse

Nebenklasse:

Der Rest; die Klassen, die nicht im Mittelpunkt stehen

Schichten

Menschen, die kein einheitliches Verhältnis zu Produktionsmitteln haben

109/7

- Durch die Tabelle wird Marx Theorie der Klasseneinteilung in Bourgoisie und Proletariat belegt.

Ungenau ist diese allerdings im Bereich des Mittelstandes, da sowohl ein Auf- und Absteigen deutlicher darzustellen wäre.

109/8

- Seine Tabelle soll den Kommunismus veranschaulichen => keine Kapitalisten

Kapitalistenklasse bildet die Regierung

Planwirtschaft wird durch Parteien festgelegt

=> Beweis der Theorie von Marx über den Kommunsimus

Aktuelle Situation am Bsp. von Schichten oder Klassen anhand von Berufen:

Berufe: Lehrer, Bankangestellter, Bankier, Richter, Anwalt, Putzfrau, Politiker, Erzieher, Beamter, Krankenschwester, Oberarzt, Doktor, Schriftsteller, Journalist, Professor, Polizeibeamter

Bankkauffrau: Mittelschicht, obere Mitte

Polizeibeamter obere Unterschicht, untere Mittelschicht

Herzchirurg/ Oberschicht, obere Mitte

Chefarzt

Spitzemanager Oberschicht

Erzieherin untere Mitte

Lehrer Mitte

Angestellte/ untere Mittelschicht, obere Unterschicht Verkäuferin

Anwalt obere Mittelschicht

Müllmann unterste Unterschicht

Wissenschaftler/ Oberschicht, obere Mitte Professoren

Koch mit eigenem obere Mittelschicht Betrieb

Bauer Mittelschicht

Schriftsteller Mitte - obere Mittelschicht Architekt Obere Mitte

Sekretärin untere Mittelschicht

Schauspieler Mittelschicht, untere - mittlere Mitte

Handwerker Mitte untere, mittlere Mittelschicht

Putzfrau untere Unterschicht

Bauingenieur obere Mittelschicht

Handwerkergeselle Unterschicht, obere Unterschicht

Eingliederung der Berufe in Schichten ist von verschiedenen Faktoren abhängig: Zum einen vom Verdienst, zum anderen von dem gesellschaftlichen Prestige

Einteilung der Menschen

Merkmale:

1.) Statusindizes

2.) Selbsteinschätzung der Befragten

3.) Registrierung des vom Status bestimmten Verhaltens

Thesen

1. These

Die Industrialisierung trieb den alten Mittelstand in eine Strukturkrise

2. These

Die Industrie war a) billiger (Preisgefälle)

b) schneller (Massenanfertigung)

c) Qualitätsgleich

Das führt zur Eliminierung einiger Berufe, z.B. Wagner, Gelb- und Rot-Gießer. Somit war die Industrie dem Handwerker überlegen.

3. These

,,Puffertheorie" alter Mittelstand schichtet den Klassenkampf zwischen Fronten auf Mittelstand soll erhalten bleiben

Politische Maß nahmen: Warenhaussteuer

Befähigungsnachweis (nur Meister erhalten die befugnis, sich selbständig zu machen )

Fortschritte in der Technik: Elektromotor

(ganz schnell und billig können PS erzielt werden)

Auftraggeber d. Handwerk: Privatleute

Industrie

=> Arbeitsteilung: Industrie stellt her

Handwerk verändert Maßschneiderung/ d.h. Änderung

NEUE BERUFE ENTSTEHEN: Industrie stellt her

=> Installateure

Industrie macht Autos => KFZ - Mechaniker

4. These

Neben dem alten Mittelstand ist ein neuer Mittelstand entstanden Neuer Mittelstand ca. 1/3.

Unterschiede zwischen dem alten und dem neuen Mittelstand

Neuer Mittelstand: (Unterschiede zwischen Angestellten + Arbeitern)

- Kündigungsfrist
- Bessere Schulbildung
- Höheres Einkommen
- ,,rechte Hand" des Chefs
- qualifizierte Facharbeiter haben sich herausgebildet
- der Mittelstand hat einen Aufstieg erlebt
- Gewerkschaften bewirkten daß Marx Theorie nicht eingetreten ist
- Zunahme an Freizeit
- Mehr soziale Sicherheit
- Zugang zu Bildung

VERBÜRGERLICHUNG HAT STATTGEFUNDEN THESE (BÜRGERTUM):

Aufspaltung von Besitzgütern der Produktionsmittel und der Verfügungsgewalt durch die Kapitalgesellschaften

Ende der Leseprobe aus 24 Seiten

Details

Titel
GK - HEFT, SCHULJAHR 1998/99 / KLASSE 11c/ HALBJAHR 2
Autor
Jahr
1998
Seiten
24
Katalognummer
V95119
ISBN (eBook)
9783638077989
Dateigröße
471 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Finanzminister Lafontaine, Schröder, REAKTION DER BÖRSE AUF DEN RÜCKTRITT LAFONTAINES, Wie der Turbo-Kapitalismus die Welt verändert, RECHTE DES AKTIONÄRS, GESELLSCHAFTLICHE KLASSEN, KLASSENTHEORIE (Marx und Engels), "Bourgoisie" - "Proleatriat", Rolle der kommunistischen Partei
Schlagworte
HEFT, SCHULJAHR, KLASSE, HALBJAHR
Arbeit zitieren
Jens Kafitz (Autor:in), 1998, GK - HEFT, SCHULJAHR 1998/99 / KLASSE 11c/ HALBJAHR 2, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/95119

Kommentare

  • Gast am 23.11.2001

    Nicht schlecht.

    Das waren schon coole Stunden beim Schubart ;-) .
    Veröffentliche doch auch die Englisch-Hefte von der Miss "Pi" :-)

Blick ins Buch
Titel: GK - HEFT, SCHULJAHR 1998/99 / KLASSE 11c/ HALBJAHR 2



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