Musical von Stephen Sondheim und James Lapin "Sunday at the Park with George". Eine Szenenanalyse


Akademische Arbeit, 2020

24 Seiten, Note: 1,0

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2 Forschungsstand der Lektüre
2.1 Hauptdaten und Allgemeines
2.2 Einführende Vorstellung des Werks „Sunday at the Park with George“

3. Ästhetische Spezifika des Werkes

4. Dramaturgische Schlüsselstelle in „Sunday at the Park with George“

5. Quellenverzeichnis
5.1 Primärquellen
5.2 Sekundärquellen

1. Einleitung

Pure Phantasie, aber auch geschichtsträchtige Überlieferungen, zukunftsweisende Bedeutungen, Sagen oder Legenden sowie die tiefe, niemals aus der Mode kommende Empfindung der Liebe bieten den Stoff aus dem bewegende und erfolgreiche Musicals geschaffen werden. Jedoch dienen diese Werke nicht nur der bloßen und im Vergleich dazu, belanglos wirkenden Unterhaltung, sie sind viel mehr als nur das. Es sind gleichfalls aus einigen dieser Bühnenwerke auch belehrende Botschaften zu entnehmen.

Das Musical stellt eine eigenständige künstlerische Gattung dar, welche sich darauf versteht, besondere Bedürfnisse ihres Publikums zu erfüllen wobei der Ursprung hierbei in den Operetten und Singspielen des 18. und 19. Jahrhunderts liegt. Der Geburtsort des Musicals ist das New York des späten 19. Und frühen 20. Jahrhunderts und auch heute noch das Zuhause des berühmten Broadways. New York als Stadt an der Ostküste der USA gestaltete sich als eine Art Schmelztiegel, auch „meltingpot“ genannt, für Einwanderer aus der ganzen Welt, welche aus den verschiedensten Regionen und Ländern in die „neue Welt“ zusammenkamen, um sich ein neues Leben aufzubauen. Diese Einflüsse vieler verschiedener Kulturen stellte ebenfalls einen bedeutenden Faktor innerhalb der künstlerischen Welt dar.1 Zu der Etablierung des Musicals in New York, am Broadway, entstand zur gleichen Zeit in dem Amerika der 30er Jahre auch das Filmmusical. Durch die revolutionäre Erfindung des Tonfilms war es möglich, Filme mit Musik aber auch grundsätzlich mit realen Ton aufnehmen und wiedergeben zu können. Dies entspricht der Grundvoraussetzung des Filmmusicals, welches „rasch zum Publikumsmagneten avanciert[e].“2

Die Entstehung des Filmmusicals umging des Weiteren ein essentielles Darstellungsproblem, welches bis dahin bestand, denn am Broadway selbst gestaltete es sich sehr mühselig, aufwendige Kulissen bauen oder darzustellen zu können, da diese grundsätzlich während der Aufführung häufig wechselten. Durch die Verlagerung des Musicals in das Medium des Filmes eröffneten sich demnach auch andere Möglichkeiten der Darstellungsweise. So entstand eine über Jahre hinweg andauernde Zusammenarbeit zwischen den beiden amerikanischen Metropolen: Hollywood und dem Broadway.3

Eine der bedeutendsten Persönlichkeiten des Broadways ist Stephen Sondheim, welcher am 22. März 1930 in New York geboren wurde.4 Sondheim stellt einen „der wichtigsten Musicalautoren überhaupt“5 dar. Insgesamt ist sein „Einfluss [als Texter und Komponist] auf das amerikanische Musiktheater überzubewerten“6, so rezitierte „der Tagesspiegel“ die „New York Times“ zu einem Artikel anlässlich seines diesjährigen, 90. Geburtstages am 22.03.2020. Sondheim selbst bezeichnet sich jedoch als „Produkt des Broadways“7. Denn „[v]om Oscar über den Pulitzer Preis bis hin zu zahllosen Tony- und Grammy Awards“8 gewann er alle möglichen Auszeichnungen innerhalb seiner Branche. Auch noch im hohen Alter arbeitet Sondheim unermüdlich weiter, wobei er von sich selbst als „Kollaborations-Tier“9 spricht und beteuert, dass seine „Ideen [.] oft aus dem Zusammenarbeiten mit anderen Menschen“10 stammen. Dieser Aspekt ist ebenfalls in charakteristischer Weise an dem Musical „Sunday at the Park with George“ festzustellen.

2 Forschungsstand der Lektüre

Die für diese Ausarbeitung verwendete Lektüre stammt aus dem Reader, welcher im Rahmen des Seminars zur Verfügung gestellt wurde. Die hier zu Rate gezogene Lektüre stammt von den Autoren Geoffrey Block11, Joanne Gordon12 und Scott Miller13. Die weitere Lektüre welche im Quellenverzeichnis angeführt wird, wurde diesbezüglich nur durchgelesen, die zuvor beschriebenen Werke jedoch aktiv genutzt. Des Weiteren werden auch diverse Online-Artikel (von der Tageszeitung, einem Filmlexikon, vom mdr, der Dresdener neusten Nachrichten und von der Ruhr Universität Bochum) verwendet. Außerdem wird eine originale Videoaufzeichnung aus dem Jahr 1986 mit dem Original Cast von „Sunday at the Park with George“ am Booth Theatre auf dem Broadway hinzugezogen.14 Die Show wurde am 21. und 25. Oktober 1985 im Booth Theatre aufgenommen, zu sehen sind ursprünglichen Broadway-Darsteller. Der Film wurde am 18. Februar erstmalig 1986 im amerikanischen Fernsehen bei „Showtime“ und am 16. Juni 1986 im amerikanischen „PBS American Playhouse“ ausgestrahlt.15

Im Folgenden werden alle wissenschaftlichen Ausarbeitungen innerhalb dieses Dokumentes berücksichtigt. Grundsätzlich beschreiben eine Vielzahl der wissenschaftlichen Ausarbeitungen den Inhalt sowie die Entstehungsgeschichte hinter dem Musical „Sunday at the Park with George“. Die Autoren setzen sich auch mit dem musikalischen Aufbau sowie der Beschaffenheit des Musicals auseinander, untersuchen die Arbeit von Sondheim, führen ästhetische Spezifika auf und erläutern die Beziehung der jeweiligen Figuren zueinander. Im Grundsatz besteht die hier vorliegende Ausarbeitung aus vier Teilen. Die Nutzung der jeweiligen Lektüre gestaltet sich in diesem Zusammenhang so, dass innerhalb des allgemeinen Teils, dem ersten Teil der Hausarbeit (Einleitung, Forschungsstand der Lektüre, Hauptdaten und Allgemeines, Einführende Vorstellung des Werks „Sunday at the Park with George) die Lektüre von Gordon, Block, Miller sowie die Online-Artikel verwendet werden. Es werden Aspekte wie der Titel und die Produktionsdaten der Erstproduktionen in New York, die Regie beleuchtet sowie wichtige Darsteller/innen der Originalproduktion, aber auch Werkentstehung beschrieben. Die etwaigen Vorlagen, Besonderheiten der Entstehungsgeschichte sowie die Besonderheiten innerhalb der der Fassungsgeschichte werden ebenfalls im ersten Teil der Ausarbeitung angebracht.

In Hinblick auf die spezifische Relevanz wird der zweite Teil der Hausarbeit durch den 3. Punkt (Ästhetische Spezifika des Werkes) kenntlich gemacht und erhält aus diesem Grund eine besondere Ausführung. Es wird die Story, der Plot, die Dramaturgie, und damit die Schlüsselstellen des Werkes, sowie der Musikalischer Stil und Sound beschrieben und anhand von Belegen erläutert. Hierfür wird speziell die Lektüre von Block16, Gordon17 und Miller18 herangezogen. Schlussendlich werden im vierten Teil der Ausarbeitung die jeweiligen Schlüsselstellen im Dialog mit der Forschungsliteratur sowie in Auseinandersetzung mit den dortigen Argumenten und Ressourcen die Spezifik, Gestaltungsmittel und Funktion, erläutert (Dramaturgische Schlüsselstellen in „Sunday at the Park with Georges“). Grundsätzlich dient die zuvor erwähnte Videoaufzeichnung aus dem Jahr 1986 mit dem Original Cast von „Sunday at the Park with George“ am Booth Theatre auf dem Broadway19 im Verlauf der Ausarbeitung ebenfalls als essentielle Quelle, um das von den Autoren innerhalb der Lektüre vermittelte Wissen intensiver belegen zu können.

2.1 Hauptdaten und Allgemeines

Sunday in the Park with George wurde am 06. Juli 1983, Off-Broadway aufgeführt und lief 25 Vorstellungen lang, währenddessen im Laufe dieser Zeit der zweite Akt entwickelt wurde.20 In den Hautrollen befanden sich berühmte und bekannte Musicaldarstellerinnen wie Mandy Patinken (Georges Seurat/ Georges), Bernadette Peters (Dot/Marie), Barbara Brynen(Blair Daniels/Old Lady/ Die alte Frau), Judith Moore (Nurse/Krankenschwester/ Harriet Pawling), Charles Kimbrough (Jules/Bob Greenberg), Dana Ivey ( Yvonne/ Naomi Eisen), Robert Westenberg (Soldat/Alex), Melanie Vaughan (Celeste#1), Mary D Arcy (Celeste#2), Brent Spiner (Franz/Dennis).21

Am 02. Mail im Jahr 1984 wurde das Musical dann schlussendlich an den Broadway gebracht, wo es dann 604 Vorstellungen lang lief. Weit über 600 Aufführungen hatte das Stück seit seiner Uraufführung 1983 am Broadway und wurde nun mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Im Jahr 2005 erfolgte dann eine Wiederaufnahme in London, wobei es 2008 sowie in einer gekürzten Version als auch im Jahr 2017 an den Broadway zurückkam. Zu Stephen Sondheims 90. Geburtstag wurde an den Sächsischen Landesbühnen in Radebeul „Sunday in the Park with George“ wieder aufgeführt und dies zum ersten Mal in deutscher Sprachfassung von Robin Kulisch, wobei es sich hierbei um Sondheims größten Broadwayerfolg handelt, der hierzulande aber kaum bekannt ist.22 Nicht nur aus diesem Grund ist Sondheim in den USA eine Größe auf dem Broadway, in Hollywood und darüber hinaus. Er schrieb die Songtexte für Leonhard Bernsteins Welterfolg "West Side Story" und feierte danach als Musicalkomponist und Textautor einen Broadway-Erfolg nach dem nächsten. Unter anderem sind Broadway-Erfolge wie Sweeney Todd (1979), Buch von Hugh Wheeler, Company (1970), Buch von George Furth und Into the Woods (1987) ebenfalls nach dem Buch von James Lapin auf der Liste seiner Erfolge zu verbuchen.23

2.2 Einführende Vorstellung des Werks „Sunday at the Park with George“

Dieses Musical, an welchem Sondheim unmissverständlich mitarbeitete, soll in diesem Zusammenhang Gegenstand der hier vorliegenden Ausarbeitung sein. Es wird daher im Folgenden eine einführende Vorstellung des Werkes vorgenommen. Es handelt sich hierbei um ein Werk, das aus der Zusammenarbeit von Stephen Sondheim und James Lapin (* 1949)24 entstand. Zu Lapins arbeitete vor schon „Sunday“ als Dramatiker und Regisseur an den Texten zu „Twelve Dreams“ und „Table Settings“, außerdem inszenierte er William Finns erfolgreiches Off-Broadway-Musical „March of the Falsettos“.25 Nachdem Sondheim beschloss, seine zuvor 15 Jahre andauernde Partnerschaft mit Hal Prime zu beenden und sich der Arbeit an den Off-Broadway-Workshops zu widmen, entstanden innerhalb dieser Umgebung die Arbeiten an „Sunday at the Park with George“. Die Musik sowie die Liedtexte komponierte Sondheim, wohingegen die Handlung aus dem Buch von Lapin stammt, welcher sich von dem Gemälde „Ein Sonntagnachmittag auf der Insel La Grande Jatte“ („Un dimanche apres-midi Ile de la grande jatte“) von dem Maler Georges Seurat inspirieren ließ. Das Gemälde diente hierzu als Quelle der Inspiration. Aus dieser außergewöhnlichen Arbeit begannen Sondheim und Lapin ein Musical zu gestalten.26

3. Ästhetische Spezifika des Werkes

Das Musical thematisiert im 1. Akt die Entstehungsgeschichte des Gemäldes „ Ein Sonntagnachmittag auf der Insel La Grande Jatte “ („Un dimanche apres-midi Ile de la grande jatte“) von Georges Seurat. 1884 in Paris versucht der neoimpressionistische Maler Georges Seurat mit lebenden Modellen sein berühmtes Gemälde „Ein Sommernachmittag auf der Insel La Grand Jatte“ zu komponieren. Es folgt eine komprimierte Fassung der Handlung des Musicals „Sunday at the Park with Georges“. Im Jahr 1884 zeichnet Georges Seurat Studien für sein Gemälde. Er kündigt dem Publikum an: „White a blank page or canvas the challange: Bring order to the whole, through design, composition, balance, light and harmony.“27 Er zaubert die Kulisse des Gemäldes, einen kleinen Vorortpark auf einer Insel, während er diese zeichnet.28 Seine langjährige Geliebte Dot steht Georges hierfür Model.29 Sie ist jedoch frustriert, sich diesen Strapazen an einem Sonntagmorgen hingeben sowie in diesem Zusammenhang früh aufstehen zu müssen.30 Immer mehr Park-Stammgäste treffen ein: Eine streitsüchtige alte Dame und ihre Krankenschwester besprechen, wie sich Paris verändert. Sie debattieren über den für die internationale Ausstellung entstehenden Eiffelturm.31 Dot fängt an den Song „Sunday in the Park with George“ zu performen.32 Jedoch interessiert sich die Krankenschwester mehr für einen deutschen Kutscher Franz.33 Die Ruhe des Parks wird von einer Gruppe unfreundlicher Badegäste unterbrochen. George friert sie mit einer Geste ein und macht sie zu den Motiven seines ersten Gemäldes.34

Die Einstellung wechselt abrupt zu einer Galerie, in der das zuvor eingefrorene Gemälde angezeigt wird. Jules (ein erfolgreicherer Künstlerfreund von Georges) und seine Frau Yvonne unterhalten sich despektierlich über Georges Kunstwerk, währenddessen das Lied „No Life" performt wird.35 Zurück auf der Insel unterhalten sich Jules und Yvonne kurz mit George und fahren ab. Sie nehmen ihren Kutscher Franz mit und unterbrechen sein Treffen mit der Krankenschwester. Zwischen Beiden soll sich im Lauf des Musicals ein Liaison herausstellen.36 Dot, welche nun wirklich keine Lust mehr hat, im Sonnenlicht des frühen Morgens still zu stehen, verlässt den Park besänftigt, nachdem George versprochen hat, sie zu den „Follies“ zu bringen.37 George nähert sich der alten Dame, entlarvt sich als seine Mutter und bittet sie, sie zu zeichnen, doch sie lehnt dies unverblümt ab.38 In seinem Atelier arbeitet George besessen an seinem Gemälde, während Dot sich auf ihr Date vorbereitet und davon träumt, ein Follies-Mädchen zu sein („Colour and Light“). Dot ist bereit zu gehen, aber George beschließt, weiter zu malen, was sie jedoch sehr verärgert.39

Einige Zeit später, an einem Sonntag im Park, skizziert George einen verärgerten Bootsmann zur Missbilligung eines beobachtenden Jules.40 Dot betritt den Park im Arm von Louis, einem Bäcker. Zwei plaudernde Shopgirls mit dem Namen Celeste #1 und Celeste #2 bemerken Dot mit einem neuen Mann („Gossip").41 Als Jules und Yvonne's Tochter Louise versucht, den Hund des Bootsmanns zu streicheln, schreit er sie an, bedroht George und stürmt davon.42 George und Dot unterhalten sich gespannt, während sie an dem Grammatikbuch arbeitet, mit welchem sie sich das Lesen und Schreiben beibringt, bis Louis auftritt. George skizziert zwei Hunde, während er skurril versucht, sich die „Welt“ aus deren Perspektive vorzustellen. Der Song „The Day Off“ wird von Georges performt, auch die Krankenschwester übernimmt einen Teil, indem sie singt.43 Im Laufe des weiteren Tages skizziert George weiterhin sehr unauffällig die Besucher des Parks: Die beiden Celestes versuchen währenddessen, die Aufmerksamkeit eines Soldatenpaares auf sich zu ziehen.44 Die Krankenschwester versteckt sich vor der alten Dame und versucht, die Aufmerksamkeit von Franz dem Kutscher zu gewinnen.45 Franz ist jedoch eigentlich mit Frieda verheiratet. Jules tritt auf und belehrt George über seine Mängel als Künstler. Daraufhin erhält er von diesem eine Einladung, sein neues Gemälde in seinem Atelier begutachten zu dürfen.46 Der Bootsmann taucht wieder auf, um die herablassende Haltung der Künstler zu tadeln.47 Dot sieht George, aber er verschwindet, bevor sie mit ihm sprechen kann. Sie beteuert, dass sie mit Louis ein erfülltes neues Leben führt, Georges vermisst und liebt, jedoch Louis ebenfalls respektiert und braucht. Das Lied „Everybody Loves Louis“ wird im Anschluss performt, Dot singt.48 Ein wohlhabenes, amerikanisches Touristen-Paar trifft im Park ein und plant, im Anschluss mit einem Bäcker (Louis) im Schlepptau nach Amerika zurückzukehren.49

Als der Park für den Abend leer ist, kehrt George zurück. Er vermisst Dot und beklagt, dass seine Kunst ihn von den für ihn Wichtigen entfremdet hat, gibt sich aber damit zufrieden, dass kreative Erfüllung für ihn immer Vorrang vor persönlichem Glück haben kann ("Finishing the Hat").50 Die Zeit ist vergangen und eine hochschwangere Dot besucht Georges Studio. Sie bittet um ein Gemälde, das George von ihr gemacht hat, aber er lehnt ab.51 Jules und Yvonne kommen ins Studio, um Georges fast fertiges Gemälde zu sehen.52 Während Jules sich mit George das Bild ansieht, führen Yvonne und Dot ein Gespräch. Sie stellen fest, dass sie sich beide von einem Künstler vernachlässigt gefühlt haben, dass ihre gegenseitige Abneigung nachlässt, und diskutieren die Schwierigkeiten, eine romantische Beziehung zu einem Künstler aufrechtzuerhalten.53 Unterdessen ist Jules verwirrt über Georges neue Technik und befürchtet, dass seine Besessenheit mit seiner Arbeit ihn von seinen Künstlerkollegen und Sammlern gleichermaßen entfremdet. Er weigert sich, die Arbeit zu unterstützen.54 Jules und Yvonne gehen und George, der Dot vergessen hat, macht sich wieder an die Arbeit.55 Dot verrät den wahren Grund ihres Besuchs: Trotz der offensichtlichen Tatsache, dass George ihr ungeborenes Kind gezeugt hat, beabsichtigen sie und Louis zu heiraten und nach Amerika zu ziehen. George zieht sich wütend hinter seine Leinwand zurück. Dot bittet ihn, irgendwie auf ihre Neuigkeiten zu reagieren. Sie streiten sich über ihre gescheiterte Beziehung, weshalb Dot traurig zu dem Schluss kommt, dass Georges zwar in der Lage ist, sich selbst mittels seiner künstlerischen Neigungen zu erfüllen, jedoch nicht im Stande ist, sie zu lieben und für ihre gemeinsame Tochter Marie zu sorgen („We Do Not Belong Together“).56

Im Park willigt die alte Dame (Georges Mutter) endlich ein, für George zu sitzen, und verliert sich in schönen Erinnerungen an seine Kindheit, die George immer wieder bestreitet. Sie beklagt sich über die sich verändernde „Skyline“ von Paris, Georges ermutigt sie jedoch, die Schönheit der Welt so zu sehen und zu erkennen, trotz der Veränderungen („Beautiful“).57 Die amerikanischen Touristen kommen mit Louis und Dot an, die ihre neugeborene Tochter Marie halten. George weigert sich, sie oder sein Kind anzuerkennen und kann sich nur schwach entschuldigen, als Dot traurig abreist. „I cannot, because, I cannot look up from my pad. But, I'm Sorry.“58 Der Park wird laut: Es kommt zu einem Streit zwischen Jules, Yvonne, Franz und Frieda. Die Celestes und der Soldat streiten sich ebenfalls lautstark und bald kämpfen alle Parkbesucher gegeneinander.59 George übernimmt schlussendlich die Kontrolle über sein Gemälde und dessen Abbildungen, parallel verwandelt er sie endgültig in das Tableau seines fertigen Gemäldes mit den Worten „Order, design, tension, balance, harmony“60 Der Song „Sunday“ wird im Anschluss performt, bevor der zweite Akt beginnt.61

[...]


1 vgl. Jaglarz, Barbara & Bemmerlein, Georg. „Musicals im Musikunterricht“, S. 1.

2 Institut für Theaterwissenschaft [t.w], Ruhr- Universität Bochum (2010, April 20). Filmmusical-Formen und Geschichte, S.1.

3 Film-lexicon.de (o.a). Filmmusical, S.1.

4 vgl. Bartels, Gunda. (2020, März 22.) Eine Bühne für dieses seltsame Amerika. Abgerufen 10. Mai 2020, S. 1.

5 Bartels, Gunda. (2020, März 22.) Eine Bühne für dieses seltsame Amerika. Abgerufen 10. Mai 2020, S. 1.

6 ebd. S.1.

7 ebd. S.1.

8 ebd. S.1.

9 ebd. S.1.

10 ebd. S.1.

11 Geoffrey Block: »›Sweeney Todd, the Demon Barber of Fleet Street‹ and ›Sunday in the Park with George‹: Happily Ever After ›West Side Story‹ with Sondheim«, in: ders.: Enchanted Evenings. The Broadway Musical from ›Show Boat‹ to Sondheim and Lloyd Webber, 2. Auflg., Oxford University Press: New York/Oxford 2009, S. 335-382, insb. S. 365–371.

12 Joanne Gordon: Art Isn´t Easy. The Theater of Stephen Sondheim, Da Capo Press: New York 1992, S. 262-300.

13 Scott Miller: Deconstructing Harold Hill. An Insider’s Guide to Musical Theatre, Heinemann: Portsmouth/NH 2000, S. 153–189.

14 vgl. Dave, Teves. (2019, Februar 02). Sunday at the Park with George. (1986 Original Cast at the Booth Theater)

15 vgl. ebd. S.1.

16 Block: S. 365-371.

17 Gordon: S. 262-300.

18 Miller: S. 153-189.

19 Vgl. ebd. S.1

20 Vgl. Meryle Secrest: Stephen Sondheim. A Life, Bloomsbury, S.331.

21 vgl. Dave, Teves. (2019, Februar 02). Sunday at the Park with George. (1986 Original Cast at the Booth Theater), S.1.

22 vgl. Boris Gruhl (2019, Oktober 01). Dresdener Neuste Nachrichten, Musical „Sunday at the Park with George“ in Radebeul meisterhaft umgesetzt“, S.1.

23 Boris Gruhl. (2019, September 29) mdr-Kultur, „Sunday at the Park with George“ am Theater Radebeul, Ein Gemälde wird als Musical lebendig, S,1.

24 vgl. Block: S. 67.

25 vgl. Gordon: S. 262.

26 vgl. ebd. S. 262.

27 Dave, Teves. (2019, Februar 02). Sunday at the Park with George. (1986 Original Cast at the Booth Theater), 00:02:25-00:03:21.

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Ende der Leseprobe aus 24 Seiten

Details

Titel
Musical von Stephen Sondheim und James Lapin "Sunday at the Park with George". Eine Szenenanalyse
Hochschule
Freie Universität Berlin  (Theaterwissenschaft)
Veranstaltung
Musical als Kunst: Stephen Sondheim und das Bühnen- Filmmusical heute
Note
1,0
Jahr
2020
Seiten
24
Katalognummer
V950859
ISBN (eBook)
9783346293459
ISBN (Buch)
9783346293466
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Schlagworte
Sondheim
Arbeit zitieren
Anonym, 2020, Musical von Stephen Sondheim und James Lapin "Sunday at the Park with George". Eine Szenenanalyse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/950859

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