Die Wurzeln des Holocaust - Die Ideologie der Nationalsozialisten und deren Ursprung


Referat / Aufsatz (Schule), 1998

9 Seiten


Leseprobe


Quellen:

-> "Rassismus" - George L. Mosse,
->"Dienstbare Medizin - Ärtze betrachten ihr Fach im Nationalsozialismus" - H.Friedrich/ W. Matzow
-> Abiturwissen Geschichte - Friedrich Schultes
-> Internet

These: Im Grunde hatten die Nazis keine handfesten Ideologien, sondern stützten sich auf das explosive Potential des Sozialneides der Deutschen mit Hilfe einer geschickten Propaganda

Referat :

Einleitung:

- Nationalsozialismus war keine in sich geschlossene Ideologie und auch kein rationales Gedankengebäude wie es z.B der Kommunismus darstellt
- diese Weltanschauung des Nationalsozialismus ging vielmehr auf die Interessen und Wünsche orientierungsloser Kleinbürger ein , d.h. Leute,die in sozialen Schwierigkeiten waren oder in der Weimarer Republik einfach unzufrieden waren
- die Nazis wollten somit eine Masse schaffen, die ihnen dazu verhilft an die Macht zu kommen
- ein Hilfsmittel für dieses Ziel war eine Ideologie dessen Anfänge man im 18./19.Jahrhundert finden kann
- zunächst einmal werde ich einige Eckpunkte dieser Ideologie ansprechen,um diese zu erläutern Sozialdarwinismus
- der Sozialdarwinismus ist eine Theorie die sich auf Charles Darwins Selektionstheorie des 19.Jh. stützt
- Darwin formulierte damals folgendes:
- alle Arten von Lebewesen haben die Fähigkeit und die Tendenz sich exponentiell zu vermehren
- sind die Ressourcen allerdings begrenzt und knapp- und das geschieht automatisch bei zunehmender Vermehrung , so werden diejenigen im Konkurenzkampf überleben, die an die gegebenen Umstände am besten angepaßt sind
- diese natürliche Auslese führt über mehrere Generationen zu einer Anpassungsverbesserung
- weiterhin lautete ein Slogan von Darwin " survival of the fittest" im Daseinskampf,
- das heißt insofern daß die Konkurenz um begrenzte Ressourcen zu einer Art blutigem Schlachtfeld wird
- auf dem die "Tauglicheren" , die "Tüchtigeren", die "Besseren" und eben die "Wertvolleren" überleben
- wie wir wissen haben sich die Zeiten seit Darwin sehr verändert
- denn unter den Menschen ist eine künstliche Zivilisation entstanden, die die natürliche Selektion außer Kraft setzte
- denn der technische Fortschritt, die verbesserte Hygiene, der hohe Entwicklungsstand der Medizin und die als moralisch hochwertig empfundene Fürsorge für Kranke, Schwache und Arme führen zu Degeneration der Menschen - was zwangsläufig dazu führt, daß die natürliche Auslese nicht mehr gewährleistet wird
- ausgehend von Darwins Theorie daß die natürliche Auslese zur Anpassungsverbesserung und zum Fortschritt dient liegt der Schluß nahe, daß der Konkurenzkampf und die natürliche Auslese wieder notwendig wird
- daraus folgte daß die Rassisten eine Wiederherstellung des "natürlichen Ausleseeffekts" auf künstlicher Basis forderten was in Form von eugenischen Konzepten vollzogen werden sollte
- die Begründer der deutschen Eugenik waren Alfred Ploetz (1860-1940) und Wilhelm Schallmayer (1857-1919)
- beide Sprachen bei ihren eugenischen Konzepten von Rassenhygiene, was auf die menschliche Rasse allgemein bezogen war
- nun, sie hatten folgende Therapievorschläge zur Säuberung der menschlichen Rasse:
- zunächst einmal möchte ich die negative Eugenik darstellen
- sie beinhaltete die gezielte Behinderung der Fortpflanzung von körperlich und geistigen Erbkranken, von Alkoholikern und Kriminellen- also kurz Minderwertigen
- in Form von erbbiologischer Eheberatung, Ehegesundheitszeugnisse, freiwilliger Reproduktionsverzicht, Heiratsverbot, freiwillige oder zwangsweise Sterilisation
- das zweite Konzept der Eugeniker war die sogenannte positive Eugenik
- die die gezielte Förderung der Fortpflanzung von Tüchtigen, Begabten - kurz Hochwertigen darstellte
- das Spektrum der Maßnahmen ging von Steuererleichterungen, Belohnungen bis hin zu abenteuerlichen Utopien von Zuchtanstalten und geweihten Orden etc.
- an dieser Stelle kann man nun auch die Begrifflichkeiten des unwerten und werten Lebens einordnen
- etwas "wert" waren die Tüchtigen und Begabten - die sog. Hochwertigen- deshalb sollten sie das Idealbild der Gesellschaft darstellen
- und ihre Eigenschaften und Werte vererben
- "unwert" hingegen waren die Alkoholiker, Behinderten und Kriminellen
- welche mit der Zeit immer stärker aus dem Gesellschaftsbild verschwinden sollten
- um ein hygienisches, sauberes Land zu schaffen, indem alle Menschen hochwertig sind
- was uns meiner Meinung nach von unserem jetzigen Standpunkt sehr stark an Utopia errinnert- und so nie seine Verwirklichung gefunden hätte
- Tatsächlich traten diese Ideen die im 19.Jh. von vielen Ärtzten und Wissenschaftlern getragen wurden auch im Nazi Deutschland wieder auf - im Gesetz zur "Verhütung Erbkranken Nachwuchses" vom 14.Juli 1933, das wir bereits behandelt hatten
- tatsächlich verwendete auch Hitler Darwins Theorie für seine Zwecke
- dabei ist der Rassegedanke der Ausgangspunkt von Hitlers Weltanschauung: Zitat "Mein Kampf": " Wer nicht gute Rasse ist auf dieser Welt ist Spreu"
- dabei überträgt Hitler primitive Beobachtungen aus der Natur auf Gesellschaft und Politik
- nach ihm ist das ganze Universum von dem einen Gesetz beherrscht , daß eine ewige Auslese stattfindet, bei der der Stärkere Leben und Recht erringt und der Schwächere untergeht
- er vergleicht die Gesetze der Natur mit dem Leben der Völker - denn nach Hitler herrscht auch unter den Menschen das Gesetz - daß der Brutalste sich durchsetzt und die anderen unterjocht
- für "den Führer" sind die Menschen in höhere und minderwertige Rassen eingeteilt und sie stehen im ständigen Kampf miteinander
- die Minderwertigen haben haben sich als Sklaven der höheren Rasse unterzuordnen
- selbstverständlich hat die höhere Rasse das Recht, wenn ihre Interessen es fordern , sich überall auszubreiten und die anderen Rassen zu verdrängen und zu vernichten dazu möchte ich einen kleinen Abschnitt aus Hitlers "Mein Kampf" vorlesen, in dem er über die Rassenideologie und den Lebensraumvorstellungen spricht
- im Grunde hat Hitler die Theorie Darwins auf die Völker und das Zusammenleben der Menschen bezogen, denn ich muß klarstellen, daß Darwin sich selbst gegen derartige Folgerungen aus seiner Theorie aus moralischen Gründen verwehrt hat
- nach Hitlers Anschauung ist die höchste und beste Rasse die sogenannte arische Rasse - darunter versteht er -wie wir wissen- die germanischen Völker
- alles, was an menschlicher Kultur, an Ergebnissen in der Kunst, Wissenschaft und Technik entstanden ist, ist nahezu ausschließlich schöpferisches Produkt des Ariers
- wenn man sich diese Aussagen durch den Kopf gehen läßt hört sich diese Theorie sehr krankhaft an, denn Hitler stellt den Arier als Urtyp dessen dar, was wir unter dem Wort Mensch verstehen
- zusätzlich behauptet Hitler dann noch daß die Deutschen das wertvollste Volk unter den Ariern sind
- diese Rassenlehre bot der Demagogie die größten Möglichkeiten
- mit dieser Theorie konnte auch dem Sozialschwächsten klargemacht werden, daß er zu den Auserwählten gehörte
- somit wurde das Rechtsdenken ausgeschaltet und schließlich alles dem Kampf um die Macht untergeordnet
- weiterhin gab der Rassengedanke ein neues Zusammenhörigkeitsgefühl, das die Unterschiede in sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht in den Hintergrund drängte und die Leute wieder zusammenrücken ließ
- was für die arischen Leute damals einen positiven Effekt hervorrief
- sie hatten endlich einen Sündenbock gefunden -den nicht-Arier-und konnten ihnen mit Hilfe einer sehr einleuchtenden Theorie bestrafen und unterdrücken

Der Antisemitismus

- der ideale Sündenbock war, so wie es schien der Jude
- deshalb möchte ich jetzt erst einmal auf den Antisemitismus eingehen
- denn Hitler sah im Judentum den Weltfeind, der den Herrschaftsanspruch der arischen Führungsrasse bedroht
- an dieser Stelle möchte ich gleich nochmal ein Zitat aus "Mein Kampf" geben: "Der Jude ist der Gegenpol des nordischen Menschen, der Erzfeind jedes freien Volkes überhaupt. Dem ordnenden und Werte schaffenden Führungsprinzip des Germanentums setzte der Jude das händlerische Machtprinzip entgegen"
- der Antisemitismus spielte eine zentrale Rolle in den Gedanken Hitlers
- er konnte sich dabei auf eine Jahrhunderte alte Tradition stützen und auf eine Flut von antisemitscher Literatur, die im Laufe des 19.Jh. ständig angeschwollen war
- bei Hitler gewinnt der Antisemitisms aber einen anderen Charakter, das zeigt schon sein Vokabular; Ich zitiere: Der Jude ist Made im faulen Leib, die Weltpest, Bazillenträger der schlimmsten Art, ewiger Spaltpilz der Menschheit, der typische Parasit, der ewige Blutegel, Völkervampir, Abschaum der Menschheit - damit wurde dem Juden jede Nähe zum Menschen bestritten - man machte ihm zum Ungeziefer, daß es auszurotten gilt
- in "Mein Kampf" nimmt diese Ausrottung den Charakter eines unbarmherzigen und permanenten Kampfes an
- Zitat" Nur die gesammelte, konzentrierte Stärke einer kraftvoll sich aufbäumenden nationalen Leidenschaft vermag der internationalen Völkerversklavung zu trotzen. Ein solcher Vorgang ist und bleibt ein blutiger. : Der Kampf gegen das Judentum hatte einen irratonalen Charakter, aber er diente zum Nachweis für die Tüchtigkeit und Lebensfähigkeit der arischen Rasse.
- die Frage allerdings war was es als jüdisch zu bekämpfen galt
- waren es in Hitlers Wiener Zeit noch die Juden selbst, über die er sich ausließ
- so wurden später alle seine Gegner als jüdisch bezeichnet
- Jüdisches Werk waren: die Revolution 1918, die Weimarer Republik, das internationale Börsenkapital
- eine jüdische Erfindung waren: Demokratie, der Völkerbund, der Pazifismus, besonders aber auch der Marxismus, die Oktoberrevolution, alle linken Parteien und die Jesuiten
- bemerkenswert ist auch, daß der Antisemitismus nicht eine nationale Angelegenheit war
- der Jude war der Völkerparasit
- sein Ziel war die Vernichtung der ganzen Welt
- er mußte auch in diesem Ausmaß bekämpft werden
- Hitler lieferte somit auch eine Rechtfertigung für den Krieg
- zum ersten wurde er zum Kampf auf Leben und Tod mit dem Judentum hochstilisiert
- zum zweiten untestützte Hitler die dem Sozialdarwinismus entlehnte Vorstellung, daß der Krieg eine biologische Notwendigkeit sei
- um eine Selektion auf mehr oder weniger natürlicher Weise zu schaffen dazu möchte ich Bernardi , einen Schriftsteller zitieren : ..." der Krieg ist in erster Linie eine biologische Notwendigkeit, ein Regulator im Leben der Menschheit... Im Leben der Natur ist der Kampf ums Dasein zugleich die Grundlage aller gesunden Entwicklung
- für die Nationalsozialisten lieferte der Antisemitismus die Begründung für einen fanatischen Kampf
- der Antisemitismus stellte das Allheilmittel dar - mit ihm wurden alle Probleme erklärt und scheinbar gelöst
- für viele Menschen wurde die Entwicklung des Industriestaates, der Demokratie und vor allem des Sozialismus und auch die persönliche Misere des Einzelnen- das Werk von Juden
- daraus wird ersichtlich - daß die Juden die Rolle des Sündenbocks zu übernehmen hatten
- von dem Juden als Person weg zu einer imaginären Gruppe wurde der Haß und der Fanatismus gelenkt
- das führte die Menschen von ihren wirklichen Problemen weg und verhinderte das Nachdenken
- zugleich erhöhte dieser Haß auf den Sündenbock die Solidarität über alle persönlichen und sozialen Schranken hinweg, d.h. wir als eine Gemeinschaft gegen die Juden- um unser Leid zu bekämpfen
- der Judenhaß und Rassenhaß sollte die Homogenität der Bevölkerung schaffen, die mit politischen Mitteln gar nicht erreicht werden konnte

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Details

Titel
Die Wurzeln des Holocaust - Die Ideologie der Nationalsozialisten und deren Ursprung
Autor
Jahr
1998
Seiten
9
Katalognummer
V95024
ISBN (eBook)
9783638077040
Dateigröße
368 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Wurzeln, Holocaust, Ideologie, Nationalsozialisten, Ursprung
Arbeit zitieren
Uwe (Autor:in), 1998, Die Wurzeln des Holocaust - Die Ideologie der Nationalsozialisten und deren Ursprung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/95024

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