Salvador Dali


Referat / Aufsatz (Schule), 1998

6 Seiten


Leseprobe


Salvador Dalì

Salvador Dalì wurde einer der berühmtesten Vertreter des Surrealismus, obwohl er verhältnismäßig spät (1929) in Paris der surrealistischen Bewegung beitrat. Diese beschäftigen sich intensiv mit den Lehren Sigmund Freuds, der herausgefunden hatte, daß sich Patienten unter Hypnose an verdrängte Kindheitserlebnisse erinnern. Freud sah Kunst als die sichtbarste Wiederkehr des unterdrückten Bewußtseins an. So entwickelten die Surrealisten Methoden, ihre Wahnvorstellungen, Rauschzustände und Fiebertäume in den "handgemalten Traumfotografien" wie Dalì sie nannte - zu verbildlichen. Die Surrealisten versuchten ihren kontrollierten Verstand auszuschalten um in den Zeichnungen ihr Seelenleben und das Unbewußte widerzuspiegeln. Dalì entwickelte die Methode der kritischen Paranoia und half damit den Surrealisten aus Erinnerungen oder Träumen Phantasie zu entfesseln. Die Vorläufer des Surrealismus waren vor allem Hieronymus Bosch, dessen Visionen das Reich der Phantasie erschlossen, und Leonardo da Vinci.

Vor dem Surrealismus gab es den Konstruktivismus (1913-1933). Der Konstruktivismus war eine ungegenständliche Malweise, die an den Kubismus anknüpfte, jedoch ausschließlich die Geometrie als Grundlage der Gestaltgebung anerkennt. Das Bild wurde mit Lineal und Zirkel konstruiert, die wenigen Farben und klaren Formen bildeten das architektonische Gerüst.

1904 wurde er in Figueras, Spanien geboren.

1921 besuchte er die Akademie von San Fernando für Malerei in Madrid.

Dort lernte er den spanischen Dichter Luis Bunuel kennen, mit dem er später die bedeutendsten surrealistischen Filme drehte. "Der andalusische Hund" und "Das goldene Zeitalter 1930".

1925 hatte Dalì die erste Einzelausstellung der Galerie Dalmau in Barcelona, zu der sich sogar Picasso anerkennend geäußert hatte.

1926 wurde er, obwohl er bereits 1924 wegen Insubordination und mangelnder Unterordnung für ein Jahr von der Schule verwiesen wurde, durch Wiederaufnahme seines freien Lebenswandels von der Hochschule relegiert.

1927 unternahm er Reisen nach Brüssel und Paris.

1929 lernte Dalì endlich seine große Liebe Gala Elduard kennen, die vorerst von seinem Geisteszustand, seinen Krämpfen und hysterischen Lachanfällen sehr bestürzt war. Sie war seine große Inspiration und half ihm, seine Ängste zu verarbeiten. In diesem Jahr wurde er auch Mitglied der Surrealisten.

1937 wandte er sich der Kunst der alten Meister zu.

1989 starb er in seinem Geburtsort und hinterließ seine unglaublichen Werke.

Seine Werke:

1921 Der Lane-Strand in Cadaques

Dalìs Eltern besaßen in Cadaques ein Haus am Meer, in dem der Künstler seine Ferien verbrachte. Im Vordergrund sieht man Dalìs Tante Tieta, seine Schwester Anna-Maria und die befreundete Familie Salleras.

1925 Das Bildnis vom Vater des Künstlers

Don Salvatore war ein Notar von ausgeprägter Persönlichkeit, der seinen Sohn sehr beeinflußt hat, vor allem dadurch, daß er in Dalì eine starke Abneigung gegen seine konservativen Werte hervorrief. In seiner Kindheit rebellierte er mit Bettnässen, Wutanfällen und schlechten Schulleistungen. Später fiel er absichtlich durch die Abschlußprüfung der Kunstakademie, um sich selbst den Weg zum respektablen Künstler im traditionellen Sinn zu verbauen.

1925 Sitzendes junges Mädchen von hinten (Schwester des Künstlers) 108 x 77 cm, Museo Espanol de Arte, Contemporaneo, Madrid Dieses Gemälde gehört zu den Werken, die im Dezember 1925 in Dalìs erster Einzelausstellung gezeigt wurde. In seiner Rätselhaftigkeit verweist es auf surrealistische Kompositionen, aber die relativ grobe Pinselarbeit kontrastiert mit der peniblen Technik späterer Werke. Das Modell war seine Schwester.

1926 Frau am Fenster von Figueras

Figueras - die Geburtsstadt am südlichen Rand der Pyrenäen tauchte auf vielen seiner Bilder aif. In den frühen Stadien seiner Laufbahn experimentierte er in verschiedenen Stilrichtungen, wie hier mit vereinfachten, fülligen Formen. Das Modell stellt eine spitzenklöppelnde Frau dar, die mit ihrem modisch kurzen Haar an Zeitschrifenillustrationen im damals beliebten Art Deco Stil erinnert.

1929 Das kummervolle Spiel

Dieses Gemälde thematisiert Dalìs kildliche Angst vor Heuschrecken und seine traumatischen Sexualängste. 1931 Die Beständigkeit der Erinnerung 24,1 x 33 cm, Öl auf Leinwand, Samlung, The Museum of Modern Art, New York Das wahrscheinlich bekannteste Gemälde des Künstlers. Die Uhren wurden zu einem berühmten und häufig parodierten Phantasiemotiv der Kunst des 20. Jahrhunderts. Dalì selbst hat sich zu einer zwanghaften Beschäftigung mit allem Weichen geäußert und mitgeteilt, die Idee für die Uhren sei ihm einmal beim Essen eines reifen Camembert gekommen. Im Jahre 1935 schrieb er "Weiche Uhren sind nichts anderes als der paranoisch-kritische, zärtliche, extravagante und von Raum und Zeit verlassene Camembert." Das Bild hat zu mancherlei Deutungen Anlaß gegeben; beispielsweise wurden die schlaffen Uhren auf Impotenzängste interpretiert.

1937 Metamorphose des Narziß (Bildinterpretation)

50,8 x 78,2 cm, Öl auf Leinwand, Tate Gallery, London Dieses Bild zählt zu den klassischen Werken des Surrealismus. In der griechischen Mythologie war Narziß ein schöner Jüngling, der sich in sein eigenes Spiegelbild verliebte und an unerfüllter Sehnsucht zugrunde ging. Die Götter verwandelten ihn in eine Blume - die Narzisse. Das Bild zeigt rechts eine gespenstisch dünne Hand, die ein Ei balanciert, aus dem die Narzisse hervorsprießt. Dieses Motiv verwandelt sich links in die Figur des jungen Narziß. Daraus ergibt sich ein Bedeutungsspiel mit den Worten Narzisse und Narziß. Dank seiner Elemente Liebe, Tod und Metamorphose wirkte das Thema besonders anziehend auf den surrealistischen Künstler. Dalì malte nicht nur das Bild, sondern veröffentlichte auch ein Buch mit demselben Titel.

1946 Die Versuchung des heiligen Antonius

89,7 x 119,5 cm, Musees Royaux des Beaux-Arts de Belgique, Brüssel Dalì malte dieses Bild für einen Wettbewerb, den Albert Lewin ausgeschrieben hatte, ein amerikanischer Filmproduzent, der für einen Film nach Maupassant Novelle "Bel Ami" ein Bild von der Versuchung des heiligen Antonius benötigte. Elf Künstler beteiligten sich an diesem Wettbewerb, den Max Ernst gewann. Dessen Werk stand in der spätmittelalterlichen Tradition der Behandlung dieses Themas und stellte schreckliche Dämonen dar, während Dalì eine neuartige symbolische Welt schuf. Der heilige Antonius hält das Kreuz hoch, um die bösen Geister abzuwehren, die hier als Pferd (Symbol aggressiver Sinnlichkeit) und Elefanten mit verschiedenen symbolischen Gegenständen dargestellt sind.

Auf dem Rücken des Elefanten entsteigt zum Beispiel eine nackte Frau, die Verkörperung der Wollust, einem Kelch.

1951 Der Christus des heiligen Johannes vom Kreuz

205 x 116 cm, Glasgow Art Gallery and Museum, Glasgow Als dieses Gemälde 1952 für den irrsinnigen preis von 8200 Pfund Sterling von der Glasgow Art Gallery erworben wurde, löste es wegen seiner angeblichen Sensationshascherei einen Sturm der Entrüstung aus. Seither gewann das Werk ungemein an Popularität. Der ungewöhnliche Blickwinkel aus dem Christus dargestellt ist war einer Zeichnung (heute im Kloster der Inkarnation in Avila, Spanien) entlehnt, die dem heiligen Johannes vom Kreuz, einem spanischen Mystiker des 16. Jahrhunderts, zugeschrieben wird.

1945 Apotheose Homers

64 x 117 cm, Staatsgallerie Moderner Kunst, München Hier tauchen mehrere Motive auf, die aus früheren Werken bekannt sind zum Beispiel Krücken, Statuen und Ameisen. Das Gemälde war für Dalì besonders wichtig, setzte es doch den Schlußpunkt hinter die surrealistische Phase seines Schaffens. Mit diesem Bild, so sagte Dalì, wollte er "eine ausführliche Erzählung aus der Welt der Blinden" geben. Deshalb beschloß er, einen Zusammenhang zu Homer herzustellen, dem größten Dichter der Antike, der das Augenlicht verloren hatte.

1956 Lebendes Stilleben

126 x 160 cm, The Salvador Dalì Museum, St. Pertersburg, Florida Dalì verkehrt hier geistreich den Begriff Stilleben - der unbelebte Gegenstände darstellt - ins Gegenteil. Die Idee bezog er möglicherweise aus einer bekannten Trickfotografie seiner selbst, wobei die Ähnlichkeit in der Behandlung des Wassers besonders auffällig ist. Auch der Einfluß des surrealistischen Malers Rene Magritte ist zu vermuten, doch während unbelebte Objekte auf Magrittes Bildern statisch schweben, stellt Dalì die Gegenstände in Lebhafter Bewegung dar.

Zeit des Nationalsozialismus (1933 - 1945)

Das Bild dient zur Propaganda und soll die rassistische und militärische Ideologie des Regimes unterstützen. Die Wirklichkeit wird verfälscht und läßt kein Problembewußtsein aufkommen. Die Bilder haben erzählenden Charakter und sollen mit der Weltanschauung der Nationalsozialisten im Einklang stehen. Formale Kennzeichen sind die Hervorhebung von Einzelheiten, scharfe Umrißlinien und eine körperhafte Licht- und Strahlenmalerei.

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Details

Titel
Salvador Dali
Autor
Jahr
1998
Seiten
6
Katalognummer
V94874
ISBN (eBook)
9783638075541
Dateigröße
360 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Salvador, Dali
Arbeit zitieren
Eva-Maria Nell (Autor:in), 1998, Salvador Dali, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/94874

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