Der Begriff "Heimat"


Hausarbeit, 1999

10 Seiten


Leseprobe


1. Einleitung

Warum sollte man sich mit dem Begriff "Heimat" auseinandersetzen? Es erscheint leicht, die Bedeutungen des Wortes "Heimat" herauszustellen. Bei weitergehenden Untersuchungen allerdings stellt sich schnell heraus, daß dieses deutsche Wort sehr viele Bedeutungen zu haben scheint. Auch in der Literatur taucht der Begriff "Heimat" in ganz verschiedenen Bedeutungen und Zusammenhängen auf. Es liegt nahe, daß das Wort in der Vergangenheit mehrere radikale Bedeutungswandlungen durchgemacht hat, was ein Grund mehr wäre, der Geschichte dieses Wortes nachzugehen.

Im folgenden soll nun untersucht werden, welche Bedeutungen das Wort "Heimat" in der Vergangenheit hatte, wie es verändert wurde und was die Menschen heute damit verbinden. Dazu müssen auch Worte wie "Region" und "Provinz" untersucht werden. Es soll geklärt werden, wann "Heimat", "Region" und "Provinz" auf welche Weise und zu welchem Zweck in der Literatur benutzt wurden und ob sie heute noch vorkommen. Dazu muß besonders die Bedeutungsgeschichte des Wortes "Heimat" näher untersucht werden. Vielleicht stellt sich heraus, daß das Wort in der Vergangenheit eine ganz andere Bedeutung hatte, als die Fülle der Bedeutungen, die heute noch mit diesem Wort in Zusammenhang gebracht werden.

2. Das Wort "Heimat"

Das Wort "Heimat" hat derartig viele Bedeutungen, daß es sich eigentlich kaum in eine andere Sprache übersetzen ließe. So bemerkte Horst Bienek auf einem Treffen deutscher und italienischer Autoren in Turin, daß die Italiener zwar das Wort "patria" benutzten, wenn sie aber die ganzen Bedeutungen des deutschen Wortes "Heimat" ausdrücken wollten, benutzen sie dieses anstelle von "patria", so wie die Franzosen "le Lied" sagen und die Amerikaner "the butterbrot"1.

Inzwischen ist "Heimat" vom Begriffssinn her auch mit Bedeutungen von Worten wie "Idylle", "Sentimentalität", "Seele", "Traulichkeit", "Poesie" oder auch "Treue" versetzt worden. Von diesen Bedeutungen war, wenn es um "Heimat" ging, allerdings in der Vergangenheit keine Spur. Das Wort war sogar alles andere als ein poetisches Wort, es war ein ganz und gar nüchternes Wort, welches im folgenden untersucht werden soll.

2.1 "Heimat" als nüchternes Wort

"Heimat" war ursprünglich ein Neutrum: "hämatli" - "das Heimat"2. Das Wort war bis zur Mitte des neunzehnten Jahrhunderts ein nüchternes Wort, welches im juristischen und geographischen Sinne gebraucht wurde. Der Begriff wurde vornehmlich in Amtsstuben wie Polizei und Bürgermeisteramt von Hoheitsdienern und Notaren verwendet, wenn es um den Geburtsort bzw. den Wohnort oder um das Herkunftsland ging. Besonders im Erbrecht wurde der Begriff "Heimat" verwendet. Er bezeichnete dort das elterliche Haus, welches im Erbfall meist der Älteste übernahm. Das bedeutete, daß der Erbe "auf der Heimat blieb"3, wobei die jüngeren Geschwister wie auch die dienenden Mägde und Knechte und erst recht die Untermieter "heimat-los"4 wurden. Die nun heimatlos gewordenen mußten sich nach neuem Besitz umschauen, was sich als besonders schwierig erwies, da ohnehin sehr viele Leute wie "Handwerksgesellen und Dienstboten, Vagabunden, Gelegenheitsarbeiter und entlassene Strafgefangene", "ganz zu schweigen von jenem 'eigentumslosen Pöbel', Plebejern und Asozialen"5, die Jahr für Jahr vorständig wurden, um sich einen Heimatschein ausstellen zu lassen. Wer dem Bürgerstand angehörte, hatte automatisch nach zehn Jahren Aufenthalt in der Gemeinde das Heimatrecht erworben, wobei Dienende meist keine Möglichkeit hatten, den begehrten Heimatschein zu bekommen.

Auch heute noch gibt es in einigen Ländern, wie beispielsweise der Schweiz, ein Heimatrecht. Unter gewissen Umständen (beispielsweise langer Aufenthalt im besagten Land, perfekte Beherrschung der Landessprache) erlangt man einen Heimatschein und hat damit das Recht, die Staatsbürgerschaft dieses Landes zu erwerben.

Warum war allerdings der Heimatschein zur damaligen Zeit so begehrt? "Heimat" zu haben, bedeutete vor allen Dingen auch, privilegiert zu sein. Zunächst einmal sicherte der Heimatschein im Falle eines Falles zumindest eine notdürftige Versorgung durch öffentliche Kassen. Daher bekamen auch Leute ohne Besitz keinen Heimatschein, da man befürchtete, sie würden im Alter oder im Krankheitsfall nur den öffentlichen Kassen zur Last fallen. Sogar Heirat und Besitz standen im Zusammenhang: dem, der kein Eigentum, keine "Heimat", besaß, wurde die Hochzeit verwehrt. So heißt es im württembergischen Bürgerrechts-Gesetz vom 4. Dezember 1833:

"Ein Gemeindebürger hat sich vor seiner Verehelichung gegen die Gemeindeobrigkeit über einen gewissen Nahrungsstand auszuweisen[...]. Die Zulänglichkeit des Vermögens wird mit Berücksichtigung der verschiedenen persönlichen und örtlichen Verhältnisse im einzelnen Falle bemessen."6

Sollte sich jemand in den letzten sechs Jahren etwas zu Schulden haben kommen lassen, so wurde ihm der Heimatschein verwehrt.7

Auf der anderen Seite gab es auch die "himmlische Heimat"8, auf die in Kirchenliedern gerne verwiesen wurde. So blieb den Fremden, Asylanten, Ausgestoßenen und generell Heimatlosen wenigstens noch die Hoffnung, nach ihrem Tode in die ewige himmlische Heimat aufgenommen zu werden, wenn sie sich wie gute Christen führten. Es wurde gesagt, die wahre und allgemeine himmlische Heimat kenne keine ausgeschlossenen, heimatlosen Menschen, sie wäre für alle da, gerade auch für die Menschen von den "Hecken und Zäunen"9.

Alleine bei der damaligen Bedeutung des Wortes "Heimat" läßt sich schon ein doppelter Sinn ableiten. So bedeutete "Heimat" auf der einen Seite Privilegierung, auf der anderen Seite aber für die Heimatlosen Fremde, Unglück und Elend. In den Amtsstuben wurde in Zusammenhang mit diesem Wort überprüft, gerechnet und gezählt. Generell handelte es sich um ein strenges, nüchternes Wort der rauhen Wirklichkeit.

2.2 Die poetische "Heimat"

Der Begriff "Heimat" im poetischen Sinne tauchte im Zeitalter der Industrialisierung erstmals in der Literatur auf. Arbeitssuchende zogen in zunehmendem Maße vom Land in die Großstädte, wo sie in Fabriken Arbeit finden konnten. Das führte im Laufe der Zeit zur Verstädterung und Vermassung. In dieser Gesellschaft fand sich kein Platz mehr für die ständesstaatliche Ordnung. Auf der einen Seite standen Aristokratie und Bauerntum aus vergangenen Zeiten, auf der anderen Seite die Massen von Arbeitern in den Fabriken; das Proletariat, welches in der Lage war, revolutionäre Kräfte auszuüben und eine neue Bourgeoisie zu etablieren. Die Bürger sahen sich mit einer Weltordnung konfrontiert, die von wenigen Kapitalisten, dafür aber von um so mehr Industriearbeitern bestimmt wurde. Zu dieser Zeit entstand auch der Regionalismus als Gegenbewegung zur Verstädterung (siehe "Regionalismus").

Der Bedrohung durch Konzerne und Proletariern wollten Aristokratie und Bauerntum nun mit der poetischen Heimat ausweichen. Man suchte sich einen Ort, wo die Welt noch wie in vergangenen Zeiten war: Aristokratie und Bauerntum waren die gesunden, beharrenden Kräfte, die dem Proletariat widerstanden, und auch die ständesstaatliche Ordnung funktionierte noch. Es entstand eine "Sonntagsheimat" mit "Quelle und Wald [...], mit dem Mütterlein und den Trachten, der alten Linde und den rauschenden Bächlein"10 . "Heimat" war das "Gestern", wo die Welt noch in Ordnung war. Die Provinzialität, die dabei zum Vorschein kam, ist als Gegensatz zur Großstadt zu sehen.

Die "Heimat" war wie ein Reich, in dem noch die alte Ordnung existierte, die dort als selbstverständlich angesehen wurde. Der Herr galt noch mehr als der Knecht, der Mann noch mehr als die Frau. Ab 1848 entstand sogar ein regelrechter "Heimatkult"11 , der sich gegen die Aufklärung und die moderne Zivilisation wandte; eine Absage an den Kosmopolitismus von Weimar. Hin und wieder wurde der Begriff "Heimat" sogar mit dem Begriff "Vaterland" in Verbindung gebracht. Dem "heimatlosen" Proletariat wurde nachgesagt, daß es durch seinen Internationalismus die Bindung zum Vaterland verloren hätte, also auch "vaterlandslos" geworden wäre.

Später wandelte sich der Heimatbegriff abermals. Während die gerade beschriebene "Heimat" der heilen Welt realitätsfern war, nahmen sich nun Schriftsteller, die selber fern ihrer Heimat waren, zur Aufgabe, über ihre Heimat zu berichten, die sie verloren hatten oder von der sie gar vertrieben wurden. Dabei versuchten sie, ihre Heimat so realistisch zu beschreiben, wie sie sie in Erinnerung hatten. Meist waren es Schriftsteller, die viel in der Welt herumreisten, aber auch solche, die aus ihrem eigenen Land vertrieben wurden oder fliehen mußten. In den Wirren des Zweiten Weltkrieges mußten z.B. viele Schriftsteller Deutschland verlassen und in Länder wie Polen, die Niederlande oder Frankreich fliehen. Als Hitler weitere Teile Europas eroberte, u.a. auch Frankreich, führte für viele die Flucht über Südfrankreich in die USA. Die wohl berühmtesten Beispiele hierfür sind Thomas Mann, Bertolt Brecht, Alfred Döblin, Lion Feuchtwanger, Leonhard Frank, Ludwig Marcuse und Franz Werfel12 . Viele von ihnen begannen, über ihre "Heimat" Deutschland nachzudenken, zum einen, weil sie aus dem Ausland in Deutschland etwas bewegen wollten, zum anderen, weil sie ihre "Heimat" vermißten. Daraus läßt sich ableiten, daß gerade Schriftsteller, die umherziehen bzw. "in die Fremde" gehen, gerade dann das richtige Maß für die Dinge bekommen und sich ihrer Heimat bewußt werden. Auch die Exilanten in den USA zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges haben begonnen, über ihre "Heimat" nachzudenken, sie zu analysieren und zu beschreiben, oft auch weil sie sie vermißt haben. So erklärt sich auch, warum in Heimatberichten teilweise auch sentimentales Klischee zu finden ist. Walter Jens schreibt über die Schriftsteller, die aus der Fremde ihre "Heimat" beschreiben:

"Nur die Poesie der Ausfahrer, Exilierten und Vertriebenen kann adäquat beschreiben, was Heimat ist - nicht Dichtung der Nesthocker, die ihr heimeliges Glück im Winkel besingen, Provinzialität für Bodenständigkeit halten [...]."13

Theodor Fontane bekennt: "Erst die Fremde lehrt uns, was wir an der Heimat besitzen."14 Hölderlin schreibt schon im Dezember 1801 in einem Brief an Böhlendorff: "Aber das Eigene muß so gut gelernet seyn wie das Fremde."15

Allerdings ist es auch möglich, den umgekehrten Weg zu beschreiten, nämlich die Fremde von der Heimat aus zu betrachten, indem z.B. die Gesellschaft von Dorf und Kleinstadt als Teil der gesamten Gesellschaft dargestellt wird und der Schauplatz zwischen Provinz und Metropole wechselt (siehe "Provinzliteratur").

3. Region, Regionalismus

Für viele Schriftsteller ist ihre "Heimat", die sie beschreiben, in erster Hinsicht eine geographische Region, die sich auch nur auf den Umkreis einer Stadt erstrecken kann. Seit dem 19. Jahrhundert litten verschiedene Regionen europäischer Länder unter der zunehmenden Verstädterung und Zentralisierung. Es entstanden autonomistische Bewegungen, die dieser Entwicklung gegenübertreten wollten. Sie machten es sich zum Ziel, das Besondere an ihrer Region herauszustellen, sie zu beschreiben, und sie wollten besonders die regionale Kultur und Literatur erhalten und fördern. Diese benutzten sie als literarisch- publizistisches Mittel, um die Öffentlichkeit zu erreichen. Daraus läßt sich folgern, daß Regionalismus der politischen, nicht der Literaturgeschichte, entspringt, da zunächst einmal politische Ziele verwirklicht werden sollten. Zu diesem Zweck bediente man sich der örtlichen Kultur und Literatur und schuf neue Literatur über die Region. So entstand der literarische Regionalismus.

Nach Mecklenburg ist literarischer Regionalismus allerdings "keine neue Erscheinung"16 , sondern nur ein "neuer Name für eine alte Sache: sie hieß früher in Deutschland Heimatliteratur. Deren Einmünden in die faschistische Blut-und-Boden-Poesie diskreditierte die Sache und mit ihr den alten Namen."17

Diese Regionalismus-Literatur oder Heimatliteratur wurde nicht nur von den ortsansässigen Menschen gelesen, die ihre eigene Region in der Literatur wiedererkannten, sondern besonders auch von Menschen anderer Regionen, wahrscheinlich aus Neugierde, weil sich die Literatur mit einer anderen als der ihnen vertrauten Region befaßte. So wurden Eindrücke über verschiedenen Regionen in ganz anderen Teilen des Landes erweckt, die möglicherweise bis heute noch als Stereotypen fortbestehen (Beispiel Ruhrgebiet: die im Seminar besprochene Hörfunkfigur Else Stratmann (Elke Heidenreich); besserwisserische Metzgersgattin mit dem für diese Region "typischen" Dialekt und Verhalten).

Regionalität, also Ortsbezogenheit, nimmt heutzutage eine wichtige Stellung im Leben der Menschen ein. Dies läßt sich dadurch erklären, daß Lebenszusammenhänge immer auch regional sind. Regionalität schlägt sich besonders in politischen Fragen nieder, wenn z.B. Arbeiter um ihren Arbeitsplatz kämpfen, der eine fundamentale Heimatbedingung ist. Mecklenburg nennt ein gutes Beispiel für den heutigen politischen Regionalismus: die Anti- Kernkraft-Bewegung18 , da diese hauptsächlich von den regional Betroffenen ausgeübt bzw. getragen wird.

Der literarische Regionalismus findet sich heute besonders bei der Darstellung einer Region in Heimat-Heftromanen, die millionenfach gelesen werden, aber auch Theaterspiele wie das Komödienstadel oder das Ohnesorg-Theater sind sehr bekannt und werden auch im Fernsehen übertragen. Der Erfolg von Mundart-Hörspielen (wieder einmal Elke Heidenreich als Else Stratmann) zeigt, daß auch diese Form der Regionalität nach wie vor beliebt ist, ebenso Fernsehspiele, welche die Darstellung der Provinz in den Vordergrund stellen. Entferntere Beispiele für regionale Literatur sind die "scheinbare Schritt-für-Schritt-Demontage des Rheinländers" bei Beikircher19 und Darstellungen lokaler Karnevalsbräuche, z.B. "Die 11 Geheimnisse der Narrenakademie zu Dülken"20 .

4. Provinz, Provinzialismus, Provinzliteratur

Die sich um 1900 etablierende "Heimatliteratur" beschrieb die "kleine Welt", also einen Mikrokosmos, der die ganze Welt widerspiegeln sollte. Das Konzept der "kleinen Welt" in der Heimatliteratur wurde allerdings schon früh von der weltanschaulichen Konzeption der "heilen Welt" überlagert. Dies bildet allerdings einen Widerspruch, da die "kleine und heile Welt" nicht die ganze Welt widerspiegeln kann, es sei denn, man würde wirklich die ganze Welt als "heil" bezeichnen.

Mecklenburg beschreibt den literarischen Raum "Provinz" mit den Stichworten "territoriale Enge, Abseitigkeit, Agrarcharakter, Ineinander von menschlicher Lebenswelt, Landschaft und Natur"21 . Provinz gilt auch als Gegenpol zur Stadt bzw. Metropole, sie wird als "Heimat" umbenannt, die, wie bereits beschrieben, der zunehmenden Vermassung und dem Kapitalismus entgegenstehen soll. Während die Metropole zum Sinnbild für fortgeschrittene Zivilisation wird, bleibt das idyllische Landleben der Provinz in der Entwicklung zurück. Später wurden durch die faschistische Blut-und-Boden-Poesie die Begriffe "Heimatliteratur" und "Provinz", in welcher zur gleichen Zeit auch die Konzentrationslager installiert wurden, diskreditiert.

In der neueren Heimatliteratur, jetzt vornehmlich unter dem Namen "literarischer Regionalismus" geführt, wird immer noch die Provinz thematisiert, allerdings nicht mehr als Spiegelbild der ganzen Welt, sondern vielmehr als abstraktes Modell, manchmal ebenfalls als Darstellung einer besseren Welt wie in der Gattung der Idylle. Zuweilen wird die Provinz auch als Teil des gesellschaftlichen Gesamtsystems dargestellt, wie z.B. in Romanen, wo der Schauplatz zwischen Provinz und Metropole wechselt, wie z.B. in Johnsons Roman "Jahrestage", wo die Erzählung zwischen dem mecklenburgischen Provinzstädtchen Jerichow und der Weltstadt New York wechselt22 .

Auch heute noch scheint es bei breiten Leserschichten ein ausgeprägtes Bedürfnis nach Schauplätzen in der Provinz zu geben, was millionenfach verkaufte Heimat-Heftromane, welche die Darstellung der Provinz in den Vordergrund stellen, beweisen.

5. Schlußwort

Die Untersuchung hat gezeigt, daß das Wort "Heimat" im Laufe der Zeit immer wieder starken Bedeutungswandlungen unterworfen war. Daher muß Literatur, die sich mit den Begriffen "Heimat", "Region" und "Provinz" befaßt, immer wieder untersucht werden. Es ist davon auszugehen, daß sich die Heimatliteratur und die Bedeutung des Wortes "Heimat" immer wieder weiterentwickeln und ändern wird. Die literarische bzw.

literaturwissenschaftliche Diskussion über "Heimat" und Heimatliteratur ist daher in jedem Falle von Bedeutung und muß weitergeführt werden. So könnte es sein, daß das immer wieder verwendete und auch mißbrauchte rätselhafte Wort "Heimat" in Zukunft mit noch ganz anderen als in der Untersuchung aufgezeigten Bedeutungen aufgeladen wird oder daß es einige der ursprünglichen Bedeutungen ganz verlieren wird. Die Heimatliteratur dient heutzutage vornehmlich der Unterhaltung, sie könnte aber auch wieder einmal für politische Zwecke eingesetzt werden. So wird es immer nötig sein, den Heimatbegriff und die Literatur, die ihn thematisiert, von Zeit zu Zeit wieder zu untersuchen.

6. Literaturverzeichnis

BIENEK, Horst: "Vorbemerkungen des Herausgebers. Warum dieses Buch?" in BIENEK, Horst (Hrsg.): "Heimat: neue Erkundungen eines alten Themas"; Hanser, München 1985

JENS, Walter: "Nachdenken über Heimat, Fremde und Zuhause im Spiegel deutscher Poesie" in BIENEK, S. 14-26

MECKLENBURG, Norbert: "Die grünen Inseln: zur Kritik des literarischen Heimatkomplexes"; Iudicum-Verlag, München 1987

CHWIN, Stefan: "Region als geographische Tatsache und als Werk der Einbildungskraft" in GÖSSMANN, W. (Hrsg.) und ROTH, K.-H. (Hrsg.): "Literarisches Schreiben aus regionaler Erfahrung"; Paderborn 1996

RITTER, Alexander (Hrsg.): "Literaten in der Provinz- Provinzielle Literatur?"; Westholsteinische Verlags-Anstalt Boyens, Heide in Holstein 1991

SPALEK, John M. (Hrsg.) und STRELKA, Joseph (Hrsg.): "Deutsche Exilliteratur seit 1933"; Francke Verlag, Bern und München 1976

[...]


1 BIENEK, Horst (Hrsg.): "Heimat: neue Erkundungen eines alten Themas", Vorbemerkungen des Herausgebers; Hanser, München 1985

2 JENS, Walter: "Nachdenken über Heimat, Fremde und Zuhause im Spiegel deutscher Poesie" in BIENEK, Horst (Hrsg.): "Heimat: neue Erkundungen eines alten Themas"; Hanser, München 1985; S. 14

3 ebenda

4 ebenda

5 ebenda

6 württembergisches Bürgerrechts-Gesetz vom 4. Dezember 1833; zitiert nach JENS, S. 14f

7 JENS, S. 15

8 ebenda

9 ebenda

10 ebenda

11 ebenda, S. 16

12 SPALEK, John M. (Hrsg.) und STRELKA, Joseph (Hrsg.): "Deutsche Exilliteratur seit 1933"; Francke Verlag, Bern und München 1976

13 JENS, Walter: "Nachdenken über Heimat, Fremde und Zuhause im Spiegel deutscher Poesie"; in BIENEK, S. 17

14 FONTANE, Theodor: "Wanderungen durch die Mark Brandenburg"; zitiert nach JENS, S. 17

15 HÖLDERLIN in einem Brief an BÖHLENDORFF, Dezember 1801; zitiert nach JENS, S. 26

16 MECKLENBURG, Norbert: "Die grünen Inseln: zur Kritik des literarischen Heimatkomplexes"; Iudicum-Verlag, München 1987; S. 35

17 ebenda

18 ebenda, S. 33

19 BEIKIRCHER: "Himmel un Ääd. Rheinisch beim Wort genommen"; Bouvier-Verlag, Bonn 1994 BEIKIRCHER: "'Wie isset?' ... 'Jot!'. Neues zwischen Himmel un Ääd. Rheinisch beim Wort genommen"; Bouvier-Verlag, Bonn 1995

20 FETTEN, Dr. Gustav: "Die 11 Geheimnisse der Narrenakademie zu Dülken"; Dülken 1983

21 MECKLENBURG, Norbert: "Die grünen Inseln: zur Kritik des literarischen Heimatkomplexes"; Iudicum-Verlag, München 1987; S. 54

22 ebenda, S. 56

Ende der Leseprobe aus 10 Seiten

Details

Titel
Der Begriff "Heimat"
Autor
Jahr
1999
Seiten
10
Katalognummer
V94794
ISBN (eBook)
9783638074742
Dateigröße
419 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Begriff, Heimat
Arbeit zitieren
Kirk (Autor:in), 1999, Der Begriff "Heimat", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/94794

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