Bilanzierung von Cloud-Softwareverträgen nach HGB und IFRS. Lösungsvorschläge für verschiedene Problembereiche


Seminararbeit, 2020

49 Seiten, Note: 1,6

Anonym


Leseprobe


I. Inhaltsverzeichnis

I. Inhaltsverzeichnis

II. Abbildungsverzeichnis

III. Tabellenverzeichnis

IV. Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Zielsetzung und Problemstellung der Arbeit
1.2 Aufbau der Arbeit

2 Cloud-Softwareverträge
2.1 Historische Entwicklung
2.2 Funktionsweise von Cloud-Softwareverträgen
2.3 Arten der Betreibermodelle
2.4 Arten der Liefermodelle
2.5 Vor- und Nachteile von Cloud-Softwareverträgen

3 Bilanzierung nach HGB
3.1 Relevante Bilanzierungsgrundsätze nach HGB
3.2 Aktivierungsfähigkeit von Software
3.3 Grundsätzliche Ansatzkriterien
3.4 Wirtschaftliche Zurechnung
3.4.1 Bilanzierung beim Anbieter oder beim Nutzer?
3.4.2 Kriterien des wirtschaftlichen Eigentümers
3.5 Leasingvertrag oder Dienstleistungsvertrag?
3.6 Systematisierung des Ansatzes
3.7 Bewertung aktivierbarer Software
3.8 Anschaffungskosten von Software nach HGB
3.9 Folgebewertung von Software

4 Bilanzierung nach IFRS
4.1 Software Asset-Modell und Service-Modell
4.2 Immaterielle Vermögenswerte
4.3 Software als Leasing
4.4 Dauerschuldverhältnis
4.5 Implementierungskosten für SaaS-Vereinbarungen
4.6 PraxisbeispielzuSoftwareverträgen

5 SynopseHGB/IFRS

6 Fazit

V. Literaturverzeichnis

VI. Internetquellen

II. Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Historische Entwicklung Cloud Computing

Abbildung 2: Cloud Computing

Abbildung 3: Iaas Modell

Abbildung 4:PaaS Modell

Abbildung 5:SaaS Modell

Abbildung 6: Systematisierungvon Software

III. Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Bilanzierung nach HGB

Tabelle 2: Bilanzierung nach IFRS

IV. Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

1.1 Zielsetzung und Problemstellung der Arbeit

Durch die Wissenschaft und die stetige Weiterentwicklung der Technologie ist die Welt ein globales Dorf geworden. Mit der Globalisierung und Entwicklung vieler Schlüsselindustrien sind kreative und aufstrebende wirtschaftliche Wege zu den Hauptbedürfnissen der Zeit geworden. Die Informationstechnologie wird benötigt, um viele der heutigen Geschäftsanforderungen zu lösen, die die Rentabilität eines Marktes steigern. Unternehmen sind mit Tools ausgestattet, die unter anderem eine höhere Produktivität und effektive Nutzung und/oder Verwaltung der Zeit ermöglichen. Heutzutage verwenden viele Unternehmen und Marktführer kritische Systeme, mit denen sie verschiedene Aspekte von Ressourcen kommunizieren, verbinden und gemeinsam nutzen können, indem sie Cloud-Softwareverträge in Bezug auf die IT- Serviceabrechnung einsetzen.

Der Oberbegriff Cloud Computing erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Cloud Computing hat sich in letzter Zeit zu einem modischen Begriff entwickelt, einem der Schlagworte, die in jedem modernen Technologieaustausch auftauchen müssen. Laut einer repräsentativen Umfrage von Bitcoin Research nutzten im Jahr 2017 bereits 2/3 aller Unternehmen Rechenleistungen aus der Cloud.

Nichtsdestotrotz gab es diese neue versteckte Realität immer: Beim Cloud-Computing handelt sich um Anwendungen, die traditionell lokal ausgeführt werden, so zu verschieben, dass sie remote im Internet ausgeführt werden. Auf diese Weise haben Buyya R. et al. Cloud Computing als "eine Art paralleles und verteiltes System, das aus einer Sammlung miteinander verbundener und virtualisierter Computer besteht, die dynamisch bereitgestellt und als eine oder mehrere vereinheitlichte Computerressourcen basierend auf Service Level Agreements präsentiert werden" definiert.1 Im Cloud Computing müssenjedoch noch Geschäftsmodelle definiert werden (die Gründe, warum Unternehmen Werte schaffen, liefern und erfassen). Auf diese Weise ist die Rechnungslegung eine wichtige Tatsache, die eine Möglichkeit für die Ausführung von Geschäftsmodellen bietet. In Bezug auf das Internet, ist das Rechnungswesen eine ausgereifte Disziplin, die das Netzwerkmanagement und die Kostendeckung von Diensten unterstützt, die von Anbietern bereitgestellt werden. Dennoch ist die bilanzielle Behandlung von Cloud-Softwareverträgen nicht eindeutig geregelt. Fraglich ist, wie diese Cloud-Softwareverträge nach HGB sowie nach IFRS bilanziert werden.

In dieser Seminararbeit wird somit die bilanzielle Behandlung von Cloud- Softwareverträgen auf Basis der IFRS und HGB Rechnungslegung analysiert und mögliche Lösungen für die Problembereiche vorgeschlagen.

1.2 Aufbau der Arbeit

Der analytische Rahmen dieser Arbeit beginnt in Kapitel eins mit der Zielsetzung und Problemstellung der Arbeit.

Darauf aufbauend wird in Kapitel zwei mit der Integration relevanter Theorien im Bereich Cloud Computing eingegangen. Kapitel zwei beginnt mit der historischen Entwicklung des Cloud-Computings. Weiterhin werden Cloud-Softwareverträge in Bezug auf ihre unterschiedlichen theoretischen Grundlagen dargestellt, diese werden untergliedert in Liefermodelle und Betreibermodelle. Hierbei fokussiert sich die Arbeit besonders auf das „Software as a Service Modell“, da dieses Modell die gängigste Form ist. Die Grundlagen von Cloud Computing sollen das Verständnis der Konzepte für Dritte erleichtern. Kapitel zwei endet mit den Vor- und Nachteilen von Cloud-Softwareverträgen.

Der Schwerpunkt der Arbeit beginnt ab Kapitel drei. Dabei wird die Bilanzierung von Cloud-Softwareverträgen nach HGB näher erläutert. Hier wird zunächst auf die relevanten Bilanzierungsgrundsätze nach HGB eingegangen. Ausgehend von einem kleinen Überblick über die Aktivierungsfähigkeit von Software wird auch auf die grundsätzlichen Ansatzkriterien sowie die wirtschaftliche Zurechnung eingegangen. Des Weiteren werden Leasingverträge und Dienstleistungsverträge in Bezug auf Cloud- Softwareverträge erörtert. Weiterhin setzt sich dieses Kapitel kurz mit der Systematisierung des Ansatzes sowie der Bewertung aktivierbarer Software auseinander. Kapitel drei endet mit den Anschaffungskosten nach HGB.

Darauf aufbauend erfolgt in Kapitel vier die Bilanzierung von Cloud-Softwareverträgen nach IFRS. Hier wird erstmal unterschieden, ob es sich um einen Software-Asset-Vertrag oder einen Software-Service-Vertrag handelt. Weiterhin beschäftigt sich dieses Kapitel mit der Charakterisierung der Verträge in immaterielle Vermögenswerte, Leasingverträge sowie in normale Dauerschuldverhältnisse. Anschließend wird auf die Kosten zu Software as a Service Vereinbarungen eingegangen. Zum besseren Verständnis endet das Kapitel vier mit einem Praxisbeispiel, um die Charakterisierung der Verträge zu verdeutlichen.

Des Weiteren folgt in Kapitel fünf ein Vergleich zu Cloud-Softwareverträgen nach HGB und IFRS.

Im abschließenden Kapitel sechs wird ein Fazit der erlangten Ergebnisse zusammengefasst. Diese Seminararbeit bezieht sich auf die Sicht des Anwenders.

2 Cloud-Softwareverträge

2.1 Historische Entwicklung

Abbildung 1: Historische Entwicklung Cloud Computing

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Geschichte begann in den späten 60-er Jahren. J.C.R. Licklider schlug die Idee eines "intergalaktischen Computernetzwerks" vor, der für die Entwicklung von ARPANET (Advanced Research Projects Agency Network) verantwortlich war.2 Seine Vorstellung war es, dass alle Menschen auf der Welt miteinander verbunden sind und von überall auf Programme und Daten zugreifen können.

Mit dem Aufkommen des World Wide Web sind Applicationen Service Provider (ASPs) enstanden, die Geschäftsanwendungen für Kunden ausführten. Die Einführung von Salesforce, einer der größten SaaS Anbieter für CRM-Lösungen im Jahr 1999 war ein Vorreiter bei der Bereitstellung von Untemehmensanwendungen über eine einfache Website.3 Das Dienstleistungsunternehmen erklärte sich bereit sowohl professionellen und etablierten Softwarefirmen die Möglichkeit zu geben, Anwendungen über das Internet zur Verfügung zu stellen.4

Durch die große Nachfrage und das Interesse folgten weitere Dienste wie die E-Mail­Kommunikation über das Internet.5 Weiterhin folgte im Jahr 2002 Amazon Web Services mit Diensten wie Speicherung, Berechnung und sogar menschlicher Intelligenz. Erst im Jahr 2006 nachdem Elastic Compute Cloud eingeführt wurde, konnten echte kommerzielle Dienste fürjedermann bereitgestellt werden.6

Google Apps bietet seit 2009 auch Cloud-Computing-Untemehmensanwendungen an.7 Mittlerweile sind alle großen Akteure in der Cloud-Computing-Evolution präsent. Microsoft startete Windows Azure im Jahr 2009 und Unternehmen wie HP und Oracle haben sich angeschlossen. Immer mehr Unternehmen nutzen die Cloud vor allem SAP und IBM.8 Dies zeigt, dass Cloud Computing heute zum Mainstream geworden ist.

2.2 Funktionsweise von Cloud-Softwareverträgen

Cloud Computing basiert auf dem Prinzip, einzelne Arbeitsbereiche nicht mehr auf der eigenen Festplatte oder auf firmenintemen Rechnern, sondern über das Internet oder ein lokales Netzwerk bereitzustellen.9 Angefangen bei einzelnen Programmen, über Softwarepakete bis hin zu Speicherplatz und Rechenkapazität werden diese Bereiche aus einer externen virtuellen Umgebung gezogen, die als Cloud bezeichnet wird.10 Dort können Dienste gemietet werden, die für die jeweilige Arbeit gebraucht werden. Die Kosten für die Leistungen beziehen sich nur auf die Leistungen, die für die Durchführung eines Projektes tatsächlich benötigt werden.

Wenn zum Beispiel an einem Projekt gearbeitet wird, das viel Speicherplatz benötigt, kann für die Dauer des Projektes einfach dieser Speicherplatz zusätzlich gemietet werden.11 Das schont den Speicher eines lokalen Rechners und senkt die laufenden Betriebskosten. Außerdem kann auf die Projektdaten bequem von überall zugegriffen werden.12 Die nutzungsabhängige Abrechnung spart Zeit und dadurch werden auch Engpässe und Überkapazitäten vermieden.

Die Ressourcen können flexibel dem eigenen Bedarf angepasst werden.13 Zudem kann selbst bestimmt werden, welchen Anteil man in die Cloud auslagern will und was man intern im Unternehmen behalten möchte. Außerdem haben Arbeitnehmer Gestaltungsfreiheit bei der Arbeit, da sie auch von Zuhause aus auf Anwendungen und Daten zugreifen können.14 Dadurch werden neue Arbeitsmodelle möglich. Beispiele für Cloud-Softwareverträge wären Dropbox, iCloud oder auch Microsoft OneDrive.

Die folgende Grafik dient zum besseren Verständnis:

Abbildung 2: ('lotid Computing

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: www.gryps.ch

2.3 Arten der Betreibermodelle

Infrastructure as a Service (IaaS):

Bei einem Infrastructure as a Service (IaaS) handelt es sich um einen Cloud-Computing­Dienst, bei dem Unternehmen Server für die Berechnung und Speicherung in der Cloud beziehen.15 Hierbei handelt es sich um eine virtuelle Infrastruktur.16 Die Anwender können jedes Betriebssystem oder jede Anwendung auf den gemieteten Servern ausführen, ohne die Wartungs- und Betriebskosten dieser Server zu tragen.17 Ein weiterer Vorteil von Infrastructure as a Service besteht darin, dass Kunden an geografischen Standorten in der Nähe ihrer Endbenutzer auf Server zugreifen können.18 Infrastructure as a Service skaliert bei Bedarf automatisch auf und ab und bietet garantierte Service Level Agreements (SLAs) in Bezug auf Verfügbarkeit und Leistung.19 Es müssen keine zusätzlichen physischen Server in Rechenzentren manuell eingerichtet und verwaltet werden.20

IaaS wurde in der Cloud als eine der Serviceschichten gestartet, einschließlich Platform as a Service (PaaS) und Software as a Service (SaaS). Mit Hilfe des IaaS-Modells wird eine höhere Skalierbarkeit gewährleistet.21

Infrastructure as a Service Anwender profitieren von vielen Vorteilen, z. B. den Zugriff auf dieselben infrastrukturtechnologischen Dienste eines herkömmlichen Rechenzentrums, ohne dass viele Ressourcen investiert werden müssen.22 IaaS ist somit ein flexibles Cloud-Computing-Modell, das Server, Rechenleistung, Speicher und Netzwerke automatisch bereitstellt. Anbieter für IaaS Modelle sind Microsoft Azure und Amazon Web Services.23

Für ein besseres Verständnis zum IaaS Modell dient die folgende Grafik:

Abbildung 3: IaasModell Cloud Service Provider

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: www.oreilly.com

Platform as a Service (PaaS):

Bei einem Platform-as-a-Service (PaaS) Modell handelt es sich um die Bereitstellung von Cloud-Diensten, bei dem ein Cloud-Service-Anbieter von Drittanbietem einige Hardware- und Softwaretools über das Internet an Kunden liefert.24 Diese sind häufig für das Hosting oder die Entwicklung von Anwendungen erforderlich. Der Hauptvorteil des PaaS-Modells besteht darin, dass Benutzer keine Infrastruktur kaufen, installieren und warten müssen, um auf die Hardware und Software zuzugreifen, die zum Entwickeln und Ausführen von Anwendungen verwendet werden können.25

Wenn SaaS-Lösung durch Unternehmen bereitgestellt werden, wird der gesamte Technologie-Stack und die damit verbundenen Wartungskosten an einen Drittanbieter ausgelagert. Im Unterschied zu Platform as a Service ersetzt dieses Modell in der Regel nicht die gesamte IT-Infrastruktur einer Organisation, sondern hilft Organisationen beim Zugriff auf Schlüsseldienste mit minimalen Startkosten und kürzerer Bereitstellungszeit.26

Grundsätzlich sind PaaS-Modelle auf die Softwareentwicklung abgestimmt und bieten Anwendern Ressourcen wie Rechenleistung und Datenspeicherkapazität sowie Funktionen wie Versionsverwaltung, Textbearbeitung und mehr.27 Durch ein PaaS- Modell kann auch die Zusammenarbeit zwischen geografisch entfernten Teammitgliedern erleichtert werden, sodass von verschiedenen Standorten aus auf dieselbe Entwicklungsumgebung zugegriffen werden kann.28 Zu den PaaS Modell zählen Force.com und Amazon Elastic Beanstalk.29

Die folgende Grafik dient für ein besseres Verständnis des PaaS Modells:

Abbildung 4:PaaSModell

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: 'www.cybage.com

Software as a Service (SaaS):

Bei einem SaaS-Modell handelt es sich um eine Art Cloud-Computing-Vereinbarung, bei dem ein Anbieter (Cloud-Dienstanbieter) Kunden Zugriff auf Anwendungssoftware bietet, die sich auf der Cloud-Infrastruktur des Anbieters oder eines Drittanbieters befindet.30 Bei Software as a Service wird dem Kunden somit von einem Cloudanbieter eine Software über das Internet bereitgestellt. Da Kunde die Software grundsätzlich nicht in Besitz nehmen, spricht man auch von einer „Mietsoftware“.31 Diese SaaS­Vereinbarung ist in der Praxis das gängigste Modell. Die Kunden besitzen bei diesem Modell keine Herstellerhardware. Die Cloudanbieter besitzen die Hardware bzw. die Infrastruktur und übernehmen für den Kunden die Wartung und führen Software­Upgrades, sowie die Installation von Sicherheitspadges durch.32 Für die Nutzung benötigt der Kunde lediglich einen Browser. Bei einem solchen Modell verwaltet oder kontrolliert der Kunde nicht die zugrunde liegende Cloud-Infrastruktur, einschließlich Netzwerk, Server, Betriebssysteme, Speicher und sogar Funktionen für einzelne Anwendungssoftware.33 Weiterhin ist der Kunde auch nicht für die Upgrades des zugrunde liegenden Systems und der Software verantwortlich.34 Vorteilhaft bei einem solchen Modell ist die Geschwindigkeit. Da keine Hardware erforderlich ist, können sie schnell bereitgestellt werden. So haben die Benutzer die Möglichkeit schneller auf Anwendungen zuzugreifen.35 Bei einer SaaS-Vereinbarungen wird in der Regel eine feste Vertragslaufzeit vereinbart. Die damit verbundenen Gebühren, die im Allgemeinen regelmäßig während der Vertragslaufzeit gezahlt werden, können variieren.36 Diese Gebühren (Implementierungskosten) sind von vielen Faktoren abhängig, insbesondere der zu migrierenden Datenmenge und der Komplexität der vorhandenen Anwendungen und Daten eines Unternehmens. Da IFRS keine Definition der Implementierungskosten enthält, umfassen diese in der Regel Kosten für die Anpassung oder Konfiguration der Software.

Die folgende Grafik dient zum besseren Verständnis des SaaS Modells:

Abbildung 5:SaaS Modell

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: www.mostfreeware.blogspot.com

2.4 Arten der Liefermodelle

Die Software kann dem Kunden auf unterschiedliche Weise zur Verfügung gestellt werden. Unterschieden wird zwischen einer öffentlichen Cloud, einer privaten Cloud und einer hybriden Cloud.37 Bei einer öffentlichen Cloud kannjeder Nutzer der angebotenen Leistungen werden. Die Server werden von mehreren unabhängigen Benutzern gemeinsam genutzt. Grundsätzlich gehören öffentliche Clouds einem Anbieter. Dieser verkauft Kunden den Zugriff auf Server, die für viele Benutzer Dienste bereitstellen.38 Die Infrastruktur steht im Besitz des Cloud-Anbieters und wird von diesem administriert.39 Im Fall der privaten Cloud steht die Cloud-Infrastruktur ausschließlich dem Kunden zur Verfügung.40 Er hat hier die Möglichkeit die Infrastruktur selbst zu administrieren oder die Administration auf Dritte zu übertragen. Die hybride Cloud ist eine Kombination der beiden zuvor beschriebenen anderen Cloud-Infrastrukturen.41 Eine hybride Cloud bietet Hochsicherheitsfunktionen einer öffentlichen Cloud in Verbindung mit den leicht zugänglichen Funktionen und der schnellen Verbindung der privaten Cloud.42

2.5 Vor- und Nachteile von Cloud-Softwareverträgen

Cloud Computing ist eine aufstrebende Technologie und fast alle Unternehmen haben von ihrer On-Premise-Technologie auf Cloud Computing umgestellt. Ob Public Cloud, Private Cloud oder Hybrid Cloud Computing - für das Unternehmen ist es ein wichtiger Faktor sich gegen die Konkurrenz zu profilieren. Jedoch bringen Cloud-Softwareverträge Vorteile sowie auch Nachteile mit sich.

Ein Vorteil von Cloud-Softwareverträgen ist die einfache Implementierung. Mit Cloud­Hosting können Unternehmen dieselben Anwendungen und Geschäftsprozesse nutzen, ohne die Back-End-Technologie zu verwalten. Unternehmen, die über das Internet einfach zu führen sind, können schnell und ohne Weiteres auf die Cloud-Infrastruktur zugreifen.43 Weiterhin besteht ein Vorteil in der Barrierefreiheit. Von überall und jederzeit kann auf die Daten zugegriffen werden.44 Eine Internet-Cloud-Infrastruktur maximiert die Produktivität und Effizienz eines Unternehmens, indem sichergestellt wird, dass die Anwendung immer verfügbar ist. Dies erleichtert die Zusammenarbeit zwischen Benutzern an mehreren Standorten. Des Weiteren ist auch keine Hardware erforderlich. Da alles in der Cloud gehostet wird, ist kein zusätzliches Speicherzentrum erforderlich. Im Falle einer Katastrophe, die die Produktivität eines Unternehmens beeinträchtigen könnte, könntenjedoch Backups erwähnenswert sein.45 Auch die Einsparung von Kosten ist ein wesentlicher Vorteil. Cloud-Hosting-Services reduzieren die Overhead- Technologiekosten auf ein Minimum und ermöglichen es Unternehmen zusätzliche Zeit und Ressourcen für die Verbesserung ihrer Geschäftsinfrastruktur zu nutzen.46 Ein weiterer Vorteil liegt auch in der Flexibilität für Wachstum. Da die Cloud leicht skalierbar ist, können Unternehmen Ressourcenje nach Bedarf hinzufügen oder entfernen.47 Wenn Unternehmen wachsen, wachsen auch ihre Systeme. Auch die effiziente Wiederherstellung ist vorteilhaft. Cloud Computing kann Anwendungen und Daten schneller und genauer abrufen.48 Dies ist mit weniger Ausfallzeiten der effektivste Wiederherstellungsplan.

Jede Technologie hat sowohl positive als auch negative Aspekte. Auch Cloud- Softwareverträge sind mit Nachteilen verbunden.

Ein Nachteil von Cloud-Softwareverträgen ist die Anfälligkeit für Angriffe. Wenn Informationen gestohlen werden, kann das Speichern von Daten in der Cloud schwerwiegende Probleme verursachen, da alle Untemehmensdaten in der Cloud online sind.49 Mit Sicherheitsverletzung leiden sogar selbst die besten Unternehmen, sodass es ein denkbares Risiko in der Cloud darstellt. Trotz der Implementierung fortschrittlicher Sicherheitsmaßnahmen in der Cloud kann das Speichern von vertraulichen Daten in der Cloud ein erhebliches Risiko erweisen.

Zusätzlich stellt die Abhängigkeit von der Netzwerkkonnektivität ein Nachteil dar. Cloud-Softwareverträge sind vom Internet abhängig. Diese Abhängigkeit zum Internet bedeutet, dass Unternehmen zuverlässige und konsistente Internetdienste sowie schnelle Verbindungen und Bandbreite benötigen, um Cloud Computing nutzen zu können.50 Des Weiteren spiegeln Ausfallzeiten einen Nachteil wider. Ausfallzeiten gelten als einer der größten Nachteile der Verwendung von Cloud-Softwareverträgen. Bei Cloud- Anbietern treten vereinzelt technische Ausfälle auf, die auf verschiedene Gründe zurückzuführen sind, wie z.B. Stromausfall oder auch die unzureichende Internetverbindung.51 Dieses Problem kann am Ende zu Ausfallzeiten des Cloud-Dienstes führen.

Auch die begrenzte Überprüfung ist ein wesentlicher Nachteil, da Cloud-Kunden unter Umständen eine eingeschränkte Kontrolle über ihre Bereitstellung haben.52 Da Cloud- Dienste auf Remoteservern ausgeführt werden, dessen Eigentümer und Verwalter die Dienstanbieter sind, erschwert dies den Unternehmen, den Überblick über ihre Back-End­Infrastruktur zu erhalten.

[...]


1 Vgl. Buyya et al. (2009), S. 599-616

2 Vgl. Decker(2019), S. 10

3 Vgl. www.timesofcloud.com

4 Vgl. Schneidereit (2017), S. 43 f.

5 Vgl. Geier (2011), S. 4

6 Vgl. www.taylored.com

7 Vgl. Eckstein(2011), S. 53f.

8 Vgl. Huber (2016), S. 63f.

9 Vgl. Bedner (2013), S.6f.

10 Vgl. Ruparelia (2016), S. 4

11 Vgl.Ritz(2011), S. 2

12 Vgl. Silka(2014),S. 1

13 Vgl. Felsmann (2010), S. 3

14 Vgl. Reinheimer (2018), S. 5

15 Vgl. Lindner/ Niebler/ Wenzel (2019), S. 10

16 Vgl. Maier(2014), S. 13

17 Vgl. Koch(2014), S. 15

18 Vgl. Höllwarth (2014), S. 47

19 Vgl. Wieder/ Yahyapour/ Ziegler (2010), S. 36

20 Vgl. www.azure.microsoft.com

21 Vgl. Vollmer (2013), S. 29

22 Vgl. Loaiza(2015),S.41

23 Vgl. Neeser(2012),S.7

24 Vgl. Bartsch/ Frey (2018), S. 437

25 Vgl. Gausemeieretal. (2019), S. 132

26 Vgl. Konieczek (2017), S. 45

27 Vgl. Becker/Berger/ Tsilimandou (2015), S. 65

28 Vgl. Srinivasan (2014), S. 24

29 Vgl. Gronau (2013), S. 21

30 Vgl. Hunger (2010), S. 3 f.

31 Vgl. Neeser(2012), S. 9

32 Vgl. Neeser(2012), S. 9

33 Vgl. Burghardt (2012), S. 734

34 Vgl. Emst & Young LLP (2020), S. 1315

35 Vgl. Buxmann (2010), S. 245

36 Vgl. Ellenberg (2014), S. 3

37 Vgl. Furht/Escalante (2010), S. 7

38 Vgl. Lissen/ Brünger/ Damhorst (2014), S. 18

39 Vgl. Leibold/ Voelpel (2018), S. 130

40 Vgl. Silka(2014),S.6

41 Vgl. Picot/ Hertz/ Götz (2011), S. 50

42 Vgl. Lissen/ Brünger/ Damhorst (2014), S. 20

43 Vgl. Reinheimer (2018), S. 15

44 Vgl. Busching (2019), S. 62 f.

45 Vgl. Hurwitz et al. (2010), S. 15

46 Vgl. Giedke(2013), S. 14

47 Vgl. Bedner (2013), S. 88

48 Vgl. Niemann/ Paul (2014), S. 19

49 Vgl. Bamitzke (2014), S. 58 f.

50 Vgl. Szer (2013), S. 78

51 Vgl. Maier(2014), S. 10

52 Vgl. Schmid (2016), S. 66

Ende der Leseprobe aus 49 Seiten

Details

Titel
Bilanzierung von Cloud-Softwareverträgen nach HGB und IFRS. Lösungsvorschläge für verschiedene Problembereiche
Hochschule
Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes
Note
1,6
Jahr
2020
Seiten
49
Katalognummer
V944755
ISBN (eBook)
9783346285584
ISBN (Buch)
9783346285591
Sprache
Deutsch
Schlagworte
bilanzierung, cloud-softwareverträgen, ifrs, lösungsvorschläge, problembereiche
Arbeit zitieren
Anonym, 2020, Bilanzierung von Cloud-Softwareverträgen nach HGB und IFRS. Lösungsvorschläge für verschiedene Problembereiche, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/944755

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