Patchwork und Quilting


Hausarbeit, 2007

18 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Gliederung

1. Definition
1.1 Definition Patchwork
1.2 Definition Quilting
1.3 Unterscheidung: Patchwork-Quilting

2. Herkunft
2.1 Die Herkunft des Patchwork und Quilting

3. Material

4. Die Technik des Patchwork

5. Die Technik des Quilting

6. Quellen

1. Definition

1.1 Definition Patchwork

Wie unschwer zu erkennen ist, setzt sich das Wort „Patchwork“ aus zwei Wörtern zusammen: „patch“ stammt aus dem Englischen und bedeutet Flecken oder Flicken; „work“ ist ebenfalls englisch und heißt übersetzt arbeiten. Zusammengefasst bezeichnet es also eine „Flecken-„ bzw. „Flickenarbeit“ (vgl. Kohlhausen 1991, S. 10). Es ist das „Aneinanderfügen textiler Zuschnitte verschiedener Farben, Formen und Muster in harmonischer Buntheit“ (Brockhaus 1992, S. ). Aus einzelnen Textilstücken entsteht also ein Gesamtwerk.

1.2 Definition Quilting

Quilt ist der englische Begriff für ein dreilagiges Stoffstück, das aus einem „dekorativen Obertstoff, der Rückseite und der zwischengefügten Füllung aus weichem, wärmenden Material oder einer Stofflage“ (…., S. 2.13) besteht. Quilten beschreibt das „Durchnähen aller 3 Lagen in Steppstich“ (ebd., S.2.13). Der Oberstoff besteht entweder aus einem ganzen Stück oder es handelt sich dabei um Patchwork, wobei unterschiedliche Stoffstücken so aneinander genäht werden, dass ein neues Muster entsteht. Er kann aber auch aus verschiedenfarbigen und/oder gemusterten Stoffstücken bestehen, die zu einem gesamten Bild oder Muster, von Hand oder mit der Nähmaschine, zusammengenäht wurden; sog. Applikationen.

1.3 Unterscheidung: Patchwork-Quilting

Anhand der Definitionen werden die Unterschiede zwischen den beiden Arbeitstechniken deutlich.

Das Patchwork besteht aus einzelnen zusammengesetzten Stoffstücken, die in Form, Farbe und Muster aufeinander abgestimmt sind. Die Kunst liegt dabei in der Harmonie der einzelnen Stoffstücke.

Dagegen besteht der Quilt, wie oben schon erwähnt, aus drei Lagen und hat eher die Funktion der Wärmedämmung. Der Quiltstich entwickelte sich im Laufe der Zeit aber zum dekorativen Mittel. Durch ihn können Formen hervorgehoben und Muster erzeugt werden.

Patchwork und Quilting werden heute oft im Zusammenhang miteinander verwendet. Bekannt sind vor allem Werkstücke wie Kissen, Decken oder Topflappen, die zum einen aus einzelnen Stoffstücken zusammengesetzt wurden, durch ein Zwischenlage ihre Funktion der Wärmedämmung erhielten und mit Hilfe des Steppstichs verziert wurden.

2. Herkunft

2.1 Die Herkunft des Patchwork und Quilting

Die Entstehung des Patchwork steht im engen Zusammenhang mit der des Quilting. Aufgrund des fast gleichen historischen Verlaufs, werde ich die Herkunft der beiden Verarbeitungstechniken parallel beschreiben.

Das Patchwork hat seinen Ursprung wahrscheinlich im Alten Ägypten, ca. 1000 v. Chr. (Burda Praxis, S. 6). Dort gestalteten die Ägypter Zeltbahnen, Decken und Kleidung mit Patchwork. Die Muster hatten dabei einen symbolischen Wert, d.h. sie sollten Unheil abhalten, Fruchtbarkeit bringen und dem Träger Glück und Ansehen verschaffen (vgl. wikipedia.de). Quilting wurde erst später „entdeckt“ und war zu Beginn seiner Entstehung in China und im Orient verbreitet. Auch das Patchwork wurde durch Händler in China und Japan eingeführt. Im elften Jahrhundert brachten Kreuzfahrer ihr Wissen über diese Techniken und ihre Anregungen, die sie auf Reisen gesammelten hatten, mit nach England.

In Europa hielt das Patchwork etwa im 16./17. Jahrhundert durch die Kreuzritter Einzug. Hier wurde es mit dem Quilting kombiniert. Das kalte Klima zur damaligen Zeit sorgte dafür, dass die Menschen „Wandteppiche“ und Bettdecken mit dieser Methode herstellten (vgl. Burda Praxis 1997, S.6). Praktisch war die Patchwork-Quilting-Technik auch für das Anfertigen von wärmenden Kleidungsstücken, die beispielsweise unter die Rüstung gezogen wurden, um gleichzeitig Druckstellen vorzubeugen. Außerdem konnten so Stoffe und Stoffrest wiederverwertet werden. Durch das Quilting gewann das Stoffstück an Reißfestigkeit, da es aus mehreren Lagen bestand und durch Steppstiche miteinander verbunden wurde (vgl. Kohlhausen 1991, S.

Im 19. Jahrhundert gelangte die Technik durch die Pioniere nach Amerika, wo sie zur Volkskunst wurde. Bekannt sind sicher die „Amish-People“, eine religiöse Gemeinschaft, die auch heute noch existiert. Sie nähten aus einfarbigen Stoffen die sog. „Amish-Quilts“. Durch die Einführung der Handkurbelnähmaschine konnten noch schneller und leichter Patchworkquilts hergestellt werden.

Mit der Gründung der Patchwork Gilde Deutschland e.V., im Jahr 1985, wurden die Techniken noch populärer. Die Zahl der Mitglieder stieg ständig und zeigt, dass das Patchwork-Quilting nicht in Vergessenheit geraten ist.

Dennoch hat sich die Funktion des Patchwork-Quilting über die Jahre hinweg gewandelt: Diente das Patchwork früher noch dem Nutzens, hat es heute eher eine gestalterische Funktion und wird auch von Künstlern gern verarbeitet.

3. Material

Eine ganze Fülle an Material wird zum Patchwork und Quilting benötigt. Die meisten Geräte gehören jedoch zur Grundausstattung.

Folgende Materialien sind für diese Techniken unerlässlich:

- Stoffe

Bevor der Stoff gekauft wird, muss die Menge berechnet werden. Allgemein kann gesagt werden, dass doppelt soviel Stoff für die Vorderseite wie für die Rückseite benötigt wird.

Bei der Auswahl der Stoffe sollte vor allem die Qualität im Vordergrund stehen. Schlecht gewebte Stoffe verziehen sich leicht und erschweren dadurch die Arbeit bzw. es entsteht bei ihrer Verarbeitung ein nicht zufrieden stellendes Werkstück. Deshalb ist es unbedingt notwendig, hochwertige Stoffe zu kaufen. Für Anfänger eignen sich besonders Baumwollstoffe. Die gleiche Stärke der Stoffe sollte dabei beachtet werden. Werden dicke und dünne Stoffe zusammengenäht, entsteht erstens eine dicke Naht und zweitens verzieht der dickere Stoff den Dünneren. Es eigenen sich vor allem einfache, verschiedenfarbige und klein gemusterte Stoffe von gleicher Qualität und Struktur. Dadurch werden der Zuschnitt und das Zusammennähen erleichtert.

Die Patchworkstoffe gibt es in einer Breite von 115 cm zu kaufen, einige sogar 140 cm bzw. 150 cm breit. Die Rückseitenstoffe haben meist eine Breite von 240 cm. Bevor die Stoffe jedoch verarbeitet werden, müssen sie nach Farben getrennt gewaschen werden. Häufig laufen sie noch etwas ein oder färben ab. Außerdem lassen sich grade in den Baumwollstoffen Reste von Pestiziden, die zur Bekämpfung von Schädlingen eingesetzt wurden, ausmachen. Um Allergien vorzubeugen, sollte auf das Waschen nicht verzichtet werden. Sollen Stoffe aus unterschiedlichem Material zu einem Werkstück verarbeitet werden, müssen sie ebenfalls vor der Verarbeitung in die Waschmaschine. Grund dafür ist, dass die Stoffe eventuell einlaufen. Wird erst das fertige Werkstück gewaschen und einige Stoffe laufen ein, verzieht sich der ganze Gegenstand. Nach dem Waschen werden die Stoffe gebügelt, um ein genaues und einfaches Zuschneiden zu ermöglichen.

[...]

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Patchwork und Quilting
Hochschule
Pädagogische Hochschule Weingarten
Note
2,0
Autor
Jahr
2007
Seiten
18
Katalognummer
V94276
ISBN (eBook)
9783640213153
Dateigröße
964 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Patchwork, Quilten
Arbeit zitieren
Christina Seeland (Autor:in), 2007, Patchwork und Quilting, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/94276

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