Anna spielt Mama - Analyse eines Bilderbuchs


Hausarbeit, 2004

13 Seiten, Note: 2,0

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2  Theoretische Diskussion

3 Detaillierte Analyse „Anna spielt Mama“
3.1 Analyse des Textes
3.2 Analyse der Bilder
3.3 Analyse von Text- und Bildebene im Zusammenspiel

4 Resümee

Literaturangaben

1 Einleitung

Das Bilderbuch „Anna spielt Mama“, von Friederun Reichenstetter und Iris Hardt, erschienen in der Edition Bücherbär des Arena Verlags Würzburg, fiel mir in einer Buchhandlung positiv auf. Da es mir direkt sympathisch erschien und ich großen Gefallen an diesem Buch fand, kaufte ich es und entschied mich, darüber meine Hausarbeit zu schreiben.

Friederun Reichenstetter, die Autorin des Buches, wuchs in Bayern in einer Großfamilie auf. Sie studierte an der Universität Straßburg, London und an der Dolmetscherschule in München mehrere Sprachen und arbeitete anschließend viele Jahre im Ausland, bei verschiedenen internationalen Organisationen, wie zum Beispiel bei World Council of Churches in Genf und bei dem SOS-Kinderdorf-Verein. Erst in den letzten Jahren machte sie das Schreiben zu ihrem Hauptberuf. 1991 veröffentlichte sie ihr erstes Buch, welchem bis heute 25 weitere folgten. Ihr Spektrum reicht vom Bilderbuch bis zum Jugendbuch. Außerdem schreibt Friederun Reichenstetter für den Kinderfunk verschiedener Rundfunkanstalten im In- und Ausland. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihrer Tochter in am Stadtrand von München. (Arena Verlag GmbH, Presse & Öffentlichkeitsarbeit, Würzburg).

Iris Hardt, die Illustratorin von „Anna spielt Mama“ ist 1971 in Essen geboren und studierte Grafik Design mit Schwerpunkt Illustration an der Universität Münster. Sie hat bisher um die 20 Bücher illustriert. Mit den jeweiligen Autoren der Bücher steht sie selten in Kontakt, da die Lektoren meist zwischen Autor und Illustrator vermitteln. Die von ihr illustrierten Bücher erschienen in Schulbuchverlagen, im Thienemann Verlag, Carlsen-, Arena-, Ellermann-, und im dtv junior Verlag. (dtv junior Verlag, München, Presseabteilung Anette Reiter)

Zuerst werde ich theoretische Ansätze unabhängig von dem Buch betrachten und vergleichen, mich anschließend für einen Fragenkatalog entscheiden und das Buch nach diesem analysieren. Nachdem ich diesen Teil der Arbeit abgeschlossen habe, kann ich meine persönliche Sympathie für dieses Buch näher begründen und ein Fazit finden.

2  Theoretische Diskussion

In unserem Seminar haben wir mehrere theoretische Ansätze zur Beurteilung von Bilderbüchern kennen gelernt und besprochen. Hier werde ich nun die Ansätze von Gesa Walkhoff und die von Geralde Schmidt-Dumont gegenüber stellen, um anschließend entscheiden zu können, nach welchen Fragen ich das ausgewählte Bilderbuch analysiere.

Die Fragen zur Analyse der Textebene, welche die beiden Theoretikerinnen nennen, haben einiges gemeinsam. Beide betrachten besonders den Schwierigkeitsgrad des Textes. Walkhoff fragt nach der leichten Verständlichkeit und der Klarheit der Sätze. So fragt Schmidt-Dumont nach dem Grad der flüssigen Lesbarkeit und der Schwierigkeit der Sprache. Beiden ist wichtig, dass die Länge und der Schwierigkeitsgrad des Textes dem Entwicklungsstand des Kindes angepasst sind, wobei Gesa Walkhoff diesen Aspekt besonders betont. „Der Inhalt und die formale Struktur des Buches müssen den Sprach- und Denkfähigkeiten des Kindes angeglichen sein. [...] Das Buch sollte dem geistigen Entwicklungsstand des Kindes eine Kleinigkeit voraus sein, so dass die Leser mit etwas Neuem, aber nicht Unerreichbarem konfrontiert werden (Maier 1987, S. 265f.).“ („Bilderbücher machen“ - Ein Weg  zum eigenen Bilderbuch, 1999, Seite 76) Die Kinder dürfen nicht überfordert, aber  ebenso keinesfalls mit trivialen Texten unterfordert werden. Zwar sollen Kinderfremde Sprachmittel vermieden werden, jedoch weist sie darauf hin, dass junge Leser und Zuhörer schnell ihr Interesse verlieren, falls sie der Text durch seine Banalität langweilt. Schmidt-Dumont fragt zusätzlich nach den Interessen der Kinder. Wichtig ist, dass der Text eine Beziehung zwischen Kindern und ihrer Umwelt aufbaut. Wenn der Text Probleme oder Gefühle thematisiert, die für die Kinder ohne Bedeutung sind, werden sie sich nicht angesprochen fühlen. Die Art des Erziehungsstils ist beiden Literaturwissenschaftlerinnen ebenfalls wichtig. Schließlich erscheinen auch heute noch Bilderbücher, welche Kinder mit erhobenem Zeigefinger zurechtweisen möchten oder moralische Richtlinien vermitteln. Geralde Schmidt-Dumont nennt des weiteren Fragen zu Hauptfigur und Botschaft. „Botschaft (Was will der/die BilderbuchmacherIn mit der Geschichte sagen?) Wird mit Tieren eine Menschengeschichte erzählt? Werden Tiere vermenschlicht oder mehr tierhaft dargestellt?“( Kriterien für die Bilderbuchbeurteilung, 1997, Seite 98). Ähnlich fragt Walkhoff nach der Möglichkeit der Identifikation mit der Hauptfigur. Die Figuren sollten, um dies zu ermöglichen, angenehm gestaltet sein.

Zu der Bildanalyse nennt Geralde Schmidt-Dumont eine Vielzahl von hilfreichen Fragen, welche auf die Technik,  die dargestellten Dinge sehr genau eingehen. „Wie könnte man den Stil benennen oder beschreiben? Welche Farben wurden benutzt? Wirkt das Buch im Ganzen mehr hell oder dunkel? Welche Gefühle sollen dadurch erzeugt erden? Wie wurde der Strich geführt? Wie sind die Formen?“ (Kriterien für die Bilderbuchbeurteilung, 1997, Seite 98) Walkhoff ergänzt diese insofern, als sie auf Umschlag, Qualität des Drucks und Farbwirkung näher eingeht. Eine schlechte Wiedergabe der Darstellungen kann die Wirkung des Bilderbuches in großem Maße beeinträchtigen. Zwar ist die Farbe für Kinder eher unwichtig, dennoch sollte sie naturnah sein, um die Gegenstände erkennbar zu machen. Die Betrachter entwickeln aufgrund der verschiedenen Farben verschieden Emotionen. „Andererseits sei die Farbgebung durchaus von Bedeutung, und zwar was die emotionale Einstellung des Kindes zur Abbildung anbelangt: Helle und kräftige Farben wirkten anziehend, düstere hingegen abstoßend, da sie beim Betrachter Beklemmungen hervorrufen könnten. (Vgl. Maier 1987, S. 30)“ („Bilderbücher machen“ - Ein Weg  zum eigenen Bilderbuch, 1999, Seite 76). Die Gefühle der Bilderbuchbetrachter lassen sich also durch die Farbwahl steuern. Während Walkhoff betont, dass Kinder im Vorschulalter keinen Wert auf Perspektive und realistische Raumordnung legen, fragt Schmidt-Dumont explizit nach der Art der Perspektive und  den Gefühlen, die durch diese hervorgerufen werden sollen. „Wird eine ungewöhnliche Blickrichtung angewendet (Froschperspektive von unten oder Vogelperspektive von oben)? Welche Gefühle sollen damit erzeugt werden?“ (Kriterien für die Bilderbuchbeurteilung, 1997, Seite 98) Insgesamt spricht Walkhoff dem Bilderbuchgestallter mehr Freiheiten zu als Schmidt-Dumont. Nach ihr müssen die Darstellungen keinesfalls streng naturalistisch gestaltet sein. „Dieses Kriterium ergibt sich aber im Wesentlichen aus der oben genannten Naturtreue. Es beinhaltet nicht die Forderung nach streng naturalistischen Bildern, sondern lässt einen weiten Spielraum, der auch künstlerische Überformungen, wenn sie der Übermittlung eines Gesamteindrucks dienen, mit einschließt.“(„Bilderbücher machen“ - Ein Weg  zum eigenen Bilderbuch, 1999, Seite 76). Der Künstler kann in der Bildgestaltung also getrost alle Freiheiten nutzen, um den Inhalt des Buches zu verdeutlichen.

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Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Anna spielt Mama - Analyse eines Bilderbuchs
Hochschule
Universität Duisburg-Essen
Note
2,0
Jahr
2004
Seiten
13
Katalognummer
V93797
ISBN (eBook)
9783638073219
Dateigröße
360 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Anna, Mama, Analyse, Bilderbuchs
Arbeit zitieren
Anonym, 2004, Anna spielt Mama - Analyse eines Bilderbuchs, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/93797

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