Kinder und Fernsehen

Fernsehaneignung von 2 bis 10-Jährigen


Seminararbeit, 2008

20 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Was ist Medienaneignung, wodurch wird sie beeinflusst?

2 Fernsehnutzung der Eltern

3 Fernsehnutzung der Kinder
3.1 Fernsehnutzungsdaten der Kinder
3.2 Was suchen Kinder in Fernsehangeboten?
3.3 Der kleine Unterschied
3.4 Sozioökonomische Unterschiede in der TV Nutzung

4 Fazit

5 Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Das Fernsehen ist das Leitmedium unserer Zeit. In fast jedem Haushalt ist mindestens ein Gerät vorhanden, der Fernseher ist nicht selten der Mittelpunkt des Wohnzimmers, ist den ganzen Tag eingeschaltet und untermalt mit Ton und Bild den Alltag der Familien.

So nehmen schon kleinste Kinder dieses Medium wahr, wachsen damit auf und eignen es sich quasi nebenbei an.

Doch wie genau sieht diese Fernsehaneignung aus? Was schauen Kinder gern und warum, wie lange sitzen sie durchschnittlich vor dem Apparat? Wo liegen Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen und welche Möglichkeiten gibt es für Eltern, ihre Kinder bei der Fernsehaneignung zu unterstützen und vor schädlichen Einflüssen zu bewahren?

1.1 Was ist Medienaneignung, wodurch wird sie beeinflusst?

Wie also findet Fernsehaneignung oder allgemeiner gesagt, wie findet Medienaneignung statt und wodurch wird sie beeinflusst?

Zuerst einmal muss gesagt werden, dass Medienaneignung ein aktiver Prozess ist, der vom Individuum ausgeht, welches sich dem Medium bewusst zuwendet. Am Anfang dieses Prozesses steht die Selektion. Welchem Medium wende ich mich zu? Einem Buch oder doch lieber einer TV - Sendung. Anschließend erfolgt „die Wahrnehmung, Bewertung und Verarbeitung [der medialen] Botschaften und Handlungsoptionen aus Sicht der Subjekte unter Einbezug ihrer - auch medialen - Lebenskontexte“1. Bei der Aneignung spielen also das soziale Umfeld, die kognitiven und sozial - moralischen Fähigkeiten und die handlungsleitenden Themen des Individuums eine Rolle. Sie beeinflussen die medienbezogenen Fähigkeiten. „Vom Entwicklungsstand der Heranwachsenden hängt ab, wie sie Medien handhaben, verstehen und interpretieren können.“2 Der Entwicklungsstand der kognitiven Fähigkeiten beeinflusst „das Verständnis und die Handhabung der Medien, während die sozial-moralischen Fähigkeiten ebenfalls Einfluss auf das Verständnis und darüber hinaus auf die Interpretation von Medien haben.“3 Dazu kommt, dass wachsende Fernseherfahrung natürlich ebenfalls die fernsehbezogenen Fähigkeiten beeinflusst. Je nach Alter und sozialem Umfeld sehen sich die Subjekte verschiedenen Problemlagen gegenüber, suchen Vorbilder für ihre Entwicklung hin zum „richtigen“ Mann oder zur begehrenswerten Frau, welche sie durch Nutzung bestimmter Medieninhalte zu bewältigen suchen. So ergeben sich auch Medienpräferenzen.

Auf diese handlungsleitenden Themen und genderbezogene Vorlieben wird später noch näher eingegangen.

2 Fernsehnutzung der Eltern

„Wie alles alltägliche Verhalten entwickelt sich das kindliche Medienverhalten im sozialen Rahmen der Familie, in Nachahmung und in Interaktion mit dem Handeln der Familienmitglieder, besonders mit den bedeutsamen Bezugspersonen“4. Deshalb ist es wichtig über die Einstellung zu Medien und die Mediennutzung durch die Eltern informiert zu sein.

In 99% aller Haushalte ist mindestens ein Fernsehgerät vorhanden, so dass es nicht verwundert, wenn 89% der befragten Eltern angeben, dass das Fernsehen für sie das Medium mit der größten Wichtigkeit ist5. „Entsprechend rangiert bei den Eltern von Vorschulkindern das Fernsehen mit 84% an der Spitze der täglichen/ fast täglichen Medienaktivitäten[…]“6. Dabei sehen Eltern im Durchschnitt täglich 175 Minuten fern, im Vergleich zu gleichaltrigen Erwachsenen in Haushalten ohne Kinder nur 4 Minuten pro Tag weniger7. Dabei schauen Eltern nachmittags weniger fern als Erwachsene ohne Kinder und der Nutzungshöhepunkt am Abend liegt bei 21.30Uhr und damit rund eine halbe Stunde später als bei Kinderlosen8. Als Gründe für den Fernsehgenuss geben Eltern, ähnlich wie Kinder und Jugendliche Spaß(94%), Information(92%) und Entspannung(90%) an9. Die Nutzung des Fernsehens aus Gewohnheit nennen 71% der Eltern als Grund zum Einschalten des Geräts. Orientierungshilfe im Alltag erhoffen sich 39% der Eltern und 32% bekämpfen mit dem Medium die Einsamkeit10. Um all diese Bedürfnisse zu befriedigen, nutzen Eltern vor allem RTL, Pro7 und SAT.111.

3 Fernsehnutzung der Kinder

Das Fernsehen hat Kindern etwas zu bieten. Das bemerken diese spätestens mit Eintritt in den Kindergarten, wenn der Kontakt mit Gleichaltrigen zunimmt und somit auch der Kontakt zu Figuren und Spielzeugen die im Zuge der crossmedialen Vermarktung von Filmen und Fernsehsendungen die Kinderzimmer erobern.

Aber wie lange sollten Kinder fernsehen und wie lange sehen sie tatsächlich? Was sehen Kinder gerne und warum? Vor welchen Inhalten sollte man sie bis zu einem gewissen Alter schützen? Und wie und wo finden Eltern Hilfen für ihre Medienerziehung zu haus und Informationen über geeignete Sendungen?

3.1 Fernsehnutzungsdaten der Kinder

Wie oben beschrieben, schauen Eltern täglich durchschnittlich 175 Minuten fern. Oft tun sie dies mit ihren Kindern gemeinsam, besonders, wenn die Kinder jünger sind12. Aber Kinder schauen auch morgens vor Schule oder Kindergarten oder am Wochenende allein oder mit Geschwistern fern.

[...]


1 http://www.jff.de/zappen/?BE_ID=4 (letzter Zugriff 26.02.2008)

2 http://www.jff.de/zappen/?BE_ID=4&IN_ID=6 (letzter Zugriff 26.02.2008)

3 (letzter Zugriff 26.02.2008)

4 Hans-Dieter Kübler; Wolfgang H. Swoboda. „Wenn die Kleinen fernsehen“

Forschungsprojekt über die Bedeutung des Fernsehens in der Lebenswelt von Vorschulkindern DLM-Band 7, VISTAS Verlag GmbH Berlin, 1998, S.24

5 Sabine Feierabend; Inge Mohr. Mediennutzung von Klein und Vorschulkindern Ergebnisse der ARD/ZDF-Studie „Kinder und Medien 2003“. In: Media Perspektiven. 2004, H.4, S.454

6 ebd.

7 Ole Hofmann. Sehen Familien anders fern?. In: TELEVIZION 2001, H.14, S.2

8 ebd.

9 Sabine Feierabend; Inge Mohr. Mediennutzung von Klein und Vorschulkindern. Ergebnisse der ARD/ZDF-Studie „Kinder und Medien 2003“. In: Media Perspektiven. 2004, H.4, S.454

10 ebd.

11 Ole Hofmann. Sehen Familien anders fern?. In: TELEVIZION 2001, H.14, S.3

12 Sabine Feierabend; Inge Mohr. Mediennutzung von Klein und Vorschulkindern. Ergebnisse der ARD/ZDF-Studie „Kinder und Medien 2003“. In: Media Perspektiven. 2004, H.4, S.459, Tabelle 5

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Kinder und Fernsehen
Untertitel
Fernsehaneignung von 2 bis 10-Jährigen
Hochschule
Universität Leipzig  (Medienpädagogik und Weiterbildung)
Veranstaltung
Medienaneignung im ersten Lebensjahrzehnt
Note
1,7
Autor
Jahr
2008
Seiten
20
Katalognummer
V93332
ISBN (eBook)
9783640098040
ISBN (Buch)
9783640336364
Dateigröße
522 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Kinder, Fernsehen, Medienaneignung, Lebensjahrzehnt
Arbeit zitieren
Josephin Reichert (Autor:in), 2008, Kinder und Fernsehen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/93332

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Titel: Kinder und Fernsehen



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