Die Bodenschätze Südamerikas


Hausarbeit (Hauptseminar), 2008

32 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Abbau fossiler Brennstoffe in Südamerika
2.1 Erdöl in Südamerika
2.1.1 Erdöl- Produktion, Verbrauch und Export in Südamerika
2.1.2 Erdölreserven in Südamerika
2.2 Erdgas in Südamerika
2.2.1 Erdgas- Produktion und Verbrauch in Südamerika
2.2.2 Erdgasreserven in Südamerika
2.3 Steinkohleförderung in Südamerika

3 Eisen- und Stahlindustrie in Brasilien
3.1 Eisenerz- Förderung und Reserven in Brasilien
3.2 Weltwirtschaftliche Bedeutung der brasilianischen Eisenerförderung und Stahlindustrie

4 NE- Metalle
4.1 Kupferförderung in Chile und Peru im Internati onal en Kontext
4.2 Bauxitförderung und Aluminiumindustrie in Brasilien
4.3 Zinkförderung in Peru

5 Edelmetalle
5.1 Gold- und Silberförderung in Südamerika am Beispiel Peru

6 Soziale und ökologische Probleme des Kleinbergbaus

Abbildungsverzeichnis:

Abbildung 1: Fossile Brennstoffreserven in Südamerika

Abbildung 2: Erdölproduktion in Südamerika

Abbildung 3: Erdölexporte aus Südamerika

Abbildung 4: Zertifizierte Erdölreserven und verbleibende Produktionsjahre

Abbildung 5: Erdgasproduktion in Südamerika

Abbildung 6: Steinkohle in Südamerika

Abbildung 7: Eisenerzreserven in Lateinamerika

Abbildung 8: Eisenerzausfuhren aus Brasilien

Abbildung 9: Transportinfrastruktur der brasilianischen Eisenerzindustrie

Abbildung 10: Lateinamerikanische Reserven der Stahlveredler

Abbildung 11 : Ausfuhr von Raffinadekupfer und Kupfererzen

Abbildung 12: Weltweite Kupfer- Produktion und Nachfrage 2006

Abbildung 13: Kupferimporte aus Chile und Peru ausgewählter Staaten (06)

Abbildung 14: Bauxitförderung in Lateinamerika

Abbildung 15: Zinkförderung in Peru

Abbildung 16: Silberförderung in Peru

Abkürzungsverzeichnis:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

Die vorliegende Arbeit thematisiert die Bodenschätze des südamerikanischen Kontinents. Zuerst wird dabei auf die Produktion und Reserven der Fossilen Brennstoffe Erdöl, Erdgas und Steinkohle in Südamerika eingegangen. In diesem Zusammenhang werden auch die Außenhandelströme mit diesen Primärenergieträgern dargestellt.

Im Anschluss daran werden die Vorkommen der südamerikanischen Bergbau- und Tagebauindustrie beschrieben. Wobei die Vorkommen an Eisen, ausgewählten NE- Metallen und Edelmetallen behandelt werden. Die Produktionszahlen, Reserven und der mit diesen Bodenschätzen betriebene Außenhandel wird beleuchtet, ergänzt um die ebenfalls wichtig Bedeutung des jeweiligen Rohstoffes im internationalen Kontext; Einige Rohstoffe sind in vielen Regionen der Welt vorzufinden während andere Rohstoffe primär nur in einer Teilregion der Welt vorkommen. Dabei ist es interessant herauszufinden, ob der südamerikanische Kontinent über Bodenschätze verfügt die überwiegend nur dort vorkommen und es zu einer Abhängigkeitsbeziehung kommt. Ebenso wird die Frage aufgearbeitet, ob die geförderten Bodenschätze auf dem südamerikanischen Kontinent eine Weiterverarbeitung im Förderland erfahren oder ausschließlich gefördert und danach exportiert werden und ob ein Großteil der wirtschaftlichen Wertschöpfung die Region verlässt.

Neben der ökonomischen Analyse der Bedeutung südamerikanischer Bodenschätze für die Staaten Südamerikas, werden die ökologischen und sozialen Folgeschäden der Bergbauindustrie aufgegriffen und nicht außer Acht gelassen. Der letzte kleine Teil der Arbeit setzt sich mit den Problemen des Kleinbergbaus in Südamerika auseinander, der mehr Arbeitsplätze generiert als der industriell betriebene Bergbau, aber nur einen geringen Teil zur Gesamtförderung der Bodenschätze beiträgt. Hier sind die ökologischen und sozialen Folgen ein erstzunehmendes Problem für das in Zukunft Lösungsansätze gefunden werden sollten.

2 Abbau fossiler Brennstoffe in Südamerika

Die Förderung der drei wichtigsten fossilen Brennstoffe Erdöl, Erdgas und Steinkohle ist auf die Staaten Südamerikas ungleich verteilt. Dies ist durch den Umstand begründet, dass sich die wichtigsten Erdöl- und Erdgasfelder auf die Gebiete rund um den größten See Lateinamerikas (Maracaibo) und das Orinocodelta verteilen. Das Orinocodelta und der See von Maracaibo befinden sich beide in Venezuela und bewirken eine starke Konzentration der südamerikanischen Erdöl- und Erdgasvorkommen auf diese geographische Teilregion Südamerikas. Dem Abbau von Steinkohle wird in Südamerika, aufgrund vergleichsweise niedrigerer Reservevorkommen, weniger Aufmerksamkeit geschenkt. Die größten Steinkohlereserven verzeichnen die Staaten Brasilien, Kolumbien sowie Venezuela. Die folgende Karte der fossilen Brennstoffreserven Südamerikas veranschaulicht die geographische Verteilung der wichtigsten Erdöl-, Erdgas- und Steinkohlereserven Südamerikas.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Dabei ist zu beachten, dass sich die Angaben zu den Erdöl- und Erdgasreserven auf konventionell förderbares Erdöl und Erdgas beziehen. Unkonventionell förderbare Vorkommen, wie Ölschiefer, Ölsande auf der einen Seite und biogene Gase, Methangas und Gashydrate auf der anderen Seite, die unter den heutigen technischen und wirtschaftlichen Bedingungen noch nicht gefördert werden, finden keine Berücksichtigung in der aufgeführten Karte (Campell u.a., 2007: 25ff). Diese Tatsache ist vor allem im Hinblick auf die Schwerölvorkommen im Orinoco- Becken Venezuelas sehr interessant, da „dieses riesige Vorkommen sogar mehr Öl als der Nahe Osten“ (Campell u.a., 2007: 42) enthält.

2.1.1 Erdöl- Produktion, Verbrauch und Export in Südamerika

Die südamerikanische Erdölproduktion wird zu einem großen Teil von den Erdölvorkommen Venezuelas getragen. Im Jahr 2006 betrug die Erdölproduktion des Landes 2.824.000 Barrels pro Tag und trägt damit bei einer südamerikanischen Gesamtproduktion von 6.721.000 gerundete 42% der Erdölproduktion in Südamerika. Neben Venezuela hat die Erdölproduktion von Brasilien einen hohen Anteil an der südamerikanischen Gesamtproduktion. Mit 1.809.000 Barrels pro Tag im Jahr 2006 fallen 26% der Erdölproduktion auf Brasilien. Zusammen deckt die Erdölproduktion Brasilien und Venezuelas 68% der gesamten Erdölproduktion Südamerikas ab. Abbildung 2 verdeutlicht diese Zahlen und ergänzt die historische Entwicklung der Erdölproduktion. Diese Entwicklung verlief in den letzten 10 Jahren (1996-2006) auf einem ausge- in 1.000 Barrel pro Tag 8000 7000 6000 5000 4000 3000 2000 1000 0 glichenem Niveau und weißt über diesen Zeitraum einen geringen Produktionszuwachs auf. Auffällig hierbei ist jedoch, dass Brasilien seine Produktionskapazitäten in diesem Zeitraum mehr als verdoppelt hat, während Venezuela, Kolumbien und Argentinien eine leichte Drosselung der Erdölproduktion vorweisen. Die Gründe für die starken Kapazitätszuwächse in Brasilien gehen maßgeblich auf den gesteigerten Inlandsverbrauch nach Erdöl und verminderte Erdölimporte zurück. Mit dem brasilianischen Energiekonzern Petrobas an der Spitze hat sich Brasilien das Ziel gesetzt, „die Autarkie in der Energieversorgung“ (Hoffmann 2006) herzustellen. Die brasilianische Produktionskapazität von 1,91 Millionen Barrel pro Tag im Jahr 2006 wird bei dem „geschätzten Bedarf von ganz Brasilien, der zwischen 1,85 und 1,9 Millionen Barrel liegf‘(Hoffmann, 2006) gerecht, und das Land ist damit von jeglichen Importen unabhängig. Für andere Staaten in Südamerika, die einen wesentlich niedrigeren Erdölverbrauch aufweisen als Brasilien, bewirkt die überschüssige Erdölproduktion den Export von Erdöl. Allen Voran erwirtschaften die Staaten Kolumbien, Argentinien, Ecuador und Venezuela Erdöl, dass neben der Selbstversorgung des Landes für den Export bestimmt ist. Die Erdölexporte der vergangenen Jahre sind in Abbildung 3 dargestellt und es ist deutlich der hohe Anteil der venezuelanischen Erdölexporte an den Gesamtexporten zu

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

erkennen. Der Großteil dieser Exporte verlässt den Kontinent in die Richtung der USA und Europa (Britisch Petroleum, 2007: S.21), während die verbleibenden Mengen die umliegenden südamerikanischen Staaten versorgen.

2.1.2 Erdölreserven in Südamerika

Der Blick auf die Erölreserven Südamerikas und die damit verbundene Nachhaltigkeit der Erdölproduktion eines Landes unterstreicht die herausragende Rolle von Venezuela. Während alle anderen südamerikanischen Staaten bei gleich bleibender Jahresproduktion schon in den nächsten 5-25 Jahren an ihre Grenzen stoßen, ist davon auszugehen, dass Venezuela die nächsten 80 Jahre auf gleich bleibendem Level Erdöl fördern kann.Dieser Zusammenhang wird in Abbildung 4

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4: Zertifizierte Erdölreserven und verbleibende Produktionsjahre

Quelle: Eigene Graphik, Eigene Berechnung Quelle der Grunddaten: British Petroleum 2007, 8-11

deutlich. Setzt man zukünftig einen weiter steigenden Ölpreis voraus, können die derzeit zertifizierten Reserven in Venezuela weiter ausgebaut werden. Denn ein hoher Ölpreis „macht die Ausbeutung der extraschweren Rohölreserven im Orinoco-Becken rentabel“(Leidel a, 2006). Auf einem „70 Kilometer breiten Streifen parallel zum Orinoco Fluss liegen die wohl größten Erdölreserven der Welt.“ (Leidel a, 2006) Die Regierung in Venezuela notiert die Reserven auf „1370 Milliarden Barrel, davon seien mit der heutigen Technik 236 Milliarden förderbar.“ (Leidel a, 2006) Da jedoch die Förderung dieser Schwerölreserven nur mit einem „großen Energie- und Wasseraufwand“ (Campell, J. Collin u.a., 2007: 42) durchgeführt werden kann, ist zumindest die von der Regierung angegebene Höhe der zusätzlichen Reserven kritisch zu hinterfragen. Wenngleich die Aussicht auf neue Reservequellen bei weiter steigendem Rohölpreis gegeben ist.

Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass die Produktionen und die Ausfuhren von Erdöl aus Südamerika durch Venezuela dominiert werden. Insgesamt liegen 8,6 % der zertifizierten Weltreserven in Südamerika (vgl. Abbildung 1, S.5).

2.2.1 Erdgas- Produktion und Verbrauch in Südamerika

Der Erdgasmarkt in Südamerika konnte in den zurückliegenden 10 Jahren ausgesprochen hohe Wachstumsraten verzeichnen, dient dabei aber ausschließlich der südamerikanischen Subsistenzversorgung. Dieser große Nachfrageanstieg nach Erdgas als Energieträger ist hauptsächlich auf die umfassenden Strukturreformen in Südamerika zurückzuführen, die zu einem hohen Wirtschaftswachstum bei gleichzeitigem Anstieg des Energiebedarfs führten (Rempel, 2006: 1). Der steigende Verbrauch von Erdgas als Energieträger wird bei Betrachtung der Erdgasproduktion der letzten 10 Jahre deutlich. Im Zeitraum von 1996 bis 2006 sind die Produktionskapazitäten von 74,3 auf 107,1 Milliarden Kubikmeter um ca. 45% gestiegen. Bei Betrachtung der in Abbildung 5 dargestellten Zeitreihen wird deutlich, dass die Erdgasproduktion in Argentinien und Venezuela den Löwenanteil ausmacht. Allerdings ist zu beachten, dass die dynamischste Entwicklung der Erdgasproduktion auf Bolivien fällt. Von 1996 bis 2006 hat sich die bolivianische Erdgasförderung von 3,2 auf 11,5 Milliarden Kubikmeter mehr als verdreifacht.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[...]

Ende der Leseprobe aus 32 Seiten

Details

Titel
Die Bodenschätze Südamerikas
Hochschule
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen  (Geographisches Institut)
Note
1,7
Autor
Jahr
2008
Seiten
32
Katalognummer
V92963
ISBN (eBook)
9783638070249
ISBN (Buch)
9783638955256
Dateigröße
648 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Bodenschätze, Kupfer, Codelco, Südamerika, Chile, Aluminium, Eisenerz, Brasilien
Arbeit zitieren
Alexander Aust (Autor:in), 2008, Die Bodenschätze Südamerikas, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92963

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