Krisen in der Beziehung


Seminararbeit, 2001

14 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Krisenpotentiale
2.1 Definition Krise
2.2 Konfliktverlauf
2.3 Ursachen von Krisen

3. Gefahr durch Krisen

4. Funktionen von Krisen

5. Bedingungen einer befriedigenden Partnerschaft
5.1 Gleichberechtigung und Kommunikation
5.2 Zeitpunkt und Ort von Auseinandersetzungen
5.3 Mit Eifersucht umgehen
5.4 Grundregeln der Kommunikation

6. Professionelle Hilfe
6.1 Mediation
6.2 Trennung

7. Schlußbemerkung

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Geht es um Liebe, Partnerschaft oder Ehe, so passen Streit, Konflikt und Macht nicht recht in das Glücks-Konzept. Noch in den 70er Jahren wurde Ärger in der modernen Gesellschaft als Tabu betrachtet, denn Ärger und Streit galten weder als „männlich“ oder „weiblich“ noch als„vornehm“. Man gab vor, so etwas gäbe es nicht (vgl. Bach 1970). Man kann Auseinandersetzungen, Streitigkeiten, und Konflikte jedoch nicht unbeachtet lassen wenn man über Liebe spricht. Die alltägliche Praxis zeigt, daß eine Liebesbeziehung ohne Konflikte beinahe ein Ding der Unmöglichkeit ist. Befragt man Ehepaare zu diesem Thema, so „erleben praktisch alle im Verlauf der Entwicklung und auf gewissen Gebieten bestimmte Konflikte und Probleme.“ (Prodöhl 1979:113).

Sind die Konflikte ernsthafter und tiefgehender Natur, und können die beteiligten Partner nicht angemessen mit der Situation umgehen, so tritt häufig eine Krise auf. Ob eine problematische Situation von der einzelnen Person als Krise angesehen wird, oder nur als ein kleiner Streit, ist bei jedem Menschen anders. Die subjektive Art der Betrachtung, sowie auch die Dauer der Krisensituation hängt individuell von Erfahrungswerten ab. Besonders in der frühen Kindheit liegt der Grundstein für das Erlernen von Krisenbewältigung. Konnten die Grundkrisen im Kindesalter gut bewältigt werden, so trägt dies zu einer leichteren Überwindung von Krisen in späteren Lebensabschnitten bei (vgl. Prodöhl 1979).

Die vorliegende Arbeit soll den Aspekt der Krise in einer Liebesbeziehung näher beleuchten. So werden Krisenpotentiale, Gefahr durch Krisen und auch Funktionen von Krisen für eine Partnerschaft erörtert. Im weiteren soll gezeigt werden, wie eine befriedigende Beziehung geschaffen und erhalten werden kann. Dafür werden die entsprechenden Bedingungen vorgestellt. Als Faktor für den Ausweg aus einer sehr schlimm empfundenen Krise wird als Abschluß die Möglichkeit der professionellen Hilfe in Partnerschaftskonflikten diskutiert.

2. Krisenpotentiale

2.1 Definition Krise

Der Begriff Krise stammt aus dem Griechischen, abgeleitet vom Wort Krísis und bedeutet „Entscheidung“. Eine Krise gilt im allgemeinen und in der Psychologie als eine schwierige Situation, als der Wendepunkt einer Entwicklung oder eine Entscheidungssituation (Meyers großes Taschenlexikon 1992).

2.2 Konfliktverlauf

Die Krise in einer Partnerschaft wird im allgemein herrschenden Verständnis als „eine subjektiv als belastend wahrgenommene und empfundene Veränderung“ (Herrmann 2001:241) verstanden. Eine Krise entsteht dann, wenn sich die Balance durch Außen- und Inneneinflüsse hinsichtlich positiver und negativer Verstärker für einen oder beide Partner erheblich verändert (vgl. Mandel 1974). Entweder gehen die positiven Verstärker in ihrer Häufigkeit merklich zurück oder unangenehme Verstärker nehmen deutlich zu, man kann z.B. unangenehmen Situationen nicht mehr aus dem Weg gehen. Die Partner verlieren ihre Sicherheit im Umgang miteinander, da sie ihr gegenseitiges Verhalten nicht mehr verlässlich voraussagen können. Somit entsteht ein Prozeß der Neubildung von Interaktions- regeln.

Ob der Konflikt oder die Krise zu Lösungsansätzen und positiven Veränderungen in der Beziehung führt oder nicht, hängt von der Bewältigungskompetenz der Partner ab. Im Idealfall erzielt das Paar ein schöpferisches Gleichgewicht, daß für beide Seiten befriedigend ist. Geht es schlechter aus, so entsteht ein chronischer Streit ohne jegliche Lösungsfindung, der auf die Dauer zur Zerstörung der Beziehung führt.

Aus der unangenehmen Situation ohne sichtbaren Ausweg kann eine Einschränkung der Lebensmöglichkeiten beider Partner entstehen. Frustration, Distanzierung und Zorn prägen das Bild einer solchen Auswirkung.

Schlimmer noch kann es kommen, wenn eine Konfliktsituation die Unterdrückung der Bedürfnisse eines Partners mit sich bringt, was auf die Dauer zu psychischem Ungleichgewicht bis hin zu ernsthaften Störungen führen kann (vgl. Mandel 1974).

2.3 Ursachen von Krisen

Krisen können durch viele Ursachen hervorgerufen werden. Im folgenden die hauptsächlichen Punkte:

> Personale Veränderung entweder beider oder einer Person.

Die Partner entdecken beim anderen Eigenschaften oder Merkmale, die am Anfang der Beziehung unwichtig waren oder ignoriert wurden. Entweder überwogen die positiven Anteile stark oder das negative Merkmal wurde einfach verdrängt, weil es nicht in das traumhafte Bild der neuen Liebe paßte. Auch kann es vorkommen, daß Eigenschaften des Partners, die anfangs als anziehend wirkten, mit der Zeit als störend empfunden werden aus dem gleichen Grund wie zuvor beschrieben.

> Das Aufgeben illusorischer Vorstellungen vom Partner

Die illusorischen Vorstellungen der anderen Person müssen realistischeren Sichtweisen weichen. Der am Anfang erweckte (durchweg positive) Eindruck der anderen Person kann nicht auf lange Dauer aufrecht erhalten werden, da die Partner sich Traumbildern hingegeben haben.

> Umstellungen des alltäglichen Verhaltens in der Zweierbeziehung

Die anfängliche Verliebtheit ist geschwächt, im Alltag des Paares kann Langeweile auftreten und ebenfalls zu Desillusionierung führen.

> Veränderungen in den Beziehungen nach außen

Z.B. berufsbedingte Umorientierung oder Veränderung des Bekannten- kreises durch neue Aktivitäten kann ein Ungleichgewicht und Unzufriedenheit in der Beziehung hervorrufen.

> Eifersucht

Ob begründet oder nicht, Eifersucht (eigentlich ein normaler Affekt) in zu starkem Maße ist oft der Auslöser für psychische und physische Beschwerden, sowie für unkontrollierte Ausbrüche, aus denen eine Krise entstehen kann.

> Einflüsse und Einbrüche Dritter, Seitensprung

Wenn es sich um eine Beziehung im traditionellen Sinne handelt, bei der Treue zu den obersten Geboten gehört, sind Konflikte beim Auftauchen einer dritten Person geradezu vorprogrammiert (vgl. Herrmann 2001, Reich 1991).

[...]

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Krisen in der Beziehung
Hochschule
Universität Münster  (Institut für Soziologie)
Veranstaltung
Katastrophe oder Chance? Die Trennung von Liebesbeziehungen
Note
1,0
Autor
Jahr
2001
Seiten
14
Katalognummer
V92764
ISBN (eBook)
9783638066877
ISBN (Buch)
9783638952958
Dateigröße
400 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Krisen, Beziehung, Katastrophe, Chance, Trennung, Liebesbeziehungen
Arbeit zitieren
Viktoria Kruse (geb. Bahle) (Autor:in), 2001, Krisen in der Beziehung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92764

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