Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1. LÄNGERFRISTIGE UNTERRICHTSZUSAMMENHÄNGE
1.1 Hinweise zur Lernausgangslage
1.2 Themen des Unterrichtsvorhabens
2. PLANUNGSENTSCHEIDUNGEN ZUR UNTERRICHTSSTUNDE
2.1 Aktueller Kompetenzstand am Beginn der Unterrichtsstunde
2.2 Hausaufgaben
2.2.1 Hausaufgaben zur Stunde
2.2.2 Hausaufgaben zur Folgestunde
2.3 Angestrebter Kompetenzstand am Ende der Stunde
2.3.1 Kompetenzschwerpunkt
2.3.2 Stufen des Kompetenzaufbaus
2.3.3 Bezug zu den Kompetenzerwartungen
2.4 Unterrichtsverlaufsplan
3. LITERATURVERZEICHNIS
4. ANHANG
1. Längerfristige Unterrichtszusammenhänge
1.1 Hinweise zur Lernausgangslage
Bei der Lerngruppe handelt es sich um einen Französischkurs der sechsten Klasse (1. Lernjahr), die zweimal wöchentlich (a 90 Minuten) im Fach Französisch unterrichtet wird. Der Kurs setzt sich aus 21 Teilnehmern (13 Mädchen, 8 Jungen) zusammen, wobei anzumerken ist, dass vier S’uS im Laufe des Schuljahres die Lerngruppe verlassen haben. In der Regel sind die S’uS immer anwesend, sodass eine reibungslose Kontinuität bei der Durchführung der Unterrichtssequenzen gewährleistet wurde.
Insgesamt handelt es sich um eine schwächere Lerngruppe. In der gesamten Jahrgangsstufengruppe 6 gibt es viele S’uS, die von der Grundschule keine gymnasiale Empfehlung erhalten haben. Folglich ist das Erlernen einer zweiten Fremdsprache dementsprechend schwer. Obwohl in diesem Französischkurs regelmäßig schriftliche Wortschatzüberprüfungen stattfinden, werden die neuen Vokabeln nicht gelernt. Dies wirkt sich auch negativ auf die Aktivität des Klassengesprächs aus. Die S’uS haben außerdem große Schwierigkeiten, Aufgaben in Form von Gruppen- oder Partnerarbeit durchzuführen. Es ist dennoch wichtig zu betonen, dass die S’uS sehr wissbegierig sind und versuchen, sich immer am Unterrichtsgeschehen zu beteiligen. Außerdem findet man in diesem Kurs auch zwei bis drei S’uS die im Bereich „gut“ bis „sehr gut“ stehen und alle Aufgaben zielgerecht und sorgfältig bearbeiten.
Einsprachiger Französischunterricht findet in diesem Kurs aus zwei Gründen nicht statt. Zunächst wurde innerhalb der Fachschaft Französisch beschlossen, dass eine progressive Einsprachigkeit abgezielt ist. Das bedeutet, dass die S’uS in den ersten Lernjahren die Arbeitsanweisungen und Erläuterungen bestimmter sprachlicher Phänomene immer auf Deutsch erfolgt, aber die eigentlichen Aufgaben in der Fremdsprache erledigt werden. Außerdem erlaubt das niedrige Lernniveau dieses Kurses keinen einsprachigen Unterricht, weil viele S’uS nicht wissen, was von ihnen erwartet wird.
Ein weiteres wichtiges Ritual ist zu Beginn einer jeden Stunde der Satz ,,On est quel jour aujourd’hui“, in der die S’uS zusammen im Plenum einmal laut das Datum auf Französisch nennen, damit die Lehrkraft dieses korrekt an die Tafel schreibt. Diese Ritualisierung hat den Vorteil, dass gerade eine solch frühe Lerngruppe jedes Mal mit den elementaren französischen Zahlen konfrontiert wird und die S’uS gut in den Französischunterricht ankommen.
Das Leitmedium des Französischunterrichts ist das Lehrwerk  Plus! Nouvelle Éditi- on. In der Unité 5 Au Collège haben die S’uS einen Einblick in das französische Schulsystem bekommen können. Sie haben ebenfalls den Tagesablauf gleichaltriger frankophoner Jugendlicher kennengelernt und somit eine Menge soziokulturelles Orientierungswissen erworben. Des Weiteren wurden die jungen Lerner dazu angehalten, ihre Schultage mit denen der Schulbuchfiguren zu vergleichen.
In Bezug auf die funktionale kommunikativen Kompetenzen wurde ein besonderer Akzent auf das Schreiben von kurzen Texten gelegt, indem die S’uS ihren eigenen individuellen Schultag beschreiben.
1.2 Themen des Unterrichtsvorhabens
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2. Planungsentscheidungen zur Unterrichtsstunde
2.1 Aktueller Kompetenzstand am Beginn der Unterrichtsstunde
Nachdem die S’uS in der vorherigen Stunde im Plenum zusammen den dritten Lektionstext Le programme gelesen haben und anhand dessen, sowohl neue grammatikalische Strukturen (Formulierung offener Fragen) und neue Wörter erlernt haben, findet in der Besucherstunde die Planung und Durchführung eines Dialoges statt, in dem die S’uS ein Programm für den Austausch mit einer französischen Schule in Dortmund planen. Der Anspruch dieser Aufgabe liegt darin, dass die S’uS ein interessantes Programm erarbeiten, indem sie (I) zunächst selbst wissen, was man einem französischen Austauschschüler in Dortmund zeigen kann, (II) sie wissen, wie sie auf die Vorschläge ihres Partners eingehen und ggf. Alternativen nennen können und (III) die Bereitschaft zeigen, diesen Dialog im Plenum vorzustellen und von ihren S’uS Feedback zu erhalten.
Wie bereits genannt, handelt es sich hierbei um eine Lerngruppe, die noch nicht gut mit kooperativen Lernmethoden vertraut ist, weil innerhalb des gesamten Jahrgangs viele Probleme im Arbeitsverhalten, der Kooperationsbereitschaft und der Leistungsbereitschaft vorhanden sind. Dennoch wird der Dialog in der Besucherstunde sukzessiv aufbereitet, sodass innerhalb der Unterrichtseinheit eine Progression vom begleitenden hin zum selbstständigen Lernen stattfindet.
Die Lerngruppe ist es nicht gewöhnt im Unterricht durchgängig die Zielsprache zu benutzen und sie tendieren oft dazu, ins Deutsche zu wechseln. Die Dialogsituation hat hierbei den Vorteil, dass die notwenigen Informationen (Was können wir machen?) und die dazugehörigen Phrasen zur Rückmeldung (Ich bin einverstanden/ nicht einverstanden) den S’uS bekannt sind, weil sie vorher im Plenum gesammelt werden. Außerdem haben die S’uS die Möglichkeit, Notizen während der Arbeitsphase zu machen, sodass sie immer wieder etwas haben, auf das sie sich stützen können, wenn sie nicht weiter wissen sollten.
2.2 Hausaufgaben
2.2.1 Hausaufgaben zur Stunde
Da in der vorherigen Stunde der Text Le programme gelesen und thematisch vorentlastet wurde, sollten die S’uS als Hausaufgabe die neu erlernten sprachlichen Mittel (Grammatik & Wortschatz) wiederholen und in der Lage sein, sie produktiv anwenden zu können.
2.2.2 Hausaufgaben zur Folgestunde
Da es sich um die erste Hälfte einer Doppelstunde handelt, werden keine Hausaufgaben aufgegeben.
2.3 Angestrebter Kompetenzstand am Ende der Stunde
2.3.1 Kompetenzschwerpunkt
Die S’uS können in einfachen französischen Redewendungen einen Dialog mit ihrem Partner/ ihrer Partnerin führen, in dem sie verschiedene Freizeitaktivitäten zur Planung eines Austausches mit einer französischen Schule vorschlagen, auf die unterschiedlichen Ideen mit vorformulierten Phrasen reagieren und am Ende zu einem Ergebnis kommen, mit dem beide Gesprächspartner einverstanden sind.
2.3.2 Stufen des Kompetenzaufbaus
Die S’uS können
- in einem kurzen Dialog einzelne Freizeitaktivitäten bzw. Orte vorschlagen, die im Rahmen eines deutsch-französischen Austausches interessant sein könnten (Sprechen: An Gesprächen teilnehmen: KLP, S. 22).
- bereits erarbeitete Begriffe (Freizeitaktivitäten und Touristenpunkte) nennen und produktiv im Dialog nutzen (Verfügbarkeit sprachlicher Mittel: Wortschatz: KLP, S. 24f.).
- einzeln ausgewählte Phrasen der Reaktion auf einen Vorschlag zuordnen und authentisch im Dialog nutzen (Verfügbarkeit sprachlicher Mittel: Wortschatz: ebd.).
- mit Berücksichtigung des erworbenen soziokulturellen Orientierungswissens auf die Interessen der französischen Austauschschüler eingehen (Interkulturelle kommunikative Kompetenz: Wissen: KLP: S. 23).
- Offenheit und Neugier für eine interkulturelle Begegnungssituation entwickeln, indem sie die Bereitschaft zeigen, an einem solchen Austauschprogramm teilzunehmen (Interkulturelle kommunikative Kompetenz: Werte, Haltungen und Einstellungen: KLP: S. 24).
2.3.3 Bezug zu den Kompetenzerwartungen
Der geplante Kompetenzschwerpunkt zur funktionalen kommunikativen Kompetenz „Sprechen“ im Teilbereich „an Gesprächen teilnehmen“ ist in den Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans für die Sekundarstufe I an Gymnasien und Gesamtschulen (G8) des Bundeslandes NRW im Fach Französisch aufzufinden. Demnach können die S’uS Ende der Klasse 6 (Niveau A1) in Bezug auf die Kompetenz „Sprechen“ im Teilbereich „an Gesprächen teilnehmen“ Folgendes:
„Die Schülerinnen und Schüler können sich in einfachen vertrauten Alltags- und Unterrichtssituationen nach angemessener sprachlicher Vorbereitung verständigen.“
Die geplante Unterrichtsstunde versucht an der Kompetenzerwartung des Kernlehrplans anzuknüpfen, weil der Lektionstext, mit dem die S’uS vorher bereits gearbeitet haben, auf die Thematik des Dialogs vorbereitet. Außerdem werden die nötigen Begriffe (Freizeitaktivitäten und Touristenorte) sowie die notwendigen Reaktionen auf die einzelnen Vorschläge ihrer Partner/ Partnerinnen vorher erarbeitet, bevor sie eigenständig in Partnerarbeit einen solchen Dialog vorbereiten und diesen vorstellen. Die S’uS, die aus zeitlichen Gründen ihren Dialog nicht vorstellen können, müssen diesen trotzdem vorbereitet haben und ggf. den anderen S’uS Feedback geben, sodass sie in der Unterrichtsstunde sprechen müssen.
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- Arbeit zitieren
- Ibrahim Kaddoura (Autor:in), 2018, Kooperative Planung eines Programmes für einen deutsch-französischen Schüleraustausch, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/925431
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